Anis hat den Einbruch bemerkt und weiß sofort, dass Kevin dahinter steckt. Vermutlich ahnt er allerdings nicht, dass da Ben und Semir auch mit gemischt haben!
Kevin fühlt sich erst ziemlich sicher, aber als er dann einen Hinweis auf Janine´s Todestag und seinen Geburtstag bekommt, wird er sofort neugierig. Ich hoffe nur, er weiht seine Partner auch ein und geht da nicht alleine hin, denn Abendgarderobe hin oder her-das ist sicher saugefährlich dort! Aber seine Rache ist einfach ne fixe Idee bei ihm, da schaltet Kevin seinen Verstand aus!
Und dass Anis sich da ne Chance erhofft, Benny frei zu bekommen, sagt ja auch, dass er durchaus etwas hat, was Kevin interessieren könnte-es bleibt also spannend!
Beiträge von susan
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Ui dieser Stiegler hatte aber keinen Bock auf ne Verhaftung und Semir hat ihn wohl ein bisschen unterschätzt und die Rechnung dafür prompt kassiert! Nur gut dass Bonrath dabei war und die Sache zu Ende gebracht hat, sonst hätte es Semir wohl noch schlimmer erwischt, aber ich glaube dem reichts auch so! Der Luxus mit dem sich der Maulwurf umgeben hat, spricht für sich, da bestehen wohl keine Zweifel mehr, dass sie den Richtigen geschnappt haben.
So darf jetzt Bonnie mit dem heiligen BMW fahren und nacheinander Stiegler in der Dienststelle und Semir im Krankenhaus abliefern! Siehste Semir, jetzt kommst du schneller, oder zumindest in nem schlechteren Zustand zu Ben, als dir lieb ist-die können gleich ein zweites Bett reinholen.
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Nachdem es jetzt doch noch einen "normalen" Trailer gibt, wollte ich euch nur kurz erzählen, über was ich mich mit Erdogan beim Fantreffen unterhalten habe, besonders dich @BlackWhiteRose könnte das interessieren:
Ich hatte ihn gefragt, warum nicht mehr Stunts mit Pferden eingebaut würden, denn wie man ja sieht und weiß, kann Erdogan hervorragend reiten und natürlich hatte ich die Fotos von den Dreharbeiten gesehen. Wie er mir erzählt hat, hat er früher Rennpferde zugeritten und trainiert und wäre Jockey geworden, wenn es mit der Schauspielerei nichts geworden wäre. Erst letztes Jahr musste er seine uralte Hannoveranerstute, einschläfern lassen-wer selber langjährig Pferde hat, kann da mitempfinden, er ist also Horseman durch und durch und seine Frau besitzt ja auch noch einige alte Rennpferde.
Er hat absolut begeistert von dem Pferd-ich glaube es ist ein PRE-Hengst, also ein Spanier, oder wars doch ein Lusitano, erzählt, das er für die Filmaufnahmen geritten hat. Top ausgebildet mit viel Feuer und er brauchte echt ne Betriebsanleitung, um damit zurecht zu kommen, aber ich finde das Ergebnis sieht klasse aus.
Daniel hingegen hat- wie man sieht- zwar keine Angst, aber ansonsten hängt er auf dem braven Pferd, das man ihm zugeteilt hat, wie ein Schluck Wasser in der Kurve, von feiner Verständigung keine Spur, er hält sich halt irgendwie oben und überfällt das Pferd mit groben Hilfen. Reiten lernt man halt nicht im Crashkurs, aber ich fand da schon Ben Jäger in seiner Einstiegsfolge auf dem Pony schrecklich, bei dem ist das nämlich nicht anders.Hey merkt ihr was-zu diesem Thema kann ich sogar an Tom Beck Kritik üben.
Also gerade auf diese Folge der neuen Staffel freue ich mich ganz arg, vielleicht zeige ich den rassigen Hengst meinen beiden Stuten auf dem Tablet, dann haben die auch was Schönes , wovon sie nachts träumen können.
Und noch allgemein zum Thema:@Actionheld 2.0-ich fände es schade, wenn du aufhören würdest mit zu diskutieren! Du bist vielleicht nicht so eloquent wie so manche der Jungs hier, die dich manchmal auch gerade ein wenig foppen wollen, wie mir scheint, aber wir sind doch einfach ein Diskussionsforum das andere Meinungen aushalten muss. Und der Austausch darüber ist doch gerade das Salz in der Suppe!
Versuch dich einfach nicht persönlich angegriffen zu fühlen, wenn jemand eine andere Meinung hat, die vertritt und dich vielleicht auch davon zu überzeugen versucht, dass die die Richtige ist. Es ist genauso dein gutes Recht, deine Meinung zu behalten und zu vertreten, auch in nem Einzeiler. Du hingegen wirst die anderen vermutlich auch nicht dazu bringen können, Daniel ihren jeweiligen Lieblingspartnern vorzuziehen und die neuen Folgen lieber zu schauen als die alten, aber das ist auch nicht notwendig! Jedem das Seine und alleine die Tatsache, dass fast jeder, der der Serie doch angeblich schon lange abgeschworen hat, doch zumindest hin und wieder reinspitzelt, zeigt doch, dass sie nach wie vor lebt-Totgesagte leben eh länger.
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Oh Mann dieser Janne ist wirklich total verrückt und wurde zum Serienmörder, um seine Mutter zu rächen, dabei hat der Chirurg sicher nach bestem Wissen und Gewissen operiert-alle können nicht überleben.
