Ja da hat Semir aber schon ein wenig zuknabbern, weil Ben und Alex die Sache so gut in Griff haben und mit solider Polizeiarbeit gerade dabei sind, den Fall systematisch zu lösen. Andererseits braucht auch Semir mal frei und es ist gut, dass er wieder aufs Sofa zurückkehrt, anstatt sich als dritter Mann abholen zu lassen. Da schlagen eh zwei Herzen in seiner Brust- kenn ich! Einerseits geht man gern zur Arbeit, ist da auch eingebunden und verpflichtet und andererseits ist man Privatmensch, der manchmal von der Arbeit gar nichts wissen will.
Jetzt hoffe ich nur, dass Ben und Alex die Sache wirklich in Griff haben und bei der Kontrolle des Verbrechers nichts passiert!
Beiträge von susan
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Langsam hörte er etwas. Jemand sprach und es war eine bekannte Stimme. Ben versuchte die Augen zu öffnen. Es war zwar unendlich schwer, aber mit viel Mühe schaffte er es. War er tot? Nein, denn um ihn herum waren weder helles Licht, noch Engelschöre, noch seine verstorbenen Angehörigen, sondern nur Maschinen. Außerdem hatte er Bauchschmerzen. Er beschloss, dass das für den Tod nicht in Ordnung war, deswegen musste er wohl noch am Leben sein! Unendlich mühsam drehte er den Kopf ein wenig in die Richtung, aus der die bekannte Stimme kam und da saß Semir und strahlte ihn an. „Hallo Ben! Mensch, du glaubst ja nicht, was du mir für einen Schrecken eingejagt hast! Aber jetzt bist du wieder da und hast alle Chancen, wieder ganz gesund zu werden!“ beschwor ihn der und Ben nickte leicht mit dem Kopf, zum Zeichen, dass er ihn verstanden hatte.
Semir sah merkwürdig aus-aber da musste er später darüber nachdenken, was an dem jetzt so anders war, als früher. Erst mal schloss er nach dieser Megaanstrengung wieder die Augen und schlief noch ein Ründchen.Als wenig später die Logopädin zu Semir kam und mit ihm trainieren wollte, musste sie ihn fast mit Gewalt vom Bett seines Freundes loseisen, denn der hatte jetzt beschlossen, dass der schönste Platz im Zimmer auf dem bequemen Mobilisationsstuhl neben Bens Bett war. „Herr Gerkan, wir müssen jetzt üben, wenn sie wieder normal sprechen wollen!“ beschwor sie ihn. Als ihr Semir zur Antwort einen halben Roman erzählte und die Worte beinahe wie sonst seinen Mund verließen, war sie erstaunt und überrascht. „Donnerwetter, das hätte ich in dieser kurzen Zeit aber nicht erwartet. Da haben sie aber feste geübt!“ lobte sie ihn. Nur manche Wortendungen klangen noch ein wenig schlampig und verwaschen, wie wenn er zu tief ins Glas geschaut hätte. Sie machte mit ihm deshalb Übungen, die auf die exakte Modulation hinzielten und nach 20 Minuten klappte auch das immer besser.
Während Semir so angestrengt übte, war Ben wieder erwacht, hatte seinen Kopf herüber gedreht und beobachtete hinter halbgeschlossenen Lidern das Schauspiel. Er konnte eins und eins noch nicht zusammenzählen, aber er wusste auf jeden Fall, dass die Stimme, die nun komische unverständliche Dinge sagte, ihn die letzten Stunden fast ununterbrochen belabert hatte. Aber das war so gewohnt und vertraut. Oft wenn sie über die Autobahn Streife fuhren und nichts weiter los war, erzählte ihm Semir irgendwas und er hatte inzwischen gelernt, sozusagen mit offenen Augen zu schlafen, damit sein Kollege am Steuer nicht beleidigt war, wenn er gar nicht richtig zuhörte. Bei irgendwelchen Fangfragen Semir´s, konnte er immer die letzten Sätze rekapitulieren und dann war dieser wieder zufrieden.
Ben hatte einen total trockenen Mund und als er schluckte, störte ihn der Schlauch in seinem Hals ungemein! Er musste husten und dann musste die Logopädin leider ihre Therapieeinheit zügig beenden, denn Semir war nicht mehr zu halten und eilte wieder ans Bett seines Freundes. Als er ihn beruhigend ansprach, seine Hand ergriff und ihn beschwor, ruhig zu bleiben, wusste die Logopädin, weshalb die Sprechfähigkeit Semir´s nach dieser kurzen Zeit schon so gut war. Er hatte vermutlich die meiste Zeit geredet, etwas, was die meisten Patienten aus Scham vermieden. Aber diese beiden waren so vertraut miteinander-eine bessere Sprachtherapie hätte es für ihren Patienten gar nicht geben können.
