Beiträge von susan

    Jetzt bin ich aber froh, dass der Tote nicht Semir ist! allerdings wissen wir nun, dass er mit der drogenabhängigen Leiche irgendwo gerungen hat-die Kette ist der Beweis!
    Merkwürdig, dass Anna erst am vierten Tag von Semir´s Verschwinden das so richtig auffällt-bei uns ginge das nicht-mal ne Halbe Stunde zu spät wegen Stau, das geht noch, aber gleich mehrere Tage unentschuldigt-das gäbe Arger!

    Ja die Urlaubsidylle gefällt mir! Jeder hat das, was er im Alltag am meisten vermisst-Semir und Andrea Ruhe und Sex-oh-habe ich das jetzt wirklich geschrieben :rolleyes: , Ben und Ayda haben Action und Lilly geniesst es, die Zuwendung der Erwachsenen nicht mit ihrer Schwester teilen zu müssen-das hätte bei meinen Kindern auch so hingehauen!
    Ja ich musste auch so lachen, als Semir Bens Anruf vorhergesehen hat-die kennen sich halt gut!
    Aber jetzt befürchte ich, dass die bald ein Ende hat-nach deinen Ankündigungen!

    Also mit den Erklärungen in deinem Feed habe ich jetzt schon verstanden, was Sache ist. Schubert hat einen Unfall verschuldet, bei dem die Frau des "Bosses" getötet wurde und aus Rache hat er, während Schubert im Krankenhaus lag, dessen Tochter entführt-richtig?
    Ja, anscheinend haben Semir und Ben jetzt den Österreichurlaub gecancelt und bleiben bei uns im schönen Bayern, um dort Urlaub zu machen und nebenbei den Fall zu klären-Recht so! ;)

    Berghoff hatte an seinem Laptop die Kamera in Ben´s Gefängnis überwacht. Als er bemerkte, dass der Körper erschlafft war, eilte er geschwind in den Folterkeller. Er musste vorsichtig sein, damit seine wertvolle Ware nicht versehentlich vorzeitig zu Tode kam! Als er behutsam die Tür des Schwitzkastens öffnete, stockte ihm momentan der Atem, so eine Hitze schlug ihm daraus entgegen. Nachdem Ben ja tief bewusstlos war und er keinen Helfer hatte, musste er selbst teilweise hineinkriechen, mit dem Rautek-Griff um beide Unterarme, der ihm noch aus seinem Erste- Hilfe- Kurs geläufig war, den verschwitzten, hochroten Körper herausziehen und auf dem felsigen Boden davor, ächzend ablegen. Verdammt, jetzt lief ihm selber der Schweiß herunter, dass dieser Kasten eine dermassene Hitze abstrahlen würde, hätte er gar nicht erwartet!

    Geschwind holte er die altertümliche Hose, die er schon bereitgelegt hatte, hervor und zog Ben die Boxershorts aus und diese Hose dafür über. Dann schleppte er seinen immer noch bewusstlosen Gefangenen in den Nebenraum und kettete ihn, bevor er begann wach zu werden, an der Wand mit einer originalen Fußschelle an. Wenn jahrhundertelang diesen Folterkeller niemand lebend und unversehrt verlassen hatte, dann würde er einfach auf die Erfahrungen der Vorfahren vertrauen! Er kontrollierte noch die Einstellung der Webcam die diesen Bereich filmte und verließ dann flugs das Gefängnis, bevor Ben sich zu regen begann. Die Kleidung mit dem Smartphone, dem Geldbeutel und dem Autoschlüssel nahm er an sich und noch bevor Ben wieder zu sich kam, saß er schon in dessen Porsche und fuhr den viele Kilometer an einen größeren Autobahnrastplatz. Das Handy ließ er auf dem Beifahrersitz liegen, die Kleidung beförderte er in einen Mülleimer am Parkplatz und dann fragte er freundlich einen jungen Mann, der gerade ein Päuschen gemacht hatte, ob ihn der bis zur nächsten Ausfahrt mit Bushaltestelle mitnehmen könnte. Er erzählte ihm eine Lügengeschichte, dass sein Porsche leider einen technischen Defekt habe und in Kürze ein Bekannter mit dem Hänger kommen würde, um das Fahrzeug zu bergen, er aber zuvor eine wichtige Verabredung habe. Schulterzuckend wurde er mitgenommen und den Zehn-Euro-Schein, den er seinem Fahrer dann überreichte, nahm dieser kommentarlos entgegen. Berghoff stieg nun in den nächsten Bus und fuhr damit, mit mehrmaligem Umsteigen, zurück zur Burg. In dem kleinen Ort am Fuße des Burgbergs angekommen, grüßte er freundlich einige Dörfler, die ihn bereits als neuen Burgherrn wahrgenommen hatten und machte sich per Pedes auf den steinigen Weg auf zu seiner neuen Wunschimmobilie.

