Mann Ben wird vernünftig!
Ich hatte ja erwartet, dass der völlig hektisch versucht, alleine seinen Freund und seinen Nachfolger zu finden, aber er wartet brav, bis die Fachleute vor Ort sind und mit der professionellen Bergung beginnen.
Dass alle froh waren, als das Auto leer war, ist nachvollziehbar. Die Angst, welcher Anblick sich darin wohl bieten könnte, muss einem ja fast den Verstand rauben! Aber nun können die beiden Verschütteten auf sich aufmerksam machen und dann langt natürlich jeder mit hin, um die eingestürzte Treppe abzutragen.
Auf das Wiedersehen freue ich mich schon! Oder geht das gar nicht so einfach und du hast dir da vielleicht irgendeine Komplikation ausgedacht?
Beiträge von susan
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Nun erfährt Semir, dass Ben wohl doch noch lebt, aber ich denke, er kann es gar nicht glauben, bevor er es selber gesehen hat. Er selbst wird nun als kleiner Vorgeschmack mit kurzen Elektroschocks gequält , aber was Ben nun bevorsteht, ist sicher wesentlich schlimmer, weil da der Strom ja durch den ganzen Körper geht.
Da hat der Doc aber an alles gedacht und anstatt um sein eigenes Leben zu fürchten, macht Ben sich schon Gedanken um seinen Kumpel-das ist wahre Freundschaft!
Das wird aber ein Wettlauf um das Leben werden-hoffentlich kommen Kim und Thorsten jetzt langsam in die Pötte, denn lange werden unsere Helden das nicht durchstehen! -
Wenig später kam die Schwester mit dem Frühstück für Semir und Ben stellte sie die Frage: „Welche Geschmacksrichtung wollen sie denn bei der Astronautenkost? Ich habe Cappuchino, Schoko, Vanille, Waldbeere und Multivitamin im Angebot. Nach kurzer Überlegung entschied sich Ben für Cappuchino, das kam seinem sonst unabdingbaren morgendlichen Kaffee am nächsten. Aber zunächst zog die Schwester noch die Magensonde heraus. Dazu löste sie nur mit behandschuhten Händen das Pflaster auf seiner Nase und zog einfach an, bis sie draußen war, begleitet von Ben´s Würgen. Semir verging beinahe der Appetit an seinem Frühstück, aber als Ben´s Gesicht jetzt noch mit einem feuchten Waschlappen abgewischt war, sah der schon wieder recht munter aus der Wäsche.
Vorsichtig trank er erst einen Schluck Wasser und als das klappte, widmete er sich der Packung, die ein wenig wie ein Milchshake schmeckte. Sie war gekühlt und Ben genoss in langsamen Schlucken die 200ml hochkalorischer Flüssignahrung, während auch Semir sein Frühstück beendete.
Nach einer kurzen Pause kam die Schwester wieder zum Waschen und den ersten Drainagenentfernungen. Ben war ziemlich aufgeregt, als sie nach dem Lösen der Pflaster erst die Fäden abschnitt und dann erst den Sog abliess, um danach die Redons nacheinander herauszuziehen, aber es ziepte eigentlich nur kurz und dann war es vorbei. Ben hatte sich aber wohlweislich vorher noch einen Schmerzmittelbolus verpasst-sicher ist sicher!
Heute half er schon ein wenig beim Waschen mit, drehte sich alleine zur Seite und als man das Leintuch wechselte, stand er, gestützt von einer zweiten Schwester, schon kurz vor dem Bett. Mann, so wie ihm die Knie zitterten, hätte man meinen können, er habe schon einen Halbmarathon hinter sich, aber trotzdem war er ein wenig stolz auf sich, dass er es geschafft hatte, ohne dass ihm schwindlig wurde. Danach putzte er im Sitzen noch selber seine Zähne und als man ihm einen Spiegel reichte, war er mit der Bartlänge gar nicht so unzufrieden. Irgendwann musste ihn in den letzten Tagen mal jemand rasiert haben, aber es war ein merkwürdiges Gefühl, sich daran überhaupt nicht erinnern zu können. Man war da so ausgeliefert und musste darauf vertrauen, dass die Ärzte und Schwestern alles richtig machten, ohne selber eingreifen zu können, das war schon komisch, gerade wenn man sonst gewohnt war, alles selber zu machen.
Als die Körperpflege beendet war, alle Verbände erneuert und Ben mit einem frischen Flügelhemd bekleidet wieder auf dem Rücken lag, atmete er befreit auf und schloss ein kleines Vormittagsschläfchen an, liebevoll betrachtet von Semir, der die rasanten Fortschritte seines Freundes mit wohlwollendem Erstaunen beobachtete.Zu Semir kam wenig später noch die Logopädin und obwohl man schon kaum mehr eine Sprachauffälligkeit feststellen konnte, zog sie ihr Übungsprogramm mit ihm durch und Semir kam sich vor, wie ein Opernsänger bei der Stimmbildung, denn heute sollte er sogar singen. Als er einen kleinen Seitenblick zu Ben warf, sah er, dass der in sich hinein grinste. Na warte! Das würde Konsequenzen haben! Kaum war die Therapeutin verschwunden, erkundigte er sich: „Was gibt’s da zu lachen?“ und als Ben unauffällig betonte: „Ach, gar nichts!“, flog eine Packung Tempotaschentücher auf dessen Bett, was er sofort zurückwarf. Sie alberten noch eine Weile herum, aber als Ben sich nun wieder ein Schmerzmittel verpasste, wurde er extrem müde und so kehrte wieder für eine kurze Zeit Ruhe ein. Semir war erleichtert, dass es war, wie es war-sie beide hatten harte Zeiten hinter sich, aber es würde weitergehen, da war er sich nun hundertprozentig sicher!
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Super, dass du schon wieder ein Stück weiter denkst und an den nächsten Geschichten schreibst!
Aber nun zum heutigen Kapitel.
