Beiträge von susan

    Konrad hatte von zu Hause aus,sofort den Polizeipräsidenten angerufen.Der war schon daheim und freute sich auf den Feierabend.Als er mit Konrad gesprochen hatte,verdüsterte sich seine Miene.Warum hatte ihm denn niemand Bescheid gesagt? Anscheinend waren seine Mitarbeiter der Meinung gewesen,dass so ein Attentat auf zwei Polizisten nicht wert war,dass er davon sofort informiert wurde.Es würde sicher morgen mit den ganzen Aktennotizen auf seinem Schreibtisch liegen,aber jetzt hatte er seinem Rotarierfreund gegenüber leider zugeben müssen,dass er bisher keine Ahnung von dem Vorfall hatte.Dabei war der Sohn von diesem Jäger sogar eines der Opfer.Er ärgerte sich masslos über seine Mitarbeiter.Jetzt stand er wieder da,als wenn ihn so etwas nicht interessieren würde,aber nicht mit ihm,er würde höchstpersönlich seine besten Leute beauftragen,die Ermittlungen zu übernehmen.Ob das allerdings heute Abend noch so sinnvoll war? Konrad hatte ihm gesagt,dass anscheinend Personenschutz angeordnet worden war,so dürften im Augenblick alle erforderlichen Massnahmen eingeleitet sein.Seine Frau bat ihn zu Tisch und so beschloss er,das Ganze auf morgen zu vertagen und wimete sich der köstlichen Mahlzeit.

    In der ganzen Stadt waren inzwischen Polizisten ausgeschwärmt und begannen Karls Bild herzuzeigen.Im Lokalfunk und Lokalfernsehen wurden Ausschnitte der Pressekonferenz gezeigt,in denen die Bevölkerung zur Mithilfe aufgefordert wurde.Karls Bild flimmerte über die Bildschirme und auch Frau Neumann verfolgte gespannt,was ihr Schützling denn schon wieder angestellt hatte.Eine Kioskbesitzerin zögerte erst,aber dann griff sie zu ihrem Telefon und rief die eingeblendete Nummer an.Als sie den Grund ihres Anrufs mitteilte,wurde sie gleich zu der ermittelnden Beamtin durchgestellt,einer Frau Krüger.
    In schönstem Kölsch teilte die Frau mit,dass Karl an ihrem Kiosk in der Innenstadt regelmässig was zu Essen kaufte,zuletzt heute Nachmittag.Sie wusste sogar noch,was er bestellt hatte,nämlich Currywurst mit Pommes rot-weiss.Frau Krüger fragte nochmals detailliert,wo genau der Kiosk stand und versprach der Frau,einen Polizisten bei ihr vorbeizuschicken,der ihre Aussage aufnahm.
    „Wir haben eine Spur!“sagte sie mit blitzenden Augen.Es waren zwar mehrere Anrufe eingegangen,aber die hatten sich bisher immer als Finte erwiesen.Dieter,der ein wenig in seinem Stuhl in der PASt gedöst hatte,war auf einmal wieder hellwach.Gemeinsam mit Jenny trat er zur Chefin,die anhand des detaillierten Stadtplans genau die Lage des Kiosk einzeichnete.Die Uhrzeit passte auch.Der Täter war unmittelbar nach der Tat anscheinend direkt dorthingefahren und hatte sich Essen gekauft.Mit welcher Kaltblütigkeit er sich ungerührt den Bauch füllen konnte,nachdem er kurz zuvor zwei Menschen in seinen Augen umgebracht hatte,zeigte nochmals,wie gefährlich er war.Sein Versteck musste in unmittelbarer Nähe liegen,denn sonst wurden bisher keine Sichtungen mitgeteilt.Auf Google Streetview betrachtete die Chefin die umliegenden Gebäude.Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.Ein Theater-ganz in der Nähe war ein Theater!

    Sie sah auf die Uhr.Es war schon nach Mitternacht,ob da noch jemand da war,der ihnen aufsperren konnte? Gerade als sie überlegte,ob sie mit grosser Mannschaft,oder lieber nur mit ihren engsten Mitarbeitern dort hinfahren sollte,da bedeutete ihr Tanja,dass wieder ein wichtiger Anruf in der Leitung war.Frau Neumann war am Apparat.“Frau Krüger,ich habe aus dem Fernsehen gehört,dass Karl leider begonnen hat,regelrecht Amok zu laufen.Das lässt mir keine Ruhe mehr.Ich habe krampfhaft überlegt,wo er sich verbergen könnte und mir ist da was eingefallen.Er hat mir mal erzählt,dass er oft noch an unsere alte Wirkungsstelle zurückkehrt,weil ihn das so beruhigt.Ich weiss zwar nicht,wie er dort hineinkommt,ich hatte dem auch eigentlich keine Aufmerksamkeit geschenkt,aber wenn ich mir das so überlege,dann wäre das schon naheliegend.“ Frau Krüger fragte nach der genauen Lage des Theaters und als Frau Neumann ihr bestätigte,dass das exakt dieses Gebäude war,das auch sie schon ins Auge gefasst hatte,beschloss Frau Krüger sich von der Ballettdirektorin helfen zu lassen.“Frau Neumann,ich würde sie gerne abholen und mit ihnen gemeinsam dorthinfahren.Sie sind ortskundig und können uns vielleicht am ehesten helfen,ihn aufzuspüren,damit er nicht noch weitere Menschen umbringt!“ Frau Neumann stimmte nach kurzer Überlegung zu und wenige Minuten später waren die Chefin,Bonrath und Jenni unterwegs zur Ballettdirektorin.
    Tanja hatte inzwischen ausfindig gemacht,wer ihnen aufsperren konnte und ein Mitarbeiter einer Wach-und Schliessgesellschaft wurde umgehend mit dem Schlüssel von seiner Zentrale dorthinbeordert.