Während Semir versuchte Ben zu beruhigen, verabschiedete sich die Sprachtherapeutin und sagte draußen gleich der Schwester Bescheid, dass der beatmete Patient ziemlich Probleme mit seinem Tubus zu haben schien. Als die ins Zimmer eilte, war Ben am Husten und Schaffen, um dieses blöde Ding endlich loszuwerden, das in seinem Rachen anstieß und ihn kontinuierlich reizte. Nachdem die letzten Blutgase gut gewesen waren und Ben mit Hilfe der Maschine schon fast selbstständig geatmet hatte, holte sie den Stationsarzt und gemeinsam beschlossen sie, einen Extubationsversuch zu starten. Wenn es schiefging, dann würde man halt wieder einen Schlauch in den Hals schieben, aber vielleicht klappte es ja so.
Semir wurde deswegen in sein Bett gescheucht und sah fasziniert zu, wie der Arzt und die Schwester Ben, der einfach nicht mehr aufhören konnte zu husten und krampfhaft gegen die Maschine presste, gut zuredeten und dann zügig den Tubus nach dem Entblocken entfernten. Zuvor war die Sedierung noch komplett ausgeschaltet worden und das Opiat nochmals reduziert.
Ben´s Husten verstummte allmählich, als der Reiz in seinem Hals verschwunden war. Das Bett wurde in halbsitzende Stellung hochgefahren und eine Ohio-Sauerstoffmaske auf sein Gesicht gelegt und locker befestigt. Seine zuvor gefesselten Hände wurden losgemacht und als die Sauerstoffsättigung sich wieder erholt hatte, ließen der Arzt und die Schwester Semir zu seinem Freund. Der setzte sich wieder in den Mob-Stuhl, den man ganz nahe ans Bett gefahren hatte und hielt Bens Hand, bis der sich beruhigt hatte und sein Atem gleichmäßig floss. „Jetzt geht´s nur noch aufwärts, Ben!“ flüsterte Semir und mit der Andeutung eines Lächelns nickte der.
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Jetzt hat der Doc doch noch ein Einsehen und befreit Semir aus seiner misslichen Lage. Allerdings sicher nur, um die nächste Schandtat dafür umso schrecklicher zu gestalten, wie er seinen Helfershelfern ja schon angekündigt hat.
Aber ein Silberstreif erscheint am Horizont! Thorsten und Kim sind auf der richtigen Spur und wenn Ben Recht hat, dann werden sie bald Zweifel am Doc in seiner offiziellen Funktion haben und ihn hoffentlich beschatten und so zu unseren Helden geführt werden! -
Yon: Natürlich hast du da eine Diskussion angestossen-aber warum auch nicht? Jeder kann doch da seine eigene Meinung dazu haben-aber Elli ist schuld-die hat ja schliesslich das Thema aufgebracht!
Nun zum Feed:
Während Semir und Ben sich nun doch unterhalten können und beide recht verzweifelt sind, sinnt der Doc schon auf die nächste Untat. Unter dem Deckmantel psychologischer und anderer Studien lebt er seine sadistischen Phantasien aus und hat dabei auch noch Helfershelfer, die ähnlich gestrickt sind. Gab´s sowas in der Geschichte nicht schon mal?
Aber wenigstens wird Ben immer klarer und erkennt, dass er durch Medikamente manipuliert wurde-also essen würde ich in dieser ungastlichen Hütte sowieso nichts mehr, aber wie schauts wohl mit dem Wasser aus? -
Ja das Video war klasse! Wir haben ja im Krankenhaus schon Vieles papierlos, aber wenn das System abstürzt, wie dieses Wochenende geschehen, dann hat man ein umso grösseres Problem-da kleben bei uns dann auf den Displays kleine Memozettel: Ruhe bewahren!-steht da drauf-also Elli, es ist nicht alles Gold, was glänzt! Hat ja auch der Mann auf dem Klo erfahren müssen.
Jetzt sind die Zusammenhänge klarer-es ist tatsächlich der ermordete Sicherheitsmann, der als Dealer die Kölner Kleinkriminellen mit Stoff versorgt hat und sich so ein angenehmes Leben finanziert hat. Ja und vermutlich war der Tankstellenüberfall wirklich nur vorgeschoben.
