Beiträge von susan

    In erster Linie braucht diese Frau, die ja vermutlich nie mehr wieder in ihrem Traumberuf arbeiten können wird, ja Geld. Wenn sie es schafft, dass der Richter Action Concept eine Schuld gibt, dann bezahlt ihr die Versicherung eine Rente, Schmerzensgeld etc-das ist für diese Frau essentiell wichtig, darum wünsche ich ihr, dass sie vor Gericht Recht bekommt.
    Da geht es nicht um Action Concept als Solches-die geben sich sicher alle Mühe, ihr Personal zu schützen und es ist ja eher verwunderlich, dass bei diesen Stunts nicht mehr passiert, was einfach auf perfekte Planung und akribische Durchführung schließen lässt- aber eigentlich ist das eine Versicherungssache. So ein Unternehmen zahlt sicher hohe Prämien und dann ist der Frau nur zu wünschen, dass ein Anspruch für sie festgestellt wird. Ansonsten muss die vermutlich von einer gesetzlichen Erwerbsunfähigkeitsrente in Höhe von etwa 700€ leben und das ist in der heutigen Zeit ja nichts.
    Wenn bei uns im Krankenhaus Fehler vorkommen, ist den Patienten auch zu wünschen, dass uns als Krankenhaus und den Mitarbeitern ein Verschulden nachgewiesen wird. Oft lassen sich die Versicherungen dann aber auch auf einen Vergleich ein und der Patient kommt, wenn er einverstanden ist, dann wenigstens zu seinem Geld, ohne Schuldzuweisung-ich denke, das wird ihr Anwalt der Frau klar gemacht haben, deshalb die berechtigte Klage-ich würde es in ihrer Situation genauso machen!

    Ja-das Heimkommen von Andrea mit ihren ganzen Gefühlen war wundervoll beschrieben. Wie dann alle drei aneinandergekuschelt in Aydas Bett schlafen und Susanne die Lage im Griff hat, war fast erlösend.
    Alex, der vermutlich besser noch zuhause geblieben wäre, statt zu arbeiten, nähert sich langsam der Familie Gerkan an. Erst schläft er mit Eisbeutel auf dem Gesicht auf deren Wohnzimmersofa ein und dann bekommt er noch eine Bananenmilch zum Frühstück, damit er auch was im Bauch hat.
    Nach so ner Zahn-OP sind Blutergüsse und Schwellungen ja ok, aber vielleicht sollte er wirklich nochmal nachschauen lassen, ob alles in Ordnung ist, statt den Papierkram aufzuarbeiten.
    Ben ist im Krankenhaus geblieben und hat sich für Semir die Nacht um die Ohren geschlagen-wie in alten Zeiten. Die Cobrafamilie ist mal wieder nah zusammengerückt-finde ich schön!

    Oh-jetzt habe ich erst gesehen, dass das Kapitel ja noch einen zweiten Teil hatte.
    Gut-so wäre ja geklärt, warum keine Verstärkung zu Flavio´s Villa gekommen ist und wie der überhaupt den Aufenthaltsort von Iris herausfinden konnte. Mann, da hätte Jan lieber Abstand bewahrt, denn so hat eigentlich er Iris, die sich mit Ben ein neues Leben aufgebaut hat, in Gefahr gebracht. Allerdings ist es bitter, dass sein eigener Partner der Verräter war und zwar aus finanziellen Gründen nicht zum ersten Mal!
    Allerdings erschiesst er Thomas nun vor Jan´s Augen, um ein Exempel zu statuieren und dem Angst einzujagen-wie schrecklich!

    So, so-jetzt ist Semir endlich mal von der Zeit her so zu Hause, dass er gemeinsam mit seiner Familie essen kann. Die Vergleiche Aydas mit gefressenen Adlern und Andreas mit überführten Verbrechern fand ich witzig-ja der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, da hat sie Recht. Und Ayda deckt schon mal gemeinsam mit Semir den Tisch- an das wird sicher gut schmecken, das gemeinsame Essen!
    Dieser Timo ist mir jetzt eigentlich ganz sympathisch. Seinen Lebensunterhalt mit Nachtdiensten im Altenheim zu verdienen und sich dann auch noch die Zeit für ein Gespräch mit dem alten Krieger zu nehmen, finde ich sehr schön-und ja, das ist leider so, dass die meisten Pflegeheimbewohner heute dement sind und man eher selten einen findet, mit dem man sich normal unterhalten kann. Da wünsche ich ihm doch, dass er nach der Nachtschicht das neue Bett mit seiner Freundin ausprobieren kann-warum habe ich nur das ungute Gefühl, dass er dazu nicht mehr kommen wird? :S

    Andrea hatte schon das halbe Rollfeld überwunden, ehe die völlig überraschten Polizisten in irgendeiner Weise reagieren konnten. Aus dem Einsatzfahrzeug hatte man inzwischen Schutzschilde geholt und es war geplant, nun damit zum Jet vorzudringen. Der Einsatzleiter und zwei weitere Männer rannten hinter Andrea her und riefen ihr immer wieder zu: „Hinlegen, sofort hinlegen!“ aber Andrea war so in Panik um ihren Semir, dass sie nicht hören konnte, oder wollte.

    Im Flugzeug hatte der Pilot, der inzwischen sicher war, alle Angreifer momentan in die Flucht geschlagen zu haben, nun nach seinen bewusstlosen Kameraden gesehen. Die Tür des Jets war ja weggesprengt und daher floss derweil genügend frische Luft in die Passagierkabine. Langsam müssten sie ja mal aufwachen, damit sie gemeinsam einen neuen Fluchtplan aushecken konnten.

