Beiträge von susan

    Hallo Elli!
    Auch von mir noch ein Abschlussfeed, zwar verspätet, aber die Grippe hatte mich gestern voll im Griff!
    Nun ist Nick Gott sei Dank überführt, die Chefin rehabilitiert und die Kinder befreit. Ja dieser Nick war so überzeugt von seiner Unantastbarkeit und dass ihn sein Papa schützen kann, dass er einige Vorsichtsmassnahmen vergessen hat.Recht geschiehts ihm, gerade Kims Schlag auf die nun sicher nicht mehr so attraktive Nase, hat mir gutgetan!
    Es war eine teilweise amüsante Geschichte, die manchmal, wie silli schon sagte, nicht völlig schlüssig war-aber ich glaube, es ist schwieriger ne Geschichte umzuschreiben, als ne Neue zu verfassen! Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und freue mich, dass du auch nach so vielen Geschichten immer noch neue Ideen hast.

    Mit routiniertem Blick erfasste sie die Situation und stellte zunächst einmal das Noradrenalin, das zuerst noch künstlich den Blutdruck hochgehalten hatte, aus. Im Moment hatte Ben so viel körpereigenes Nebennierenmarkhormon zur Verfügung, dass man da nichts künstlich zuführen musste. Allerdings war trotzdem der Blutdruck kurzfristig bei knapp 200 mm/Hg gewesen. Vorsichtig schob sie die Decke ein wenig zur Seite und schaute, was aus den Drainagen kam. Es war mehr, als bei ihrer letzten Kontrolle, aber noch nicht besorgniserregend viel. Sie beschloss zwar den Stationsarzt um einen erneuten Ultraschall zu bitten, aber vielleicht würde sich das von alleine wieder beruhigen, wenn der Blutdruck im Normbereich war. Als Ben schon ein wenig das Gesicht verzog, als nur die Zudecke seinen Bauch berührte, gab sie ihm sofort aus dem Perfusor einen Schmerzmittelbolus. Das Sufentanil hatte man auslaufen lassen und durch einen Piritramidperfusor ersetzt, denn das wirkte nicht so sedierend, wie das Sufenta, war allerdings auch schwächer in der Wirkung. Ben merkte zwar, wie die Schmerzen leichter wurden, aber er war nicht so abgeschossen, wie am Vormittag.

    Als die Schwester die bangen Blicke der beiden sah, die sich schreckliche Sorgen um ihren Mann und Freund machten, begann sie zu erklären, was bei Semir vorgefallen war.
    „Herr Gerkan hat bei dem Unfall ja ein sogenanntes Schädel-Hirntrauma erlitten. Im ersten CCT, das sofort nach dem Unfall gemacht wurde, konnte man keine Blutung erkennen, aber anscheinend wurde doch eine kleine Hirnarterie verletzt. Die hat nun langsam vor sich hingeblutet, ohne dass man das momentan von der Klinik her erkennen konnte. Das Zeitfenster für die Symptomatik ist zwar relativ lang, aber es gibt in der Medizin eben nichts, was es nicht gibt. Vielleicht ist auch sein Blutdruck, als wir ihn bei der Mobilisation nicht überwacht haben, ziemlich angestiegen und hat dazu geführt, dass ein Gefäß, das schon eine Weile nicht mehr geblutet hat, nun wieder aufgerissen ist. Auf jeden Fall befindet sich die Blutung nicht im Gehirn, sondern außerhalb der harten Hirnhaut und macht die Probleme eigentlich überwiegend wegen dem Druck, den es aufs Gehirn ausübt. Durch den Bluterguß kommt es zwangsläufig zu einer Schwellung des Gewebes und nachdem das Gehirn sich ja nicht nach außen ausdehnen kann, erhöht sich der sogenannte intrakranielle Druck. Die Symptome dafür sind Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.

    Als Herr Gerkan heute nichts zu Mittag wollte, habe ich die Pupillen kontrolliert. Auffallend war, dass die eine Pupille grösser, als die andere war und träger reagiert hat, deshalb hat man sofort das Kontroll-CT des Schädels veranlasst, das unseren Verdacht dann ja bestätigt hat.
    Man muss nun sofort das Gehirn entlasten, damit es keinen Schaden nimmt und das geschieht gerade im OP. Das ist eine häufig durchgeführte Operation und hier in der Klinik haben wir viel Routine mit neurochirurgischen Eingriffen. Das Gute an so einer Blutung ist auch, dass man ja die Hirnhäute nicht eröffnen muss, sondern sich darauf beschränken kann, die Blutung abzusaugen, evtl zu trepanieren, oder schlimmstenfalls zu entdeckeln!“

    Nun sahen Andrea und Ben die Schwester völlig entsetzt an. Wie hörte sich das an-„entdeckeln!“ Andrea traute sich fast nicht zu fragen, aber nun wollte sie es doch genau wissen. „Wie läuft das ab?“ Die Schwester antwortete ungerührt; „Da zieht man die Kopfschwarte zur Seite, sägt einen Teil des Schädelknochens ab und nimmt ihn heraus. Wenn man dann die Blutung gestillt hat und das Grad der Hirnschwellung beurteilt hat, setzt man entweder das Knochenstück wieder ein, oder wenn die Hirnschwellung stark ist, lässt man es momentan draußen, hüllt es in feuchte Nährlösung und setzt es nach ein paar Tagen wieder ein. Ins Gehirn kommt dann eine Hirndruckmesssonde, die die Druckverhältnisse anzeigt. Aber Herr Gerkan war nicht so schlecht, ich denke eher nicht, dass das gemacht werden muss.“
    Nun fragte ein mitgenommener und geschockter Ben leise: „Und, kann man sowas folgenlos überleben, oder bleibt da was zurück?“ Die Schwester zuckte nur mit den Schultern und verließ das Zimmer, um den Stationsarzt wegen dem Ultraschall zu holen.

