Semir sitzt gefesselt in seinem Verließ und hat anscheinend für sich eine Lösung gefunden, die erklärt, wie alles zusammenhängt. Nur Andrés Part ist noch ungeklärt.
Kevin hat inzwischen Feierabend gemacht und verirrt sich in dem Industriegebiet. Der Mann, der vermutlich auch seine Schwester umgebracht hat, hat sich im Polizei-BMW versteckt, wie ist denn das möglich?- und überfällt nun Kevin.
Ja auch aus Sicht der Fachfrau : Wenn das kein Traum war, dann wird es für Kevin schwierig werden, so eine Verletzung zu überleben. Außerdem hat der Täter das ja nicht zum ersten Mal gemacht-siehe den Mord an den beiden Frauen-der weiß, wie das geht! Aber ich muss mich meinen Vorfeedern anschliessen-jetzt habe ich Kevin gerade so ins Herz geschlossen, das ist gemein, wenn du den uns jetzt wegnimmst! Allerdings besser er, als Semir oder Ben!
Beiträge von susan
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Ja-Bastian hat den entscheidenden Tipp gegeben, bevor er in die Suchtklinik gekommen ist-viel Vergnügen den Mitarbeitern dort-das ist für mich auf Intensiv das tägliche Brot, der körperliche Entzug und nicht schön. Allerdings ist das eine echte Kassenleistung und da hat jeder ein Recht darauf, ob mit, oder ohne Beziehungen, aber es ist ein akut lebensbedrohlicher Zustand, so ein Entzug-und die Entgiftung ist ja erst der Anfang!
Inzwischen wurde die Identität Max Raabes geklärt-der ist also immer schon ein skrupelloser Drogendealer gewesen, der es mit Tricks geschafft hat, seine Identität zu verschleiern und vorzugaukeln, dass er tot wäre.
Nun ist er da, der Tag des großen Deals und Semir tritt voller Schmerzen seine letzte Reise an-was zumindest Max Raabe denkt. Tom, schau bloß, dass du Semir da halbwegs unbeschädigt rausbringst-sonst redet Andrea nie mehr ein Wort mit dir! -
Yon: In modernen Ops achtet man auf die Rückengesundheit der Mitarbeiter. Daher wird ein Patient mittels einer speziellen Patientenschleuse vom unsterilen in den sterilen Bereich gebracht und auch wieder zurück, wobei er ja meist noch schläft. Man stellt das Bett auf die eine Seite des Schleusensystems und den OP-Tisch auf die andere Seite, bringt alles auf gleiche Höhe und dreht den Patienten leicht an. Nun fährt per Fernsteuerung eine Art Förderband, das hygienisch nach jedem Patienten desinfiziert wird unter den Rücken des Patienten und bewegt ihn langsam und schonend auf den Tisch. Das Band ist sogar warm, weil beheizt und läuft elektrisch in beide Richtungen. Ich habe jetzt nach einem Link gesucht, um das zu veranschaulichen, aber man sieht das meist ohne Patienten drauf und dann ist es schwer vorstellbar. Die Firma maquet z. B. stellt sowas her. Eigentlich ist so ein elektrisches Förderband eine Art Rollbrett, es hat einen festen Kern, um den auf Rollen ein bewegliches Band läuft, die Seiten sind dabei frei und können so problemlos unter den Schwerpunkt des Patienten gebracht werden.
Das geht echt schonend für alle Beteiligten und keiner muss Angst haben runterzufallen. Außerdem hast du halt eine gute Trennung zwischen sterilem und unsterilen Bereich. Die Patienten werden noch auf der Schleuse komplett ausgezogen und mit grünen Tüchern aus dem Wärmeschrank zugedeckt. So vermeidet man eine Keimverschleppung in den OP. Alles weitere ist dann eh wieder eine Wissenschaft für sich, aber sehr interessant! Na ja-zumindest für mich -
Inzwischen war die große Visite zu Ben gekommen. Der Intensivarzt hatte zusätzlich zu den normalerweise anwesenden Chirurgen und Internisten gleich einen Mund-Kiefer-und Gesichtschirurgen dazugeholt und der junge Urologe, der Nachtdienst gehabt und Ben bereits untersucht hatte, war sowieso gleich mit seinem Chef erschienen.
Ben starrte entsetzt auf den großen Auflauf der Weißkittel, denn etwa 20 Personen füllten das Zimmer und drängten sich bis auf den Flur. Waren die alle wegen ihm da? Sarah legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. „Keine Angst Schatz, die wollen alle nur dein Bestes und manche der Anwesenden sind einfach da, um zu lernen!“ flüsterte sie ihm ins Ohr und nun entspannte er sich ein wenig.Der Intensivarzt, der Nachtdienst gehabt und Ben versorgt hatte, referierte: „Herr Jäger wurde am Samstag das Opfer eines perversen Kidnappers und ist seitdem wiederholt auf verschiedenartige Weise gefoltert worden. Die Folterungen wurden gefilmt und deswegen wissen wir ziemlich genau, wie die Verletzungen entstanden sind!“ erklärte er den Anwesenden und Ben sah nun fürchterlich unglücklich drein-wurden die Videos jetzt der Allgemeinheit vorgeführt, oder wie sah das aus? Auch Sarah hörte zum ersten Mal, dass es Filmaufnahmen gab und war sich sehr unsicher, ob sie das aushalten konnte, die anzuschauen.