    Er hatte erst zufrieden aus dem Fenster des Cockpits gesehen und festgestellt, dass er den Flugzeugtyp, der heran rollte, kannte und auch fliegen konnte, was in der heutigen Zeit mit den verschiedenen Modellen nicht selbstverständlich war. Als der andere Pilot dann das Kabel dermaßen ungeschickt abgerissen hatte, hatte er nur den Kopf über so viel Dilettantismus geschüttelt, aber gleich gesehen, dass der Maschine dabei nichts passiert war. Dann kam auch noch Irina auf einem laut knatternden Motorrad, aber gerade als er gedacht hatte, es wäre jetzt mal an der Zeit mit Sharpov und den anderen in die neue Maschine umzusteigen, hatten sich die Ereignisse überschlagen.

    Das Motorrad drehte wieder ab und nahm Irina mit und dann hatte sich auch schon die Tür des anderen Flugzeugs geöffnet. Er hatte nun einen Verdacht gehabt und mit angehaltenem Atem einen kurzen Blick in die Passagierkabine geworfen und Gott gedankt, dass sein Cockpit eine seperate Luftversorgung hatte. Außerdem war für die Piloten immer eine Überdruckmaske und eine Sauerstoffflasche bereit, denn wenn sie einmal in schwere Turbulenzen kamen, durften die nicht bewusstlos werden, weil das ja zum Absturz führen würde. Deshalb zog er sich die Maske, die dieselbe wie in den Kampfjets war, darüber, packte sich die Sauerstoffflasche mit einem Tragegurt auf den Rücken, ging in die Kabine und nahm das Maschinengewehr, das für alle Fälle dort bereitlag. Als nun von der Sprengladung die Tür aus den Angeln flog, empfing er mit der ersten Salve die überraschten Polizisten. Die zogen sich daraufhin zurück und bargen ihre Verletzten.

    Er stellte fest, dass alle in der Kabine-auch die Geisel-tief bewusstlos waren. Nachdem die Deutschen ja wohl nicht ihre eigenen Leute umbringen würden, war er sich relativ sicher, dass das Gas, das alle ausgeknockt hatte, harmlos war und er jetzt nur solange warten musste, bis die Wirkung abflaute und die Kabine genügend gelüftet war. Gerade ging er wieder mit dem entsicherten MG auf seinen Beobachtungsposten neben der Tür zurück, da sah er eine Bewegung auf dem Rollfeld. Eine Frau rannte völlig ungeschützt auf den Jet zu, in großem Abstand hinter ihr ein paar schwarzgekleidete Polizisten mit Schutzschilden. So leid es ihm tat, aber er konnte nicht zulassen, dass die Frau oder sonst irgendwer sich dem Flugzeug näherte und darum legte er gerade auf Andrea an, als ihn plötzlich ein scharfer Schmerz durchfuhr und ihm beinahe das Bewusstsein raubte. Die Waffe fiel aus seiner Hand und schon war der SEK-Mann, der sich in dieser Sekunde vom Dach gebeugt und ihn in die Schulter geschossen hatte, über ihm und kickte das Gewehr weg. Dann versicherte er sich mit einem Blick, dass in der Kabine keinerlei Bewegung war und fesselte daraufhin sofort den blutenden Piloten und hielt ihn fest, bis ihm seine Kollegen zu Hilfe kamen.

    Andrea hatte inzwischen das Flugzeug erreicht und kletterte durch die Trümmer des BMW und des Fahrwerks nach oben und zur Kabinentür hinein. Wenn ihr zuvor jemand befohlen hätte, dass sie das tun sollte, hätte sie es sicher nicht gekonnt, aber sie hatte so viel Adrenalin in sich, dass sie über sich hinauswuchs. Sie drückte sich an dem SEK-Mann und dem Schützen vorbei und sah sich suchend nach Semir um. Während die anderen alle am Boden lagen, war er in seinem Sitz in sich zusammengesunken, weil er ja dort noch angebunden war. Andrea stellte fest, dass seine Gesichtsfarbe blass, mit einem Stich ins bläuliche war. Sie sprach ihn an, aber er gab kein Lebenszeichen von sich. Eine eiskalte Hand griff nach ihrem Herzen und als sie den Puls suchte, war sie nicht sicher, ob sie da tatsächlich etwas gefühlt hatte, oder ob das nicht ihr eigener, vor Aufregung rasender Herzschlag war. Verzweifelt presste sie ihre Lippen auf seinen Mund und seine Nase und blies ihm ihren Atem ein. Nebenbei drückte sie irgendwie an seinem Brustkorb herum, was in dieser Position fast nicht möglich war und die Tränen der Verzweiflung flossen dabei aus ihren Augen. „Bitte lieber Gott, lass ihn nicht tot sein!“ flehte sie innerlich und versuchte eine verzweifelte Reanimation, soweit es ihre Möglichkeiten zuließen.

    Im Krankenhaus hatten Sarah und die Nachtschwester ebenfalls entsetzt auf den Bildschirm gesehen. Sarah hatte ihre Hände zu Fäusten geballt und merkte gar nicht, dass sie sich die Handflächen mit ihren eigenen Nägeln verletzte. Sie wartete jeden Augenblick darauf, dass Andrea von einer Maschinengewehrsalve niedergestreckt wurde, man sah auch kurz den Schützen, der gerade auf sie anlegte, aber dann war der SEK-Mann auf dem Dach wie ein Schatten dagewesen, man hatte einen einzelnen Schuss gehört und dann hatte sich der in das Flugzeug geschwungen. Andrea war ebenfalls wie eine Wahnsinnige durch das Wrack und die Trümmer nach oben geklettert und in dem Jet verschwunden. Nun kamen aus allen Ecken schwarzgekleidete Polizisten gelaufen und stürmten auf das Flugzeug zu, während aus einer entfernten Ecke eine fahrbare Gangway herangeschafft wurde. Sarah atmete ein wenig auf und sank dann auf den Stuhl, den ihr ihre Kollegin in die Kniekehlen schob. „Es wird schon alles gut werden!“ sagte sie tröstend und Sarah legte nun den Kopf auf Ben´s Bett und begann leise zu weinen. „Hoffen wir´s !“ sagte sie tonlos, „hoffen wir´s !“