    Im Krankenhaus inzwischen wurden Semir und Ben alle zwei Stunden gelagert und abgesaugt.Ihre Werte stabilisierten sich zusehends und der diensthabende Arzt war froh,dass er in dieser Nacht wohl keinen Totenschein ausstellen musste.

    Jetzt kriegt Ben berechtigterweise ne Standpauke,allerdings erst von nem Handlanger und dann noch vom Gangsterboss persönlich.Da muss Kim allen Charme aufwenden,um Felipe zu beruhigen!
    Allerdings bringt das Semir,der brutal gefesselt mit dem Lieferwagen quer durch Paris geschippert wird,herzlich wenig.
    Bin ja gespannt,wies weitergeht! Ob Ben auch Recht hat und einer der Gangster kein Franzose ist?

    Mann,wenn Ben seinem Bauchgefühl trauen würde und auch nachdenken würde,dann wüsste er,warum ihn Markus`Blick so beunruhigt.Aber der hat vorher meisterhaft die Aufmerksamkeit auf Max gelenkt und so kann er seinen Rachefeldzug ungestört weiter durchführen.
    Aber diese Manuela ist wirklich das Allerletzte,frage mich nur,warum Ben auf die jemals hereingefallen ist! Diese erneute Blossstellung von Markus vor versammelter Mannschaft wird hoffentlich keinen Amoklauf hervorrufen! ;(

    Einige Stunden später,der Abend war schon hereingebrochen,hatte sich Bens Zustand soweit stabilisiert,dass er gewaschen werden konnte.Man hatte die Sedierung gerade so tief gehalten,dass er sich zwar nicht regte,aber trotzdem nicht völlig weg war,auch weil die ganzen Narkosemittel einfach stark blutdrucksenkend waren und er sowieso schon eine hohe Dosis Katecholamine brauchte,um einen einigermassen stabilen Blutdruck zu haben.Das war aber unbedingt nötig,damit das Gehirn und die Organe,vor allem die Nieren,ausreichend durchblutet wurden und keine Spätfolgen zurückblieben.Als zwei Schwestern nun Plastikschürzen überzogen,die Zudecke wegnahmen,um ihn mit ständig frischem Wasser sorgfältig von oben nach unten zu waschen begannen,um das ganze getrocknete Blut zu entfernen,öffnete er auf den Berührungsreiz die Augen und sah sie an.“Herr Jäger,können sie mich verstehen?“ fragte aufgeregt die eine Schwester.Ben versuchte sie mühsam zu fixieren und nickte dann langsam.Er war zwar noch furchtbar müde und wollte eigentlich nur schlafen,aber trotzdem hatte er bemerkt,dass ihn behandschuhte Hände anfassten und an ihm herumrieben.Er war sich nicht sicher,ob er wach war,oder träumte,aber irgendwas war vorgegangen.

    Zuvor war alles um ihn herum so friedlich gewesen und plötzlich waren ein scharfer Schmerz in seiner Leiste und laute Geräusche in sein Unterbewusstsein gedrungen.Er hatte Menschen rufen und Maschinen schrille Alarmtöne ausstossen gehört,die ihm wegen der durch die Sedierung erschlafften Trommelfelle,noch um ein Vielfaches lauter in den Ohren gehallt hatten.Er hatte Angst gehabt und sich plötzlich ganz schrecklich gefühlt.Ihm war furchtbar kalt geworden,er hatte gemerkt,wie das Leben aus ihm herausfloss und dann war er auf ein helles Licht zugerast und hatte irgendwie gemeint,seine Mutter zu hören.Er hatte sich plötzlich wohl gefühlt und keine Angst mehr gehabt.
    Jetzt war er wieder ein wenig zu sich gekommen und war fast traurig,dass er diesen Frieden,den er gespürt hatte,nun nicht mehr wahrnahm,sondern ein wenig seinen Körper wieder spürte,diese Schwäche,leichte Schmerzen an Hals und Leiste und vor allem hatte er eines wieder: Angst! Er wurde unruhig,weil er wollte,dass Semir zu ihm käme,aber so wach,dass er sich richtig verständlich machen konnte,war er doch noch nicht.Ein Arzt leuchtete ihm in die Augen und bat ihn zu nicken und dann den Kopf zu schütteln.Er befolgt langsam die Anweisung,obwohl es ihn Kraft kostete,als wenn er den Mount Everest besteigen wollte.Der Arzt lächelte ihn an und sagte:“Willkommen zurück im Leben,Herr Jäger!“ Dann wurde aber die Sedierung wieder höher gestellt,was er vom Kreislauf her jetzt auch vertrug und er bemerkte schon nicht mehr,wie er umgedreht wurde und noch sein Rücken und Po gewaschen und eingecremt wurden.Er wurde mit einer zusammengerollten Decke leicht seitlich gelagert,damit alle Lungenbezirke ein wenig belüftet wurden und er sich nicht wundlag,aber dann deckte man ihn wieder mit einem dünnen Laken zu und liess ihn in Ruhe.

    Im Nebenbett wurde auch Semir endotracheal abgesaugt und aus den selben Gründen ein wenig zur Seite gelagert.Auch der verzog das Gesicht und versuchte unbewusste Abwehrbewegungen zu machen,als er den Sauger in seinem Rachen spürte,aber nach einem Sedierungsbolus,also einer kleinen Menge Narkosemittel,die man ihm zusätzlich im Schuss spritzte,erschlaffte er wieder und schlief weiter.Semir war im OP schon saubergemacht worden und so schliefen die beiden Freunde jetzt friedlich nebeneinander dem nächsten Tag entgegen.

