Beiträge von susan

    Die Chefin,die sich nach dem Stresstag wieder einigermassen erholt hatte und ihren Dienst in der Frühe angetreten hatte wie jeden Tag,hatte überrascht auf ihren Schreibtisch geblickt.Darauf stand eine wunderschöne Orchidee und eine Schachtel feinster Lindt-Pralinen.Dabei lag eine Karte,auf der die ganze Belegschaft der PASt unterschrieben hatte: „Vielen Dank für Ben´s und Semir´s Rettung!“ stand darauf und gerührt kamen Kim gleich ein paar Tränen.Sie beorderte das ganze anwesende Personal in ihr Büro und bedankte sich herzlich.Irgendwie würde diese Sache ihr Verhältnis zueinander sicher verbessern.Kim war manchmal sehr autoritär und gelegentlich auch ungerecht.Sehr oft hatten sich ihre Mitarbeiter deswegen hinter vorgehaltener Hand beschwert,aber nun war ihr Team wieder zusammengerückt und sie würde vor allem auch Bonrath und Jenni ihre Fürsorge,als sie selber so fertig gewesen war,nie vergessen.

    „Dorn,Bonrath,heute Nachmittag werden wir unsere Helden mal besuchen,aber jetzt erst mal an die Arbeit!“ bestimmte sie und während die Uniformierten auf Streife gingen,musste sie ein Gespräch mit dem Polizeipräsidenten hinter sich bringen.Der dankte ihr aber nicht für die Rettung ihrer Männer ,sondern verpasste ihr im Gegenteil einen Anschiss,weil sie es gewagt hatte,in einem Krankenhaus zur Schusswaffe zu greifen. „Wenn ich das nicht getan hätte,würde Ben Jäger heute aber nicht mehr leben!“ verteidigte sie sich und dann schwieg der Präsident.Gut,wenn es um den Sohn seines Freundes gegangen war,konnte man mal eine Ausnahme machen,aber prinzipiell hätte man den Täter sicher auch anders überwältigen können.Wie standen sie denn vor der Presse wieder da! Er wimmelte die Dienststellenleiterin kurzerhand ab und beschwerte sich bei seinen Mitarbeitern,dass sie ihm da was nicht genau mitgeteilt hatten,zum Beispiel,welcher Polizist da gerettet worden war.Dann rief er seinen Freund Konrad an und pries die Leistung seiner Leute aufs Wärmste.Konrad,den niemand informiert hatte,fiel aus allen Wolken.Was war da losgewesen? Vor lauter Terminen war er nicht dazugekommen,seinen Sohn zu besuchen,auch Zeitung oder Radio hatte er nicht gelesen,bzw gehört und jetzt musste er von seinem Rotarierfreund erfahren,was vorgefallen war.

    Zornbebend rief er bei den Gerkans zuhause an.Was besseres fiel ihm im Augenblick nicht ein.Im Krankenhaus würde er nur die lapidare Aussage erhalten,dass Telefonauskünfte prinzipiell nicht erteilt werden könnten und er hatte doch erst nachmittags eine Lücke in seinem Terminkalender,wo er zur allergrössten Not auch mal kurz nach Köln fahren konnte. „Was ist mit meinem Sohn los und warum hat mir niemand Bescheid gegeben!“ herrschte er Andrea an,die völlig fassungslos auf den Hörer starrte,als sie realisierte,wer da am anderen Ende war. „Herr Jäger,es tut mir leid,aber es war gestern so schlimm für uns alle,was vorgefallen ist und dass mein Mann und ihr Sohn nur mit knapper Not das Attentat dieses Verrückten überstanden haben.Da hat einfach niemand daran gedacht,sie zu verständigen.Aber es ging durch Radio und Presse,normalerweise hätten sie da schon von selber draufkommen können!“ verteidigte sie sich regelrecht. „Das wird noch ein Nachspiel haben!“ brüllte Konrad noch in den Hörer,bevor er auflegte.
    Andrea sah kopfschüttelnd auf ihr Telefon.Was sollte das jetzt? Er hatte nicht einmal gefragt,wie es Ben ging-das war eine saubere Familie,da konnte ihr Freund dankend drauf verzichten.Sehnsüchtig sah sie auf die Uhr und hoffte,dass die Besuchszeit bald näherkam.Sie vermisste Semir so arg! Um sich abzulenken,spielte sie mit den Kindern und wartete darauf,dass der Uhrzeiger Richtung 15.00 rückte.

    Anscheinend haben die echt nicht vor,Semir umzubringen,sondern behandeln ihn sogar relativ gut-ich hoffe nur,er macht jetzt keinen Blödsinn,wenn der Verbrecher ihm die Tabletten gibt!
    Ja und Kim ist immer noch völlig verblendet,weil sie Felipe lauter polizeiliche Informationen weitergibt-na ja,Liebe macht zwar blind,aber ich denke,irgendwann werden auch Kim die Augen aufgehen!

    Also ich hätte mich da auch nicht darum gerissen,Andrea zu benachrichtigen,aber dass Ben dann komplett den Schwanz einzieht und es Kim überlässt,hätte ich dann doch nicht erwartet! Ach Mensch und an das dritte Kind,den kleinen Sören, hätte ich ja gar nicht mehr gedacht-umso schlimmer,dass Semir spurlos verschwunden ist.
    Jetzt können wir alle nur auf Komissar Zufall vertrauen,oder dass es Semir gelingt,eine Nachricht abzusetzn,oder zu fliehen-bin gespannt,was du dir ausgedacht hast,Elli!