    Hallo Björn!
    Du hast dich sicher gewundert, warum ich, die ja sonst eine fleissige Feederin ist, bisher noch nichts geschrieben hat. Nun ganz einfach, ich habe schwer mit mir gerungen, ob ich die Story überhaupt lesen soll, denn Jan Richter ist nicht mein absoluter Lieblingspartner von Semir. Wenn du dann wenig Zeit hast und ausserdem einige andere Geschichten am Laufen sind, die dir einfach besser gefallen, dann fällt es schwer, die Zeit dafür rauszuschlagen. Ich kann dir auch nicht versprechen, dass ich regelmässig lese und feede, aber ich fange immerhin mal damit an.

    Also zunächst mal finde ich es gut, dass du überhaupt schreibst und dass du dir dann deine Lieblingsstars rauspickst, ist ja nachvollziehbar. Die Rechtschreibung und Zeichensetzung ist zwar immer noch, na sagen wir mal gewöhnungsbedürftig, aber es ist viel besser, als in anderen Beiträgen, die ich schon von dir gelesen habe.
    Die Story scheint interessant zu werden und sich rasant zu entwickeln.Allerdings sind die vielen Wiederholungen manchmal schon störend-gerade, als du Jans Trauer und Gefühle beschreibst. Immerhin war das ja seine Ausstiegsfolge, soweit ich mich erinnern kann, gut, vielleicht erfahren wir von dir die wahren Gründe.
    Auch sind manche Dinge nicht so ganz schlüssig-Semir und Andrea sind ja in dieser Folge schon verheiratet und Jan war Trauzeuge-warum frühstückt Semir dann mit seinem Freund und begrüsst seine Frau erst in der PASt? Bei mir wäre ihm das Nudelholz sicher :D . Aber lassen wir das mal dahingestellt, ich bin jetzt gespannt, wohin die beiden Verbrecher ihre Geiseln bringen-allerdings hast du bei mir für unfreiwillige Situationskomik und nen Lachflash gesorgt, als ich mir vorgestellt habe, wie Semir und Jan synchron ohnmächtig wurden :P

    Also schreib weiter, ich werd mich überraschen lassen!

    Endlich öffnete sich die Schiebetür und Semir wurde hereingefahren. Man hatte das Bettkopfteil hochgestellt und er hatte eine Brechschale vor sich. Er hatte die Augen geschlossen und der Arzt und die Schwester, die den Transport begleitet hatten, wirkten sehr ernst. Man hängte den Transportmonitor und die Infusion wieder um und der Arzt sagte. „Gleich wird der Neurochirurg zu ihnen kommen und das weitere Vorgehen besprechen!“ Semir nickte müde, verzog aber dann das Gesicht vor Schmerz.

    „Semir, was ist mit dir?“ fragte Ben alarmiert. „Der wagte nicht einmal den Kopf zu drehen, weil es ihm sonst vor Kopfschmerzen den Schädel fast gesprengt hätte und sagte leise. „Ben, die haben beim CCT festgestellt, dass ich eine Hirnblutung habe, die wahrscheinlich sofort operiert werden muss!“ Während Ben noch versuchte das Gesagte zu verarbeiten, kam schon ein Arzt in grüner OP-Kluft, worüber er einen weißen Arztkittel gezogen hatte zu Semir und gab ihm die Hand.
    „Herr Gerkan, können sie mich verstehen?“ fragte er ihn. Semir sagte leise und tonlos nur: „Ja!“ und der Arzt fuhr schon fort. Gerade habe ich mir die CT-Bilder ihres Schädels angeschaut und muss ihnen leider mitteilen, dass sich der Verdacht des Stationsarztes bestätigt hat und sie ein sogenanntes arterielles epidurales Hämatom entwickelt haben. Das ist eine klassische Unfallfolge nach einem Aufprall mit dem Kopf und bedeutet, dass sich zwischen ihrem Gehirn und dem Schädelknochen ein Bluterguss gebildet hat. Das Problem bei der Sache ist, dass der an dieser Stelle nirgendwohin ablaufen kann und nun nach innen drückt und dem Gehirn Platz wegnimmt. Daher kommen auch diese starken Kopfschmerzen und die Übelkeit, das sind Hirndruckzeichen. Wir müssen nun baldmöglichst den Druck entlasten, denn sonst kommt es zu Hirnschäden, die dann vielleicht nicht mehr reversibel sind. Das bedeutet für sie, dass wir sie jetzt dann in Narkose trepanieren werden, also den Schädel eröffnen und dadurch den Bluterguss absaugen und das Gehirn so entlasten werden. Sie werden danach gleich wieder aufwachen und sie werden sehen, dann geht es ihnen besser!“ sagte er tröstend, als er sah, wie geschockt Semir auf diese Mitteilung reagierte. Der sagte nur kurz: „Meine Frau, kann die vorher noch kommen?“ aber der Arzt schüttelte den Kopf. „ Leider eilt es und wir werden sie zwar verständigen, aber wir können nicht warten, bis sie da ist.
    Wenn wir jetzt zuwarten, werden sie in Kürze bewusstlos und mit jeder Minute steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Spätfolgen zurückbleiben!“ „Dann muss es wohl so sein!“ sagte Semir schwach und schloss wieder erschöpft die Augen, die er krampfhaft versucht hatte offenzuhalten. Die Schwester war schon ins Zimmer getreten und hatte begonnen, ihm Gummistrümpfe anzuziehen und zückte dann den Rasierer, um Semirs Kopf kahlzuscheren. Es wurde nur kurz eine Einmalunterlage druntergelegt und dann fiel der Rest der sowieso immer spärlicher werdenden Haarpracht.

