Beiträge von susan

    Natürlich! Ich bitte die Patienten immer,ein wenig zu rutschen und dann ruhen wir uns gemeinsam aus :D Das macht besonders Spass bei so nem dementen Opi mit Durchfall.....Wobei-wenn Semir oder Ben ein wenig rutschen würden,täte mich das gar nicht so stören (pfui Susanne,was hast du jetzt wieder gedacht :rolleyes: )

    So,so,jetzt überlegt der gute Felipe doch tatsächlich einen Preuss-Bruder im Knast umzulegen-der hat aber gute Beziehungen in die deutsche Verbrecherszene! Ach ja und einen schmuggelnden Diplomaten hat er auch gleich noch an der Hand-da hätte er Kim und Anhang ja gar nicht gebraucht!

    Wenigstens Semir geht es besser,auch wenn er immer noch Fieber hat und sein Kreislauf noch nicht so der Clou ist.Aber mit Hilfe der souveränen Nachtschwester :thumbup: schafft er schon den Weg aufs Klo-Elli,den Katheter hättest du ruhig noch drinlassen können-er hätte sich manchen Weg erspart :D
    Ein gutes Zeichen ist auch,dass er schon Hunger hat-dann gehts aufwärts.Hoffentlich will Felipe ihn nicht gleich auch noch aus dem Weg räumen lassen,wenn er schon dabei ist ;( .

    Er wachte auf,weil Konrads Handy klingelte.Der stand auf,entschuldigte sich und verliess eilig den Raum,um das Gespräch anzunehmen.Nach einer Weile kam er wieder zurück und seine Miene hatte sich verfinstert. „Julia,wir müssen zurück-es gibt ein Problem in der Firma.Meine persönliche Anwesenheit ist unbedingt erforderlich!“ sagte er.Julia funkelte ihn an: „Was ist mit deinen Versprechungen,dass Ben und ich das wichtigste in deinem Leben sind?“ schrie sie ihn an.Ben,der inzwischen ganz wach war,sah von einem zum anderen. „Julia,mir geht’s gut,fahrt nach Hause und pass du auf meine Nichte oder den Neffen auf,mir geht’s gut!“ sagte er schon nicht mehr heiser.Als sie kurz seine Sauerstoffmaske zur Seite schob,um ihn zum Abschied zu küssen,flüsterte er ihr noch ins Ohr: „Papa wird sich nie ändern!“ und sie nickte lächelnd.
    Konrad verabschiedete sich mit einem festen Händedruck: „Machs gut,aber ich möchte euch doch auch eine gutgehende Firma hinterlassen-du weisst,es hat schon mal anders ausgesehen!“ versuchte er sich zu rechtfertigen. „Auf Wiedersehen,Papa,ist schon in Ordnung!“ sagte Ben und lehnte sich in seine Kissen zurück.

    Als die beiden draussen waren,sah ihnen Andrea kopfschüttelnd nach. „Das gibt’s doch nicht!“ murmelte sie,aber Ben sagte nur: „So ist er halt!“ und damit war eigentlich alles gesagt.
    Bens Atmung funktionierte inzwischen problemlos und nach einer Weile der Erholung tauschte die Schwester die Maske gegen eine Sauerstoffbrille aus.Nun klangen Bens Worte nicht mehr gedämpft und als sich Andrea am Ende der Besuchszeit herzlich von ihren Männern verabschiedete,sagte Ben noch: „Sag meinen beiden Ballettratten einen schönen Gruss von mir!“ und Andrea versprach es lächelnd.Als sie draussen war,drehte sich Ben leicht zu Semir und befahl:“So und jetzt erzähl-ich will genau wissen,was alles passiert ist,als ich geschlafen habe!“
    Semir nickte und begann zu berichten.