    Frau Krüger war mit Bonrath zurück zum Revier gefahren,wo eine aufgeregte Jenni sie schon erwartete.“Susanne hat mich angerufen,dass auf Semir und Ben ein Attentat verübt wurde.Frau Krüger,ich bin wieder fit,darf ich bitte mitermitteln?“ bat sie und die Chefin nickte aufseufzend.Einerseits hätte sie ihre Beamten jetzt gerne nach Hause in den wohlverdienten Feierabend geschickt,aber das war nun nicht möglich.Man musste Karls Spur verfolgen,solange sie noch warm war und sie hatte schon begonnen,sich zu überlegen,wie man den Verrückten am Besten ausfindig machen konnte.Draussen vor der PASt sammelten sich schon die Pressevertreter und die Chefin rief erst mal ihre Beamten zusammen.Alles Personal,das verfügbar war,wurde ins Revier gerufen und so mancher Mitarbeiter,der eigentlich im Frei gewesen wäre,kam freiwillig zur Arbeit.Im Besprechungsraum kamen nun alle zusammen und gemeinsam beschloss man-nach kurzer Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft-die Presse von den Mordversuchen in Kenntnis zu setzen und gezielt mit Hilfe von Rundfunk,Lokalfernsehen und Internet nach Karl zu fahnden.Tanja,die wieder die Nachtschicht in der Einsatzzentrale angetreten hatte,startete sofort Aufrufe,druckte auch Bilder aus,die den Beamten mitgegeben wurden und gleichzeitig rief Frau Krüger eine Pressekonferenz ein.Sie würde dieses Schwein finden,der hatte sich mit der Falschen angelegt! Sie strich ihr elegantes Kostüm glatt,atmete tief durch und trat dann den Vertretern der Presse entgegen.

    Karl hatte in seinem Versteck den Klängen der wunderbaren Musik gelauscht.Er fühlte sich vollkommen sicher.Er war der Herr der Welt,wer sich ihm entgegenstellte,würde das mit dem Leben bezahlen! Schon reifte in seinem Kopf ein Plan heran,wie er an diese Jenni Dorn und den langen Polizisten herankommen konnte.Mit einem teuflischen Lächeln im Gesicht lehnte er sich gegen einige lange Seilrollen zurück und wartete,bis über ihm Ruhe einkehrte.

    Oh,das waren gar nicht Felipes Handlanger,die Semir in ihrer Gewalt haben,sondern andere Übeltäter-vermutlich die echten Bilderdiebe.
    Nun muss Ben trotzdem mit den Rauschgiftdealern zusammenarbeiten,um Semir freizubekommen und gleichzeitig die Chefin zu schützen.Irgendwie ist das seine einzige Chance,da einigermassen aus dieser Sache herauszukommen.Bin ja gespannt,wie er das jetzt anstellen will!
    Ah,die Frau in der Kneipe hat deutsch gesprochen,also brauchte Semir gar kein Französisch bisher-Danke für die Aufklärung,Elli!

    Ach ja,Darcie und Sabrina!-Ich komme euch dann auch im Knast besuchen und bringe einen Kuchen mit eingebackener Feile mit.Aber ihr seht doch,es rentiert sich gar nicht den Louvre auszurauben,wenn da eh bloss Kopien hängen :D .

    Jetzt ist das Klassentreffen in vollem Gange,aber Max ist noch nicht aufgetaucht.
    Gut,wir wissen ja jetzt,dass wir gar nicht nach Max Ausschau halten müssen,sondern der wahre Mörder schon längst am Büffet steht! Wie lange es wohl dauert,bis das auch Ben und der Eingreiftruppe klar ist,wird sich wohl in Kürze herausstellen.
    Ach ja-anscheinend hatte Ben ja schon immer einen exclusiven Damengeschmack!

    Hallo Björn!
    Eigentlich ist das,was du geschrieben hast,ja noch keine Story,sondern erst sozusagen das Intro,das neugierig machen soll,auf die nun folgende Story!
    Darum kann ich dir deine Frage nicht beantworten.Du bist jetzt gerade an der Stelle,wenn bei einer Cobrafolge dann der Vorspann läuft.Da musst du schon noch ein wenig mehr schreiben,damit ich dir diese Frage beantworten kann!

    Hallo Björn!
    Auch wenn ich es gut finde,wenn du dich in den Kreis der FF-Schreiber einreihst,muss ich auch sagen,dass du uns durch die mangelnde Zeichensetzung da ein schweres Stück Arbeit aufgibst,wenn wir das lesen sollen.
    Ich weiss auch nicht,was ich dir raten soll,denn eigentlich lese ich total gerne neue Geschichten und gerade auch von neuen Autoren,aber diese ist wirklich sehr schwer verständlich.

    Frage:Du bist immerhin schon 14,wo denkst du,dass du dass du in diesem Alter noch Orthografie als Schulfach hast? Ich glaube,du solltest dir wirklich jemanden suchen,der in deiner Nähe wohnt und deine Geschichten erst mal korrekturliest,bevor du sie veröffentlichst.Es würde dir sicher auch für dein späteres Berufsleben gut tun! Manchmal hilft es auch,sich einen Satz selber laut vorzulesen und dann zu überlegen,ob er verständlich ist.
    Nach dem dritten Lesen habe ich jetzt den Inhalt des ersten Kapitels verstanden und bin trotzdem gespannt,wie Semir und Jan jetzt mit dem Porsche die Bankräuber aufmischen!

    Oh,ich befürchte gerade,dass die Polizei wirklich nach dem Falschen sucht! Der wirkliche Täter hat wohl den Verdacht auf den Klassenkameraden Bens gelenkt,um selber seine Rachepläne ungestört ausführen zu können.
    Wie schon in der Schulzeit wird er anscheinend nicht wirklich wahrgenommen und so wird sein Hass immer grösser.Jetzt stärkt er sich noch am Büfett,um später genügend Kraft zu haben,Ben und wem auch sonst noch,etwas anzutun!
    Hoffentlich fährt Ben seine Sinne aus und bemerkt,was hier vorgeht,bevor die Situation eskaliert.
    Du hast diese unheilvolle Stimmung und den frustrierten Bösewicht sehr stimmig beschrieben-in meinem Hinterkopf hat die unheilvolle Musik angefangen zu spielen und ich warte jetzt gespannt auf den nächsten Teil!