    Oh-das war ein starkes Kapitel! Ich konnte mir erst die angespannte Aktion von Alex vorstellen, der ja nicht weiss, was ihn erwartet! So gewisse Parallelen mit Ben kann ich da sehen-die Chefin verbietet ihm ohne Verstärkung reinzugehen, aber er tut es trotzdem.
    In der Wohnung findet er gefesselte Verbrecher, eine Leiche und ausser einem geschockten Ben noch ein Ehepaar, das sich verzweifelt aneinander klammert. Da muss Semir erst mal drüber wegkommen, dass sein Bruder tot ist-allerdings war das ein Unfall, ihn trifft keine Schuld! Diese Szene, wie sch Andrea und Semir gegenseitig versuchen Halt zu geben, war sehr stark beschrieben.
    Sobald Semir erstversorgt im RTW liegt, macht sich Andrea auf zu ihren Kindern-genau das hätte ich auch gemacht. Außerdem fährt ja Ben mit ins Krankenhaus, also ist Semir auch nicht alleine.
    Nur die fehlende Reaktion der Chefin finde ich traurig-sie hätte ja mal zumindest ein paar aufmunternde Worte finden können, also ehrlich!

    Während Ben nun wenigstens vernünftig ist und ein paar Tage zuhause bleibt, um seine Augen zu kurieren, fahren die beiden Verbrecherbrüder mit einem geklauten Streifenwagen zur KTU und holen die Druckplatten und die Diamanten zurück. Hartmut ist der Letzte im Gebäude und wird prompt gefesselt und geknebelt! Das ist aber gemein, wenn der da über Nacht ans Regal angebunden ist! Allerdings, vielleicht besser das, als tot!
    Allerdings glaube ich auch , dass die beiden Brüder nicht sehr lange Spaß an ihrem Tun haben werden, denn sie haben Semir im Nacken und die japanische Verbrecherbande lässt sie auch nicht aus den Augen.
    Ausserdem finde ich 200 € nicht viel für ein Bild-man muss ja immer überlegen, wie viel Zeit der Maler damit verbringt, alleine die Farben und die Leinwand kosten ja schon so um die 50€, sonst bleibt ja nichts über!

    Andrea hatte wie die anderen gebannt die Vorgänge auf dem Rollfeld beobachtet. Sie hatte sich noch gewundert, dass die SEK-Leute nicht sofort aus dem Flugzeug beschossen wurden, als sie die Ersatzmaschine verließen. Sie hatte ein total ungutes Gefühl. Warum war auch das Motorrad wieder weggefahren-sie hatte das so verstanden, als ob die junge Frau als Geisel im Austausch für Semir dienen sollte, was sie ehrlich gesagt sehr gewundert hatte. Das war normalerweise nicht üblich, dass man Zivilisten gegen Polizeibeamte tauschte. Auch wagte sie zu bezweifeln, dass Semir da mitspielen würde-er hatte sich im Gegenteil ja schon mehrmals als Geisel angeboten, um irgendwelche Opfer freizubekommen und die Geiselnehmer so selbst zu überwältigen. Die hatten ihn wahrscheinlich gefesselt, sonst hätte er mit Sicherheit schon etwas unternommen. Sie hatte so schreckliche Angst um ihn! Was ging wohl in der Maschine gerade vor sich? Die Chefin hatte auch aufgehört zu telefonieren und spätestens, als an der Flugzeugtür die Sprengladung angebracht wurde, war ihr klar, dass man ihr irgendwas verschwiegen hatte. Sonst würden das die Flugzeuginsassen mit Sicherheit schon lange unterbunden haben!

    „Jenni, was ist da im Flugzeug los?“ wollte sie wissen. „Warum kommt da kein Lebenszeichen?“ fragte sie nochmals eindringlicher und beobachtete auch die Karawane an Rettungswagen, die nun alle mit Blaulicht näherfuhren. Jenni, die genauso angespannt wie alle anderen war, verriet ihr nun den Plan. „Andrea, die haben ein Narkosegas in das Flugzeug geleitet, die schlafen jetzt alle!“ sagte sie, aber kaum hatte sie ausgesprochen, da zerriss eine Maschinengewehrsalve die Luft und man sah kurz den Schützen mit der Sauerstoffmaske auf dem Gesicht. Die beiden SEK-Leute, die vor der Tür gewesen waren, fielen zu Boden und in einem einzigen Kuddelmuddel sprangen die anderen unter weiterem Beschuss vom Flugzeug, zogen ihre Verletzten hinter dem vordersten Rettungswagen in Deckung und es kehrte wieder gespenstische Stille ein, nur unterbrochen vom Stöhnen der verletzten Polizisten. Die hatten zwar, dank Sicherheitswesten, keinen Körpertreffer erhalten, aber Streifschüsse an den Extremitäten und schwere Prellungen und Knochenbrüche durch den Aufprall der Munition auf die High-Tech-Westen und den darauffolgenden Sturz.

    Jenni hatte beide Hände vor den Mund geschlagen und Dieter, der einen Meter neben ihnen stand sagte verzweifelt:“Wenn da jetzt nicht bald ein Arzt das Gegenmittel spritzt, dann sind alle, die das Gas eingeatmet haben, tot.“ Andrea die leichenblass geworden war, überlegte nicht lange und bevor Jenni und Dieter auch nur ansatzweise reagieren konnten, war sie losgelaufen, um den Vater ihrer Kinder, die Liebe ihres Lebens, da rauszuholen, wenn es sonst keiner tat!

    Im Krankenhaus hatten alle Anwesenden in Ben´s Zimmer, die zwar keinen Zusammenhang zwischen der Geiselnahme und ihrem verletzten Patienten herstellen konnten, aber alleine von der Tatsache, dass sich so ein Ereignis im Einzugsbereich ihres Krankenhauses abspielte, dafür interessierten, nun gesehen, wie stark Sarah, die ja sowieso schon fix und fertig war, auf die Fernsehbilder reagierte. „Kennst du die Frau?“ wollte die Nachtschwester wissen. Sarah nickte und sagte tonlos: „Die Geisel im Flugzeug ist der Partner und Freund meines Freundes und die da gerade unter Lebensgefahr über das Rollfeld rennt, ist Andrea, seine Frau, eine gute Bekannte von mir!“ „Ach du liebe Güte!“ sagte ihre Kollegin erschüttert. „Dass sich mein Freund vorher extubiert hat, daran war vermutlich auch ich schuld, denn ich habe den Fernseher angemacht und ihn durch meine entsetzten Kommentare so beunruhigt, dass er sich deswegen den Schlauch rausgezogen hat!“ vermutete sie mit Tränen in den Augen.