    Als er geendet hatte war Ben gleichzeitig nachdenklich,entsetzt und froh,dass sie beide am Leben waren.Das hätte leicht anders ausgehen können! Still dachte er über die Geschehnisse nach,bis die Schwestern mit dem Mobilisationsstuhl wieder zur Tür hereinkamen.
    Zuerst befreiten sie Semir,solange sie anwesend waren,von seinem Monitor,so dass er erstmals ohne irgendwelche Kabel frei durchs Zimmer laufen konnte und zogen dann Ben mit dem Rollbrett wieder auf den Stuhl.Nachdem seine gesamte Muskulatur wieder an Kraft gewonnen hatte,fragten sie ihn,ob er einen Stehversuch machen wollte.Ungläubig,dass das schon möglich war,nickte er mit dem Kopf.Erst dann fiel ihm ein,dass er ja wieder sprechen konnte und sagte: „Ja gerne,ich weiss allerdings nicht,ob ich das schon alleine schaffe.“ „Na deswegen haben wir ja technische Hilfsmittel!“ teilte ihm die Schwester mit und holte zwei starke,breite Klettgurte,die sie um Bens Oberkörper und Oberschenkel wand.Als der Gurt um seine Brust straffgezogen wurde,verzog Ben das Gesicht.Aua,das schmerzte doch noch ziemlich an seinen Nähten.Als die Schwester allerdings den Gurt wieder lösen wollte,winkte er ab. „Ich halte das schon aus!“ sagte er.

    Nun war er fest mit der Thekla verbunden und langsam setzten sich die Elektromotoren in Bewegung und beförderten via Fernbedienung den Stuhl von der Sitz-in die Stehposition.Zwei Haltegriffe an den Armlehnen dienten Ben zum Festhalten und es war zwar ein merkwürdiges Gefühl,aber nach etwa zwei Minuten stand Ben zum ersten mal seit Wochen auf seinen eigenen Füssen.Nach wenigen Sekunden begannen seine Kräfte nachzulassen und seine Ober-und Unterschenkel fingen an vor Anspannung zu zittern,aber ein Anfang war gemacht.Der Stuhl wurde wieder in Sitzposition zurückgefahren und Ben blieb schweratmend erst mal sitzen.Wenig später kam das Abendessen und Ben bekam einen Kartoffelbrei mit Sauce und danach noch ein Kompott.Diesmal richtete Semir ihm alles her und beobachtete,ob sein Freund Hilfe brauchte. „Warte nur Ben,es dauert nicht mehr lange und dann kannst du wieder herumlaufen!“ prophezeite Semir lächelnd.Zwischen zwei Löffeln sagte Ben: „So langsam glaube ich auch daran!“ und die beiden grinsten sich zufrieden an.

    Nein,heute kam kein Teil.
    Leider lief mein Tag heute nicht,wie geplant.Gerade bin ich von der Arbeit gekommen,aber heute morgen war ich gerade dabei das nächste Kapitel zu schreiben-ist zur Hälfte fertig-,da klingelte das Telefon und ich bekam die Mitteilung,dass meine Mutter einen Herzinfarkt hat.
    Ich habe alles liegen und stehen gelassen,bin die 60km zu ihr nach Augsburg gefahren,habe mich um sie gekümmert und bin dann direkt in den Spätdienst auf der Intensivstation gerast.Da liegen auch ein paar Kilometer dazwischen,muss ich noch erwähnen.Ausserdem liegt mein Sohn ja immer noch in München im Krankenhaus.
    Ich hoffe,ich kriege deswegen mildernde Umstände und werde euch morgen hoffentlich das bis dahin fertiggestellte Kapitel schicken können-tut mir leid!

    Jetzt hat sich Ben aber bei Andrea unbeliebt gemacht! Na ja,ehrlich gesagt hätte er mit seinem Verhör ruhig noch ein wenig warten können,wenn Semir einfach noch nicht so fit ist.Die werden das Wohnmobil ja inzwischen untersucht haben und das Drogenversteck gefunden haben-also ich denke,Hartmut kriegt das raus.
    Gut,vielleicht fällt Semir noch was ein,aber ich stelle mich gerade auch symbolisch vor sein Bett und schütze ihn vor Bens Fragen.Ausserdem ist ihm die Idee mit Felipes Schuld ja auch schon gekommen,nur die Beweise fehlen noch.