Die Fluchtautos sind nun erst mal entsorgt und die Verbrecher hoffen, damit nun alle Spuren verwischt zu haben. Ich denke, da haben sie aber nicht mit unserer schlagkräftigen Polizeitruppe gerechnet! -
Ben war so schrecklich müde. Er hatte schlimme Schmerzen und traute sich nicht richtig durchzuatmen. Ihm war heiß und kalt zugleich und er merkte, dass er vielleicht bald gehen musste. Hatte er auch alles erledigt, was wichtig war? Auch wenn es ihm Mühe machte, versuchte er nachzudenken, was er noch unbedingt tun musste, aber er stellte fest, dass es gut war. Er hatte in seinem Leben gemacht, was er sich vorgenommen hatte. Entgegen der Wünsche seines Vaters hatte er seinen Traumberuf ergriffen und sich auf eigene Füße gestellt, unabhängig vom Einfluss seines Vaters, sowohl im positiven, als auch im negativen Sinne.
Gut, die Frau seines Lebens hatte er noch nicht gefunden, aber vielleicht wartete die auf ihn ja im Jenseits, falls es sowas überhaupt gab. Da standen ja mehrere zur Auswahl, aber er hatte jetzt nicht die Kraft, sich darüber Gedanken zu machen. Eva´s faszinierende Augen kamen ihm wieder in den Sinn, als sie ihn, tödlich getroffen, angeschaut hatte. Vielleicht wäre sie es gewesen, wenn Jan nicht dazwischengekommen wäre-wer weiß? Oder Saskia, oder-er wurde immer müder. Er bemerkte, wie Andrea ihm die Hand hielt, auch sein Vater war da. Sie sprachen leise-sprachen sie über ihn? Ach es war egal.
Dass er seine Band zurücklassen musste, war schlimm. Er hatte sich musikalisch doch gerade angefangen durchzubeissen. Langsam wurden sie auch außerhalb des engsten Kreises bekannt und es machte ihm doch so Spaß, auf der Bühne zu stehen. Mit Bedauern sah er zurück, soweit sein von Drogen benebeltes Gehirn das zuließ.
Aber er hatte etwas sehr wichtiges gehabt, was vielen verwehrt war-einen besten Freund, der immer für ihn da war. Diese Freundschaft mit Semir war ein sehr wichtiger Faktor in seinem Leben gewesen, dieses absolute Vertrauen, das sie einander entgegenbrachten. Sie hatten so viel miteinander erlebt und ihre Beziehung war unheimlich eng geworden. Wenn Semir bei ihm war, fühlte er sich sicher und geborgen.
Er kämpfte gegen Dämonen-nein er wollte doch nicht sterben! Unruhig warf er sich im Bett herum und stöhnte. Immer wieder bemerkte er, wie ihn jemand frischmachte und anders hinlegte, es tat zwar momentan gut, aber wenig später war er schon wieder schweißüberströmt und seine trockenen Lippen begannen trotz Salbe aufzuspringen. Seine Hände waren dick und schwer und es machte ihm immer mehr Mühe, die Augen zu öffnen, auch die waren wohl geschwollen.
Immer wieder dämmerte er weg, sein Verstand verwirrte sich, aber er merkte sehr deutlich, als auf einmal Semir an seinem Bett saß, seine Hand hielt und leise mit ihm sprach. Wenigstens der hatte die Sache überlebt und so musste er nicht mit der Schuld beladen sterben, dass er durch seine Unvernunft, seinen besten Freund ins Verderben gerissen hatte. Er wurde ruhiger und entspannte sich ein wenig. Semir´s Berührung und Nähe tat ihm so gut, als er hinüberging-und dann wusste er nichts mehr. -
Da muss ich mich auch einmal zu Wort melden. Ich habe eine gute Freundin, die hat Psychologie studiert und kommt immer wieder mal zu mir, um sich zu "erden", aber die hat selber jeden Tag Angst, abzuheben.
Meine Tochter und ganz viele andere, die ich kenne, sind oder waren in psychologischer Behandlung, aber die meisten Behandler haben in meinen Augen einen Knall und zwar keinen kleinen-wenn bei mir jemand nur das Wort "Hinterfragen" benutzt, dann jage ich ihn vom Hof, notfalls mit der Mistgabel. Ich kenne auch diverse Hundepsychologen, Pferdepsychologen und psychologische Berater-erworben in der Abendschule in 50 Unterrichtsstunden-tut mir leid, aber da stellen sich bei mir immer die Nackenhaare auf. Aber auch studierte Psychologen tun merkwürdige Dinge.
