Ja, ich kann Dr. Saarstedts Dilemma völlig nachvollziehen! Das ist immer schwierig mit der Auskunft, denn rechtlich darf er eigentlich nur den Eltern minderjähriger Kinder Auskunft geben, oder wenn eine Betreuung eingerichtet ist. Alles andere ist Grauzone. Man hat eigentlich nicht mal als Ehepartner oder Eltern das Recht, Auskunft zu bekommen, wenn der Patient das nicht im Vollbesitz seiner Kräfte zuvor erlaubt hat! Aber die Praxis läuft ungefähr so, wie du es beschrieben hast.
Die Nachrichten, die Semir aber dann bekommt, sind ja alles andere, als erfreulich. Ich wäre da auch momentan völlig fertig, wie gut, dass Andrea und der Rest des Teams da sind und ihm beistehen!
Ja auch ich warte gespannt auf den Ausgang der OP und das Ergebnis der Untersuchungen!
Beiträge von susan
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Die gute Andrea! Die weiß halt, was Männern schmeckt!
Und Semir kommt nun auch dazu, seine Frau zu verwöhnen und anscheinend haben alle einen schönen, entspannten Abend verlebt.
Ja, am nächsten Tag wird Ben als Babysitter aktiv-die Nuckeldiskussion mit Ayda fand ich zum Piepen! Ich konnte ihn mir auch sehr gut als Baby in Vater-Mutter Kind vorstellen, im real Cobra hat er das ja auch bewiesen, dass er das kann.
Ja so schnell vergehen zwei freie Tage und schon hat der Alltag unsere Helden wieder! -
Als Sarah drei Stunden später noch vor ihrem Wecker aufwachte, bemerkte sie erst, dass Ben neben ihr lag. Sie betrachtete ihn liebevoll. Er hatte sich zusammengerollt und schlief friedlich. Sein Bauch hatte sich zwar inzwischen ins Bläuliche verfärbt, aber anscheinend war es von den Schmerzen her auszuhalten, sonst würde er nicht so ruhig atmen und fest schlafen. Leise stand sie auf, trank Kaffee, aß ein Müsli, surfte im Internet und ließ sich Zeit, ein wenig wach zu werden. Nachdem sie geduscht hatte, beschloss sie vor dem Nachtdienst noch ein wenig am Rhein entlang spazieren zu gehen und verließ so still wie möglich die Wohnung, um Ben nicht zu stören. Ohne ein einziges Mal aufzuwachen schlief er durch bis zum nächsten Morgen und war ganz überrascht, als Sarah nach vollbrachtem Nachtdienst plötzlich wieder zu ihm ins Bett schlüpfte. Nach einem kurzen Abstecher seinerseits zur Toilette lagen sie sich in den Armen und bis es auch für Ben Zeit zum Aufstehen wurde, testete er, wie weit er seinen Bauch schon wieder belasten konnte.
Er hatte kaum noch Schmerzen, nur bestimmte Bewegungen waren unangenehm, aber als er Semir eine SMS schrieb, ob der ihn abholen könne, weil sein Mercedes ja in der PASt stand, sah der ganz irritiert auf die Uhr, weil das früher war, als sonst. Als Semir kam, um seinen Kollegen abzuholen, stand der schon energiesprühend vor dem Haus und wartete auf Semir´s Erscheinen. „Und, wie geht´s dir?“ wollte er wissen und Ben grinste nur. „Ich habe mich gesund geschlafen und jetzt schnappen wir uns Sharpov!“Voller Elan fuhren sie zur Arbeit, aber obwohl sie von allen Seiten versuchten an den reichen Russen ranzukommen, ergab sich an diesen und auch an den folgenden Tagen nicht der kleinste Hinweis, wer Melanie ermordet hatte, auch sonst geschah nichts und bis sie sich versahen war das Wochenende da.
Semir hatte am Samstag mit Andrea die Kinder zu den Großeltern gebracht und trotzdem mit ihr einen schönen Abend verbracht. Oma und Opa würden die Kinder am Sonntag Abend bringen und so beschloss Andrea, einfach der Denkmaleinweihung als Zuschauer beizuwohnen, das würde ja vermutlich nicht den ganzen Tag dauern und dann konnten sie später noch was essen gehen, bevor der kinderfreie Sonntag vorbei war. Auch Sarah und Ben, die den Samstag geruhsam miteinander verbracht hatten, kamen zu einem gleichlautenden Ergebnis ihrer Sonntagsplanung und so trafen sich alle vier am Sonntag um 10.30 am Neumarkt.
Der Beginn des Festakts war für 11.00 angesetzt und auch die Chefin, die sich mit Frau Schrankmann getroffen hatte, trat zu ihnen und begrüßte sie. „Also meine Herren, Augen offen halten!“ befahl sie augenzwinkernd und mischte sich dann mit ihrer Begleiterin wieder unter die Menge.Der Stadtrat war zu dem feierlichen Ereignis in hoher Kopfzahl vertreten, allerdings war von Jantzen keine Spur zu sehen. Als Erster hielt der Oberbürgermeister eine Rede und bedankte sich im Namen der Kölner Bürger bei Sharpov für die großzügige Spende eines wundervollen modernen Kunstwerks. „Was da dran wundervoll sein soll, möchte ich auch wissen!“ flüsterte Ben Semir ein wenig laut ins Ohr, was ihm einen entrüsteten Blick einer neben ihnen stehenden, eleganten Dame einbrachte, die nur leise: „Banause!“ zischte.
Sarah und Andrea standen ganz nah bei ihren Partnern und während nun Sharpov sprach, bevor später der Künstler den Sinn seines Kunstwerks erklären sollte, bemerkte Ben, wie Irina die ganze Zeit zu ihnen herübersah. Sie war traumhaft und sichtlich teuer angezogen, aber mit seinem geschulten Blick erkannte Ben, dass sie sich ein wenig schwankend bewegte, als ob sie betrunken wäre. Auch war sie wieder stark geschminkt, was vermuten ließ, dass ihr Gesicht noch nicht so völlig in Ordnung war. Auch Semir hatte es bemerkt und nun beschlossen sie, sich unauffällig unter die Menge zu mischen und das Publikum so zu mustern.Sarah und Andrea blieben zusammen und holten sich an einem der Cateringstände, die extra für dieses Event aufgebaut worden waren, natürlich gegen Bezahlung, etwas zu trinken, während sie noch weiteren Ansprachen, unter anderem des Kunstreferenten Weidenhiller, lauschten. „Wie findest du das Kunstwerk?“ fragte Andrea Sarah. „Hässlich!“ war deren eindeutige Meinung und Andrea war nun froh, dass nicht nur sie das so empfand.
Nun begann der große Künstler zu erklären, dass er mit diesem Werk in monatelanger kreativer Arbeit, ein Stück Kunst zum Anfassen geschaffen hatte. „Jedes einzelne Betonteil ist ein Unikat, ist aus anderem Sand und unterschiedlichen Zementarten und Farben geschaffen. Die Oberflächen sind von völlig glatt, bis rauh und höckrig verarbeitet. Ich möchte sie einladen, da ihre Sinne einzusetzen, die unterschiedlichen Grautöne zu genießen, die verschiedenen Oberflächen zu betasten und auch innen ins Kunstwerk hineinzugehen!“ forderte er euphorisch das Publikum auf.