    HalloElli!
    Also wie kommst du jetzt drauf,dass ich da nen himmlischen Fürsprecher in Frau Holles Büro sitzen habe? :D
    Aber merkwürdig,bei uns schneits ausnahmsweise(noch) nicht.Befürchte aber,dass das zu uns runterzieht,wenn ich meinem Wetterbericht so glauben darf.Allerdings muss ich eh zur Arbeit-da habe ich dann keine Zeit mehr,aus dem Fenster zu sehen.
    Übrigens war Konrad ja am Vortag da-der war schon zum Schlafen zuhause im Bettchen,aber ich denke auch,dass die väterliche Fürsorge nicht besonders lange anhalten wird.Wobei die Ben ja normalerweise,wenn er fit ist,auch nicht braucht-er hat ja für alle Fälle Semir als Ersatz! ^^

    Na jetzt geht es aber aufwärts mit unserem Helden! Andrea darf endlich fast den ganzen Tag bei ihrem Mann verbringen,dessen Fieber sinkt und er ist endlich OP-fähig.
    Gut das glaube ich,dass er da geschafft ist nach so einer Tortur,aber immerhin hat er es überstanden.
    Mann Elli,warst du aber gut gelaunt-hast ihm sogar den Katheter wieder entfernt :D
    Ja,ich denke auch,dass die Sepsis jetzt in Griff ist und hey-Semir hat gar nicht protestiert,als er gehört hat,dass er noch eine Weile im Krankenhaus bleiben soll.So richtig fit ist er also doch noch nicht! ;)

    Semir blieb noch eine ganze Weile am Bett seines Freundes sitzen.Dem war vorerst noch nicht danach,etwas zu sagen-zu sehr musste er sich anstrengen,dass sein Atem floss.Noch nie in seinem Leben hatte er wahrgenommen,dass so selbstverständliche Dinge wie das Schnaufen,was sonst ja automatisch und unbewusst erfolgte,so anstrengend sein konnte.Aber mehr und mehr löste sich seine Anspannung und Sorge und dass sein Freund so nahe bei ihm war,gab ihm noch mehr Sicherheit.Wenn der auch selber nichts machen konnte,falls er wieder Atemnot kriegte,aber er konnte Hilfe herbeiholen.

    Ben hatte den martialischen Spreizer,der immer noch drohend auf seinem Nachtkästchen lag,schon gesehen und stellte es sich extrem unangenehm vor,wenn man den in den Hals gerammt bekam,also war er schon froh,dass es nicht notwendig gewesen war,ihn einzusetzen.Von Minute zu Minute fiel das Atmen ihm leichter und etwa eine halbe Stunde später krächzte er: „Danke dass du da warst! Ohne dich hätte ich das nicht geschafft!“ unter seiner durchsichtigen Sauerstoffmaske hervor. „Gern geschehen!“ grinste Semir und legte sich auch wieder ein wenig in sein Bett.

    Wenig später begann die Besuchszeit und Andrea und noch jemand anders stand draussen.Wieder überlegte die Schwester,ob sie ihn hereinlassen sollte,aber als der Besucher dann noch erzählte,dass er die Keime identifiziert hatte,die Ben und den Tänzer so krank gemacht hatten,streckte sie die Waffen und drückte ein Auge zu.
    So betraten kurze Zeit später Andrea und Hartmut gemeinsam das Zimmer und begrüssten die beiden Bewohner.Semir,dem die Zusammenhänge ja bekannt waren und dass wahrscheinlich Hartmuts rechtzeitiger Keimnachweis Ben und Woodrow das Leben gerette hatte,schüttelte ihm begeistert die Hand. „Schön,dass du dich herbemüht hast,immerhin wüssten wir nicht,ob Ben das überlebt hätte,wenn du nicht so fix gewesen wärst!“ sagte er herzlich und Ben,dem ja noch niemand genau erklärt hatte,wie das alles zusammenhing und wie und warum Semir überhaupt als Patient in seinem Zimmer gelandet war,sah mit gerunzelter Stirn von einem zum anderen.
    „Hey,Ben,jetzt sehe ich ja erst,dass du gar nicht mehr an der Beatmungsmaschine hängst!“ sagte Andrea erfreut und trat an sein Bett,um ihm fest die Hand zu drücken. „Wie geht’s dir denn?“ wollte sie wissen.Ben stiess nur kurz hervor: „Schon ganz gut!“,musste dann allerdings wegen der Anstrengung heftig nach Luft ringen.Semir beeilte sich zu erklären:“Er hat erst vor einer Stunde den Schlauch rausgekriegt und hat noch Probleme damit,ohne Maschine zurechtzukommen.Ich denke es ist momentan besser,wenn er noch nicht soviel spricht!“ und Ben lächelte ihm dankbar zu.

