Ja, jetzt muss Tom warten, bis die Informanten was Neues herausgefunden haben-nicht seine Stärke!
Andrea hat inzwischen nen triftigen Grund gefunden, den Lehrgang abzubrechen. Dem zudringlichen LKA-Kollegen hat sie auch gleich noch gezeigt, wo der Hammer hängt-Recht so! Aber gegen den Stau auf der A1 ist auch sie machtlos!
Beiträge von susan
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Zunächst aber untersuchte der Notarzt, der um die vierzig war, sich als Dr. Schindler vorstellte und große Kompetenz und Ruhe ausstrahlte, seinen Patienten von oben bis unten. Wie der Rettungsassistent begann er beim Kopf, leuchtete Ben in die Augen und suchte nach Verletzungen. Auch er fragte Ben etwas, nämlich nach dem heutigen Datum, was aber Ben ganz schön ins Schlingern brachte, weil er ja zwischendurch immer bewusstlos gewesen war und sein Zeitgefühl völlig verloren hatte. Die Fragen zur Person konnte er dann aber mühsam und undeutlich, aber richtig beantworten. Als der Arzt sein Kiefer betastete, schossen ihm gleich die Tränen in die Augen, so weh tat das. Als der Arzt versuchte, Ben´s Mund ein wenig zu öffnen, schrie er auf und der Doktor hörte auch sofort mit dem Versuch auf. „Ich hoffe, dass wir nicht intubieren müssen, infolge Kieferfraktur geht da durch den Mund nämlich gar nichts!“ bemerkte er und seine Blicke kreuzten sich mit denen des Rettungsassistenten, der den gleichen Gedanken gehabt hatte. Natürlich konnte man es blind durch die Nase versuchen, oder einen Luftröhrenschnitt vornehmen, allerdings würde das besser in der Klinik gemacht werden, denn da hatte man technisches Equipment dafür. So würden sie eher versuchen, Ben so weit zu stabilisieren, dass man ihn gefahrlos transportieren konnte, aber auf eine Intubation verzichten. Sicher wäre es für ihn schöner gewesen, einfach schlafen zu dürfen und vom Transport nichts mehr mitzubekommen, aber das ging nun einfach nicht.
Der Arzt besah sich die frischen und alten Verletzungen am Oberkörper Die Blutungen hatten dank Hartmuts Druckverbänden aufgehört, aber auch so waren die vielfachen Wunden und vor allem die Verbrennung dritten Grades mittig auf der Brust, die teilweise verkohlt war, mit deutlichen Gewebezerstörungen in die Tiefe, deutlich zu sehen. Erst jetzt fiel Semir auf, dass die die Form eines S hatte-da würde sicher eine hässliche Narbe bleiben.
Als der Arzt mit dem Oberkörper fertig war, nahm er mit einem Blick auf Semir das Tuch von Ben´s Unterleib. „Herr Jäger, ist das in Ordnung, dass ihr Freund dableibt, oder sollen wir ihn lieber rausschicken, wenn ich sie untenrum untersuche?“ fragte er, aber Ben schüttelte heftig den Kopf. „Nein, er soll dableiben!“ presste er zwischen den schmerzenden Kiefern hervor. Semir hatte ihn schon oft unbekleidet gesehen, sie waren zusammen in der Sauna gewesen, waren zusammen im Krankenhaus gelegen, da konnte er sein Schamgefühl gut hintan stellen. Allerdings war er dankbar, als Semir nach seiner Hand griff und ihn fest ansah. „Ich hab´ dir doch versprochen, dass ich dich nicht alleine lasse!“ sagte er schlicht und sah ihm fest in die Augen, während der Notarzt mit einigen Kompressen in die Tiefe ging und sich das Ausmaß der Genital-und Beckenbodenverletzung ansah, was Ben ein schmerzerfülltes Stöhnen entlockte. „Da muss dringend der Urologe ran, es ist alles voller Hämatome, verschwollen und infiziert!“ bemerkte er und deckte Ben, nachdem er noch auf den Bauch gedrückt hatte, wieder zu. Soweit er durch Tasten feststellen konnte, war die Blase zumindest nicht prall gefüllt-sonst hätte er sofort eine Urinableitung durch die Bauchdecke vornehmen müssen-denn auf normalem Weg konnte Ben unmöglich pinkeln, bei der Schwellung. So konnte man das auf die Klinik verschieben.„Wie ist seine Temperatur?“ fragte er den Rettungsassistenten und der antwortete: „39,2°C.“ und der Arzt nickte. Das hätte er auch in etwa geschätzt, so heiß, wie sich sein Patient anfühlte.
Der Fuß, den man wieder höher gelagert hatte, erfüllte ihn mit Sorge. Einerseits musste die Eisenklammer dringend entfernt werden, andererseits würden dann massive Stoffwechselgifte in Ben´s Organismus anfluten, die ihrerseits wieder eine Schocksymptomatik hervorrufen würden. Als er die Wade betastete, konnte er auch die abgerissene Achillessehne diagnostizieren. Die musste ebenfalls genäht werden, aber das konnte man auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.