    Nach einer Weile begann Ben sich unruhig herumzuwerfen.Sein Atem kam abgehackt,so dass die Maschine immer wieder pfiff.Als Semir auf den Monitor sah,bemerkte er den erhöhten Blutdruck und die hohe Herzfrequenz.Ben selber war schweissgebadet und verzog vor Schmerzen das Gesicht.Semir sah mitleidig zu seinem Freund.Wenn er nur wüsste,wie er ihm helfen könnte? Nach einer Weile konnte Semir es nicht mehr ertragen und drückte auf den Klingelknopf.Als die Schwester kam,wies er auf seinen Freund,der sich immer noch in dem zerwühlten Bett herumwarf.Auch die Schwester sah mitleidig auf ihren Patienten,sagte aber: „Tut mir leid,da muss er jetzt durch.Das einzige,was ihm wirklich helfen würde,wäre,wenn wir den Opiatperfusor wieder einschalten würden,aber genau das wollen wir ja auf keinen Fall.Er hat eh schon Glück,denn durch die langsame Reduzierung des Opiats hatte er bis jetzt ja einen sogenannten warmen Entzug.Wenn man von jetzt auf gleich das Opiat komplett ausgeschaltete hätte,wäre es noch viel schlimmer!“ erklärte sie und immerhin erhöhte sie,bevor sie wieder hinausging die Dosis des Clonidinperfusors,das war das Medikament,das der Neurologe verordnet hatte,um die Entzugssymptomatik zu lindern.

    Allerdings hatte sie auch Bens Hände erneut festgemacht,da er anscheinend nicht mehr so ganz bei sich war.Semir war einerseits froh darüber,denn so musste er nicht die ganze Zeit aufpassen,dass Ben nicht irgendwas herausriss,aber andererseits war es für Ben um so schlimmer,wieder in seiner Bewegungsfreiheit beschnitten zu werden.Als der die Augen öffnete und entsetzt auf die Handfesseln starrte,tat er Semir wieder so leid und er versuchte ihn mit Worten zu trösten: „Ben,du musst nur eine Weile aushalten.Irgendwann ist der Entzug auch vorbei,das kann ja schliesslich nicht ewig dauern!“ rief er ihm zu,aber Ben reagierte gar nicht darauf,sondern zerrte lieber an den Fixies,um freizukommen.

    Kurz danach wurde Semir das Mittagessen gebracht.Als die Schwester es auf seinem Nachttisch abstellen wollte,schüttelte Semir den Kopf. „Nehmen sie`s wieder mit,ich kann jetzt nichts essen,solange es meinem Freund so schlecht geht!“ Er blieb dabei,auch wenn die Pflegerin ihn zu überrreden versuchte.Irgendwann nahm sie es schulterzuckend wieder mit und wenig später war Semir sehr froh darüber,denn nun begann Ben sich zu erbrechen.Spätestens jetzt hätte er mit Sicherheit sein Mittagessen auch wieder von sich gegeben.Er drückte wieder hektisch auf den Klingelknopf und als der Pfleger kam,wies er mit ausgestreckter Hand zu seinem Freund.Die Pflegekraft stoppte sofort die Ernährungspumpe,saugte aus der Magensonde ab,was noch im Magen war und verliess dann nochmals kurz das Zimmer,um ein Mittel gegen die Übelkeit und eine Kollegin zu holen,die beim Saubermachen half.Mit weissen Plastikschürzen und lila Handschuhen machten die beiden Ben sauber und bezogen das Bett frisch.Erst wehrte er sich sogar,denn in seinem vernebelten Gehirn bildete er sich die wildesten Sachen ein,als er die Kostümierung der Pfleger sah,aber als Semir wieder und wieder beruhigend auf ihn einredete,kam er ein wenig an den Rand seines Bewusstseins,als er die vertraute Stimme hörte.

    Aua,das tat so weh! Er konnte gar nicht sagen,wo es überall wehtat,denn jede Faser seines Körpers schrie nach dem Opiat und reagierte mit Schmerzen auf den Entzug.Er hätte wirklich jemanden angreifen können,um zu seinem Stoff zu kommen. "Bitte,bitte gebt mir was!“ flehte er mit seinen Augen.Er versuchte wieder Worte zu formulieren und als man seinen Mund und seine verletzte Zunge,die vom scharfen Magensaft nach dem Erbrechen noch um ein Vielfaches wehtaten,noch absaugte und auswischte,lief es ihm vor Ekel und Schmerz kalt den Rücken herunter.Gerade war ihm noch furchtbar heiss gewesen,aber jetzt überkam ihn ein Schüttelfrost,dass es ihn in seinem Bett regelrecht hin-und herschmiss.
    Der Pfleger holte eine dicke Decke und Semir,der das Elend fast nicht mehr mitansehen konnte,bat darum,aus dem Bett und zu seinem Freund gebracht zu werden.Schulterzuckend lockerte der Pfleger die Kabel und Schläuche-die Infusionen waren schon an sehr langen Leitungen deswegen angebracht und auch die anderen Kabel konnte man problemlos umhängen und so sass er dann wie am Vortag neben dem Bett seines Freundes auf der Safetexunterlage und versuchte den zu trösten und ihm beizustehen.Der Pfleger hatte eine Hand des jungen Polizisten freigemacht und Semir hielt die nun ganz fest und sagte nur immer wieder: „Ich bin da,Ben,ich bin da!“

    Ach du liebe Güte,das wird ja immer gruseliger! Da haben sich sogar eine Gruppe abartiger Menschen zusammengefunden,um ihrem Hobby,dem Filetieren gemeinsam nachzugehen!
    Leute,ich kann nur sagen,wir im Cobrafanclub sind ja richtig harmlos dagegen ;)
    Jetzt können wir nur hoffen,dass Semir über diese Gruppe eine Spur zu Markus und vor allem dem Aufenthaltsort von Ben und Manuela findet.Wahrscheinlich werden die aber nicht so mitteilsam sein,wenn die schon Ärger mit der Polizei hatten.Vielleicht sollte Semir da undercover ermitteln?