    Dort war Ben inzwischen zu sich gekommen. Obwohl ihm immer noch furchtbar heiß war und seine Haut eher aussah, wie die eines frisch gekochten Krebses, war er erst mal nur froh, aus seinem hitzigen Gefängnis entkommen zu sein. Als er sich anfangs aufrichtete, war ihm furchtbar schwindlig und übel, aber mit der Zeit ging es. Verdammt, er hätte einen ganzen See austrinken können, so durstig war er und als er an sich heruntersah, bemerkte er mit Verwunderung, das er nicht mehr seine Boxershorts anhatte, sondern eine mittelalterliche Kniehose aus grobem Leinen, die vorne mit einem Strick gegürtet war. Verdammt noch Mal-was sollte das Alles? Was hatte Berghoff vor und welche Motive hatten ihn zu dieser Tat getrieben? War er völlig verrückt, oder steckte irgendetwas anderes hinter diesem bösen Spiel?

    Bei diesem Kapitel musste ich auch schmunzeln. Erst mal Semirs und Andreas Bemerkungen zum Thema Urlaub-die Faulenzerfraktion-und im Gegensatz dazu Ben und Ayda, die auf die Abenteuerschiene gehen. Gut, ich hätte Ayda vermutlich Beine gemacht, wenn sie so vorlaute Bemerkungen ablässt-ich hatte in ihrem Alter schon diverse Zeltlager hinter mir, wo kein Erwachsener dabei war, der mich beim Zeltaufbau unterstützt hat. Wenn sie altkluge Meldungen loslassen muss-dass die absolut passend waren, steht außer Frage-dann soll sie es aber zumindest selber probieren, die Sache mit dem Zeltaufbau. Aber Ben erfährt ja, wie sie zu ihrer Meinung gekommen ist!

    Irgendwie fand ich das Kapitel heute auch ziemlich wirr-auch wenn es überwiegend die Gedanken Schuberts wiedergibt und der hat für mich ja eh nen Sprung in der Schüssel!
    Ich habe jetzt echt nicht auf dem Plan, welche Überweisungen Semir und Ben jetzt machen müssen, aber vielleicht habe ich das echt überlesen-wenn ja, tuts mir leid!
    Und die Sache mit Schuberts Autounfall und wie der mit der Entführung seiner Tochter zusammenhängt? Da hast du noch ein paar Erklärungen zu liefern, Smarty, um das Durcheinander aufzudröseln!

    Das war aber eine abenteuerliche Lügengeschichte, die Ben da der Chefin aufgetischt hat. Und Hartmut´s Erklärung für den Herrn Müller war sogar logisch! Trotzdem bin ich mir nicht so sicher, ob die Krüger die Story so recht geglaubt hat, aber momentan belässt sie es halt mal mit dabei.
    Hartmut bekommt auch noch einen Auftrag von der Chefin und jetzt atmen die drei Verschwörer erst mal auf!

    Wie Ben schon erwartet hatte, wurde es bald warm in seinem Gefängnis. Ihn wunderte eigentlich, dass er zwar zunehmend schwitzte, aber trotzdem die Luft nicht schlecht war. Als seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte er einen kleinen Lichtschein erkennen. Im oberen Bereich des Schwitzkastens waren ein paar Löcher eingearbeitet, damit sich zwar die Wärme hielt, aber ein Ersticken wohl unmöglich war. Als er genau hinsah, konnte er außerhalb auch ein kleines rotes Licht erkennen. Hatte dieser Berghoff da etwa ne Kamera installiert? Er versuchte da irgendwie ranzukommen, aber es war unmöglich, die Löcher waren zu klein, als dass er durchfassen konnte und er hatte keinerlei Werkzeug dabei. Er kramte sein Handy aus der Tasche. Berghoff war anscheinend immer noch dabei, den zugehörigen Ofen nachzulegen, denn es rummste ab und an und das Knistern des Feuers drang laut in sein Ohr.