    Das hätten wir uns ja denken können! Kim hat ihre Liebhaber ja wirklich breit gestreut,ich gewinne gerade einen völlig anderen Eindruck von der sonst so tugendhaften Chefin. ;)
    Und Semir und Ben wollen sich als Wachleute im Louvre einsperren lassen? Na wenn das so leicht ist,da an Originaluniformen zu kommen,dann geschieht es den Franzosen Recht,wenn ihnen die Mona Lisa ständig geklaut wird! Auch weiss ja jetzt wirklich niemand,ob das Bild im Louvre jetzt noch die Fälschung,oder schon wieder das Original ist.
    So,so und jetzt schwärmen Felipes Helfershelfer aus,um Semir und Ben zurückzuholen,bevor sie Unfug machen.Fragt sich nur,wer hier im Begriff ist,Unfug zu machen!

    Er hatte inzwischen wieder sein Versteck aufgesucht und legte seinen immer noch schmerzenden Fuss hoch.Er hatte seine Rache bekommen,nie mehr würde dieser Gerkan ihm Schmerzen zufügen.Er hatte gesehen,wie sein Blick gebrochen war,als er ihm die Schere ins Herz gerammt hatte,auch die Menge an Blut,die aus diesem Jäger herausgelaufen war,konnte niemand überleben.Nun musste er einen Plan machen,wie er an die beiden anderen Polizisten herankam,aber da würde ihm schon was einfallen.Er aß noch einen Happen,den er sich am naheliegenden Kiosk mitgenommen hatte,trank ein paar Schluck Wasser und streckte sich dann aus,um sich ein wenig auszuruhen.In Kürze war er befriedigt eingeschlafen.

    Auch Konrad war völlig aufgelöst,inzwischen aus Düsseldorf eingetroffen.Er war nur informiert worden,dass auf seinen Sohn ein Attentat stattgefunden habe und es ihm sehr schlecht ginge.Bis er endlich auf der Intensivstation war,gingen ihm die verrücktesten Gedanken im Kopf herum.Wer sollte auf seinen sowieso schon schwer kranken Sprössling so eine Wut haben,dass er gleich ein Attentat planen würde? Das musste wieder mit seiner Arbeit zusammenhängen,er hatte schon immer zu Ben gesagt,dass der lieber in der Firma einsteigen sollte,anstatt für ein paar lächerliche Kröten jeden Tag sein Leben zu riskieren!
    Während Andrea gerade an Semirs Bett sass,wurde nun Konrad vom Stationsarzt im Arztzimmer über den Gesundheitszustand seines Filius informiert.“Ihr Sohn hatte einen massiven Blutverlust,weil ein irrer Attentäter aus seiner Leiste den Bypass gewaltsam herausgerissen hat.Wir konnten ihn inzwischen stabilisieren und auch am Hals einen Neuen legen,aber im Moment steht es immer noch sehr kritisch.Durch den Blutverlust hat Herr Jäger einen hämorrhagischen Schock erlitten,ausserdem war eine ganze Zeit lang seine Sauerstoffversorgung unzureichend,so dass wir leider nicht sagen können,ob er das primär überlebt und auch nicht,welche Spätfolgen zu erwarten sind.Sein sowieso schon durch eine Legionellen-und Mycoplasmen schwer in Mitleidenschaft gezogenes Immunsystem,wurde durch einen mindestens 50% igen Blutaustausch nochmals geschwächt.Auch wenn wir sehr genau testen,dass nur sehr ähnliches Blut transfundiert wird,ist es eben trotzdem Fremdblut,auf das sich das Immunsystem erst mal einstellen muss.Im Augenblick kann niemand sagen,ob er das überlebt,also rechnen sie auf jeden Fall mit dem Schlimmsten!“ erklärte dem blass und blasser werdenden Konrad der Doktor.

    Zögernd trat der Konrad nun,begleitet vom Stationsarzt,an Bens Bett.Der war bis zum Hals zugedeckt,nur die ganzen Schläuche die auf allen Seiten unter der Decke hervorkamen und gerade die am Hals,in denen zu sehen war,dass darin Blut von und zum Patienten gepumpt wurde,liessen erahnen,dass überhaupt noch Leben in ihm war.Er selbst lag geisterhaft blass in den Kissen.Sein Gesicht war eingefallen und die Augen waren geschlossen und lagen in tiefen Höhlen.Mit einem Aufschluchzen liess Konrad sich auf den Stuhl fallen,den ihm der Arzt hilfsbereit unterschob.Er tastete unter der Decke nach Bens Hand,die eiskalt war und als er sie näher ansah,war auf ihr getrocknetes Blut zu finden,das man nur notdürftig versucht hatte abzuwischen.Die Schwester,die gerade verschiedene Werte notierte und eine Perfusorspritze wechselte,sah Konrads entsetzten Blick und sagte:“Tut mir leid,ich werde ihn später gründlich saubermachen,aber im Moment ist er dazu zu instabil.Er braucht jetzt dringend seine Ruhe und muss sich erst einmal von dem ganzen Stress erholen.“

    Wie in Trance nickte Konrad und hielt einfach weiter Bens Hand,bis er nach einer halben Stunde zum Gehen aufgefordert wurde.“Fahren sie nach Hause,Herr Jäger, und ruhen sie sich selber aus.Ihr Sohn ist bei uns in guten Händen,wir kümmern uns gut um ihn!“ sagte die Schwester von eben mit einem Lächeln und cremte dann auch gleich Bens rissige,spröde Lippen ein.“Wenn sich etwas verändert,sagen wir ihnen Bescheid,aber er ist jetzt auf einem niedrigen Level immerhin stabil.Ausserdem war er vor der Erkrankung jung und fit,solche Menschen haben nach meiner Erfahrung schon Reserven.Denken sie an ihn,das gilt genauso,als wenn sie da wären.Bei einer so schweren Erkrankung verschwimmen Zeit und Raum,ob sie die ganze Zeit da sind,oder nur an ihn denken,macht gerade keinen Unterschied,glauben sie mir das!“ sagte sie tröstend.Konrad erhob sich seufzend und streckte seine beinahe eingeschlafenen Glieder.Ein letztes Mal strich er über die blasse Wange seines Sohnes,bevor er sich zum Gehen wandte.