Zuletzt drehte er Ben noch mit Hilfe seines Assistenten zur Seite und auch er war nicht besonders glücklich über die infizierten Wunden, die durch die zähe Salbe entstanden waren. „Wer hat denn da versucht, sie so unsachgemäß zu verarzten?“ fragte er Ben, während er ihn vorsichtig zurückgleiten ließ. „Das war Berghoff, mein Entführer!“ erklärte ihm der undeutlich und nun fiel Semir ein, dass er ja noch vergessen hatte, seinem Freund etwas mitzuteilen. „Ben, Berghoff ist tot, der ist auf der Flucht vor mir in seinem Fahrzeug verbrannt!“ erklärte er seinem Kollegen und der nickte stumm. Er konnte jetzt nicht sagen, dass er das traurig fand. Auch wenn Berghoff ihm gegenüber, außer mit dem Taser, nicht direkt brutal geworden war und ihn sogar ansatzweise versorgt hatte, so hatte der ihn doch durch eine List in seine Gewalt gebracht und den Folterern wie eine Ware zur Verfügung gestellt. Nein, er würde ihm keine Träne nachweinen-der hatte seine gerechte Strafe erhalten und vor allem, er konnte ihm nichts mehr antun! Und das war gerade sehr wichtig für ihn.Inzwischen hatte der Rettungsassistent eine kleine Akkubohrmaschine hergerichtet und dazu den steril verpackten Aufsatz mit der ossären Nadel. „Herr Jäger, ich lege ihnen jetzt ins Schienbein einen intraossären Zugang, darüber können wir ihnen Flüssigkeit und Medikamente zuführen und wenn ihr Kreislauf sich ein wenig erholt hat, bekommen sie im Krankenhaus dann einen zentralen Venenkatheter, aber fürs Erste müssen wir uns so behelfen!“ erklärte er und Semir und Ben nickten. Sie hatten bei ihren Erste- Hilfe-Pflichtfortbildungen schon mal gehört, dass es sowas gab, aber sich über die Technik der Anlage keine Gedanken gemacht.
Der Arzt desinfizierte gründlich seine Hände und schlüpfte dann in sterile Handschuhe. Es war sehr wichtig, dass man gut desinfizierte und den Knochenzugang nach möglichst sterilen Kautelen legte, denn sonst konnte es da eine üble Osteomyelitis als Komplikation geben. Allerdings gab es bei Ben einfach keine Alternative und so strich der Arzt den Zugangsort am Schienbein, kurz unterhalb des Knies dreimal mit desinfektionsmittelgetränkten Tupfern gründlich ab. Er richtete sich noch ein kleines Ansatzschläuchlein mit Dreiwegehahn her, das er gleich mit steriler Kochsalzlösung, die ihm der Rettungsassistent anreichte, füllte. Den Rest in der Spritze legte zur späteren Testung bereit. Dann nahm er in die eine Hand, die nun unsteril werden durfte, die Spezialbohrmaschine und steckte das halbautomatische, steril verpackte System mit der anderen Hand, die steril blieb, auf. Als er nun testete, ob sich der Bohrer auch drehte, erschauerte Semir. Das war ja wie im Hobbykeller und überhaupt, das musste doch schweineweh tun, wenn man da ohne Betäubung sozusagen angebohrt wurde, aber erstaunlicherweise blieb Ben ganz ruhig, während sich der sterile Bohrer in sein Schienbein versenkte und verzog nur ein wenig das Gesicht. Als der Arzt mit der Tiefe des Bohrlochs zufrieden war, zog er den sterilen, dünnen Bohrer heraus und zurück blieb die ossäre Nadel, für die der Bohrer wie ein Mandrin gewirkt hatte. Der Arzt spritzte zu Testzwecken 7ml Kochsalzlösung im Schuss hinein, was Ben jetzt mehr weh tat, als die Bohrung, und als er zufrieden die optimale Lage festgestellt hatte, schloss er das Ansatzschläuchlein hinten an die Nadel an und der Rettungsassistent verklebte sie mit einem speziellen Pflaster, damit sie nicht herausrutschen konnte.
Der Sanitäter hatte inzwischen die Infusion vorbereitet und auch gleich in einen Druckbeutel gesteckt. Nach dem Anschließen begann die lebensrettende Flüssigkeit in Ben zu laufen und der Arzt ließ sich nun auch gleich Fentanyl, ein Opiat geben. „Jetzt wird´s gleich besser!“ sagte er tröstend zu seinem Patienten und der schloss tatsächlich, kurz nachdem er das starke Schmerzmittel erhalten hatte, die Augen und gab sich dem Gefühl der Schwerelosigkeit hin, die ihn umfasste.Während der Sanitäter nach vorne auf den Fahrersitz ging und den Motor startete, wurde Ben noch auf der Trage festgeschnallt und auch Semir, der Rettungsassistent und der Notarzt legten den Gurt an. „So, jetzt müssen wir nur noch feststellen, wo es hingeht!“ sagte der Notarzt, während sich das große Fahrzeug schon vorsichtig in Bewegung setzte. „Wir brauchen eine Klinik die eine Urologie, Kieferchirurgie, Allgemein-und Orthopädische Chirurgie und einen Intensivplatz hat!“ erklärte er und nun sagte Semir: „Seine Freundin arbeitet in der Kölner Uniklinik und er wurde da auch schon mehrfach behandelt!“ und der Arzt nickte. „Das ist ein guter Vorschlag und in einem knappen Stündchen könnten wir auch da sein!“ überlegte er und rief gleich dort an. Als die Klinik die Aufnahmebereitschaft und ein freies Intensivbett bestätigte, stand das Ziel fest und nun machte sich der RTW mit Blaulicht auf den Weg über die nächtlichen Straßen Richtung Köln.
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Ja, so wie es aussieht, hat Tanja es schon mal an die frische Nachtluft geschafft, allerdings sind inzwischen ihre Bewacher schon auf der Suche nach ihr!