Anscheinend stimmt die Chemie zwischen Alex und Semir. Ben hat nun auch mitgekriegt, dass die beiden abgängig sind und macht sich nach Susannes Ortung auf die Suche nach den beiden. Hoffentlich kann er den verletzten Semir bald finden! -
Puh, das war aber spannend und dramatisch! Ja-Semir wird ständig von Alex gerettet und jetzt sitzen die beiden Pechvögel verschüttet im Keller des Industriebaus und Semir ist ganz schön schwer verletzt. Ich hoffe inständig, dass der BMW, dessen Farbe ja eh keinen Anklang gefunden hat, schnell geortet werden kann! Ben wird sich da hoffentlich gleich drum kümmern, wenn er nichts von den beiden hört!
Ja ich schliesse mich Elli an-du musst unbedingt weiterschreiben! -
Man hatte Ben in der Nacht nur einmal aufgeweckt und frisch gemacht und dabei noch einige Messwerte ermittelt. Sein Flüssigkeitshaushalt war nun relativ ausgeglichen und die Niere hatte aufgehört riesige Mengen auszuscheiden. Kontinuierlich konnte man über Nacht bereits das Noradrenalin reduzieren und gegen Morgen ganz ausschalten. Ben konnte sich selber wieder ein wenig im Bett drehen, so dass die Gefahr des Wundliegens gebannt war und mit seiner Schmerzpumpe kam er gut zurecht. Alleine das Wissen, sich jederzeit mit Opiat versorgen zu können, ohne jemanden zu bitten, sorgte schon dafür, dass er lockerer wurde und die Angst vor den Schmerzen, die ihn durchaus beherrscht hatte, weniger wurde.
Er drehte sich also ruhig wieder um und lauschte Semirs sonorem Schnarchen, bis er in Kürze eingeschlafen war. Die Nachtschwester hatte die beiden Monitore im Zimmer auf Privatbildmodus gestellt, dass hieß, dass im Zimmer selber der Bildschirm dunkel und leise blieb, man aber von draußen und von jedem anderen Zimmer aus Zugriff auf die Überwachungsdaten hatte. So piepten zwar Infusomaten und Perfusoren, wenn sie leer wurden, aber es hielt sich in Grenzen, denn die Medikamente, die Ben zugeführt werden mussten, wurden stündlich weniger.
Am Morgen gähnte Ben herzhaft, als die Frühschicht zum Waschen kam und zog sich seine Decke ein wenig über den Kopf. Nach einem Blick auf die Uhr beschwerte er sich: „Es ist erst 6.30, also vor Tau und Tag-kann man bei euch nicht mal ausschlafen?“ Semir, der wach und fit war, musste grinsen. Das war wieder der alte Ben, der morgens nicht rauskam, was ein häufiges Zuspätkommen und so manchen Anschiss von der Chefin zur Folge hatte. Nach kurzer Überlegung beschloss die Schwester einen anderen Patienten vorzuziehen und während Semir wieder duschen durfte, drehte sich Ben noch genüsslich zur Seite und hängte ein Stündchen Schlaf an.
Nun kam erst die Visite und der Chirurg und der anästhesiologische Chefarzt waren von den Fortschritten ihrer beiden Patienten sehr angetan. „Herr Gerkan, eigentlich gibt es für sie keinen Grund mehr, auf der Intensivstation zu bleiben. Die weitere Behandlung könnte man auch auf der neurochirurgischen Normalstation fortführen. Wenn sie allerdings noch ein wenig dableiben wollen, können sie das machen. Wir haben gerade keinen Bettennotstand auf der Intensiv, also sie dürfen entscheiden!“ sagte der Anästhesist zu ihm und Semir bat, noch ein wenig dableiben zu dürfen. Allen war klar, dass das nur wegen seinem Freund so war, aber er würde leichter gehen, wenn der noch etwas besser beieinander wäre.
Auch ohne Noradrenalin hielt sich Bens Blutdruck im Normbereich. Er war nun auch nicht mehr aufgequollen und aus der Magensonde war nur ein Teil des Wassers zurückgelaufen, das er getrunken hatte, nicht mehr diese Menge an Magensaft, so dass man davon ausgehen konnte, dass die Peristaltik, also die Darmeigenbewegung, wieder in Gang kam. Als der Chirurg seinen Bauch betastete, drückte Ben vorher noch schnell aufs Knöpfchen und so war die Untersuchung auch gar nicht schlimm. Man hörte mit dem Stethoskop auf seinen Bauch und dann wurden ihm und der Schwester die Anordnungen für den Tag gegeben. „Herr Jäger, sie dürfen ab sofort unbegrenzt trinken und wir bieten ihnen Astronautenkost an, damit die Dünndarmzotten keinen Schaden nehmen. Die brauchen enterale Ernährung und wir geben ihnen zwar momentan noch alle Kalorien als Infusion, aber wenn sie es vertragen, erfolgt jetzt zügiger Kostaufbau. Die Magensonde kann raus und die beiden Redondrainagen auch. Sie werden heute mit der Krankengymnastik aufstehen und mit einem anderen Gerät Atemgymnastik machen. Ich denke, sie haben das Schlimmste überstanden und wir können jetzt mal vorsichtig optimistisch sein.“ sagte der Arzt.
Immer noch lief der Insulinperfusor und seit es Ben besser ging, hatte er die Schwestern bei jedem Medikament gefragt, wozu das war und warum er es bekam. Nun stellte er die Frage, die ihn schon die ganze Zeit beschäftigte: „Meinen sie ich bleibe zuckerkrank und muss lebenslang Insulin spritzen, oder kann sich das wieder geben?“ Der Arzt wiegte den Kopf hin und her. „Es ist noch zu früh, um eine Prognose abzugeben-häufig ist das der Fall, aber wir haben auch schon erlebt, dass sich das Pankreas wieder weitgehend erholt. Wir müssen abwarten!“ erklärte er seinem Patienten, der nun nickte und innerlich heftig zu hoffen begann, dass er wieder ein ganz normales Leben führen könnte. Als die Visite weiterzog sagte Semir aufmunternd zu seinem Freund. „Gemeinsam schaffen wir das, egal was kommt!“ und Ben nickte langsam.