    Hartmut begann dann nach alter Manier genau zu erzählen,welche Färbemethoden er angewandt hatte und wie er das Elektronenmikroskop eingestellt hatte,um die Erreger in dem Biofilm zu identifizieren.Die Luft schwirrte vor Fachausdrücken und Ben und Semir verdrehten nach einer Weile beide die Augen.Es hatte sich nichts verändert! Semir unterbrach dann Hartmuts Monolog und fragte nach aktuellen Fällen,um ihn ein wenig abzulenken. „Na ja,wir anderen müssen jetzt natürlich mehr arbeiten,um euren Ausfall zu kompensieren,also wäre es schon gut,wenn ihr euch mit dem Gesundwerden ein wenig beeilen könntet!“ gab Hartmut freimütig zu und nun mussten alle Anwesenden lachen. „Wir arbeiten dran,Hartmut,da kannst du dir sicher sein!“ beteuerte Semir und Ben nickte eifrig.
    Hartmut hatte inzwischen die Monitore und die anderen Geräte,die herumstanden, einer näheren Begutachtung unterzogen und seine Augen begannen zu leuchten,wie die eines Kindes im Spielwarenladen.Es juckte ihn in den Fingern,da auf ein paar Knöpfe zu drücken und zu sehen,was passieren würde,aber Semir warnte ihn: „Untersteh dich,Hartmut,das ist nicht deine KTU!“ und so steckte er vorsichtshalber seine Hände in die Hosentaschen.

    Wenig später kamen Konrad und Julia zu Besuch und Hartmut verabschiedete sich,um wieder an seine Arbeitsstelle zurückzukehren.
    „Hallo Ben,du bist ja von der Maschine weg!“ strahlte Julia ihren Bruder an auch Konrad drückte ihm liebevoll die Hand.Er hatte sich nach einem langen Gespräch mit Julia versöhnt und wollte nun beweisen,dass er auch für Ben ein guter Vater sein konnte.Während Andrea nun Semir von den alltäglichen Problemen mit den Kindern erzählte,setzten sich Konrad und Julia an beide Seiten von Bens Bett auf je einen Klappstuhl und hielten seine Hände.Auch wenn er es nicht vorgehabt hatte,fielen Ben nach einer Weile die Augen zu und ruhige Atemzüge verrieten,dass er in einen erholsamen Schlaf gefallen war.

    Ja,Margot hat die Sache im Griff! Kann an da einen Omaadoptionsantrag stellen? Aber das haben wir ja schon festgestellt,dass es da mehrere Bewerber gibt.
    Das glaube ich gerne,dass Andrea da fast erschrocken ist,dass sie so lange geschlafen hat,aber sicher hat ihr das gutgetan.Die Beschreibung wie sie mit ihrem Söhnchen spielt,finde ich voll süss!
    Immerhin geht es Semir inzwischen soweit besser,dass er feststellt-er ist noch nicht im Jenseits angekommen (weder oben noch unten :D ),allerdings hat er ja schon was worauf er sich freuen kann: Ne Operation ohne Narkose! Bin ja gespannt,wie das abläuft und wie sehr er leiden muss dabei :D:D .
    Ha-das er nichts davon spüren wird-das sagen sie alle-ich spreche da aus Erfahrung.Wenn die Betäubung mal sitzt,dann tut es tatsächlich nicht mehr weh!-aber erst dann :D:D:D
    Hey,das macht Spass mit den Smileys

    Ben hatte inzwischen so viele Stunden am T-Stück verbracht,ohne Atemnot zu bekommen,dass man plante,ihn doch schon nachmittags zu dekanülieren.Als die Schwester Semir das Mittagessen brachte,sah Ben sie erwartungsvoll an. „Herr Jäger,sie bekommen momentan nichts,aber aus gutem Grund!“ sagte sie,als sie seine enttäuschte Miene sah. „Wir möchten heute noch die Trachealkanüle entfernen und da sollte der Magen leer sein,falls man sie doch reintubieren müsste,weil sie es nicht schaffen.Ihre Kalorien kriegen sie jetzt über die Infusion,also keine Sorge,sie müssen deswegen nicht verhungern und wenn alles klappt,können sie heute Abend schon wieder etwas trinken!“ erklärte sie ihm.