    „Also Sarah, du weißt genau, dass wenn einer schuld daran ist, dann ich, weil ich die Hand nicht straff genug angebunden habe. Außerdem hätten wir die Sedierung gleich höher fahren sollen, er ist noch nicht so weit, dass man ihn wach werden lassen könnte. Das kommt doch immer mal wieder vor, dass sich jemand selber extubiert und es ist ja auch nichts Schlimmes passiert deswegen, er ist reintubiert und schläft jetzt wieder friedlich, also vergiss das einfach!“ sagte die Nachtschwester tröstend. „Aber wir wissen überhaupt nicht, ob die Sauerstoffunterversorgung Spätschäden hervorruft und außerdem könnten seine Stimmbänder Schaden genommen haben und er singt doch in einer Band und hat so eine wundervolle Stimme!“ erklärte Sarah verzweifelt. „Na jetzt warte doch erst mal ab, ich denke nicht, dass seinem Gehirn da was passiert ist-wir waren verdammt schnell!“ sagte die Nachtschwester „und das mit seiner Stimme, gut, das muss man abwarten, aber ich denke auch da nicht, dass da bleibende Schäden entstanden sind!“
    Sarah nickte und obwohl sie genau wusste, dass es besser gewesen wäre, den Fernseher jetzt auszuschalten, auch um Ben nicht zu beunruhigen, konnte sie den Blick nicht vom Bildschirm wenden, auf dem sich die Ereignisse nun überschlugen.

    So professionell das Semir und Ben eingefädelt haben, so besch... endet die Befreiiung von Andrea und Kemal! Obwohl Martin Grundthal die Waffe geführt hat, war Kemal ein unglückliches Opfer. Wie Semir damit zurechtkommen wird, daran wage ich nicht zu denken. Seine Frau und die Kinder sind zwar frei, aber er wird lebenslang am Tod seines Bruders zu knabbern haben, auch wenn der eine gewisse Eigenschuld trägt-aber er hat dafür gebüßt !
    Sehr realistisch beschrieben!

    Bevor sie überhaupt bemerkte, wie lose seine rechte Hand angebunden war, das war in Seitenlage sowieso schwer, hatte Ben reflexhaft nach dem Tubus gegriffen und sich sogar noch ein wenig nach vorne gebeugt, um ihn besser zu erwischen. Bis Sarah aufgesprungen und zu ihm geeilt war, war es schon geschehen. Er hatte fest angerissen und den Tubus samt Blockung herausgezogen. Du lieber Himmel! Sarah rief laut um Hilfe, während sie fast panisch nach dem Ambubeutel und einer Maske griff, die an jedem Beatmungsplatz immer bereitliegen mussten. Denn wie sie schon befürchtet hatte, begann Ben nun nach Luft zu japsen, denn erstens hatte er wegen der Sedierung weder Kraft noch logisches Denkvermögen und zweitens schwoll sicher gerade die Stimmritze an, die durch den geblockten Ballon ja stark überdehnt worden war.

    Bis ihre Kollegen mit dem Notfallwagen eingetroffen waren, hatte Sarah schon die Maske auf Ben´s Gesicht gedrückt und begann ihn, obwohl er sich immer noch schwach wehrte, mit der Maske und dem Beutel zu beatmen. Trotz ihrer Bemühungen war seine Gesichtsfarbe schon tiefblau, sie bekam einfach keine Luft rein! Hektisch drückte Sarah auf den Beutel, die Tränen liefen ihr übers Gesicht-nein, das durfte nicht sein, sie durfte ihn einfach nicht verlieren! Der Arzt, der gerade am anderen Ende der Station mit der Verkabelung eines neuen Patienten beschäftigt gewesen war, traf eine Minute später ein und schob Sarah einfach zur Seite, um sich ein Bild zu machen und die Situation reell einzuschätzen. Ben lag nun auf dem Rücken-die Kollegen hatten die stützende Decke herausgezogen- und rang mit einem Rest Bewusstsein verzweifelt nach Luft, aber er hatte weder Kraft noch die Möglichkeit, genügend Sauerstoff zu erhaschen. Der geblockte Tubus hing immer noch an der Beatmungsmaschine, die schrille Alarmtöne von sich gab und der Monitor alarmierte auch hektisch. Ben´s Herzfrequenz war bei 180 Schlägen pro Minute, der Blutdruck bei fast 200 und die Sauerstoffsättigung trotz Beutelbeatmung nur noch bei 72%, dabei wären 95 % -100 % normal gewesen.

    Das würde nicht klappen, ohne Reintubation! „Bitte sofort das Glidescope holen und 250mg Prednisolon i.v.!“ ordnete der Arzt an und versuchte nun selber, bis alles vorbereitet war, Ben mit dem Ambubeutel und der Maske zu beatmen. Das Glidescope war ein spezielles Videolaryngoskop, mit dem man unter wesentlich besseren Sichtverhältnissen als mit dem mechanischen Laryngoskop intubieren konnte. Es wurde für schwierige Intubationen verwendet und nach seiner Einschätzung würde das eine werden!

