Hallo @Krypto-eigentlich wollte ich dir erst ne PN schreiben, aber ich erkläre es jetzt einfach noch mal öffentlich:
Hier im Fanclub können ja bereits 14-Jährige mitlesen. wenn ein Kapitel, oder eine Beschreibung für diese Altersklasse noch nicht geeignet ist, ich das aber trotzdem veröffentlichen möchte, habe ich für mich den Weg über PN und Verteiler an ausgewählte Leser, von denen ich sicher weiß, dass sie volljährig sind, gewählt. Wenn du möchtest, füge ich dich einem der Verteiler zu. Anders als z. B. auf FF.de gibt es hier keine Altersverifizierungen und so sollte das, was allgemein veröffentlicht wird, die guten Sitten nicht verletzen, auch wenn sicher fast jeder 14jährige sich jetzt auf den Boden schmeisst und vor Lachen den Bauch hält .
Wer also Zusätze zu meinen Geschichten lesen möchte, die nicht äh-jugendfrei sind-PN an mich und ich füge ihn einem Verteiler zu.
Beiträge von susan
-
-
Was für ein ergreifendes Kapitel! Dass sich Andrea dermaßen schuldig fühlt und auch noch denkt, alle Kollegen und Semir verachten sie, weil sie nicht bei Ben geblieben ist, hätte ich gar nicht erwartet, obwohl sie es ja eigentlich im Intensivzimmer schon gesagt hatte. Aber Ben hat ganz feine Antennen für seine Freunde und ich glaube, er war heute sowohl für Ayda, als auch für Andrea der beste Therapeut, obwohl er mal wieder bis an seine körperlichen Grenzen, oder sogar darüber hinaus gegangen ist. Als ich mir die Szene so bildlich vorgestellt habe, sind mir fast die Tränen gekommen-erst vor Ergriffenheit und dann vor Erleichterung-ich glaube auch Andrea wird diese Nacht gut schlafen!
-
Ist in Arbeit
.
-
Langsam waren auch die letzten Reste des Beruhigungsmittels abgebaut und Ben merkte voller Verzweiflung, dass es ihm wirklich so richtig mies ging. Er bekam Schüttelfrost und konnte gar nicht so schnell mit den Zähnen klappern, wie er fror. Man gab ihm zwar eine zweite Decke und verabreichte ihm auch Paracetamol, aber sein Unterleib und Po zwickten und drückten und als dann fast gleichzeitig der Urologe und der Chirurg, der sich den Schließmuskel ansehen sollte, auf der Matte standen, wäre Ben am liebsten abgehauen-wenn er sich nur nicht so furchtbar krank gefühlt hätte.
„Anscheinend greift das Antibiotikum noch nicht, oder ist auch das Falsche, aber wir würden jetzt gerne die Auswertung der Urinkultur abwarten, bevor wir erneut umstellen-zumindest hat das die Antibiotikakonferenz so besprochen“, teilte der Stationsarzt seinen Ärztekollegen mit und sah besorgt auf die Katecholamindosis. Die hatte man im Gegensatz zu heute Morgen fast verdreifachen müssen, drei Liter Bilanz waren ebenfalls in seinem schwer kranken Patienten verschwunden, aber weder die Urinausscheidung kam so richtig in Gang, noch stabilisierte sich der Kreislauf. Nur die Arme und Beine wurden langsam dicker und vermutlich drückte der Wundverband am Unterleib ebenfalls durch die Schwellung. Der musste dringend gewechselt werden, es war auch schon blutiges Sekret durch den Verband gesickert, aber leider musste man mit der Schmerzmittelgabe sehr vorsichtig sein und konnte ihm nur minimale Dosen Piritramid geben, weil er stark mit Blutdruckabfällen reagierte und ein Beruhigungs- oder Narkosemittel wie Midazolam oder Propofol verboten sich ebenfalls-man hatte ja gesehen, dass er das beinahe nicht überlebt hätte. Leider war bei allen die blutdrucksenkende Wirkung ein bekannter Mechanismus und das konnte man nicht noch einmal riskieren. Auch eine erneute Spinale kam nicht in Frage, da schmierte ebenfalls oft der Kreislauf ab und so vereinbarten die beiden Ärzte, Ben in einem kleinen Eingriffsraum zu untersuchen und zu behandeln und eine eventuell nötige Analgesie mit einer lokalen Einspritzung zu erreichen, so unangenehm das auch sein würde.Es wurde auch Zeit, dass die Tamponade im Rektum entfernt wurde, damit die Verdauung wieder funktionieren konnte, durch das teilweise sicher bereits verdaute Blut fanden im Darm Gärprozesse statt, Ben hatte auch Bauchschmerzen und man hoffte, dass es nicht gleich wieder zu bluten beginnen würde, wenn man den Streifen zog. Inzwischen würde man auch auf etwaige Proteste seinerseits keine Rücksicht mehr nehmen können, es war eine vitale Indikation und unter diesen Umständen war es rechtlich sogar möglich, einen Patienten ohne sein Einverständnis zu behandeln, aber natürlich würde man versuchen, ihm gut zu zureden.
Sarah hatte angstvoll den Monitor im Auge, Ben machte ihr gerade große Sorgen, aber gleichzeitig merkte sie, dass ihre Schulter klopfte und pochte. Sie hatte ihm immer wieder die Lippen eingecremt, ihn gestreichelt und seine Hand gehalten, aber sie war selber am Ende ihrer Kräfte. Der Blutverlust schwächte auch sie und ihre Kollegin hatte besorgt die wächserne Blässe und die Schweißperlen auf ihrer Stirn bemerkt. Es war inzwischen später Vormittag und Sarah hoffte, dass Semir bald kommen und Entwarnung geben würde. Hoffentlich hatte er die Spritze gefunden und wenigstens dieser Alptraum hatte ein Ende.Semir hatte derweil die Chefin an der PAST heraus gelassen und für alle Fälle die Spritze mit den blutigen Resten darin, zu Hartmut in die KTU gebracht, bevor er sich schweren Herzens auf den Weg in die Klinik machte. Wie sollte er das Ben und Sarah erklären und wie groß war die Wahrscheinlichkeit tatsächlich, dass Maria sich sozusagen selber geschwängert hatte? Mit einem bitteren Auflachen erinnerte er sich an den Fall, der vor einigen Jahren durch die Presse gegangen war, als Boris Becker etwas von wegen „Samenraub“ getönt hatte. Niemand hatte ihm damals geglaubt, dass er in einer Besenkammer zum Sex regelrecht gezwungen worden sei-er und seine Freunde waren sich damals einig gewesen, dass so etwas nicht möglich war und der Tennisstar nur seinen Fehltritt vor seiner Ehefrau vertuschen wollte. Nun war Ben tatsächlich Opfer eines wahrhaften Samenraubs geworden, aber was sollten sie jetzt weiter unternehmen?