    Ben machte erst einmal die Taschenlampe seines Smartphones an und sah sich genauer in seinem Gefängnis um, aber außer dem Staub auf dem Boden des Metallkastens befand sich nichts darin. Mühsam, denn es war nicht sonderlich viel Platz in seinem Kasten, begann er sich aus seiner hellbraunen Lederjacke zu schälen, denn der Schweiß lief ihm inzwischen in Strömen vom Körper und durchnässte seine Kleidung. Leider hatte er überhaupt keinen Empfang mit seinem Handy-klar, die dicken Burgmauern und dazu noch der Metallkäfig! Fieberhaft überlegte er, ob er irgendjemandem einen Hinweis gegeben hatte, wo er heute beabsichtigte hinzugehen, aber leider hatte er ja im Wagen seines Vaters geschlafen und auch sonst hatte er sich mit niemandem darüber unterhalten. Es war in seinen Augen ja auch nicht wichtig gewesen.

    Langsam wurde es immer heißer in seinem Gefängnis. Er zog erst das weiße Langarmshirt und seine Schuhe aus, dann auch noch seine Jeans. In seiner Boxershort legte er sich nun flach auf den Boden, denn Wärme stieg ja bekanntlich nach oben. Seine Kleidung verteilte er als Isolierschicht unter sich und nun versuchte er mit keuchendem Atem zur Ruhe zu kommen, denn langsam begannen vor seinen Augen Sterne zu kreisen. Auch ein unbändiger Durst hatte von ihm Besitz ergriffen-klar, außer den drei Tassen Kaffee im Imbiss hatte er heute ja auch noch nichts getrunken.
    Er hörte seinen Entführer draußen herumkramen und rief: „Berghoff, was bezwecken sie denn mit ihrer Demonstration? Machen sie den Kasten auf und wir vergessen, was vorgefallen ist. Das war ein netter Scherz, aber jetzt ist es genug!“ aber er bekam keine Antwort. Berghoff war nämlich gerade dabei, die Kameras zu justieren und das Datenkabel, das durch die halbe Burg zu seinem Laptop führte, einzustecken. Der Mann mit dem unzeitgemäßen Spitzbart ging zu dem Büroraum im oberen Bereich der Burg, wo er mittels eines Sticks eine gute Internetverbindung hatte, in dem er seine Station eingerichtet hatte. Dort rief er eine der Webcams auf und betrachtete den jungen Mann, der sich in seinem Gefängnis flach auf den staubigen Boden gelegt hatte. Mann, was für ein Körper, der würde ihm noch viel Geld einbringen!

    Ben war inzwischen einer Ohnmacht nahe. Er konnte sich nicht erinnern, in seinem Leben jemals so geschwitzt zu haben. Er floss regelrecht davon. Seine Kleidung unter ihm war feucht und inzwischen hätte er seine Großmutter für ein Glas Wasser verkauft. Eine unerträgliche Hitze herrschte in dem Kasten, jede moderne Sauna war ein Pappenstiel dagegen. Dabei war er ja begeisterter Saunagänger und deshalb auch einiges gewohnt. Die Sterne, die vor seinen Augen kreisten wurden immer mehr-sollte das sein Ende sein? Er hatte schon gehört, dass man an Hitzeerschöpfung sterben konnte, aber was verdammt hatte Berghoff davon? War er ein Sadist, der sich an den Qualen anderer weidete, oder war er schlichtweg verrückt? Bis vorhin hätte er seinen Gastgeber so eingeschätzt, dass der zwar ne Meise hatte, wenn es um alte Gemäuer, Schlösser und Ähnliches ging, aber sonst ein rational denkender Geschäftsmann war. Inzwischen war ihm klar, dass er gerade gefilmt wurde, denn die Webcam und die Infrarotbeleuchtung in seinem Gefängnis waren deutlich auszumachen. Wollte Berghoff vielleicht von seinem Vater Geld erpressen? Immerhin hatte der ihm ja gestern erzählt, dass sich die Firma, nicht zuletzt wegen Berghoff´s Großauftrag, wieder gut erholt hatte, oder hatte er andere Motive?

    Berghoff war inzwischen wieder erschienen und war gerade dabei den Ofen noch einmal nachzulegen. Der Staub in seinem Gefängnis roch inzwischen angekokelt und wenn Ben die Isolierschicht in Form seiner Kleidung nicht gehabt hätte, wäre es direkt auf dem Metall fast nicht auszuhalten gewesen. Mit gepresster Stimme bat Ben: „Berghoff, lassen sie mich bitte raus!“ aber es kam keine Antwort. Ben´s keuchender Atem wurde immer schneller, er hörte, wie Berghoff den Raum wieder verließ, aber dann begann es in seinen Ohren zu rauschen, vor seinen Augen begannen glühende Sonnen zu kreisen und dann erschlaffte sein Körper, als er das Bewusstsein verlor.