Erst jetzt sahen Semir und Ben, dass durch das Aufeinanderstapeln der Teile, was eigentlich wie willkürlich aussah, ein Hohlraum entstanden war, der von außen nicht komplett einsehbar war. „Na prima, das wird vermutlich im Winter ein beliebter Unterschlupf für Penner werden!“ stöhnte Semir auf und fand es hirnrissig, dass so etwas genehmigt wurde. Aber nachdem der große Meister noch eine Weile hochtrabende Reden, die vor Selbstbeweihräucherung nur so trieften, gehalten hatte, wurde endlich das Band, das symbolisch den Zugang zum Kunstwerk abgeschlossen hatte, durchschnitten und die ersten Kunstliebhaber strömten herbei, um ihre Sinne einzusetzen.Semir und Ben ließen sich durch die Menge treiben, sahen hin und wieder ein bekanntes Gesicht und Ben stand irgendwann an der Absperrung, die die Ehrengäste vom Rest des Volkes trennte. Mit zwei Schritten war Irina, die ein Sektglas in der Hand hielt, zu ihm getreten, begrüßte ihn und sah ihn mit hungrigen Augen an. Ben roch keine Alkoholfahne, trotz des Sektglases, aber ihm fiel auf, dass ihre Pupillen erweitert waren. Er hätte auf Koks getippt, aber letztendlich war das ja egal, auf jeden Fall stand die junge Frau unter Drogeneinfluss. Bevor sie viel sagen konnte, war Sharpov an ihrer Seite, zeigte sein Haifischlächeln und sagte: „Na, wie geht’s, Herr Jäger?“ und blickte dabei nicht auf Ben´s Gesicht, sondern auf dessen Bauch. Ben hätte am liebsten ausgeholt und ihm eine verpasst, aber da zog ihn Semir, der unbemerkt von hinten dazu getreten war, ein wenig zur Seite und sagte ebenfalls lächelnd zu Sharpov: „Mein Kollege steht unter meinem persönlichen Schutz, ich würde es mir in Zukunft überlegen, mit ihm in Kontakt zu treten!“ und während hinter Sharpov zwei unscheinbar aussehende Leibwächter in dunklen Anzügen drohend näherkamen, zog Semir Ben mit sich und sie verschwanden in der Menge.
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Hallo Desiree!
Schön, dass du wieder da bist, aber so ein Trailride im Westernstyle wäre ganz nach meinem Geschmack!-Allerdings köpft mich mein Mann, wenn ich dazu nach Kanada fahre-das mache ich mit meinen beiden Quarters fast jeden Tag-in der Schwäbisch-fränkischen Wildnisim Naturpark Altmühltal, wo ich wohne-musst halt mal mitreiten und schauen, ob wir mit Kanada mithalten können!
Klasse, dass dein Urlaub dir so gefallen hat und ich hoffe, du hast kräftig beim Einkaufen zugeschlagen-aber schön, dass du wieder da bist und die Geschichte weitergeht.Zum medizinischen Teil-gar nicht so schlecht recherchiert, nur auch bei dir, wie auch in Ellis Geschichte: Bitte immer erst mal ne Weile reanimieren, also Herz-Druckmassage und Atemspende, egal ob über den Mund, die Nase mit Ambubeutel oder ohne, oder mit gesicherten Atemwegen, intubiert und mit Beatmungsmaschine. Auch wir im Krankenhaus machen das nicht anders und ich beanstande das immer in den Storys deswegen, weil ich denke, da lernt man einfach auch fürs Leben und wenn nur ein einziger Leser unserer Geschichten dann in so einer Situation besonnen reagiert und nicht frühzeitig aufhört,dann hat sich meine Kritik rentiert.Einfach machen, nicht zuschauen, denn man kann die Situation nur verbessern-töter als tot geht nämlich nicht-ist mein Lieblingsspruch!
Aber im Krankenhaus läuft das natürlich richtig, gar keine Frage, da ist Ben ja in besten Händen.Mann schön, das Andrea anscheinend von Frau Krüger verständigt wurde! Wir alle hoffen und bangen natürlich mit Semir und dem Rest des Teams, dass Ben seine schweren Verletzungen überlebt, aber egal wie es ausgeht, wichtig ist auch, dass Semir aufgefangen wird und das wird er, von seiner Familie und dem Team und das ist viel wert!
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Das ist ja ein Teufelszeug, das Janina in sich hatte! Trotz ärztlicher Hilfe ist sie nicht zu retten-kleine Anmerkung falls es jemanden interessiert:
-natürlich hätten wir Profis im echten Leben da noch mindestens eine halbe Stunde weiterreanimiert, aber es gibt tatsächlich Psychopharmaka, die sind überdosiert so hundertprozent tödlich, dass wir schon wissen, wenn wir anfangen, dass es sinnlos ist. Dazu gehören übrigens auch mehrere häufig verschriebene Antidepressiva. Aber das trägt jetzt ja wirklich nichts zur Geschichte bei, ich möchte euch nur an dieser Stelle dazu ermuntern, falls ihr mal in so eine Reanimationssituation kommt, nicht aufzuhören, bevor ein Arzt das anschafft, das sollte jetzt auch keine Kritik an deiner Story sein, die mir übrigens gut gefällt, Elli!, sondern ein kleiner Anstoß für den Alltag der Leser, denn jeder kann in so eine Situation kommen, gut ich machs zur Zeit fast täglich, manchmal wie gestern mehrmals, drum bin ich da vermutlich hypersensibilisiert. Aber ich finde , das ist für jeden wichtig zu wissen! Auch immer mal wieder ein neuer Sofortmaßnahmenkurs schadet niemandem.
Doch nun wieder zurück zur Geschichte!
Semir und Ben lassen sich zu Semir nach Hause bringen und beschließen auf den kommenden freien Tag noch ein Bierchen zu trinken. Recht haben sie, denn anscheinend ziehen sie ja die Katastrophen magisch an und es vergeht kaum ein Tag, an dem sie nicht wenigstens ein bisschen dienstlich werden, also so ganz können sie´s eigentlich nie lassen.! -
Der Tag verging mit Routinearbeiten. Semir achtete sehr darauf, dass Ben sich körperlich nicht übernahm und war sehr besorgt, als der mittags nochmal eine Schmerztablette einwarf. Ben hatte gedacht, das heimlich getan zu haben, aber Semir beobachtet ihn mit Argusaugen! „Die haben mir die vom Krankenhaus extra mitgegeben!“ verteidigte er sich und Semir ließ es dann auch gut sein.