Als er den BMW auf dem Klinikparkplatz abgestellt hatte und wenig später an der Tür der Intensivstation läutete, wurde er eilig herein gebeten. „Gut dass sie kommen, Herr Gerkhan“, sagte die Schwester, die Ben betreute. „Sarah klappt mir nämlich in Kürze zusammen, aber sie will ihren Mann verständlicherweise in seinem kritischen Zustand nicht alleine lassen. Wenn sie jetzt allerdings dableiben, hoffe ich, sie legt sich in ihrem Zimmer hin, bevor wir sie noch vom Boden aufkratzen müssen, aber sie kennen ja uns Krankenschwestern-wir sind da vermutlich alle stur und uneinsichtig, wenn es um unsere eigene Gesundheit geht-man kümmert sich eher um seine Patienten, als um sich selber!“, plapperte sie, während sie gemeinsam dem Zimmer, in dem Ben lag, zustrebten.
Semir erschrak bis ins Mark als er sah, wie sehr sich Ben verschlechtert hatte, seitdem er ihn vor nicht ganz drei Stunden verlassen hatte. Voller Sorge eilte er an die Seite seines bibbernden Freundes, zugedeckt bis zum Hals, dessen Nase spitz aus dem Gesicht stach. Sarah sah ebenfalls wie ausgekotzt aus und als sie ihn erblickte begann sie leicht zu schwanken. „So Sarah-ich rufe jetzt den Fahrdienst, der soll dich im Rollstuhl in dein Zimmer bringen-du musst dich dringend ausruhen-so bist du deinem Mann keine Hilfe und sein Freund ist ja jetzt bei ihm“, erklärte die Kollegin und griff auch schon zum Telefon. Die junge Frau protestierte nicht, also musste sie sich wirklich nicht wohl fühlen und als Ben nun auch noch flüsterte: „Schatz-bitte ruh dich aus-es ist schließlich niemandem gedient, wenn wir beide flach liegen!“, setzte sie sich wenig später in den Rollstuhl und wollte nur noch eines-ein Bett.Inzwischen war ein Eingriffsraum in der Chirurgie mit einem kurzen Tisch vorbereitet, die Schwester hatte erneut die wichtigsten Infusionen und Perfusoren umgebaut und seufzte auf. Diese Fahrten durchs Haus kosteten viel Zeit und waren auch immer eine Gefährdung für den Patienten, aber es war klar, dass man einfach ohne speziellen Untersuchungsstuhl nicht dort ran kam, wo es notwendig war. „Herr Jäger“, hatten der Urologe und der Chirurg freundlich zu ihrem Patienten gesprochen. „Wir müssen jetzt den Verband am Hoden wechseln und die Tamponade am Po entfernen. Diese Wundkontrolle und auch die Beurteilung der Rektumverletzungen sind absolut notwendig, vermutlich drückt es da ja auch gewaltig. Wir bringen sie jetzt in einen Untersuchungsraum und wenn sie das überstanden haben, dürfen sie sich auch gleich wieder ausruhen!“, versuchte man ihm die Behandlung zu verkaufen und zu Semir´s Erstaunen sagte Ben, dem jetzt plötzlich heiß war-er hatte auch auf gefiebert auf 39,4°C: „Machen sie was notwendig ist, aber da unten tobt es, ich habe Bauchschmerzen, das kann ja nur besser werden.“
Als er dann allerdings in das grün geflieste Zimmer-einen kleinen septischen OP- gefahren wurde und den Stuhl erblickte, begann er erneut zu zittern, aber diesmal vor Angst-gerade wurde ihm alles zu viel und die schrecklichen Erinnerungen brachen wieder über ihn herein.Als die Eingriffe erledigt waren, ein Darmrohr mit einem Beutel daran eingeführt war und Ben schweißüberströmt wieder in seinem Bett lag, bat er seinen Freund: „Semir-kannst du bitte nach Sarah schauen, ich mache mir große Sorgen um sie. Ich muss jetzt eine Runde schlafen und komme alleine zurecht!“, schickte er Semir regelrecht weg und nach kurzer Überlegung befolgte der kleine Türke die Bitte seines Freundes und machte sich auf den Weg zur chirurgischen Station zu Sarah-er musste auch dringend etwas mit ihr besprechen und war eigentlich froh darüber, dass Ben ihn bisher nicht nach der verschwundenen Spritze gefragt hatte.
Sarah sagte „Herein!“, als er klopfte und sah auch schon ein wenig besser aus. Allerdings hatte auch sie jetzt Fieber bekommen und man war ebenfalls mit einem Antibiotikum eingestiegen, weil auch ihre Laborwerte auf eine bakterielle Infektion hinwiesen. Früher hätte man das schon vorsorglich gegeben, aber heute wartete man erst auf Symptome, um keine unnötigen Medikamente zu verabreichen. „Wie geht es Ben?“, fragte sie und Semir setzte sich auf einen Stuhl. „Er hat die Verbandwechsel und eine unangenehme Behandlung hinter sich gebracht und ruht sich gerade aus. Er hat mich extra zu dir geschickt, weil er sich Sorgen um dich macht!“, antwortete er ehrlich und Sarah seufzte auf. „Ja verdammt-das ist voll blöd, dass es uns beide erwischt hat, aber ich fühle mich schon ein wenig besser und werde ihn nachher auch wieder besuchen-aber jetzt erzähl-habt ihr die Spritze gefunden?“, wollte sie wissen und Semir nickte mit sorgenvollem Gesichtsausdruck. „Und?“, bohrte sie nach-verdammt, musste man ihm eigentlich alles aus der Nase ziehen? „Sie lag in einem Kohlenkeller und sie war leer!“, eröffnete er ihr und nun richtet sich Sarah entschlossen auf. „So-dann muss diese brutale Frau jetzt die „Pille danach“ bekommen-egal wie du das anstellst!“, sagte sie entschlossen und Semir sah sie erstaunt und fast ein wenig erleichtert an. -
Nein, nein-Ben kann eure Unterstützung gut gebrauchen-auf den kommt nämlich noch ziemlich was zu-fahrt ruhig schon mal los!
-
Jetzt erfahren wir Stück für Stück, warum es erstens Steffi, der Konvertitin so schlecht ist, zweitens was Deniz vor hat und drittens, warum die junge Frau auf einmal nicht mehr so sicher ist, dass sie mit in den heiligen Krieg ziehen will.