    Nicht, dass ich jetzt das letzte Wort haben möchte, das wäre kindisch, aber natürlich hast du erstens ein Recht darauf, deine Meinung zu äußern und zweitens kann ich durchaus Kritik vertragen, Elli! Der Grund meines Posts gestern war, dass ich eigentlich erklären wollte, wie sich unsere Wahrnehmung unterscheidet. Für dich wird eine Geschichte langweilig, sobald sie im Krankenhaus spielt-bei mir beginnt da erst die Action! Aber das ist halt so, bei mir vermutlich berufsbedingt und jeder hat natürlich ein Recht auf seine eigene Meinung und auch das Recht, Kritik zu üben. Ich würde mich weiter freuen, wenn du deine Meinung zu meinen Geschichten sagst, ich tu´s ja auch bei den deinigen-und bitte lass uns jetzt wegen einer Nichtigkeit kein Fass aufmachen! Und es ist leider für uns als Leser schwierig, deine privaten Äußerungen von denen als Admin zu unterscheiden-deshalb ein Vorschlag-könnte man das bei der Forenerneuerung vielleicht extra kennzeichnen?

    Tom hat schon so eine Ahnung, genau wie Andrea. Die ist plötzlich nicht mehr eifersüchtig und aggressiv, sondern macht sich Vorwürfe und gibt sich die Schuld an Semirs Verschwinden. Also das mit dem Suizid können wir denke ich ausschliessen, aber wo steckt Semir?

    Ja das Verhör und die Stimmung in der Past hast du wunderbar wiedergegeben-ich habe das Gespräch mit Frau Engelhardt, Andreas Begrüßung und alle anderen Details vor meinem inneren Auge wie ein Filmablaufen sehen. Aber ich muss gestehen-seit dem Piloten traue ich André nicht mehr-blöd oder? Schmauchspuren hin-oder her, seine Geschichte ist nicht wasserdicht!
    Semir trifft keine Schuld, er musste ja annehmen, dass André tot ist-warum sich also weiter quälen?

    Derweil gehen Ben und Kevin miteinander auf Streife-die sind echt ein Dreamteam! Allerdings-jetzt haben sie ein Riesenproblem-anscheinend war die Panne ja getürkt. Es stellt sich nur die Frage: Waren unsere Jungs da Zufallsopfer, oder war das eine abgekartete Sache, die irgendwas mit André zu tun hat? Puhh-sehr spannend!

    Ach du liebe Güte! Was für ein blöder Zufall, dass justament zur geplanten Geldübergabe Dieter und die erkältete Jenni am Autobahnrastplatz auftauchen!
    Zuvor hat Oma Krause das Unmögliche möglich gemacht und ohne zu zögern einen Teil ihres Vermögens geopfert um ihren geliebten Enkel zu retten.
    Mann dieser Werner-die linke Bazille, ich könnte ihn :cursing: !