    Die eine Nachtschwester hatte inzwischen die Alarme stummgeschaltet-die kosteten nur Nerven und schließlich wusste jeder, was er zu tun hatte. Während die eine Schwester die Medikamente aufzog und den neuen Tubus aus der Verpackung nahm und testete, war die andere inzwischen mit dem Videolaryngoskop zurück und steckte es an der Steckdose ein. Ein spezieller zugehöriger Führungsstab wurde mit Gleitgel bestrichen und der Tubus darauf aufgefädelt. Dem Arzt war es inzwischen gelungen, indem er Ben´s Kopf stark überstreckte und mit eisenhartem Griff die Maske festhielt, wenigstens ein bisschen Sauerstoff in ihn zu bringen. Trotzdem ähnelte seine Gesichtsfarbe langsam einer Aubergine und Sarah war ganz schlecht vor Angst. Wenn die Intubation jetzt nicht gelang, dann war Ben´s Tod, oder zumindest ein Hirnschaden wegen Asphyxie vorprogrammiert.

    Das Cortison war inzwischen gespritzt, man hoffte dadurch den Kehlkopf zum Abschwellen zu bringen, nun bat der Arzt darum, dass man aus den beiden Perfusoren einen größeren Bolus Propofol und Sufenta gab und gleich darauf spritzte man noch ein kurzwirkendes Muskelrelaxans. Der Arzt wartete, bis sein Patient völlig schlaff wurde und öffnete dann seinen Mund und führte das Videolaryngoskop ein. Viel Schleim und Blut waren in der Mundhöhle zu sehen, so dass momentan der Blick auf die Anatomie völlig verdeckt war. Der Sauger wurde eingeschaltet und mit einem Kunststoffschläuchlein das Sekret aus Ben´s Nasen-Rachenraum entfernt, so dass nun der Blick auf die Stimmritze, die bereits ziemlich zugeschwollen war, frei wurde. Der Arzt schob nun unter Sicht auf den Monitor, der auf einem fahrbaren Gestell montiert war und mittels Kabel hinten am Laryngoskop mit diesem verbunden war, den Tubus fast ein wenig mit Gewalt in seinen Patienten. Wenn das jetzt nicht funktionieren würde, musste man eine Notfallkoniotomie vornehmen, also einen Luftröhrenschnitt, allerding war dann mit Spätschäden zu rechnen, denn das Zeitfenster wäre zu groß, währenddessen Ben dann sauerstoffunterversorgt war. Alle Anwesenden atmeten erleichtert auf, als es dem routinierten Arzt gelang, geschickt den Tubus durch das winzige Löchlein, das momentan noch die Stimmritze darstellte, durchzuschieben. Die Schwester blockte ihn und dann wurde sofort die Beatmungsmaschine mit 100% Sauerstoff angehängt und das Videolaryngoskop herausgezogen. Der Arzt hörte noch ab, aber die Lungenhälften waren beidseitig belüftet. Man verklebte den Tubus und Sarah, die angespannt die Luft angehalten hatte, traute sich nun langsam auch wieder durchzuatmen. Beim endotrachealen Absaugen kam nun wieder eine Menge frisches Blut aus der Lunge, was auch kein Wunder war, bei einem Blutdruck von 200 begannen die Gefäße natürlich zu bluten und Sarah traute sich fast nicht, auf die Drainagebeutel zu schauen. Natürlich lief auch in die wieder frisches Blut, allerdings nicht in allzu großer Menge-sie konnten nur hoffen und beten, dass die Blutstillung im Bauch hielt!

    Ben war inzwischen vom Blutdruck her völlig eingebrochen, weil nun der Stressfaktor wegfiel und außerdem die Narkosemittel auch noch blutdrucksenkend wirkten. Man brachte das Bett darum in Kopftieflage, drehte Ben ein wenig zur Seite und stellte das Arterenol wieder an. Obwohl die Herzfrequenz immer noch erhöht war, pendelte sich mit der Katecholaminunterstützung der Blutdruck wieder bei 120/80 ein. Ben wurde zugedeckt, gut angebunden und das Zimmer wieder aufgeräumt.

    Sarah´s Blick fiel nun auf den Fernseher, der die ganze Zeit gelaufen war und jetzt blieb ihr beinahe das Herz stehen. Eine Frau, die sie eindeutig als Andrea identifizierte, rannte gerade über das Rollfeld auf den Lear-Jet zu. Ach du liebe Güte-was war denn inzwischen am Flughafen los?

    Das muss schon eine gespenstische Situation sein! Flavio versucht die Hochzeitsvorbereitungen so normal wie möglich ablaufen zu lassen und behandelt Iris und Jan wie seine Verlobte und einen engen Freund des Hauses, obwohl die beiden ja Gefangene sind.
    Die Nähe Jans zu Iris hat ihm aber sicher nicht gefallen, egal in welchem Verhältnis Jan zu Iris steht,denn der gibt Iris wenigstens ein bisschen Schutz und Geborgenheit und auch Hoffnung.
    Ja, ich habe auch Angst um das Baby, so viel Stress in der Schwangerschaft ist nicht gut-hoffentlich kommen Semir und Ben in ihren Ermittlungen endlich weiter-frisch gestärkt sind sie ja!
    Und was will Pietro jetzt Jan zeigen? Hoffentlich nichts Schlimmes!

    Ja-für Abkürzungen haben wir keine Zeit-bei uns würde das der running Gag werden-vielleicht kriegt Alex das durchaus noch öfter zu hören! ;)
    Aber die Chefin, der mit Sicherheit das Herz in die Hose gerutscht ist, bevor sie die Identität der Opfer erfahren hat, kombiniert richtig und macht sich mit Alex und Annika auf den Weg in den Waldweg. Hoffentlich kommen sie so rechtzeitig, dass niemand verletzt wird bei der Befreiungsaktion!

    Ja-ich sehe auch, dass die Sehschwäche für Ben ein Riesenproblem darstellen könnte! Dass der nen Hirsch in der Landschaft kauft? Kotz-würg-da muss er ja ehrlich schlecht sehen! Aber Timo gibt nach seiner unsanften, nassen Weckaktion trotzdem bereitwillig Auskunft! Aber der Nachtdienst im Altenpflegeheim macht ihn mir schon wieder sympathisch!
    Mal sehen, wie sich das weiterentwickelt, mit der oben ohne-Tänzerin usw!