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Semir ist noch nicht gebrochen. immer noch versucht er seinem Kontrahenten die Stirn zu bieten.Als er allerdings die Fotos seiner Familie sieht, die Dr. Schmidt nun anscheinend psychologisch betreut, knickt er ein-hätte ich auch gemacht. Das ist furchtbar gemein vom Doc, so ein Druckmittel einzusetzen, aber wie schon der Gerichtsmediziner angemerkt hat-der schreckt vor nichts zurück!
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Also das mit Hartmut könnt ihr euch aus dem Kopf schlagen-das ist ein ganz Lieber, wie wir seit dem Wochenende wissen!
Gut dass Thorsten diesem Dr.Dr. Schmidt nicht traut. Kim ist da anscheinend vertrauensseliger! Aber so besteht doch eine kleine Chance, dass er die Ermittler zu Semir führt.
Auch Semir hat inzwischen den Psychologen enttarnt und ihm müsste klar sein, dass der nicht vorhat, ihn am Leben zu lassen. Allerdings wird Semir nun alles tun, was er von ihm verlangt, denn gleich schlimm wie Bens Tod wiegt ein Attentat auf seine Frau, oder seine Kinder. -
Na klar hatte ich Showdown gemeint-da sieht man, wie sich Cobratitel heimlich in den Alltag schleichen
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Oh, das mit dem Zugriff lief jetzt aber suboptimal!. Alex ist ein blöder Fehler passiert, aber auch Semir und Ben hätten ein wenig überlegter handeln können, dann wäre der nächste Verbrecher nicht entwischt!
Der wird jetzt vermutlich nichts besseres zu tun haben, als seinen Auftraggeber zu verständigen und das ist ein grosser Fisch, an den ohne das Überraschungsmoment wahrscheinlich schlecht ranzukommen ist-so ein Mist! -
Nach Beendigung der Besuchszeit kamen zwei Schwestern, um Ben zum ersten Mal an den Bettrand zu mobilisieren. Erst bekam er ein Schmerzmittel und das Aufrichten tat trotzdem wahnsinnig weh, aber als er dann saß, fühlte er sich doch ganz gut und es war einfach schön, die Welt aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Während die eine Schwester das Bett glättete, stützte ihn die zweite von der Seite und als er mit kühlem, erfrischendem Franzbranntwein auf dem Rücken eingerieben wurde, atmete er tief durch und der Geruch erinnerte ihn irgendwie an seine schon verstorbene Großmutter. Deren Geheimtipp war auch dieser Franzbranntwein gewesen und mit dem hatte sie versucht, so ziemlich alle Wehwehchen zu behandeln und wenn der nicht half, kam Klosterfrau Melissengeist zum Zug. Innerlich in ausreichenden Mengen angewendet, konnte der fast alle Krankheiten heilen. Das passende Geschenk für Oma zu allen Gelegenheiten war zudem Doppelherz gewesen. Dieser Likör mit angeblich wundertätigen Eigenschaften, war von den ganzen älteren Damen konsumiert worden. Er musste in sich hinein grinsen. Als kleiner Junge hatte er das auch wirklich geglaubt, aber heute war er überzeugt davon, dass das nur ein Vorwand für ein vormittägliches Schnäpschen für die Mädels gewesen war. „Na, sie können ja schon wieder lachen, Herr Jäger!“ sagte die eine Schwester herzlich. Als Ben ihnen seine Überlegungen mitteilte, mussten die beiden Schwestern grinsen, aber Semir sah ihn verständnislos an. Von diesen ganzen Dingen hatte er mit seinem türkischen Background in Köln-Kalk keine Ahnung. Bei ihnen hätte nie eine ältere Frau Alkohol konsumiert, während die jungen Türken, er eingeschlossen, das nicht so eng gesehen hatten.
Nach etwa 10 Minuten, in denen er auf Aufforderung tief durchgeatmet hatte und auch das Noradrenalin nicht verändert werden musste, ließ sich Ben wieder unter Schmerzen hinlegen und brauchte dann eine Weile, um diese Anstrengung zu verkraften. Mann, wie konnte man nur in wenigen Tagen vom vitalen, kraftstrotzenden jungen Mann zum Pflegefall werden, es war ihm unbegreiflich, aber so sehr er sich auch anstrengte, seine Energie war im Moment verbraucht und er konnte nur die Augen schließen und darauf warten, dass sich die Batterien wieder aufluden.
Wenig später bekam Semir sein Abendbrot und jetzt schaffte Ben es tatsächlich, seinen Becher selber zu halten und sein Wasser zu trinken. Als der Arzt später nochmals zum Kontrollultraschall kam, war er sehr zufrieden. Es waren keine Flüssigkeitsansammlungen im Bauch mehr festzustellen und als man vorsichtshalber die Pankreasdrainage wieder mit 2 ml steriler Lösung angespült hatte, kam auch die Flüssigkeit klar zurück.Wenn an seinem Bauch herummanipuliert wurde, verzog Ben heftig das Gesicht, weil ihm das immer noch sehr weh tat. Nach kurzer Überlegung ordnete der Arzt eine sogenannte PCA-Pumpe an. Er legte die Dosierung und das Intervall fest und wenig später baute die Schwester einen Opiatperfusor mit einem Druckknopf an einer Leitung an, programmierte ihn mit einem Spezialschlüssel und erklärte ihm, wie das funktionierte. „Herr Jäger, dies ist eine patientenkontrollierte Schmerzpumpe, auf Englisch: Patient Controlled Anästhesie-PCA. Damit können sie sich selber mit Schmerzmittel versorgen, sooft sie eines benötigen. Wenn sie auf den Knopf drücken, bekommen sie eine fest eingestellte Dosis injiziert und müssen nicht warten, bis ihnen von uns jemand etwas zukommen lässt. Es ist eine Sperrzeit programmiert, damit sie sich nicht überdosieren können. Wenn sie innerhalb dieser halben Stunde erneut drücken, ertönt zwar der Kontrollton, aber sie bekommen kein Medikament.“ Sie forderte Ben nun auf, in ihrem Beisein zu drücken und tatsächlich merkte nach dem Ton Ben erleichtert, wie das Schmerzmittel in seine Vene schoss. Eine wohlige Müdigkeit machte sich in ihm breit und er schloss noch ein wenig die Augen.