    Jetzt ist die Katze aus dem Sack.Immerhin denkt Anna zumindest,dass sie schwanger ist und es geht ihr anscheinend weder physisch,noch psychisch wirklich gut!
    Ausserdem soll sie abserviert werden und Tom und Semir werden als Mittel zum Zweck benutzt,wobei Anna den beiden ja immer den Rücken stärkt (nach dem Anschiss,verseht sich!)

    Ob sich Engelhardt so freut,dass er Opa wird und auch fragt,wer denn der Vater des Kindes ist,werden wir hoffentlich noch erfahren.Als Vater hat er anscheinend ja kläglich versagt,wenn Annas Schwester ihn so hintergeht,oh die arme Anna-die tut mir echt leid!

    Kati,dir alles Gute zu deiner Prüfung-drücke ganz fest die Däumchen,dass du gut bestehst!

    Hallo Björn!
    Um eine persönliche Nachricht an jemanden zu erstellen,klickst du am einfachsten nur auf den Benutzernamen dessen,dem du eine Nachricht schreiben willst,dann erscheint dessen Profil auf deinem PC.Nun hast du oben einen Button (sagt man das so?),auf dem private Nachricht senden-oder so ähnlich-angezeigt wird.Wenn du da klickst,öffnet sich ein Fenster und dann kannst du dem Betreffenden eine Nachricht schreiben und abschicken.Geht ganz einfach-habe sogar ich kapiert,die sonst ja bekennender PC-Doofie ist! :D
    Ich hoffe,ich konnte dir helfen!
    Ach ja,natürlich gibt es alternativ sicher noch andere Möglichkeiten,z.B.über die Mitgliedersuche etc-aber ich persönlich finde diese Methode die einfachste!

    Jetzt hat Semir den deutschen Boss seiner Entführer kennengelernt und ehrlich gesagt bin ich sehr froh,dass der ne Maske aufhat,wie die anderen auch.Irgendwie haben sie anscheinend nicht dringend vor,Semir schnellstmöglich zu erledigen.
    Die Gedankengänge Semirs kann ich nachvollziehen,hätte ich genauso gemacht-die Wahrscheinlichkeit,dass er fliehen kann,oder zumindest seine Freunde informieren,ist höher,wenn er nicht,wie schon so oft-in irgendeinem Kellerverliess an die Heizung gefesselt hockt und auf einen glücklichen Wink des Schicksals hofft.

    Ja,was mich jetzt schon noch interessieren würde-so von Quäler zu Quäler-warum sind die Zeugen von Semirs Toilettenbesuch in Gefahr?-Gabs da etwa Sauerkraut,wie bei mir heute Mittag? :D

    Ben war nun komplett wach.Von keinerlei Opiaten oder sonstigen Beruhigungsmitteln beeinflusst,nahm er seine Umwelt wieder ganz anders wahr.Er checkte erst mal seinen Körper und fühlte sich sozusagen von oben nach unten.Seine Zunge tat weh.Irgendwie hatten die da was von Zungenbiss erwähnt,an den er sich zwar nicht erinnern konnte,der aber naheliegend war,denn genauso fühlte es sich an.Aus seiner Nase führte ein dünnes Schläuchlein zu dieser Sondenpumpe und er fühlte,wie ihm diese Sonde den Rachen hinunterlief.

    An seinem Hals war anscheinend ein Loch,denn der Beatmungsschlauch kam da heraus.Vorsichtig fühlte er mit der Hand nach oben und tastete,wie sich das anfühlte.Semir,der ihn ängstlich beobachtete,sagte zu ihm: „Ben,bitte zieh da nichts raus,oder bau was auseinander.Das letzte Mal als du das getan hast,wärst du beinahe erstickt!“ Ben drehte seinen Kopf zu Semir und zuckte mit den Schultern,zum Zeichen,dass er keine Ahnung hatte,von was der sprach.Obwohl seine Hand ihm nur mühsam gehorchte und sich teigig und schwer anfühlte,konnte er sich ein ungefähres Bild davon machen,wie das an seinem Hals wohl aussah.Der Beatmungsschlauch mit dem geschlossenen Absaugsystem daran war irgendwie aufgeschraubt,oder gesteckt und in seiner Luftröhre selber steckte ein Schlauch,der mit einem gepolsterten Haltebändchen rund um seinen Hals befestigt war.Aha,das war anscheinend so ein Luftröhrenschnitt.Er hatte zwar keine Ahnung,wozu er sowas brauchte,aber gut,das Ding war halt nun mal da und behinderte ihn beim Sprechen.Allerdings konnte er sich noch zu gut an seine Angst zu ersticken erinnern,bevor er intubiert wurde,da war es jetzt besser auszuhalten.Er hatte damals-keine Ahnung wie lange das her war-gedacht,dass er jetzt auf der Stelle sterben würde und lediglich Semirs Hand hatte ihm noch Kraft gegeben,bevor er eingeschlafen war.

