Beiträge von susan

    Mann oh Mann,jetzt sind die beiden Helden aber voll in die Falle gerannt.Wie der Baron vorausgesehen hatte,sind sie unbewaffnet auf Observationstour und bam-schon ist es passiert!
    Frostbeule Ben und sein alternder Partner (lach) werden überrascht und niedergeschlagen.
    Hoffentlich schreibst du bald weiter Kathrin-super spannend!

    Nach einer kurzen Schrecksekunde raste Semir zu seinem Freund,wobei er laut rief:“Sofort die Rettung alarmieren!“ was Susanne und vermutlich auch mehrere andere in der selben Sekunde erledigten.
    Semir bettete Bens Kopf auf seinen Schoß,aber dann fiel ihm ein,was er im Erste Hilfe Kurs immer lernte.Er tastete nach Bens Puls,der zwar schnell,aber kräftig schlug und legte dann lehrbuchmässig seine Hände auf Bens Bauch und Seite und spürte die Atmung.
    Obwohl er sehr angespannt war,atmete er trotzdem erleichtert auf,als sich der Brustkorb noch hob und senkte.Ben war zwar immer noch blau im Gesicht,aber während von draussen schon das Martinshorn des Notarztwagens erklang,begann er sich wieder zu regen.Als er die Augen aufschlug,sah er erst einmal Semirs Gesicht ganz nah vor seinem und in diesem Moment fühlte er sich schon viel besser.Semir half ihm sich aufzusetzen,denn bei Luftnot war die Flachlage einfach kontraproduktiv und Ben schaffte nach Kräften,bis er eine halbsitzende Stellung eingenommen hatte.Semir saß hinter ihm,hielt ihn fest und flüsterte ihm beruhigende Worte ins Ohr.So sassen sie noch,als der Notarzt und zwei Rettungsassistenten in die KTU stürmten.

    Mit einem Blick hatte der Notarzt die Lage erfasst und näherte sich ruhig seinem Patienten.Wenn über die Leitstelle die Schlagworte Atemnot und Bewusstlosigkeit kamen,war jeder,der Rettungseinsätze fuhr, aufs Schlimmste gefasst.Einen Patienten vorzufinden,der noch selber atmete und wenigstens halbwegs bei Bewusstsein war,bedeutete für alle Beteiligten Stressreduzierung.
    Noch während der Notarzt sich vor Ben und Semir auf die Knie fallen liess,fragte er Ben,um seinen Wachheitszustand-die Vigilanz-zu beurteilen,nach seinem Namen und dem Alter.Obwohl Ben sich sehr mühen musste,antwortete er stockend und immer noch nach Luft ringend,Ben Jäger,32,aber mehr wäre nicht möglich gewesen.
    Der eine Rettungsassistent hatte eine Sauerstoffflasche mitgebracht und Ben wurde sofort eine Ohio-Maske aufs Gesicht gedrückt und mit einem Gummiband befestigt.Nachdem der Sauerstoff auf 8 Liter pro Minute strömte,wurde Bens Gesichtsfarbe immer rosiger.Sein Hemd wurde aufgeknöpft und ein paar EKG-Elektroden auf seine Brust,an den Unterarmen und auch,nachdem man die Jeanshosenfüsse etwas nach oben geschoben hatte,auf seine Knöchel geklebt.An seinem Arm befestigte man eine Blutdruckmanschette,die nach dem Aufpumpen einen Druck von 160/80 anzeigte und über seinen Finger wurde ein Sauerstoffsensor gestülpt.
    Dieser Infrarotsensor zeigte,trotz Sauerstoffgabe nur einen Wert von 80% an,wobei normal 97-100% gewesen wäre und der Arzt holte sein Stethoskop heraus und hörte die Lunge seines Patienten gründlich ab.Sein Gesicht wurde sehr ernst,bei den Geräuschen,die er durch sein Stethoskop hörte.“Wie lange haben sie schon Atemprobleme?“fragte er.“Seit zwei Tagen!“antwortete Ben mühsam und gedämpft unter der Maske.“Haben sie Asthma oder sonstige Lungenvorerkrankungen?“fragte er,woraufhin Ben den Kopf schüttelte.Ein Rettungsassistent hatte inzwischen eine Infusion vorbereitet und legte eine Stauung an Bens Oberarm.Semir sah gebannt zu,wie eine Venenverweilkanüle in den Unterarm seines Freundes gestochen und dann verklebt wurde.Als die Infusion lief,spritzte ihm der Arzt zunächst Bronchospasmin,was die Bronchien etwas erweitern sollte und nach kurzem Überlegen noch etwas zur Beruhigung.Ben,der sich zuvor ziemlich verkrampft hatte,wurde nun lockerer und liess es zu,dass man ihn aus Semirs Armen nahm und auf eine Trage packte.Auch darauf wurde gleich das Kopfteil hochgestellt und mehrere helfende Hände hoben ihn von der Bühne,dann wurde das Fahrgestell ausgeklappt und Ben zügig zum RTW gebracht.Die Partygäste,die gebannt zugesehen hatten,wie ihr Freund und Kollege erstversorgt wurde,gingen mitleidig zur Seite und der eine oder andere rief:“Alles Gute,Ben!“
    Semir folgte geschockt der Trage,aber als er mit ins Fahrzeug klettern wollte,wurde er davon abgehalten.“Wir fahren in die Uniklinik,kommen sie doch bitte mit ihrem Privat-Pkw nach!“ forderte ihn der Notarzt auf und Semir nickte wie in Trance.

