Beiträge von susan

    Wenig später standen der Neurochirurg und eine Schwester vor ihm. „Herr Gerkan, ich möchte jetzt gerne die Drainagen ziehen!“ kündigte er an, während die Schwester schon mit der Schere den Kopfverband am Kinn aufschnitt. Er wurde gebeten, sich ein wenig aufzusetzen und dann konnte man den Verband wie eine Mütze abnehmen. Semir fühlte sich wie befreit, denn es hatte langsam zu jucken begonnen.

    Der Neurochirurg hatte seine Hände desinfiziert und Einmalhandschuhe darüber gezogen. Erst kontrollierte er die feine Narbe am Haaransatz, die aber gut zu heilen schien. Natürlich war sie noch an manchen Stellen blutunterlaufen, aber insgesamt doch reizlos. Er betastete den ganzen Schädel, ob irgendwo ein Bluterguss unter der Haut wäre, der zu unschönen kosmetischen Ergebnissen führen könnte, aber alles war in bester Ordnung. Nun nahm er noch die Schlitzkompressen weg, die um die Redoneinstichstellen geschlungen waren, was schon etwas ziepte, da sie durch getrocknetes Blut ein wenig fest hingen. Die Schwester sprühte Desinfektionsmittel auf die Stellen und der Arzt wischte alles mit frischen, sterilen Kompressen sauber. Er ließ sich eine Pinzette und ein feines Scherchen geben und entfernte zunächst einmal die beiden Fäden, mit denen die Drainagen angenäht waren. Der Abwurf stand bereits neben dem Bett und der Arzt legte die beiden Flaschen schon mal hinein. Semir wurde es jetzt immer mulmiger zumute. Wenn er sich vorstellte, dass diese Schläuche direkt in sein Gehirn führten, dann konnte er nur hoffen, dass der Neurochirurg wusste, was er tat. Der sprach mit ihm, aber Semir war gerade nicht fähig, zu verstehen, was er zu ihm sagte, sondern begann stoßweise zu atmen und fühlte sich ganz schrecklich. Die Schwester nahm beruhigend seine Hand und bis er sich versah, bemerkte er ein kurzes Rupfen auf seinem Kopf und schon war die erste Redondrainage entfernt und im Mülleimer gelandet. Semir atmete er leichtert auf-er hatte sich das viel schlimmer vorgestellt! Die zweite Drainage flutschte allerdings nicht so leicht heraus, sondern der Arzt musste mit einer Kompresse gefühlvoll ziehen, aber plötzlich lockerte sich auch dieses grüne, gelochte Schläuchlein und verschwand ebenfalls im Abwurf. Die Einstichstellen wurden nochmals abgesprüht und dann mit zwei kleinen Pflastern versorgt. Die Narbe am Haaransatz ließ man offen, denn das gab erfahrungsgemäß die schöneren Narben.

    „So, Herr Gerkan, jetzt haben sie´s geschafft!“ erklärte der Neurochirurg und checkte noch kurz die Kraft, die Beweglichkeit und die Reflexe. Semirs Mundwinkel hing auch nicht mehr und als er auf Aufforderung sogar pfeifen konnte, schlich ein feines Lächeln über das Gesicht des Arztes. „Herr Gerkan, also meine Prognose ist, dass diese Verletzung völlig folgenlos ausheilen wird. In der nächsten Zeit müssen sie darauf achten, dass sie sofort Bescheid sagen, wenn sie Kopfschmerzen kriegen, oder die Sprache wieder schlechter wird. Jetzt wird ein eventuell entstehender Hirndruck nicht mehr nach außen abgeleitet, deshalb bleiben sie auch noch ein wenig auf der Intensiv, damit wir sie genauestens überwachen können!“
    Semir nickte stumm, aber der Neurochirurg stellte ihm noch ein paar kognitive Fragen, die Semir in ganzen Sätzen beantworten musste. Er beurteilte genauestens die Sprache, die dazugehörige Gestik und auch den Inhalt der Sätze, die Semir von sich gab. „Wie gesagt-ich bin sehr zufrieden, Herr Gerkan und wünsche ihnen alles Gute und einen schönen Tag!“ verabschiedete er sich dann nach einer Weile und Semir ließ sich aufseufzend wieder in sein Kissen zurückfallen. „Könnte ich mal einen Spiegel haben?“ fragte er die Schwester, die noch kurz aufräumte und die nickte und kam wenig später mit dem Verlangten wieder. Semir betrachtete seinen kahlgeschorenen Kopf und war überrascht, dass das gar nicht so schlimm aussah, wie er sich vorgestellt hatte. Seitdem seine Haarpracht ja sowieso immer weniger wurde, trug er sie seit geraumer Zeit streichholzkurz und so war der Unterschied gar nicht so gravierend. Er war zwar gespannt, wie Andrea auf sein Aussehen reagieren würde, aber er selber fand es nicht gar so schlimm und konnte sich deshalb beruhigt zurücklehnen und ein wenig erholen.