Nach der Abendtoilette kam auch Semir zur Ruhe und wenig später schliefen die beiden Freunde hoffnungsvoll dem nächsten Tag entgegen. -
Jetzt bin ich heute erst zum Nachlesen gekommen-Mann, da ist ja einiges passiert in der Zwischenzeit!. Jetzt erschliessen sich die Zusammenhänge und eigentlich sind jetzt die Namen und Funktionen der Täter bekannt.
Der grosse Fisch ist der Autoimporteur, der sich nicht in die Suppe spucken lassen wollte, daher der Mord und die ganzen Verwicklungen.
Besonders gut haben mir auch Alex`Gedanken nach seinem ersten Arbeitstag gefallen-ja genauso ist es Ben damals auch gegangen! Das wäre doch ne Idee-Semir macht ne Familienpause und Ben und Alex ermitteln gemeinsam! Ach so, aber Ben will ja Musik machen, Mist!
Jetzt gehts wohl in die Waldhütte zum grossen Shutdown-bin ja gespannt, was du dir ausgedacht hast-ach ja, eine gute Zeit auf Dienstreise! -
Gratulation! Dann kannst du mich ja bald besuchen kommen!
Freu mich, wenns weitergeht! -
Mann der arme Semir. Der ist ja sowas von am Boden zerstört, dass es schlimmer eigentlich nicht mehr geht. Obwohl er ja augenscheinlich Opfer ist, fühlt er sich als Täter und denkt, sogar seine Frau würde das von ihm denken-da hat der Doc wirklich ganze Arbeit geleistet. Der hat sich für Semir so ungefähr die schlimmste Strafe ausgedacht, die man sich vorstellen kann, da verblasst jede körperliche Folter dagegen.
Ben hat sich inzwischen von seinem Knockout erholt und denkt das einzig Richtige. Er würde dem Doc gerne die Fresse polieren-das ist Gott sei Dank wieder unser alter Ben und nicht die medikamentengesteuerte Marionette! Ich hoffe, Ben kann seine Wut bald am Richtigen ausleben! -
„Die ganze Zeit möchte ich mich schon bei dir entschuldigen. Dieser ganze Schwachsinn, der uns beiden beinahe das Leben gekostet hätte, wäre nicht geschehen, wenn ich nicht so uneinsichtig und verbohrt gewesen wäre. Du hast dir wegen der Fußballkarten so große Mühe gegeben und ich habe dich fallen gelassen, wie eine heiße Kartoffel, als ich Jan gesehen habe. Ich schäme mich dafür, denn wer war die letzten Jahre immer da, wenn ich Hilfe gebraucht habe, wer ist mit mir durch dick und dünn gegangen? Nein, nicht Jan, sondern du. Als ich gemeint habe, sterben zu müssen, hast du meine Hand gehalten und ich war eigentlich nur dankbar, dass ich so eine Freundschaft wie unsere erleben durfte. Das wollte ich nur mal gesagt haben!“ schloss er dann und konnte fast nicht glauben, als er ein feines Glitzern in Semir´s Augen entdecken konnte.
Der war sichtlich gerührt und sagte leise: „Weisst du, auch ich mache mir schon die ganze Zeit Vorwürfe. Wenn ich nicht unaufmerksam gewesen wäre, wäre der Bagatellunfall nicht passiert und dann hätte uns auch der LKW nicht erwischt. Wenn du gestorben wärst, hätte ich mir ein Leben lang die Schuld dafür gegeben. Ich bin alt genug, um über solchen Sachen zu stehen, aber trotzdem hat es mich, bei allem Verständnis, gewurmt, als du mit Jan abgezogen bist und nicht mit mir ins Stadion. Die Vernunft hat mir gesagt, dass du die Gelegenheit, nen alten Freund wiederzusehen, nutzen musstest, aber im tiefsten Inneren war ich fürchterlich eifersüchtig. Ich habe eigentlich aus Trotz gegen Jan ermittelt-gut schnell war mir klar, dass der keine weiße Weste hatte, aber eigentlich hat die Chefin Recht. Man soll nicht an einem Fall arbeiten, wenn man persönlich involviert ist. Gefühle und Polizeiarbeit vertragen sich nicht!“ Ben nickte und streckte Semir die Hand entgegen:“Begraben wir die Sache? Jan und Eva sind tot und wenn wieder irgendwas kommt, was unsere Freundschaft gefährden könnte, dann reden wir miteinander und zwar bevor es zu solchen Eskalationen kommt!“ sagte er entschlossen Semir schlug ein.
Danach blieben die beiden noch eine ganze Weile da sitzen bzw. liegen und hingen ihren Gedanken nach, bis auf einmal Andrea und kurz darauf Konrad im Zimmer standen. Wenig später stieß noch die Chefin hinzu und als sich nun alle ihren Besuchen widmeten, verging der Nachmittag wie im Flug.