    Ben hatte die Augen geschlossen und kurz darauf schlossen sich die Türen und der Rettungsdienst fuhr mit Blaulicht ab.Andrea trat hinter Semir.“Kannst du fahren?“ wollte sie wissen.Semir schüttelte sich kurz,atmete tief durch,straffte dann den Rücken und sagte:“Natürlich,ich starte gleich los,ich muss den Ärzten im Krankenhaus unbedingt von den Zusammenhängen erzählen,ich glaube Ben schafft das momentan nicht.Vielleicht hilft es ihnen ja weiter!“
    Andrea nickte:“Fahr zu,Susanne bringt mich nach Hause und sag mir Bescheid,wenn du was weisst.“ Semir nickte und machte sich auf den Weg.Die verbleibenden Partygäste machten sich ebenfalls auf den Heimweg,während die Bandmitglieder noch die Bühne abbauten.Ein wunderbares Fest hatte ein abruptes Ende gefunden,denn nach diesem Vorfall war allen die Lust auf Feiern vergangen.

    Und jetzt zieht die durchgeknallte Gloria das wirklich durch und entführt Semir sozusagen an Alex`Bett auf der Intensivstation!
    Was mich jetzt aber brennend interessiert ist,wen denn die Schwester jetzt anrufen soll.
    Mann,als würde sich Semir nicht schon genügend Vorwürfe machen-da hätte er Gloria nicht mehr dazu gebraucht!
    Ausserdem ist er sicher schon voll dünn geworden,so wenig Appetit wie er hat-der Arme-na ja,mir würde so ein gebrochener Kiefer vielleicht mal nicht schaden! Und diese Depressionen dazu,Semir tut mir voll leid!
    Hoffentlich kann irgendjemand Gloria zum Aufgeben bewegen!

    Ahh-die Chefin hat Psychologie studiert!
    Das lässt sie normalerweise aber niemand merken! Wobei das sicher schwierig ist,jemand zu helfen,der das nicht möchte.
    Jetzt hat Ben gerade ein Plätzchen gefunden,wie er einigermassen schmerzarm liegen kann und jetzt ruft Semir an-ich an Bens Stelle wäre sauer,oder würde einfach nicht hingehen.
    Das Liegen und Schlafen ist bei Rippenbrüchen nämlich das Schwierigste-hatte auch mal nach einem Pferdesturz zweie ab und konnte nichts einnehmen,weil ich noch gestillt habe-es war die Hölle nachts!
    Ich finde es aber schön,dass die halbe Past sich Sorgen um Ben macht!,das sind halt Freunde und Kollegen!

    Als Semir morgens erwachte,wies ihn Andrea an,nach dem Frühstück mit den Mädels zum Spielplatz zu gehen,damit sie in Ruhe den Kartoffelsalat vorbereiten konnte.
    Semir sandelte mit Lilly,spielte Verstecken hinter Büschen und als Ayda dann ihrer Schwester auf der Wiese versuchte Ballettgrundschritte beizubringen und die auch noch begeistert darauf einging,streckte er die Waffen.Gut,er würde auch Lilly in dem Studio anmelden und auch falls Ben das nicht übernahm-diese 50€ wäre es ihm wert.So eine kollektive Tanzbegeisterung-da konnte man einfach nicht nein sagen,vor allem,weil auch Lilly,als sie sich so wiegte und drehte, dermassen putzig aussah,dass Semir sich sofort wieder in seine kleine Tochter verguckte.So ein süsser Fratz,ach er hatte schon Glück mit seiner Frau und seinem bezaubernden Nachwuchs! Gegen Mittag sah Semir auf die Uhr und ging mit seinen Kindern nach Hause zurück,wo Andrea neben dem fertigen Kartoffelsalat auch noch einen Imbiss vorbereitet hatte.

    Ben indessen hatte zwar leidlich gut geschlafen,aber er fühlte sich sterbenskrank,als er aufwachte.Sein Hals war wie taub und er musste erst mal eine halbe Flasche Wasser trinken,um überhaupt ein wenig Stimme zu haben.Mann was sollte das heute nur werden? Aber er war wild entschlossen,das durchzuziehen.Seine Kollegen verliessen sich auf ihn und er würde diesen Auftritt einfach machen.Wenn seine Stimme dann vielleicht ein wenig heiser sein würde-das war doch eher sexy und die Frauen liebten sowas sowieso.Für die Männer gab´s als Ausgleich Kölsch vom Fass und so duschte er erst mal eine Weile,um auf Touren zu kommen.
    Danach fühlte er sich tatsächlich wohler und er aß einen Toast mit Marmelade zu seinem Kaffee,nicht weil ihm das so schmeckte,sondern weil er so eine Grundlage für die Grippetabletten und den Hustenstiller hatte.Er legte sich noch ein wenig hin,aber als Semir bei ihm läutete,um ihn mitzunehmen,war er so zugedopt,dass er hätte Bäume ausreissen können.

    Binnen Kurzem waren sie in der PASt und der Nachmittag verlief wie im Flug mit dem Aufbau der Musikbühne und dem Stimmen der Instrumente,was Ben und seine Band routiniert erledigten.Auch Hartmut hatte die Technik binnen kurzem völlig im Griff und von seinen Medikamenten und dem einen oder anderen Bier gepushed,merkte Ben gar nicht mehr,wie schlecht es ihm eigentlich ging.
    Nach und nach trafen die Mitarbeiter und Gäste ein,die selbstgefertigten Salate wurden abgegeben und jeder bekam ein Glas in die Hand gedrückt,wahlweise mit Prosecco,Orangensaft oder Sekt Orange.Ben begrüsste die anwesenden Gäste und als die Band zu spielen begann,sahen sich die Leute gegenseitig an.“Mann,gar nicht schlecht-so hätte ich mir das gar nicht vorgestellt!“ bemerkte Bonrath anerkennend und Jenni wiegte sich verträumt zum Takt der Musik.
    Je weiter der Abend voranschritt,desto ausgelassener wurde die Stimmung.Der Rollbraten und die selbstgemachten Salate schmeckten köstlich,aber als Semir in der Bandpause,als Musik aus der Konserve lief,sah,wie grau Ben im Gesicht war,machte er sich gleich Sorgen.“Hey,was ist los?“ fragte er seinen Freund,der anstatt zu essen lieber noch ein Bier trank.“Ich bin nur ein wenig erkältet,aber es geht schon!“ behauptete der und griff wieder zum Mikrofon.
    Semirs Alarmglocken schrillten.Moment,erkältet! Das klang nicht gut.Semir war völlig nüchtern,da er ja sowohl Ben,als auch Andrea heil nach Hause bringen musste und so beobachtete er nun mit zunehmender Besorgnis,wie Ben manchmal ein wenig taumelte und sich mit Mühe auf den Beinen hielt.Trotzdem war die musikalische Unterhaltung hochprofessionell und auch die Stimmung war auf dem Höhepunkt,als Ben auf einmal nach seinem Hals griff und einen Megahustenanfall bekam.Seine Mitmusiker versuchten das zu überspielen und machten nun halt reine Instrumentalmusik,aber Ben konnte nicht mehr aufhören zu husten,lief langsam blau an und Semir sah entsetzt zu,wie sein Freund langsam in die Knie sank,die Augen verdrehte und schliesslich auf der Bühne zusammenbrach.