Derweil weiß das Team um Mikael ziemlich viel, nur nicht, wo Thore und Ben sich aufhalten, ich hoffe die Computerspezialistin kann Bewegungsprofile oder sowas erstellen, denn ich wage nicht zu hoffen, dass Janne wirklich nicht mehr da ist und Ben sich selber befreien kann. Die Provokation war allerdings eine gute Idee! Ich befürchte nur, Janne ist gerade auf dem Weg zu Nora, hoffentlich sind die beiden Polizisten schneller und können sie in Sicherheit bringen, bevor der Verrückte zuschlägt. -
Hartmut unser Held! Hui Campino, nachdem ich aus sicherer Quelle weiß, dass du da nichts erfunden hast, sondern diese Möglichkeiten an die Daten eines PC-Nutzers zu kommen, sehr real sind, überlege ich gerade, wie ich meinen verstecken könnte. Mann, wenn der in den Händen eines gewieften Computerspezialisten ist, kann man nichts mehr verbergen!
Aber für uns ist das gut-Benny kann überführt werden und kooperiert dann sofort. Nur hoffe ich, dass der Datenverkauf gestoppt werden kann, bevor die Russen an das Valkyr kommen, sonst habe ich Angst um die Menschheit! -
Gabriela ist eiskalt und sinnt nur auf Rache. Wie ihr Werdegang seit ihrer Flucht aus dem Kriegsgebiet war, wissen wir nun und wer ihr dabei geholfen hat, das zu werden, was sie darstellt auch. Aber sie hatte mit Sicherheit immer schon diesen Charakter, der völlig egoistisch seine Ziele verfolgt und dabei über Leichen geht-wie schrecklich! Außerdem weiß sie leider viel zu gut über die Menschen Bescheid, an denen sie sich rächen will, mir läuft es gerade kalt über den Buckel -wie wir in Bayern sagen-deshalb. Alle, nicht nur Ben, sind in akuter Lebensgefahr!
In der Zwischenzeit wird der Maulwurf enttarnt und Semir schreitet-anstatt Ben zu besuchen-zur Verhaftung. Aber die Infos aus der Klinik klingen in meinen Ohren gut-Ben, mach weiter so! -
Als sich die Schiebetür zur urologischen Endoskopieabteilung öffnete, schloss Ben die Augen. Es war schon eine ganze Weile her, dass er hier gewesen war und er hatte versucht, die Erinnerung daran zu verdrängen, aber das hier war kein Ort an dem man sich als Patient gerne aufhielt. Von der Narkoseärztin informiert stand schon eine Anästhesieschwester bereit und richtete alles für die Spinalanästhesie her. Im Vorraum des Behandlungsraums, der wie im OP Einleitung genannt wurde, stand ein Instrumententischchen bereit und eine helle Lampe spendete klares Licht. Ben hatte noch kurz seine Unterschrift geleistet, dass er mit der Art der Betäubung einverstanden war, aber ehrlich gesagt hatte er gar nicht so genau zugehört, als man ihn dafür und danach auch für den Eingriff aufgeklärt hatte. Er wollte das nicht so detailliert wissen, er verstand lediglich, dass es notwendig war und er keine Alternativen hatte.
„Probieren wir mal ihn auf zu setzen!“, ordnete die Anästhesistin an, die Haube und Mundschutz angezogen hatte und ihre Hände gleich chirurgisch desinfizieren würde. Vorsichtig auf die Überwachungskabel, den Pufi und die Infusionen achtend, dreht man Ben an die Kante der Liege, aber sofort verdrehte er die Augen und war kurz vorm Kollabieren, sobald seine Beine nach unten hingen. „Schnell zurück-sein Kreislauf packt das nicht, ich steche ihn im Liegen!“, befahl die Ärztin und für einen Moment kippte man den jungen Polizisten kopftief, damit sein Gehirn wieder genügend mit Blut versorgt wurde. Ben´s Augen flatterten und man gab ihm Sauerstoff und redete ihm gut zu, bis er wieder eine halbwegs normale Gesichtsfarbe hatte. Semir hatte seinen Freund besorgt betrachtet und seine Hand gehalten und jetzt bekam er sogar eine Aufgabe zugewiesen. „Herr Gerkhan-ich würde sie bitten, sich nun hierher zu stellen!“, bat die Narkoseärztin und die Schwester und sie drehten Ben gemeinsam auf die Seite, so dass sein Gesicht zu Semir wies. „Herr Jäger, sie versuchen sich jetzt bitte ganz rund zu machen und sie Herr Gerkhan nehmen ihn bitte mit einer Hand in den Kniekehlen und mit der anderen drücken sie seinen Kopf leicht nach vorne, damit die Wirbelkörper besser auseinander gehen!“, befahl die Ärztin und tastete nun schon in Ben´s Lumbalregion nach der korrekten Einstichstelle. „Sie müssen keine Angst vor einer Rückenmarksverletzung haben, da wo ich gleich eingehe, sind nur noch ein paar Nervenfasern, die sogenannte Cauda Equina!“, erläuterte die Ärztin und Ben hätte nun beinahe laut aufgelacht. Das Hobby seiner Frau verfolgte ihn bis in den OP, denn wenn er sich an seinen Lateinunterricht erinnerte, der Jahrhunderte zurück zu liegen schien, bedeuteten diese zwei Worte auf Deutsch Pferdeschwanz.
Nachdem die Ärztin mit einem speziellen, nicht wasserlöslichen Filzstift, mit einem Punkt die Einstichstelle markiert hatte, desinfizierte sie ihre Hände am Desinfektionsmittelspender, zog einen sterilen Kittel und Handschuhe an, strich danach den unteren Rücken ihres Patienten ab und deckte ihn mit einem gefensterten Steriltuch zu. „Jetzt piekt es!“, warnte sie ihn vor und ging dann mit einer sehr langen und dünnen Spinalkanüle ein. Ben ächzte leise auf-angenehm war etwas anderes, aber wenig später tropfte Liquor aus der Nadel, zum Zeichen, dass die Ärztin die Nadel richtig platziert hatte. Nun injizierte sie langsam das Betäubungsmittel in den Rückenmarkskanal und zog dann die Nadel heraus. Ein kleines Pflaster wurde auf die Einstichstelle geklebt und jetzt lagerte man den Patienten mit leicht erhöhtem Oberkörper auf den Rücken. Die Blutdruckmanschette pumpte sich alle zwei Minuten auf und die Infusionen tropften weiterhin zügig, denn manchmal kam es nach einer Spinalen zum Blutdruckabfall, aber alles blieb stabil.