    Die Schwester kam mit dem jungen Pfleger wieder und gemeinsam versorgten sie noch Ben, bei dem inzwischen der Stationsarzt die nächste Bluttransfusion angehängt hatte. Ganz ruhig saugten sie ihn ab, lagerten ihn leicht auf die andere Seite und ließen ihn dann wieder in Ruhe. „Er soll später noch einen Picco bekommen!“ teilte die Schwester ihrem Kollegen mit, der die letzte Stunde mit einem anderen beatmeten Patienten zu einer Untersuchung im CT gewesen war. „Vielleicht schieben sie das aber auch auf die Spätschicht!“ hoffte der Pfleger, dem es heute an Zusatzarbeit reichte. Diese Fahrten durchs Haus mit beatmeten instabilen Patienten waren sehr aufwendig und die Routinearbeiten blieben dann oftmals liegen. Gemeinsam verließen die beiden Pflegekräfte wieder die Intensivbox und Semir fragte sich die ganze Zeit, was das wohl war, was Ben noch bekommen sollte. Nachdem ihm diese Frage im Augenblick aber niemand beantworten konnte, schloss er noch ein wenig die Augen und ruhte sich aus, bis das Mittagessen kam.

    Jetzt werde ich aber langsam nervös!
    Jan wurde sicher von Flavio entführt und als potentieller Trauzeuge in das Haus gebracht, in dem Iris jetzt gefangengehalten wird.
    Komisch, dass Semir und Ben gar nicht eingesperrt waren, sondern einfach so rauskonnten-ist mir aber auch egal, warum das so war. Semir glaubt jedenfalls an Jans Unschuld, während Ben eher eifersüchtig ist-verständlicherweise!
    Na mal sehen, ob der Kachelofenbauer ihnen weiterhelfen kann!

    Ja-ich bin auch schwer enttäuscht von Ben-in Ellis Geschichte :D -sonst eigentlich nicht. Dass jemand nach Essen schreit, habe ich sehr selten erlebt-ohne Mahlzeit kann man problemlos 30 Tage überleben, ohne krank zu werden, aber der Durst ist doch viel schlimmer! Nach drei Tagen bist du ohne Flüssigkeitszufuhr tot!
    Also mir würde in Bens Lage die Mahlzeit nicht schmecken-man kann auch viele Tage ohne Essen topfit sein,viel fühlen sich bei Nulldiäten sogar besonders wach und leistungsfähig, gerade ab der zweiten Woche und da ist ja noch ein wenig hin!. Aber das kommt halt auf den Einzelfall an! Anstatt was zu tun, denkt er nur an sein persönliches Wohlbefinden-ts,ts, ts!

    Ja-gerade habe ich mir das schon gedacht, dass da ein paar Handlungsstränge zusammenlaufen!
    Aber wie süss-Semir hat für Ayda ein Geschenk besorgt (ist doch völlig egal,ob Andrea ihn dazu genötigt hat) und holt das nun auch aus der KTU!
    Alex und Ben verstehen sich anscheinend auch gut, also ist ja gerade alles in Butter-oder doch nicht ;( ?

    So-nach einem anstrengenden Frühdienst und Wochenendeinkauf muss ich mich erst mal erholen, bevor ich mich auf den Stall stürze und den Haushalt in Ordnung bringe-daher erst mal die Antworten auf diverse Fragen!
    Ja, Yon hat Recht, man kann völlig ohne Pankreas leben-das Insulin muss komplett nachgespritzt werden und die Verdauungsenzyme gibts in Tablettenform, die dann zu den Mahlzeiten eingenommen werden müssen ( das gute Kreon!). Allerdings ist das nicht ganz leicht und so perfekt, wie natürlich funktionierts halt auch nicht! Oft kriegt man Durchfälle und nimmt ab.
    Die Verdauungssäfte greifen einen halbwegs gesunden Darm nicht an, weil der innen durch die Schleimhaut geschützt ist.
    Dann das Vergessen von Tupfern und Instrumenten: Eigentlich dürfte das nicht vorkommen, weil alles was rausgeht, von der OP-Schwester gezählt werden muss und in deren Verantwortung liegt-aber menschliches Versagen gibt es halt immer wieder!
    Wenn eine Beatmungsmaschine aussetzt, ist das nicht so schlimm, denn man hat immer zumindest ne Transportbeatmungsmaschine frei und im Zweifelsfall kann man den Patienten meist auch mit einem profanen Ambubeutel und ner Sauerstoffflasche suffizient von Hand beatmen!

    Wenn jemand sich in eine CO2-Narkose atmet, muss deswegen die Sauerstoffversorgung nicht schlecht sein, wenn der Gehalt im Blut ansteigt geht das aufs Gehirn und hemmt den Atemantrieb. Man kann also genügend O2 in sich haben und trotzdem ein sehr hohes CO2. Gut, irgendwann kippt das System und der Patient hört einfach zu schnaufen auf, aber spätestens das zeigt der Monitor-dann gibts halt ne Notfallintubation. Meist merken wir das aber früher-durch Vigilanzkontrolle und Blutgase.
    Ob Ben gerade Träume hat? Ich weiss es nicht. Wenn Patienten tief sediert sind, kommt ja danach immer die Aufwachphase mit wilden Träumen und wann die einsetzen-keine Ahnung!
    Ob Ben in einen Entzug rutscht, wenn er bald aufwacht kann man so nicht vorhersehen-das ist individuell verschieden und er hat noch gar nicht soooooo viel Opiate gekriegt. Da gibts Krebspatienten, die gehen mit solchen Dosierungen locker zur Arbeit und fahren Auto!
    Zuletzt noch die Relaxierung. Ungefähr eine der schlimmsten Foltermethoden, die ich mir vorstellen kann ( hallo Elli :D ), ist diese Relaxierung ohne Narkose. Leider setzt nämlich nur die Muskulatur-auch die Atemmuskulatur aus, so dass die Patienten ohne Beatmung bei vollem Bewusstsein ersticken. Übrigens ist das die Curarewirkung mit denen Urwaldvölker ihr Wild erlegen! Nicht nett für die bedauernswerten Tiere!
    Auch das Schmerzempfinden ist dadurch ja nicht beeinträchtigt, daher gibts eben erst ne Narkose und dann die Relaxierung. Allerdings kann man dadurch flachere Narkosen, die besser verträglich sind, fahren und der Patient kriegt zwar nichts mit, braucht aber weniger Narkosemittel. Das wird mit Geräten so gut kontrolliert-niemand muss Angst haben, dass er von ner Operation was mitkriegt.
    So-jetzt habe ich beinahe einen Roman geschrieben, aber eigentlich habe ich ja nur Fragen beantwortet! :rolleyes:

    Ben wurde inzwischen in den OP gebracht. Er bekam von dem Ganzen nichts mit, denn die Sedierung und das Opiat liefen gleichmäßig weiter. In der Schleuse angekommen, machte der Stationsarzt der übernehmenden Anästhesistin eine genaue Übergabe und währenddessen wurde Ben nackt ausgezogen und über das Schleusenfließband auf den OP- Tisch gebracht. Dort schnallte man ihn sofort fest, damit er nicht herunterpurzeln konnte und dann wurde er ohne Umwege über die Einleitung, denn er war ja schon in Narkose, in den OP gefahren.

    Der Chefarzt war mit seinen beiden Assistenten bereits im Waschraum und die nahmen alle eine chirurgische Händedesinfektion vor. Während der Springer Ben sachgerecht lagerte und die Neutralelektrode am Oberschenkel anbrachte, ließ sich die OP-Schwester ihre Einmalmaterialien und Patientensiebe anreichen. Als der Springer nun noch Bens Bauch dreimal mit oranger Farbe desinfizierte-natürlich nachdem er das Pflaster und die Drainagenbeutel der vorigen OP-Wunde entfernt hatte, kamen die drei Operateure langsam aus dem Waschraum und schlüpften in ihre steril angereichten Kittel. Als sie keimfrei angezogen waren und passende Handschuhe erhalten hatten, begannen die Assistenten Ben abzudecken und bevor man sich versah, waren die Klammern, die Bens Bauch momentan verschlossen hatten, entfernt und der Chefarzt begann systematisch Schicht für Schicht das Abdomen wieder zu eröffnen.
    Als er den Rahmen eingesetzt hatte-natürlich musste er dazu etliche Verklebungen lösen, denn die Wundheilung hatte bereits begonnen-hatte man einen guten Überblick über die Verhältnisse in Bens Bauch.

    Die Narkoseärztin hatte Ben inzwischen an das Narkosegerät gehängt und derweil das transportable Beatmungsgerät zur Seite geschoben. So bekam er zusätzlich noch Narkosegase zugeführt und die Opiatdosierung hatte man ebenfalls um ein Vielfaches erhöht, für den Eingriff. Auch ein Relaxierungsmittel zur Muskelerschlaffung hatte man ihm gespritzt, damit er nicht pressen konnte und die Übersicht in seinem Bauch gewahrt blieb.
    Der Chefarzt bat seinen Assistenten zu saugen, denn man konnte nun deutlich Flüssigkeitsansammlungen erkennen, die durch die bereits liegenden Drainagen nicht abfließen konnten und nun zu einer Gewebezerstörung des Pankreas geführt hatten. Viele Fettgewebsnekrosen vervollständigten das schlimme Bild, allerdings waren durchaus noch Teile der Bauchspeicheldrüse erhalten. Systematisch begannen die Operateure nun die zerfressenen Bereiche abzutragen, dabei entstehende Blutungen zu stillen und sich langsam zu der Stelle vorzuarbeiten, an der man die Zyste vermutete, die auf dem Ultraschallbild zu sehen gewesen war. Tatsächlich lief ihnen eine große Menge Verdauungssaft, mit Gewebefetzen durchsetzt, entgegen, als sie den Hohlraum eröffneten. Das Sekret hatte keine Möglichkeit gehabt, nach außen zu fließen und so innerlich sein Zerstörungswerk angerichtet.
    Vorsichtig sah der Chefarzt nun noch nach der Milz, die aber völlig blutungsfrei von ihrem Netz gehalten wurde und dabei rosig durchblutet war. Diese Operation war wenigstens erfolgreich gewesen.
    Als die drei Chirurgen nun das OP-Gebiet nochmals gründlich mit warmer Kochsalzlösung gespült hatten, die danach immer gleich abgesaugt wurde, sahen die inneren Wundflächen nun sauber aus. Man legte neue Drainagen ein, dabei eine ziemlich dünne direkt in die Pankreasloge, wo die Zyste gewesen war, und begann nun die Wunde schichtweise zu verschließen.