    Das hat Ben aber psychisch sehr belastet,dass er beinahe vergewaltigt worden wäre-schlimmer noch,als die Rippenbrüche und Prellungen.
    Ob das allerdings davon besser wird,dass er sich in seine Wohnung verzieht und die Decke über den Kopf zieht,wage ich zu bezweifeln.Normalerweise bräuchte er jetzt schon Unterstützung,weiss nur nicht,ob er das zulässt.

    Mann Mädels,ihr seid aber auf Zack-ja ihr habt die Lösung der Infektionsquelle schon unter euren Vermutungen,was aber dem armen Ben auch nichts helfen wird,denn er ist in meinen Fängen :D:D:D

    @Darcie :Äh,danke für den Namensfehlerhinweis-habs schon bereinigt,aber witzigerweise waren wir an unserem Hochzeitstag zum Essen in den "Waldmüllerstuben" ,die haben sich anscheinend in mein Gehirn gefressen.War aber auch zu gut,das Essen dort-wäre sicher in den "Wiesmüllerstuben" nicht so gewesen!

    @ Elvira.Dir auch gute Besserung von mir,drück dir die Daumen,dass du bis zum Wochenende wieder fit bist-ach ja,probiers mal mit Salbeipastillen :rolleyes:

    Oh Himmel!
    Jetzt wurde Ben gekidnapped und bleibt erst mal in seiner Wohnung zur höchstprivaten Foltereinlage-na klasse (übrigens,der mit dem Socken war gut,Sabrina-würg)
    Und Gloria dreht jetzt wohl voll ab-anstatt sich zu freuen,wenn ihr Mann aus dem Koma erwacht,holt sie Semir mit vorgehaltener Waffe (glaub ich zumindest) und führt ihn vor-die hat echt ne volle Schwangerschaftspsychose.Hoffentlich wacht Alex beizeiten ganz auf,um das Schlimmste zu verhindern!

    Uiuiui-das war aber knapp!
    Beinahe wären Lena und Ben jetzt vergewaltigt worden,obwohl sie doch so sicher waren,die Lage im Griff zu haben!
    So ein Undercovereinsatz im Bordell klappt eben nur,wenn alle an einem Strang ziehen und nicht plötzlich zu einem Einsatz gerufen werden.Das war aber unvorsichtig von den beiden,das alleine zu versuchen!
    Na hoffentlich kommt jetzt Semir als erster,nicht dass die Chefin Ben auch noch ohne Shorts sieht,wobei das dem vermutlich bei seinen Verletzungen gerade egal ist.

    Am Donnerstag hatte Ben ein Kratzen im Hals.Mann genau vor dem Betriebsfest musste er sich eine Halsentzündung holen.So ein perfektes Timing konnte doch bloss ihm passieren.Er gurgelte,lutschte den ganzen Tag widerliche Salbeipastillen,aber ehrlich gesagt fühlte er sich bis zum Abend immer noch nicht fit.Semir warf ihm immer wieder merkwürdige Seitenblicke zu,aber er hätte sich eher die Zunge abgebissen,als Semir etwas von seiner Erkältung zu erzählen.Wenn der auf Papamodus schaltete war der fähig,ihn einfach ins Bett zu stecken und darauf hatte er nun gar keine Lust.
    Kurzerhand sagte Ben die Stunden für den Donnerstag und Freitag ab,das Betriebsfest ging vor und er wollte nichts riskieren.Das war einfach wichtig und er hatte sich mit seiner Band nun schon so lange darauf gefreut und vorbereitet,da würde er sich jetzt abends gleich ins Bett legen und auskurieren!
    Es wurde eine schlimme Nacht.Ben war abwechselnd heiss und kalt und jetzt bekam er auch noch Husten dazu.Morgens war er wie gerädert,aber er hatte noch starke Grippetabletten und Hustenstiller zu Hause,die er in Höchstdosierung einwarf und dann noch für untertags mitnahm.