Ich wünsche ihr ja sehr, dass sie es schafft, zu ihrem Vater zu gelangen, denn da sind auch Semir und Ben und die können gleich die Übeltäter schnappen!So,so und die Krüger möchte, dass ben und Semir sofort zurück nach NRW kommen-ob sie sich da nicht geschnitten hat, immerhin kann sie ihren männern nicht vorschreiben, wo sie sich in ihrem Urlaub aufzuhalten haben, allerdings sind deren private Ermittlungen nicht so astrein!
Und mach dir bloss keinen Stress, Smarty, Schule geht eindeutig vor! -
Semir möchte sein Gesicht auch nicht in dieser ausweglosen Situation verlieren und provoziert Max Raabe, der ihm viel zu viele Einzelheiten preisgibt, wie er weiss, ein Todesurteil!
Aber außer einem Schlag ins Gesicht und einer weiteren Nacht gefesselt und geknebelt auf dem Stuhl, bezweckt er leider gar nichts damit!
Andrea kriegt inzwischen raus, dass Tom ihr was verschwiegen hat und wägt nun ab, den Lehrgang abzubrechen.
Allerdings ist Anna Engelhardt dagegen und bei uns wäre das nur mit einer Krankmeldung ohne Regressansprüche des Arbeitgebers möglich-sprich, ich müsste die Kosten für diesen Kurs und auch den nächsten komplett aus eigener Tasche übernehmen, wenn ich den einfach so abbreche! Bin ja gespannt, was Andrea macht! -
Oh Himmel, ist das spannend!
Semir ist jetzt schon stundenlang in der Hand seiner Entführer. Ich weiss ja nicht, ob man da Andrea nicht schon eher hätte Bescheid geben sollen-wobei-sie hätte ja auch nichts machen können! Ben nimmt das Gespräch entgegen und ich konnte mir die Wanderung durch Semirs Haus so gut vorstellen, dazu Andrea, die angstvoll auf Informationen wartet.
Bald müssten sie den BMW gefunden haben-und hoffentlich keine Leiche auf dem Beifahrersitz-obwohl-alles andere wäre wohl ziemlich unlogisch.-ich mag aber nicht, dass Lothar tot ist-mag gerade gar keine Toten!
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Nur mal so ne Frage: Hat sich irgend jemand von euch-die ihr ja wirklich Hardcorefans seid- bei der Auswahl seines Handys von der Serie inspirieren lassen?
Die Darsteller nutzen ja privat ganz andere Marken ( Tom Beck z. b. ein I-Phone). Ich meine-bringt so eine Produktplatzierung eigentlich was-wobei-ich würde ehrlich gesagt schon so nen schicken BMW, oder nen Mercedes fahren-da weckt Produktplatzierung durchaus Wünsche, vor allem beim Mercedes, weil der ja da jung und sportlich rüberkommt, was üblicherweise nicht gerade das Image von Mercedes ist... -
Inzwischen war die Krüger bei der Burg angekommen. Überrascht stellte sie fest, dass der RTW noch im Hof stand, während ihr der SEK-Bus schon unten am Burgberg entgegengekommen war. Die Zentrale hatte sie verständigt, dass die Aktion erfolgreich abgeschlossen war, die sechs Täter verhaftet und die Spurensicherung nun unterwegs zur Burg war. Vorsichtig öffnete sie die hintere Tür und sah in dem grellen Licht Ben mit seinen ganzen Wunden da liegen, von denen sie leider nur zu gut wusste, wo die herstammten. „Wie geht´s ihm?“ wollte sie besorgt wissen, denn die ernsten Gesichter aller Insassen fielen ihr sofort auf. „Nicht so gut!“ antwortete Semir stellvertretend für die anderen. „Wir warten auf den Notarzt, er braucht dringend was gegen die Schmerzen!“ und wie zur Bestätigung stöhnte Ben gerade auf, weil er versucht hatte, sich ein wenig anders hinzulegen. „Ben, halten sie durch, das wird schon wieder!“ versuchte die Krüger ihn ebenfalls zu trösten, aber dann schloss der Sanitäter entschlossen die Tür von innen.
Die Chefin ging nun durch die offenen Tore in die Burg und kam wenig später im Verließ an, wo Hartmut bereits begonnen hatte die Einrichtung näher unter die Lupe zu nehmen. „Wie zum Teufel haben sie es geschafft, zu zweit diese Übermacht auszuschalten? Und so wie´s aussieht, ist ihnen und Semir ja auch gar nichts passiert!“ wollte sie nun verwundert wissen. Hartmut grinste ein wenig und lief dann die paar Schritte, zu einem Haufen aus Rüstungsteilen, Tüchern und merkwürdigen Masken, die am Boden lagen. „Wollen sie es wirklich wissen?“ fragte er und als die Krüger nickte, befahl er: „Umdrehen!“ und sie machte folgsam, was er von ihr verlangte.