    Die Anästhesistin und die Narkoseschwester hatten derweil alle Hände voll zu tun gehabt, Ben einigermaßen stabil zu halten. Ihm war Volumen im Schuss zugeführt worden und das Arterenol schrittweise erhöht worden, denn die Flüssigkeitsverschiebungen innerhalb seines Organismus und auch der Stress der Operation hatten seinem Kreislauf stark zugesetzt. Man hatte den Tisch kopfwärts gekippt, um eine Autotransfusion in Gang zu setzen und als das zwischendurch abgenommene Blut einen niedrigen Hb-Wert anzeigte, hatte man sich doch zur Transfusion entschlossen. Wenn man es hätte vermeiden können, hätte man darauf verzichtet, aber nun brauchte Bens Organismus dringend Sauerstoffträger und so beschloss man, ihm nach und nach vier Konserven zukommen zu lassen. Die erste hing bereits-vor Ort angewärmt durch die „Hotline“, ein Blutwärmegerät, in dem die Transfusionsleitung auf Körpertemperatur gebracht wurde-und tat ihm sichtlich gut. Man hatte in seinem Fall wirklich nichts mehr zu verlieren!
    Kaum 45 Minuten nach OP-Beginn war die Wunde schichtweise verschlossen und die liegenden Drainagen wurden entweder mit Ablaufbeuteln überklebt, oder an Saugvorrichtungen angeschlossen. Ein Wundverband überdeckte die große Bauchwunde und man hängte Ben nun wieder ans transportable Beatmungsgerät. Jede Bewegung setzte seinem Organismus zu und alle atmeten auf, als er wieder in seinem frisch bezogenen Bett lag. Seine Herzfrequenz war sehr schnell und der Katecholaminbedarf enorm, aber trotzdem konnte man einen kleinen Hoffnungsschimmer am Horizont sehen. Vielleicht würde nun der Bauch heilen können, wenn die aggressiven Verdauungssäfte nach außen abgeleitet wurden.

    Die Intensiv war zur Abholung angerufen worden und als der Stationsarzt wiederum die Übergabe erhalten hatte, setzte sich die Prozession mit den ganzen technischen Geräten und mittendrin der blasse Ben, der Gott sei Dank von dem Ganzen nichts mitkriegte, in Bewegung und erreichte kurz darauf das Intensivzimmer, in dem Semir schon seit einer Stunde gebannt auf die Tür sah. Als Ben nun wieder an seinem Platz verkabelt wurde fragte Semir bang: „Wie ist es gelaufen?“ und der Stationsarzt antwortete: „Gar nicht so schlecht, sie haben den Bauch sauber gekriegt und jetzt hoffen wir, dass alles heilen kann. Er braucht jetzt in erster Linie viel Ruhe, aber es ist nicht aussichtslos!“
    Semir schluckte und versuchte zu verbergen, dass einige Tränen der Erleichterung über seine Wange flossen. Endlich kehrte wieder Ruhe ein und Semir drehte sich zu seinem Freund und beobachtete, wie der friedlich vor sich hin schlummerte, obwohl ein großes Aufgebot an Maschinen und Geräten um ihn herum für ihn arbeitete. „Ben, du wirst es schaffen, hörst du!“ sagte Semir laut und war selber überrascht, wie klar und zuversichtlich seine Stimme klang.

    Übrigens man kann eine Serie lieben und geniessen-und zwar schon lange, dabei die wechselnden Schauspieler verfolgen-den einen mehr, den anderen weniger toll zu finden und trotzdem nicht völlig verrückt und aus dem Alltag sein.
    Was mir auffällt, ist, dass hier wenige anscheinend Ironie verstehen und Dinge wörtlich nehmen, die da gesagt werden.
    Mich stört jetzt einfach, wie Sabrina/ Trauerkloss dargestellt wird. Wenn ihr die Posts und die Streitigkeiten darüber genau verfolgt (habt) dann werdet ihr feststellen, dass sich die Posts in erster Linie dagegen wenden, wenn man Vorschriften gemacht kriegt, z.B.was man an einer Serie zu bewerten hat. Entweder liegen da für alle gültigen Regeln vor, wie bei Benotungen in der Schule, oder jeder kann schreiben und bewerten, wie er will.
    Wenn mir jemand sagt: Hey, das darfst du nicht! und ich der Meinung bin, da besteht kein Grund dafür, dann wehre ich mich auch und Ironie kann halt nicht jeder verstehen, denn dazu muss man manchmal ein wenig um die Ecke denken-was nicht jedem gegeben ist!

    Ja ich frage mich auch, ob dieser Polizeipsychologe wirklich der Täter ist. Es wäre interessant zu wissen, in welchem Fachgebiet er den zweiten Doktortitel erworben hat!
    Was dagegen spricht, ist, dass er als Psychologe ja keine medizinischen Grundkenntnisse hat, geschweige denn fachgerecht sezieren, operieren und was auch immer kann-sein Fachgebiet ist ja die Seele des Menschen-obwohl, vielleicht war er im ersten Leben Metzger?
    Bin schwer am Grübeln,ob der was mit dem Fall zu tun hat, oder nicht!

    Semir leidet jetzt schon an Angstzuständen und ich finde auch-singen befreit!

    Jetzt hat Alex seine Sache aber wirklich supergut gemacht! Vor allem, dass er Andrea nichts von der Notaufnahme erzählt hat, bringt ihm bei Semir sicher viele Pluspunkte!
    Glaube ja trotzdem noch nicht, dass das mit Aydas Aufführung und Semirs Anwesenheit hinhaut!-Mal sehen!