    Als Semir ihn am Freitag Morgen abholte war er recht einsilbig.“Morgen!“ sagte er bloss,aber Semir fiel es im Augenblick gar nicht so auf,denn Andrea und er hatten am Vorabend noch eine heisse Diskussion geführt,wegen dem Balletteinstieg für Lilly.Andrea hatte Semir vorgeschwärmt,wie sich das auf die gesunde Körperentwicklung ihrer Jüngsten auswirken würde und wie sie mit Frau Neumann darüber gesprochen habe.
    „Menschenskinder Andrea,Lilly wird erst vier und ich glaube,dass es für Vierjährige Wichtigeres gibt,als im Ballettröckchen Spitzentänze zu veranstalten!“ hatte Semir seine Meinung vertreten,“ausserdem,was das dann wieder kostet! Schon Ayda´s normalerweise einmal wöchentliches Training schlägt mit 80€ im Monat zu Buche,wir haben doch keinen Goldesel im Stall!“ warf Semir ein.Andrea verteidigte sich.“Im Preballett,bzw der Purzelklasse werden die Kinder spielerisch ans Tanzen herangeführt.Sie bekommen ein besseres Körperbewusstsein,lernen von klein auf Disziplin und ausserdem ist das Geschwisterkind wesentlich günstiger.“ Nur 50€ im Monat sollte es kosten und zuletzt nach einer hitzigen Debatte hatte Andrea noch triumphierend bemerkt:“Wenn dir deine Tochter keine 50€ im Monat wert ist,dann frage ich eben ihren Patenonkel!“
    Erbost hatte Semir seinem Freund von ihrer Diskussion erzählt und wollte nun dessen Meinung zu der Sache wissen.Lediglich,dass er wegen finanzieller Unterstützung von Andrea gefragt werden sollte,unterschlug er ihm.Ben hatte Mühe sich zu konzentrieren,aber nach kurzer Überlegung sagte er mit rauer Stimme:“Ich finde,wenn Lilly das möchte,dann sollte man sie lassen.Vielleicht kann man ja erst mal ein paar Probestunden vereinbaren.Ich habe gesehen,wie nett diese Claudia das mit den Zwergen macht,die haben da echt Spass dabei und die spielerischen Elemente überwiegen.Falls das Finanzielle ein Problem darstellt,du weisst,für mein Patenkind ist mir nichts zu teuer,ich würde sehr gerne den Monatsbeitrag übernehmen!“
    Nun blieb Semir gar nichts mehr anderes übrig als zuzustimmen und so bemerkte er noch lächelnd:“Ich warte ja bloß drauf,bis mich Andrea auch noch in der Ballettschule abgibt-bei dieser Verrücktheit,die in unserem Hause momentan herrscht.“ Nun musste Ben grinsen:“Würde dir gar nicht schaden!“ sagte er und Semir gab ihm dafür eine Kopfnuss.

    Ben war heute deutlich ruhiger als sonst.Als sie zum Mittagessen in ihrer Lieblingsraststätte vorfuhren,bestellte er,der sonst immer die Karte rauf und runteraß nur ein Süppchen,woraufhin ihn Semir merkwürdig musterte.Er hätte aber nichts anderes schlucken können und Hunger hatte er eigentlich gar keinen.Er dachte nur,dann würde er die Tabletten,von denen er auf der Toilette wieder eine grosse Dosis einwarf,besser vertragen.
    Als sie weiterfuhren,kam auf einmal eine Fahndungsmeldung nach einem silbernen Mercedes heraus,dessen Fahrer an einem Raubüberfall beteiligt gewesen war.Gerade wurde das Kennzeichen durchgegeben,als Semir den Wagen kurz vor ihnen entdeckte.Ben schaltete das Lauflicht ein und hielt seine Kelle parat,während Semir in halsbrecherischem Tempo das Fahrzeug verfolgte.Mann,hoffentlich hielten sie bald an,Ben wurde nämlich kotzübel bei den rasanten Lenkbewegungen.Der Fahrer des älteren Mercedes raste mit quietschenden Reifen auf den Rastplatz Eifeltor,sprang aus dem Wagen und rannte davon.“Den schnappen wir uns!“ rief Semir,den das Jagdfieber gepackt hatte.Er sprang aus dem Auto und rannte dem Flüchtigen hinterher.Auch Ben versuchte die Verfolgung aufzunehmen.Seine Beine waren wie Wackelpudding,bei jedem Schritt stach die Einatemluft schmerzhaft in seinen Lungen und er bewegte sich wie im Schneckentempo vorwärts.Allerdings hatte der Flüchtige einen Haken geschlagen und als er plötzlich hinter einem geparkten Wagen hervorkam,gelang es Ben trotzdem,ihn zu Boden zu reissen und dort festzuhalten.Kurz darauf war Semir bei ihnen und gemeinsam fesselten sie den Verdächtigen mit Handschellen und führten ihn zu ihrem Wagen,um ihn zum Verhör zu bringen.
    Semir war ein wenig ausser Atem,aber kein Vergleich zu Ben,der kaum noch Luft bekam.Er brauchte eine ganze Weile,um wieder zu Atem zu kommen und Semir überlegte die ganze Zeit,wo Ben denn noch rumgerast war,dass er so wenig Luft hatte,aber egal,sie hatten ihre Mission erfolgreich ausgeführt.

    Irgendwie schaffte es Ben auch diesen Tag rumzubringen und als Semir ihn vor seiner Wohnung aussteigen ließ,verabredeten sie sich für den morgigen Tag schon mittags in der PASt,um gemeinsam die abendliche Feier mitvorzubereiten.
    Ben wankte in seine Wohnung und fiel fix und fertig ins Bett.Mann,was hatte ihn denn da erwischt,er war ja wie vom LKW überrollt! Trotzdem schlief er kurz darauf ein und hatte sogar eine einigermassen gute Nacht.

    Am nächsten Tag rief Frau Neumann auf Bens Handy an.“Herr Jäger,wie mir meine Kollegen mitgeteilt haben,hat das ja sehr gut geklappt gestern.Leider ist Herr Thompson weiter krank und so wollte ich sie bitten,ob sie bis auf weiteres jeden Abend von Montag bis Freitag zwei Tanzstunden übernehmen könnten und wenn er wieder gesund ist sogar weiterhin so ein bis zweimal in der Woche.Es waren nämlich sofort Nachfragen da,ob sie denn dauerhaft als Lehrer blieben.“
    Ben versprach,sich das zu überlegen,machte dann aber für den heutigen Abend gleich wieder fest.Semir ,der neben ihm im Auto am Steuer sass,warf ihm einen Blick zu.“Tust du das jetzt wegen dem Fall,oder aus anderen Gründen?“ wollte er wissen.Ben sah verlegen aus dem Fenster:“Das weiss ich selber nicht so genau,aber Semir,das war gestern einfach toll und hat mir irre Spass gemacht.“ antwortete er dann,woraufhin Semir aufstöhnte.“Na prima,der nächste Tanzverrückte,als ob es mir zuhause nicht schon reichen würde.Stell dir vor,Andrea überlegt gerade,ob wir nicht Lilly in der Purzelklasse anmelden sollten.Mann,aber vielleicht kriegen wir dann wenigstens einen Sonderpreis,wegen dir!“ Nun musste Ben grinsen und wieder brachten sie einen normalen Arbeitstag hinter sich.