    Nun waren sie unten an der Treppe angekommen. Eine massive Eichentür verschloss den Zugang zum Keller und Berghoff steckte nun den riesigen Schlüssel ins Schloss, der sich mühelos und ohne zu quietschen drehen ließ. „Hier ist nun das Kernstück der Anlage-sowas lässt sich hervorragend vermarkten!“ pries nun der Burgbesitzer in spe die Räumlichkeiten an. Schaudernd folgte Ben ihm in den Keller. Auch dort waren an der Wand entlang Drähte verlegt, die mit ein paar alten Glühbirnen an der Wand, die Räume in ein schmutziges Dämmerlicht tauchten. „Das muss natürlich alles weg-da gehören wieder originale Fackeln in die noch vorhandenen Halterungen!“ erklärte Berghoff. Klar, man konnte auch noch die rußgeschwärzten Abdrücke an der Wand sehen. Der Folterkeller bestand aus zwei Räumen. An den Wänden waren Eisenketten eingelassen mit Fußeisen daran. An den Wänden hingen Schandgeigen, verschiedene Zangen und Werkzeuge, von denen sich Ben lieber nicht vorstellen wollte, zu was man die gebraucht hatte. Der Keller war direkt in den Fels geschlagen und Ben, der ein Stück grösser war als sein Gastgeber konnte kaum aufrecht stehen. Als er den Fussboden musterte, konnte er einen bräunlichen Schimmer wahrnehmen, er hoffte jetzt, dass das nicht das war, für was er es hielt. Berghoff bemerkte seinen Blick und bestätigte Ben´s Vermutung mit einem diabolischen Grinsen. „Ja, da hat wohl zur Abschreckung nie jemand das Blut weggewischt!“ sagte er und Ben überkam ein großes Mitleid mit all den Menschen, die hier wohl schon sinnlos gepeinigt worden waren.
    „Die Streckbank funktioniert auch noch hervorragend!“ zeigte ihm Berghoff den Mechanismus, der tatsächlich mit einer Handkurbel problemlos zu bedienen war. Im nächsten Raum war ein großer viereckiger Kasten aus Eisen zu sehen. „Kennen sie den Ausdruck, jemanden in den Schwitzkasten nehmen?“ wollte sein Führer nun wissen und Ben nickte. „Nun, sie müssen sich das Patent mal von innen ansehen-dann wissen sie, woher der Ausdruck kommt!“ sagte Berghoff und wies auf den Eingang, in den man tatsächlich reinkriechen konnte. „ Wenn sie mit das nächste Mal mit ihrem interessierten Kind zur Besichtigung kommen, müssen sie die da reingehen lassen, was glauben sie, was die in der Schule dann zu erzählen hat!“ pries Berghoff und nun beschloss Ben, sich darin doch mal umzusehen, er würde mit Sicherheit Ayda da nicht als Erste vorschicken. Also schlängelte er sich hinein und konnte im hereinfallenden Dämmerlicht erkennen, dass dieser Kasten völlig leer und nur staubig war. Verdammt, was er gerade anhatte, würde er hinterher komplett waschen müssen! Gerade wollte er sich umdrehen und den Kasten wieder verlassen, da fiel hinter ihm die kleine Tür ins Schloss und Ben hörte, wie sie verriegelt wurde. Was fiel denn Berghoff ein? So realistisch wollte er diese Folterkammer doch gar nicht erfahren! Der hatte sich sicher einen kleinen Spaß erlaubt, aber als er sagte: „Berghoff, sie können wieder aufmachen, ich kann mir schon vorstellen, wie sich die Eingesperrten damals gefühlt haben!“ ertönte als Antwort nur ein irres Lachen. „Sie werden noch viel mehr fühlen, Ben, aber jetzt wird’s ihnen erst mal schön warm werden, sie frieren doch sicherlich!“ fügte Berghoff mit einem wohllüstigen Kichern hinzu und nun hörte Ben von außen Geräusche, wie wenn ein Ofen angeheizt würde. Ach du liebe Güte-wo war er denn da nur wieder hineingeraten!

    Am nächsten Tag schlief Ben erst mal bis mittags. Danach ging er gemütlich duschen und weil im Kühlschrank so überhaupt nichts zu finden war, beschloss er auf dem Weg zu der alten, halb verfallenen Burg noch schnell bei einem Schnellimbiss vorbeizuschauen. Mann, am Rückweg musste er dringend einkaufen! Wenn Sarah morgen kam, wollte er wenigstens eine Kleinigkeit zum Abendbrot besorgt haben, dazu vielleicht eine schöne Flasche Wein, damit sie ihr Wiedersehen gebührend feiern konnten. Er schwelgte schon in Vorfreude auf ihr Wiedersehen. Ach ja und einen Strauß rote Rosen musste er auch noch kaufen! Er stellte sich vor, wie es morgen Abend ablaufen würde. Er würde die Wohnung picobello aufgeräumt haben, ein delikates Abendessen, bestehend aus lauter Leckereien, würde bereitstehen, ein paar Kerzen an, romantische Musik im Hintergrund-er würde Sarah schon wieder gnädig stimmen und auf die spätere Versöhnung im Bett freute er sich ganz besonders. Sie hatten sich die Woche zwar nicht gesprochen-das war ein Teil ihrer Abmachung gewesen- aber sie hatten kurze Mails ausgetauscht und in Sarah´s gestriger stand als Schlusssatz: „Vermiss dich!“ und das gab doch wirklich berechtigten Anlass zur Hoffnung, wie er fand. Mann, er könnte diesen Berghoff auch noch fragen, wo er ein paar dieser Spezialitäten herhatte, die bei dem gestrigen, exquisiten Menü aufgetragen worden waren. Besonders die geräucherte Gänsebrust war ein Knaller gewesen, sowas musste er unbedingt haben, da wäre Sarah sicher auch begeistert davon!
    Er füllte seinen Magen im nächsten Schnellimbiss mit weniger delikaten, aber nichtsdestotrotz sättigenden Sachen, trank mehrere Tassen Kaffee dazu und machte sich schließlich auf zu seiner Verabredung.
    Um 15.00 Uhr stand er dann pünktlich vor dem Eingang der halbverfallenen Burg, die ein wenig versteckt in einem Wäldchen vor sich hinverfiel. Ach ja, als er darüber nachgedacht hatte, war ihm eingefallen, dass um diese alte Burg, die in Privatbesitz gewesen war, ein großer Streit entbrannt war. Die Erhaltungskosten gingen in die Millionen und als der Vorbesitzer, ein alter Adliger, voriges Jahr verstorben war, hatte erst das Land Nordrhein-Westfalen geprüft, ob man die Immobilie nicht kaufen sollte und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Aber nur die Absicherung der maroden Gemäuer wäre so teuer gekommen, dass man darauf verzichtet hatte. Außerdem war sie leider nicht im Originalzustand erhalten, da über die Jahrhunderte die verschiedenen Besitzer, die alle einem Adelsgeschlecht angehört hatten, in jeder Epoche daran rumgebaut und rumgeflickt hatten. Den Sommer über hatte sie auch für den letzten Grafen noch als Wohnung gedient-zumindest Teile eines neueren Anbaus. So stand sie also nun auf dem Immobilienmarkt für die vergleichsweise kleine Summe von einer Million Euro zum Verkauf, aber die ernsthaften Interessenten hielten sich eher in Grenzen. Man musste schon sehr vermögend und vor allem ein wenig verrückt sein, um sich sowas anzutun!