    Also war Iris doch mit Jan zusammen-glaube ich zumindest, aber jetzt ist sie sicher, dass sie Ben heiraten möchte und mit ihm gemeinsam ihr Kind aufziehen. Flavio indessen plant seine eigene Hochzeit im kleinen Kreis und ich weiss jetzt nicht, ob das so ein schlauer Schachzug war, mit Jan als Trauzeugen-allerdings ist es vermutlich Iris einzige Chance hier nochmal rauszukommen.

    Erst sah er eine Weile zur Decke, um dann seinen Blick zu seinem Freund zu wenden. Der lag friedlich in seinem Bett, allerdings sah er im Augenblick aus, als wäre er 10 Kilo schwerer vor lauter Gewebewasser-und das Ben, der sofort intensiv zu trainieren anfing, wenn er nur den Hauch einer Gewichtszunahme spürte. Aber das waren Nebensächlichkeiten, die eigentlich völlig egal waren.
    Gerade als Semir wieder dabei war, ein wenig einzuschlummern, kam die Schwester herein und lächelte ihm zu, als sie sah, dass er wach war. „Konnten sie ein wenig schlafen, Herr Gerkan?“ wollte sie von ihm wissen und Semir bejahte. „Eigentlich sogar erstaunlicherweise ziemlich gut!“ erzählte Semir der Nachtschwester und die nickte ihm freundlich zu, bevor sie das Patientenzimmer verließ.
    Wenig später-es war gerade kurz nach sechs-, wie Semir an der Wanduhr erkennen konnte, kamen die Pflegekräfte zur Übergabe und diesen Vormittag war ein junger Pfleger für sie beide zuständig. Er begrüßte Semir und kündigte an, in Kürze zur Körperpflege zurückzukommen. Semir bedankte sich mit einem Nicken und verfolgte gespannt, wie der junge Mann anhand der am Bildschirm hergerufenen Daten, die Übergabe verfolgte. Ab dem Zeitpunkt, wenn er sein Kürzel unter die Patientenakte setzte, gingen alle Fehler in seine Verantwortung über, egal ob er was dazukonnte, oder nicht! Wachsamkeit und rechtzeitiges Nachfragen waren unabdingbar und so war Semir der Zeuge einer kritischen Übergabe, wobei die Form immer gewahrt blieb.

    Als einige Zeit später der gutaussehende und anscheinend taffe Pfleger ins Zimmer kam, kündigte er Semir an, dass er ihn gerne zum Waschen oder Duschen ins Bad gebracht hätte, während er seinerseits vorhatte, Ben zu versorgen. Semir stimmte zu und als er im Bad unter der Dusche saß-nicht stand, denn der Kopfverband durfte nicht nass werden- war es dennoch eine Wohltat und auch ein Stück Normalität! Immer wieder sah der junge Pfleger nach ihm, während erst das Wasser auf ihn herunter prasselte und er danach in aller Ruhe sein Gesicht wusch und die Zähne putzte. Er besah dabei seine weiße Haube und versuchte sich vorzustellen, wie das darunter aussah und wo die Drainagen wohl hinführten, die man ihm als Anhängsel mitgegeben hatte. Aber das würde er bald erfahren, wenn der Neurochirurg die Drainagen zog. Einerseits war es Semir deswegen mulmig zumute, aber andererseits war ja völlig klar, dass das einmal sein musste und wenn andere das schon überlebt hatten, dann würde er das auch schaffen!
    Ben wurde inzwischen von dem Pfleger gewaschen, seine Kollegin half ihm dabei und als Semir nach einiger Zeit zurückkam, lag sein Kollege wieder wohlriechend und frisch rasiert in seinem Bett. Gut, dass er das im Augenblick nicht mitbekam, denn sein Dreitagebart war ihm eigentlich heilig! Allerdings würde der, wenn er wieder aufwachen würde, sicher schon wieder nachgewachsen sein und so grämte sich Semir deswegen kein bisschen.

    Als er das Frühstück bekam und Ben derweil mit entspanntem Gesichtsausdruck vor sich hinschlummerte, konnte Semir tatsächlich das Brötchen und den Kaffee genießen-was hätte es auch für einen Unterschied gemacht, ob er aß oder nicht? Wenig später wurde Ben in den OP abgerufen und mit den 30 Minuten Vorlauf, die zum Transport eines Beatmungspatienten vorgesehen waren, schaffte der junge Pfleger es mit Hilfe seiner Kollegen gerade so, Ben in den OP zu bringen.

    Als das Bett aus ihrem gemeinsamen Zimmer gefahren wurde, wünschte Semir seinem Freund von Herzen alles Gute und blickte der Prozession von Ärzten und Schwestern mit Bangen nach. „Bringt ihn mir gut wieder!“ rief er den Medizinern nun schon klar verständlich nach. „Wir tun unser Bestes!“ antwortete der Stationsarzt, der sich noch kurz umdrehte, bevor er um die Ecke zum Fahrstuhl verschwand. Semir blickte auf die Uhr: 9.00-hoffentlich dauerte es nicht zu lange, bis er seinen Freund wieder zurückbekam!

    Erst mal musste ich mich amüsieren-was! Alex Brandt hat ausser ner kleinen Beule noch nie einen Dienstwagen geschrottet?-der wird nach kurzer Zeit mit Semir denken, er ist im falschen Film ! Aber sonst hat er seine Sache echt gut gemacht!
    Er hat professionelle Polizeiarbeit geleistet und kümmert sich sicher gemeinsam mit Semir um Peter Wiese.Ich weiss ja nicht, wieviel Erfahrungen ihr mit Pfefferspray habt, aber das wirkt echt nur, wenn es direkt in die Augen gesprüht wird, sonst nicht. Ben macht sich inzwischen an die Verfolgung der Täter-mal sehen, was für Überraschungen du für uns bereit hältst, Yon.