    Nachmittags hatte Semir noch eine Idee.“Susanne,kannst du mir bitte die Adresse eines Woodrow Thompson heraussuchen!“ bat er via Funk,was diese auch sofort erledigte.Eine Viertelstunde später standen sie vor dessen Wohnung.“Wollen wir doch mal sehen,wie´s ihm geht!“überlegte Semir laut und betätigte die Türklingel.Kurz darauf wurde ihnen geöffnet und als sie zu dem attraktiven Tänzer in die Wohnung gingen,roch es durchdringend nach Minze und er sah sehr krank und grau im Gesicht aus.“Herr Thompson,wir wollten sie fragen,wie es ihnen geht.Mein Kollege hier hat nämlich einen Teil ihrer Stunden übernommen und jetzt würde mich schon interessieren,ob das wohl noch länger so bleibt.“erklärte ihm Semir.Der Tänzer zuckte mit den Schultern.“Ich kann´s ihnen nicht sagen.Der Arzt meint,ich hätte mir da eine schwere Bronchitis eingefangen und das,obwohl ich doch regelmässig in die Sauna gehe.“
    Nun mischte sich Ben ein.“Haben sie irgendwelche Beobachtungen gemacht,wir glauben nämlich nicht daran,dass der Tod von Pavel und Svenja ein Zufall war,es ist schon merkwürdig,dass nun auch sie krank sind,irgendwie ist diese Schule wohl kein so gesundes Pflaster für Tanzlehrer.Ich habe nämlich keine Lust,mir da auch was einzufangen.“ Thompson schüttelte den Kopf.“Ich habe keine Ahnung,aber so eine schwere Erkältung kann wohl jeder mal kriegen,ich kann mir nicht vorstellen,was das mit dem Studio zu tun hat.Ich habe mich vielleicht auch mit diesen beiden Jobs übernommen,aber ich bin nun 35 und damit in dem Alter,mich nach einem Plan B nach der aktiven Theaterkarriere umzusehen.Ich spiele durchaus mit dem Gedanken,vielleicht einmal das Studio zu übernehmen.Frau Neumann hat anklingen lassen,dass sie es nicht mehr allzulange betreiben möchte!“
    Semir sah ihn nun überrascht an,das waren nun schon wichtige Neuigkeiten,er wusste nur noch nicht,wie die zu bewerten waren und so wünschten sie dem Tänzer eine gute Besserung und Ben fuhr nach dem Dienst wieder in die Ballettschule,um zu unterrichten.

    Ein dunkelhaariger Mann mittleren Alters kehrte gerade den Eingangsbereich der Schule.Als Wiesmüller um die Ecke bog,der wieder gleichzeitig mit Ben zu den Abendstunden eintraf,stellte er ihn vor:“Das ist Cefa,unser Mädchen für alles.Wenn etwas sauberzumachen,oder zu reparieren ist,musst du dich an den wenden.“Ben gab ihm die Hand,aber irgendwie war ihm der Typ unheimlich.Während Ben seinem Kollegen in die Schule folgte,warf ihm der Hausmeister einen nachdenklichen Blick nach und kehrte dann weiter.
    Donnerstag und Freitag unterrichtete Ben,probte am Samstag noch mit den Jungs von der Band fürs Betriebsfest am Samstag darauf und genoss dann seinen freien Sonntag.

    Nachdem sich nun schon eine gewisse Routine eingespielt hatte,war Ben am Dienstag,als Karl und er die beiden letzten Stunden gehalten hatten,überrascht,als ihn der noch aufforderte,nach getaner Arbeit doch mit ihm in die Infrarotkabine im Kellergeschoss zu gehen.“Ich gehe ungern in die richtige Sauna hier im Studio,irgendwie ist das komisch,mit seinen Schülern zu saunieren,ich gehe immer hier runter,das ist genauso effektiv und man hat seine Ruhe erklärte er Ben.“Der willigte ein und so schwitzten sie eine Weile vor sich hin.Neben der Infrarotkabine war eine Dusche,aber zum Abfrischen gehe er immer in den Rhein,erklärte Karl seinem neuen Kollegen.Der sah ihn überrascht an,folgte dem dann aber um die Ecke der alten Hafenanlage.Sie stiegen einige Stufen in der Kaimauer hinunter und tauchten unter Gelächter,nackt wie sie waren, kurz in die dunkle Flut.Während Karl sich nach dem zweiten Durchgang anzog,duschte Ben danach noch ausgiebig.“Igitt,da roch man nun wirklich nicht so besonders gut,nach dem Flusswasser,wie Karl das nur machen konnte!“ dachte er sich-und fuhr dann zufrieden nach Hause.
    Der Mann,der die beiden beobachtet hatte drehte sich um und verschwand in der Dunkelheit.

    Oh nein!
    Ole hat es geschafft,Ben im Schlaf zu überwältigen.Hoffentlich kriegt der nicht gleich Lungenverätzung und nen Leberschaden von dem widerlichen alten Klarlack! ;(

    Und Gloria verflucht Semir immer noch und macht ihn für den Zustand ihres Mannes verantwortlich.Ausserdem gehört die ins Krankenhaus-alleine im Haus und Bauchschmerzen so kurz vor der Geburt-das ist nicht gut!

    Ja das würde mich auch interessieren,was Semir jetzt in Bens Augen verbrochen hat.
    Die Chefin kann wohl nicht anders,als die beiden zu suspendieren so mit der Schrankmann im Nacken,aber das kennen die beiden doch schon.Wenn sie dann den Fall gelöst haben, hat auch Frau Krüger die beiden wieder lieb!