    Ben war ganz aufgeregt,als er daran dachte,dass er vielleicht bald wieder sprechen konnte.Allerdings fiel ihm dann etwas ein und seine Miene verdüsterte sich.Was war,wenn man bei dieser Aktion mit dem Luftröhrenschnitt die Stimmbänder verletzt hatte und er jetzt nie mehr sprechen konnte.Und folgerichtigerweise dann natürlich auch nicht mehr singen.Die Schwester und Semir,die besorgt sein Mienenspiel beobachtet hatten,wollten nun wissen,was los war.Aber ohne sich ausdrücken zu können,war seine Pantomime,die er nun aufführte leider für die Zuschauer unverständlich.Die Schwester drehte sich um und sagte: „Na wenn sie uns jetzt so dringend etwas mitteilen müssen,dann sagen sie es uns eben.Sie zog sterile Handschuhe an,saugte Ben erst einmal ab und entblockte dann die Trachealkanüle.Als sie das Loch vorne zuhielt und ihn aufforderte zu sprechen,sah er sie völlig überrascht an.Er versuchte es und tatsächlich konnte er angestrengt ein paar Worte hervorpressen: „Habe Angst,nicht mehr sprechen zu können!“ lauteten die. „Na,hat sich ihre Frage jetzt nicht von selber beantwortet?“ fragte ihn die Schwester und nun lächelte Ben glücklich,während sie den Cuff der Trachealkanüle wieder blockte.Er hustete noch ein paarmal und wartete dann immer aufgeregter auf den Nachmittag.

    Gegen 14.00 kamen der Stationsarzt und die Schwester mit dem Notfallwagen zur Tür herein.Die letzte halbe Stunde hatte man ihn wieder an die Maschine gehängt,um die Bronchien etwas zu weiten.Nun stellte man kurzfristig den Sauerstoff noch hoch,um ihm ein Polster zu bieten und bereitete inzwischen alles zur Dekanülierung vor.Der Notfallwagen war in Standby und sowieso waren die ganze Zeit in einer Tüte mehrere einmalverpackte Trachealkanülen und ein Spreizer auf seinem Nachtkästchen gelegen,falls man die mal notfallmässig hätte austauschen müssen,weil sie herausgerutscht,oder verlegt war.Wenn das Loch einmal lange genug bestand,dann blieb es eine ganze Weile noch offen und man konnte meist problemlos eine neue Kanüle hineinschieben,wenn es notwendig war.Manchmal halt dann eine Nummer kleiner!

    „So Herr Jäger,wir stellen jetzt erst mal das Bett hoch!“ erklärte die Schwester,während sie das schon mal machte.Dann drehte sie den Sauerstoff am Bettplatz auf und befestigte einen Schlauch mit einer Ohiomaske daran. „Ich sauge sie jetzt erstmal im Mund und Rachen ab,machen sie bitte den Mund weit auf!“ forderte ihn der Anästhesist freundlich auf.Wie beim Zahnarzt wurde jeglicher Schleim aus Bens Mund und Rachen abgesaugt,damit er sich hinterher nicht gleich verschlucken konnte.Er musste ein paarmal würgen dabei und war jetzt recht froh,dass sein Magen leer war.
    Dann setzte der Arzt an dem geschlossenen Absaugsystem,das vorne an der Trachealkanüle befestigt war,seinen Sauger auf und saugte erst einmal,begleitet von Bens Husten,den Schleim aus den Bronchien.Als nichts mehr kam,nickte er der Schwester zu,die nun den Cuff der Trachealkanüle entblockte und schon war die Kanüle aus Bens Hals gezogen.Sofort setzte man ihm die Ohiomaske auf und der Arzt hielt das Loch in Bens Hals mit einer angefeuchteten Kompresse zu.Schnell klebte man über das Loch eine Hautschutzplatte,übrigens das selbe Material,das auch Semirs Thoraxdrainagenloch verschloss und verstärkte mit mehreren Leukoplaststreifen den luftdichten Verband.Für Ben war es total ungewohnt,nun plötzlich wieder durch Mund und Nase zu atmen und er tat sich momentan sehr schwer damit.Fast wurde er ein wenig panisch und sog krampfhaft die Luft ein,immer mit der Angst zu ersticken im Hinterkopf.