Beispiel: Eine Mutter hatte ihr 6-Monatiges Baby auf die Wickelkommode gedonnert, dass diese zusammenbrach, die 1,5-jährige Tochter danach mit dem Kopf gegen die Badfliesen geschlagen, bis sie bewusstlos war und die lag dann bei uns ( die Mutter-die Kinder haben es so überlebt!), weil sie anschliessend einen Nervenzusammenbruch hatte mit Suizidgedanken. Da kommt dann der Psychologe und findet die Frau als Opfer ihres dominanten Vaters, schuldunfähig und will sie direkt wieder heimlassen. Erst durch Bestrebungen unserer Anästhesisten und von uns als Eltern kam die Frau in die Psychiatrie zur Behandlung und die Kinder zur Oma. Ich denke, man sollte da vielleicht auch an die Opfer denken, ausserdem war das nicht der erste Vorfall-da muss man sich doch nicht wundern, wenn der Ruf der Psychologen schlecht ist-aber ich kenne leider mehr schwarze Schafe, als weisse und so geht es halt vielen!
Jeder sollte sich schon mit sich selber beschäftigen, aber dabei die Bodenhaftung nicht verlieren!
Aber der Doc in Ellis Geschichte hatte vermutlich auch ne harte Kindheit und muss deswegen tun, was er tun muss-man sieht ja, was da rauskommen kann!
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Paul ist im Augenblick noch nicht so gesprächig und hofft anscheinend noch irgendwie aus dieser Sache rauszukommen, was ich für ziemlich unwahrscheinlich halte. Ich hätte da betont, dass er nicht nur für eine Nacht Gast im Knast sein wird, sondern eher für die nächsten Jahre-vielleicht würde das seine Zunge etwas lösen!
Ach und schön die Beschreibung von Aydas Schulaufführung. Jeder der Kinder hat, hat sowas schon mal miterlebt und das kam sehr gut rüber, Yon.
Dass Andrea nach der Eröffnung Semirs auf der Heimfahrt froh über seinen neuen Partner ist, kann man gut nachvollziehen-ginge mir genauso! -
Das Wetter wird besser-jetzt muss ich mich nicht mehr in Schlamm und Elend suhlen-und das könnt ihr wörtlich nehmen-bei meinen Pferden hätte ich Fischerstiefel gebraucht, um unbeschadet durch den Schlamm zu waten! Aber besseres Wetter, oder zumindest kein Regen macht gleich meine Geschichten freundlicher-ausserdem finde ich ja auch, dass es langsam reicht mit Bens Leidensweg! Aber immerhin habe ich ihn sediert-war das nicht nett von mir? Elli gesteht das nur Ben zu, nicht ihrem Favoriten Semir-hmm, was sagt der psychologische Berater dazu?
Ach ja Sabrina-ist jetzt klar, was das für gelbliches Sekret ist? Das ist Pankreassaft und wenn der nach außen fließt, kann er innen schon nichts mehr kaputtfressen! -
Ui,ui ,ui-Elli-da warst du aber ganz schön sauer, als du diese Story verfasst hast! Wer hängt da eigentlich in Unterhosen im Streck und wird vom Doc gefoltert-dein Chef, ein Kollege,ein Politiker? Ich werde auf dem Fantreffen sehhhhr vorsichtig sein und aufpassen, nicht mit dir alleine in den Wald zu gehen, oder so

Na jedenfalls wissen wir jetzt, dass Ben infolge von Psychopharmaka dieses sonderbare Verhalten zeigt-da bin ich jetzt fast ein wenig erleichtert deswegen!
Aber Semir hat praktisch jetzt auch für uns den Doc enttarnt. Es ist der Psychologe, denn bei dessen Vorgänger musste er sein Trauma aufarbeiten. Ich frage mich, warum er nicht irgendwas zusammenlabert, was den Verrückten glücklich macht-so hätte ich gehandelt.
Ach und Ben darf sich jetzt aus den Fängen des Medikaments befreien und wird dann mit Schuldgefühlen zu kämpfen haben, weil er Semir nicht schon früher effizient geholfen hat-das wird bald mehr wehtun, als die sicher schmerzhaften Strommarken an seinen Händen. Und wie sehr Brandwunden wehtun-das erfährt auch Semir gerade am eigenen Leib! -
Nach einer Weile verabschiedete sich Frau Krüger und Semir und Andrea besprachen noch einige Dinge, die Kinder betreffend und waren ganz einfach nah beieinander und genossen die wohltuende Nähe des jeweils anderen. Als die Besuchszeit beendet war, erhob sich Andrea fast widerstrebend, aber dann schenkte sie Semir nach dem Abschiedskuss noch ein aufmunterndes Lächeln, strich dem schlafenden Ben einmal flüchtig über den Arm und ging dann nach Hause.