Sie ist nach wie vor überzeugte Muslima, was ja auch in Ordnung ist, aber IS und Syrien ist ne andere Hausnummer! Sie sieht sich vermutlich schon hochschwanger im Labor einer Giftgasfabrik sitzen und ehrlich gesagt, irgendwo hört auch die Verbundenheit zum Ehemann auf.
Allerdings hat sie die Reisepässe und die Flugtickets-es ist also anzunehmen, dass Deniz sich auf die Suche nach ihr machen wird und er war zuvor schon nicht sonderlich gut gelaunt. Gut-wenn der Verfassungsschutz davon informiert wird, was ihr Mann vor hat, sitzt der schneller hinter Schloss und Riegel, als er piep sagen kann-na ja, vorausgesetzt sie kriegen ihn, was im Moment ja noch in den Sternen steht.
Allerdings befürchte ich, dass Deniz kein Einzelkämpfer ist und vielleicht versucht er gemeinsam mit schwer bewaffneten Komplizen des IS jetzt seine Frau aus der Past zu holen. -
Verrat doch nicht alles, Krypto
-Ben soll sich ruhig noch Sorgen machen-und die anderen auch. Maria jedenfalls ist ebenfalls überzeugt davon, dass das funktioniert hat, aber natürlich geht das normalerweise nur bei der in-vitro-Befruchtung, wenn das Prostatasekret die Spermien nicht beweglich macht, da hast du völlig Recht.
-
@Darcie-das mit der Periode denken die im Gefängniskrankenhaus, denn der Inhalt der Spritze war doch blutig...
-
Ben war mulmig zumute. Er hatte gar nicht gewusst, dass er heute nochmals zur Magenspiegelung sollte-falls das gestern jemand gesagt hatte, hatte er das nicht mit gekriegt, aber was half es da zu lamentieren? Vom Kopf her verstand er ja die Notwendigkeit der ganzen Untersuchungen, Sarah hatte ihm nämlich gleich erklärt, dass man da immer nachschaute, ob die Blutung auch tatsächlich stand, oder vielleicht doch langsam vor sich hin sickerte. Außerdem brachte sie ein Argument, das bei ihm fast immer zog: „Wenn da jetzt nichts heraus kommt und die Blutung steht, darfst du bald wieder was essen und trinken“, hatte sie erklärt. Trotzdem beobachtete er mit Sorge, wie die Infusionen und Perfusoren umgebaut wurden, der Transportmonitor aus der Halterung genommen und an seinem Bett befestigt wurde und dann ein Assistenzarzt und die Schwester sein Bett packten und die Bremse lösten. Der Notfallrucksack war auch dabei, aber man hoffte natürlich immer, ihn nicht zu brauchen.
Sarah schickte sich an, ihnen in die Endoskopieabteilung zu folgen, aber der junge Arzt schüttelte den Kopf. „Sarah-du bist selber Patientin. Geh bitte auf deine Station zurück. Du kannst deinen Mann nachher wieder besuchen, aber bei der Untersuchung wirst du nicht dabei sein!“ ordnete er an und zu Ben´s Erstaunen befolgte Sarah die Anweisung ohne Murren. Ehrlich gesagt war ihr jetzt ein wenig schwindlig und die Schulter begann vermehrt zu schmerzen-sie war fast froh, dass sie sich jetzt selber hinlegen und eine Schmerztablette einwerfen konnte. „Bis nachher Schatz-alles Gute!“, rief sie noch und dann waren Ben und seine Begleiter auch schon im Fahrstuhl verschwunden.
Ben hatte die höchsten Befürchtungen und in seinem Bauch grummelte es, als er wie gestern in die Endoskopieabteilung gefahren wurde. Dann allerdings gab man ihm Midazolam und er kam erst wieder zu sich, als ihn jemand laut ansprach und in die Wange kniff. „Herr Jäger-aufwachen!“, hörte er wie aus weiter Ferne und als er ein wenig wacher wurde, bemerkte er erstens die Hektik um ihn herum und dann, dass er extrem kopftief im Bett lag und eine Sauerstoffmaske auf seinem Gesicht war. „Wir haben ihn wieder!“, hörte er dann und als er eine ganze Weile später immer noch benommen und völlig erschöpft, wieder verkabelt auf seinem Platz auf der Intensiv lag und plötzlich Sarah bei ihm war, erfuhr er den Grund für die Aufregung.
„Als er zwei Milligramm Midazolam intus hatte, ist er uns mit dem Kreislauf dermaßen abgeschmiert, dass wir gedacht haben, wir kriegen ihn nicht mehr. Er hat sogar Supra gebraucht!“, erklärte die immer noch sehr besorgte Intensivschwester ihrer Kollegin. „Gott sei Dank hat der Internist trotzdem geistesgegenwärtig noch den Schlauch rein geschoben, als klar war, dass wir doch nicht intubieren müssen-vorbereitet hatte ich schon alles!“ beschrieb sie die Dramatik der Situation. „Wenigstens die Blutung steht und er darf von seiner Seite aus Wasser und Suppe haben und wir sollen ihn abführen, aber stabil ist was anderes, sein Kreislauf macht uns große Sorgen. Die Ausscheidung ist immer noch minimal und er kriegt gerade wieder Volumen, um ihn zu stabilisieren. Nachts wars unter Nor ja gar nicht so schlecht, aber jetzt müssen wir die Dosierung ständig steigern, um einen einigermaßen ordentlichen Druck her zu kriegen, die Sepsis ist also noch lange nicht unter Kontrolle!“, erklärte sie Sarah bedrückt, denn die war eine zu erfahrene Intensivschwester, um das nicht selber zu sehen. Als die junge Ehefrau bemerkte, dass Ben´s Augenlider flatterten und er zuhörte, strich sie ihm liebevoll über die Wange. „Schatz-ich bin da und passe auf dich auf!“, sagte sie und Ben nickte unmerklich, bevor er wieder in einen Dämmerschlaf fiel.Frau Krüger war mit Semir´s Wagen gekommen und als sie seinen Blick bemerkte, stieg sie aus und setzte sich schmunzelnd auf den Beifahrersitz. „Keine Sorge Herr Gerkhan, ich lege gar keinen großen Wert darauf, hinterm Steuer zu sitzen-ich fahre, weil ich wohin will, aber nicht aus reinem Spaß am Fahren und schon gar nicht im Kölner Stadtverkehr!“, sagte sie und beobachtete, wie der Kriminalhauptkommissar sich geschmeidig in den Verkehr einfädelte. Wenig später waren sie vor dem Horrorhaus angekommen, das mit einem Siegel verschlossen war und Frau Krüger wies in eine Richtung. „Dort zwei Querstraßen weiter wurde Sarah angeschossen, hier stand das Polizeifahrzeug, als Frau Gregor den Polizisten verletzt hat. Also müsste ihr Fluchtweg irgendwo dazwischen liegen-machen wir uns auf die Suche!“, sagte sie und gemeinsam schritten sie erst die Straßen ab.