    Jetzt muss ich mich bei euch doch entschuldigen, dass heute das zugegeben kurze Kapitel erst so spät kommt! Aber ich hatte tierische Probleme! Vor drei Tagen hat sich eine junge Rabenkrähe in meinem Elektroschafszaun verfangen und wurde nach Elektrofolter ;( -nachdem mir die fürsorglichen Rabeneltern das mitgeteilt hatten),von mir befreit. Erst habe ich sie nach medizinischer Behandlung wieder den Eltern übergeben, aber leider haben sich die Verletzungen des Jungvogels doch als schlimmer herausgestellt, als zunächst angenommen. Nachdem meine Katzen ihn als Sonntagsbraten auserkoren hatten, blieb mir nichts anderes übrig, als ihn in meine Obhut zu nehmen. Heute habe ich dann in einem entfernten Tierheim einen Kompagnon ausfindig gemacht-diese Rabenvögel sind nämlich sehr gesellig und hochsozial- und nun die beiden Unglücksraben-im wahrsten Sinne des Wortes- gegen eine grosszügige Spende zusammengeführt. Zuvor hatte ich schon ausrangierte Mäuseviertel und Insektenbrei verfüttert-ich denke, ihr wollt nicht wissen, wie ich den gewonnen habe. Na ja,danach musste ich zur Beruhigung noch dringend reiten gehen und jetzt ist es halt so spät geworden-liegt aber daran, dass ich eben nicht vorschreibe, sondern immer live poste.

    Ach ja und wie das bei uns mit dem Zusammenlegen so abläuft-wir haben ja häufig nach Verkehrsunfällen, oder Brandunglücken mehrere Familienmitglieder oder enge Freunde gleichzeitig als Patienten. Erfahrungsgemäss vergehen die gesünderen schier vor Sorge um die kränkeren und versuchen alles, um möglichst viel mit ihren Angehörigen/ Freunden zusammen zu sein. Aus den Augen aus dem Sinn funktioniert meistens nicht so gut! Ich denke nicht, dass es Semir besser ginge, wenn er auf Normalstation läge und keinerlei Kontakt mit Ben hätte.

    Kurz vor 20.00 wurde Semir nochmals von seinen Kabeln befreit und durfte draußen zur Toilette und sich für die Nacht noch vorbereiten. Er war redlich froh, denn dieses Flaschenpinkeln gefiel ihm gar nicht, aber was sollte man machen? Nachdem er seine Zähne geputzt und sich noch ein wenig erfrischt hatte, wurde er wieder ins Zimmer zurückgeführt, wo man inzwischen Ben nochmals abgesaugt , kühl mit Pfefferminzwasser abgewaschen und gelagert hatte. Weil das Fieber inzwischen um die 40°C lag, machte man Wadenwickel, ebenfalls mit kühlem Pfefferminzwasser und der würzige Duft überlagerte wohltuend die Krankenhausgerüche.

    Jetzt fragte Semir endlich, was ihn die ganze Zeit schon beschäftigte. „Was ist so eine CO2-Narkose, die Ben da gehabt hat und warum kriegt man sowas?“ fragte er die Schwester, die es augenscheinlich gerade nicht sonderlich eilig hatte. Die blieb stehen und strich ihrem jungen Patienten noch sorgfältig eine verschwitzte Strähne aus der Stirn, die sich vorwitzig hervorgekräuselt hatte. Semir musste an Bens typische Handbewegung denken, wenn er sich immer die Haare aus dem Gesicht strich, er war sicher, diese Aktion hätte seine Zustimmung gefunden. Eigentlich lag Ben ja jetzt ganz entspannt da und musste auch keine Schmerzen und Ängste mehr aushalten, vielleicht war diese Beatmung für ihn ja gar nicht so schlecht?

    „So eine CO2-Narkose ist normalerweise, wenn es nicht zu direkten Vergiftungen in Gärbehältern kommt, eine Folge der Erschöpfung der Atempumpe. Der Atemantrieb wird übers Gehirn gesteuert und das sagt bei einem Anstieg des CO2s normalerweise der Atmung, jetzt tiefer und schneller zu funktionieren, dann sinkt dieser Wert wieder. Bei ihrem Freund kam es durch die Milzverletzung und zugleich das hochschmerzhafte, entzündliche Geschehen im Oberbauch zu einer flachen Atmung, so dass da schon der Gasaustausch gestört war. Durch die Opiate, die wir ihm ja gegen die erheblichen Schmerzen geben mussten, wurde die Antriebssteuerung nochmals beeinflusst und so kam es eben zum gefährlichen Anstieg des nicht wahrnehmbaren Gases im Blut. Als Folge davon kommt es zu einer zunehmenden Bewusstlosigkeit, man schläft sozusagen hinüber,“ erklärte sie.
    „Hinüber?“ fragte Semir betroffen-„Bedeutet das, dass Ben gestorben wäre, wenn man ihn nicht sofort beatmet hätte?“ Die Schwester nickte und Semir wurde im Nachhinein nochmals ganz schummrig. „Deswegen ist er ja bei uns und wird engmaschig überwacht, damit wir bei solchen Vorkommnissen gegensteuern können!“ tröstete ihn die Schwester, die nun betroffen merkte, wie sehr ihre Eröffnung Semir geschockt hatte. „Jetzt ruhen sie sich mal aus und versuchen zu schlafen-ihr Kollege hat gerade keine Schmerzen und kann sich ebenfalls erholen und für die morgige Operation Kräfte sammeln. Es hilft ihm nicht, wenn sie nun auch noch auf dem Zahnfleisch daherkommen! Möchten sie vielleicht eine leichte Schlaftablette?“ fragte sie ihn und nach kurzem Zögern stimmte Semir ihr zu. Sie hatte ja Recht-es wäre niemandem geholfen, wenn er jetzt die ganze Nacht wach neben Ben läge, es war besser, er kam zur Ruhe und unterstützte ihn, wenn er wieder wach wurde.