Als sie sich auf sein Geheiß wieder zurückdrehte, sah sie die Gestalt vor sich erst fassungslos an, um dann in lautes Gelächter auszubrechen. „ Was ist denn das für eine Maskerade?“ wollte sie wissen und nun erklärte ihr Hartmut, dass die anderen Kostüme der Folterer, als er von oben aus dem Fenster gesehen hatte, ihm so bekannt vorgekommen waren. Als er kurz nachgedacht hatte, war ihm das interaktive Computerspiel „Dante´s Inferno“ eingefallen, das in der Szene gerade wahnsinnig gerne gespielt wurde. Da ging es darum, dass Dante, der Dichter, sich durch verschiedenen Höllen gemäß der literarischen Vorlage kämpfen musste, um möglichst viele Punkte zu erreichen. Seine Gegner waren die unterschiedlichsten teuflischen Fantasywesen und so eines hatte er eben versucht, nachzuspielen. Vom verstorbenen Burgherrn waren diese riesigen Hörner als Trophäe von irgendeiner Großwildjagd an der Wand gehängt, dazu eine afrikanische Gesichtsmaske, Teile einer Rüstung als Arm-und Beinverkleidung und zur Krönung ein Vorhang, den er von einem hohen Fenster gerissen hatte, als Umhang. Er zeigte der Krüger noch, wie er mit seinem Smartphone seine Stimme verzerrt hatte und wie er dabei mit einer Taschenlampe das Ganze noch wirkungsvoll beleuchtet hatte. „Die sind mir gefolgt, wie die Lämmlein!“ erzählte er und die Krüger sagte nur noch kopfschüttelnd: „Sie sind doch ein Teufelskerl!“, woraufhin Hartmut unter seiner Maske grinsen musste.Im RTW hatte sich inzwischen die hintere Türe wieder geöffnet, aber diesmal war es der Notarzt, der hereinkletterte. Ein PS-starkes Fahrzeug mit Fahrer stand im Burghof, das ihn mit Blaulicht an seinen neuen Einsatzort gebracht hatte. Auch er war zwar von der Zentrale informiert, dass er ein Folteropfer zu versorgen hatte, aber über das Ausmaß der verschiedensten Verletzungen auf den ersten Blick doch sehr erschrocken. Er schlüpfte in Einmalhandschuhe und der Rettungsassistent berichtete ihm, was er gefunden hatte und auch über seine frustranen Venenpunktionsversuche. „Das ist klar, dass sie da keinen Zugang reinbringen-ich schaue ihn mir noch kurz an und sie bereiten inzwischen eine ossäre Nadel vor!“ gab er dem Sanitäter vor und der nickte. Genau das hatte ihm auch vorgeschwebt, aber ohne vitale Indikation hätte er sich die nicht alleine zu legen getraut.
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Jetzt geht Ben ganz normal wieder seiner Arbeit nach, während Kevin in Versuchung kommt. Hat er nun, oder hat er nicht? Ben sollte ihm mal in die Augen schauen, Koks macht weite Pupillen, im Gegensatz zu Opiaten, die verengen die eher und die ganzen synthetischen Drogen-da kann mans nicht sagen.
Aber nachdem du schreibst, dass Kevins Augen glasig sind, während er wieder völlig ruhig wirkt und seiner Arbeit nachgeht, ist es schon naheliegend.
Immerhin hat Ben nun den richtigen Verdacht und spricht im Auto jetzt sicher seinen Kollegen darauf an. Und er hat Recht-Diskretion hin oder her-sowas kann er nicht für sich behalten, da macht er sich ja selber schuldig, wenn irgendwas passieren sollte deswegen!
Ob Kevin ihm allerdings die Wahrheit sagt?
Außerdem müssen sie sich beeilen, um die dritte Frau aus der WG zu retten, da ist eigentlich gerade gar keine Zeit für solche Gespräche!
Inzwischen trifft Semirs gefakte SMS ein, oh je-noch weiss ja niemand, das er entführt wurde!
Viele Baustellen und es bleibt spannend! -
Also so im Moment-bin ja auch gerade in Stimmung-trauere ich um den sympathischen Polizisten aus der Eifel-oder hat er vielleicht doch noch den Hauch einer Chance?
Semir wird überwältigt und in das Versteck gebracht, das eigentlich für Hauke vorgesehen war.
Bitte Ben-auch wenn du nicht mehr im Polizeidienst bist-schalt deinen Verstand ein und beginne Semir zu suchen-noch einen Verlust könnte ich gerade nicht aushalten! -
Ja @ Elli, da hast du Recht und auch Glück!- in der Stadt zu wohnen hat oft unbestreitbare Vorteile Auch auf dem flachen Land gibt es Notärzte zweiter Reihe, die dann zugefordert werden können, oder man nimmt den nächsten Hausarzt etc-allerdings wird der eigentlich erst dann gerufen, wenn eine vitale Indikation besteht und so schwer Ben auch verletzt ist-im Augenblick besteht keine akute Lebensgefahr und darum kann man eine Wartezeit schon überbrücken. Außerdem sind Rettungsassistenten in Deutschland hervorragend ausgebildet und bilden ein Bindeglied zwischen Sanitätern und Notärzten.
@ Danara-wenn jemand exsicciert ist, dann bedeutet das in unserem Fachchinesisch, er ist ausgetrocknet-das kommt aus dem Lateinischen-exsiccare-austrocknen, dürsten!@all-Puh-jetzt komme ich gerade völlig verheult von Norberts Beerdigung. Allerdings war die genauso schrecklich, wie schön. Außer Familie, Freunden und Nachbarn, Abordnungen diverser Vereine und Innungen in denen er als Handwerksmeister höchst aktiv war, waren die ganzen Leute da, mit denen er seit Jugendjahren seine Freizeit verbracht hat. Er war begeisterter Motorradfahrer und bei den Wolfmen aktiv-da waren heute etwa 300 Mitglieder aus ganz Bayern in ihrer Kluft da und haben einen aus ihrer Mitte zu Grabe getragen-selten habe ich dermaßen anrührende Grabreden gehört, wo gestandenen Männern die Stimme gebrochen ist und dann ein anderer schnell einspringen musste!! Da waren Freaks zwischen 18 und 60 da, alle einheitlich gekleidet und haben geheult, wie die kleinen Kinder. Auch die Crossfahrer, bei denen er als Ausbilder vom ADAC tätig war, waren da und wir haben ihn würdig zu Grabe getragen-mit Rockmusik, wie es ihm gefallen hätte!