Sie bearbeiteten einige alte Akten, machten eine Streifenfahrt, kehrten im Imbiss ein, aber sogar da war Bens Appetit nicht so besonders und als sie noch bei Hartmut vorbeischauten, hatte der nichts, was in ihren Augen zur Lösung des Falls beitrug.„Wusstet ihr schon, dass die Farbe des Betons in erster Linie von der Färbung des verarbeiteten Sandes abhängt?“ fragte er die beiden begeistert. Semir sagte gleichgültig: „ Beton ist Beton und der ist immer grau!“ aber nach dieser Aussage wäre Hartmut beinahe aufgesprungen. „Aber das stimmt doch gar nicht! Es gibt mehrere tausend Betonsorten und nachdem jede Gegend der Welt ja auch ihre eigenen Sande hat, gibt es total viele Rezepte, die lesen sich wie Kuchenteigrezepte. Auch die Wasserzugabe, die Länge des Mischvorgangs und die Zugabe der Zementart verändern das Endprodukt. Außerdem ist eigentlich Beton ein Naturprodukt, denn außer Sand oder Kies und Wasser kommt da noch Zement rein, der auch aus Steinen vermahlen und bei sehr hohen Temperaturen gebrannt wird. Kalkstein, Ton, Sand und Eisenerz sind dessen Bestandteile und die Vermischung mit Gips, wenn er abgekühlt ist, macht ihn nach dem Mahlen fertig zum Abbinden!“ erklärte er beinahe ein wenig aufgeregt.
Gerade wollte Hartmut weiter über seinen neuen Lieblingsbaustoff Beton referieren, da fuhr im Semir regelrecht über den Mund: „Hartmut, wen interessiert das und hat das irgendwas mit unserem Fall zu tun, oder hast du was rausgefunden, womit wir was anfangen können?“ wollte er wissen, aber Hartmut schüttelte ein wenig beleidigt den Kopf. Ben erhob sich schwerfällig und während die beiden zum Auto gingen, sah Hartmut ihm mit gerunzelter Stirn nach. Was fehlte denn dem-also so ganz fit wirkte der nicht!Als es nachmittags gegen drei war, fuhr Semir, der seinem Partner immer wieder besorgte Blicke zuwarf, schnurstracks zu Bens Wohnung. „So, du legst dich jetzt ins Bett und erholst dich, das hat so keinen Wert! Du musst dich einfach hinlegen!“ bestimmte er und Ben protestierte gar nicht allzu heftig, denn ehrlich gesagt reichte es ihm. Während Ben seine Klamotten von sich schmiss und erleichtert zu Sarah ins Bettchen kroch, die immer noch tief und fest schlief, um Kräfte für ihren nächsten Nachtdienst zu tanken, fuhr Semir nochmal alleine zur Betonkunstbaustelle am Neumarkt.
Auch heute wurde noch betoniert, nach Angaben des großen Künstlers rückte der Kran das eine Teil mehr nach links, das andere nach rechts, was in Semir´s Augen überhaupt keinen Unterschied machte. Gut, wenn er genau hinschaute, waren tatsächlich alle Betonteile von unterschiedlicher Konsistenz und Färbung. Von schmutzigweiß bis dunkelgrau, fast schwarz, reichten die Farben, allerdings fand Semir nach wie vor das ganze Projekt hässlich, aber das sollte ihm egal sein. Nur dass wegen sowas ein Mensch, nein eigentlich drei Menschen sterben mussten, war eine schreckliche Sache!
Es waren natürlich immer noch viele Schaulustige um die Baustelle herum, aber ein mobiler Bauzaun war zu Abschirmungszwecken weiträumig ums Gelände gezogen worden und ein paar finster dreinblickende Männer passten auf, dass niemand die Absperrung durchbrach. Sonst war aber alles friedlich und ehrlich gesagt, brachte es Semir auch nicht weiter. Aufseufzend fuhr er erst in die PASt und bat Susanne nochmals, Sharpov und seinen Hintergrund zu durchleuchten, was die aber schon lange gemacht hatte, ohne mehr herauszufinden, als er selber bei seinen Internetrecherchen. Irina war so etwa ein halbes Jahr an seiner Seite, aber aus früheren Zeiten gab es Bilder von wechselnden Begleiterinnen, alle jung und hübsch und wesentlich jünger als der Mittvierziger. Na ja, Geld macht attraktiv-dachte sich Semir und machte dann ebenfalls Feierabend. -
Das war jetzt aber gemein von Andrea und Semir, Ben so vorzuführen, aber der lügt für seinen Freund sogar, dass sich die Balken biegen!
Das arme Mädchen wurde jetzt aber in allerletzter Sekunde gerettet und dabei wollte die sich ja nicht umbringen, sondern hat im Rahmen einer akuten Psychose, wies aussieht unter Drogeneinfluss, die Vorstellung, sie wäre ein Fisch. Gut, dass Semir und Ben da zur rechten Zeit am rechten Ort waren und sie gerettet haben!
Bin ja gespannt, ob das dieselben Dealer waren, die auch Gloria was eingeflößt haben! -
Als die beiden wenig später bei der Chefin im Büro saßen, fragte die erst mal, was für neue Erkenntnisse sie gestern gewonnen hätten. Sie berichteten von ihrer eigentlich erfolglosen Mission an der Uni und dann ihren Beobachtungen beim Aufstellen des Kunstwerks.
„Gegen sie, Jäger, liegt schon wieder eine Beschwerde vor. Sie würden sich über Gebühr um die Lebensgefährtin des Mäzens kümmern und er unterstellt ihnen persönliche Interessen!“ teilte sie ihrem Polizisten mit und war ganz überrascht, dass Ben gar nicht lauthals protestierte.„Sie werden jetzt ihrer anderen Arbeit nachgehen und sich nicht mehr ausschließlich nur mit diesem Fall beschäftigen. Nach Absprache mit Frau Schrankmann werden sie aber auch nicht abgezogen, denn der ist es wichtig, dass Leute mit eigener Meinung und unbestechlich, an dieser delikaten Sache arbeiten. Gerade bei ihnen, Jäger, kann sich niemand vorstellen, dass sie aus finanziellen Interessen ein Auge zudrücken würden und deshalb bleiben sie an dem Fall-beide natürlich!“ fügte sie hinzu, als Semir sie empört anblickte. „Auch bei ihnen Gerkan wurde noch nie eine Vorteilsnahme im Amt auch nur in Erwägung gezogen und deshalb sind sie die richtigen Männer dafür!“ erklärte die Chefin nun schon ein wenig freundlicher. „ Allerdings müssen wir den Ball tief halten und eher im Hintergrund ermitteln. Ich hoffe ja, dass wir gemeinsam in Kürze den Fall aufklären können, aber bis dahin verhalten sie sich bitte unauffällig!“ sagte sie und Semir und Ben nickten. Ben dachte insgeheim allerdings bei sich: „Wenn die wüsste, was gestern Abend vorgefallen ist, würde sie mich vermutlich sofort abziehen, aber so ist mir das schon lieber!“
Während die beiden aufstanden-Ben wesentlich langsamer und schwerfälliger als sonst-fügte sie noch hinzu: „Ach ja und wenn sich bis dahin noch nichts ergeben hat-nehmen sie sich mal für den Sonntag Mittag nichts vor. Da soll das Kunstwerk feierlich eingeweiht werden und Frau Schrankmann und ich erwarten, dass sie da auch da sind, die Sache beobachten und die Augen offen halten, ob ihnen vielleicht etwas oder jemand Verdächtiges auffällt!“ erklärte sie ihnen und Semir stöhnte innerlich auf. Jetzt hatte er sich so gefreut, dass die Kinder mal weg waren und er sich völlig seiner Andrea widmen konnte und jetzt so was! Allerdings würde das ja hoffentlich nicht den ganzen Tag dauern, vielleicht wurde es ja gar nicht so schlimm.