Ben hatte die Augen geschlossen. Wie sehr wünschte er sich jetzt in ein anderes Universum, um dem, was folgen würde, zu entgehen, aber es half ja nichts. Er war froh aus dieser Hölle in Maria´s Keller befreit worden zu sein, er wollte nicht sterben, sondern wieder ein halbwegs normales Leben führen und der Weg dorthin führte über diesen Eingriff. Er lauschte in sich hinein, so langsam nahm er seine Füße nicht mehr wahr. Man hatte auf die Uhr gesehen und nach ein paar Minuten kniff man ihn in beide Oberschenkel, ohne dass er es spürte, dann testete man auf Höhe des Beckenkamms und auch da war alles taub, so fühlte sich ein Querschnittgelähmter und Ben erinnerte sich voller Entsetzen an die schrecklichen Tage, als ihn vor einiger Zeit dieses Schicksal ereilt hatte. Es war alles wieder gut geworden, er war mehrfach operiert worden und hatte durch viel Sport seine alte Konstitution wieder erlangt.
In der Zwischenzeit war im Endoskopieraum alles vorbereitet worden und man schob Ben´s Liege hinein. Der freundliche Urologe und eine Schwester standen bereit, aber als Ben nun den Behandlungsstuhl erblickte, brannten bei ihm, ohne dass er es kontrollieren konnte, alle Sicherungen durch. „Nein-nein bitte nicht-ich will nach Hause, ich kann nicht mehr!“, heulte er und wollte sich aufrichten und einfach gehen. „Halt-sie können nicht aufstehen, bleiben sie doch liegen!“,versuchte die Anästhesistin ihn mit sanfter Gewalt hinunter zu drücken und wenn Semir, der einen kurzen Moment zurück geblieben war, weil sie nicht alle gleichzeitig durch die Tür gepasst hatten, jetzt nicht hinzu gesprungen wäre und seinen Freund fest gehalten hätte, wäre er vermutlich auf den Boden geknallt und hätte sich die Zugänge und die Blasendrainage heraus gerissen. Ben wehrte sich zunächst und kniff die Augen zu, aber als Semir ihn mehrmals ruhig und bestimmt ansprach, dabei seine beiden Hände fest hielt und mit unendlicher Liebe und Ruhe in der Stimme sagte. „Ben-mach die Augen auf und sieh mich an!“, öffneten sich die Augenlider unter denen ein Tränenstrom hervor kam und unendlich verwundert sah der Dunkelhaarige sich um: „Ben-du bist nicht mehr im Keller, sondern im Krankenhaus und wirst jetzt ärztlich behandelt“, erklärte Semir, der intuitiv erfasst hatte, was in Ben´s Kopf abgelaufen war. Er musste mit so einem Stuhl, wie er auch im Keller des Schreckens gestanden hatte, schreckliche Dinge in Verbindung bringen. Semir fragte sich zwar, wie die Teufelin es geschafft hatte, ihn dort ruhig zu halten, aber das würde man später klären. „Ich bin da und bleibe ganz nahe bei dir. Niemand wird dir etwas Böses antun, sondern jeder will dir nur helfen. Wir bringen diesen Eingriff jetzt gemeinsam hinter uns und dann darfst du dich ausruhen-ich verspreche es dir!“, sagte er nun eindringlich und nach einer Weile entspannte sich Ben ein wenig und der Tränenfluss versiegte. Nun durften die helfenden Hände des Urologen und der Schwestern ihn vorsichtig hinüber heben und lagern. Ben sah die ganze Zeit nur unverwandt seinen Freund an und der Urologe dankte Gott, dass sie sich entschieden hatten, den kleinen Türken mit zu nehmen.
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Ohne jetzt auf Inhalte einzugehen, ich bin nämlich gerade ein wenig in Zeitnot-hey, immerhin hat der neue Trailer geschafft, was lange nicht mehr geklappt hat-wir haben mal wieder eine richtig ausgiebige Diskussion mit stichhaltigen und unterschiedlichen Argumenten und Meinungen von überwiegend eloquenten und engagierten Leuten, egal welche Meinung sie vertreten. Ach wie habe ich das vermisst!
Und der neue Trailer kann vermutlich wenigstens schon einen einen Rekord verbuchen-er ist der Billigste in der gesamten Cobraära
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Das war ein Einbruch wie er im Buche steht. Ich konnte mir Kevin und Ben so gut vorstellen, wie sie durch die finsteren Räume schleichen-sehr stimmungsvoll beschrieben! Allerdings kann Ben aktuell die Vergangenheit seines Freundes nicht ganz vergessen und der wirkt flapsig-solange, bis er in Anis´ Büro Janine´s Todestag auf dem Wandkalender entdeckt.
Welche Veranlassung hat Anis, den auf zu schreiben? Dass der bei ihrer Ermordung die Finger im Spiel hatte, vermuten wir ja bereits, aber normalerweise notiert man doch nicht die Todestage seiner Opfer? Oder hat er vielmehr da mit Kevin etwas Spezielles vor?