    Ben war aus dem Porsche ausgestiegen und hatte sich neugierig umgesehen. Vor dem Burgtor war tatsächlich noch ein alter, mit brackigem Wasser gefüllter Burggraben zu sehen, aber wie er da rüberkommen sollte, war ihm nicht ganz klar. Plötzlich begann sich ächzend eine Burgbrücke langsam nach unten zu senken und als sie ganz unten war, kam aus dem Torhaus lächelnd und schwer atmend sein Gastgeber. „Kommen sie rein, das ist doch genial, diese Konstruktion-und noch völlig original erhalten!“ rief er, während Ben zögernd die Holzbrücke betrat. Er begrüßte Ben freundlich und zeigte ihm gleich das gut geschmierte Räderwerk, das mit einer Handkurbel zu bedienen war und die Brücke hob und senkte. Berghof nahm nun einen großen Schlüsselbund zur Hand. Nun gut, der würde wohl in keiner Hosentasche Platz finden, denn die einzelnen Schlüssel waren teilweise um die 40 cm lang. Sein Führer sperrte die äußere Tür auf und schon begann Ben´s private Führung.

    Obwohl heute ein sonniger Herbsttag war, erschauerte Ben, als er die alten Gemäuer betrat. Ein modriger Geruch herrschte in dem ganzen Anwesen, teilweise konnte man am Mauerwerk den Schimmel sehen-na prost Mahlzeit, die Erhaltung so eines Anwesens war ja eine Lebensaufgabe. Es war klamm und kalt darin-klar, man hatte Ende Oktober und die ersten Nachtfröste waren ins Land gezogen, während draußen die Bäume sich noch in herbstlicher Pracht zeigten. Aber die Heizung so eines Bauwerks war fast unmöglich und deshalb hatte der alte Graf seine Winter immer in seinem Chalet in der Schweiz verbracht und nur im Sommer auf der Burg gewohnt, wie ihm Berghoff erzählte. Er war ein Sonderling gewesen und als Ben sich in der Eingangshalle umsah, standen dort zwar einige Rüstungen, an der Wand hingen Hellebarden, Piken und andere mittelalterliche Kleidungsstücke, aber daneben standen wieder Truhen und Möbelstücke, die eindeutig neueren Datums waren.
    Langsam schritt man gemeinsam in den nächsten Raum, der als gemütliches Wohnzimmer mit Fernseher massig DVDs, Sofa und einem Stilmix aus modernen Möbeln und alten Teilen möbliert war. Mit Erschauern konnte Ben sogar eine Kuckucksuhr ausmachen-ach du lebe Güte, hier passte ja gar nichts zusammen! An der Wand waren nachlässig Leitungen über Putz verlegt und wie Berghoff ihm erklärte, führten die zu einem großen Stromaggregat, das draußen in einem Anbau stand. Auch waren bei einem Blick aus dem Fenster ein paar Solarplatten auf einem Dach zu sehen-auf jede Bequemlichkeit hatte der Vorbesitzer wohl nicht verzichten wollen.
    „Das ist natürlich alles völlig unmöglich so! Mir blutet das Herz, wenn ich sehe, was dieser Banause und seine Vorfahren aus diesem wunderschönen, historischen Ensemble gemacht haben. Wenn das mit dem Kauf klappt, wird das natürlich mustergültig renoviert und wieder in den Originalzustand zurückversetzt!“ erklärte Berghoff und Ben dachte nur, welche immensen Kosten da wohl auf seinen Gastgeber zukommen würden
    .
    Die Küche und das Bad boten etwa denselben Zustand-nachlässig hergerichtet, irgendwie bewohnbar gemacht, Löcher in der Wand, wo das Mauerwerk Risse aufwies mit Ziegelsteinen und Mörtel provisorisch zugeschmiert-oh je! Danach warfen sie noch einen Blick in die Burgkapelle. Dort war alten Überlieferungen zufolge-wie Berghoff Ben mit geröteten Wangen erzählte-ein Graf bei seiner Hochzeit mit Pfeil und Bogen erschossen worden. Seine Braut hatte sich dann in einem Zimmer, das sie danach besichtigten, eingesperrt und war vor Kummer wahnsinnig geworden und letztendlich dort gestorben. „Diese Mechthild geht hier immer noch um-man kann sie nachts schreien und stöhnen hören-und das ist tatsächlich wahr, ich habe es selber gehört!“ erklärte Berghoff.
    Ben musterte ihn prüfend. Glaubte der wirklich an Spuk? Aber der Geschäftsmann seines Vaters wirkte völlig ernst. Gut, so eine Burg inklusive Gespenst ließ sich vermutlich ganz gut vermarkten, wenn sie erst mal wieder original hergerichtet war und das bestätigte auf seine Frage nun sein Gegenüber. „Ich werde nach der mustergültigen Restauration natürlich auch der Öffentlichkeit gelegentlich Zugang gewähren, wie ich es ja auch bei meinem Schlösschen tue. Diese Schlossdinner sind ein Renner und immer auf Wochen vorher ausverkauft!“ erklärte er. Ach so lief das-Berghoff ließ sich diese Events teuer bezahlen, aber er hatte ja Recht. Vielleicht brauchte die Welt solche Verrückte, um Denkmäler zu erhalten.