    An seiner einen Halsseite kamen ein paar Infusionskabel vom ZVK heraus und in seinem Unterarm steckte diese Arterie-gut da hatten sie ihm beim Legen erklärt,wozu das gut war,da wusste er Bescheid,aber auch da hatte es ihm gutgetan,von Semir unterstützt zu werden.Auf der anderen Halsseite war auch noch ein dicker Verband,aber wozu der diente,konnte er sich nicht vorstellen.
    Er liess seine Hand tiefer gleiten.Auf seiner Brust war ein Verband und er konnte sich von der morgendlichen Waschung her noch an die Nähte erinnern,die den Schriftzug,den Karl ihm verpasst hatte,zusammenzogen.An die Wundversorgung selber konnte er sich gar nicht mehr so gut erinnern,eigentlich nur,dass die Chefin dagewesen war und ihm die Hand gehalten hatte,aber daran,wie Wiesmüller ihn mit dem Teppichmesser traktiert hatte,dessen irren Blick und seine eigene Todesangst,als der den Schraubenzieher gehoben hatte,fielen ihm plötzlich wieder siedendheiss ein.Ein paar Tränen kullerten aus seinen Augen und Semir fragte ganz besorgt: „Ben,tuts so weh,oder kann ich dir irgendwie helfen?“ Er schüttelte vorsichtig den Kopf,soweit es das Tracheostoma schmerzfrei zuliess und tastete dann weiter nach unten.Seine Leiste und die Oberschenkelinnenseite klopften und brannten.Sogar durch den feuchten Verband durch bemerkte er tiefe Schnitte und da waren ein paar dicke Silionschläuche zu spüren,durch die gestern die Wunde gespült worden war.Woher diese Verletzung allerdings kam,war ihm schleierhaft.

    Auch den Blasenkatheter spürte er,allerdings hätte er da jetzt gar nicht mehr drangedacht,das tat nämlich wirklich nicht weh und sogar Semir hatte so ein Ding,anscheinend hatte das jeder Patient auf der Intensivstation.
    Vorsichtig bewegte er seine Füsse.Er war zwar noch kraftlos,aber es ging.Ach wie gerne würde er wieder laufen und rennen,gut aufs Tanzen könnte er verzichten nach diesen Erlebnissen,aber wieder mobil sein,hingehen können,wo man wollte,das war ein Ziel,für das es sich zu arbeiten lohnte.

    In dem Moment kam sein Pfleger wieder zur Tür herein und sagte freundlich: „Herr Jäger,ich würde sie gerne absaugen und ein wenig anders hinlegen.Später kommt der Arzt noch und dann spülen wir die Wunden an ihrer Leiste und dem Oberschenkel!“ Ben nickte und machte dann eine Handbewegung,als wenn er schreiben wollte.Der Pfleger verstand und ging kurz aus dem Zimmer,um ein Klemmbrett mit einem grossen,weissen Papier und einen schwarzen Filzstift zu holen.Er stellte Bens Bett hoch,hielt ihm das Brett vor und nun versuchte Ben mit der Zungenspitze zwischen den Zähnen,etwas zu schreiben.Verdammt,es ging nicht! Auf dem Papier waren irgendwelche schwarzen,unleserlichen Krakel,aber seine Hände folgten ihm nicht gut genug,dass er etwas Leserliches zustandebrachte.Vor Frust stiegen ihm die Tränen wieder in die Augen,warum funktionierte das nicht? Der Pfleger nahm ihm den Stift und das Brett wieder ab und legte beides beiseite. „Keine Aufregung Herr Jäger,das dauert vielleicht einfach noch ein wenig,sie haben nach dieser Beatmungszeit noch nicht soviel Kraft und Koordination,aber das kommt schon wieder,geben sie sich Zeit!“ versuchte er ihn zu trösten und dann saugte er Ben endotracheal ab.Selber konnte er zwar den Schleim hochhusten,aber er konnte ihn ja weder ausspucken,noch abschlucken,also musste der in regelmässigen Abständen mit dem Absauger entfernt werden.Das war ziemlich unangenehm,aber Ben hielt es tapfer aus,irgendwie kannte er das Gefühl inzwischen zu gut und es war ja auch bald vorbei.

    Der Pfleger bat ihn noch den Mund zu öffnen und wischte vorsichtig die Mundhöhle mit einem feuchten Mundpflegestäbchen aus.Das tat zwar weh,wegen der wunden Zunge,aber danach hatte er wieder einen ganz anderen Geschmack im Mund.Ein wenig Creme auf seinen aufgesprungenen Lippen vervollständigten die Mundpflege und als der Pfleger nun das Bett flacher stellte und ihn mit einer speziellen Technik zur Seite drehte,konnte er sich schon mit beiden Händen am Bettgitter festhalten,bis sein Rücken abgerieben und die Unterlage geglättet war.Eine zusammengefaltete Zudecke in seinem Rücken verhinderte,dass er zurückrollte und nachdem er noch mit einem dünnen Laken zugedeckt war,schloss Ben ein wenig die Augen,um sich auszuruhen.
    Semir,der ihn unverwandt angesehen hatte,griff nun auch zu seiner Zeitschrift und begann einigermassen beruhigt zu lesen,bis sein Mittagessen kam.