Semir erschauerte, als er die getrocknete Blutlache auf dem Boden sah-Sarah´s Blut! Er durfte gar nicht daran denken, wie knapp auch sie dem Tode entkommen war. Eines allerdings wusste er und das würde er Ben und seiner Frau auch bei Gelegenheit sagen-wenn mit den beiden etwas passieren würde, würden Andrea und er die Kinder zu sich nehmen, damit Konrad sie nicht ins Internat stecken konnte und sie genauso lieblos erzogen werden würden, wie Ben und Julia. Vielleicht sollten sie da mal eine notarielle Verfügung machen, damit das auch klar geregelt war. Aber dann schob er die trüben Gedanken beiseite-die beiden lebten und es sah ja auch gar nicht so schlecht aus. Er wusste ja Gott sei Dank nicht, was sich im Krankenhaus in der Endoskopieabteilung gerade für dramatische Szenen abspielten!Dann teilten die beiden sich auf und kontrollierten systematisch die Hauseingänge-und tatsächlich fanden sie einige offene Türen, von Junkies und Obdachlosen aufgebrochen, und konnten Maria´s Fluchtweg rekonstruieren. In einem ehemaligen Kohlenkeller, der zusätzlich mit einer Klappe von außen erreichbar war, sah Semir dann im Licht der Taschenlampe, die er aus dem Wagen mit genommen hatte, etwas glitzern. Er zog rasch Einmalhandschuhe an und bückte sich nach dem Gegenstand-es war die gesuchte metallene Rekordspritze-und sie war leer!
-
Sozusagen in letzter Sekunde gelingt es Semir und Alex den bewusstlosen Fahrer aus dem Wagen zu holen. Wie bereits erwartet, explodiert kurz danach der Tanklaster und Semir sieht erst jetzt, dass er den Geretteten von früher kennt. Ob der auch was mit der Sache zu tun hat? Vermutlich ist es gut, dass Semir sich in der türkischen Szene in Köln-Kalk auskennt, denn kulturelle Unterschiede spielen in deiner Geschichte anscheinend ein große Rolle.
-
Hallo Krypto!
Soeben habe ich deine bisherigen Kapitel gelesen und muss mich meinen Vorfeedern anschließen-dein Schreibstil gefällt mir, die Orthographie ist bis auf minimale Fehler in Ordnung und der Inhalt ist spannend und macht Lust auf mehr.
Besonders gut finde ich auch, dass du einen eigenen neuen Charakter einbaust, sowas macht eine Geschichte schon mal interessant.
Ich konnte mir die Szenen alle bildlich vorstellen, es ist eine echte Autobahn-Cobrageschichte und die übliche Anfangsexplosion wird vermutlich auch gleich stattfinden!
Gut-Alex ist jetzt nicht mein persönlicher Lieblingspartner, aber man kann ja nicht alles haben.
Ich bin auf jeden Fall dabei und werde so oft wie möglich ein Feed da lassen. Außerdem freue ich mich, dass wir wieder einen neuen Schreiberling in unserer Mitte haben.
-
Das Gespräch zwischen Ben und Ayda hat mich sehr berührt-ja die beiden brauchen sich und es war für alle die beste Therapie. Auch wenn Ben ein bisschen wegen der guten Sache schauspielert und schon noch mehr Schmerzen hat, als er Ayda verrät, war das doch ein weiterer Schritt zur Heilung aller Beteiligten-diesmal eher der Psyche, aber die ist genauso wichtig, wie der Körper!
Gerade Kinder tun sich leichter, wenn sie etwas auch anfassen dürfen, um es im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen und das macht Ayda sehr gründlich, aber auch vorsichtig-ich fand die Vorstellung einfach rührend.
Obwohl Ben jetzt eigentlich bereits fix und fertig ist, brennt ihm noch etwas auf der Seele, was er mit Andrea persönlich besprechen will. Ich ahne was das sein könnte und freue mich auf das nächste Kapitel, wo wir das hoffentlich erfahren werden. -
Jetzt kann ich erneut verstehen, warum Kevin sich in der Mordkommission nicht wohl gefühlt hat-was ja sozusagen sogar bildlich dokumentiert ist. Wenn einem schon so eine Stimmung entgegen schlägt, kann man ja morgens nicht entspannt und voller Elan zur Arbeit gehen! Hier wird geklüngelt, Plotz war Papa´s Liebling-vielleicht hatten so einige Mitarbeiter Mordgelüste. Ob man sich wegen sowas allerdings das Leben versaut, wenn man geschnappt wird, oder dann nicht lieber wie Kevin einen Versetzungsantrag stellt, bleibt dahin gestellt.
Mal sehen was bei der Familie von Plotz noch raus kommt, was die Obduktion sagt und wie sich die Story weiter entwickelt. Ich glaube auch an keinen natürlichen Tod und dieser Emporkömmling ist mir jetzt schon genauso unsympathisch, wie er das auch Ben ist. Der wird bei seinen provokanten Fragen von Semir eingebremst, aber mal sehen, ob die Mordkommission nicht mal wieder, wie schon einmal eine Laus im Pelz hat! -
Auch Sarah hatte gut geschlafen. Auf gutes Zureden ihrer Kollegin hatte sie ein starkes Schmerzmittel akzeptiert, das sie regelrecht weg gebeamt hatte und am Morgen war der Kreislauf nach mehreren Tassen starken Kaffees aus der Stationsküche-nicht der Krankenhausmuckefug-wieder völlig im Lot. Eine Krankenpflegeschülerin half ihr den Stützverband abzunehmen und nach der Körperpflege wieder anzulegen und wusch ihr den Rücken, den Rest konnte Sarah alleine, sie zog sich an und als der Stationsarzt grünes Licht gegeben hatte, denn der Wundverband würde heute dran bleiben und erst morgen nach dem Drainagenzug gewechselt werden, machte sie sich auf den Weg zur Intensivstation. Wie am Vortag schon ausprobiert, trug sie zwar Jeans und Schuhe, aber oben hatte sie das Krankenhaushemd lässig in den Hosenbund gesteckt und als sie auf ihrer Heimatintensivstation eintraf, schmunzelte ihre Kollegin. „Oh Sarah-schicke Designerbluse!“, spottete sie, wies ihr aber dann den Weg zu Ben, bei dem gerade die Morgenvisite stattfand. Der diensthabende Assistenzarzt stellte den neuen Fall gerade dem Chefarzt und dem Schwarm an anderen Ärzten vor und als sie durch die Menge an Weißkitteln spähte, sah sie Ben zwar blass und erschöpft, aber doch wach, in seinen Kissen liegen. Als die Visite weiter gezogen war, eilte sie an die Seite ihres Mannes und schenkte Semir ein freundliches Lächeln. „Schatz-wie geht es dir?“, fragte sie liebevoll und ein Lächeln überzog das Gesicht des mitgenommenen Patienten. „Danke der Nachfrage-und selbst?“, wich er der Frage aus, denn er wusste selber keine Beschreibung für seinen Zustand, mies war noch untertrieben. Aber was sein Denken gerade ausschließlich beherrschte, war die Frage, wo die zweite Spritze mit seinem Samen geblieben war.