Ich glaube ja nicht, dass die beiden auf den Datenträgern die sie-äh-beschlagnahmt haben, etwas finden werden und die Sticks liegen ja wohl verwahrt im Tresor, nach dem sie gar nicht gesucht haben, aber ich bin erst mal froh, dass die Jungs unversehrt entkommen konnten-nur gut dass Semir Schmiere gestanden hat! -
Kaum war Ben wieder so halbwegs bei sich, wisperte er. „Was ist mit Sarah und den Kindern?“, aber nun strich ihm Semir eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht. „Ich erkläre dir das nachher in Ruhe, jetzt lass dich erst einmal behandeln-nur so viel, es ist nicht so mega schlimm, Sarah konnte schon wieder alles organisieren, damit der Laden läuft, während sie operiert wird und deine Kinder und Lucky werden von Hildegard versorgt-also ist alles beim Alten!“, erklärte er und über Ben´s verhärmtes Gesicht zog ein kleines Lächeln, ja das war seine Sarah-alles im Griff! Trotzdem war er zittrig und fühlte sich unendlich schwach. Die Theorie des Notaufnahmearztes hatte sich bestätigt und während das Notfallmedikament wirkte, legte man ihm zwei weitere großlumige Zugänge in beide Arme, was ihn allerdings schon kurz auf jammern ließ. Die Infusionen tropften zügig in ihn, nach einer Weile öffnete man die Klemme der Blasendrainage wieder und ein weiterer Liter Urin lief in den Beutel.
Nun besah sich der Urologe erneut gründlich Ben´s Unterleib mit den noch liegenden Klemmchen. Wenn er auch nur ansatzweise hin fasste, schrie sein Patient gequält auf, auch eine Ultraschalluntersuchung war schlichtweg unmöglich. Nachdem der Blutdruck sich nach der vielen Flüssigkeit so langsam stabilisiert hatte, wandte sich der Urologe an die Anästhesistin. „Ich muss die Genitalverletzung gründlich versorgen, die Blutungen stillen und mir auch die Harnröhre von innen anschauen. So erlauben das die Schmerzen nicht-was würden sie zur Analgesie vorschlagen?“, fragte er seine Kollegin, während Ben angstvoll von einem zum anderen blickte. Seine Fähigkeit noch weitere Schmerzen aus zu halten war voll, er wollte in ein Bett und seine Ruhe haben und gleichzeitig sagte ihm sein gesunder Menschenverstand, dass das noch nicht ging-auch er hatte nach unten geschaut und zwischen seinen Beinen sah es gar nicht gut aus-die Teufelin hatte ihn schrecklich zugerichtet. Auch war ihm immer noch ziemlich übel und er musste immer wieder würgen. Bei aller Angst und Scham waren ihm die Ärzte und Schwestern, vor allem der verständnisvolle Urologe, sympathisch, sie waren korrekt und freundlich und er verstand, dass es für ihn noch nicht ausgestanden war.
„Es gibt aktuell zwei Möglichkeiten-entweder eine Vollnarkose, was mir aber ein wenig Bauchschmerzen bereitet wegen der Übelkeit-wir müssten dann eine Ileuseinleitung machen und es besteht akute Aspirationsgefahr. Oder die andere elegantere Lösung wäre eine Spinale, da wäre die Schmerzfreiheit garantiert, die anderen Risiken aber minimiert“, erklärte die Ärztin und auf Ben´s und Semir´s fragenden Blick erläuterte sie. „Herr Jäger-ich könnte ihnen in den Rückenmarkskanal ein Betäubungsmittel injizieren, das ihren Unterkörper vom Nabel abwärts völlig unempfindlich macht. Man setzt diese Art der Betäubung auch oft in der Geburtshilfe bei Kaiserschnitten etc. ein. Sie werden nichts spüren, allerdings bei vollem Bewusstsein miterleben, wie sie operiert werden, letztendlich müssen sie entscheiden, aber ich würde ihnen zu dieser Art der Analgesie raten!“, erläuterte sie und nach kurzer Überlegung nickte Ben. „Dann machen sie das-ich möchte jetzt nur, dass es schnell vorbei ist. Allerdings habe ich eine Bedingung-ich will, dass mein Freund bei mir bleiben kann!“, forderte er und der Urologe sagte verständnisvoll. „Wenn er verspricht nicht um zu fallen, habe ich nichts dagegen-sie Frau Kollegin?“, fragte er nach, aber die schüttelte den Kopf. „Für uns ist das ja eine gewohnte Situation-die Papas wollen bei den geplanten Kaiserschnitten ja auch dabei sein“, erläuterte sie und so war Ben wenig später unterwegs in die urologische Endoskopie. „Semir, ich habe trotzdem Angst!“, wisperte er, aber sein Freund strich ihm beruhigend über die Stirn. „Das wird schon und ich lasse dich nicht alleine“, bestärkte er den jungen Polizisten und der ließ nun einfach zu, dass ihm geholfen wurde, auch wenn er sich viel lieber in irgendeinem Mauseloch verkrochen hätte.
Die Chefin hatte inzwischen Lucky mit zum Wagen der Jägers genommen. Brav sprang er in seinen großen Hundekäfig im Heck und wenig später gab ihn Frau Krüger bei Hildegard ab. Die Kinder hatten inzwischen zu Mittag gegessen und machten gerade beide einen Mittagsschlaf. „Sarah hat mich schon aus der Klinik angerufen, ich weiß Bescheid!“, erklärte die gepflegte Mittsechzigerin. „Komm Lucky-dein Freund Frederik erwartet dich schon!“, lockte sie ihn freundlich und übernahm die Leine und die Autoschlüssel. Frau Krüger bedankte sich-ansonsten hätte sie den Hund bei einem Hundeführer der Polizei abgegeben- und stieg dann in das Polizeifahrzeug, das ihr aus genau diesem Grund nachgefahren war.
Als sie zurück am Tatort war, hatte die Spurensicherung, allen voran Hartmut, inzwischen ihre Arbeit aufgenommen. „Chefin-sie sollen bitte gleich einmal in den Keller kommen-wir haben etwas Schreckliches entdeckt!“, vermeldete einer der Polizisten, die sich gerade das Erdgeschoss vornahmen. Mit leichtem Grausen, was sie wohl erwartete, betrat Frau Krüger den Kellerraum, zu dem man ihr den Weg wies. In der Mitte des Raumes befand sich ein Untersuchungsstuhl und die Chefin konnte sich wohl vorstellen, zu welchen Zwecken er gedient hatte, immerhin hatte man sie über die Art der Verletzungen des entführten Polizisten informiert.