    Hey,die sind ja in dem Krankenhaus,in dem Semir und Alex liegen ganzheitlich orientiert!
    Die machen sich Gedanken über Zusammenhänge und Wechselwirkungen-super!
    Lediglich den Namen der Schwester finde ich doof-der erinnert mich so an diese Ostereierfüllung! :D
    Danke fürs Abendessen,Elli,hat gut geschmeckt! :thumbup:

    Oh nein!
    Ben als Callboy (hmm sagt man das so,ich kenne mich Gott sei Dank in der Materie nicht so aus) und Lena ziemlich nuttig angezogen-na super!
    Ich als Ben hätte auch mein T-Shirt anbehalten,nicht dass dann der erstbeste Lover über ihn herfällt!
    Lena sieht das anscheinend ja ganz gelassen genauso wie die Chefin!
    Jetzt hoffe ich nur,dass Semir seine Lachkrämpfe überwindet und lieber auf Benni(call)boy aufpasst,daß dem auch nichts passiert!
    Jetzt will ich aber echt wissen,wie´s weitergeht!

    Es liefen drei Stunden parallel und während Wiesmüller in dem einen Raum Balletttechnik unterrichtete,was jetzt zugegebenermassen nicht Bens Kragenweite war,war in dem Nächsten die junge Ballettlehrerin,die auch Ayda schon unterrichtet hatte, zugange und lehrte Ballett nach Vaganova.Mehrere in bunte Trikots, Waden-und Armwärmer gekleidete junge Damen standen an der Stange und machten Übungen auf Spitze.Sie lächelten Ben zu,der etwa eine viertel Stunde zusah und von der Qualität der Tänzerinnen und auch des klassischen Unterrichts sehr begeistert war.Auch die Lehrerin,die sich mit Claudia Vogel vorgestellt hatte,gefiel ihm ausnehmend gut,er war sich sicher,dass er sich unter solchen Sahneschnittchen wohlfühlen würde.
    Zu guter Letzt sah er noch in einer Art Fitnessraum bei Bodywork zu,was ebenfalls eine junge Frau,namens Christina Fluhr unterrichtete.Sie war eher der burschikose Typ,gab Ben die Hand und sagte:“Du kannst Tine zu mir sagen,das tun alle hier!“ und machte dann mit richtig schweisstreibenden Übungen,die ihn eher an Aerobic erinnerten,weiter.Ihre durchwegs weiblichen Kundinnen waren ein Gruppe Frauen so zwischen 30 und 40,die als Ausgleich ihre Körper trainieren wollten und das auch mit Enthusiasmus machten.Sie lächelten Ben zu,der ein wenig schief zurückgrinste.Also Flirtpotential war hier auf der ganzen Linie vorhanden.
    Wie im Flug verging der Abend,Ben suchte sich die Musik für die morgigen Stunden heraus und stellte im Kopf einen Übungsplan auf.Er würde eine Stunde Tap-Dance und danach die Grundlagen des Steptanzes unterrichten.Wenn er ehrlich war,war er schon ein wenig aufgeregt und auch gespannt auf seine Schüler.
    Nachdem um 22.00 die letzten Stunden beendet waren,machte ihm Wiesmüller,der sich als Karl vorstellte,die versprochene Hausführung.Er erklärte ihm,dass die Tanzlehrer untereinander per Du waren,Frau Neumann allerdings sehr viel Wert auf das Sie legte und auch darauf bestand,dass sich mit erwachsenen Schülern nicht geduzt wurde.Allenfalls durfte der Vorname in Verbindung mit dem Sie gebraucht werden.

    Das weiträumige Gebäude,das von aussen immer noch den alten Lagerhallencharme hatte,war von innen mustergültig renoviert.Durch grosse Fensterfronten konnte man einen Blick auf den Rhein werfen und neben den drei Tanzsälen waren mehrere Umkleiden,Duschen und Ruheräume zu finden.Auch eine Sauna war vorhanden,die aber an diesem Abend von niemandem benutzt wurde.“Wir fragen immer vor den Stunden,ob nach dem Training jemand saunieren will,dann schalten wir rechtzeitig den Saunaofen an.Am Wochenende ist hier meistens Hochbetrieb,jetzt unter der Woche nur manchmal.Die Schüler zahlen die Saunabenutzung mit ihrem Monatsbeitrag und können auch an Tagen,an denen sie keine Stunden haben,zur Benutzung kommen.Das ist gerade im Herbst und Winter sehr begehrt.Auch antialkoholische Getränke konnte man erwerben und Wasser und Kräutertee wurde unbegrenzt vom Haus zur Verfügung gestellt.Karl zeigte Ben,wo der Wasserkocher und die Teebeutel zu finden waren,denn wer die Kannen leermachte,musste gleich wieder Neuen machen.
    Einige Technikräume und eine Infrarotkabine im Untergeschoss vervollständigten die Führung und im Anschluss unterschrieb Ben noch einen Vertrag zur Probe bei Frau Neumann,damit auch versicherungsrechtlich alles geklärt war.Er bekam einen Schlüssel ausgehändigt und als er um 22.30 in seinem Wagen saß und nach Hause fuhr,war er in gemischter Stimmung,ob das wohl das Richtige war,was er da gerade machte.Zuhause öffnete er noch ein Bier und legte sich auf die Couch,um sich die Eindrücke des Abends nochmals durch den Kopf gehen zu lassen.
    Ja,so eine Ballettschule war eine eigene Welt,das hatte er allerdings schon seit seiner Jugend gewusst.Wenig später legte er sich hin und schlief wie ein Stein,bis ihn morgens Semir aus dem Bett klingelte.