    Anscheinend haben Jacobis Anwälte noch nicht den Dienstweg beschritten,sonst wäre Thure schon längst suspendiert,aber so wird er von einem (ahnungslosen?) Petersen zur Unterstützung bei der Razzia geholt.
    Verdammt,warum habe ich da so ein schlechtes Gefühl? Ich denke,Thure wird da nicht mit heiler Haut rauskommen! ;(

    Jetzt muss ich mal ganz kurz was zu den Hypnosesachen schreiben.Ich denke schon auch,dass niemand hypnotisiert werden kann,der sowas wirklich nicht will-so stark ist glaube ich kein Hypnotiseur,aber wenn der dich in einem schwachen Moment erwischt,kann da wirklich was passieren,was man sich nicht vorstellen kann.
    Ich bin ja gelernte OP-Schwester und in den 80er Jahren arbeitete in Augsburg ein HNO-Arzt,der schmerzhafte Operationen völlig ohne Narkose,nur in Hypnose gemacht hat.So wahr ich hier vor meinem PC sitze,das geht! Der hat erst gependelt und die Leute so in Hypnose versetzt-wenn du da im Raum geblieben bist,hattest du die grösste Mühe,nicht einzuschlafen,beinahe wäre ich auch mal weggewesen,obwohl ich ja instrumentieren musste.
    Seitdem ich das erlebt habe,halte ich mich diesbezüglich mit Aussagen wie: "Das geht nicht! "echt zurück.
    Nichtsdestotrotz haben sich die Macher von Cobra mit dieser Folge keinen Gefallen getan,obwohl sie anscheinend doch dem einen oder anderen gefallen hat-mir mal ausnahmsweise nicht. :D
    Eigentlich schade,denn es hätte Stoff für was Besseres gegeben und ich fände jetzt nen gut umgesetzten Mentalisten auch nicht so verkehrt.
    Und Björn-lass dich nicht ärgern-du passt schon hierher und ich finde,du darfst Smileys und Ausrufezeichen setzen,so viele du willst-da gibt es keine Beschränkungen,auch wenn das Manuel vielleicht nicht so gefällt-aber der tut auch nicht immer,was ihm die anderen vorschreiben und ist gar nicht soviel älter als du! :D

    Jetzt ist Ben aber sauer!
    Leider bringt das Semir auch nicht zurück,wenn er sich mit diesem Bauer anlegt,aber ich denke,der Hitzkopf Ben braucht einfach ein Ventil für seine Sorge und Aggression.Ich dachte immer,wenn ne Fahndung rausgegeben wird,ist die immer auch Landesgrenzenübergreifend,wenn das anzunehmen ist,dass ein Täter geflohen ist,aber jetzt müssen sie wirklich auf den Zufall hoffen,oder dass Semir sich irgendwie bemerkbar machen kann.
    Konnte mir Bens Aufregung und seine testosterongeschwängerte Streiterei mit diesem anderen Polizisten sehr gut vorstellen und auch,wie Kim ihn da wegzieht und in das Auto dirigiert,das Bonrath geschickt hat.Der andere versucht sich jetzt jede Einmischung zu verbitten,aber das lässt Ben sich nicht sagen!-der ermittelt weiter,ob erlaubt,oder nicht!

    Kann leider nicht allzuviel zu der Folge sagen,denn-ich bin nach 15 Minuten eingeschlafen ;( und erst zum Ende mit dem Kinderfest wieder aufgewacht,ich weiss jetzt gar nicht,ob sich das lohnt,mir die Folge komplett zu geben,wenn ich eure Bewertungen so lese-aber hey,Tom Beck als Captain Sparrow-tolles Kostüm! :D

    Der Pfleger und der Intensivarzt begleiteten den Transport.Erst wurde ein transportables Beatmungsgerät am Bett eingehängt,das mit einer grossen Sauerstoffflasche verbunden war.Der Arzt stellte die Beatmungswerte ein und hängte dann die Schläuche um.Der Transportmonitor und einige Infusionen und Perfusoren kamen auch mit und wurden an Halterungen am Bett befestigt.Ben beobachtete einerseits interessiert die Tätigkeiten der Ärzte und Pfleger,andererseits hatte er keine Ahnung,was jetzt bei ihm gemacht wurde.Keiner hatte ihm erklärt,was ein CCT war und wie das ablief.Ob das wohl wehtat und warum machte man diese Untersuchung überhaupt? Als die Bremsen seines Bettes gelöst wurden und die Fahrt in die Röntgenabteilung begann,sah er sich hilfesuchend nach Semir um,dem Bens Blick einen Stich ins Herz gab.Mensch,er hätte mit seinem Freund reden sollen,wenn schon das Personal nichts sagte.Semir hatte schon mal ein CT gekriegt und wusste,dass es überhaupt nicht wehtat.