    Während der Neurochirurg schon in den OP vorausging, um sich vorzubereiten, brachte eine weitere Schwester Semirs Unterlagen und bevor er sich versah, wurde das Bett wieder gepackt, der Monitor und die Infusion umgebaut und die Fahrt in den Operationssaal ging los.
    Ben konnte nur noch kurz sagen: „Viel Glück!“ Semir erwiderte „Danke!“ und dann war das Bett wieder verschwunden. Zurück blieb ein verzweifelter Ben, der noch gar nicht fassen konnte, was er soeben gehört hatte. Hoffentlich konnte man Semir helfen! Was wäre, wenn er sterben würde, oder behindert bleiben würde? Die Minuten des Wartens zogen sich zu Stunden und plötzlich stand eine völlig aufgelöste Andrea vor ihm. „Ben, was ist mit ihm?“ fragte sie verzweifelt. Sie war ohne zu klingeln einfach nach dem Anruf der Klinik in die Intensivstation gestürmt, war zuerst in Semirs altes Zimmer gerannt, wo schon ein anderer Patient lag, dann in Bens voriges Zimmer gegangen, das ebenfalls wieder belegt war und war dann von einer verständnisvollen Schwester zu Ben geschickt worden, mit dem Versprechen, in Kürze zu ihnen zu kommen und ihnen Auskunft zu geben.
    Voll banger Sorge begann sie im Zimmer auf und abzulaufen, was Ben fast wahnsinnig machte. „Bitte Andrea, könntest du dich bitte hinsetzen!“ bat er matt, während sein Blutdruck vor Aufregung langsam anstieg. Andrea setzte sich endlich und dann kam auch schon die Schwester, gerade als Bens Monitor nun zu alarmieren anfing.

    Ja, ich denke auch, dass du uns jetzt deine Version des Wiederauftauchens von André Fux erzählst-bin sehr gespannt, wie du uns das plausibel machen kannst, genauso gespannt bin ich nämlich, wie die das bei der Herbststaffel umsetzen.
    Sehr schön auch diese kleinen Gesten, nämlich diese typische Anna Engelhardt-Pose, wenn sie nachdenkt.
    Warum allerdings Semir Ben gegenüber so ein Geheimnis wegen seines Verdachts macht, verstehe ich nicht ganz.
    Wetten auch dieser Timo hat die letzten 14 Jahre auf Mallorca verbracht!

    Puh, das war aber spannend! Jetzt hat Hartmuts Geschenk den Mädels praktisch das Leben gerettet. Die Brutalität von Nick wird ja immer grösser! Da war es nur gut, dass Ben ihn angeschossen hat, obwohl ich mich das mit den Mädchen im Kreuzfeuer vermutlich nicht getraut hätte.
    Ja,in so einem Bundeswehrschiessgelände geht es wild zu-ich spreche da aus Erfahrung. Wir haben uns nämlich mal verritten und standen dann mit zwei Pferden plötzlich inmitten einer Gruppe wild angemalter Soldaten,die plötzlich aus nem Graben sprangen, die uns nach der Parole gefragt haben-ich hatte den ganzen Weg zurück immer das Gefühl auf meiner Brust würde ein roter Punkt von nem Zielfernrohr aufleuchten, sind aber heil nach Hause gekommen. :D

    Jetzt hoffe ich auch, dass das sowohl Hanna ,als auch Ayda einigermassen verarbeiten können,sowohl Kim,ihre Schwester, als auch Andrea werden aus allen Wolken fallen, wenn sie das erfahren!

    Oh, jetzt ist Semir geläutert und lässt sich brav wieder ins Krankenhaus bringen. Gut, dass Tom sich auch wieder eingekriegt hat und nun nichts mehr zwischen den beiden Freunden steht.
    Und d´Astone geht in die nächste Runde? Jetzt bringt er Tino dazu, mit seinem Onkel zu sprechen und der vergeht fast vor Angst-mit Recht!
    Eigentlich könnte Sebastian das Handy mit dem belastenden Inhalt ja rausgeben, denn Hartmut hat das sicher schon unter Zeugen kopiert, aber Sebastian soll ja dann ermordet werden. Hoffentlich gelingt es Tom,den Jungen zu befreien und Basti zu retten!

    Oh je, dieser Erwin ist echt ein schmieriger Kotzbrocken.Armer Kevin-muss ich mit dem Typen rumschlagen, sich von dem belehren lassen, obwohl ihm das selber zuwider ist.

    Ich bin ja fast froh, dass die Mutter des Mordopfers nun ins Krankenhaus kommt-vielleicht kann ihr da auch im Anschluss geholfen werden, denn wir ziehen in solchen Fällen, wenn die häusliche Versorgung unserer Patienten nicht mehr gewährleistet ist, immer den Sozialdienst zu, um nach der Entlassung die Leute weiterzubetreuen!

    Ja,auf die Szene bei der Autobahnpolizei, wenn sich Kevin,Erwin, Semir und Ben vor der Chefin dann um den Fall prügeln, bin ich schon gespannt!

    Ja,ja genauso habe ich mir das vorgestellt. Semir fährt schnurstracks zu d´Astone und meint, der gibt sofort alles zu, was er ihm auf den Kopf zusagt. Auch wenn er bewaffnet ist-der Mafioso hat doch genügend ebenfalls bewaffnete Schläger, dass die Semir leicht dingfest machen könnten.Tom,drück bitte aufs Gas, ich glaube Semir braucht in Kürze dringend deine Hilfe!