Ben und er verließen das Büro der Chefin und Semir, der hinter seinem Kollegen lief, merkte nun, dass der sich vorsichtig bewegte. Als sie in ihrem Büro angekommen waren, schloss Semir die Tür hinter sich und sagte: „Was fehlt dir Ben, raus mit der Sprache!“ und sah seinen Freund dabei prüfend an. Ben hatte so gehofft, dass seine schauspielerischen Leistungen von Erfolg gekrönt sein würden und niemand etwas bemerken würde, aber Semir konnte er nicht täuschen. Zu gut kannte ihn der und so setzte er sich erst mal auf seinen Stuhl und zog dann sein Shirt hoch. Entsetzt starrte Semir auf den Bauch, der neben den abblassenden Operationsnarben langsam begann in allen Regenbogenfarben zu schillern. „Wer war das, was ist passiert?“ fragte er geschockt und Ben erzählte in Kurzfassung seine misslungene Aktion des gestrigen Abends. Semir schüttelte nur den Kopf.
„Ben, wie konntest du nur so einen Alleingang starten, du könntest tot sein! Dir musste doch spätestens nach unserem Rausschmiss unter Waffengewalt klar sein, dass Sharpov und seine Männer völlig skrupellos sind. Warum hast du mich nicht gefragt? Ich wäre doch mitgegangen und zu zweit hätten wir vielleicht wenigstens eine Chance gehabt, da ungeschoren rauszukommen! Aber so bringst du dich in Lebensgefahr und nebenbei ist jetzt klar, dass Sharpov Bescheid weiß, dass du ihn observieren wolltest, der wird sich keine Blöße geben, wenn du in der Nähe bist, das war eine ganz große Blödheit!“ regte er sich auf, nur um dann zu seinem Freund zu gehen und ihn anzufassen.„Nein, Fieber hast du keines, hat das schon ein Arzt gesehen, oder muss ich dich sofort ins Krankenhaus bringen?“ wollte er dann wissen, aber Ben erzählte nun von seinem und Sarahs morgendlichem Ausflug und Semir atmete auf. „Nachdem ich nicht denke, dass Sarah dich hätte gehen lassen, wenn etwas Schlimmeres wäre, bin ich jetzt wenigstens fürs Erste beruhigt. Du wirst dich heute schonen, oder möchtest du lieber heimgehen und dich hinlegen?“ fragte er besorgt, aber Ben schüttelte energisch den Kopf. „Gut, dann lassen wir es langsam angehen!“ beschloss Semir, dem nun klar war, was der morgendliche Anruf Bens zu bedeuten gehabt hatte. Er hatte eigentlich gedacht, dass Ben irgendwie Sarah abholen musste, deren Auto nicht angesprungen war, oder sowas, aber an solche Verwicklungen hätte er nicht im Traum gedacht. Aber warte, Sharpov würde das büßen, so wahr er Semir Gerkan hieß!“
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Ja, anscheinend war Gloria echt ein nettes Mädchen und auch ihre Mitbewohnerin ist völlig geschockt, als sie von ihrem Tod erfährt. Allerdings ist das glaube ich in Aachen die einzige psychiatrische Klinik, die sich noch wie in alten Zeiten Nervenheilanstalt nennt
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Jetzt kann man hoffen, dass Frau Krüger bei der Lösung des Falles vorankommt, aber ich denke, da müssen schon Semir und Ben wieder ran! -
Ja auch mich macht die Vorschau extrem neugierig und ich freue mich schon sehr auf Donnerstag! Bin auf jeden Fall bei deiner neuen Story dabei-klingt ja schon spannend!
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Ben fuhr erschrocken hoch, nur um mit einem Schmerzenslaut wieder zurückzusinken. Sarah war sich zuerst nicht schlüssig gewesen, aus welchem Grund Ben angezogen im Bett lag. Zuerst hatte sie den Verdacht gehabt, dass er am Abend einen draufgemacht hatte, aber es roch überhaupt nicht nach Alkohol, deshalb hatte sie diese Theorie dann schnell verworfen. Sie hatte ihn kurz beobachtet, aber als er beim Umdrehen im Schlaf das Gesicht verzog und sich auch schwerfällig bewegte, war sie sich ganz sicher, dass er nicht fit war. Als er von ihrer Meldung so schmerzhaft geweckt wurde, tat er ihr sofort leid und sie ließ sich vorsichtig neben ihm nieder. „Was fehlt dir, Schatz? Warum hast du dich nicht ausgezogen?“ fragte sie und Ben überlegte kurz, was er ihr erzählen konnte. Er hatte eigentlich keine Lust auf eine Standpauke, aber Sarah hatte schließlich schon gesehen, dass er Schmerzen hatte. Allerdings war er sich sicher, dass ihm nichts Schlimmes fehlte, die beiden Russen hatten ihren Job sehr sorgfältig erledigt und ihr Ziel war definitiv nicht gewesen, ihn totzuschlagen, sonst würde er jetzt nicht hier sitzen und nachdenken.
„Ich hatte gestern Abend eine Observierung und wurde von zwei Männern dabei ertappt, die das nicht komisch fanden, dass ich nachts durch ihr Wohnzimmerfenster gekuckt habe!“ umschrieb er seine gestrige Mission. Sarah schüttelte den Kopf und sah ihn besorgt an. „Kannst du aufstehen, oder soll ich einen Krankenwagen rufen?“ fragte sie ihn, woraufhin Ben sich sofort empört erhob-Krankenwagen, das wäre ja noch schöner! Das war nicht die erste Tracht Prügel seines Lebens, er würde das wegstecken wie ein Mann, ne Schmerztablette einwerfen und dann zur Arbeit fahren! Kaum hatte er die Knie durchgedrückt, lag er schon wieder auf seinem Bett. So ganz spielte sein Kreislauf wirklich noch nicht mit! Beim zweiten Anlauf, bei dem er auch streng vermied, auch nur im Geringsten zu jammern, klappte es dann mit dem Aufstehen und nachdem er jetzt wirklich mal dringend ins Bad musste, widersprach er gar nicht, als Sarah ihn mit geübtem Griff unterfasste und hinausführte. Er schaffte es kaum, den Oberkörper geradezuhalten, so weh tat sein Bauch, allerdings nur oberflächlich!