    Währenddessen waren sie über eine marode Wendeltreppe nach unten gestiegen. Ben überlegte noch, dass hier für seinen Vater mit seiner Baufirma extrem viel Geld zu verdienen war, er würde deshalb auf jeden Fall nett zu seinem Führer sein. Nach dem finanziellen Desaster vor ein paar Jahren hatte sein Vater klug gewirtschaftet und die Firma hatte sich gut erholt. Auch das Privatvermögen war wieder aufgefüllt, wie er Ben auf der gestrigen Fahrt zum Dinner erzählt hatte. Ben freute sich für seinen Vater, auch wenn ihm persönlich Geld nicht so besonders wichtig war, aber so ein Polster war trotzdem was wert. Einfach nicht von der Hand in den Mund leben müssen, war ein Segen. Er war allerdings glücklich mit seinem Job und konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als mit Semir über die Autobahn zu düsen und sich so seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Aber hier winkte sozusagen der nächste Großauftrag für seinen Erzeuger, das wäre sicher gut.

    Ja ich denke auch, die Krüger hat nen sechsten Sinn, wenn Semir und Ben Unfug machen. Nun haben sie auch Hartmut da mit reingezogen, der ja da gar nichts dafür kann.
    Wenn die dauernd arbeiten wollen, wird denen der Urlaub eh bald gestrichen! ;)
    Ja-vielleicht sollten sie bei Schubert nachbohren- der hat doch ein Geheimnis!

    Hallo Elli!
    Ich danke dir für deine Meinung, wie den anderen auch und nur, weil eben gerade viele Leser Ben-Geschichten im Krankenhaus lesen, sind die deswegen noch lange nicht gut, sondern treffen halt den Geschmack einzelner Personen und vor allem eben den meinigen... Und was jedem Einzelnen gefällt, ist sowieso ein privates Gefühl, oder wie man das ausdrücken will. Ich kaufe, oder leihe mir ja auch Bücher, von denen ich denke, sie könnten mir gefallen, wobei ich da grade kaum dazukomme-und das ich, die früher mindestens alle zwei Wochen die Leihbücherei um stapelweise Bücher erleichtert hat, aber Schreiben ist zeitaufwendiger wie lesen, kann ich nun aus eigener Erfahrung sagen-und außerdem muss ich ja die anderen Geschichten auch noch lesen und feeden. ;)
    Trotzdem werde ich, solange ich Spaß daran habe, meine Geschichten einfach so schreiben, wie ich sie lesen möchte, egal, ob das anderen gefällt und du machst das ja genauso. Und genau dieses Nebeneinander ist bei den FanfFktions ja das, was sie so lebendig und spannend macht und letztendlich kann sich jeder die Geschichten raussuchen, die ihm am besten gefallen.
    Du empfindest halt die Geschichten, sobald sie im Krankenhaus spielen, auch nicht mehr als Action, was ich aus eigener Erfahrung halt völlig anders sehe. Wenn ich jetzt dann in den Spätdienst gehe, geht es jeden Tag um Leben und Tod, es wird gelebt, gestorben, gekämpft, gelitten und immer sind sehr viele Emotionen dabei, die ich in der Arbeit außen vor lassen muss, weil ich eben professionell handeln muss.Aber für mich ist das eben die Action schlechthin und die Spannung, wenn das Notfalltelefon geht und ich zu einer Reanimation sause und nicht weiß, was mich erwartet, ist für mich Action pur-allerdings halt ohne Autobahn. Der Muskelkater hinterher ist übrigens auch sehr real und das zur Zeit täglich. Aber so empfindet eben jeder anders-und das ist gut so! Und das Thema, was eine FF beinhalten muss, wie viele Prozent in der Past oder auf der Autobahn spielen müssen, um als Cobra FF durchzugehen-gut, bisher gibts da im Fanclub keine Regeln- und sonst müsst ihr sie als Admins halt erstellen.