    Ja-Felix mein Held spielt wieder mit! Auch ich habe mich über die Katzenszenen blendend amüsiert und konnte mir das so richtig gut vorstellen, wie der kleine Kampfkater da gefuhrwerk hat, sowohl in Nicks Gesicht, als auch auf Bens Handrücken beim Verbinden-ach viel Spass übrigens dabei!

    Da hat wohl Ben Jäger die gleiche "Sympathie" für Katzen, wie der echte Tom Beck, der wird seiner Rolle immer ähnlicher! :D
    Aber nichtsdestotrotz wurde Aydas Entführung momentan verhindert und ich hoffe jetzt sehr, dass Hartmut Nick anhand seiner Fingerabdrücke überführen kann und Hanna bald befreit wird. Die hat nämlich das Gesicht ihres Entführers gesehen, der wird sie sonst vermutlich erst vergewaltigen und dann umbringen, wenn sie nicht vorher befreit wird! ;(

    Nach einer Weile drehte er den Kopf zu Semir der ebenfalls mit ernstem Gesicht in seinem Bett lag. „Das war ganz schön knapp, meinst du nicht auch?“ fragte er und Semir nickte nachdenklich. „Ich glaube, ich muss Frau Krüger dankbar sein, dass sie mich hier im Krankenhaus so aufgeregt hat. Zuhause hätte mich so schnell keiner gefunden, das hätte ich mir auch nicht träumen lassen, dass ich ihr und der Schrankmann einmal wegen einer Suspendierung dankbar sein würde!“ Nun musste Semir doch ein wenig grinsen. So hatte er das noch gar nicht gesehen.

    Allerdings merkte er selber, dass ihn der Vormittag ganz schön mitgenommen hatte. Sein Kopf dröhnte und ihm war auch leicht übel. Als kurze Zeit später die Schwester ihm sein Mittagessen bringen wollte, bat er sie, es wieder mitzunehmen, weil ihm sofort kotzschlecht wurde, wenn er nur an Essen dachte. Die Schwester nickte, kam aber kurz darauf mit einer Taschenlampe wieder und leuchtete ihm in die Augen. Danach holte sie den Arzt, der dasselbe wiederholte. „Herr Gerkan, ich veranlasse jetzt ein Kontroll-CCT, damit wir eine Komplikation bei ihnen ausschließen können!“ informierte er ihn und nun sah Ben plötzlich angstvoll zu seinem Freund. „Semir was ist mit dir?“ fragte er, aber er bekam keine Antwort. Wenig später wurde sein Freund mit dem Bett, aber mit Infusion und Überwachungsmonitor zur Untersuchung gefahren und zurück blieb ein angstvoller Ben, der sich schreckliche Vorwürfe machte.

    Wenn er nicht Semir so ausgegrenzt hätte und gemeinsam mit ihm neutral an Jan Behler herangegangen und sachgerecht ermittelt hätte, dann wäre es zu diesem blöden Unfall gar nicht gekommen. Aber nein, er hatte beim Anblick seines Jugendfreunds und ehemaligen Bandkollegen die Gegenwart und die Realität völlig vergessen und war auch noch alleine zu Jan ins Hotel gefahren, als er schon einen Verdacht hatte, anstatt da Semir zu verständigen, damit sie das gemeinsam machten, wie sonst üblich. Als ihn Eva und Jan gemeinsam überwältigt hatten und im Bad an das Waschbecken gefesselt und geknebelt hatten, wäre er wohl dort bis zum nächsten Morgen, bis der Zimmerservice gekommen wäre, gelegen. Aber Semir hatte mit kriminalistischem Spürsinn herausgefunden, was Sache war und sich auf die Suche nach Behler und auch ihm gemacht. Während sie Jan und Eva verfolgt hatten, hatten sie zwar kurz über die Sache gesprochen und Semir hatte ihn über seine Ermittlungsergebnisse aufgeklärt, aber sie waren beide unaufmerksam und nicht bei der Sache gewesen. Dieses grenzenlose Vertrauen, das sonst ihre Zusammenarbeit ausgezeichnet hatte, hatte sie in dieser Situation verlassen gehabt und machte sie beide traurig und eben auch unkonzentriert. Nur deshalb war es zu diesem Bagatellunfall gekommen, der im Nachhinein so schlimme Folgen nach sich gezogen hatte.

    Ben erinnerte sich noch mit Entsetzen, als er plötzlich den LKW auf sie zurasen hatte sehen, aber bevor er nur in irgendeiner Weise hatte reagieren können, hatte die Zugmaschine sie erfasst und er war erst wieder zu sich gekommen, als der Rauch sich schon fast verzogen hatte. Diesen Anblick, als er Semir neben sich bewusstlos im Gurt hatte hängen sehen und sich nicht sicher war, ob er das überlebt hatte, würde er nie vergessen. Diese Ängste um seinen besten Freund hatten ihm ungeahnte Kräfte verliehen, er hatte sich abgeschnallt, war ausgestiegen und ums Auto herumgelaufen. Einerseits war er glücklich gewesen, als er noch einen Puls gespürt hatte, aber als er Semir dann nicht alleine aus dem Auto gebracht hatte, war die Verzweiflung über ihn hereingebrochen. Nichts machen zu können und warten zu müssen, bis die Feuerwehr seinen Freund geborgen hatte, war entsetzlich gewesen. Man hatte ihm eine Decke um die Schultern gelegt und aus der Entfernung, zurückgehalten von einem Sanitäter, hatte er zugesehen, wie die Semir mit dem Spreitzer aus dem völlig verbeulten und verzogenen Fahrzeugwrack befreit hatten. Danach hatten sie ihn auf den Boden gelegt und sofort intubiert. Er war ebenfalls ins Krankenhaus mitgenommen worden, allerdings vorne neben dem Fahrer sitzend, so dass er nur undeutlich mitgekriegt hatte, was die im Fond mit seinem Partner gemacht hatten. Er hatte schroff die Frage des Notarztes abgewehrt, ob er ihn untersuchen dürfe-der sollte sich gefälligst um Semir kümmern und nicht seine Zeit mit ihm verplempern-und war völlig verzweifelt vor den Türen der Notaufnahme stehengeblieben, wo sie ihn von seinem Freund getrennt hatten.