Konrad erklärte Ben, dass er angerufen habe und am Vortag die Auskunft bekommen hatte, dass Ben intubiert war und deswegen sowieso nichts mitkriegen würde. Deshalb hatte er von einem Besuch abgesehen und sich lieber der Firma gewidmet. „Ben nach diesen ganzen Dingen die dir passiert sind, wirst du ja jetzt hoffentlich so vernünftig sein und der Polizeiarbeit den Rücken zukehren. Dein Platz in der Firma wartet auf dich und ich würde mich freuen, dich baldmöglichst in die Materie einzuarbeiten.“ erklärte er, aber Ben schüttelte den Kopf. „Papa, schlag dir das aus dem Kopf. Ich bin sehr glücklich mit meiner Arbeit und wenn ich das irgendwann mal nicht mehr machen möchte, dann würde ich trotzdem eher alles andere tun, als in die Firma einzusteigen. Das ist etwas, was mich einfach nicht interessiert. Ich will kein Leben führen, wie du es tust und bin auch vom Finanziellen her nicht anspruchsvoll. Mein Gehalt bei der Polizei reicht, um meine Bedürfnisse zu erfüllen und ich bin ja froh, dass du dein Lebenswerk erhalten konntest-denn Konrad war schon beinahe vor der Pleite gestanden-aber lass das Julia und Peter weiterführen, die tun das gerne. Lass mich mein Leben leben und freu dich, dass es mir damit gut geht!“ erklärte er und Frau Krüger, die zwar gerade bei Semir stand, hatte einen Teil des Gesprächs mitbekommen und lächelte nun Ben aufmunternd zu.„Ben, wir freuen uns alle, wenn sie wieder gesund sind und ihrer Arbeit nachkommen können. Unser Dreamteam geht uns ab und in der PASt warten alle schon sehnsüchtig auf den Tag, an dem sie das nächste Fahrzeug demolieren. Auch hat Frau Schrankmann die Beschwerde Mc Connors unter den Tisch fallen lassen, als ich ihr die Hintergründe erklärt habe und so steht ihrer Rückkehr nichts mehr im Wege. Die Suspendierung ist hiermit offiziell aufgehoben!“ erklärte sie. Semir und Ben wechselten einen Blick. „Chefin, ihnen ist schon klar, dass sie uns hiermit unter Zeugen die Erlaubnis gegeben haben, das nächste Fahrzeug zu schrotten?“ fragte nun Ben und die Chefin grinste in sich hinein. „Als würden sie das nicht so oder so tun!“ erwiderte sie und alle Anwesenden brachen in ein befreites Lachen aus.
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So, nachdem mich der Alltag heute schon heftig wieder hatte, möchte ich allen, die nicht dabei sein konnten, einen absolut subjektiven Eindruck meines ersten Fantreffens übermitteln.
Am Donnerstag war schon Sonja mit der Bahn aus Oberammergau angereist, damit wir am Freitag nicht allzu spät aufbrechen konnten.Gegen 11.00 starteten wir also in Nordschwaben bei normalem Freitagsverkehr, was leider auf unseren Autobahnen bedeutet: STAU. Nun, es war nicht allzu schlimm, wir haben mit ein paar Päuschen die 450 km in etwa 5,5 h geschafft und als wir endlich nach Umleitungen und einem unkundigen Navi doch das Jugendgästehaus gefunden hatten, wurden wir gleich herzlich begrüsst. Meine Freundin Darcie war schon wesentlich eher eingetrudelt, aber wir lagen so im Mittelfeld, die Staus auf der A 45 wurden auch von einigen anderen von innen betrachtet. Aber die Lage des Hauses ist echt wunderschön am Waldrand gelegen, während der Charme von innen sich vermutlich eher einem Bundeswehrreservisten erschließt. Wir hatten einen 10er Schlafsaal mit Stockbetten, die sicher von den Russen auf der Flucht vergessen wurden. Ich habe schon lange nicht mehr in einer Hängematte geschlafen, aber jetzt habe ich das zwei Nächte nachgeholt-man rutscht nämlich immer wieder in die Kuhle zurück, egal, wie sehr man sich auch anstrengt!
Aber wie Darcie immer bemerkt-Schlaf wird überbewertet und so habe ich heute Nacht mein Luxusbett mit Aldimatratze um so mehr genossen!
Aber deswegen möchte ich auf gar keinen Fall die nächtlichen Gespräche, gell Franzi, wie war das mit dem Würstchengrillen :D? -missen. Ich habe mich ein wenig wieder gefühlt wie 15 und das in meinem biblischen Alter
.Ach ja und von Rückenschmerzen keine Spur und ich habe da auch sonst kaum jemanden jammern hören-also sind das wahrscheinlich sogar Spezialbetten!
Als so nach und nach alle eingetrudelt sind, haben wir uns ganz zwanglos begrüsst.Viele kannten sich schon, andere waren zwar, wie ich zum ersten Mal beim Fantreffen, aber es war überhaupt kein Problem. Jeder wurde sofort herzlich aufgenommen und nachdem man bei wunderschönem Wetter, mit Getränken versorgt, zwanglos draussen rumtingeln konnte, sich mal hier dazustellen, mal da hinsetzen, war das absolut nicht schwierig Anschluss zu finden, wenn man wollte. Also falls sich da im nächsten Jahr jemand deswegen Gedanken macht-einfach hinfahren, ist gar kein Problem, auch wenn man schüchtern ist (was ich ja von mir nicht behaupten kann
)
Irgendwann hat dann Thorsten die Begrüssungsansprache gehalten und hat dabei verkündet, dass "Hartmut" am nächsten Tag kommen würde, was uns natürlich in Entzücken versetzt hat. Alle Teilnehmer hatten von Thorsten zuvor eine Mail erhalten, dass leider eine Besichtigung bei Action Concept aus mehreren Gründen nicht möglich wäre und wir die Anreise von Niels Kurvin mit Spenden unterstützen müssten, denn er war nicht-wie geplant-beim Dreh in Köln, sondern wurde extra für uns aus Berlin eingeflogen und ist deswegen auch schon um 4.30 aufgestanden-grosses Lob deshalb auch an ihn!Aber nun doch noch ein wenig chronologisch: Nach der Ansprache gabs dann Abendessen, im Angebot waren Pasta mit drei verschiedenen Saucen-da war für jeden was dabei und echt lecker gekocht! Nachdem wir uns gesättigt hatten, erzählte uns Thommy von seiner Entführung und wie Elli ihn gerettet hatte. Nur fiktiv, versteht sich! Wir machten uns eifrig Notizen und dann ging es wieder nach draußen zum geselligen Beisammensein und man fand immer einen Gesprächspartner. Bei fortschreitender Dunkelheit sammelte Thommy dann seine Mannen zur angekündigten Nachtwanderung und bei wunderschönem Wetter sind wir dann ein halbes Stündchen Richtung Aggertalsperre durch den Wald mit Taschenlampen marschiert und bekamen auch schon einen Einblick, wo die morgige Schnitzeljagd stattfinden sollte.