Semir ließ es sich nicht nehmen, nach dem Abendessen noch eine ganze Weile an Ben´s Bett zu sitzen, ihn ein wenig anzufassen und ihm mit ruhiger Stimme etwas zu erzählen. Die Schwester, die immer mal einen kurzen Blick ins Zimmer warf, musste lächeln, denn erstens machte Semir so seine Hausaufgaben von der Logopädin und außerdem hatte man das Gefühl, die beiden Freunde profitierten einfach beide voneinander.Nach der Abendtoilette und bereits einem längeren Spaziergang Semir´s mit dem Gehwagen über die Station, schlief er tief und traumlos und bekam nur am Rande die pflegerische Versorgung seines Freundes mit. Einmal wurde er geweckt, bekam Fragen gestellt und in die Augen geleuchtet, aber bei ihm war wirklich alles in Ordnung und er hatte ein gutes Gefühl, seine Genesung betreffend. Auch bei Ben waren sehr wenige Alarme über Nacht gewesen und als Semir morgens wach wurde, weil die Morgensonne durch die unverdunkelten Fenster hineinschien und ihn an der Nase kitzelte, sah er auf den ersten Blick eine Veränderung bei seinem Freund. Der Urinbeutel war prall gefüllt und in das Stundenglas strömte weiterhin kontinuierlich hellgelber Harn. Als die Schwester, die gerade das Behältnis leerte, seine unausgesprochene Frage spürte, nickte sie mit dem Kopf und sagte: „Ja, es geht ihm besser und die Niere ist auch wieder angesprungen. Wir konnten über Nacht auch mit den kreislaufstützenden Medikamenten runtergehen und das Fieber ist ebenfalls gesunken!“
Vor Freude schossen Semir gleich ein paar Tränen in die Augen und als er sich in der Dusche frischmachte, begann er vorsichtig positiv in die Zukunft zu sehen-vielleicht würde er schon bald wieder mit seinem Freund über die Autobahn düsen. Als er-diesmal schon ohne Gehwagen- ins Zimmer zurückkam, wurde Ben auch gerade gewaschen und als Semir das Aussehen seines Freundes mit dem von gestern verglich, waren seine verquollenen Gesichtszüge bloß noch halb so dick und die Hände, die nun nach dem Waschen gut hochgelagert wurden, damit das Wasser besser herauslaufen konnte, begannen wieder ihre ursprüngliche Form anzunehmen.
Als wenig später die große Visite kam, war man von Semir´s Fortschritten sehr angetan und als die Ärztetraube sich Ben zuwandte, schwirrte zwar die Luft vor Fachausdrücken, aber die allgemeine Stimmung war sehr positiv. Der chirurgische Chefarzt spülte persönlich mit 2 ml steriler Kochsalzlösung in einer kleinen Spritze die Pankreasdrainage an und gleich entleerte sich daraus nochmals ein wenig gelbes Sekret. „Bitte das zweimal täglich wiederholen!“ ordnete er an und der anästhesiologische Chefarzt bat seine Pflegekräfte darum, doch die Sedierung schon ein wenig zu reduzieren, um Ben langsam wieder wachwerden zu lassen. Die Schwester stellte die Perfusoren anders ein und als Semir sein Frühstück kurz darauf bekam, machte sie vorsichtshalber Ben´s Hände fest. „Er muss jetzt nicht sofort wach und auch heute noch nicht extubiert werden, aber er soll allmählich wieder an der Maschine selber atmen und darf auch ruhig ein wenig herumschauen und sich bewegen, also erschrecken sie nicht, Herr Gerkan, so ganz bei sich ist er deswegen noch nicht. Aber wenn sie etwas zu ihm sagen und ihn beruhigen, wenn er wacher wird, dann tut ihm das gut und ich denke, ihnen macht das ja auch keine Mühe!“ sagte sie zu ihm und Semir freute sich schon , dass Ben endlich wieder einen Schritt in die richtige Richtung tat.
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Also eins ist sonnenklar-das ist nicht unser Ben, den wir kennen! Der wurde ausgetauscht, oder einer erfolgreichen Gehirnwäsche unterzogen. Er spielt zwar Semir den verzweifelten Freund vor, während der gequält wird, aber in Wirklichkeit ist das jemand anders-wie kann man sich sonst erklären, dass jemand, der festgestellt hat, dass ein Käfig unter Starkstrom steht, da nochmal hinfasst und sogar mit den Händen die Käfigstäbe umschliesst! Meine Pferde sind da ja klüger-die berühren einmal und dann nie wieder einen E-Zaun, wenn sie ihn als Solchen erkennen!
Unter diesen Umständen geschieht es dem Klon nur Recht, wenn er Herzrythmusstörungen und Brandverletzungen hat-ne, ne, ne!