    Durch mehrere Schiebetüren,durch lange Gänge und einen Fahrstuhl ging die Fahrt.In der Röntgenabteilung angekommen,begrüsste ihn eine junge Radiologieassistentin,der sofort sein unsicherer Gesichtsausdruck auffiel, freundlich. „Guten Morgen Herr Jäger!“ sagte sie. „Sie müssen sich keine Sorgen machen,die Untersuchung ist völlig schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten.Wir ziehen sie jetzt mit einem Rollbrett auf den Röntgentisch und der fährt dann von aussen gesteuert in diesen Bogen hinein.Das einzige,was sie machen müssten,ist still liegen,geht das?“ fragte sie und Ben nickte.Na endlich hatte ihn jemand aufgeklärt.Nur weil man einen Schlauch im Hals hatte,war man doch trotzdem ein Mensch aus Fleisch und Blut.Auch wenn er gerade nichts sagen konnte hatte er trotzdem Gefühle und Ängste,er beschloss die junge Frau zu mögen und lächelte ihr zu.
    Wie angekündigt wurde er mit einem Rollbrett auf den Röntgentisch gezogen und die Geräte wurden auf dem Fussende abgelegt.Er wurde mit zwei breiten Gurten über den gesamten Oberkörper festgemacht und hatte fast ein wenig Platzangst deswegen.Wenigstens war das Untersuchungsmedium keine enge Röhre,wie er sich erst vorgestellt hatte,sondern wirklich nur ein etwa 40cm breiter,auf beiden Seiten offener Bogen.Alle Menschen verliessen den Raum und dann setzte sich der Tisch auch schon in Bewegung und fuhr langsam in den Strahlengang des Computertomographen.Für Ben völlig schmerzfrei wurden die schichtweisen Röntgenaufnahmen des Schädels angefertigt und konnten schon während der Untersuchung von aussen am Bildschirm betrachtet werden.Der Röntgenologe,der sich die Bilder später noch ganz genau anschauen und gleich einen Befund diktieren würde,sagte: „Auf den ersten Blick kann ich nichts erkennen,auf jeden Fall keine Blutung und keine Raumforderung.Ich schicke euch den Befund nachher zu,aber ich denke,es liegt keine ernsthafte Ursache für den Krampfanfall vor.

    Erleichtert nickte der Intensivarzt und dann fuhr der Röntgentisch auch schon zurück und das Personal stand wieder im Raum.Ben wurde losgemacht und ins Bett zurückgezogen.Die Fahrt ging zurück und bevor er sich versah,war er wieder bei seinem Freund angelangt. „Alles ok?“ wollte der wissen und Ben nickte.
    Wenig später stand der Neurologe vor ihnen und stellte sich namentlich vor. „Ich soll sie mir kurz anschauen,Herr Jäger,weil die Ursache für ihren nächtlichen Krampfanfall nicht klar ist.Gibt es in ihrer Familie Fälle von Epilepsie?“ wollte er dann wissen.Ben schüttelte entschieden den Kopf und der Neurologe untersuchte ihn gründlich von Kopf bis Fuss.Er leuchtete ihm in die Augen und prüfte die Pupillenreaktion,verfolgte alle Hirnnervenbahnen und löste die Urreflexe aus.Als er über Bens Fussohle mit dem Stiel des Reflexhammers strich,war der kitzlig und zog das Bein zurück.“Babinski negativ!“ murmelte der Neurologe und begann dann seinen Konsiliarschein auszufüllen.

    „Und,haben sie was gefunden?“ fragte nun Semir,der gespannt die Untersuchungen verfolgt hatte. „Nein,es ist alles normal,es ist naheliegend,dass es ein Entzugskrampf war,ich schreibe ein Medikament auf,dass den Opiatentzug erleichtert und empfehle den Perfusor komplett auszuschalten!“ sagte der und verliess kurz darauf das Zimmer.Wenig später kam der zuständige Pfleger herein und schaltete den Sufentaperfusor,der noch mit einer niedrigen Rate gelaufen war,komplett aus. „Herr Jäger,sie haben zwar in der Infusion ein peripheres Schmerzmittel,aber trotzdem kann es sein,dass sie jetzt Schmerzen kriegen,weil der Körper nun gar keine Opiate mehr bekommt.Die Synapsen im Gehirn schreien dann sozusagen nach ihrem Stoff und es könnte sein,dass es ihnen die nächsten Stunden nicht so gut geht!“ kündigte er an. Semir sah mit bangem Blick zu seinem Freund hinüber,der ebenfalls ängstlich zu ihm herrübersah.Oh je,was jetzt wohl wieder auf sie beide zukommen würde-Semir hoffte nur,dass es nicht allzu schlimm werden würde.

    Ja,welche Bösen jetzt da genau hinter Semirs Entführung stecken ist echt unklar!
    Klar ist allerdings,dass die viel mehr von Semir wissen,als er von ihnen.
    Ben versucht verzweifelt eine Spur zu seinem Partner aufzutun-allerdings glaube ich,dass das ziemlich aussichtslos ist.Hoffentlich kann sich Semir rechtzeitig melden!

    Jetzt muss ich euch doch mal die Medizinfragen ein bisschen erklären:

    Also erstens Mal stimmt es nicht ganz,dass wie das Gehirn das Herz überhaupt keine schmerzleitenden Nerven hat,es hat im Gegenteil sogar sehr viele,aber eben keine,die auf Berührung oder Stiche reagieren.Wenn jemand beim Herzkatheter einen Stent kriegt,oder eine Schrittmachersonde ins Herz eingeführt wird,dann tut das nicht weh-also die Schmerznerven sind einfach andere,die z.B. auf Mangelversorgung wie beim Herzinfarkt reagieren.Normalerweise liegt dieses Organ ja so geschützt im Brustkorb,dass es nicht berührt wird,drum hat die Natur darauf verzichtet.