    Er hatte schon bemerkt,dass hinter dem Vorhang im Nachbarbett auch ein Patient lag,denn auch da hörte man eine Beatmungsmaschine rythmisch arbeiten,aber als er im Gehen einen kurzen Blick darauf warf,wer da wohl neben Ben lag,traf ihn fast der Schlag,als er den Kollegen seines Sohnes,diesen Gerkan erkannte.Du lieber Gott,war der etwa auch ein Opfer des Attentäters geworden? Es sah schon so aus,denn auch er war überall verkabelt und wurde anscheinend von Maschinen am Leben gehalten.Auch der hatte ja Frau und Kinder,wie schrecklich war das denn und was war eigentlich vorgefallen? Als er die Schwester fragte,konnte oder wollte sie ihm darüber keine Auskunft geben.Er beschloss von zu Hause aus,sofort den Polizeipräsidenten anzurufen,der mit ihm bei den Rotariern war.Der sollte hier mal für Ordnung sorgen und ihm erklären,was vorgefallen war! Konrad straffte seinen Rücken und bemerkte,als er rausging,dass vor der Intensivbox ein uniformierter Polizist anscheinend Wache schob.“Ja,die beiden haben Personenschutz!“ antwortete er auf Konrads Frage und der fuhr nun doch ein wenig beruhigter nach Hause.

    Jetzt hat Flavio also Melanie ausfindig gemacht und versucht auch gleich,Psychoterror auszuüben.
    Ben ist dabei furchtbar stolz darauf,dass er Papa wird und Semir ist auch ganz euphorisch deswegen! Sogar einen anscheinend sündhaft teuren Verlobungsring hat er schon besorgt-hoffentlich kann er den nun auch noch brauchen,wenn Melanie doch so verstockt ist und sich nicht traut,Ben endlich reinen Wein einzuschenken! So bringt sie nicht nur sich,sondern auch das Baby und nicht zuletzt Ben in Gefahr!

    Vor der Intensivstation sammelte sich inzwischen Polizei und suchte hektisch nach dem Mörder.In der Toilette fanden sie den jungen Mann,der von Karl niedergeschlagen worden war in Unterwäsche und in der Ecke lag seine blutige Uniform.Auch das blutbespritzte Waschbecken zeugte davon,wie Karl wohl entkommen war und die Fahndung wurde sofort auf andere Kleidung geändert,allerdings ohne Erfolg.Frau Krüger war inzwischen mit Dieter eingetroffen und ging nun in Amtshoheit einfach in die Intensivstation.Als sie sich durchfragte,wurde sie auf das Zimmer verwiesen,in dem gerade Ben operiert wurde und blieb dann völlig geschockt in der Tür stehen.
    Es sah dort aus,wie auf einem Schlachtfeld.Obwohl man einige Tücher auf den Boden geworfen hatte,um die grösste Sauerei aufzunehmen,war immer noch ein Blutsee zu erkennen.Ausserdem war das Bett,in dem ihr junger Kollege lag,ebenfalls völlig blutdurchtränkt und anscheinend störte es von den konzentriert arbeitenden Angestellten niemanden.Frau Krüger hatte normalerweise starke Nerven,aber bei diesem Anblick musste auch sie sich abwenden.Vor allem wusste sie auch,wessen Blut da überall verteilt war und dass alleine schon dieser Verlust normalerweise tödlich war.Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt und Bonrath,der ebenfalls einen kurzen Blick in die Intensivbox geworfen hatte,war auch leicht grün um die Nase.

    Draussen wartete schon die Spurensicherung,aber das Intensivpersonal,das inzwischen wieder seiner Routinearbeit nachging,hatte ruhig und bestimmt darauf verwiesen,dass im Augenblick niemand den Raum betreten dürfe,weil sonst Bens Leben dadurch gefährdet würde.“Wenn die Op beendet und Herr Jäger stabil ist,können sie in das Zimmer,aber bitte nicht vorher.Der Kardiotechniker kann schon eher herauskommen,sobald die ECMO zuverlässig läuft,dann können sie mit dem schon mal sprechen!“ schlug eine Schwester im Vorbeigehen vor.Sie sagte dem Mann noch Bescheid,dass die Polizei mit ihm sprechen wollte und nachdem er sich vergewissert hatte,dass mit dem Gerät alles in Ordnung war,kam er tatsächlich zur Aussage auf den Flur heraus.

    Frau Krüger,die inzwischen von den uniformierten Beamten des zuständigen Reviers informiert worden war und sich auch gleich telefonisch die Zusage der Staatsanwaltschaft eingeholt hatte,dass ihre Diensstelle in dem Fall weiter ermitteln durfte,hörte geschockt und betroffen,was der Mann gesehen hatte.Als er vom Stich in Semirs Herz mit der Schere erzählte und dann auch,dass er sich nicht getraut hatte,den Täter zu verfolgen,bestätigte sie ihm,dass er mit dem Absetzen des Notrufs seine Pflicht erfüllt hatte.“Wir werden diesen feigen Mörder finden.Die ganze Kölner Polizei wird die Augen offenhalten,und nicht eher ruhen,bis wir ihn gefunden haben.Sie hätten unbewaffnet gegen diesen gewalttätigen Irren auch keinerlei Chance gehabt und nur ihr eigenes Leben in Gefahr gebracht.Ausserdem war es wichtiger,den Verletzten zu helfen und das ist ja anscheinend sofort geschehen.“ beruhigte sie ihn.Jetzt,wo er zur Ruhe kam,zitterten seine Knie und er musste sich setzen und erst mal von den Kollegen einen Kaffee vor die Nase gehalten kriegen.