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Dass Peter Wiese mit seiner Gehirnerschütterung die Verbrecherkartei nicht bis zum Schluss durchforsten kann, war ja fast klar, aber vielleicht schafft er es ja wirklich in Etappen. Auf jeden Fall hat er sich Mühe gegeben!
Semir kommt indessen, von Ben genötigt, doch noch rechtzeitig zu Aydas Aufführung-irgendwie war ich überzeugt, die wäre schon um 14.00 losgegangen, aber so ist ja dank Ben alles im grünen Bereich!
Dass er Alex jetzt gleich mal eine "Semir-Einweisung, Wasch -und Betriebsanleitung" gibt, finde ich total witzig. Aber dass mit dem privaten Hosen-Anhaben hätte er jetzt nicht erwähnen brauchen-das tut Semir sicher auch weh, allerdings wird Alex das sowieso schnell herausfinden
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Andrea stürzte sich, kaum dass sie das Zimmer betreten hatte, auf Semir „Schatz, du bist ja deine Schläuche los!“ rief sie glücklich und betrachtete ihn von allen Seiten. „Und, sieht´s schlimm aus?“ wollte er wissen, aber Andrea schüttelte nur den Kopf und küsste ihn zart auf die Stirn. „Überhaupt nicht, man sieht ja kaum was-niemand würde auf die Idee kommen, dass du so eine schwere Operation hinter dir hast!“ bemerkte sie glücklich. „Ich hatte befürchtet, da laufen jetzt lauter Schnitte quer über deinen Kopf, aber so-das sieht ja richtig gut aus!“ stellte sie überzeugt fest und Semir lächelte befreit. „Hat´s denn sehr weh getan?“ wollte sie nun noch wissen, aber Semir schüttelte den Kopf. „ Es war überhaupt nicht schlimm!“ erklärte er überzeugend und begrüßte dann seine Chefin.
Auch Frau Krüger trat näher, reichte ihm die Hand und gab auch ihrem Erstaunen Ausdruck, was die moderne Medizin mit ihren raffinierten Techniken für tolle kosmetische Erfolge zu verzeichnen hatte. Aber dann wandte sie sich schnell wieder ab und trat an Ben´s Bett. Sie getraute sich zunächst überhaupt nicht, ihn anzufassen, aber als an der einen Hand keinerlei Kabel zu entdecken waren, ergriff sie sie und drückte sie leicht.
Sowohl Andrea als auch die Chefin waren entsetzt, dass Ben wieder beatmet war und krank und aufgedunsen in seinen Kissen lag. Am Monitor waren wesentlich mehr Messwerte als am Vortag zu erkennen und eine Menge Drainagebeutel, die mit Blut, Spülflüssigkeit und noch einem gelblichen Saft gefüllt waren, hingen an seinem Bett. Andrea hatte ja schon gewusst, dass ihr Freund nochmals operiert werden sollte, aber dann fiel ihr ein, dass Frau Krüger ja am Vortag gar nicht dagewesen war und infolgedessen ja nicht darüber informiert war. Ob Ben´s Vater und Schwester überhaupt Bescheid wussten, wie schlimm es um ihn stand? Konrad hatte da zwar mit dem Chefarzt gesprochen, aber als sie Semir leise fragte, ob er heute schon dagewesen wäre, schüttelte der den Kopf.„Wann ist er denn drangekommen?“ fragte Andrea und nun erzählte Semir den beiden Frauen, dass Ben am Vorabend schon notfallmäßig intubiert worden war und heute Morgen um 9.00 bereits im OP gewesen war. „Eigentlich bin ich fast froh, dass er schlafen darf und keine Schmerzen spürt. Irgendwie fühle ich mich auch sicherer, wenn diese ganzen Maschinen auf ihn aufpassen!“ erklärte er den beiden Frauen, „denn gestern Abend habe ich an seinem Bett gesessen und mich gefreut, dass er endlich ruhiger wurde, bis die Schwester Blut abgenommen hat und man dann festgestellt hat, dass er schon gar nicht mehr bei Bewusstsein war. Ich war glücklich, dass er endlich ein wenig schlafen kann, aber er wäre gestorben, wenn sie ihn nicht an die Beatmungsmaschine gehängt hätten!“ erklärte er betroffen.