    Du kannst bei einem Automatikauto eben gar nicht zuviel Gas geben, weil das sanft anrollt, sobald du die Bremse loslässt und eben zuverlässig schaltet, bevor man den Motor überdreht oder abwürgt-aber du hast Recht-als Mensch, der zwar einen Führerschein hat, aber sehr selten fährt, musst du das auch nicht wissen-nur kleiner Tipp am Rande-falls du jemals wieder vorhast zu fahren-kauf dir ein Automatikauto, das spart echt viel Stress! ;) . Ich fahre ja gelegentlich mit Pferdehänger hintendran, aber meine Zossen werden viel weniger durchgeschüttelt, wenn vorne der Automatikbus dranhängt!

    Hallo Elli!
    Also mir hat die Geschichte gefallen, da sind einfach die Geschmäcker verschieden. Ich fand, dass du die Emotionen teilweise sehr gut rausgearbeitet hast und die Lösung, dass Ben zwar auf Zeit gelähmt ist, das aber vollständig reversibel ist, lässt einfach den Raum offen für was auch immer mal kommt!
    Diese zarte Liebesgeschichte mit Kristin finde ich auch wunderschön und der Besuch in der rollstuhlgerechten Pizzeria als Motivationsschub war eine tolle Idee!
    Das Einzige was du mir erklären musst ist, warum das Automatikfahrzeug beim Anfahren hüpft-wir haben zwei Schaltgetriebe- und ein Automatikauto, aber das einzige das nicht hüpft, ist der Automatikbus :D ! Aber das ist eigentlich völlig nebensächlich und nicht wichtig-war mir nur gerade so eingefallen!
    Ich freue mich schon darauf, weitere Geschichten von dir zu lesen-ob mit, oder ohne Ben, aber zumindest in den Fanfictions lassen wir ihn nicht in Vergessenheit geraten-gell?

    Sharpov und die übrigen Flugzeuginsassen sahen gespannt aus dem Fenster, wie das Motorrad näherkam. Das Getöse der Maschine wurde noch untermalt durch die laufenden Triebwerke des neuen Flugzeugs, das von dem etwas ungeschickten Piloten daneben mit viel Mühe in Position gebracht wurde.
    Semir hörte etwas, aber er hoffte, dass es außer ihm niemandem auffiel. Da lief ganz in der Nähe ein Bohrer und nun konnte Semir sich in etwa vorstellen, wie die Befreiung vielleicht aussehen könnte. Um etwas zur Ablenkung dazuzutun rief er laut. „Jetzt machen sie mich endlich komplett los, sie sehen doch, dass meine Leute ihre ganzen Wünsche erfüllen, also können sie mich langsam mal freilassen!“ Auch die Chefin sagte am Telefon: „Sharpov, wie schauen jetzt die technischen Details der Übergabe aus?“ Sharpov, der wegen der lauten Geräusche sein eigenes Wort nicht mehr verstand, schrie jetzt: „Ruhe, alle miteinander, ich sage euch, wie wir vorgehen werden!“ und dann verstummte er. Semir, der das Zischen gehört und versucht hatte, die Luft anzuhalten, sah noch, wie Sharpov zu schwanken begann, bevor er zusammenbrach, ehe ihm selber mit einem Glücksgefühl die Sinne schwanden.

    Der Polizist auf dem Dach hatte, sobald er die harte Außenhaut durchbohrt hatte, mit einem zweiten Gerät die Isolierung durchdrungen und das Ventil der Verdampferkartusche geschickt in die entstehende Öffnung geschoben. Bevor er startete, zog er selber noch seine mitgebrachte Gasmaske über und dann betätigte er den Auslöser, so dass zischend das geruchlose Fentanylgas in die Passagierkabine strömte. Nun meldete er mit dem Headset kurz den Code für die erfolgreiche Durchführung seiner Aktion und wartete dann mit gespanntem Blick auf die Uhr, bis die Opiatwirkung eintrat.
    Die Chefin hatte ebenfalls gespannt in den Hörer des Telefons gelauscht, aber da waren jetzt nach einem lauten Schlag, wie wenn das Handy zu Boden gefallen wäre, keine Geräusche mehr zu hören. Mit einem Handzeichen wurde der Motorradfahrer angewiesen, mit seiner Maschine und Irina wieder wegzufahren und als der Polizist auf dem Dach nun vorsichtig von außen in die Passagierkabine sah, lagen da alle Anwesenden in tiefer Bewusstlosigkeit. Die Gangway der neuen Maschine wurde ausgeklappt und nun strömten eine Menge schwarz gekleideter SEK-Männer mit Gasmasken daraus, die sich sofort daranmachten den Lear-Jet zu entern.

    Wie abgesprochen, machte sich eine ganze Karawane Rettungswagen mit blinkenden Lichtern auf den Weg, um die Erstversorgung der Gasopfer zu übernehmen. Jeder Notarzt und Rettungsassistent hatte eine Beatmungsmaske mit Sauerstoff bereitliegen, alles zum Zuganglegen vorbereitet und das passende Antidot bereits aufgezogen in der Spritze bereit. Mit einer kleinen Sprengladung öffnete man von außen die Tür des Jets und wollte gerade eindringen, da wurde auf einmal das Feuer auf die Retter mit einer Maschinengewehrsalve eröffnet. Zwei SEK-Männer fielen blutend zu Boden und die anderen brachten sich nun erst einmal schnell in Sicherheit, ihre Verletzten hinter sich herziehend. Einzig der Mann auf dem Dach war noch an der Maschine und hoffte, nun nicht gleich von der nächsten Salve durchschlagen zu werden. Die flüchtenden SEK-Leute hatten noch einen Blick auf einen anscheinend zu allem entschlossenen Piloten mit einer kompletten Sauerstoffmaske über dem Kopf und einer tragbaren Druckluftflasche auf dem Rücken erhascht, der sie mit dem Maschinengewehr im Anschlag hinter der Tür begrüßt hatte. Jetzt war guter Rat teuer!