    Ja,warum sitzt Semir auf einer Safetexunterlage? Na ja,unsere Kunststoffstühle sind kalt und hart und leider hat Semir ausser seinem Flügelhemdchen noch nichts weiter an-wäre auch unpraktisch mit dem Dauerkatheter.Leider ist auf Intensiv mit den ganzen Kabeln das Krankenhaushemd sozusagen Pflicht-oder gar nichts!

    Ja und die Gefahr,dass nach dem Zungenbiss Blut in Bens Luftröhre fliesst,ist relativ gering,weil er eine geblockte Trachealkanüle da drin hat,die das Ganze abdichtet.

    Der heutige Teil hat mal wieder ein wenig den Intensivalltag erzählt,ich weiss ja nicht,ob euch das überhaupt interessiert,aber ich finde gelegentlich ein ruhiges Kapitel auch mal ganz schön!

    Nochmals vielen lieben Dank für euer Interesse,auch den Nichtfeedern,ich bin jeden Tag aufs Neue von den vielen Clicks überwältigt!

    Als die morgendliche Übergabe am Bett stattfand,schlug Ben schon wieder unternehmungslustig die Augen auf.Er hatte keinerlei Erinnerung an die Geschehnisse der Nacht und hörte staunend zu,was die beiden Pflegekräfte sich über ihn zu erzählen hatten.Der Pfleger,der heute Vormittag die beiden Polizisten betreuen würde,kam frisch aus dem Urlaub und so kannte er die näheren Umstände nicht.Zuerst wurden auf der Intensivstation immer die Patienten komplett an die nächste Schicht übergeben.Jeder erfuhr grob die Diagnosen und allgemeinen Therapien aller Patienten.Danach erfolgte,nachdem ausgemacht worden war,wer welche Zimmer übernehmen würde,die genaue Übergabe am Bett.Da ging man nach einem gewissen Schema sehr ins Detail und Ben,der deutlich wacher,als an den Vortagen war,lauschte gebannt den Schilderungen der Pflegekräfte.

    So nebenbei erfuhr er die Beschaffenheit seines Trachealsekretes und noch allerlei andere unappetitliche Dinge.Als man zu der Erwähnung des generalisierten Krampfanfalls in dieser Nacht kam,konnte Ben das kaum glauben.Ja,er war wach geworden und irgendwie unruhig gewesen,daran konnte er sich noch erinnern,aber was danach geschehen war,war völlig aus seinem Gedächtnis verschwunden.Der Pfleger hatte sich bei ihm vorgestellt und auch noch die Verbände aus der Nähe betrachtet.Als Ben auf den dicken Verband auf seiner Brust sah,fiel ihm wieder siedendheiss ein,wie Karl ihn gequält hatte.Semir hatte ihm gesagt,dass er definitiv tot sei,aber war das wirklich so? Er hatte doch gedacht,dass er ihn später nochmals gesehen hatte,als er Semir versucht hatte zu töten,aber nachdem der noch neben ihm im Bett lag,wie er nach einem Blick hinüber erfreut feststellte,war das vielleicht doch bloss ein böser Traum gewesen.Mist,er konnte im Augenblick nicht unterscheiden,was Wirklichkeit war und was ihm sein drogenvernebeltes Gehirn vorgaukelte.Wenn er nur etwas sagen könnte,oder wenigstens aufschreiben,aber wie er zu seinem Verdruss feststellte waren seine Hände immer noch festgebunden,als wäre er ein Schwerverbrecher.Gefrustet liess er den Kopf wieder sinken und hörte lieber zu,was die beiden Pflegekräfte über Semir zu berichten wussten.

    Der hatte erst eine Rippenfraktur erlitten,wobei ein Pneumothorax entstanden war.Bei seinem Rettungsversuch,an den sich Ben nun so gar nicht mehr erinnern konnte,hatte er sich die Thoraxdrainage herausgerissen und war dann nach einem Stich ins Herz beinahe gestorben,wie Ben nun entsetzt aus dem Bericht der Pflege entnahm.Man hatte ihn mit einer Notoperation gerettet und gestern hatte ein Erguss in seinem Herzbeutel mit einer Drainage entlastet werden müssen.Ben erfasste nun erst,dass Semir nur deshalb so schlimm drangewesen war,weil er versucht hatte,ihn zu schützen,als Karl ihn attackiert hatte.Mann dann war er wohl daran schuld,dass es Semir so schlecht gegangen war!
    Er sah unverwandt zu seinem Freund,der Bens Blick auf sich ruhen fühlte und nun,nachdem die Pflegekräfte das Zimmer verlassen hatten,ebenfalls zu ihm rübersah. „Geht’s dir besser?“ fragte er Ben,der daraufhin nickte und mit dem Mund versuchte,einige Worte zu formulieren. „Ben,du hast doch einen Schlauch im Hals,das geht noch nicht mit dem Reden,aber gedulde dich,irgendwann kommt das Ding auch wieder raus!“ versuchte Semir ihn zu trösten und nach einer Weile nickte der.

    Wenig später kam der Pfleger wieder ins Zimmer und sagte munter: „So meine Herren,dann werden wir mal die Morgentoilette in Angriff nehmen!“ und schon machte er Semir,soweit als möglich von seinen Infusionen und Kabeln los.Er half ihm zum Waschbecken zu gehen,was heute schon ohne Gehwagen funktionierte und richtete ihm Wasch-und Rasierzeug her. „Machen sie,soweit sie kommen,Herr Gerkan und den Rest übernehme ich!“ sagte er noch und überzog erst mal,wie jeden Tag,dessen Bett frisch.