    Inzwischen wurde ein sauberes Bett an ihnen vorbei wieder ins Zimmer gefahren,in dem Semir,nun auch beatmet und mit allerlei Schläuchen und Kabeln versehen,schlafend lag.Das Bett wurde auf seinem vorigen Platz neben Ben geparkt,dort sah der Boden nicht ganz so schlimm aus und als der Anästhesist und die Intensivpflegekraft die Geräte an den Bettplatz umgebaut hatten,die Infusionen und Perfusoren mit allerlei Medikamenten liefen,war es dann auch soweit,dass der Gefässchirurg mit Bens Versorgung fertig war.Man fuhr auch neben ihn ein frisches Bett,das völlig mit Einmaluntelagen abgedeckt war und lockerte erst sämtliche Schläuche und Kabel.Dann wurde Ben,der nun wieder tief sediert und völlig schlaff war,mithilfe einer weiteren Pflegekraft mit einem Rollbrett in das frische Bett gezogen.Waschen würde man ihn später,wenn die Spurensicherung ihren Job erledigt hatte,aber man konnte ihn nicht länger in seinem eigenen Blut liegen lassen.Er wurde mit einem dünnen Laken zugedeckt und das blutige Bett zur Seite gefahren.Noch während bei beiden Patienten aus den arteriellen Zugängen Blut entnommen wurde,um den aktuellen Stand der Dinge festzustellen,durfte die Spusi in den Raum.Die machten Fotos,entnahmen Proben und sicherten Fingerabdrücke,damit man Karl bei der Festnahme auch nachweisen konnte,was er getan hatte.

    Draussen war inzwischen eine zitternde Andrea eingetroffen,die nur wegen ihrer Kinder mühsam Fassung bewahrt hatte.Frau Krüger und Bonrath gingen zu ihr,aber bevor das Zimmer nicht gewischt war,würde sie niemand zu ihrem Mann lassen.Der Herzchirurg,der Semir notoperiert hatte,war inzwischen auch wieder auf der Station und holte sie ins Arztzimmer,um mit ihr zu sprechen.Bonrath übernahm es derweil,Ayda und Lilly draussen zu beschäftigen,die wegen der Infektionsgefahr noch zu klein waren,eine Intensivstation von innen zu sehen.Ausserdem wäre es für die Kinder auch sehr belastend gewesen,ihren Papa angeschlossen an so viele Maschinen zu sehen,deswegen liess man prinzipiell Kinder unter 14 Jahren nicht hinein.Frau Krüger fragte,ob sie Semirs Diagnose auch erfahren durfte und in Anbetracht der Umstände,wurde auch sie ins Arztzimmer gebeten.
    „Frau Gerkan,jetzt beruhigen sie sich erst mal.“ sagte der Arzt und reichte ihr ein Papiertaschentuch.“Ihr Mann hat zwar eine lebensbedrohliche Verletzung erlitten,aber er ist momentan stabil und ausser Lebensgefahr.Durch einen Stich ins Herz wurde bei ihm der Herzbeutel-das sogenannte Perikard- verletzt.Gott sei Dank ging die Schere nicht tiefer,aber so hatte er Glück im Unglück,weil der eigentliche Herzmuskel nicht getroffen wurde.Es hat sich zwar sofort Blut in diesem Herzbeutel angesammelt,was erst mal reflektorisch zu Kammerflimmern geführt hat,aber mithilfe einer sofortigen Defibrillation konnten wir das Herz wieder zum Schlagen bringen.Ihr Mann wurde gleich suffizient beatmet und so denke ich nicht,dass wir uns wegen irgendeiner Mangelversorgung Sorgen machen müssten.

    Dieser Herzbeutel ist normalerweise mit einer kleinen Menge gallertartiger Gleitmasse gefüllt und das Herz bewegt sich darin geschmeidig bei jedem Schlag.Kommt es nun zu Flüssigkeitsansammlungen in diesem Spalt-im Falle ihres Mannes eben Blut-wird durch den zunehmenden Druck die Pumpfunktion immer schlechter und es kommt zum Herzversagen.Wir konnten aber im Op sofort eingreifen, das entstandene Löchlein flicken und die Blutung stillen.Wir mussten ihren Mann dazu allerdings thorakotomieren,das heisst,wir haben von vorne durch das Brustbein hindurch seinen Brustkorb geöffnet.Bei solchen Stichverletzungen weiss man ja vorher nie,was sonst noch alles verletzt wurde und deshalb ist das unumgänglich!“ entschuldigte er sich regelrecht.Andrea war blass und blasser geworden und so gab ihr der Arzt,bevor er weitersprach,erst mal eine Tasse süssen Kaffee,damit nicht die Nächste hier umkippte.Frau Krüger nahm Andrea tröstend in den Arm und als sie sich wieder ein wenig gefangen hatte,sprach der Doktor weiter.
    “Er hatte Glück im Unglück,ich konnte die Operation am schlagenden Herzen durchführen,das nur einmal kurz elektrisch zum Stehen gebracht wurde,so brauchten wir keine Herz-Lungenmaschine einsetzen.Der eigentliche Eingriff war in kurzer Zeit vorbei.Wir haben den Brustkorb mit Drähten wieder geschlossen,eine frische Thoraxdrainage eingelegt,die er sich, wie ich gehört habe, beim heldenhaften Versuch,seinen Kollegen zu retten,entfernt hatte und er hat noch einen Blasenkatheter,einen arteriellen Zugang zur Überwachung und einen zentralen Venenkatheter erhalten,damit wir ihn optimal versorgen und überwachen können.Wir haben vor,ihn jetzt bis morgen früh zu beatmen,aber dann zügig aufwachen zu lassen.Sie werden sehen,in ein paar Wochen ist dieser Spuk vergessen und vermutlich wird er keine bleibenden Schäden davontragen.Sein Glück war,dass die Verletzung auf einer Intensivstation stattgefunden hat,draussen wären seine Überlebenschancen wesentlich geringer gewesen.Jetzt beruhigen sie sich noch ein bisschen,ich schaue mal,wie es draussen aussieht und sobald die Reinemachefrau fertig ist,dürfen sie zu ihrem Mann!“ sagte der Chirurg mit einem Lächeln und Andrea trank tapfer ihren Kaffee aus.