    Als dann Andrea angekommen war, völlig aufgelöst, hatte er sie zurückhalten und trösten müssen, sie war völlig zusammengebrochen, nach der Nachricht. Ewig hatten sie vor der Notaufnahme gewartet, bis sie endlich Auskunft gekriegt hatten, dass Semir nun auf die Intensivstation gebracht würde, er im Koma liege und man nicht wisse, ob und wann er aufwachen würde. Schon da war er von Schuldgefühlen zerfressen gewesen. Ohne seine Blödheit wäre das nicht passiert. Er hatte sich gar nicht getraut, Andrea die näheren Umstände zu erklären, so fertig war die gewesen.

    Auch um sich abzulenken, hatte er seine ganze Kraft dann in den Fall gesteckt, obwohl ihm das Frau Krüger eigentlich wegen Befangenheit untersagt hatte. Als er auf dem Dach zugesehen hatte, wie erst Eva von einer Polizeikugel, die eigentlich Jan gegolten hatte, tödlich getroffen worden war und dann Jan aus Rache statt dem Flugzeug von McConnor, den Polizeiheli vom Himmel geholt hatte, war er völlig entsetzt gewesen und hatte sich als Geisel nehmen lassen, obwohl Jan doch im Rollstuhl saß. Diese Polizistenkollegen hatten auch nur ihren Job getan und weil sie sich an seine Anordnung: Nicht schiessen! gehalten hatten, waren sie nun tot. Jan war nach den Begebenheiten in der Bank auch tot, aber diese Polizisten hätten nicht zu sterben brauchen. Schon wieder hatte er aus persönlichen Gründen eine Situation falsch eingeschätzt und andere hatten dafür bezahlt.
    Völlig verzweifelt ließ Ben nun den Kopf aufs Kissen sinken. Mann was war nur mit Semir, warum hatte der Arzt so besorgt gewirkt? Angstvoll und ungeduldig blickte er zur Tür, ob sein Freund nicht endlich zurückgebracht wurde.

    Jetzt bin ich fast schon ein wenig zu spät für ein Abschlussfeed ;) , aber bei mir war die letzten beiden Tage so viel los, dass ich zu gar nichts mehr gekommen bin. Ausserdem hast du uns ja auch ne ganze Weile auf den Schluss deiner Geschichte warten lassen, aber es hat sich gelohnt.
    Also wie alle deine Geschichten finde ich sie sehr emotional und packend geschrieben. Schön ist auch, dass du auf die erste Geschichte aufbaust. Ich liebe Fortsetzungen (sonst würde ich nicht so gerne Serie kucken). Das Medizinthema interessiert mich natürlich besonders und das hast du professionell umgesetzt.
    Natürlich ist es schade, dass durch Bens schwere Verletzung ein Einsatz bei der Autobahnpolizei im aktiven Dienst mit seinem Partner Semir nicht mehr möglich ist, aber ich muss dir da zustimmen, es wäre sehr unwahrscheinlich, dass das wieder heilen würde. Und so ist es halt im richtigen Leben,manchmal bleibt nach so ner Sache eine Behinderung zurück und es ist eben nicht immer möglich sein exakt altes Leben wieder aufzunehmen, auch wenns schade ist. Aber die gefundene Lösung ist doch für alle Beteiligten tragbar und gerade bei der Wiedersehensszene zwischen Ben und Semir musste ich mir fast ein Tränchen verdrücken.

    Noch eine kleine Anmerkung zu Elinas Feed-ja es ist schwierig, sich so ein Gangbild vorzustellen, aber wenn man es einmal gesehen hat, vergisst man das nicht mehr, daher musstest du das nicht mehr beschreiben-wir wissen, wies aussieht-kann nur einen Besuch in ner neurologischen Station für Interessierte empfehlen, dann weiss mans ;)

    Also wie die anderen finde ich, dass die Geschichte gut und stimmig war.Die Rechtschreibfehler waren leicht störend, mit der Betonung auf leicht und das einzig richtig Negative war die lange Pause-ich habe ehrlich gesagt nicht mehr mit einem Abschluss der Story gerechnet. Umso mehr freut es mich, dass du es geschafft hast und jetzt kannst du dich wieder mal für die Story des Monats in den Ring stellen. Auf weitere Storys aus deiner Feder-hoffentlich auch wieder mit Medizinthemen-freue ich mich sehr!
    Schönen Feiertag heute-susan