Die Türen eines altmodischen Medizinschranks standen weit offen und als die dunkelhaarige Frau den Inhalt erblickte, den sich Hartmut gerade vornahm, musste sie tief durchatmen. „Oh mein Gott-wie schrecklich ist das denn!“, entfuhr es ihr, als sie die vielen Augen in ihren Gläsern entdeckte. Hartmut drehte sich zu ihr um. „Die ersten beiden ganz vorne sind relativ frisch und die Daten darauf besagen, wer die Opfer waren-einer davon unser Toter aus dem Rhein, aber die Aufschriften der anderen zeigen, dass sie alle aus der Zeit des dritten Reichs stammen-und ein weiteres Glas mit Formalin darin ist bereit-ich denke, da hätte Ben´s Auge darin aufbewahrt werden sollen, zumindest steht das heutige Datum drauf!“, informierte er sie und jetzt musste die Chefin sich abwenden und tief durchatmen, vermutlich waren sie gerade noch zur rechten Zeit gekommen. „Nachdem Maria Gregor in den vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts noch nicht geboren war, kann man nur eines behaupten-das hier ist ein schreckliches Erbe-in jeder Beziehung!“, bemerkte Hartmut und die Chefin konnte nur stumm nicken. -
Das wäre ja das erste Mal, dass sich unsere Freunde an Vorschriften halten. Während Semir Schmiere steht, brechen die beiden gleich mal ein Gitter aus der Wand um einsteigen zu können.
Ich finde die Idee ja sehr gut, dass Hartmut sich die Sticks mal näher anschaut, die sollten nämlich definitiv nicht in die falschen Hände gelangen. Allerdings-warum sind Ben und Kevin eigentlich so sicher, dass das Beweismaterial sich im Charmin befindet und nach was genau sie suchen sollen? Aber egal-ich befürchte nämlich, dass da sehr bald ein paar von Anis´ Gorillas hinter ihnen her sind! -
Der arme Semir!
Den hatte man mal wieder völlig vergessen und er vergeht die ganze Nacht vor Angst, seinen Freund zu verlieren. Da ist es nur recht und billig, dass ihn Professor Kraus gleich mit zu seinem Partner nimmt. Der ist inzwischen wach und so angeschlagen er auch noch ist-ich denke, er wird es schaffen, wieder ganz gesund zu werden, dank Anna´s Hilfe, der ärztlichen Kunst und dem Beistand seines Freundes, der sich gleich mit Anna anfreundet -
So läuft das also! Deswegen sind Anis und Kamil so scharf darauf, Benny aus dem Knast zu holen. Der ist nicht nur begabter Drogenkoch, sondern zudem ein Meister der Verschlüsselung, sonst wäre er ja auch nicht so wichtig für die Verbrecher. Dachte mir beinahe schon sowas, denn immerhin hat Anis ja die beiden Sticks. Aber wetten, Hartmut fände einen Weg die zu knacken!
Anis Verärgerung nimmt zu und um das Geschäft mit den Russen zu machen, braucht er Benny höchstpersönlich.
Oh je-ich befürchte, da sollte Kevin mal ordentlich auf Jenny aufpassen, sonst wird die bald entführt und dann als Geisel im Austausch angeboten! -
Ben durchlebt eine harte Nacht, aber Anna hält Sitzwache bei ihm und lässt ihn nicht alleine. Zudem kümmern sich der Oberarzt und telefonisch der Chefarzt um ihn-jawohl, so ist es gut!
Erst habe ich mir gewünscht, Anna möge doch Semir anrufen, aber jetzt bin ich überzeugt davon, dass auch sie Ben gut getan hat. Sie hat nicht nur seinen Körper versorgt, sondern ihm auch beigestanden, ihn berührt und beruhigt und wie man sieht, hat es ihm geholfen. Das Fieber sinkt gegen morgen und Ben driftet in einen hoffentlich erholsamen Heilschlaf. Ich bin ja gespannt, ob unser dunkelhaariger Polizist sich erstens noch an das Konzert und seine attraktive Zuhörerin erinnert und zweitens, ob er später noch zumindest eine Ahnung von der liebevollen Pflege in dieser Nacht hat-ich würde es mir wünschen, dass die beiden zusammen kommen! -
Nachdem endlich alles geklärt war, huschte Semir an die Seite seines Freundes und griff nach dessen Hand. Die Assistenzärztin der Anästhesie hatte nochmals den Blutdruck nach gemessen, aber der war 120/80, nur der Puls war schneller als gewöhnlich. Ben war völlig verkrampft und Semir konnte das gut verstehen. Wer hatte noch nicht einmal dringend zur Toilette gemusst, ohne dass es eine Möglichkeit dazu gab. Da konnte die Zeit im Stau oder anderswo lang werden. Und wie viel schlimmer erging es Ben, der auf normalem Wege gerade überhaupt kein Wasser lassen konnte, wie der Notarzt im Keller schon angemerkt hatte.