    Wenig später wurde sie aufgefordert mitzukommen und Kim Krüger blieb einfach wie ein Schatten hinter ihr und stützte sie.Das Zimmer sah inzwischen wieder einigermassen normal aus und Andrea trat zögernd an Semirs Bett.Er sah eigentlich ganz friedlich aus.Er hatte zwar einen Tubus im Mund und einige Kabel führten zu ihm hin und von ihm weg,aber sonst war der Anblick gar nicht so schlimm,wie sie sich das vorgestellt hatte.Er hatte eine gesunde Gesichtsfarbe und eine Intensivschwester stellte ihr gleich einen Klappstuhl ans Bett.“Frau Gerkan,ihrem Mann geht es den Umständen entsprechen gut,seine Werte sind stabil und er lässt sich gut beatmen.Ich denke,morgen können sie sich schon wieder mit ihm unterhalten.“ informierte auch sie tröstend und Andrea nahm dankbar Platz.Sie strich ihrem Mann zart über die Wange und dann war es doch mit ihrer Fassung vorbei und sie begann zu weinen,allerdings teiweise auch vor Erleichterung.Er schlief friedlich weiter und als eine halbe Stunde später Susanne eintraf,die inzwischen Dienstschluss hatte,konnte sie die Kinder und Andrea einigermassen getröstet mit nach Hause nehmen.

    Da hat die Chefin aber ein sauberes Früchtchen unter ihren"Freunden".Ein Dealer,der sie später auch noch zum Rauschgiftschmuggel nach Deutschland benutzen will.
    Allerdings ist dem auch schon aufgefallen,dass Semir und Ben da wohl nicht so leichtgläubig sein werden und er plant jetzt schon,die irgendwie loszuwerden.
    Ja Kim-da bist du wohl vom Regen in die Traufe gekommen! Ob die Beobachtung der Mona Lisa nun aber den durchschlagenden Erfolg in der Lösung dieses Falles bringen wird,das steht noch in den Sternen!

    Jetzt gehts los und Semir hat ein ganz ungutes Gefühl,dabei.Ausserdem hat Ben Schmerzen und will das aber eigentlich nicht zugeben-verdammt,er ist wirklich noch nicht so weit,einen dermassen gefährlichen Einsatz durchzustehen,da muss ich Semir rechtgeben.
    Dass Kim vom Aussehen Bens beeindruckt ist,kann ich nachvollziehen-geht uns doch auch so ;) -ja der kleine Insiderwitz-immer wieder schön!

    Ja auch ich habe deinen Bericht mit Genuss gelesen.Du hattest direkt nach den Dreharbeiten ja schon davon erzählt,aber das heute war nochmals sehr informativ.
    Äh-das mit dem Gyros zum Frühstück kann ich auch,Sabrina,aber ich glaube,das sind wir Bayern :D .

    Ja,ich finde auch die Bilder ganz toll und bedaure,nicht dabeigewesen zu sein-aber wegen Dreharbeiten 500km-ist mir fast zu weit,aber so konnte ich auch ein wenig dabeisein!
    Übrigens schauen du und deine Tochter total hübsch aus-Kompliment!

    Die Truppe Intensivpersonal,die sich um Semir kümmerte hob ihn gemeinsam vom Boden auf,legte ihn in sein Bett und schloss zunächst einmal das EKG wieder an.Semirs Herz war nur noch am Flattern und noch während die Umstehenden auf den Monitor sahen,ging das Flattern in Kammerflimmern über.“Defi, und laden auf 160!“ ordnete der Intensivarzt,der sich um den einen Patienten kümmerte,an.Eine Schwester fuhr den Notfallwagen heran und noch während die Kleber für die Defipaddels auf Semirs Oberkörper geklebt wurden,begann jemand damit,ihn mit einer Maske und dem Ambubeutel,angeschlossen an den voll aufgedrehten Sauerstoff, zu beatmen.
    Als der Defibrillator bereit war, hörte man nur:“Zurücktreten vom Bett!“ und alle Umstehenden vergewisserten sich,dass sie keinen Kontakt mit dem Metallgestell hatten.Der Arzt löste den Schock aus und Semir hob es durch die Verkrampfung der Muskulatur einige Zentimeter in die Höhe.Sofort fuhr die Schwester fort,ihn weiterzubeatmen und als sich immer noch kein halbwegs normales EKG zeigte,wurde er noch zweimal mit 200 Joule geschockt.Danach begann sich langsam wieder eine annähernd normale EKG-Kurve zu zeigen.Der Herzchirurg ,der inzwischen dazugerufen worden war,hielt seinen Schallkopf auf das Herz des kleinen Türken und sagte:“Perikardtamponade,er muss sofort in den OP!“ Der Anästhesist nickte,aber weil Semir nun wieder begann sich zu regen,wurde entschieden,ihn sofort zu intubieren und dann in Narkose in den OP zu fahren,der inzwischen schon vorbereitet wurde.Er bekam schnell einen weiteren Zugang gelegt,da man sich nicht so sicher war,ob der noch in der Vene lag und dann wurde Ihm Propofol und Fentanyl gespritzt,damit er wirklich weit weg war und sich problemlos intubieren liess.Das klappte auch und schon wurde der Transportmonitor ans Bett umgehängt,ein transportables Beatmungsgerät angeschlossen und zwei Umstehende packten das Bett und schoben es zügig in die OP-Schleuse.Keine 10 Minuten waren vergangen,währenddessen die zweite Truppe um Bens Leben kämpfte.