Vorhin, als die Schwester der Frühschicht ihn mit Semir´s Hilfe gewaschen und gebettet hatte, hätte er seinen Freund schon am liebsten los geschickt, denn er würde keine Ruhe haben, bevor diese Sache nicht geklärt war. Er hatte, als das Schlafmittel abflaute, auch bereits darüber nach gedacht, ob er Sarah davon erzählen sollte und war gemeinsam mit Semir zu dem Entschluss gekommen, das zu tun. Was sollte auch jegliche Heimlichtuerei-sie hatte Zugang zu seiner Krankenakte, er hatte schließlich nichts gemacht, wenn ihn auch trotzdem die Scham immer wieder heim suchte. Keinem Menschen gefiel es, sexuell bedrängt zu werden und Verletzungen unterhalb der Gürtellinie waren psychisch weit schlimmer zu bewerten, als andere. Aber Sarah würde Verständnis haben, das wusste er und wenn es zum Äußersten kam und er tatsächlich gegen seinen Willen ein Kind gezeugt hatte, wäre sie ja auch unmittelbar betroffen.Sarah strich ihm mit der gesunden Hand eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht und konstatierte sofort, dass er Fieber hatte. „Mir geht es ganz ordentlich, Ben. Ich habe nachts gut geschlafen, die Schmerzen halten sich in Grenzen, ich kann den Arm bewegen und mein Kreislauf ist wieder im Lot. Aber jetzt erzähl-wie geht es dir, du siehst ehrlich gesagt wie ausgekotzt aus!“, war sie gerade heraus und Semir musste schmunzeln. Das war eigentlich nicht das, was man von seinem Partner hören wollte und auch Ben erwiderte jetzt: „Danke für das Kompliment, das war exakt das, was ich hören wollte, aber genau so fühle ich mich leider auch!“. Er wusste ja, wer das gesagt hatte und wie sie es meinte.
Nun redete er nicht mehr lange um den heißen Brei herum, sondern erklärte: „Sarah, die Frau die mich gequält hat, hat mir mit zwei Spritzen Sperma entnommen-die eine Spritze ist jetzt verschwunden und ich werde nicht eher zur Ruhe kommen, bevor ich nicht weiß, was damit geschehen ist. Semir soll sich jetzt darum kümmern-ich habe so Angst, gegen meinen Willen nochmal Vater zu werden und das wäre ja etwas, was unser ganzes Leben verändern würde!“, sagte er und nun sah seine Frau ihn fassungslos an. „Oh Gott!“, war momentan das Einzige was sie heraus brachte und Semir erhob sich jetzt und straffte den Rücken. „So-es ist jetzt nach acht, die Chefin ist inzwischen im Büro. Ich werde mit ihr telefonieren und mich auf die Suche nach der zweiten Spritze machen. Vielleicht hatte die Gregor sie bei sich, als sie ins Gefängniskrankenhaus eingeliefert wurde, oder auch sonst muss das Ding ja irgendwo sein. Ich sage euch Bescheid, sobald ich etwas weiß-und Ben, halt die Ohren steif!“, ermahnte er seinen Freund und war wenig später bereits auf dem Weg nach draußen.Sarah hatte sich auf den bequemen Stuhl gesetzt und Ben´s Hand ergriffen. Schweigend versuchte sie erst einmal Ordnung in ihre Gedanken zu bringen, bevor sie leise sagte: „Ben-was auch geschieht, das Wichtigste ist, du bist in Sicherheit und wirst wieder ganz gesund“, aber das war es nicht, was ihn beschäftigte und in diesem Augenblick kam auch schon ihre Kollegin zur Zimmertüre herein. „Herr Jäger-sie sind zur Kontroll-ÖGD abgerufen, ich bereite sie jetzt vor!“, sagte sie freundlich und Ben, der sich angespannt ein wenig aufgesetzt hatte, ließ sich resigniert zurück sinken. Er wollte gar nicht daran denken, was ihn heute noch alles erwartete, aber er konnte es eh nicht ändern und klar war, das geschah alles nur zu seinem Besten!
Semir hatte mit wenigen Worten der Chefin die Entwicklungen der Nacht mitgeteilt, die versprach ihm, sofort im Gefängniskrankenhaus anzurufen und ihn dann zu informieren. Während Semir sich in der Krankenhauscafeteria einen großen Kaffee und ein Croissant gönnte, gewann die Chefin erste Erkenntnisse und als sie ihn 15 Minuten später kontaktierte, sagte sie: „Herr Gerkhan-ich hole sie in etwa 10 Minuten, je nach Verkehr, am Haupteingang der Klinik ab. Maria Gregor hatte bei ihrer Einlieferung keine Spritze bei sich-wir beide werden uns jetzt auf die Suche danach machen“, und Semir erhob sich, zahlte und machte sich dann langsam auf den Weg zum Haupteingang. Hoffentlich fanden sie die Spritze mitsamt Inhalt, denn sonst wusste er nicht, was er tun sollte!
-
Maria war mit dem Streifenwagen ins Gefängniskrankenhaus gebracht worden. Dort half man ihr mit allen Vorsichtsmaßnahmen, sich zu entkleiden, aber die Justizvollzugsbeamtinnen, die das gemeinsam mit einer Schwester im Aufnahmezimmer erledigten, hatten die Gummiknüppel griffbereit. Die Gittertore hatten sich hinter dem Fahrzeug geschlossen und Flucht war hier nicht möglich. Die Streifenbeamten erledigten derweil die Aufnahmeformalitäten, warnten vor der Gefährlichkeit der Frau und versprachen, sich um den Haftprüfungstermin zu kümmern. Innerhalb einer gewissen Zeitspanne musste die Staatsanwaltschaft ihre Anklage erheben und ein Richter würde dann entscheiden, ob Maria in Haft bliebe, oder bis zur Verhandlung gegen eine Kaution frei gelassen würde. „Diese Frau hat zwei Kollegen schwer verletzt, einen davon entführt und über Tage gefoltert, ich denke sie wird in Haft bleiben-aber das letzte Wort hat natürlich der Richter!“, erklärte der eine der Polizeibeamten, der ja von den Geweberesten im Tank noch gar nichts wusste und die diensthabende Beamtin nickte. „Wir werden gut auf sie aufpassen und wenn sie auch in ihrem schicken Kostüm und den Designerschuhen so normal aussieht-wir kennen unsere Pappenheimer und werden uns selber schützen-besteht irgendein Verdacht, dass sie Drogen bei sich trägt?“, fragte die Beamtin noch nach, aber das verneinten die Streifenbeamten.