    Also ich bin jetzt ganz geflashed von den vielen positiven Feeds zu meinen Geschichten-und die ganzen Neuanmeldungen deswegen-ich danke euch sehr herzlich! Dabei ist Ben (bis jetzt ;) ) ja noch gar nichts passiert.
    Mann war ich vorgestern stolz auf mich, dass ich es geschafft habe eine ganze Urlaubswoche in einem Kapitel unterzubringen! Normalerweise bin ich da ja das genaue Gegenteil und ziehe die Stunden eher in die Länge. Aber ich wollte euch nicht erst mal 10 Kapitel langweilen, bevor endlich was passiert! Also ich verspreche es: Morgen geht´s los! :P -wie, muss ich mir noch überlegen, aber nachdem ich gestern auf dem Tom Beck-Konzert in Nürnberg wieder Input holen konnte, wird mir sicher was einfallen! :whistling: Der war da viel zu fit und lebendig ;) .

    @ Campino: du schreibst auf gar keinen Fall schlechter als ich, nur lesen anscheinend hier bei den FF´s mehr Ben-Fans, als andere, zumindest im Moment und wenn der dann noch gequält wird, dann lesen sie noch viel lieber, frag mich nicht, was das zu bedeuten hat-vermutlich sind wir alle ein bisschen bluna ;) . Aber mit dem Nierenhaken warst du schon auf einem guten Weg! ;) Also Leute, lest Campino´s Geschichte-auch bei dem kommt Ben nicht ungeschoren davon!

    Also so wie es ausschaut, ist Semir tatsächlich spurlos verschwunden und ich befürchte auch, dass diese Daniela Born etwas damit zu tun hat. Ich muss gestehen, dass ich mich an diese Folge jetzt gar nicht erinnern kann und die auch auf keiner der DVDs drauf ist, die ich mit Tom Kranich besitze-meine Sammlung ist da sehr unvollständig und ich komme auch nicht zum kucken. Aber ich hoffe, man braucht für die Story nicht unbedingt das detaillierte Hintergrundwissen dieser Folge.
    Tom auf jeden Fall hat schon das Gefühl, dass mit Semir was nicht in Ordnung ist, während Andrea bisher nur sauer ist, aber ich denke, das wird sich noch ändern!

    Die arme Martina!
    Sie macht sich-mit Recht-riesige Sorgen um ihren Mann und unternimmt auch Alles, um ihn zu finden, außer zur Polizei zu gehen. Gut, da wäre sie auch abgeblitzt, denn die hätten wegen nem vielleicht versumpften Ehemann sicher keine Fahndung rausgegeben. Aber nun ist der Erpresserbrief gekommen und Werner, die falsche Schlange-steht auch gleich mit Rat und Tat zur Seite.
    Wenn Hauke in ner Mietwohnung lebt, dann ist es klar, dass es für die Ehefrau unmöglich ist, das Geld aufzubringen, ich denke, in Kürze wird Oma Krause Besuch von der Frau ihres Enkels kriegen!

    Oh je, anscheinend macht Schuberts Tochter wirklich gerade die Hölle durch-hoffentlich können Semir und Ben die bald befreien. Und Skrupel haben diese Verbrecher auch überhaupt keine. Jetzt entsorgen sie noch die Leiche des Zufallsopfers und den Wagen gleich dazu.
    Aha und ein gestohlenes Fahrzeug wurde jetzt auch gemeldet-ich bin nur gespannt, ob Hartmuts schwarze Experimente auch noch einen Bezug in der Story finden, ob der wohl noch jemanden verkohlt? :D