    Nach einer Weile, in der auch Semir vor sich hingedöst hatte, öffnete Ben die Augen wieder. Als er sich ein wenig drehte und dabei mit einem scharfen Schmerzenslaut Luft zwischen den Zähnen einsog, sah Semir ihn sofort alarmiert an. „Ben, was ist los, geht’s dir nicht gut?“ wollte er besorgt wissen, aber Ben schüttelte lächelnd den Kopf. „Geht schon wieder, nur das Umdrehen hat wehgetan!“ erklärte er seinem Freund der nun erleichtert ausatmete.
    Nun traute sich Semir erst zu fragen: „Ben, was ist denn eigentlich mit dir passiert und warum bist du am Bauch operiert worden?“ stellte er nun die Frage, die ihm schon eine ganze Weile unter den Nägeln brannte. Ben überlegte kurz und erzählte dann: „Als ich dich gestern besucht hatte und du mir zugewinkt hattest, war ich total erleichtert. Gerade als ich gehen wollte, stand Frau Krüger vor mir und hat mich vom Dienst suspendiert, weil ich McConnor, diesen Finanzhai, umgehauen habe. Plötzlich ist mir schummrig geworden, ich bin umgefallen und dann ging das alles ganz schnell. Bevor ich mich verschaut habe, war ich schon im OP und die haben meine Milz, die ´nen Riss hatte, geflickt und angeblich in ein Netz gepackt. Ich weiß selber noch nichts Näheres, denn irgendwie kam immer was dazwischen, wenn ich gerade fragen wollte!“ erklärte er in Kurzform und Semir sagte nur: „ Aha!“ und dann beschlossen sie nach einer Weile, dass sie jetzt mehr Informationen brauchten und Ben drückte auf den Rufknopf.

    Eine Stimme kam aus der Sprechanlage. „Ja bitte, was ist los?“ und Ben sagte: „Könnte ich bitte mal einen Arzt sprechen, was genau jetzt bei mir operiert wurde?“ und die Schwester versprach, einen Chirurgen vorbeizuschicken. Wenig später kam der zur Tür herein, holte sich einen Stuhl und setzte sich an Bens Bett, zwischen die beiden Patienten. „So, sind sie jetzt wach und aufnahmebereit genug, dass wir besprechen können, was eigentlich in ihrem Bauch so los war?“ fragte er und Ben nickte. „Darf Herr Gerkan das auch hören, oder sollen wir das unter vier Augen besprechen?“ wollte er dann noch wissen, aber Ben schüttelte lächelnd den Kopf. „ Nein, den interessiert das genauso wie mich und er darf das gerne wissen!“ wies er den Arzt an und der begann zu erklären.

    Bei dem Verkehrsunfall, den sie beide erlitten haben, sind starke Scherkräfte entstanden und vermutlich durch den Gurt und die Heftigkeit des Aufpralls kam es bei ihnen zu einer zweizeitigen Milzruptur. Das bedeutet, dass die Milzkapsel momentan die Verletzung des Organs abgedeckt hat und es zwar durch Gefäßabrisse zu einer Blutung kam, die aber durch den Druck der Kapsel von außen momentan daran gehindert wurde, weiterzubluten. Das hat wie ein Druckverband im Bauch gewirkt. Aus welchem Grund auch immer-meist ist es ein plötzlicher Blutdruckanstieg-ist dann drei Tage später die Kapsel gerissen und das Blut, das sich bisher schon angesammelt hatte, konnte ungehindert in die Bauchhöhle strömen und mangels innerlichem Druckverband hat die Milz dann auch munter weitergeblutet.
    Durch den plötzlichen Blutdruckabfall ist es bei ihnen zum Kollaps gekommen und deswegen sind sie umgefallen und bewusstlos geworden. Seien sie froh, dass das im Krankenhaus passiert ist, wenn sie da alleine in ihrer Wohnung liegen und das Telefon nicht bei sich haben, können sie da ziemlich schnell verbluten!“ erklärte er geduldig und Semir und Ben sahen ihn jetzt gleichermaßen geschockt an.

    „Warum habe ich da denn gar nichts davon gemerkt?“ wollte Ben wissen. „Gut, es hat schon ein wenig gezogen im Bauch, aber das habe ich auf die Prellungen vom Gurt zurückgeführt. Hätte das nicht viel mehr wehtun müssen?“ Der Arzt schüttelte den Kopf. „ Ich verstehe sowieso nicht, warum sie nach dem Unfall nicht durch den Notarzt oder hier bei uns untersucht wurden?“ sagte er. Nun sah Ben betreten zu Boden. „Ich habe mich nicht untersuchen lassen, denn wir waren gerade an einem wichtigen Fall und ich habe befürchtet, die würden mich dann stationär aufnehmen und ich könnte dann nichts mehr unternehmen, deshalb habe ich das abgelehnt.“ erklärte er. Der Arzt nickte mit dem Kopf, aha, so war das also gelaufen, er hatte sich schon den nachlässigen Notarzt vorknöpfen wollen, aber der hatte Ben ja schließlich nicht zwangsuntersuchen können.
    Nun mischte sich Semir ein. „Das heißt, wenn man das rechtzeitig entdeckt hätte, hätte man vielleicht eine Operation verhindern können?“ Der Arzt schüttelte den Kopf. „In diesem Fall nicht, da waren viel zu viele Gefäße eingerissen, das hätte man konservativ mit Bettruhe und engmaschiger Überwachung nicht hingekriegt, aber man hätte rechtzeitig operiert und den großen Blutverlust vermeiden können, den sie dadurch erlitten haben ,der ja jetzt durchaus Einfluss auf ihre Genesung hat und die ordentlich verzögert!“

    Nun nickte Semir und sagte vorwurfsvoll zu seinem Freund: „Siehst du, da hast du dich mit deiner Sturheit ganz schön in Gefahr gebracht!“ und der konnte leider nicht widersprechen.
    Nun fuhr der Arzt fort: „Wir haben nun bei der Operation eine sorgfältige Blutstillung vorgenommen und ihnen das Organ zumindest momentan erhalten. Als ich von ihrem versuchten Ausflug vorhin gehört habe, ist es mir kalt den Buckel runtergelaufen. Wir haben zwar ein resorbierbares Kunststoffnetz um die Milz gelegt, das die Aufgabe der Milzkapsel annähernd übernimmt, aber trotzdem kann die jederzeit bei Blutdruckanstieg oder Anstrengung wieder zu bluten beginnen. Wir waren während der Operation sowieso nahe daran, sie komplett zu entfernen, also eine Splenektomie vorzunehmen, aber der Oberarzt hat sich durchgesetzt und das Organ erhalten.“