    Er ließ sich die Tablette geben und bis er sich versah, war er tief und fest eingeschlafen und bekam nur immer im Unterbewusstsein mit, wie bei Ben Infusionen und Perfusoren erneuert wurden, er alle zwei Stunden abgesaugt und anders gelagert wurde und die Werte kontrolliert und dokumentiert wurden. Vielleicht nicht ganz so erholt, wie nach einem normalen Schlaf, aber doch ruhiger, als nach einer durchwachten Nacht, kam Semir gänzlich zu sich, als es draußen hell wurde.

    Könnte es sein, dass du einen VW fährst, Yon? :D -coole Werbung! Schon damals cobralike!
    Nun sollen die Zeugen vernommen , bzw ein Phantombild erstellt werden. Blöderweise werden Semir und Peter Wiese, die sich inzwischen über den Zweck der Wiese´schen Unternehmung klargeworden sind, von dem Touareg mit den zwei Verbrechern verfolgt. Semir ist das als erfahrenem Polizisten natürlich gleich aufgefallen, aber was soll er tun? Er ruft Ben und seinen neuen Partner zu Hilfe, die ja auf der selben Strecke in Gegenrichtung unterwegs sein müssten-jetzt hoffe ich mal, dass die es schaffen, Semir & Co aus dieser brenzligen Situation zu befreien!

    Die Besuchszeit neigte sich dem Ende zu und als sich Andrea und Konrad verabschiedet hatten, wurde Ben wieder frisch gemacht, seine Blutwerte gemessen und das CPAP- Gerät wieder auf seine Nase geschnallt. Er war jetzt viel ruhiger und Semir begann schon ein wenig Hoffnung zu schöpfen, dass es ihm besser ging, aber die Schwester, die mit dem aktuellen Blutgas zurückkam, zerstörte auf einen Schlag seine Hoffnungen. Nachdem die CO2 –Werte besorgniserregend angestiegen waren, tauschte sie Bens Nasenmaske gegen eine komplette Beatmungsmaske, die Mund und Nase umschloss. Ben war heiß darunter, er hatte Platzangst und versuchte sich das Ding ständig vom Gesicht zu reißen. Durch das hohe Fieber, die Medikamente und das allmählich ansteigende Kohlendioxid im Blut wurde er immer verwirrter.

    Als Semir bat, doch zu ihm gebracht zu werden, erfüllte die Schwester liebend gerne seinen Wunsch, denn sie selber hatte nicht die Zeit, ihren Patienten so lange zu beaufsichtigen und zu beruhigen, aber aus rechtlichen Gründen durften die Hände bei einer nichtinvasiven Beatmung, wenn die Atemwege ja nicht gesichert waren, nicht fixiert werden, denn wenn der Patient unter der Maske erbrach, musste er sich die sofort vom Gesicht reißen können, damit es zu keiner Aspiration kam. Semir saß also nun auf dem Mobilisationsstuhl neben seinem Freund, versuchte ihm gut zuzureden und hielt seine beiden Hände fest. Was für ein Elend!

    Erst war er ja schrecklich unruhig gewesen, aber nun wurde Ben immer ruhiger und schlaffer und Semir begann sich langsam ein wenig zu entspannen. Er konnte eine Hand loslassen, denn Bens Abwehrbewegungen erlahmten allmählich und Semir hoffte, dass er sich im Schlaf ausreichend regenerieren konnte. Als die Schwester 45 Minuten später die nächste Blutgaskontrolle vornahm, musterte sie Ben mit gerunzelter Stirn und versuchte ihn durch Schütteln und Kneifen zu wecken, was ihr aber nicht gelang. Schnell kontrollierte sie das Gas am Gerät und kam dann sofort mit dem Stationsarzt und dem Notfallwagen zurück. Eine weitere Schwester brachte eine andere Beatmungsmaschine herein, denn das CPAP-Gerät konnte nicht so fein eingestellt werden, wie die große Evita.

    „Herr Gerkan, ich darf sie bitten sich wieder ins Bett zu legen, ihr Freund hat sich in eine CO2-Narkose geatmet und muss jetzt sofort intubiert werden. Keine Sorge, er kriegt überhaupt nichts mit von dem, was gerade vorgeht und wir werden ihn jetzt künstlich beatmen, was für morgen nach der Operation eh vorgesehen war. Er hat uns nur die Entscheidung abgenommen, wann der richtige Zeitpunkt dafür wäre!“ erklärte der Stationsarzt, der sich inzwischen Einmalhandschuhe angezogen hatte und das Bettbrett an Bens Kopfteil entfernt hatte.