Erschüttert lauschten die beiden Frauen seinen Worten. Das war ja schrecklich-und Semir war auch nicht zu beneiden, mit den ganzen Sorgen, die er sich um seinen Freund machte. „Wäre es nicht besser, Semir, wenn sie sich verlegen lassen würden? Es ist doch ihrer Gesundheit sicher nicht zuträglich, wenn sie sich den ganzen Tag Sorgen um ihren Partner machen?“ fragte Frau Krüger und Semir registrierte nebenbei verwundert, dass sie ihn zwar mit „Sie“, aber dabei dem Vornamen ansprach. „Er schüttelte überzeugt den Kopf. „Nein, Chefin-wäre es nicht. Denken sie, ich würde mir weniger Sorgen um meinen besten Freund machen, wenn ich wüsste, dass es ihm drei Zimmer weiter schlecht geht? So kann ich wenigstens eines tun-bei ihm sein, mit ihm reden-egal, ob er´s hört und ihn auch gelegentlich anfassen. Glauben sie mir, es ist für uns beide das Beste, so wie es ist“ sagte er klar und mit fester Stimme-und dem war nichts mehr hinzuzufügen. -
Jetzt hätte Semir doch beinahe Aydas Aufführung verbummelt-wenn er Ben nicht hätte! Wobei-zu spät ist er ja schon!
Dass dieser Karsten, das Opfer Kalle der Dealer sein könnte-hmm-oder ist das doch ein anderer? Irgendwie ist das alles verflochten-bin schon gespannt, wann du das Wollknäuel entwirrst!
Mir gefällt diese friedliche Zusammenarbeit der drei auch gut-können wir das nicht so lassen?
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Na ja, leider konnte sich Semir nicht beherrschen und musste den Doc anspucken, was der auch sofort ahndet.
Mann und Ben ist auch endlich aus seinem Schönheitsschlaf erwacht und sitzt nun bei der Elektrofolter in der ersten Reihe. Semir wird bis zur Bewusstlosigkeit gequält und Ben muss zwar zornig und entsetzt, aber hilflos zusehen.
Ich denke, bald wird Semir dem verrückten Doc erzählen, was der wissen will, denn der sitzt eindeutig am längeren Hebel.
Ben, streng deinen Grips an, wenn du das Untier schon erkannt hast-nur mit Köpfchen ist diesem Wahnsinnigen beizukommen! -
Wenig später wurde Semir das Essen gebracht und es schmeckte ihm sogar recht gut, obwohl er Ben gegenüber deswegen fast ein schlechtes Gewissen hatte. Aus den Worten des Stationsarztes hatte Hoffnung für Ben geklungen und er selber war einfach nur heilfroh, dass er die Drainagenentfernung hinter sich gebracht hatte. Der fromme Wunsch des jungen Pflegers ging in Erfüllung und das Piccolegen wurde in die Spätschicht verschoben. Im Augenblick therapierte man bei Ben nach Erfahrung und Gefühl, ohne das Ganze durch Messwerte zu untermauern, aber wie die Klinik zeigte, war das gar nicht so schlecht. Allerdings war es in der heutigen Zeit Intensivstandard, dass man Sepsispatienten mit einem Picco versorgte und dadurch feststellen konnte, ob sie noch einen Flüssigkeitsbedarf hatten, oder nicht.
Deshalb kam kurz nach der ausführlichen Übergabe die Schwester mit dem Eingriffswagen, dicht gefolgt von einem Anästhesisten, der ebenfalls Nachmittagsschicht hatte und begann Ben zum Piccolegen vorzubereiten. Sie nahm zunächst die dünne Decke weg und der Arzt tastete erst mal in Bens Leiste nach der Femoralisarterie. Als er sich für eine Seite entschieden hatte, rasierte die Schwester alles an Haaren ab, was in dieser Gegend noch zu finden war und legte eine wasserdichte Einmalunterlage unter.