Im Augenblick war auch unwichtig, was mit Sarah und den Kindern war, das konnte man später besprechen-jetzt musste seinem Freund geholfen werden und da strich der Urologe auch schon den Unterbauch bis zum Nabel mit kalter, farbiger Desinfektionslösung ab und deckte dann ein gefenstertes Steriltuch darüber. Auf der halben Strecke zwischen Nabel und Schambein spritzte er dann eine örtliche Betäubung, die Ben kaum wahrnahm, denn durch die massiv überdehnte Blase waren andere Schmerzen im Vordergrund. Kurz wartete der Mediziner, nahm dann den scharfen, spitzen Einmaltrokar mit Sollbruchstelle in die Hand, setzte ihn auf der Haut an und stieß ihn mit einer raschen Bewegung in Ben´s Unterbauch. Der schrie auf, aber nicht, weil der Stich weh getan hätte, sondern weil sich der Druck in seinem Bauch ins Unendliche zu verstärken schien. Nun schob allerdings der Arzt das dünne Schläuchlein innerhalb der mörderischen Nadel ein Stück vor, zog dann den Trokar vor die Bauchwand und brach ihn an der Sollbruchstelle in der Mitte längs auseinander. Zuvor hatte er schon den ebenfalls sterilen Harnableitungsbeutel angeschlossen und nach dem Öffnen der Schiebeklemme, begann trüber, eitriger Urin nur so in den Beutel zu sprudeln. Das anwesende Fachpersonal sah sich an. „Gut-wo das Fieber herkommt ist nun wohl klar!“, sagte der Notfallmediziner und während der Urologe mit einem Stich das Schläuchlein an der Bauchwand fest nähte, damit es nicht heraus rutschen konnte, lockerte sich langsam Ben´s Verkrampfung.
Der Urologe wischte mit einem Steriltupfer noch das Blut ab, hieß die Schwester einen sterilen Verband aufkleben und schloss dann nach einem Blick auf die Graduierung des Beutels die Schiebeklemme wieder. „Wir lassen erst einmal nur eineinhalb Liter ab, damit die Blase sich nicht plötzlich komplett zusammenziehen kann. Das war eh verdammt knapp an der Blasenruptur vorbei und diese infizierte Brühe im Bauchraum zu haben, hätte höchste Lebensgefahr bedeutet. Wenn die Blase, die ja auch ein Hohlmuskel ist, sich langsam an die veränderte Situation gewöhnen kann, verringert sich die Gefahr von Blutungen. Allerdings können natürlich durchaus Krämpfe auftreten!“, erklärte er und kaum hatte er das gesagt, da bäumte sich Ben auch schon auf und Semir hatte alle Mühe ihn zu beruhigen, während die Anästhesistin eilig ein Medikament aufzog.
„Sie bekommen von mir etwas gegen die Krämpfe!“, beruhigte sie ihn und injizierte ihm dann die Ampulle langsam in den Zugang. Plötzlich schlug der Monitor Alarm und Ben wurde auf einmal leichenblass und sein Herz, das eh schon schnell geschlagen hatte, jagte mit einer Frequenz um die 200 Schläge pro Minute vor sich hin. „Verdammt, was hat er- eine allergische Reaktion?“, rief der Urologe und die junge Ärztin sah eine Sekunde fassungslos auf den jungen Polizisten, der gerade die Augen verdrehte und löste dann die Blutdruckmessung nochmals aus, aber der Druck war momentan nicht messbar. Dann allerdings begannen oft geübte Notfallabläufe und während der Notaufnahmearzt die Behandlungsliege kopftief stellte, drehte die angehende Narkoseärztin die Infusion voll auf und bat die Schwester hoch dosiertes Cortison auf zu ziehen. Man schob Semir zur Seite, insufflierte Ben Sauerstoff über eine Maske und behandelte so erst einmal symptomatisch den Kreislaukollaps. „Ich glaube nicht, dass es ein allergischer Schock ist, es schwillt nichts an und da wäre Cortison eher kontraindiziert. Meine Theorie ist, dass er hypovoläm ist und der Blutdruck nur durch die volle Blase und die Aufregung im normalen Bereich war. Jetzt hat die Anspannung nach gelassen und das Buscopan hat nicht nur die Blase entkrampft, sondern im ganzen Körper die Gefäße weit gestellt, so dass das wenige Blutvolumen in der Peripherie versackt ist. Geben wir ihm eine halbe Ampulle Akrinor und schauen, was dann passiert!“, ordnete der Notfallmediziner an und die Schwester legte die inzwischen aufgelöste und aufgezogene Prednisolonampulle zur Seite, bereitete statt dessen in Windeseile das Notfallmedikament vor und siehe da-kaum hatte Ben das bekommen, begannen seine Augenlider wieder zu flattern und der Blutdruck war zwar niedrig, aber wieder messbar. Er sah panisch um sich und seine Hand griff suchend ins Leere und sofort eilte Semir wieder an die Seite seines Freundes-keine zehn Pferde hätten ihn jetzt davon abhalten können!
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Ben kommt zu spät-na ja, wohl das Normalste auf der Welt
-so kennen wir ihn. Aber was mich freut-Kevin spielt mit offenen Karten und gibt ehrlich zu, wenn Jenny´s Meinung nach vielleicht auch etwas spät, dass ihm Anis gedroht hat. Auch wenn sie noch versucht abzuwiegeln, aber Kevin´s Gefühle kommen alleine durch seine Überwachungsaktion klar zum Ausdruck.
Eigentlich war der Einsatz in Anis´Lokal auch ein voller Erfolg, Bienert wird einige seiner Kunden heute vorladen.
Und langsam wird klarer, um was es eigentlich geht-Benny ist wohl tatsächlich ein begabter Drogenkoch, der ultra gefährlichen Stoff herstellen kann. Und wenn seine Aufzeichnungen alle auf den Sticks sind, dann sind die Teufelsrezepte auch schon unter den Leuten!
Ja auch im Krieg werden Drogen eingesetzt, viele Heeresführer, auch Hitler haben sich da großzügig bedient, um die Soldaten zu Marionetten zu machen, die ihnen völlig unkritisch ins Verderben folgen. So eine Superdroge in den Händen der verkehrten Leute-ich sage nur Nordkorea-wäre eine einzige Katastrophe! Der Fall bekommt gerade eine neue Dimension, denn dieses Mittel gleicht einer Superwaffe und unsere Helden müssen jetzt wohl die Welt retten, gell Campino!