Aber jetzt wollte ich euch ja eigentlich von meinem Wellnessurlaub erzählen-aber ich denke, das verlege ich auf die nächste Story! ich habe mir Andrea´s Aufforderung zu Herzen genommen und Material für die nächste Geschichte gesammelt-lasst euch überraschen! -
Oh, Yon-meinst du, die Geschichte spielt in Echtzeit ?-doch, interessante Sache!
Semir hat sich nun an den Tod seines Informanten erinnert. Dazu muss man sagen, das der goldene Schuss sicher für den Betroffenen nicht so schlimm ist. Da habe ich schon ein paar Fälle erlebt, die halt noch rechtzeitig gefunden wurden. Wenn der Stoff rein ist, kriegen sie nach dem Flush einfach nen Atemstillstand und ersticken, ohne es zu merken. Da bin ich fast froh, dass Dany nicht mehr gemerkt hat, als er verbrannt wurde!
Dieser Drogenboss gibt sich auch gar keine Mühe, incognito zu bleiben, was Semir vermutlich als erfahrenem Polizisten sagt, dass er aus dieser Sache wohl nicht lebend rauskommen soll. Jetzt ist guter Rat teuer! -
So-jetzt bin ich auch hier wieder auf dem Laufenden!
Ist ja eine Menge passiert, während ich weg war!
Semir ist nun ein zweites mal-na eher ein drittes mal in Gefangenschaft, wenn man die kurze Flucht durch den Park gelten lässt.-ja, immer diese Elektrozäune! Nun sitzt er also gefesselt und geknebelt auf einem Stuhl und hat alle Zeit der Welt, sich zu erinnern, was er auch tut.
Tom und die Chefin haben inzwischen den Fall eigentlich aufgedröselt und brauchen nur noch die schon bekannten Verbrecher beim Deal zu verhaften. Leider wird das wohl nicht so leicht werden! Ich befürchte (hoffe) das wird nochmal richtig dramatisch! Und Andrea kriegt auch den Schock ihres Lebens, wenn sie zurückkommt!
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Eigentlich führte ein Tor vom Burghof nach draußen in den Vorhof, allerdings war das ein massives, großes Holztor und als Semir Hartmut bat, doch zu schauen, ob ein Schlüssel vom Schlüsselbund passen könnte, kam der gerade gleichzeitig mit dem SEK im Vorhof an. Der neutrale Bus mit den getönten, uneinsehbaren Scheiben öffnete sich und etwa 20 Kollegen sprangen schwarz vermummt, lautlos heraus. Der Leiter der Truppe erkannte Hartmut und fragte kurz: „Was genau ist los?“ denn er hatte zwar schon Informationen von der Zentrale, aber vor Ort sah so eine Situation oft ganz anders aus.
„Wir haben sechs gewalttätige, zugedröhnte Personen, die gerade dabei waren, unseren Kollegen zu foltern, in einen Kellerraum eingesperrt, dort toben sie gerade rum und müssten jetzt von euch überwältigt und abgeführt werden!“ erklärte Hartmut, ohne seinen besonderen Part bei dieser Sache extra zu erwähnen. „Das wird zu schaffen sein-haben sie Schusswaffen, oder andere Waffen, soweit ihr gesehen habt?“ wollte der SEK-Beamte noch wissen und Hartmut erklärte: „Soweit ich mitgekriegt habe, nur Rasierklingen und scharfgeschliffene Fingernägel!“ woraufhin ihn der andere Beamte ein wenig verwundert ansah, sich aber eine Bemerkung verbiss. Hartmut lief mit dem Schlüsselbund voraus in den Burghof und zeigte seinen SEK-Kollegen den Kellerraum, vor dem immer noch die drei uniformierten Polizisten mit der Waffe im Anschlag standen. Während sich die SEK-Leute formierten und die uniformierten Polizisten sich zurückzogen, ging der Leiter der Truppe noch kurz zu Semir und Ben, die er schon lange kannte. Als er sah, wie Ben zugerichtet war, versteinerte einen Moment seine Miene. Mit weicher Stimme sagte er: „Gute Besserung Ben-wir verhaften jetzt die Typen, die dir das angetan haben, ich wünsch´ dir alles Gute!“ und damit zog er entschlossen seine schwarze Gesichtsmaske nach unten, trat zu seinen Männern und nickte. Einer der Männer holte ein Megaphon heraus und rief Richtung Kellertür: „Hier spricht das SEK-sie sind umstellt, kommen sie mit erhobenen Händen heraus und ergeben sie sich!“
Die Freaks, die zuvor immer noch geschrien und getobt hatten, wurden nun doch still und als einer der Beamten den Schlüssel herumdrehte, kamen die sechs jungen Männer tatsächlich mit erhobenen Händen nacheinander heraus. Diese Übermacht der schwarzvermummten Gestalten mit Schusswesten und Helmen, die sich entschlossen vor der Tür aufgebaut hatten, schüchterte sie ein. Rechts und links im Abstand standen noch zwei Beamte mit dem Gewehr im Anschlag und so wurden einer nach dem anderen überwältigt, auf den Boden gedrückt und mit Kabelbindern die Hände auf dem Rücken fixiert. Als man sie wieder auf die Beine zog, schrie Hieronymus frech: „Das werden sie noch bereuen, mein Vater schickt uns die besten Anwälte, ihr könnt uns überhaupt nichts beweisen!“ aber bevor er sich versah, war er schon auf dem Weg zum Bus, mit dem sie zum nächstgelegenen Polizeirevier gebracht werden würden, um dort erkennungsdienstlich behandelt zu werden. Die anderen Freaks, die ja keinen so reichen Vater in der Hinterhand hatten, waren nun allerdings völlig verstummt und begannen zu zweifeln, ob der Videodreh so eine gute Idee gewesen war.