Als man Maria zunächst komplett auszog, sie von oben bis unten inspizierte und ihr dann erst einmal ein Krankenhaushemd anzog, bis der Arzt sich den Arm anschaute, fiel auf, dass ihr Slip blutig war. „Sie bekommen von uns Unterwäsche und Vorlagen oder Tampons-allerdings können wir natürlich nicht mit solch teurer Markenunterwäsche dienen!“, konnte die JVA-Beamtin es sich nicht verkneifen zu bemerken, aber über Maria´s Gesicht zog nur ein feines Lächeln. Die nächsten neun Monate würde sie keine Vorlagen mehr brauchen, aber das wussten diese Frauen natürlich nicht. Allerdings tat es ihr nach wie vor leid, dass sie nicht beide Spritzen an sich genommen hatte, als sie sich im Keller hatte ankleiden dürfen. Sie wusste auch nicht mehr-war das die rechte oder die linke gewesen-ihre höchst persönliche Theorie war nämlich, dass bei Männern im einen Hoden die Jungs und im anderen die Mädchen produziert wurden. Irgendwelche medizinischen Studien dazu interessierten sie nicht. So würde es eben eine Überraschung werden, welches Geschlecht ihr Baby haben würde, aber das Wichtigste war ja, dass ihr Zuchtprogramm begonnen hatte. Zur Geburt würde man sie sicher in eine normale Klinik bringen, bis dahin würde sie die mustergültigste Gefangene überhaupt sein und dann würde sie mit ihrem Kind in die südamerikanische Heimat fliehen.
Der Arzt besah sich den Arm, der inzwischen dick geschwollen und von Blutergüssen überzogen war und ordnete eine Röntgenaufnahme an. Als sie auf einem Stuhl in der Röntgenabteilung saß, beharrte sie darauf, eine komplette Bleischürze anzuziehen und schulterzuckend akzeptierte man ihr Verlangen. Normalerweise bekamen Patienten, die geröntgt wurden, nur eine Halbschürze aus Blei, aber wenn es diese Gefangene glücklich machte-meinetwegen! Wegen einer Schwangerschaft brauchte man gar nicht zu fragen, denn sie hatte gerade ihre Periode, wie im Aufnahmebogen vermerkt war. Als die Röntgenaufnahme entwickelt war und der Arzt sie auf dem Bildschirm beurteilt hatte, sagte er: „Es sind zwar Elle und Speiche gebrochen, stehen aber gut-wir werden sie erst mit einer Gipsschiene versorgen und wenn das abgeschwollen ist, dann einen Zirkulärgips anlegen. In sechs bis acht Wochen dürften die Frakturen verheilt sein. Bis wir in ein paar Tagen umgipsen können, bleiben sie stationär hier im Gefängniskrankenhaus, wir lagern den Arm hoch, kühlen ihn ein wenig und sie bekommen Schmerzmittel-wollen sie gleich eine Tablette haben?“, fragte er, aber Maria schüttelte den Kopf, obwohl der Arm schweineweh tat. Sie würde ihrem Kind zuliebe nur die allernötigsten Medikamente nehmen und als sie wenig später in einem Krankenhausbett lag, ihr Abendbrot verspeist und für den morgigen Tag einen Termin mit ihrem Anwalt vereinbart hatte und durch das Hochlagern und das Eis die Schmerzen erträglich waren, schlief sie mit einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht ein. Die Beamtin, die von der Stationszentrale aus mittels Videoüberwachung in alle Krankenzimmer blicken konnte, wunderte sich-es schien, als würde ihrem Neuzugang die Haft überhaupt nichts ausmachen, aber die Psychokrise würde schon noch kommen, das wäre sonst sehr ungewöhnlich.
Nach Hartmut´s Bestätigung war Semir betroffen. „Wir müssen unbedingt heraus bekommen, wo die zweite Spritze samt Inhalt geblieben ist. Ich denke aber, heute Nacht haben wir da keine Chance sie zu finden. Wenn Maria sie tatsächlich in dem ganzen Kuddelmuddel im Keller an sich genommen hat, muss sie ja irgendwo sein. Vielleicht hatte sie sie bei ihrer Einlieferung ins Gefängniskrankenhaus bei sich, wir werden nur jetzt mitten in der Nacht niemanden ans Telefon bekommen, der da so einfach ohne die Erlaubnis des Richters Auskunft gibt.
Die zweite Möglichkeit wäre, ihren Fluchtweg, den man ja sicher rekonstruieren kann, abzusuchen, aber auch das ist in dieser Gegend mitten in der Nacht wenig erfolgversprechend-Hartmut ich danke dir, gehe jetzt zu Ben und versuche ihn zu beruhigen und du machst dir vielleicht auch nochmals Gedanken, wie wir das Problem lösen können!“, besprach er sich mit seinem Freund und kehrte dann nachdenklich zu Ben zurück. Der war inzwischen frisch gebettet worden und hatte auch, ein wenig gegen seinen Willen, ein Opiat und auf Anordnung des diensthabenden Stationsarztes ein leichtes Schlafmittel bekommen. „Wenn sich Herr Jäger so aufregt, fangen vielleicht der Magen und auch das Rektum wieder zu bluten an-er wird jetzt ein wenig runter gefahren, ob er das will oder nicht!“, hatte er außerhalb des Zimmers zu der betreuenden Pflegekraft gesagt und die hatte die Anweisungen ausgeführt. So fand Semir seinen Freund im Dämmerschlaf vor, der ihn mit Augen ansah, als hätte er zwei Promille. „Ben-ich kümmere mich um alles, mach dir keine Sorgen!“, sagte er dann, legte sich wieder neben seinen Freund und hielt seine Hand. Irgendwann siegten die starken Medikamente und Ben´s ruhiges, immer wieder von einem Hustenstoss unterbrochenes Atmen verriet, dass er eingeschlafen war. -
Gestern bin ich endlich auch dazu gekommen, mir die Folge anzusehen. Ich würde sie so in eine Reihe mit "Babyalarm" setzen. Zwar unrealistisch, aber durchaus unterhaltsam. Es war auch vom Regisseur nicht gewünscht, da großen Realitätsbezug her zu stellen, wir durften ein wenig in Tausend und eine Nacht eintauchen mit Bauchtanz einerseits und andererseits unverschleierten sexy Frauen, die sich benehmen, als kämen sie gerade vom, Straßenstrich.