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Jetzt wissen wir, warum Anna so befangen ist-sie hat bemerkt, dass er ihr Märchenprinz ist, in den sie sich beim Konzert verknallt hat. (hmmm-wie gut kann ich das verstehen
). Sie versorgt ihn jetzt professionell, ist aber dennoch persönlich involviert.
Gut dass ihre Freundin darüber dicht hält, sonst könnte es passieren, dass sie von ihm abgezogen wird-ich allerdings bin der Überzeugung, Ben könnte aktuell keine bessere Pflege als die von Anna kriegen. Ob er wohl von dem Gespräch was mitgekriegt hat?Inzwischen bekommt Dr. von Zadelhoff vom Professor einen Einlauf. Der macht das aber klug und wenn er rum gebrüllt hätte, hätte der Schnösel nur noch mehr auf Durchzug geschalten als so schon. Die wichtigste Quintessenz des Gesprächs war allerdings die Anordnung, dass unser Dr. von Ben nicht mehr betreuen darf-na Gott sei Dank! Wobei ich finde, jemand mit so wenig Empathie hat am Patienten nichts verloren.
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So ganz scheint sich Kevin aber doch nicht sicher zu sein, dass Anis Jenny nichts antun wird-ich habe da auch so meine Zweifel! Die Schutzobservation war sicher ganz gut, aber auf Dauer wird Kevin das alleine nicht durchhalten. Ich hätte ihn lieber im Bett neben Jenny liegen, das wäre einfacher
. Aber die beiden machen es sich selber schwer, obwohl sie noch tiefe Gefühle füreinander hegen. Und Jenny´s erstaunten Gesichtsausdruck, als Kevin sie so harmlos "abholt", hätte ich auch gerne gesehen.
Ayda wird im Traum doch noch vom Amoklauf in der Schule eingeholt-ich glaube so ein Kinderpsychologe wäre ne gute Idee! Aber das kenne ich, wenn man nachts wach liegt und lauscht, ob es den Kindern gut geht-so sind halt Eltern!
Was mich allerdings amüsiert hat- selbstverständlich gilt das Schweigegelübde nicht für die Ehefrau.
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Semir meinte plötzlich von einem Dampfhammer getroffen worden zu sein, denn dass der Security so flink und schnell sein würde, hatte er nicht erwartet. Bevor er sich versah, hatte der ihn in den Schwitzkasten genommen und gebrummt: „So haben wir nicht gewettet, Freundchen!“ Bei Semir machten sich die Prellungen bemerkbar, die er bei der unfreiwilligen Karussellfahrt mit dem Koloss erhalten hatte und so schaffte er es nicht, sich zu wehren, oder aus der Umklammerung zu schlüpfen.
In diesem Augenblick sah der Security auch die Waffe, die der kleine Türke am Gürtel trug und zog sein Funkgerät hervor. „Ich brauche Verstärkung in der Notaufnahme und verständigt sofort die Polizei-hier versucht sich ein bewaffneter Mann Zutritt zu den Behandlungsräumen zu verschaffen-Alarmstufe Rot!“, rief er in das Walkie-Talkie und Semir versuchte nun mit gepresster Stimme zu erklären: „Verdammt nochmal-ich bin Polizist-der Dienstausweis befindet sich in meiner Gesäßtasche!“, aber im Moment ließ der schwarz gekleidete Mann, der die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen hatte, ihn nicht los, er würde warten, bis ein Kollege eintraf. Außerdem waren Semir´s Worte sehr schwer verständlich, in der unbequemen Position, in der er sich gerade befand.Ben´s Stöhnen drang durch die Tür und Semir wollte nichts lieber als an die Seite seines Freundes eilen, aber er konnte zappeln so viel er wollte, sein Kopf wurde gnadenlos fest gehalten und nun schlossen sich auch noch Handschellen um seine Handgelenke. Endlich kam ein weiterer schwarz gekleideter Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, anscheinend der Vorgesetzte des Mannes, der ihn fixierte, angesichts der Waffe den Gummiknüppel in Bereitschaft und fragte: „Was ist hier los? Die Polizei ist bereits verständigt!“ und jetzt endlich lockerte der riesige Mann den Griff um Semir´s Hals so, dass der wieder Luft bekam und sich nochmals erklären konnte, die Worte vorhin waren in dem Handgemenge völlig unter gegangen. „Bitte fassen sie in meine rechte Gesäßtasche, da befindet sich mein Dienstausweis. Ich bin Polizist und möchte nur zu meinem Kollegen dort drinnen im Behandlungsraum, der wünscht das“, und der zweite Security holte nun tatsächlich vorsichtig Semir´s Ausweis hervor. Er studierte ihn eingehend und im selben Augenblick stürmten zwei uniformierte Polizisten, die Waffe im Anschlag, die gerade ganz in der Nähe Streife gefahren waren und den Notruf erhalten hatten, ebenfalls hinzu. Gott sei Dank kannte der eine der beiden Semir vom Sehen und wenig später wurden die Handschellen aufgeschlossen und der kleine Türke rieb sich noch ein wenig den Hals. „Ist jetzt alles klar und ich kann endlich zu meinem Freund?“, fragte er angepisst und nun machte der Security den Weg frei, nicht ohne sich zuvor beim Pflegepersonal vergewissert zu haben, dass das auch wirklich in Ordnung ging. So eilte Semir nun an die Seite des dunkelhaarigen Polizisten, der gerade eine Blasendrainage durch die Bauchdecke bekam und die ganze Zeit schon angespannt auf die Rückkehr seines besten Freundes wartete.