    Unbemerkt hatte Semir sich wieder aus dem Bett gewuchtet und war an die Seite seines Freundes geeilt.Er nahm dessen Hand und beruhigte ihn. „Ben,du kannst das! Schau nur,du kriegst genügend Luft und musst keine Angst haben!“ machte er ihm Mut und begann zu kommandieren: „Einatmen-ausatmen,einatmen-ausatmen usw“.Ben konzentrierte sich auf Semirs Anweisungen und der Arzt und die Schwester,die beim Abfall von Bens Sättigung und seiner sichtlichen Panik schon die neue Trachealkanüle vorbereitet hatten,um ihn wieder zu intubieren,liessen ihre Materialien nun lächelnd sinken.Von Sekunde zu Sekunde floss Bens Atem ruhiger,die Sättigung stieg wieder und erleichtert legten sie ihre Notfallwerkzeuge zur Seite.Gut,dass Bens Freund so einen Einfluss auf ihn hatte und ihn dermassen beruhigen konnte! Noch etwa 5 Minuten blieb der Arzt am Bett seines Patienten stehen,aber als er dann immer noch gut atmete ging er wieder seiner Routinearbeit nach.Allerdings würde er die nächsten Stunden die Station nicht verlassen,falls die Situation sich wieder verschlechterte.Die Schwester räumte erst ein wenig auf,machte dann eine Blutgaskontrolle aus der Arterie und war von dem Ergebnis positiv überrascht. „Gut gemacht,Herr Jäger und danke Herr Gerkan!“ sagte sie und trug die Werte in die Kurve ein.

    Oh,ich freu mich schon! Eigentlich hatte ich fast ein schlechtes Gewissen,weil ich doch auch auf das Münchenkonzert gehe und da noch drei Freundinnen mitschleppe! Finde mich ja fast unmässig deswegen,aber ich freu mich doch so! Letztes Jahr war ich auch knapp davor nach diesem tollen Münchenkonzert auch noch nach Nürnberg zu gehen-ich wohne da nämlich fast in der Mitte,aber ich habe mich dann irgendwie nicht getraut.Dieses Jahr ist das einfach ein Wink des Schicksals! Nochmals-ich freu mich.Danke,Danke,Danke

    Super,ich freu mich total! Keine Ahnung wie lange das her ist,dass ich das letzte mal was gewonnen habe! Wie kam das jetzt zustande,dass wir beiden Nürnbergbewerber beide gewonnen haben? Habe echt schon in Erwägung gezogen,Cobraman im Falle meines Gewinnes mitzunehmen ;) -immerhin gehe ich ja mit ein paar Mädels auch aufs Münchenkonzert,ich wohne da ziemlich in der Mitte.

    Na,ich denke,dass Margot da in Andreas Wasser ein wenig Beruhigungsmittel eingeschmuggelt hat,was ich voll befürworte.Die war ja völlig hysterisch!
    Gut,es ist ja recht,dass sie sich um Semir Gedanken macht,aber deswegen bringt es niemandem etwas,wenn sie die ganze Nacht wach liegt.Ich konnte mir das so schön vorstellen,wie Ben sie dann schlafend in ihr Bett trägt und dann bei der Familie bleibt,zu der er ja irgendwie fast mehr gehört,als zu den Jägers.

    Und immerhin kommt Semir zu sich,wenn auch nur kurz und merkt,dass man sich um ihn kümmert.Ja und wie du richtig beschrieben hast,arbeiten auch wir auf Intensivstationen mit alten Hausmitteln wie Wadenwickeln etc.Das hilft oft besser als jede Chemie!Jetzt hoffen wir,dass die ihn bald stabil kriegen und das Antibiotikum greift,damit man die Pfeilreste rausoperieren kann,denn der Herd muss schon entfernt werden!

    Als nach einer zweiten Röntgenaufnahme bei Semir keine Luft mehr in den Pleuraspalt nachgelaufen war,kam eine Schwester und legte ihm nach Händedesinfektion ein sogenanntes peripheres Angio,also einfach einen Zugang am Unterarm. „Den ZVK brauchen sie nicht mehr,Herr Gerkan.Sie bekommen keine Medikamente mehr intravenös,sondern können Tabletten schlucken,wenn nötig,sie können essen und trinken,deshalb werden wir sie noch von ihren restlichen Schläuchen befreien.Wenn die nicht mehr notwendig sind,sind sie höchstens ein erhöhtes Infektionsrisiko!“ erklärte sie ihm.Sie spülte das Angio nach dem Legen noch mit steriler Kochsalzlösung durch und stöpselte es ab.“Das hat nur den Zweck,dass wir im Notfall sofort etwas geben könnten,aber an ständige Infusionen werden wir sie nicht mehr anschliessen.“ sagte sie noch und löste dann das Pflaster an seinem Hals.Sie stellte ein steriles Röhrchen,Kompressen und zwei kleine sterile Scheren bereit,desinfizierte die Einstichstelle des ZVK und entfernte erstmal die beiden Fäden,mit denen der angenäht war.