    Nun wandte er sich Ben zu und machte als erstes gleich die Handfesseln los.Er stellte ihm einige orientierende Fragen und als sein Patient darauf sehr gezielt reagierte und nickte und mit dem Kopf schüttelte,beschloss er,ihn nach dem Waschen nicht mehr festzumachen.Zunächst nahm er den Langhaarschneider in Betrieb und kürzte Bens Dreitagebart so,wie er es bei sich auch immer machte.Dankbar verfolgte Ben sein Tun.Er wollte doch aussehen wie immer und ein paarmal war er schon ganz glatt rasiert worden-daran konnte er sich noch gut erinnern,aber das war einfach nicht er.Ein Mann konnte das irgendwie viel besser verstehen,als diese Schwestern,die immer den reinsten Kahlschlag veranstalteten.
    Von oben bis unten wurde Ben gewaschen und als dann noch die Verbände auf den ganzen Kathetern,der Arterie und auf der Brust erneuert wurden,musste Ben schon noch das Gesicht verziehen.Er sah an sich herunter und meinte,bei der Naht auf seiner Brust so etwas wie Buchstaben erkennen zu können.Hatte Karl da etwa etwas eingeritzt,was einen Sinn ergab und wenn ja,was? Er versuchte das mimisch dem Pfleger mitzuteilen und der verstand auch gleich. „Da steht: Pas de deux!“ sagte er ihm.Ben liess den Kopf aufs Kissen sinken.Na klasse,jetzt hatte Karl ihn für sein Leben gezeichnet,aber trotzdem war er froh,dass er lebte.Er hatte mit seinem Dasein schon abgeschlossen,als der Schraubenzieher drohend über ihm erschienen war.Alles was danach kam,erschien ihm jetzt wie ein böser Traum,aber anscheinend war das doch Realität gewesen!

    „Die Wunden an Leiste und Oberschenkel werden wir später wieder mit dem Arzt spülen!“ teilte ihm der Pfleger noch mit und Ben nickte mit dem Kopf.Da hatte er ja was,worauf er sich freuen konnte,Mist ihm graute jetzt schon.Während Semir wieder zu seinem Bett gebracht wurde und am Bettrand sitzend Frühstück erhielt,blieb Ben unfixiert mit erhöhtem Kopfteil liegen und wunderte sich,warum er überhaupt keinen Hunger hatte.Aber vielleicht hing das mit dem dünnen Silikonschlauch zusammen,der in seine Nase führte und durch den eine bräunliche Flüssigkeit über eine Sondenpumpe kontinuierlich in ihn tropfte?

    Aufs Zähneputzen hatte der Pfleger wegen dem Zungenbiss verzichtet und Ben schmeckte die schmerzende,frische Wunde auf seiner Zunge und wunderte sich,wo die herkam.So sassen und lagen die Freunde nun nebeneinander und Semir machte sogar den Radio an seinem Bett an.Bei den Klängen beschwingter Radiomusik hing jeder seinen Gedanken nach,bis Ben zum CCT abgerufen wurde.

    Jetzt sitzen Anna und Thure in trauter Zweisamkeit auf dem Sofa und sprechen über die Vergangenheit.Thure hat inzwischen eingesehen,dass es wenig Sinn macht,Jacobi zu töten und dafür in den Knast zu wandern-dann hat er ja keine gemeinsame Zukunft mit Anna!
    Dass die Einkäufe nicht billig waren,kann ich mir vorstellen-hey,so hochwertige Wintersachen könnte ich auch brauchen-bin nämlich viel draussen,bei jedem Wetter!
    Erstaunlich,dass Thure bei den Jeans die richtigen Grössen in Auftrag gegeben hat-hat er da vielleicht heimlich gespickt? Also mein Mann wüsste nicht,was er da im Geschäft nehmen sollte!
    Ja Kati,jetzt wollen wir schon noch bald erfahren,was Annas Vater da aus der Apotheke geholt hat-vermutlich ist es doch bloss ein Schnupfenspray :whistling: .

    Ja Elli-vor Tau und Tag posten ist doch sonst mein Metier ;) ! Aber ich hoffe auch für dich,dass deinen Kopf nach der Betriebsprüfung nicht ein paar graue Haare (mehr) zieren! ?( -oh das war jetzt gemein,Verzeihung!

    Mann und gerade als man denkt,jetzt ist alles in Butter,da kommt Semir abhanden! Kleiner Tip für die Diebe:Meistens passt der Zündschlüssel auch ins Schloss,aber die haben das wahrscheinlich einfach aus alter Gewohnheit geknackt-Verbrecher bleibt Verbrecher!

    Habe mich zuvor schon gewundert,was Semir da wohl für komische Geräusche von sich gibt,aber Gott sei Dank schnarcht der nur.
    Mir macht allerdings auch Gedanken,ganz unabhängig von der Entführung,dass Semir so wahnsinnig müde ist und sich auch nicht wohl fühlt.Das mit dem Kölner Krankenhaus wäre sicher ne gute Idee gewesen,aber so mache ich mir irre Sorgen um Semir.
    Das wird eine Überraschung geben,wenn Kim und Ben da rauskommen mit vollem Bauch und das Wohnmobil ist weg.
    Ich hoffe,die Gangster ziehen die Masken wieder an,bevor Semir wach wird,denn sonst wollen die ihm sicher was ganz Schlimmes antun und das in seinem geschwächten Zustand! ;(