    Durch die Entfernung der beiden dicken Plastikschläuche war natürlich eine riesige Wunde in der Femoralvene entstanden und Ben drohte nun gleichzeitig zu verbluten und zu ersticken.Das Beatmungsgerät war ja die letzten Tage nur mit niedrigen Drücken und wenig Sauerstoff mitgelaufen,um die Atemmuskulatur nicht völlig erschlaffen zu lassen.Die eigentliche Versorgung Bens lief über die ECMO,die aber nun mangels Zugang nicht eingesetzt werden konnte.Eine Schwester drückte mit einem dicken OP-Tuch mit aller Kraft auf Bens Leiste,um die Blutung zum Stehen zu bringen.Aus dem Labor wurden alle gekreuzten Blutkonserven angefordert und auch sofort aus Bens Arterie eine Blutprobe abgenommen,um den Blutverlust abschätzen zu können und erneut Kreuzblut zu haben.Ein kleiner Beutel mit Hyper-Haes,einem speziellen Plasmaexpander,wurde angehängt,um den Volumenmangel auszugleichen.Der Sauerstoff des Beatmungsgerät wurde auf 100% gestellt und die Beatmungsdrücke wieder erhöht.Trotzdem war Bens Sättigung nur bei 70%,er war schockig und obwohl man das Arterenol steigerte,bekam man keinen halbwegs ordentlichen Blutdruck zusammen.Während der ja eigentlich tief sediert war,merkte er doch im Unterbewusstsein,dass irgendwas nicht in Ordnung war,zuvor war alles so ruhig und friedlich gewesen und jetzt drangen laute Geräusche und hektische Berührungen in sein Unterbewusstsein und versetzten ihn in Aufregung.Man wollte die Sedierung augenblicklich nicht steigern,da das wieder blutdrucksenkend gewesen wäre und so begann Ben sich ein wenig zu regen und die Augen zu öffnen.Ein Gefässchirurg,der gerade zwischen zwei Operationen eine Pause hatte,wurde hinzugezogen und zog sterile Handschuhe an.Er fasste mit zwei grossen Gefässklemmen die Venenstümpfe und schloss die Klemmen.Im Augenblick stand die Blutung,aber jetzt musste Ben schnellstmöglich wieder einen Bypass bekommen,um die Sauersoffversorgung zu gewährleisten.

    „Der Leistenzugang ist so zerfetzt,den muss ich nachher in aller Ruhe flicken,ich würde vorschlagen,wir legen an den Halsvenen einen frischen Bypass!“ schlug der Gefässchirurg vor.Inzwischen waren durch einen Botendienst vier gekreuzte Blutkonserven gebracht worden und der Anästhesist machte schnell den Bedsidetest,um sie dann sofort mit einem Druckbeutel in seinen Patienten zu pumpen.Inzwischen war auch vom Labor der Hb –Wert eingetroffen,der lag nur noch bei 5,5,während der Normwert bei 12-18 lag.Ben hatte demnach über die Hälfte seines Blutes,also etwa drei Liter verloren.Die schon verabreichten vier Konserven waren nicht ausreichend,um seine Sauerstoffversorgung zu gewährleisten und so bekam er nacheinander nochmals vier ungekreuzte Konserven seiner Blutgruppe hineingepresst.Nun war er wieder so stabil,dass man einen Blutdruck hatte und sofort wurde sein Hals von dem inzwischen steril angezogenen Gefässchirurgen desinfiziert und abgedeckt.Weil der Anästhesist mit seinen Bluttransfusionen beschäftigt war,hatte sich eine Intensivschwester mitgewaschen und wie zwei Tage zuvor an der Femoralvene,legte man nun unter dem Schlüsselbein einen frischen Bypass in die Vena Subclavia.Der Kardiotechniker,der sich inzwischen von seinem Schreck erholt hatte,hatte ein frisches System in die ECMO eingelegt und brachte das Gerät zum Laufen.Während die Sauerstoffwerte sich wieder von 70% langsam nach oben bewegten,streckte der Gefässchirurg seinen Rücken durch und liess sich Spezialfäden und eine Lupenbrille aus dem OP bringen.Normalerweise wäre Ben jetzt in den Operationssaal gefahren worden,aber er war einfach zu instabil dazu,deshalb musste man die Operation hier zu Ende bringen.
    Ein fahrbarer Strahler wurde auf Bens Leiste gerichtet und der Gefässchirurg begann mit hauchfeinen Fäden die Leistenvenen zu flicken.Das dauerte so lange,dass inzwischen Semir schon wieder aus dem OP zurückkam
    Während der nun verkabelt wurde,dachte man endlich daran,die Angehörigen anzurufen und so waren kurz darauf eine völlig aufgelöste Andrea mit den Kindern im Schlepptau und aus Düsseldorf ein nicht minder verstörter Konrad,eilig auf dem Weg zur Uniklinik.
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    Jetzt wissen wir,woher Felipe sein Geld hat,das ihm doch ein gemütliches Leben mit schön eingerichteten Wohnungen ermöglicht-Trüffel,hmmmm.Ehrlich gesagt hätte sich da versehentlich der eine oder andere in meine Tasche verirrt und es gäbe nach der Ankunft im Appartement sofort Tagliatelle mit gehobelten Trüffeln!
    Ah,so war das gedacht-die Hauptkräfte der Pariser Polizei ist für die Aufklärung des Mordes an ihrem Chef im Einsatz und deswegen bleiben zur Bewachung der Mona Lisa keine Kräfte mehr übrig!-Könnte hinhauen.Hoffentlich fällt jetzt Felipe und unseren Helden was Vernünftiges ein,um Frau Krüger zu entlasten!