Nachdem die meisten erst in den frühen Morgenstunden ins Bett gekrochen waren, war der morgendliche Wasch- und Duschstress mit entweder eiskaltem, oder ziemlich warmem Wasser sehr aufregend, aber alle haben es geschafft bis 9.00 zum Frühstücksbuffet zu erscheinen. Mann so gut gehts mir daheim nicht! Knusprige Brötchen, Wurst, Käse Marmeladen, Rührei, Gurke-kurz gesagt, alles, was das Herz begehrt, warteten am Frühstücksbuffet auf ihre Abnehmer. Frisch gestärkt gings dann in Gruppen, die wir am Vorabend noch ausgelost hatten zur Lösung des Kriminalfalls. Wir mussten im Wald nach den Hinweisen suchen, die wir am Vorabend bei Thommys Bericht notiert hatten und mit einer Google Maps-Karte zum Markieren und mehreren Digicams ausgerüstet, suchten wir in Gruppen im Wald und nahe des Gästehauses nach Hinweisen.
Nach unserer Rückkehr kam kurz danach Niels Kurvin, den Thommy mit seinem BMW vom Düsseldorfer Flughafen abgeholt hatte und mischte sich erst mal zwanglos unters Volk.Mann, ich komme nicht mehr aus dem Schwärmen, was das für ein geerdeter, netter Schauspieler, ohne jegliche Starallüren ist! Er plauderte erst draußen, in kleiner Runde, aus dem Nähkästchen, aber durch seine nette Art,seine Intelligenz und der Gabe, auf andere Menschen wahnsinnig gut einzugehen, hat er unsere Herzen im Flug gewonnen.
Nachdem das Wetter nun immer schlechter wurde, hatte das Orgateam drinnen im Speisesaal die Bestuhlung geändert und so konnten alle im Halbkreis sitzend, den Berichten, Erzählungen und persönlichen Eindrücken von Niels beim Cobradreh, seiner Passion der Regiearbeit und vielen netten Anekdoten lauschen. Eigentlich könnte ich jetzt noch mehrere Stunden von diesen Eindrücken berichten, aber ich habe leider nicht mehr so viele Zeichen. Daher denke ich-es waren so viele dabei, da könnte ja auch jemand anders was darüber erzählen!
Nach spannenden Berichten gab es für alle Autogramme mit Widmung und danach war das Wetter so aufgeklart, dass man sich nach draußen begeben konnte und es wurde jedem Einzelnen der Wunsch nach einem Bild mit ihm erfüllt. Allein das war schon eine Session, denn Niels ließ sich oft die Bilder zeigen und wenn er nicht zufrieden war, dann wurden die so lange wiederholt, bis er sie für gut befunden hat. Zu keiner Zeit genervt, hat er mit viel Humor die Sache gemeistert und hat auch den zweiten Gast, der das ganze Wochenende mit uns verbracht hat, nämlich Dirk Rabe, mit einbezogen, verbal und auch in die Bilder.Ich denke, viele von uns haben wirklich einmalige Erinnerungen mit nach Hause genommen.
Nach 6 Stunden, die aber wie im Flug vergangen waren, wurde Niels wieder zum Flughafen gebracht und wir hatten uns unser Eis und kurz danach die verspätete Suppe verdient.Danach wurde den Gruppen von Elli der zweite Teil des Gewinnspiels präsentiert. Uns wurden Bilder von Cobrafolgen gezeigt, die wir dann vorgegebenen Titeln zuordnen mussten.Nach der Auswertung standen die Gewinner fest, die später bei der Siegerehrung noch reich beschenkt wurden.Spannend war auch ein Duell zwischen Simon und Thorsten, die wirklich schwierige Fragen zu Cobrafolgen im direkten Schlagabtausch beantworten mussten. Simon hat gewonnen, aber nur knapp-Mensch haben die beiden ein Wissen! Parallel dazu hat Dirk, der ja in Shutdown als Nebendarsteller mitgewirkt hat, uns in die Geheimnisse des Kämpfens vor der Kamera eingeweiht. Sehr kurzweilig und interessant hat er anhand vieler Beispiele und praktischer Übungen, die für ihn nicht immer ganz schmerzfrei ausgingen ( hallo Malika
) geduldig wieder und wieder uns Greenhorns
in die Geheimnisse des Kampfsports eingeführt.Nach dem Abendessen-einer leckeren Pizza und Nudelaufläufen aus aus den Resten- war dann die Siegerehrung, auf der als Gewinn diverse DVDs von Cobra und auch sonst noch Kleinigkeiten ausgegeben wurden.
Mit dem geselligen Teil, überwiegend draußen, endete der letzte Abend.
Nach eher kurzem Schlaf gabs wieder Frühstück. Die Zimmer wurden geräumt und gekehrt und wir speziell nutzen die Zeit nach der Abreise, die uns schon schwerfiel noch, um uns mit anderen netten Fanclubmitgliedern, die nicht beim Fantreffen dabeigewesen waren, in Gummersbach zum zweiten Frühstück zu treffen.
Als wir uns auf die Rückfahrt begeben hatten und diesmal der Verkehr so lief, wie wir uns das vorgestellt hatten, waren wir eine Stunde früher zurück, als wir auf der Hinfahrt gebraucht hatten. Sonja machte sich dann mit dem Zug von Donauwörth aus auf, wieder die heimischen Berge aufzusuchen und ich fuhr gutgelaunt nach Hause, wo mich dann der Alltag mit Starkregen und Hochwasser wiederhatte.