Als Semir den Raum verlassen hatte, hatte der Notarzt seine Übergabe an die Krankenhausmediziner erledigt, man hatte Ben umgelagert, die Geräteüberwachung ausgetauscht und nun begonnen-wie vorhin schon der Notarzt- ihn von Kopf bis Fuß zu untersuchen. Nur den Intimbereich ließ man zunächst noch aus und redete ihm die ganze Zeit auch beruhigend zu, denn die Voranmeldung hatte durchaus die Schlagworte. „Sexueller Missbrauch“, beinhaltet. Der Notarzt hatte bei der Übergabe im Zimmer nur: „Multiple blutende Genitalverletzungen“, erwähnt, dann aber im Hinausgehen den Urologen aufgefordert mit ihm zu kommen. Draußen schloss er erst gründlich die Schiebetür, um dann dem Facharzt die vorgefundenen Folterwerkzeuge zu beschreiben, damit der eine ungefähre Vorstellung davon bekam, was ihn erwartete. „Unser Patient hat sich mehrere Tage in der Gewalt einer völlig skrupellosen Sadistin befunden, die heute bei ihrer Verhaftung noch einem Polizisten mit einer Nagelfeile fast das Auge ausgestochen hat. Die alten medizinischen Instrumente, die dort rumlagen, darunter auch mehrere starre Metallkatheter, waren alle verschmutzt und ich kann mir vorstellen, dass Herr Jäger die Hölle auf Erden hinter sich hat. Nehmt bitte Rücksicht darauf!“, bat er und der Urologe nickte mitleidig. Leider war so etwas für ihn an der Tagesordnung, denn sexuelle Gewalt auch gegenüber Männern kam häufiger vor, als man sich vorstellen konnte, nur wurde das selten thematisiert. „Wenn wir uns um seinen Körper gekümmert haben, werden wir die Krankenhauspsychologin auf ihn ansetzen, ich hoffe, wir kriegen das hin!“, versprach er und nachdem Dr. Möller und sein Team sich nun endgültig verabschiedet hatten, kehrte er in den Schockraum zurück, wo inzwischen Ben´s Bauchraum mit dem Ultraschallgerät untersucht wurde.
„Die Blase ist zum Bersten gefüllt und die Nierenkelche sind bereits aufgestaut, ansonsten kann ich keine inneren Verletzungen entdecken!“, vermeldete der untersuchende Notaufnahmearzt und der Urologe warf ebenfalls einen prüfenden Blick auf das graue Gewaber auf den Bildschirm, während Ben jammerte: „Bitte-ich muss so dringend pinkeln, ich halte das nicht mehr aus!“ Man sah zwar die blauen Flecke überall, die Schramme an der Wange hatte man schon rasch mit einigen Strips versorgt und verpflastert, man hatte auch Blut abgenommen, aber das Hauptproblem schien wirklich im Fachbereich des Urologen zu liegen.
„Herr Jäger-ich möchte mir jetzt ihre Genitalverletzungen ansehen, um abzuwägen, wie ich ihnen am besten helfen kann. Hier drinnen ist lauter medizinisches Fachpersonal, das solche Anblicke gewöhnt ist, sie müssen sich also nichts dabei denken, ich kann ihnen aber trotzdem anbieten, alle raus zu schicken, wenn ihnen das sehr unangenehm ist!“, fragte nun der Urologe freundlich und ruhig, aber zu seiner Überraschung antwortete Ben mit bebender Stimme: „Es ist mir völlig egal wer mich da unten anschaut-nur bitte nehmen sie schnell das Wasser weg-ich platze“, heulte er beinahe und nun löste der Urologe mit behandschuhten Händen rasch und geschickt den Verband zwischen den Beinen des Polizisten, sah aber auf den ersten Blick, dass das Legen eines Katheters, genauso wie spontanes Wasser lassen, im Augenblick unmöglich war und deckte fürs Erste nur erneut ein steriles Tuch über Ben´s Scham. „Schwester-bereiten sie bitte ein Pufi-Set vor, Herr Jäger-sie bekommen jetzt unter örtlicher Betäubung ein kleines Schläuchlein durch die Bauchdecke gelegt, das eine Urinableitung garantiert!“, kündigte er an und horchte dann mit gerunzelter Stirn, was sich da vor dem Behandlungsraum abspielte, von wo man Geräusche eines Kampfes und laute zornige Rufe vernehmen konnte. Nur gut, dass sie hier einen Sicherheitsdienst hatten!
Der Mediziner legte nun Haube und Mundschutz an, begann seine Hände mehrfach chirurgisch zu desinfizieren und die Schwester bereitete das sterile Basisset, das Harnableitungsset, einen großen sterilen Beutel mit Stundenurimeter und die Lokalanästhesie vor, und rasierte dann den Unterbauch, während Ben angespannt auf dem Rücken lag, die Augen in seiner Not zusammen gekniffen und die Hände zu Fäusten geballt hatte.
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Oh Gott der arme Ben! Allerdings ist das, was Prof. Kraus und seine Helfer mit ihm anstellen wohl lebensrettend für ihn. Die Wunde wird gesäubert und die Candidasepsis effizient behandelt-er hat also eine gute Chance, das Ganze folgenlos zu überstehen.
Anna assistiert, aber es geht ihr gar nicht gut dabei, Ben weh zu tun, allerdings traut sie sich nicht dem Chefarzt die persönliche Beziehung zu ihm zu gestehen-vielleicht auch besser so, denn sonst hätte sie jetzt keine Nachtwache bei Ben und vermutlich wegen persönlicher Befangenheit gar nicht mithelfen dürfen. So aber erntet sie nur Lob vom Chefarzt für ihre Assistenz und ich freue mich schon auf die Standpauke, die Dr. von in Kürze kriegen wird!
Semir sitzt derweil im Park direkt neben Gabriela, ohne es zu merken-um Himmels Willen, was hat dieses Weib noch für böse Sachen vor?
Auch wenn Julia vergessen hat Semir zu informieren-ich hoffe, dass er bald Auskunft über Ben´s Befinden kriegt, oder ansonsten einfach reingeht, um seinem Freund bei zu stehen!