Sarah wartete höflich vor der Tür, bis er auf der Toilette fertig war, aber danach kam sie rein und half ihm wortlos beim Ausziehen. Er schwitzte vor Schmerzen, als er endlich seiner Kleidung entledigt war und Sarah betrachtete ihn von oben bis unten mit geübtem Blick. Sein ganzer Bauch war gerötet, mit einem bereits teilweisen Übergang ins Bläuliche, man sah, dass er mit einem Gegenstand verprügelt worden war. Im Gesicht und überall wo normalerweise keine Kleidung war, war er unversehrt, aber gerade der Bauch machte ihr doch große Sorgen. Immerhin war seine Milzverletzung noch gar nicht lange her und sie würde darauf bestehen, dass er sich im Krankenhaus durchchecken ließ!
„Ich würde gerne duschen, meinst du, du könntest mir ein wenig helfen?“ bat Ben kleinlaut, der schon merkte, dass es ihm nicht so wahnsinnig gut ging und er das wohl alleine nicht schaffen würde. Sarah nickte und holte wortlos aus der Abstellkammer einen Plastikhocker, den sie in die Dusche stellte. Darauf platzierte sie ihren Freund und half ihm beim Duschen und Haare waschen. Ben kam sich vor wie ein kleiner Junge-normalerweise fielen ihm beim gemeinsamen Duschen mit Sarah andere Dinge ein, aber jetzt war er froh, dass er dabei nicht umkippte. Als er sorgfältig abgetrocknet war, holte Sarah frische Unterwäsche, ein Shirt und eine Jogginghose und zog sie ihm an. „Ich möchte, dass du jetzt mit mir ins Krankenhaus fährst und dich kurz untersuchen lässt. Wenn alles in Ordnung ist, verspreche ich dir, danach zu dem Thema nichts mehr zu sagen, aber ich könnte sonst vor lauter Sorge um dich kein Auge zutun und du möchtest doch nicht, dass ich heute Abend unausgeschlafen in den Nachtdienst gehe?“ fragte sie ihn und Ben, der eigentlich vorgehabt hatte, lauthals zu protestieren, nickte stumm. Verdammt, diese Frau wusste genau, was sie zu sagen hatte, damit er machte, was sie wollte.
Ben sah auf die Uhr. Er hatte noch eine Stunde bis Dienstbeginn, vielleicht würde er das sogar noch schaffen? Als Sarah seinen Blick bemerkte, sagte sie streng: „Und so gehst du mir heute auf gar keinen Fall zur Arbeit, ruf am besten gleich im Revier an und melde dich krank!“ Nun protestierte Ben allerdings energisch, das war immer noch seine Entscheidung, ob und wann er zur Arbeit ging. Immerhin griff er zum Telefon und sagte Semir Bescheid, dass er vermutlich ein wenig später kommen würde. „Ich muss noch kurz mit Sarah in die Klinik!“ teilte er Semir mit, der sich nach dieser Meldung nachdenklich am Kopf kratzte. Was hatte das denn jetzt zu bedeuten, aber dann frühstückte er weiter mit Andrea und den Kindern und beschloss, seinen Partner später deswegen auszufragen.
Ben biss die Zähne zusammen, als er unter den besorgten Blicken Sarah´s die Treppe runterging und dann fiel ihm sein Porsche ein, der ja immer noch vor der Haustür stand. „Ich fahre!“ sagte er, aber Sarah schüttelte den Kopf und schwenkte ihren Autoschlüssel. „Bis klar ist, dass nichts kaputt ist bei dir, setzt du dich nicht ans Steuer!“ teilte sie ihm mit. Auch Frühstück hatte sie ihm keines erlaubt. Also stieg Ben seufzend in Sarahs Polo ein und ließ sich zum Krankenhaus fahren. In der Notaufnahme verschwand Sarah kurz hinter der Tür und eine Minute später wurde er an mindestens 20 Wartenden vorbei in den Behandlungsraum geholt, was ihm mehr als einen bösen Blick einbrachte.
Der diensthabende Arzt wollte nun wissen, was genau passiert war und Ben schilderte nun doch genauer, wie ihn die beiden Männer malträtiert hatten. Er wurde abgetastet, der Arzt sah mit dem Ultraschallgerät auf seinen Bauch, nahm ihm Blut ab und eine Urinprobe musste er auch noch abgeben. Nachdem sie etwa 10 Minuten auf die Ergebnisse gewartet hatten, kam der Doktor und gab Entwarnung. „Sie haben zwar massive Bauchdeckenhämatome, aber es ist nichts Ernsthaftes! Es tut zwar weh, aber sie werden das in einigen Tagen vergessen haben, Glück gehabt!“ sagte er und sowohl Ben als auch Sarah atmeten erleichtert auf. Er bekam noch ein paar Schmerztabletten mit nach Hause und kaum waren sie unterwegs, rief Ben schon Semir an. „Ich bin in einer Stunde in der PASt!“ teilte er ihm mit und Sarah sah starr auf die Straße. Gut, sie hatte versprochen, nichts mehr zu sagen, wenn er sich untersuchen ließ und sie würde ihr Wort halten.Ben zog sich zuhause eine Jeans an, nahm eine Schmerztablette und frühstückte noch eine Kleinigkeit zusammen mit seiner Freundin, der dabei schier schon die Augen zufielen. Auch für sie war das eine lange Nacht gewesen. Es wurde langsam besser bei Ben mit den Schmerzen, als die Tablette zu wirken begann und als er sich mit einem Kuss von Sarah verabschiedete, flüsterte er ihr ins Ohr: „Danke, dass du dich so um mich sorgst, schlaf gut!“ und sie erwiderte zärtlich seine Liebkosung.
Ben fuhr seinen Porsche, an dem inzwischen zu seiner Verärgerung ein Strafzettel der Parküberwachung prangte, in die Tiefgarage und startete dann mit dem Mercedes zum Dienst. Als er in der PASt ankam, atmete er erst mal tief durch, bevor er ausstieg und betrat dann die Station, wo er als Erstes Frau Krüger über den Weg lief. „Und, endlich ausgeschlafen?“ fragte sie eisig nach einem Blick auf die Uhr, aber da bog schon Semir um die Ecke, der die Chefin heute noch nicht gesehen hatte. „Er war entschuldigt, Frau Krüger, ich wusste das von seiner Verspätung, habe es aber bisher versäumt, ihnen Bescheid zu sagen!“ erklärte er und Ben warf ihm einen dankbaren Blick zu. „Na dann ist ja gut!“ lenkte die Chefin ein. „In zehn Minuten in meinem Büro!“ schaffte sie dann noch an und verschwand um die nächste Ecke. „Na prima, die hat schon wieder eine Laune heute!“ moserte Ben und holte sich einen Kaffee, der dampfend in der Kanne darauf wartete. Semir beobachtete ihn mit scharfem Blick, irgendwas stimmte nicht mit Ben, aber was, das würde er schon noch herausfinden!
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Na Gott sei Dank waren das überwiegend Freudenschreie im Bad und du hast das so nett beschrieben, ich schwöre, ich habe auch ein wenig geplantscht. Das war wirklich ein erholsamer Tag für alle!