    Im Krankenhaus hatte Sarah, die sich inzwischen wieder ein wenig gefangen hatte, den Fernseher in Ben´s Zimmer angemacht und durch Zappen den passenden Nachrichtenkanal mit Livestream zum Flughafen erwischt. Gebannt starrte sie auf den Bildschirm und versuchte etwas zu erkennen, denn die Kamera war in einiger Entfernung zum Geschehen installiert und brachte die Bilder nur dank eines hervorragenden Teleobjektivs in die heimischen Wohnzimmer. Der Kommentator sagte gerade: „Jetzt tut sich was!“ und während ein Motorrad mit zwei Passagieren, wovon einer eindeutig Irina war, wieder vom Flugzeug weg fuhr, öffnete sich gerade, wie beim trojanischen Pferd, die Tür des zweiten Fluggerätes und schwarz gekleidete Männer mit deutlich sichtbaren Gasmasken strömten heraus.
    Wie auch der Kommentator bemerkte, war anscheinend ein Betäubungsgas eingesetzt worden und Sarah fragte sich, was man da wohl für einen Wirkstoff verwendete, denn Semir war ja auch in der Maschine und den durfte man ja nicht gemeinsam mit seinen Entführern umbringen. Entsetzt sah sie dann aber, wie zwei der SEK-Männer anscheinend angeschossen wurden und wie reife Pflaumen vom Flugzeug auf das Rollfeld fielen. Die anderen Polizisten brachten sich und die Verletzten hinter einen der herannahenden Rettungswagen in Sicherheit, wo die Erstversorgung der verwundeten Beamten auch sofort begann. Außer den Worten des Kommentators, der ebenfalls versuchte sein Entsetzen über die Eskalation in Worte zu fassen, herrschte gespenstische Stille im Fernsehen, denn die Entfernung zum Ort des Geschehens war einfach zu groß, als dass man da trotz Richtmikrophon etwas hören konnte.

    Nun bemerkte der Kommentator: „Wir fragen nun den Innenminister von Rheinland-Pfalz, der dankenswerterweise sein Flugzeug für die Befreiungsaktion zur Verfügung gestellt hat, wie er uns mitgeteilt hat, zu seiner Einschätzung der Situation!“ und nun schwenkte eine zweite Kamera auf den Anzugträger, der gerade die Krawatte zurechtrückte und sich räusperte, um dann medienwirksam ein Statement abzugeben. Du liebe Güte! Wen interessierte das und was war mit Semir? Sarah hatte gar nicht gemerkt, dass sie das laut gedacht hatte, aber als Ben sie jetzt mit weit aufgerissenen Augen panisch ansah, merkte sie, dass die Sedierung doch noch nicht hoch genug lief und er auf jeden Fall ihre Besorgnis und den Namen seines Freundes wahrgenommen hatte.

    Na ich hatte das so aufgefasst, dass er halt, obwohl er es ja selber so wollte, trotzdem traurig ist, dass nun eine Ära für ihn zu Ende geht.
    Ist euch das noch nie so gegangen, dass man einen Job gekündigt hat und eigentlich auch weiß, dass es ok ist, aber trotzdem traurig ist, wenn der letzte Arbeitstag kommt und man sich von seinen lieb gewonnenen Kollegen verabschieden muss. Außerdem werden die Schauspieler bei Action Concept anscheinend wirklich behandelt wie Könige und hervorragend bekocht-das fällt für den, wie er selber zugibt, ja verfressenen Tom jetzt weg-das würde ich auch als Henkermahlzeit empfinden-einfach weils das letzte Essen am Set ist!

    Na Gott sei Dank! Semir nimmt Bens Hilfsangebot an und wie in alten Zeiten fahren sie gemeinsam los, um Kenan und Murat festzunehmen und so Kemal und Andrea zu befreien!
    Die Band macht inzwischen selber Musik und nachdem die ja alle Vollprofis mit eigenen Liedern sind, fällt es vermutlich gar nicht auf, dass Ben nicht mitsingt!
    Den Wortwechsel zwischen den beiden Freunden fand ich auch sehr gelungen!
    Inzwischen sind Alex und Kim auch auf dem Weg zu Leo´s Club, bei dem die Fäden ja zusammenlaufen. Sehr gut und realistisch fand ich auch, dass Ben die Rettung verständigt hat, um Leo und eventuell überlebende Helfershelfer versorgen zu lassen.Nur merk dir-bitte die Möpse nicht zu mir-ich möchte mein Kreuz noch länger schmerzfrei behalten! :D Schlanke junge Patienten-ob Verbrecher oder nicht, kein Problem!
    Dass das Adressbuch aufgeschlagen auf dem Tisch liegt-hoffentlich weiss die Chefin, wo sie nach ihren Männern-äh pardon, ihrem Mann zu suchen hat!

    Als die Lichter ausgegangen waren, was natürlich überhaupt nichts mit dem herumliegenden Kabel zu tun hatte, war flink wie eine Katze, ein schwarzgekleideter SEK-Mann über das Autowrack und das Fahrgestell an dem Jet hochgeklettert. Auf dem Dach legte er sich dann flach und wartete still, ob ihn jemand bemerkt hatte, was aber nicht der Fall zu sein schien. Er hatte ein spezielles Headset auf, mit dem er von seinem Einsatzleiter auf dem Laufenden gehalten wurde, der sagte aber nur : „Gut gemacht!“

    Andrea war kurz bei Frau Krüger gewesen und die hatte sie gebeten, sich doch ein wenig entfernt aufzuhalten, damit Semir sie nicht sehen konnte und so eventuell eine unüberlegte Handlung beging. Das war Gott sei Dank gerade in der Zeit geschehen, als der sich in seinem Sitz ein wenig zusammensacken hatte lassen, um eine bequemere Lage zu haben, denn ihm begann langsam alles einzuschlafen. Also stand Andrea, flankiert von Dieter und inzwischen auch Jenni, danach in einiger Entfernung und beobachtete gespannt, wie alle anderen, wie der SEK-Mann, nachdem das Licht ausgegangen war, wie ein Schatten das Flugzeug enterte. Alarmiert fragte sie: „Was macht der da?“ aber da sagte Jenni, die zwar von dem Plan, wie Dieter auch, wusste, sich aber lieber die Zunge abgebissen hätte, als den Andrea mitzuteilen: „Der versucht auszuspionieren, wie die Lage im Flugzeug so ist!“ Sie war sich nämlich relativ sicher, dass Andrea sonst Einwände erhoben hätte. Allerdings war es genauso gefährlich, Semir zu einem anderen Zeitpunkt rauszuholen-so kam wenigstens Irina nicht in Gefahr und wenn alles so lief, wie sie geplant hatten, konnte die Geiselbefreiung ohne Blutvergießen durchgeführt werden.