Fazit: Es war ein schönes Wochenende, gut geeignet, um aus dem Alltag abzutauchen.Man konnte sich endlich mal, ohne blöd angemacht zu werden, als Cobrafan outen und mit Sicherheit würde sich der gemeine Bundesbürger, der herablassend auf diese einfach gestrickten Cobrafans herabsieht ( oder empfinde das vielleicht nur ich so?), gewundert haben, dass die Gespräche und auch das Miteinander durchaus mehr Niveau hatten, als so manche andere Veranstaltung.
Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder die Zeit finde, Richtung Nordwesten zu ziehen-ich habe als Bayerin, die sonst eher Richtung Süden orientiert ist, dadurch wieder ein Stück Deutschland entdeckt, in dem es mir bald genauso gut gefällt wie zuhause-und das will was heißen-gell Thommy und Sonja!
Ich hoffe ja, dass ich nicht die einzige bleibe, die ihre Eindrücke den anderen mitteilt und freue mich auf andere Posts.Eure susan
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Jetzt weiss Jan zwar, dass er in einem Duplikat der Villa Flavios ist, dass er Trauzeuge werden soll und außerdem, dass Semir und Ben noch leben, aber das hilft ihm leider im Moment nicht so besonders viel! Da kann er nur die Augen offenhalten und auf eine Möglichkeit zur Flucht hoffen.
Ob Thomas nun zum Verräter wurde, oder aber von Flavio abgefangen wurde, ist eigentlich egal, denn in beiden Fällen sieht es nicht sehr gut für ihn aus.Ach ja, so ein Leben auf der Baustelle-ich kenne das!...Auf, Semir und Ben, der Kachelofenbauer ist ne richtig heisse Spur, knackt jetzt mal schnell Jans Auto, wenn der Schlüssel nicht steckt und dann ab zu den Ermittlungen-es pressiert!
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Ja-war ein schönes Wochenende in Bergneustadt! Aber zurück zur Geschichte:
Jetzt hat der Doc Semir so ungefähr die schlimmste Folter angetan, die man sich vorstellen kann. Er macht ihn glauben, dass er Ben mit eigener Hand erschossen hat und das glaube ich gerne, dass es Semir deswegen brutal schlecht geht! Wenn er seine Familie nicht hätte, würde er sicher versuchen, sich selbst was anzutun, denn mit dieser Schuld weiterzuleben-obwohl er ja nichts dafür kann, ist entsetzlich.Aha und der Psychodoc hat seine Praxis direkt über der Pathologie-also ist jetzt doch wieder nicht so klar, dass Dr. Dr. Schmidt der Übeltäter ist, es könnte auch der Gerichtsmediziner sein, aber das werden wir ja hoffentlich noch erfahren.
Nachdem ich am Wochenende Hartmut kennenlernen durfte, bin ich jetzt aber fest davon überzeugt, dass der einen Hinweis auf den Aufenthaltsort unserer Helden findet-genial wie der ist, in echt und im Film! -
Bevor Semir sich versah, war die Mittagessenszeit da und als er sein Essen bekam, tat ihm Ben leid, weil der doch nichts kriegte und das, obwohl der doch sonst so verfressen war. Als hätte er Semir´s Gedanken gelesen, schüttelte Ben lächelnd den Kopf. „Nein, Semir, es macht mir wirklich nichts aus, dass ich noch nichts zu essen kriege. Ich habe irgendwie gar keinen Hunger und wenn ich daran denke, wie schlecht´s mir die ganze Zeit war, dann bin ich jetzt leidlich froh, dass ich nichts essen muss!“ erklärte er ihm. „Aber jetzt ist dir nicht mehr übel?“ vergewisserte sich Semir und war froh, als Ben den Kopf schüttelte und dann ein wenig die Augen schloss.
Wenig später kam erst die Schwester und schnallte wieder die Maske für die Atemgymnastik auf Ben´s Gesicht, damit er eine halbe Stunde übte und obwohl es darunter heiß und unangenehm war, ließ es Ben ohne Protest über sich ergehen und als er damit fertig war, stellte ihm die Schwester einen Schnabelbecher stilles Wasser hin. „Herr Jäger, sie dürfen neben der Magensonde vorbei trinken. Das meiste wird zwar wieder herauslaufen, aber gegen den trockenen Hals und das Durstgefühl hilft das erfahrungsgemäß trotzdem!“ klärte sie ihn auf. Man wartete nach der Extubation damit immer noch ein Weilchen, weil der Schluckakt oft nach Sedierung nicht sofort wieder funktionierte, aber jetzt war schon so viel Zeit vergangen, dass man keine Sorge mehr haben musste, dass Ben aspirierte und als die Schwester das Zimmer wieder verlassen hatte und dabei gleich Semir´s Essenstablett mitgenommen hatte, rutschte der wieder an seiner „Laufleine“, wie er insgeheim sein Überwachungskabel bezeichnete, zu Ben herüber und setzte sich in den Mobilisationsstuhl.
Als Ben versuchte, nach dem Becher zu greifen, entglitt er seinen immer noch schwachen und zitternden Fingern und Semir erwischte ihn gerade noch, bevor er sich komplett ins Bett ergoss. „Komm, lass dir helfen!“ sagte Semir und hielt den Becher an Ben´s trockene Lippen. Es war ein merkwürdiges Gefühl, wie ein kleines Kind versorgt zu werden, aber dankbar schluckte Ben die klare Flüssigkeit und sagte danach zu seinem Freund: „Das hätte ich mir auch nicht träumen lassen, dass ich mal zu schwach sein könnte, einen Plastikbecher zu halten, aber ich hätte das jetzt ohne deine Hilfe nicht geschafft, dank dir dafür!“ Semir grinste ihn frech an und erwiderte: „Na ich hoffe doch, dass das nicht so bleibt, denn wenn du jetzt auf Streife auch noch von mir gefüttert werden willst, dann zahlst du mir das extra!“ Nun musste auch Ben grinsen, wenn er sich das so bildlich vorstellte. Ach hoffentlich würde er bald wieder mit dem besten Kollegen, den er sich vorstellen konnte über die Autobahnen düsen, Autos schrotten, Übeltäter verfolgen und sogar Berichte würde er ab sofort freiwillig schreiben-meistens wenigstens-wenn er nur bald hier herauskam. Aber dann verdüsterte sich seine Miene.