Und der 75. Omageburtstag fällt für Semir aus, weil er mit Ben dienstlich zum Weltfriedenskongress muss-gibts denn da immer noch Anhänger, wo doch Sturmi tot ist? Oder war das eine Schutzbehauptung von den beiden? -
Immerhin wusste er jetzt den Namen der jungen Frau-Google machte es möglich. Irina Bukow hieß das russische Model und war 24 Jahre alt. Sharpov war zwar verheiratet, aber seine Frau und die beinahe erwachsenen Kinder lebten laut den Internetaussagen in Alma Ata, während Sharpov vor 15 Jahren nach Köln gekommen war und dort mit mehreren Handelsunternehmen anscheinend sein Glück gemacht hatte. Das würde Ben sich jetzt mal aus der Nähe ansehen!
Zuerst ging er zu Burger King und versorgte sich mit dem Nötigsten und anschließend fuhr er gemächlich in die Nähe von Sharpov´s Villa. Die nächsten Stunden verbrachte er beim Dartspielen in einer Kneipe, die ein paar Querstraßen entfernt von Sharpov´s luxuriösem Domizil lag. Unauffällig fragte er nach dem Kunstliebhaber und dessen Haushalt, erntete aber nur ein Schulterzucken. „Da drüben wohnen die Bonzen, die würden sich mit so normalen Leuten wie wir es sind, die gewöhnlichen Berufen nachgehen und sich nach Arbeitsende noch kurz auf ein Feierabendbier treffen, nie abgeben!“ erklärte ihm sein Dartpartner. „Und das Personal? Haben die nicht auch mal frei und wollen sich ein wenig entspannen?“ fragte Ben unschuldig, erntete aber nur ein energisches Kopfschütteln. „Das sind viele Russen, die bleiben meistens unter sich, obwohl wir hier wirklich jeden mit offenen Armen empfangen würden, der sich nicht völlig danebenbenimmt!“ erklärte der Wirt, der natürlich in erster Linie seinen Umsatz im Auge hatte. Die anderen Gäste sagten auch nichts dazu und als die Dämmerung zu fallen begann, zahlte Ben und begab sich auf seine selbsternannte Mission.
Sein Dienstmercedes, der ja erkannt werden würde, stand in der Tiefgarage seiner Wohnung und dafür war er mit dem Oldtimerporsche, der sein einziger Luxus war, in die noble Wohngegend, in der Sharpov lebte, gefahren. Er hatte ihn ein paar Querstraßen weiter geparkt, denn dort fielen solche Nobelkarossen in keinster Weise auf. Ben war erst mal unauffällig an Sharpov´s Villa vorbeigeschlendert-eine dicke Sonnenbrille auf der Nase- und war letztendlich in der Dartkneipe gelandet. Dort hatte er ehrlich gesagt ja nicht wirklich viel erfahren und nun begann er die Villa des Mäzen nach allen Regeln der Kunst zu observieren.
Er umrundete das Bauwerk-natürlich nur auf den öffentlichen Straßen-warf dabei unauffällige Blicke in den Garten und versuchte den einen oder anderen Blick auf die dort anwesenden Personen zu erhaschen. Es wurde herumgelaufen, aber nachdem er ja, wenigstens im Moment, noch nicht stehenbleiben durfte, konnte er niemanden so richtig identifizieren. Der eine oder andere Bodyguard, oder wie auch immer Sharpov diese Angestellten bezeichnen würde, kam ihm bekannt vor, aber mehr konnte er beim besten Willen nicht sehen.
Ein wenig frustriert wartete er, bis es so richtig finster war. Nun konnte er verschiedene Aktivitäten auf dem Grundstück beobachten. Nachdem die riesigen Fensterfronten momentan weder durch Vorhänge noch durch Jalousien verdeckt waren, konnte er deutlich erkennen, wie Sharpov und auch Irina sich dort aufhielten und ein wenig angespannt unterhielten. Zu gerne hätte er jetzt dort ein Mikrophon versteckt gehabt. Sie diskutierten wohl erst, aber dann begann ein deutlich sichtbarer Streit.
Irina stand auf und begann herumzulaufen, wegen ihrer heftigen Gestik konnte man erkennen, dass sie sehr erregt war. Sie schmiss das Glas mit der farblosen Flüssigkeit und Eis, das sie in der Hand gehalten hatte, voller Zorn auf den Boden, dass es in tausend Scherben zersprang. Nun sprang Sharpov ebenfalls auf, packte Irina grob am Oberarm und schrie sie anscheinend an. Ben verfolgte gespannt, was weiter vor sich ging, als er plötzlich von hinten gepackt wurde. Erschrocken versuchte er sich loszureißen, aber gegen den Schrank von Mann hatte er keine Chance. Ein zweiter kam dazu, streifte sich seelenruhig einen Schlagring über und dann landete auch schon der erste Schwinger in Ben´s Magengegend, dass ihm auf der Stelle die Luft wegblieb. Ben zappelte zwar und versuchte sich zu wehren, was aber gegen diese beiden durchtrainierten Profis ein vergebliches Unterfangen war. Er wurde nach allen Regeln der Kunst verprügelt, allerdings merkte er, dass die ihn nicht umbringen wollten, sondern ihm nur eine Abreibung verpassten, die er in seinem Leben nicht vergessen würde. Sie schlugen dorthin, wo es zwar wehtat, man aber von außen nichts erkennen konnte. Irgendwann-Ben kam es wie Stunden vor, dabei hatte die Aktion höchstens wenige Minuten gedauert- ließen sie von ihm ab und Ben sackte schwer atmend zu Boden. „Einen schönen Gruß von Waldemar-diesmal war er noch gnädig, aber wenn du noch einmal deine Nase in seine Angelegenheiten steckst, schaust du nicht mehr so gut aus!“ flüsterte ihm der eine der Männer noch zu und dann verschwanden die beiden in der Dunkelheit.Während Ben versuchte mit den Schmerzen fertig zu werden und sich schließlich hochrappelte, um zu seinem Porsche zu wanken, warf er noch einen letzten Blick zur Villa. Alle Fensterfronten waren verdunkelt und er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass da ein Schauspiel extra für ihn abgezogen worden war, um ihn dadurch von seiner Umgebung abzulenken.
Stöhnend faltete er sich in sein Fahrzeug und fuhr nach Hause. Einerseits war er wütend auf sich, andererseits war nun sein Hass gegen Sharpov erst recht geschürt! Er ließ den Porsche im Halteverbot direkt vor seinem Haus stehen, aber er hätte jetzt keinen Meter weiter mehr laufen können und schleppte sich die Treppe zu seiner Wohnung hoch, wo er in voller Montur auf sein Bett fiel, sich zusammenrollte und zu schlafen versuchte. Erstaunlicherweise klappte das sogar und Ben erwachte erst, als Sarah am Morgen fassungslos vor ihm stand und fragte: „Was ist denn mit dir passiert?“
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Der arme Jan-der sitzt in seinem Gästehaus und ist sich eigentlich über die Situation im Klaren! Bei allem Mut kann er eigentlich nur hoffen, dass Semir und Ben ihn-und damit Iris/ Melanie finden! Alleine ist ihm klar, kann er das nicht schaffen.