    “Mann du Schlafmütze,fahr mal deinen Kaffeeautomaten hoch,ich habe Brötchen mitgebracht!“forderte der ihn auf.Ben sah auf die Uhr und atmete auf.Er war ja noch gar nicht zu spät,sondern Semir war einfach früher gekommen.Während er kurz duschte,wollte sein Kollege wissen,ob ihm etwas Verdächtiges aufgefallen war.“Nein,überhaupt nicht! Heute Abend habe ich meine ersten beiden Stunden,ich bin schon ganz aufgeregt!“ erklärte er ihm.
    Nachdem sie das Frühstück eingenommen hatten,machten sie sich auf den Weg in die PASt und gingen ihrer Routinearbeit nach.Bis sie sich versahen war es Abend und Ben war wieder auf dem Weg in die Ballettschule.

    Heute war Frau Neumann nicht da,aber als Ben einen Blick in die anderen beiden Übungsräume warf,waren da wieder Tine und Claudia,die Ben lächelnd zuwinkten.Er zog sich um,ging in den dritten Saal,an dem außen ein Zettel angebracht war: Ben Jäger,19.00 Tap-Dance; 20.00 Step und machte sich schon mal warm,bis die ersten Schüler eintrafen.
    Für die erste Stunde waren es 12 Leute gemischten Alters und auch 4 Jungs,so um die 20, waren dabei.Ben kam total gut an und auch die zweite Stunde mit neuen Schülern meisterte er mit Bravour.
    Er war zwar außer Atem,aber glücklich,seine Schüler tranken nach dem anstrengenden Workout noch ein Wasser mit ihm und unterhielten sich.

    Er schlich in der Zwischenzeit um Bens Auto und musterte es mit finsterer Miene.Da war Geld da,das roch er.Sollte er gleich tätig werden,oder noch ein wenig warten? Als Ben mit einer Gruppe von Schülern auf den Parkplatz trat,verschwand er wie ein Schatten in der Dunkelheit.

    Oh Mann,die Überraschung am Morgen,die auf Ben wartet ist anscheinend leider doch keine saure Milch,sondern ein Kidnapper,der ihn wahrscheinlich unsanft aus dem Schlaf reisst.
    Ihhh-Klarlack zum Betäuben,ist ja widerlich!
    Wo will Ole denn dann hin mit Ben? Und lässt sich der so einfach überwältigen,oder wird er doch noch rechtzeitig wach?
    Bin schon gespannt auf morgen,oder könnten wir die gute alte Tradition des Abendessens wieder einführen?

    Nur zur Info-die Geschichten,die du suchst hat Lotti geschrieben und deren Benutzeraccount wurde auf ihren eigenen Wunsch hin gelöscht und damit sind alle ihre Posts verschwunden.
    Nun zum nächsten Kapitel:
    Anscheinend hatte der Stromausfall ja eine harmlose Ursache,aber trotzdem war die Nachtszene im Hause Gerkan sehr idyllisch.
    Ben geht es anscheinend trotz seiner Verletzungen schon wieder so gut,dass er sich über die Anweisung der Chefin hinwegsetzt und wieder arbeiten geht.
    Schön,dass sich mal jemand bedankt,der gerettet wurde,das kommt ja sonst eher selten vor.Ob allerdings diese nächste verdeckte Ermittlung in einem Bordell eine gute Idee ist-ich weiss ja nicht!
    Mag mir Ben weder beim flotten Dreier,noch beim Sex mit einem Mann vorstellen ;( Ich hoffe nur-es kommt nicht soweit und Semir passt auf ihn und Lena auf!

    Wusst ichs doch-Elli ist immer für eine Überraschung gut.Während wir mit Ben durch die Wohnung schleichen und nach dem vermeintlichen Einbrecher suchen,lehnst du dich bequem im Sessel zurück und lachst dir ins Fäustchen.DAS IST NICHT NETT;ELLI! X(

    Schöne Schilderung eines ganz normalen Fernsehabends im Hause Jäger,der vermutlich genau so tausendfach über all in Deutschland abläuft.

    Gut,dass Semir nur einen Alptraum hatte,aber wenn Alex nicht mehr aufwachen sollte,wird ihn so etwas lebenslang verfolgen.Jetzt hoffe ich nur,dass Semirs Weihnachtswunsch in Erfüllung geht!

    Zuerst probierte er,ob die wohl noch passten,aber das Material war so dehnbar,dass das kein Problem darstellte,obwohl er sicher seit seiner aktiven Tänzerkarriere seine Figur verändert hatte.Er fragte sich sowieso,warum er die eigentlich bei seinen diversen Umzügen mitgenommen hatte, das war schon irgendwie komisch.Fakt war jedenfalls,dass er mit dem Thema Tanzen nie völlig abgeschlossen hatte.Es hatte sich halt bisher nichts ergeben,aber das Tanzen als Solches hatte ihm immer schon irre Spass gemacht und deshalb war es eine gute Idee,das wieder aufleben zu lassen.

    Gerade als er seinen Gedanken nachhing,schellte das Telefon.Als er dranging,war Semir dran.“Ben ich weiss,das klingt jetzt blöd,weil ich ja Ayda da schon hingehen lasse.Aber bitte sei vorsichtig,du weisst,was mit Pavel und Svenja passiert ist.Ich möchte dich nicht auch auf dem Tisch des Gerichtsmediziners sehen!“ sagte Semir ganz aufgeregt.“Semir,mir ist klar,dass da etwas nicht passt,aber wer besser als ich,könnte da ermitteln?“ fragte er.“Wenn da irgendwas faul ist,werde ich das herausfinden und dir auch sofort Bescheid geben.Sieh das mal positiv! Normalerweise haben wir die grössten Probleme da undercover zu ermitteln,aber in dem Fall fällt das gar nicht auf,weil wir von den Verdächtigen selbst dazu aufgefordert werden! Ich werde vorsichtig sein und die Augen aufhalten,vertrau mir!“ sagte er beschwörend.
    Semir schwieg eine Weile,aber dann sagte er:“Du hast ja recht mit allem,was du sagst,aber trotzdem habe ich ein ungutes Gefühl bei der Sache.Versprich mir,dass du dich sofort meldest,wenn dir irgendwas komisch vorkommt!“ Ben versprach ihm das und dann legte Semir auf-mit einem sehr unguten Gefühl im Bauch- und Ben war momentan ein wenig nachdenklich geworden.Als er allerdings auf die Uhr sah,bemerkte er,dass er sich sputen musste,um nicht gleich am ersten Tag zu spät zu kommen.Er packte seine Tasche und sprang eilig in die Tiefgarage,um mit seinem Porscheoldtimer so schnell es der Verkehr erlaubte,in der Ballettschule vorzufahren.