    Nachdem die Chefin nun mit Sharpov telefoniert und versucht hatte, ihn ein wenig zu beruhigen, konnte man aus der Ferne ein lautes Motorradgeräusch hören. Die Krüger griff wieder zum Handy und wählte Sharpov´s Nummer. „Herr Sharpov, also wie mir gerade mitgeteilt wurde, ist Frau Bukow in Kürze da. Ich hätte gerne ein Lebenszeichen von Herrn Gerkan, sonst wird sie gar nicht in die Nähe des Flugzeugs kommen!“ forderte sie. Nach kurzer Überlegung stimmte Sharpov zu, hielt das Handy in Richtung Semir, der beinahe reflexhaft danach gegriffen hätte, aber von einer drohenden Bewegung des messertragenden Russen wieder davon abgehalten wurde. „Sagen sie was, damit die da draußen sehen können, wie gastfreundlich wir mit ihnen umgehen!“ befahl Sharpov und Semir sagte nach kurzer Überlegung: „Mir geht´s gut-bis jetzt wenigstens!“ und gleich nahm Sharpov das Handy wieder an sich. Der Mann auf dem Flugzeugdach hatte die, nach den Konstruktionsplänen günstigste Stelle für seine Bohrung ausfindig gemacht und wartete, den Akkubohrer in Position, dass das Motorrad näherkam.

    Hartmut hatte in einiger Entfernung Irina zu dem SEK-Mann auf die laute Maschine gesetzt. Man hatte die so manipuliert, dass sie wirklich ein ohrenbetäubendes Geräusch von sich gab und deshalb hatten sowohl der Fahrer, als auch Irina einen kleinen Kunststoffgehörschutz verpasst gekriegt. Hartmut verfluchte sich, dass er nicht auch einen verwendet hatte, denn das laute Geräusch war fast schmerzhaft zu empfinden. „Also los Irina, in ein paar Minuten dürfen sie sich stärken!“ schrie er und klopfte an seine Brusttasche. Mit hasserfülltem Blick kletterte Irina auf das Motorrad, bekam noch einen Helm, um die Geschichte mit dem von Weiter herholen glaubwürdiger zu machen und schon starteten die beiden in Richtung Rollfeld.

    Im Krankenhaus war Sarah inzwischen wieder wach geworden und von ihrem Schlafstuhl gesprungen, weil Ben hustete und gegen die Beatmungsmaschine presste, die daraufhin laut zu pfeifen begann. Die Nachtschwester holte den diensthabenden Arzt dazu, um festzulegen, ob man Ben wach werden lassen wollte, oder wieder stärker sedieren. Das blutdrucksteigernde Medikament konnte wegen dem Eigenadrenalinschub im Moment sogar ausgeschaltet werden, aber nachdem der Arzt gesehen hatte, wie viel Blut da beim Absaugen immer noch aus der Lunge kam, traf er die Entscheidung, ihn erst mal weiter zu beatmen. So wurde die Sedierung erhöht, der Beatmungsmodus ein wenig angepasst und Ben dadurch wieder zum Schlafen gebracht. Er war so weit wach geworden, dass er Sarah angesehen hatte und sie hätte schwören können, dass er sie erkannt hatte. Sie hielt seine gefesselte Hand, die zum Eigenschutz, damit er den Tubus nicht herauszog, am Bett fixiert war und redete ihm gut zu, bis er die Waffen streckte und die Augen wieder schloss.

    Als sich die Lage wieder beruhigt hatte, versuchte Sarah nochmals Semir zu erreichen und diesmal rief sie, als sie ihn wieder nicht erwischte, in der PASt an. Der diensthabende Telefonist war der Überzeugung, dass alle Welt von der Geiselnahme wusste, nachdem das ja auch durch die Medien ging und die Fernsehkameras aus der Entfernung einen Livestream eingerichtet hatten. Deshalb sagte er zu Sarah, die ihm durchaus als Ben´s Freundin bekannt war: „Wie geht es denn unserem Ben, ich habe schon von seinem schweren Unfall gehört! Unser Dreamteam ist heute ja auf der ganzen Linie in Lebensgefahr!“ und jetzt verlangte Sarah natürlich zu wissen, was denn mit Semir, der ja die zweite Hälfte des erfolgreichen Ermittlerduos darstellte, los sei. „Ja wissen sie denn nicht, dass er von einigen bewaffneten Russen am Flughafen als Geisel genommen wurde und man gerade versucht, ihn zu befreien?“ fragte der Telefonist erstaunt und nun musste Sarah sich setzen, weil ihre Knie nachgaben. Oh nein, das durfte doch nicht wahr sein, hörte dieser Alptraum denn nie auf?

    Also ich mag die sitcoms auch nicht sehen, aber ich denke, die wollen doch die Folgen mit Ben nicht in das nächste Frühjahr reinziehen. Der vorgesehene Drehplan hat sich sowieso geändert-wer hätte denn gedacht, dass Tom, dessen Vertrag eigentlich Ende Juli ausgelaufen ist, im August überhaupt noch dreht-und jetzt sogar bis Ende! Die werden aber parallel schon mit Vinzenz ebenfalls gedreht haben-da gab´s vermutlich dieses Jahr bei Action Concept mal keine Ferien für alle!