Netter Versuch von Flavio seinen Feind in Markenklamotten zu packen-ich bezweifle, dass das hilft! Aber jetzt kommt ein neuer Mann ins Spiel-Pietro-na hoffentlich hat der die Erwartungen seines Halbbruders erfüllt! -
Wie-warum schreit Ayda auf?
Hoffentlich ist ihr nichts passiert! Denn sonst ist so ein netter geplanter Ausflug ins Spassbad gleich mal vorbei!
Witzig, dass Semir und Ben da den gleichen Gedanken haben!
Was und Ben futtert gleich mal die ersten Chips-dabei hat er doch erst gefrühstückt! Der hat echt einen Saumagen-so sagt man zumindest bei uns in Bayern! -
Nachdem sie sich gestärkt hatten, fuhren sie eine Runde Streife, um wieder auf andere Gedanken zu kommen. Zu frustrierend waren die Ermittlungen, die gerade auf der Stelle traten. Ben hatte eine Hausdurchsuchung bei Sharpov vorgeschlagen und gehofft, Frau Schrankmann wäre dafür zu begeistern, aber die hatte ihm knallhart gesagt, dass sie dafür schon andere Beweise, als einen vagen Verdacht bräuchte, dass er einen der Schützen gemeint habe zu erkennen. „Wenn sie sich nicht einmal bei den Phantombildern sicher sind, wie soll ich das vor meinen Vorgesetzten rechtfertigen? Hier spielt die Politik und viel Geld mit, ich bin jederzeit dafür, dass wir da streng durchgreifen, aber auf diese mickrigen Beweise hin, zerreißt uns sein Anwalt in der Luft und wir haben einen Skandal erster Güte. Ermitteln sie weiter, sobald ich der Überzeugung bin, die Verdachtsgründe reichen aus, leite ich das gerne in die Wege, aber so nicht!“ hatte sie erklärt und insgeheim mussten Semir und Ben ihr ja zustimmen.
Was sollte die Ermordung dieser Aktivistin Sharpov denn auch persönlich bringen? Wenn man da keine Verbindung nachweisen konnte, dass er in irgendeinem Kontakt mit ihr gestanden hatte, dann fiel das Motiv weg und dass dieser Russe so an dem von ihm gesponserten Kunstwerk hing, dass er dafür einen Mord in Auftrag geben würde, wagten nun alle zu bezweifeln. Es blieb also völlig nebulös, wie das Alles zusammenhing! Ben war sich nun plötzlich auch nicht mehr ganz so sicher, ob er wirklich einen der Täter auf Sharpovs Grundstück gesehen hatte, oder ob das bloß so ein ähnlicher Typ gewesen war.
Irgendwie traten sie also alle auf der Stelle und nachdem sie den restlichen Tag noch einige Routinearbeiten und Streifenfahrten erledigt hatten, gingen sie, ein wenig frustriert, nach Hause. Zuvor genehmigten Semir und Ben sich noch ein kleines Feierabendkölsch und beschlossen, am nächsten Tag mit frischer Kraft weiterzuermitteln!
Am nächsten Morgen befragten die beiden Polizisten einige Mitstudentinnen Melanies, aber auch das brachte ihnen keine neuen Erkenntnisse. Übereinstimmend erklärten die, dass Melanie mit dem Dozenten in einer stabilen Beziehung gelebt hatte und sich wahnsinnig gefreut hatte, als sie von der Schwangerschaft erfahren hatte. Also brachte auch das die beiden nicht weiter! Auch von ihrer Protestaktion hatten die keine Ahnung und so blieben Semir und Ben einigermaßen ratlos zurück.Als sie von der Uni zur PASt zurückfuhren, machten sie einen kleinen Umweg über den Neumarkt und tatsächlich-gerade wurde das Kunstwerk mit dem Kran aufgestellt. Eine Betonmaschine lief und zwei kräftige Bauarbeiter machten Beton an, um die Teile beim Aufstellen zu stabilisieren und an ihrem Platz zu halten. Ein aufgeregter Künstler rannte gestikulierend durch die Baustelle und als wenig später Sharpov mit der jungen Frau an seiner Seite mit der Limousine angefahren kam und durch die heruntergelassenen Scheiben einen Blick auf das Schauspiel warf, bedachte er Ben mit einem vernichtenden Blick. Die Frau war gut geschminkt, aber man erkannte das blaue Auge trotzdem und eine Gesichtshälfte wirkte deutlich dicker, wie die andere. Ben sprang erbost aus dem Wagen, noch bevor Semir ihn davon abhalten konnte, und überreichte der jungen Frau durch die geöffnete Scheibe seine Karte. „Wenn sie mal Hilfe brauchen!“ sagte er anzüglich und durchbohrte nun seinerseits Sharpov geradezu mit seinem Blick, bis der die Scheiben hochfuhr und seinen Chauffeur anwies, aufs Gas zu gehen.
„Mann, das kann ich fast nicht aushalten, wenn so reiche Säcke Frauen schlagen!“ meckerte Ben an Semir hin. Sie machten dann pünktlich Feierabend und nachdem Sarah ja eh im Nachtdienst war, hatte es Ben noch gar nicht so eilig, nach Hause zu gehen. Auch für ihn wäre da eine spezielle kleine Nachtschicht sicher nicht schädlich! Mal sehen!
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Schluchz-jetzt leide ich aber mit Lasse mit! Wenn Gloria wirklich seine große Liebe war und die nicht regelmäßig Drogen nahm, dann muss ihr da wirklich jemand was untergeschoben haben!
Ach und er selber hatte 1,2 Promille und kann sich deswegen schlecht erinnern? Da kann ich ihm ne Schulung bei einem meiner Patienten, der gestern mit 4,79 Promille bei uns eingeliefert wurde, empfehlen. Das war gestern morgen und der hatte heute früh tatsächlich nur noch 0,7 Promille und wurde nach Hause entlassen, nachdem mehrere Entzugsbehandlungen schon erfolglos waren. Er wurde aber vorher gefragt, ob er möchte!
Semir verschläft sozusagen seinen ersten freien Tag schon beinahe! Aber immerhin geht er danach mit seiner Familie in ein tolles Bad-das kommt bei Kindern immer gut-und vielleicht ist Andrea dann heute Abend nicht mehr so müde?....Und Elli-hast du schon aufgearbeitet, was deine "lieben Kollegen" dir an Arbeit aufgehoben haben?
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Ganz unabhängig davon, wann was gedreht wurde, denke ich, dass sich RTL immer höhere Einschaltquoten erhofft, wenn die eine oder andere Skandalnudel bei Cobra auftritt. Auch ein Lodda etc werden da sicher nur eingesetzt, um die Quote zu erhöhen. Allerdings hoffe ich jetzt schwer, dass die Schäfer ihre "Reize" bei sich behält-nur-wer hat die eigentlich noch nicht gesehen?