    Die Ballettschule hatte hinter dem alten,frisch renovierten Hafengebäude grosse Parkplätze.Als Ben da mit Schwung hineinfuhr,dass der Kies nur so spritzte,sprang ein gutaussehender,durchtrainierter Mann demonstrativ zur Seite.“Aber holla,da hats aber jemand eilig!“ bemerkte er schmunzelnd.Ben entschuldigte sich,wobei er sich sicher war,niemanden mit seiner Aktion gefährdet zu haben.Als er seine Tasche packte und genauso wie der andere Richtung Eingang strebte,blieb der mit einem Blick zurück kurz stehen.“Hübsches Baby!“ bemerkte er mit Bewunderung.Ben musste grinsen.“Na ja,dafür,dass er nicht mehr der Jüngste ist,ist er noch ganz gut in Schuss!“sagte er,während ihm der Ältere die Türe aufhielt.
    „Ah,ein neuer Kunde!“bemerkte dieser und Ben schüttelte abermals lächelnd den Kopf.“Nein ,eigentlich nicht,ich soll ein wenig aushelfen,anscheinend herrscht hier gerade Personalmangel!“erwiderte er schlagfertig.Ihm war sofort klar gewesen,dass der etwa 45-jährige Mann hier kein Gast war,sondern sich auskannte.Da stand auch schon Frau Neumann vor ihnen.“Schön,dass sie kommen konnten,Herr Jäger!“ sagte sie mit einem warmen Lächeln,um dann mit wesentlich weniger Freundlichkeit in der Stimme,den anderen anzuherrschen:“Wiesmüller,wo bleiben sie denn? Meinen sie,unsere Kunden bezahlen ihr Geld fürs Warten?“ Der drehte sich halb um,warf Ben ein entwaffnendes, schiefes Grinsen zu und packte dann seine Tasche ein wenig fester.“Ich bin ja schon da,Frau Neumann und wenn sie auf die Uhr sehen auch keine Sekunde zu spät!“ bemerkte er.Die sah ihn abwertend an:“Aber auch keine Sekunde zu früh,Herr Wiesmüller.Wie mein verstorbener Mann schon immer sagte:Die rechte Art der Pünktlichkeit,ist 5 Minuten vor der Zeit!“ und damit schritt sie hoheitsvoll von dannen.
    Wiesmüller drehte sich nochmal zu Ben um,zog eine Grimasse,so dass der lachen musste und verschwand dann in einem Übungsraum.
    „Was ist hier so komisch?“ wollte nun Frau Neumann mit einem Ton in der Stimme wissen,dass Ben sofort die fröhliche Miene im Gesicht gefror.“Nicht,nichts!“,beeilte er sich zu sagen und dann wandte sich die Ballettdirektorin mit einem aufgesetzt freundlichen Gesicht wieder ihm zu.
    „Und nun zu ihnen Herr Jäger! Ich freue mich sehr,dass sie uns in unserer Notlage unterstützen wollen,aber nachdem ich sehr hohe Ansprüche für meine Schüler und den Ruf der Schule geltend mache,möchte ich mich zuerst vergewissern,dass ich sie guten Gewissens auf unsere Modern-Dance- Truppe loslassen kann.Da handelt es sich nicht um Kinder,denen man vielleicht mal irgendetwas verkaufen kann,sondern das sind ernsthafte Tanzinteressenten,die etwas lernen wollen und dafür auch eine Menge Geld bezahlen!“
    Ben nickte eingeschüchtert und nachdem sie ihm die Umkleide gezeigt hatte,stand er fünf Minuten später mit der Tänzerin in einem Raum,dessen eine Wand nur Spiegel war und an dem rundherum überall Stangen angebracht waren.Nach kurzer Besprechung,wobei sie gemeinsam Musik aussuchten,machte sich Ben zunächst warm um dann sein Bestes zu geben.Der Ehrgeiz hatte ihn gepackt,er würde dieser Tussi,die ihm gegen seinen Willen Respekt einflösste,schon zeigen,was er draufhatte.

    Er tanzte,wie noch nie in seinem Leben und als er nach etwa 15 Minuten schweratmend ausruhte,bis das nächste Musikstück begann,schritt die Ballettlehrerin schmunzelnd zum CD-Player.“Ich denke,das genügt.Sie haben mir gezeigt,was sie draufhaben und natürlich ist das auch verbesserungsfähig und ausserdem sind sie nicht durchtrainiert,aber was ich gesehen habe,gefällt mir und ich freue mich,sie in der Riege unserer Lehrer begrüssen zu dürfen.Wir schauen gleich noch gemeinsam bei ein paar Stunden zu und Herr Wiesmüller wird später sicherlich so nett sein,ihnen eine Führung durch unsere Räumlichkeiten zu gewähren,aber Kompliment,sie haben ein Gefühl für den Rhythmus und die Musik und das ist so ziemlich das Wichtigste in unserem Beruf.Alles weitere kommt mit der Zeit von selbst,bzw durch fleissiges Üben,aber herzlichen Glückwunsch,sie sind engagiert!“
    Obwohl Ben eigentlich nicht vorhatte,sich irgendwie beeindruckt zu zeigen,war er trotzdem stolz,dass er die Stelle hatte,obwohl das für ihn persönlich ja eigentlich nichts zu bedeuten hatte.Gemeinsam mit der Lehrerin ging er von Übungsraum zu Übungsraum und begrüsste seine zukünftigen Kollegen.