Der Arzt zog sich Haube und Mundschutz an, desinfizierte seine Hände und bekam einen sterilen Kittel und Handschuhe verpasst. Aus dem Abdeckset entnahm er eine Klemme, Tupfer und ein Desinfektionsmittelschälchen und strich den Punktionsort dreimal ab. Ein Abdecktuch vervollständigte die Vorbereitungen und Semir beobachtete dann mit Schaudern, wie der Arzt mit einer langen, dicken Nadel gerade in Bens Leiste stach und begann das Gefäß zu suchen. Er traf es nicht gleich auf Anhieb und so sah das ganz schön martialisch aus. Endlich war die Arterie punktiert und schon schob man jetzt einen Seldingerdraht vor und fädelte, nachdem man die Punktionsnadel entfernt hatte und die Haut ein wenig eingeschnitten, einen Piccokatheter darüber. Das war eigentlich ein nicht ganz dünnes Plasikschläuchlein, das mit einem Datenträger verbunden war. Nachdem der Arzt das Schläuchlein noch durchgespült und in Bens Leiste festgenäht hatte, hängte die Schwester ein Arteriendrucksystem an. Während der Doktor die Punktionsumgebung, die recht blutig geworden war, weil das arterielle Blut mehrfach mit Druck herausgeschossen war, saubergemacht hatte, kam noch ein Klebeverband über die Punktionsstelle und das Abdecktuch wurde weggenommen.Semir, der gebannt zugesehen hatte, war redlich froh, dass Ben so gut sediert war, denn der hatte die Prozedur ohne Blutdruckanstieg oder eine sonstige Reaktion über sich ergehen lassen. Nun wurde die Messeinheit aufgebaut und ein Temperatursensor kam an den ZVK, während das Datenkabel in der Leiste ebenfalls angeschlossen wurde. Mehrere Geräte wurden am Bett justiert und dann begann der Arzt einige Daten einzugeben. Größe, Gewicht, zentraler Venendruck und dann wurde mehrfach 20 ml kühle Kochsalzlösung in den ZVK eingespritzt und aus der Geschwindigkeit, in der die minimale Temperaturänderung an dem Temperatursensor in der Femoralarterie ankam, errechnet der Computer erstaunlich viele Werte. Neben dem Herzzeitvolumen, dem Herzindex und dem extravasalen Lungenwasser wurden noch einige andere Werte bestimmt und angezeigt und ergaben Aufschluss, wie gut das Herz pumpte und ob ein Volumenmangel, oder eine Überwässerung bestand. Bei Ben waren die Werte alle im grünen Bereich, das bedeutete, dass das Herz kräftig war und die Flüssigkeitsmenge, die gerade in seinem Gefäßsystem zirkulierte, im Augenblick richtig war, obwohl Ben nach wie vor sehr aufgedunsen wirkte. Aber auf diese Dinge konnte man keine Rücksicht nehmen-in der Sepsisbehandlung war nur die Flüssigkeit, die innerhalb der Blutgefäße zirkulierte, maßgeblich. Das überflüssige Gewebewasser würde wieder in die Zellen aufgenommen werden und letztendlich ausgeschieden, wenn die Blutvergiftung überstanden war, nicht eher.
Semir hatte diese ganzen Informationen erhalten, während die Messungen stattfanden und fand das eigentlich sehr raffiniert. Der arterielle Zugang in Bens Unterarm wurde herausgezogen und ein Druckverband darüber angelegt-er war nun unnötig geworden. Als der Arzt verschwunden war, holte die Schwester eine Kollegin und gemeinsam machten sie Ben noch sauber und wischten das Blut ab, das an seinem Oberschenkel entlang ins Bett gelaufen war. Nach einer erneuten Lagerung ließen sie ihren jungen Patienten wieder in Ruhe und wenig später standen Andrea und Frau Krüger gemeinsam im Zimmer, um die beiden Pechvögel zu besuchen.
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Der Mentalist?
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Für Kim und Thorsten ist wieder eine Spur, die sie gehofft hatten zu finden, im Nirwana verschwunden. Die stehen echt auf dem Schlauch und werden ohne nen Tipp sicher die beiden Freunde nicht so schnell aufstöbern!
Inzwischen ist der Doc zurück und freut sich schon wieder auf eine Spezialbehandlung Semirs. Wenigstens muss der die Nacht nicht in der Isolierzelle verbringen, sondern darf gestärkt im weichen Bettchen schlafen, was Ben schon lange tut!
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Ja-die Werbung ist wirklich gut-dabei versuche ich sowas normalerweise zu umgehen.
Nun aber zur Story:
Der Dealer, der versucht hat an Grabowskis Sohn Drogen zu verkaufen ist durchaus polizeibekannt. Es gelingt auch bald den Namen des Lieferanten herauszubringen-ist uns der nicht schon bekannt? Das hängt also alles zusammen! Na ja, vielleicht bringt die Handynummer die Polizei weiter! Ich kann den Vater auch so gut verstehen, da bemüht man sich,seinen Kindern ein drogenfreies Umfeld zu bieten, aber gerade an der Schule werden sie dann angesprochen! Allerdings wird es nicht viel nützen, da nem Kleindealer ne blutige Nase zu hauen-an sowas ist der gewöhnt-aber vielleicht schaffen es Semir, Ben und Alex ja, den Drahtzieher, diesen Kalle zu ermitteln und aus dem Verkehr zu ziehen-das würde wenigstens was bringen!
Ja mit den Namen, das ist etwas schwierig-vielleicht solltest du uns zur Story ne Setlist bieten, wie es sie in manchen Büchern ja gibt? Gerade ich mit meinem phänomenalen Namen(vergess)gedächtnis tue mich da brutal schwer!