Wobei- wenn ich Daniela Katzenbergers Einsatz als Tierpflegerin in Gummistiefeln und Basecap so als Vorbild nehme, dann ist es nicht gar so schlimm-die hat halt das in ihrer eigenen Sendung gewinnbringend vermarktet, aber diese Rolle hätte jede x-beliebige Komparsin auch gleichwertig ausfüllen können! Da brauchte man keine mehrjährige Schauspielausbildung dafür! Ich hoffe nur, dass RTL wenigstens ein gewisses Niveau hält-wie gesagt, ich hoffe!
Ja@ Björn- und da soll mal einer sagen, dass der Aufenthalt auf dieser Seite nicht zur Allgemeinbildung beiträgt-ich finde es aber auch gut, wenn du fragst! -
„Hallo Einstein-guten Morgen!“ sagte Ben grinsend und stieß mit dem Fuß leicht an Hartmuts Beine, der daraufhin erschrocken hochfuhr und dann verdutzt auf die vier Personen sah, die auf ihn herunterblickten. „Ist es so spät geworden, dass sich die Heimfahrt nicht mehr rentiert hat?“ fragte er ihn und Hartmut erhob sich ächzend. „Verdammt ungemütlich so ein Fußboden!“ stellte er dann fest, räkelte sich und fuhr sich durch die verwuschelten Haare, so dass seine Frisur wirklich Einstein Konkurrenz machen konnte.
„Ich habe bis drei den Film ausgewertet und dann war ich plötzlich so müde, dass ich es nicht mehr geschafft hätte, nach Hause zu fahren. Ich wollte mich ja eigentlich nur kurz regenerieren, aber anscheinend bin ich doch richtig eingeschlafen!“ stellte er nach einem Blick auf die Uhr fest. „Und hast du was entdeckt, was uns weiterbringt?“ fragte Semir nun gespannt und Hartmut nickte. Er ging zu seinem PC und fuhr den langsam hoch. Alle vier Zuseher traten sozusagen schon von einem Bein auf das andere, während Hartmut in aller Seelenruhe gähnte und dann bemerkte: „Ich brauch jetzt erst mal nen Kaffee!“ und sich schon auf den Weg in den kleinen Aufenthaltsraum der KTU machte, in dem eine Kaffeemaschine stand.
„Bitte Hartmut, kannst du das nicht auf später verschieben, wir haben heute alle noch was vor!“ rief Ben und packte ihn am Ärmel. Also drehte Hartmut sich aufseufzend wieder um und begann nun von den Gesetzen der Optik, den Mechanismen, wie sich Licht in gewölbten Oberflächen brach und anderen Dingen zu referieren, bis ihn die Chefin genervt unterbrach. „Es ist ja sehr schön, Herr Freund, dass sie so gut über dieses Thema Bescheid wissen, aber was hat das jetzt mit den Erkenntnissen aus dem Film zu tun?“ fragte sie und Hartmut warf ihr einen ungläubigen Blick zu. Wie konnte sich nur jemand nicht für dieses hochinteressante Thema interessieren? Aber gut, wenn diese Banausen nicht wissen wollten, wie er zu den Beweisen gekommen war-ihm sollte es Recht sein.
Er hatte inzwischen die Computerdatei hergesucht und gab nun den Anwesenden den Blick auf ein paar verschwommene Gestalten frei, die vor und neben einem silbergrauen Geländewagen standen, einer davon mit einem Gewehr im Anschlag-der die Tür zum Auflegen benutzte. Man konnte die vier nicht genau identifizieren, aber die Figur, die Kleidung und die groben Umrisse der Gesichter waren zu erkennen. „Hartmut, wo hast du das her? Das war definitiv nicht auf dem Film!“ fragte Ben verwirrt und Hartmut flog nun ein etwas überhebliches Lächeln übers Gesicht. „Wenn du mir vorher zugehört hättest, als ich es erklärt habe, Ben, dann müsstest du jetzt nicht so blöde Fragen stellen!“ sagte er hoheitsvoll. Als aber auch Semir ihn noch herausfordernd ansah, bequemte er sich zu erklären: „ Als der Schuss fiel, standen die LKW´s ja alle still. In einem davon haben sich die Täter in den Scheinwerfern gespiegelt und durch die Brechung des Scheinwerferglases sind da lauter kleine Einzelbilder entstanden, die ich jetzt am Computer zusammengeführt habe.
Allerdings sind die Bilder nicht sehr scharf und als ich mal grob die Gesichtserkennung habe drüberlaufen lassen, wurde mir leider auch kein Treffer gemeldet!“ erklärte Hartmut und Semir sah nun Ben herausfordernd an. „Jetzt bist du dran! Du wirst dich nachher sofort mit unserem Zeichner an den PC setzen und Phantombilder erstellen, das wäre doch gelacht, wenn wir die Herren da nicht näher identifizieren könnten!“ sagte er zufrieden und schlug Hartmut auf die Schulter, dass der zusammenzuckte. „Bravo Hartmut, gut gemacht!“ sagte er und nun konnte der sich endlich den dringend benötigten Kaffee genehmigen.Ben saß dann mindestens zwei Stunden mit dem Zeichner, der inzwischen ja eigentlich keine Stifte mehr zur Hand nahm, sondern mittels eines Computerprogramms die Bilder zu vervollständigen suchte, aber so richtig konstruktiv waren die beiden nicht. Ben war viel zu abgelenkt gewesen, um auf Details zu achten, als er Zeuge des Mordes geworden war und konnte auch nur Bruchstücke aus seiner Erinnerung kramen. „Verdammt, ich denke, dass ich die Typen erkennen könnte, wenn ich ihnen gegenüberstehe, aber je mehr ich versuche, mich zu konzentrieren, desto eher verschwimmen die Bilder in meinem Kopf!“ erklärte er dem Zeichner, der verständnisvoll nickte. Trotzdem versuchten sie diese vier Phantombilder über die Bilderkennung laufen zu lassen, aber Treffer wurde keiner angezeigt.
Als Ben gefrustet wieder zu Semir ins Büro stieß, der sich inzwischen mit Akten und Berichten herumgeschlagen hatte, beschlossen sie am Imbiss ein zweites Frühstück einzunehmen, um die Motivation wieder zu steigern! -
Ja Frau Krüger ist sehr motiviert! Das ist sicher eine der schwierigsten Aufgaben eines Polizisten, eine Todesnachricht an die Angehörigen zu überbringen! Auch wenn es für Lasse schrecklich ist, aber man kann ihn ja nicht ewig unwissend halten!
Wie wir schon vermutet haben, hatte Gloria Drogen im Blut und darin wird sicher die Ursache für den Unfall zu finden sein. Hoffentlich kann ihr Freund dazu was sagen-ich hätte mich nämlich nicht auf den Beifahrersitz gesetzt, wenn ich gemerkt hätte, der Fahrer ist nicht ganz fit! man sieht ja, was dabei herausgekommen ist!
Ob der erneute Leichenfund auch etwas mit der Sache zu tun hat?