Dazu echte wahre Liebe-die Blicke zwischen dem König und der Mutter seines Kindes, bevor er getötet wird, waren super inszeniert, ein süßes Baby, eine bezaubernde Mutter, aber es war klar, dass der Geheimdienstchef hinter dem Ganzen steckt und bis er dann vom angehenden schwachen Königsbruder, der endlich auch wer sein will, höchstpersönlich erschossen wird, setzt er unseren Helden ganz schön zu.
Es gab mehrere Elemente, über die ich sehr lachen musste, zum Beispiel, als Paul seinen Vater zur Sicherheit in den Heizungskeller verbannt, der aber vergisst, dass er sich da ja selber eingesperrt hat und jederzeit raus könnte-ja Michael Brandner ist auch einer meiner aktuellen Lieblingsdarsteller!
Der Schwerterkampf war zwar überzogen, aber die Choreographie fand ich gar nicht so schlecht und mal was anderes, als dauerndes Rumgeballere. Gut ob man das Baby da die ganze Zeit in seinem Korb durch den Saal schieben musste, bleibt dahingestellt-ein oder zweimal hätte durchaus gereicht und der Obstsalat wurde ebenfalls zu viel.
Aber mein persönliches Highlight war der Einsatz des Chespeake-Bay-Retrievers, so ein toller Hund-und ja genau so einen Job würde der machen, dass sind Arbeitstiere mit Schutztrieb, dazu hoch intelligent!
Die Hütte im Wald, die ein wenig an Weihnachten erinnert, ich hatte fast erwartet, dass da irgendwo noch ein Ochse und ein Esel rumstehenund mein persönliches Highlight die Wickelszene von Paul. Diese Gesichtsausdrücke habe ich mir echt ein paarmal angesehen-die haben mich sehr an meinen Mann erinnert, als die Kinder noch klein waren
.
Also alles in allem-das war für mich nette Abendunterhaltung ohne Ernsthaftigkeit, kam zwar nicht an Folge zwei und drei der Herbststaffel ran, aber ich werde Donnerstags wieder aufnehmen und nach dem Spätdienst anschauen. -
Nun stoßen auch Semir und Jenny zu ihren Kollegen und sehen sich die Unfallstelle an. Der Gerichtsmediziner-den ich mir übrigens in meinem Kopfkino so vorstelle, wie im "letzten Bullen"
-schaut sich das Opfer schon mal grob an, kann aber erst einmal keine äußeren Verletzungen feststellen-nun ja, die Obduktion wird vermutlich die Todesursache ans Tageslicht bringen. Bisher ist also noch gar nicht klar, ob da ein Verbrechen, oder ein natürlicher Tod vorliegt, wenn ich mich an den dicken schmuddeligen Plotz so erinnere, spricht ja viel für nen Schlaganfall oder Herzinfarkt.
Das erstaunt mich jetzt, dass Kevin darauf besteht die Ehefrau zu verständigen, das ist doch normalerweise der Job, den ein Polizist nicht gerne macht, aber wenn ihm das besser erscheint, als sich bei seinen ehemaligen Kollegen um zu hören, kann man sich vorstellen, was die ihm schon alles angetan haben. Das Team wird wieder gemischt und Ben kriegt dann von Semir auch gleich mal gesagt, was er noch nicht wusste-na ja, direkt und flapsig können die alle beide sein und Jenny wird schon auf ihren Kevin aufpassen! -
Ben is back-na zumindest im Kopf. Sein Körper braucht noch ein wenig Erholung, aber ich denke das wird schon!
Semir und er unterhalten sich völlig normal, aber ich muss leider ihrer Einschätzung zustimmen, denn wir Leser wissen ja ein bisschen mehr. Gabrilea hat sich keineswegs ins Ausland abgesetzt, sondern schleicht durch Köln und wartet nur darauf, ihre Rachepläne zu vollenden.
Allerdings finde ich es gut, wenn Andrea und Ayda ihn besuchen kommen, dann können alle ihren Alpträumen Herr werden! -
Ben schlief den Erschöpfungsschlaf. Er wurde gelegentlich kurz wach, wenn zunächst Andy und dann die Nachtschwester aus der Arterie Blut abnahmen und daraus neben den Blutgasen den Hämoglobinwert und die Elektrolyte kontrollierten. Um Mitternacht drehte man ihn mit Semir´s Hilfe ein wenig zur Seite und kontrollierte die Verbände, aber die Blutungen standen, er erbrach auch kein Blut mehr, oder klagte über Übelkeit. Semir hatte es sich auf dem einladend her gerichteten Mob-Stuhl bequem gemacht und auch er schlief nach Mitternacht endlich ein, zum ersten Mal seit Tagen ohne Sorgen, wo Ben wäre, was seit dessen Entführung der beherrschende Gedanke in seinem Kopf gewesen war. Gott sei Dank war es ihnen gelungen ihn zu befreien und es war ein Hoffnungsschimmer am Horizont, dass er das Ganze gut überstehen würde.
Es war 2.00 Uhr, die Schwester hatte gerade möglichst leise und ohne die beiden schlafenden Männer zu wecken, ihren Rundgang gemacht, die noch spärliche Urinausscheidung dokumentiert, die nächste Blutprobe abgezapft und auf Zehenspitzen den Raum wieder verlassen, als Ben plötzlich hoch schreckte. Alpträume hatten ihn heim gesucht, er sah sich wieder im Keller des Horrorhauses auf dem Bett fest gebunden. Unendliche Schmerzen, Angst, Ekel, alle diese Gefühle brachen plötzlich über ihn herein und ließen ihn mit einem Aufschrei hoch fahren. Sofort wachte Semir auf und flüsterte beruhigend: „Schhhh-Ben-du bist im Krankenhaus in Sicherheit!“, während er nach der Hand des Freundes tastete. Erleichtert ließ Ben sich in seine Kissen zurück fallen. Er fühlte sich zwar matt und müde, hatte auch Schmerzen, aber alleine Semir´s Stimme hatte ihm schon signalisiert, dass alles in Ordnung war-oder doch nicht? Irgendetwas war da in seinem Kopf, was ihm keine Ruhe ließ.