„Semir, ich muss mit dir reden und es ist total wichtig!“ kündigte er an und sein Freund sah ihn daraufhin erwartungsvoll an. Er war gespannt, was Ben ihm nun mitzuteilen hatte! -
So liebe Leser-ich verabschiede mich mit diesem Kapitel übers Wochenende von euch-das Fantreffen ruft und gegen Mittag werden Sonja und ich, die bayerische Fahrgemeinschaft, Richtung Bergneustadt starten. Euch allen ein schönes Wochenende und bis Montag in alter Frische!
Eure susan
-hey und danke noch für die über 5000 Zugriffe-ich bin überwältigt! -
Als Ben sich einigermaßen von der Extubation erholt hatte, sah er Semir genauer an. Na klar-der hatte ja eine Operation am Kopf hinter sich und war deswegen kahlgeschoren. So sehr sah er deshalb zwar gar nicht verändert aus, aber trotzdem, ein wenig ungewohnt war es schon. Ben leckte sich über die trockenen Lippen und fragte mit heiserer Stimme. „Wie geht´s dir und wie lange habe ich geschlafen?“ Jetzt war ihm nämlich aufgefallen, dass Semir keine Drainagen mehr hatte und auch keinen Kopfverband trug.
„Zwei Tage, Ben und du wurdest in der Zeit erfolgreich operiert und hast eine Pankreasdrainage bekommen!“ erklärte ihm Semir. Ben ließ den Blick an sich herunter wandern und hob mit zitternden Händen sein Krankenhaushemd ein wenig an, um seinen Bauch zu betrachten. In der Mitte war wie vorher noch ein Klebeverband, aber die Drainagen, die in allen Richtungen aus seinem Bauch ragten, waren schon sehr gewöhnungsbedürftig. Mit einem Schmerzenslaut ließ er das Hemd wieder fallen und versuchte an etwas anderes zu denken. Aua, jetzt war klar, was da so weh tat. Allerdings-wenn er nun in sich hineinhorchte, war das wieder eher der scharfe Schmerz, wie nach der Milzoperation, dieser bohrende, tobende Schmerz, der ihn fast wahnsinnig gemacht hatte, war nicht mehr so stark.Gerade als Semir, der ihn besorgt betrachtet und auch den Schmerzenslaut richtig gedeutet hatte, die Schwester rufen wollte, stand die auch schon vor ihnen beiden. Mit einem aufmunternden Lächeln fragte sie Ben: „Und, wie geht´s, Herr Jäger, kriegen sie gut Luft?“ Ben nickte und bevor er etwas sagen konnte, fragte sie gleich: „Und wie sieht´s mit den Schmerzen aus?“ und Ben nickte langsam. „Es tut schon ganz schön weh!“ flüsterte er immer noch heiser und bekam daraufhin einen Schmerzmittelbolus über den Perfusor. Auch der Urinbeutel war schon wieder prall gefüllt und nachdem die Stundenportionen bei der wieder anspringenden Niere riesig waren, stellte die Schwester eine der Infusionen schneller, denn es war zwar gut, wenn das Wasser, das nun langsam aus dem Gewebe ins Gefäßsystem zurückfloss, ausgeschieden wurde, aber manchmal reagierte der Körper da auch über und sowohl der Kreislauf, als auch der Flüssigkeitshaushalt mussten im Lot gehalten werden.
Ben bemerkte gleich die Erleichterung auf das Opiat hin und außerdem wurde er wieder ein wenig müde. Die Schwester stellte das Bett ein wenig flacher, so dass er bequem lag, wischte seinen Mund mit einem Mundpflegestäbchen aus und bestrich die aufgesprungenen Lippen mit Salbe. Sie entnahm noch Blut aus der Arterie und als sie wenig später die Werte hatte, hängte sie einen Kaliumperfusor an und veränderte die Einstellung des Insulinperfusors.
Auch der Arzt trat nun hinzu, um zu schauen, ob sein Patient die Extubation gepackt hatte und nach einem Blick auf das Blutgas, das erstaunlich gute Werte zeigte, betastete er noch kurz Ben´s Bauch und nickte zufrieden. „Es schaut gut aus, Herr Jäger. Diese Drainage, die im Pankreas liegt, leitet die scharfen Verdauungssäfte zumindest größtenteils nach außen ab, bis sich die Entzündung ein wenig beruhigt hat. Es ist möglich, dass wir die mehrere Tage bis Wochen belassen müssen, aber wenigstens hat die Selbstverdauung des Organs anscheinend zu großen Teilen aufgehört. Sie sind gerade dabei aus der Sepsis zu kommen, was wir auch an der anspringenden Niere sehen. Leider hat dieses Organ die Tendenz da überzureagieren und scheidet jetzt in dieser sogenannten polyurischen Phase fast ein wenig zu viel Flüssigkeit und damit auch Mineralstoffe aus. Wir kontrollieren das deswegen engmaschig und lassen ihnen immer das zukommen, was gerade fehlt-häufig Kalium, Calcium und Kochsalz. Ruhen sie sich ein wenig aus und später müssen sie Atemgymnastik machen, damit wir keine Anstauung von Trachealsekret haben, was wiederum eine Lungenentzündung provozieren könnte.“
Ben sah schon, das Gesundwerden war anscheinend mit Arbeit verbunden, wenn er schon das Wort Gymnastik hörte, allerdings merkte er für sich, dass er begann wieder ein wenig Kraft und Mut zu kriegen. Er wollte schließlich gesund werden und mit Semir´s Hilfe würde er es schaffen!