Hartmut hatte inzwischen alle Schlüssel am Bund ausprobiert, aber keiner passte an das große Tor. „Wir tragen ihn mit dem Tragetuch zum RTW!“ beschloss nun der Rettungsassistent und sein Kollege holte dasselbe aus dem Fahrzeug. Ben hatte inzwischen die Augen geschlossen. Ihm war schwindlig, aber als Semir vorsichtig seinen Kopf hochnahm und vom Tisch rutschte, damit man das Tragetuch unterlegen konnte, riss er sie wieder auf und murmelte bittend: „Semir geh´ nicht weg!“ und der sagte schlicht: „Ich lass dich nicht alleine, Ben!“ Vorsichtig drehten sie ihn auf das Tuch und von allen Seiten sprangen Polizisten hinzu, die mit anfassten und die kostbare Fracht treppauf, treppab zum RTW trugen. Mitsamt Tuch wurde er auf die Trage gebettet und erst im hellen Licht im Rettungswagen sah man, wie schwer die Verletzungen wirklich waren. Semir durfte mit einsteigen und stellte sich ans Kopfende der Trage und legte seine Hand beruhigend auf Ben´s Schulter, während der Rettungsassistent nun erneut versuchte, einen Zugang zu legen. Es piekte hier und da, aber die Venen waren alle kollabiert, weil Ben´s Körper versuchte, seine lebenswichtigen Funktionen halbwegs aufrechtzuerhalten, wozu die Versorgung der Extremitäten nun einfach nicht gehörte.
Der Sanitäter nahm nochmal Kontakt mit der Zentrale auf. „Wir brauchen dringend einen Notarzt!“ gab er durch und nach kurzer Zeit kam der Rückruf: „Der Notarzt hat inzwischen im Krankenhaus die Patienten übergeben und ist jetzt auf dem Weg zur Burg!“ und nun atmete der Rettungsassistent auf. Ihm war die Sache hier zu heiß, sein Patient brauchte dringend eine Infusion und natürlich gab es da Möglichkeiten, aber da hatte er doch lieber einen Arzt dabei. -
Ach du liebe Güte!
Gerade haben sich die Vorzeichen umgedreht! Jäger und Gejagte haben ihren Platz getauscht und statt die anderen kampfunfähig zu machen, sind gerade Semir und Dannemann zu Opfern geworden!
Himmel, immerhin haben sie den Gurt gelöst, aber wenn sie bewusstlos sind, müssen sie ja erst mal wach werden, sich dann orientieren und dann auch noch cool wie Hundeschnauze aus dem Autowrack, das langsam im Tümpel versinkt, fliehen. Ich bin da jetzt schon ein wenig angespannt, muss ich sagen und finde das nicht so selbstverständlich, dass das auch klappt!.Wegen mir kannst du morgen auch länger schlafen, wie wärs mit 9.45 Uhr, Yon?
-oder alternativ Abendbrot!
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Jetzt wurde in den letzten Tagen alles so minutiös geplant-da konnte eigentlich gar nichts schiefgehen, aber wie man sieht-nichts ist unmöglich!
Die Verfolgungsjagd auf der Autobahn kann ich mir gerade super vorstellen, mich würde nur interessieren, was für einen Plan B Werner hat und warum er seine Kumpane unbedingt an diesem speziellen Ort haben will-will er die vielleicht auch noch beseitigen? Leider hat er nun selber bemerkt, dass auch er beschattet wird und wird Bonrath sicher in Kürze abgehängt haben! Ob das seinen Freunden mit Semir allerdings gelingt, wage ich zu bezweifeln! -
Puh-harter Tobak. Ich konnte mir den Leichenfundort sehr gut vorstellen. Auch, die Reaktion Kevins war absolut nachvollziehbar und schön, wie sensibel Ben mit ihm umgeht und auch die Ursache dafür sofort erahnt.
Inzwischen geraten Semir und André ein wenig aneinander und zum krönenden Abschluss wird Semir nun entführt-vermutlich um André zu erpressen. Mann in zwei Kapiteln geschieht da eine ganze Menge, aber am besten hat mir gefallen, wie du die Gefühle der einzelnen Personen herausgearbeitet hast-großes Lob! Freu mich schon auf die Fortsetzung! -
Der RTW war inzwischen vorgefahren. Allerdings war kein Notarzt dabei, weil der noch mit den beim Autocrash verunfallten Personen ins lokale Krankenhaus unterwegs war. Allerdings war ein erfahrener Rettungsassistent an Bord, der den Ulmer Koffer, den standardisierten Rettungskoffer der Hilfsdienste mittrug, während sein Kollege den Monitor und das Sauerstoffgerät beförderte. Sie hatten über die Leitstelle schon erfahren, dass sie eine schwerverletzte Person vorfinden würden. Auf einen Blick erfasste der junge Mann, der sich mit „Maier“ vorstellte, die Situation. Die Frage: „Was ist denn passiert?“ die er üblicherweise in diesem Augenblick stellte, war unnötig, denn er konnte sofort erkennen, dass sein Patient übelst gefoltert worden war und starke Schmerzen hatte. Trotzdem fragte er Ben: „Wie heißen sie und wann ist ihr Geburtsdatum?“ um festzustellen, ob er ansprechbar und orientiert war. Zwar undeutlich und mühevoll, aber doch verständlich antwortete Ben, der seinen Kopf erschöpft in Semir´s Schoß ruhen hatte: „Ben Jäger!“ und auch die Frage nach seinem Geburtstag konnte er wahrheitsgemäß beantworten. Wenigstens die oberflächlichen Hautblutungen hatten dank Hartmuts zweckmäßiger Versorgung gestoppt werden können, so waren mehrere Verbandpäckchen um Ben´s Arme und Beine gewickelt, aber an dem langsam gerinnenden Blutsee, der auf und unter dem Tisch war konnte der Helfer erkennen, wie groß der Blutverlust der letzten Stunden gewesen war. Ganz abgesehen von den ganzen Verletzungen wirkte Ben völlig exsicciert, er hatte vermutlich schon lange nichts mehr zu trinken bekommen, obwohl ihn immer wieder Fieberschauer überliefen. Der Assistent hatte inzwischen den Monitor und das Sauerstoffgerät am Boden abgestellt und versuchte auf Ben´s Brust ein paar Stellen zu finden, an denen er die Monitorkleber befestigen konnte, die nicht blutig oder verbrannt waren. Auch das Anlegen des Blutdruckmessgeräts gestaltete sich schwierig.