    Nun fragte Ben ganz zaghaft, dem gerade wieder bewusst geworden war, was er schon wieder für einen Blödsinn gemacht hatte, mit seinem Aufstehversuch: „Wozu ist so eine Milz eigentlich gut?“ und der Chirurg erklärte: „Die Milz hat beim Erwachsenen überwiegend zwei Aufgaben, die Speicherung und Vorhaltung der weißen Blutkörperchen, insbesondere der für die Immunabwehr wichtigen, und dann noch die Ausfilterung der alten roten Blutkörperchen. Sie ist sozusagen das größte Organ des lymphatischen Systems. In Kindertagen stellt sie sogar selber Blutkörperchen her, eine Aufgabe, die beim Erwachsenen vom Knochenmark übernommen wird. Die Immunabwehr nach einer Splenektomie ist lebenslang gestört. Außerdem wirkt die Milz wie ein Pufferspeicher und wenn sie bei Ausdauerleistungen vermehrt Blut brauchen, dann stellt sie das dem Organismus sofort zur Verfügung. Man kann ohne Milz zwar leben und alt werden, aber so ganz folgenlos ist das nicht, deshalb versuchen wir dieses Organ ja zu erhalten, obwohl es intraoperativ dadurch zu einem höheren Blutverlust, als bei der Splenektomie kommt.“

    Ben und Semir nickten-das war gut erklärt und beide hatten ehrlich gesagt, etwas Neues erfahren, das war nicht so geläufig dieses Wissen um die Aufgaben der Milz.
    „Und wie geht´s jetzt weiter?“ fragte Ben und der Chirurg sagte: „Wir werden sie weiterhin ruhig halten und engmaschig überwachen, um etwaige Komplikationen zu erkennen. Also vorerst mal Bettruhe und erst langsam ansteigende Mobilisation, wenn da Ruhe im Bauch herrscht. Dazu Atemgymnastik und dann muss ihr Organismus einfach das verlorengegangene Blut nach und nach ersetzen und das Netz einwachsen. Sie werden also noch eine ganze Weile noch unser Gast sein und bitte keine Experimente mehr!“ sagte er mit einem Augenzwinkern, räumte seinen Stuhl beiseite und verabschiedete sich. Ben bedankte sich für die Information und ließ dann den Kopf wieder aufs Kissen fallen, um über das Gesagte nachzudenken.

    Hatt´ ich´s doch fast geahnt! Semir ist eben nicht vernünftig und bleibt im Krankenhaus, sondern macht die Fliege, um alleine nach Tino zu suchen.
    Dieser Krämer wird mit langsam unsympathisch-das ist ja ein privater Rachefeldzug, was er da ohne Rücksicht auf Verluste betreibt-hoffentlich kann den sein Chef oder wer auch immer bremsen, bis Tino befreit ist.
    Ach Madeleine-da hätte der Dackelblick noch so mitleiderregend ausfallen können-mein Auto hätte Semir nicht gekriegt, ausser ich hätte eh vorgehabt, das zu verschrotten! ^^

    In Bens Zimmer wurde inzwischen von der Reinigungskraft kurz der Boden gewischt und desinfiziert, damit man Bens Blut nicht mit den Schuhen auf der ganzen Station verteilte und dann bekam er auf der anderen Halsseite einen neuen ZVK gelegt. Ben war jetzt ganz still, denn er fühlte sich erstens hundeelend und zweitens schalt er sich inzwischen selber, wegen seiner Unvorsichtigkeit. Als hätte die Schwester seine Gedanken erraten, sagte sie zu ihm, während sie dem Arzt, der sich derweil steril angezogen hatte, die benötigten Dinge anreichte: „Herr Jäger, darf ich sie inständig bitten, in Zukunft einfach auf den Klingelknopf zu drücken, wenn sie aufstehen wollen, oder sonst was brauchen! Sie sehen selber, es ist sonst für alle Beteiligten unangenehm und mit Mehrarbeit verbunden, außerdem haben sie sich selbst in akute Lebensgefahr gebracht. Wo wollten sie eigentlich hin, wenn ich fragen darf?“
    Ben, der inzwischen beinahe vollständig unter dem sterilen, grünen Tuch verschwunden war, antwortete dumpf darunter hervor: „Ich wollte nachsehen, wie es meinem Freund, Herrn Gerkan geht. Der war zuvor bei mir gewesen, aber dann wurde ihm schlecht und man hat ihn mit wehenden Fahnen in sein Zimmer zurückgefahren. Ich habe mir solche Sorgen um ihn gemacht!“

    Der Arzt und die Schwester wechselten einen Blick und dann sagte der Arzt: „Ich denke, das beste wird sein, wenn wir die beiden in die Nebenbox legen, die nach der Verlegung des Patienten dort frei wird. Sonst fällt denen nur noch mehr Blödsinn ein!“ und die Schwester nickte. Ben war sich nicht sicher, ob er richtig gehört hatte, aber die nächsten Worte der Schwester bestätigten, dass er sich nicht verhört hatte. Sie rief nämlich ihren Kollegen, der auch gleich danach seinen Kopf ins Zimmer steckte. „Andreas, könntest du bitte Herrn Gerkan in die Drei legen, wenn die nachher frei wird? Sobald wir hier fertig sind, schieben wir Herrn Jäger ebenfalls um, damit dieser Pendelverkehr endlich aufhört!“ und der nickte und verschwand wieder aus dem Zimmer.