    Nun zog sie vorsichtig das Schläuchlein heraus und Semir lag wieder da,wie zur Salzsäule erstarrt.Hatte nicht Ben beim Legen Herzrythmusstörungen gekriegt,weil das Teil direkt vor dem Herzen lag? Er wartete fast darauf,dass sein Herz zu stolpern anfing,aber nichts passierte.Die Schwester schnitt mit der zweiten sterilen Schere die Katheterspitze ab und liess sie vollständig in das Abstrichröhrchen fallen,das sie sofort mit einem sterilen Stopfen verschloss.Dann drückte sie noch eine Weile eine keimfreie Kompresse auf die Einstichstelle und als nichts mehr blutete,klebte sie noch ein Pflaster darüber.Sie versah das Gläschen mit einem Namensaufkleber und erklärte: „Wir schicken alle entfernten ZVK-Spitzen in die Bakteriologie,um eventuelle Keimanhaftungen nachzuweisen.Bisher haben wir aber eine sehr gute Statistik,im Vergleich zu anderen Krankenhäusern.Eine sogenannte Kathetersepsis kommt bei uns fast nicht vor!“ und Semir nickte erleichtert.Er war ja froh,dass diese üblen Keime,die Ben und die anderen so krank gemacht hatten,bei ihm nicht zugeschlagen hatten,obwohl er mit ihnen ja in Kontakt gekommen war.Er musste bei Gelegenheit mal Hartmut fragen,warum das wohl so war.

    Nun schlug die Schwester noch seine Zudecke zurück,zog sich frische Handschuhe an,entblockte den Ballon des Dauerkatheters,der denselben in der Blase gehalten hatte mit einer Spritze und zog auch diesen Silikonschlauch einfach heraus.Sie warf das komplette System in den Abfall und sagte: „So,nun sind sie von allem unnötigen Ballast befreit.Lediglich die Monitorüberwachung brauchen wir noch.Wenn sie allerdings aufstehen und herumlaufen wollen,dürfen sie auch schon mal kurzzeitig ohne Überwachung sein,wenn jemand im Zimmer ist.Ich denke,ihre Tage auf der Intensivstation sind gezählt!“ und damit warf sie erst noch die drei Infusionsflaschen weg,die den ZVK befeuert hatten und verliess dann mit ihrem Abstrichröhrchen den Raum.

    Semir sah zu Ben hinüber,der gebannt beobachtet hatte,was mit seinem Freund gemacht worden war.Sehnsüchtig sah er auf die ganzen Kabel,die bei ihm noch hingen.Ach wenn er nur endlich auch so weit wäre,dass er herumlaufen und sich wieder halbwegs selber versorgen konnte! Mutlos sah er zur Decke und die Tränen stiegen ihm in die Augen.Lautlose Schluchzer liessen seinen Körper erbeben.Er bemerkte gar nicht,dass Semir aus seinem Bett gekrochen war und einfach seine Kabel die ja erfahrungsgemäss soweit reichten,mitgezogen hatten.Erst als der ihn sanft in die Arme nahm und ihn an sich drückte,sah er mit tränenumflortem Blick auf. „Ben,ich weiss,wie du dich fühlst.Aber auch bei dir ist es nur noch eine Frage der Zeit,bis du wieder soweit fit bist.Weisst du,ich bin einfach nicht so lange gelegen wie du und drum dauert es halt bei dir ein bisschen länger.Aber ich verspreche dir.Wenn ich auf Normalstation oder entlassen bin,komme ich dich jeden Tag so lange wie möglich besuchen!“ versprach er. Intuitiv hatte Semir den Grund für Bens Kummer erfasst und der beruhigte sich langsam und schlief dann ein wenig ein.Semir liess ihn nach einiger Zeit los und legte sich wieder in sein Bett zurück.Ja,er konnte nun nach vorne sehen und freute sich schon auf Andreas überraschten Blick,wenn sie zu Besuch kam.