Ben´s Herzfrequenz war bei 120, also viel zu hoch, aber sein Organismus versuchte auf diese Weise den Volumenmangel zu kompensieren. Der Blutdruck war nur bei 70/ 40 mm/Hg, auch das hatte der junge Mann nicht anders erwartet. Er steckte eine Sauerstoffsonde in Ben´s Nase und drehte die Flasche ein wenig auf, das würde ihm gut tun! Nun begann er sich bezüglich der anderen Verletzungen zu orientieren, er drückte auch kurz auf den Bauch, ohne dass Ben Schmerzen dabei angab und als er den Blick auf den hochgelagerten Fuß geworfen hatte, zog er scharf zischend die Luft ein. Verdammt, der war kurz vorm Absterben, aber er sah momentan auch keine Möglichkeit, die festsitzende Eisenklammer ohne geeignetes Werkzeug zu entfernen. Die altertümliche Hose war ebenfalls schmutzig und blutdurchtränkt und so schnitt sein Kollege die auf sein Geheiß auf, wobei er sofort ein Tuch auf Ben´s Unterkörper legte. Aber schon auf den ersten Blick hatten die beiden Sanitäter erfasst, wie schwer diese Verletzungen waren und welche abartigen Schmerzen ihr Patient da aushalten musste.
„Tut es am Rücken irgendwo weh?“ fragte der junge Mann Ben fürsorglich, „oder sind sie gestürzt?“ Ben verzog das Gesicht und nuschelte undeutlich: „Beides, ich war auch auf der Streckbank.“ und Semir musste die Gedanken an das Video im Augenblick streng aus seinen Gedanken verbannen, denn sonst würde er selber vor Mitleid in Tränen ausbrechen. Trotzdem drehten die beiden Männer Ben vorsichtig en bloc ein wenig zur Seite, man musste einfach wissen, wie weitreichend die Verletzungen waren, bevor man eine Therapie einleitete. Die aufgeplatzte Haut am Rücken hatte sich vielfach entzündet und der Eiter lief heraus. Überall war eine Art zäher Salbe zu entdecken, die aber die Entzündungen nur verschlimmert hatte. Als der Rettungsassistent allerdings die Wirbelsäule nach Frakturen abtastete, konnte er nichts entdecken und nachdem Ben auch Gefühl in den Beinen hatte, konnten sie einen Transport, zumindest in den Rettungswagen, wo die Lichtverhältnisse besser waren, verantworten.
Der Sanitäter staute nacheinander Ben´s Arme, aber da waren überhaupt keine Venen zu tasten, verdammt, sie brauchten einen Zugang, um ihrem Patienten Flüssigkeit und Medikamente zuzuführen. Auch an den Beinen sah die Sache nicht besser aus. Am Hals war auf der einen Seite ein hochgradig infizierter Bissabdruck, da konnte man auch nichts legen und durch den Kieferbruch war die vena externa auf der anderen Seite auch nicht punktierbar. Jetzt war guter Rat teuer. Er würde natürlich versuchen, trotzdem einen Zugang irgendwo unterzubringen, aber dazu brauchten sie gutes Licht. Sie würden Ben jetzt, obwohl es eine erneute Tortur bedeuten würde, ohne Schmerzmittel zum Fahrzeug bringen müssen. Hoffentlich kam der Notarzt bald dazu, das würde eine größere Sache werden!
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Mann Leute-ich bin gerührt!
Leider hat heute bei der Heimfahrt der Wettergott zugeschlagen und wir hatten von Eisregen über Schnee, spiegelglatte Fahrbahnen, kreuzende Rehe etc so ziemlich alles auf den 300km-morgen erzähle ich euch mehr davon!
Habs gerade so geschafft, bis Cobrabeginn auf dem Sofa zu sitzen und ich glaube, jetzt muss ich auch dringend ins Bett-bis morgen! -
Hartmut war nach einem kurzen Blick auf Ben und das Blut, das immer noch aus seinen verschiedenen Verletzungen floss, zum BMW gerannt und hatte den Verbandskasten herausgeholt. Er ließ alle Türen, die er durchquerte, weit offen, damit die Rettungskräfte auch den Weg zu ihnen fanden. Er stellte den Verbandskasten ab, schlüpfte in die Einmalhandschuhe und begann mit sterilen Verbänden Druck auf die mannigfaltigen, blutenden, frischen Verletzungen Ben´s auszuüben, was dem ein lautes Stöhnen entlockte.