    Gerade wollte sich Ben bedanken, da sagte der Arzt: „Achtung sticht!“ und dann war er die nächsten 15 Minuten mit etwas anderem beschäftigt. Denn auch nachdem die Lokale saß, ging das nicht so gut mit dem ZVK-Legen. Immer und immer wieder bohrte der Arzt mit der langen, dicken Nadel in seinem Hals auf der Suche nach dem Gefäß herum. Ben biss sich auf die Lippen, konnte aber trotzdem ein gelegentliches Stöhnen nicht verhindern.
    Das Bett wurde noch mehr in Kopftieflage gebracht, das Noradrenalin höher gestellt und durch die periphere Nadel Volumen gegeben, aber dennoch war es für alle Beteiligten sehr schwer. Sowohl dem Arzt unter seiner Vollvermummung, als auch Ben unter seinem großen Tuch brach der Schweiß aus. Als der Arzt das Blutgefäß endlich punktiert hatte, ließ sich der Führungsdraht erst nicht vorschieben und nur mit viel Mühe und Tricks, wie heftiges am Arm –Ziehen brachten sie endlich den ZVK an die richtige Stelle. Heute waren die Extrasystolen, als der Draht im Herzen war noch viel ärger ausgeprägt, als vor der OP. Auch war Ben da so geschockt und abgedopt gewesen, dass er das nicht so ganz richtig mitgekriegt hatte, während er jetzt innerlich zu beten anfing, dass die Tortur doch endlich fertig sein möge. Er verfluchte sich selber dafür, was er doch für einen Blödsinn gemacht hatte und als endlich der Venenkatheter angenäht wurde, was nochmals piekte, weil nun die Betäubung schon abgeklungen war, schwor er sich, dass das nächste Aufstehen nur in Begleitung erfolgen würde.

    Endlich war er fertig und während der Arzt noch die scharfen Teile vom Instrumententisch entfernte, begann die Schwester nun Ben erst zu verbinden und dann sauberzumachen. Das Blut war inzwischen schon angetrocknet und durch die Kopftieflage teilweise in seine Haare gelaufen. Eine Waschschüssel nach der anderen brauchte die Schwester Wasser und der Arzt bat noch um eine Röntgenaufnahme der Lunge, damit man eine Verletzung der Pleura bei der schwierigen Katheteranlage ausschließen konnte. Ben wurde noch geröntgt und dann kamen zwei Pfleger und legten ihn in ein frisches Bett.

    Endlich nahm man seinen Transportmonitor mit und fuhr ihn ins Nachbarzimmer, wo er schon von einem freudestrahlenden Semir erwartet wurde. Alle Infusionen wurden mit frischen Systemen wieder angebaut und es dauerte nochmals 10 Minuten, bis am neuen Bettplatz alles an Ort und Stelle war. Die Schwester entnahm noch Blut aus der Arterie, um am stationseigenen Kleinlabor die Blutgas-und Hb-Werte zu ermitteln. Der Blutverlust hatte doch ganz schön beeindruckend ausgesehen und war tatsächlich auch an den Werten abzulesen. „Herr Jäger, jetzt darf aber nichts mehr passieren, sonst kommen wir nicht ohne Fremdblut aus!“ drohte sie ihm und Ben, der die ganze Zeit schon Semirs Blick gesucht hatte, nickte folgsam.

    Semir sagte ganz überzeugt: „Keine Angst, Schwester, jetzt bin ich ja da und werde auf ihn aufpassen!“-wie sonst halt auch-setzte er in Gedanken nach und betrachtete liebevoll seinen sehr geschafft und blass aussehenden Freund, der ihm dafür ein schiefes Grinsen schenkte, bevor er die Augen schloss und einfach wegdämmerte.

    Ja diese Drogen sind wirklich hochgefährlich-wird Zeit, dass Nick aus dem Verkehr gezogen wird!
    Aber erst muss jetzt Hanna befreit werden, das hat erste Priorität, ist ja klar! Die Schrankmann steht sogar so halbwegs dahinter, allerdings wage ich zu bezweifeln, dass die beim Gericht am Samstag verhandeln-sie meinte sicher Montag!
    Jetzt ist aber guter Rat teuer, wo sie Hanna suchen sollen!

    O.k. das war ne freudige Überraschung-ich dachte schon, da wartet einer von D´Astones Schlägern auf Semir, um ihm den Rest zu geben, aber es ist doch nur Andrea, die ihm sogar beim Anziehen hilft ;) . Der Spruch mit dem stark werden, war übrigens sehr witzig!
    Na, allerdings hat die Chefin anscheinend den Braten gerochen und befielt Semir im Krankenhaus zu bleiben-Mist, jetzt wo er doch schon angezogen ist!
    Und Pascal hat ein persönliches Problem mit Luigi d´Astone-das erklärt sein Engagement in dem Fall, wobei jetzt wirklich Tinos Befreiung das Allerwichtigste ist!

    Das war eine wahnsinnig gute Beschreibung der bedrückenden Stimmung in dem Haus! Ich konnte mir sowohl das Ambiente, als auch die schwer depressive alte Frau sehr gut vorstellen. Eigentlich war ich fast froh, als sie doch noch zu weinen begonnen hat, denn das war leichter zu ertragen, als dieses absolute Stimmungstief.
    Ja,das sind traurige Jobs, die man so als Polizist da erledigen muss, aber immerhin lassen unsere Polizisten die Kranke nicht alleine und unversorgt zurück, sondern stellen ihr einen Seelsorger zur Seite-besser, als in der realen Cobrawelt!
    Ha,ha-das Namensproblem-ich neige auch sehr dazu, meine Charaktere kurzfristig umzutaufen-manchmal hilft ein Zettel mit den Namen der Mitwirkenden, aber ich gehe jetzt davon aus, dass der Sven-Timo hiess, dann ist beides richtig. ;)