    Du liebe Güte,erst dachte ich,die beiden müssen jetzt da unten jämmerlich ersticken,aber anscheinend ist doch jemand auf die Idee gekommen,mal in dem eingestürzten Haus nach Überlebenden zu suchen.Semir hat sein Bestes getan,um Ben beizustehen,aber ich denke,jetzt ist Eile angesagt,wenn sie ihn da noch lebend rausbringen wollen! Als die beiden da mit Bens Kopf auf Semirs Schoss auf Rettung gehofft haben-soooo schön,die Szene!
    Aber jetzt schnell weiter (geschrieben),damit wir wissen,wie schwer Bens Verletzungen wirklich sind-kannst ihn ja bei mir auf Intensiv vorbeibringen! :D

    Also ich habe mich bei der Folge gut unterhalten gefühlt,obwohl sie natürlich auch ihre Schwächen hatte.
    Nachdem ich mit 24 Jahren von der Grosstadt aufs Dorf gezogen bin,kam mir echt vieles ein wenig bekannt vor.
    Gut-stimmt,wer die Guten und die Bösen waren,war ein wenig vorhersehbar,aber gerade manche Comedyeinlagen haben mir echt Lachtränen abgefordert.Seid ihr schonmal vor nem zornigen Limousinbullen geflüchtet?-Ich schon.Ich hoffe ja nur,dass das tatsächlich stimmt,dass der nicht ins Wasser geht-nicht dass ich das nächstesmal ausprobiere und dann den Kürzeren ziehe!
    Auch die Szene im Hühnerhaus hat mich an den wildgewordenen Gockel der Nachbarn erinnert,der letztendlich mit dem Luftgewehr erschossen wurde,weil er jeden sofort angegriffen hat,der seinen Hühnern zu nahe kam! Das sind natürlich Ausschnitte aus dem Landleben,die man sich als Städter nicht so vorstellen kann.Gerade die Probleme mit dem Handyempfang kann ich auch so gut nachvollziehen-wir haben auch deswegen D1...

    Den Maisfeldstunt fand ich sehr gelungen-hat mich so erinnert,wie ich mal mit dem Pferd im Renngalopp vor nem zornigen Bauern (warum auch immer) geflüchtet bin.Das Gefühl kam echt beim Anblick dieser Szenen wieder voll hoch.
    Witzigerweise habe ich beim zweigeteilten Anschauen auch gleich gedacht-oh,diese Folge wird wieder sehr polarisieren,entweder sie gefällt,oder eben nicht-und so wars ja auch.Ich musste nach gut der Hälfte in den Nachtdienst und war richtig traurig,dass ich den Schluss nicht gleich anschauen konnte.Ich weiss auch,dass mein Humor sich von dem der meisten Zuschauer-oder vielleicht eher von dem der meisten,die Reviews schreiben-unterscheidet,aber trotzdem bekommt diese Folge von mir 7/10 Punkten.
    Ach ja und den verpeilten Manni fand ich überaus sympathisch!

    Ach was für eine Erleichterung und Genugtuung!
    Semir wird professionell versorgt-wobei-der diensthabende Doc sollte mal lieber nach Hause gehen,anstatt Andrea vollzusülzen.Das ist Routine auf ner Intensivstation,was mit Semir gerade gemacht wird! Bei uns würde der eine Arterie zur kontinuierlichen Blutdruckkontrolle und nen zentralen Venenkatheter kriegen,damit man ihm genügend Flüssigkeit und Medikamente zuführen kann.Aber ich vertraue einfach drauf,dass das Marien europäische Standards hat und das schon noch geschehen wird,wenn Andrea endlich weg ist.Ja,ihr habt richtig gehört-manchmal sind Angehörige der optimalen Patientenversorgung einfach abträglich!
    Aber dass Ben sich anbietet bei Gerkans auf dem Sofa zu nächtigen,um seiner Freundin beizustehen,das finde ich wirklich nett von ihm!

    Und Ferres kommt auch noch zum Zug und kann wenigstens einen der Preuss-Brüder verhaften-hoffentlich gibt der jetzt wenigstens Ruhe und ärgert Ben und Kim nicht weiter!