Semir versuchte ihn zu trösten: „Ben, gleich kommt der Notarzt, dann kriegst du was gegen die Schmerzen!“ und sein Freund nickte unmerklich mit zusammengekniffenen Lidern. Nach kurzer Zeit erschienen vier uniformierte Polizisten mit gezogener Waffe im Burghof und fragten: „Was ist hier los?“ Hartmut und Semir fassten gleichzeitig nach ihren Ausweisen. „Wir sind Polizisten-unser Kollege wurde entführt und gefoltert-die Täter sind in einem Kellerraum eingesperrt, aber wo zum Teufel bleibt der Notarzt!“ schrie Semir fast, der Ben´s Leid beinahe nicht mehr mit ansehen konnte. Die Polizisten steckten die Waffen weg und während der eine versuchte über Funk etwas zu erfahren, positionierten sich die anderen drei vor der Kellertür, zu der ihnen Hartmut mit ausgestrecktem Arm den Weg wies. Das war aber auch nicht zu überhören. Da drin tobten die Freaks und versuchten inzwischen sogar, mit einem Stuhl, den sie gefunden hatten, die Tür aufzubrechen. Die Schreie, die heraus hallten waren irr und voller Wut und Enttäuschung und klangen beinahe nicht menschlich. Den Polizisten lief es kalt über den Rücken, denn man konnte auf den ersten Blick erkennen, dass der Mann auf dem Tisch schwer misshandelt worden war. Wenn die Insassen des Kellerraums dafür verantwortlich waren, dann waren das hoch gefährliche Verbrecher.Hartmut und Semir warteten, was der Polizist mit dem Funk herausgefunden hatte. „Das SEK ist ebenfalls hierher unterwegs, die werden uns dabei helfen, die Verbrecher festzunehmen und abzutransportieren. Wie viele sind es denn?“ interessierte er sich in erster Linie. Semir antwortete wütend: „Es sind sechs Ausgeflippte, die gerade dabei waren, meinen Kollegen umzubringen, aber das ist jetzt völlig egal, ich will wissen, wo der Rettungswagen bleibt!“ sagte er und strich Ben, der erneut stöhnte, als Hartmut den Druck veränderte, tröstend über die schweißnasse Stirn. Der Polizist fragte nochmals nach und sagte dann: „Ein Fahrzeug ist unterwegs, allerdings kommt das von weiter her, denn unsere beiden in der Nähe stationierten Krankenwagen transportieren gerade die Opfer eines Verkehrsunfalls auf der Bundesstraße ins nächste Krankenhaus.“ Nun seufzte Semir auf. Verdammt, da sagte man immer, in ganz Deutschland sei das Rettungswesen so organisiert, dass innerhalb kürzester Zeit Hilfe vor Ort war, aber wie man sah, stimmte das nicht immer!
Immerhin hatte der Polizist inzwischen gesehen, was Sache war und besah sich Ben´s Fuß. „Ich glaube, das schaffen wir nicht, die Fessel ohne Werkzeug wegzumachen, aber vielleicht hilft es, wenn wir das Bein ein wenig hochlagern?“ überlegte er und holte auch gleich eine Decke aus dem Schloss, die er unterlegte. „Ist dir kalt, sollen wir dich zudecken?“ fragte Semir besorgt, aber Ben presste zwischen den schmerzenden Kiefern ein: „Nein, heiß!“ heraus, dann wurde er fürchterlich unruhig und sagte immer etwas, was Semir im Augenblick nicht verstand. Er beugte seinen Kopf nahe an Ben´s Lippen und dann hörte er, wie sein Freund fragte: „Sarah, ist sie böse?“ aber nun musste Semir den Kopf schütteln. „Um Himmels willen, nein, Ben. Sie macht sich große Sorgen um dich und sie liebt dich-hat sie mir heute noch gesagt!“ beruhigte er ihn und griff schuldbewusst zum Telefon. Mann das hatte er völlig vergessen, Ben´s Freundin zu verständigen. Die saß sicher auf glühenden Kohlen und wartete auf Nachrichten. Er ließ durchklingeln und beim zweiten Läuten war Sarah, die versucht hatte, sich vor dem Fernseher ein wenig abzulenken, am Telefon. „Ja, Semir, weißt du was Neues?“ fragte sie angstvoll und befürchtete, er hätte schlechte Nachrichten, wenn er sie so spätabends noch einmal anrief.
„Sarah, wir haben ihn. Ihm geht es zwar nicht gut, aber er lebt und hat schon nach dir gefragt!“ erklärte er ihr und Sarah brach vor Erleichterung in Tränen aus. „Wo ist er, ich komme sofort zu ihm!“ sagte sie und war schon auf dem Sprung. „Sarah, wir sind eine knappe Autostunde von Köln entfernt auf einer alten Burg. Der RTW müsste jeden Augenblick da sein. Ich sage dir, in welches Krankenhaus er kommt, sobald ich es weiß. Warte bitte zuhause, ich melde mich wieder!“ erklärte er. Nun hörte sie im Hintergrund ein undeutliches Geräusch und dann sagte Semir: „Sarah, Ben möchte dir etwas mitteilen, ich halte ihm gerade den Hörer an den Mund, aber erschrick nicht, er kann nicht so gut sprechen, so wie es aussieht, ist sein Kiefer gebrochen!“ erklärte er ihr und Sarah erschauerte bis ins Mark. Als sie genau hinhörte, konnte sie ein „Sarah, ich liebe dich!“ erahnen und dann wurde die Verbindung unterbrochen
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Liebe Leser!
Also hoffentlich könnt ihr mit dieser Entwicklung in der Story bis Donnerstag leben und auch gut schlafen.
Ich danke euch ganz herzlich für die guten Wünsche und werde mich nach Kräften bemühen, mich zu erholen und neue Ideen zu sammeln.
Bis dann in alter Frische
Eure susan