    Semir setzte sich an seinen eigenen Bettrand und beobachtet besorgt, was nun mit seinem Freund gemacht wurde. Routiniert richtete die Schwester auf dem Nachttisch, auf den sie eine Einmalunterlage gebreitet hatte, steril einen weichen Blue-Line-Tubus mit Führungsstab her, der für Langzeitbeatmungen verwendet werden konnte. Sie machte eine Probeblockung des Cuffs und bestrich den Tubus noch mit Gleitgel. Ein Laryngoskop, eine Magillzange zum Vorschieben und ein Sauger wurden vorbereitet. Der Arzt hatte inzwischen den Sauerstoff an dem Gerät auf 100% gestellt, um Ben ausreichend zu oxygenieren, damit er Zeit hatte, in Ruhe zu intubieren. Bens Bett wurde flach gestellt, seine Hände mit den noch bereithängenden Fixies festgemacht und die Schwester zog nun die benötigten Medikamente auf. „Eigentlich bräuchten wir ihn nur zu relaxieren, denn er ist sozusagen in einer körpereigenen Narkose, da im Gehirn der Sauerstoff vom Kohlendioxid verdrängt wurde und er damit langsam bewusstlos geworden ist. Aber nach Standard kriegt er trotzdem Narkosemittel nicht dass doch noch ein Rest Bewusstsein da ist und er sich fürchten muss!“ erklärte der Arzt dem geschockten Semir.

    Man schob das Hemd nach unten, damit man die nackte Brust des Patienten sehen konnte und als der Arzt nickte, spritzte die Schwester schnell hintereinander die Narkosemedikamente und das Relaxierungsmittel, in der Dosierung, die ihr der Doktor angab, in den ZVK. Die CPAP-Maske wurde durch eine andere Beatmungsmaske an einem Ambubeutel ersetzt und nun blies der Arzt das Luft-Sauerstoffgemisch mechanisch in Bens Lungen. Als die Eigenatmung erlahmte, weil durch die Relaxierung alle Muskeln erschlafften, legte der Arzt die Maske beiseite, überstreckte Bens Kopf und führte das Laryngoskop in seinen Mund ein. Als er den Kehlkopf eingestellt hatte, ließ er sich den Tubus anreichen und schob ihn mit einer geübten Bewegung in Bens Luftröhre. Die Schwester blockte den Cuff hinter der Stimmritze, zog den Führungsstab heraus und nun saugte der Arzt erst noch den Schleim aus den Atemwegen ab, denn Ben hatte keinen Hustenreflex mehr gehabt. Dann schloss man nochmals kurz den Ambubeutel an und während nun die Schwester mehrmals Luft in ihren Patienten pumpte, hörte der Arzt den Brustkorb ab, ob beide Lungenflügel gleichmäßig belüftet waren. Als er zufrieden nickte, markierte man die Tubuslage mit Edding und verklebte ihn nun in Bens Mundwinkel. Die große Beatmungsmaschine wurde eingestellt und angeschlossen und als Bens Blutdruck durch die Medikamente in den Keller ging, die Dosierung des Arterenols schrittweise erhöht, bis die Werte wieder passten.
    Man räumte das Zimmer in aller Ruhe wieder auf und eine andere Schwester brachte von draußen wieder die beiden Sedierungs-und Opiatperfusoren, die Ben in einer leichten Narkose halten sollten. Mehrfach kontrollierte man die Blutgase und veränderte die Beatmungseinstellungen.

    Semir hatte man dazwischen sein Abendessen hingestellt, aber ehrlich gesagt, war ihm der Appetit vergangen. Nachdem er zweimal von seinem Brot abgebissen hatte, schob er das Tablett zur Seite und streckte sich voller Sorge in seinem Bett aus.

    Jetzt geht das Spiel auf der Psychoschiene los! Ben bietet jetzt schon an, für Semir zu sterben-puhh, der ist aber selbstlos-allerdings muss ihm klar sein, dass der Doc nicht vorhat, nur einen von ihnen zwei überleben zu lassen. Zu sehr ist der in seinem Wahn gefangen und wie man sehen kann, schreckt der ja vor nichts zurück, wenn ich da an die Schwangere denke! ;(
    Ich weiss nicht, was schlimmer ist-selber zu leiden, oder zu sehen, wie jemand, den man sehr gern hat, fürchterliche Dinge aushalten muss!

    Jetzt ist alles gut-na ja, ausser d.Astones Drohungen natürlich-sehr gerne sehen wir den wieder, falls er noch jemals aus dem Gefängnis kommt! Das gibt dann wieder eine spannende Geschichte-mit einem anderen Partner?
    Semir ist gerettet und bleibt, oh Wunder sogar freiwillig ein paar Tage im Krankenhaus. Na ja, so ein richtiger Korb war das ja gar nicht von Andrea, aber die will halt kein Eheversprechen unter Drogen! ;) .
    In dieser Geschichte hat die Polizei im Allgemeinen zwar ganz schöne Stümperarbeit geleistet, aber trotzdem ist es glücklicherweise gerade noch so gut rausgegangen. Die Verbindung zwischen Semir und Tom war zu spüren, gerade, als Tom Semirs Hand im Krankenwagen nimmt-schmelz.
    Eine amüsante Geschichte mit gutem Ausgang, was will man mehr!