Sein Unterbewusstsein hatte ihm die schrecklichen Bilder aus dem Keller nochmals sehen lassen, die nackte Maria mit Wahnsinn in den Augen, die über ihm kauerte und sein Auge haben wollte, die unendlichen Schmerzen zwischen seinen Beinen, das Blut, die medizinischen Instrumente, die gefüllten Spritzen… Ben runzelte die Stirn und dachte angestrengt nach.Semir hatte sich inzwischen aufgerichtet und sagte im Flüsterton: „Wenn du dir um Sarah Sorgen machen solltest-die sind unbegründet. Ich habe mit ihr am frühen Abend, als du gerade eingeschlafen warst, telefoniert-sie liegt auf Normalstation, behauptet sie wäre schon wieder fast neu und du sollst dir keine Sorgen machen. Gestern nach der Narkose hat es noch nicht so geklappt mit dem Aufstehen bei ihr, aber ich habe ihr versprochen, sie heute abzuholen und zu dir zu begleiten-entweder zu Fuß oder mit dem Rollstuhl!“, versuchte er zu erahnen, was seinen Freund gerade so beschäftigte.
Geistesabwesend und wegen Sarah fast ein wenig schuldbewusst erwiderte der: „Das wäre sehr schön und ich freue mich auch, dass es meiner Frau gut geht-aber Semir denk nach-was ist mit den Spritzen mit meinem Samen passiert? Habt ihr die geborgen?“ und Semir sah ihn verständnislos an. „Natürlich hat die Spurensicherung alles mitgenommen, die Beweislage ist doch auch eindeutig, du musst dir keine Sorgen machen-deine Entführerin wird ihre gerechte Strafe bekommen!“, versuchte er Ben zu beruhigen, der gerade rascher atmete und sich aufregte, so dass der Monitor Alarm schlug und die Schwester los lief, um nach dem Rechten zu sehen.Semir hatte auch noch einmal nachgedacht und versucht heraus zu finden, auf was Ben hinaus wollte. „Wie viele Spritzen lagen da, als wir ins Krankenhaus gefahren sind!“, fragte er und stöhnte erneut auf, weil eine Schmerzwelle über ihn herein flutet. Dazu stieg der Blutdruck leicht an und die Nachtschwester war auch schon ins Zimmer geeilt und schickte sich gerade an, ihm einen erneuten Opiatbolus zu geben, damit er weiter schlief und die Magenblutung nicht wieder anfing. Ben allerdings hob aufgeregt die Hand: „Schwester-bitte geben sie mir aktuell nichts, wo ich danach nicht mehr richtig denken kann-ich muss erst etwas klären!“, bat er und sein Atem beschleunigte sich. Die Pflegekraft reduzierte also nur das Noradrenalin und sofort sank der Blutdruck wieder-die körpereigenen Streßhormone glichen gerade die Katecholamindosierung aus. Allerdings wäre es doch für ihren Patienten viel angenehmer, wenn der einfach auf Wolke sieben schmerzfrei weiter schlummern würde-sie hätte das jedenfalls vorgezogen!
Semir, der immer noch nicht wusste, auf was Ben hinaus wollte, dachte zwar nach, aber so genau hatte er nicht darauf geachtet. Eine Spritze hatte da eindeutig gelegen-aber warum war das jetzt gerade für Ben so eminent wichtig? „Ich habe die Spritze liegen sehen und die hat Hartmut sicher mit ins Labor genommen!“, versuchte er seinen Freund zu beruhigen. „Semir-das waren zwei, da bin ich ganz sicher! Die Verrückte hat in mir herum gefuhrwerkt, mir unendliche Schmerzen zugefügt und dabei noch was gebrabbelt von: „Links die Jungs und rechts die Mädchen!“-das waren zwei Spritzen. Und als Maria sich unter der Aufsicht der Frauen anziehen durfte, hat sie nach ihren Kleidern gegriffen, die lagen direkt neben den Instrumenten und den beiden Spritzen-ich habe Angst, dass sie eine mitgenommen hat. Sie hat zuvor immer geflüstert, dass heute der Tag der Tage sei, sie hoch fruchtbar wäre und wir gemeinsam das perfekte Kind zeugen würden. Nur hab ich da natürlich nicht mitgespielt und würde in hundert Jahren meine Sarah nicht betrügen, auch wenns um mein Leben ginge, aber ich hatte da ja noch keine Ahnung, dass sie zu so brutalen Mitteln greifen würde, um an meine Spermien zu kommen. Wenn sie das jetzt irgendwie geschafft haben sollte, eine der Spritzen an sich zu nehmen, wäre das ganz furchtbar für mich. Ich möchte mit dieser schrecklichen Frau kein Kind haben!“, weinte er fast und Semir überlegte. Nach einem Blick auf die Uhr erhob er sich, griff nach seinem Handy und sagte: „So wie ich Hartmut kenne, ist der heute Nacht nicht nach Hause gegangen. Ich gehe kurz raus, rufe in der KTU an und frage ihn-das lässt sich ja heraus finden!“ und war auch schon auf dem Flur verschwunden und hatte die Intensivstation verlassen. Inzwischen wusste er auch schon Plätze im Krankenhaus, wo man einigermaßen Netz hatte, ohne ins Freie zu müssen und so klingelte wenig später der Festnetzanschluss in der KTU. Sekunden später meldet sich ein leicht verschlafener Hartmut, er hatte gerade auf der Isomatte ein kleines Nickerchen gemacht. „Semir was gibt’s?“, fragte er nach einem Blick aufs Display seines Telefons.
„Hartmut-Ben ist gerade aufgewacht und macht sich Sorgen-ansonsten geht es ihm so einigermaßen. Wie viele Spritzen mit seinem Samen haben wir sicher gestellt?“, fragte er und wie aus der Pistole geschossen antwortete der Techniker, der ein fast photographisches Gedächtnis hatte: „Eine-da bin ich ganz sicher!“ und nun fragte Semir zurück: „Wenn Ben aber Recht hat und da hätte es zwei gegeben-wo ist die zweite dann geblieben?“, überlegte er und nun hörte er Hartmut aufstehen und herum gehen. „Also ich habe mir gerade die Tatortfotos angesehen-als ich dort eingetroffen bin, lag da eine altertümliche Rekordspritze mit dicker Nadel drauf und die ist auch hier im Kühlschrank und muss erst noch untersucht werden. Aber warte-ich schaue mir gerade die Videoaufzeichnungen aus Maria´s Schlafzimmer an, die habe ich ja weiter laufen lassen und das Speichermedium habe ich inzwischen hier“, erklärte er und als er an die richtige Stelle gespult hatte, sagte er erschrocken: „Semir-Ben hat Recht! Da waren zwei Spritzen-aber wo ist dann die Zweite geblieben?“
-
Übrigens-klar kommt bald ein Geheimkapitel, aber eben nicht heute und kein Sorge-die Story ist noch nicht zu Ende!