„Wir haben am ganzen Körper teilweise infizierte Hautverletzungen durch Peitschenhiebe, Verbrennungen und Schnittwunden. Die Schnittverletzungen waren allerdings ganz frisch und konnten heute Nacht gleich durch meinen chirurgischen Kollegen versorgt werden.“ fügte der Arzt hinzu.
„Der Kiefer ist mehrfach gebrochen, wir haben hier die Röntgenbilder“ sagte er dann und war mit zwei Schritten am großen Monitor neben Ben´s Bett, wo er die Aufnahmen aufrief. Der MKG-Chirurg trat näher und besah sich, nach einem Seitenblick auf Ben, die Bilder. Genauer würde er das später an einem Spezialmonitor mit höherer Auflösung machen, aber er konnte gleich vermelden: „Ja, das müssen wir verplatten, keine Frage!“ und der Intensivarzt nickte.
„Laut Ultraschall haben wir keine weiteren inneren Verletzungen, die eine chirurgische Intervention notwendig machen, allerdings ist die Achillessehne gerissen, als Herr Jäger auf der Streckbank gequält wurde. Der Fuß war auch in einer Eisenfessel, was durch die Schwellung massive Gewebeschäden hervorgerufen hat. Heute Nacht wurde die in der Notaufnahme entfernt und es kam daraufhin zu einem Kollaps. Herr Jäger ist seither katecholaminpflichtig und instabil, aber seitdem wir ihn massiv auffüllen beruhigt sich die Lage ein wenig, denn er war stark exsicciert“ erklärte der Anästhesist weiter.Inzwischen war ein Unfallchirurg vorgetreten, war kurz in Einmalhandschuhe geschlüpft und hatte Ben´s Fuß und Wade betastet. Deutlich konnte er den Befund fühlen, oberhalb der Ferse war ein regelrechtes Loch und der Fuß fiel nach vorne und er nickte deshalb bestätigend: „Ja, da müssen wir die Sehne nähen!“ und dann zog er die Handschuhe wieder aus und trat zurück in die Menge.
„Sehr schwerwiegende Verletzungen sind am Unterleib durch den sogenannten „Spanischen Reiter“ entstanden-wie unser urologischer Kollege sicher bestätigen kann!“ referierte der Intensivarzt und der junge Urologe von heute Nacht trat hervor. Ben war ganz blass geworden, oh nein, die würden ihn doch jetzt nicht vor dieser Menschenmenge zur Schau stellen? Unbewusst wanderte seine Hand nach unten und legte sich schützend auf seine, immer noch zugedeckte Mitte. Der junge Arzt lächelte ihn beruhigend an: „Keine Sorge Herr Jäger, niemand wird sie hier bloßstellen, ich erzähle bloß meinen Kollegen, was ich für Befunde erheben konnte, damit wir ihre Operation planen können.“ sagte er und nun atmete Ben vernehmlich aus. „Massive Blutergüsse und Schnittverletzungen, die teilweise bis zum Sitzbein reichen, müssen dringend gespült und versorgt werden. Die Verletzungen sind infiziert und eine lokale Entlastung sollte zeitnah erfolgen!“ erklärte der Urologe seinen Kollegen und seinem Chefarzt. Die nickten und nun zog sich die Menge aus dem Zimmer zurück, um draußen, ohne den Patienten weiter zu beunruhigen, eine Ablaufplanung vorzunehmen.Man einigte sich darauf, mit dem Kiefer anzufangen, als nächstes würden die Urologen zum Zug kommen und zu guter Letzt würde der Unfallchirurg die Wunden erst vorne revidieren, dann würde man Ben in Narkose umdrehen, auf den Bauch lagern und so die Achillessehne nähen. Als letzten Akt würde man die Wunden am Rücken versorgen und dann versuchen, ihn wieder wach werden zu lassen, wenn es möglich war.
„Es wird eine schwierige Intubation werden, denn ich muss nasal eingehen!“ überlegte der erfahrene Oberarzt, der die Narkose machen würde. „Ich werde das mit dem Bronchoskop unter Sicht versuchen und wenn es nicht klappt, müssen wir schnell handeln und eine Notfallkoniotomie vornehmen!“ erzählte er seinen gespannt lauschenden Kollegen, die verständig nickten. Man sah auf die Uhr, rief dann im entsprechenden OP an, um dem dort arbeitenden Personal die Vorbereitung zu ermöglichen und dann schwärmten noch die Assistenten der verschiedenen Fachgebiete aus, um Ben für den jeweiligen Eingriff die Einverständniserklärung unterschreiben zu lassen.Der hatte sich wieder ein wenig beruhigt, aber nun stand ihm sein schwerster Weg bevor-er musste Sarah dazu bringen, ihn zu vergessen, um ihre Zukunft nicht zu versauen. Hoffentlich hatte er so viel schauspielerisches Talent, um das glaubwürdig durchzuziehen. Ihm selbst zerriss es jetzt schon beinahe das Herz deswegen, aber es musste sein. Gerade setzte er an: „Sarah, ich muss mit dir reden!“ da stand schon der erste Assistenzarzt mit seinem vorgedruckten Aufklärungsbogen vor ihm. Ben brach ab und hörte nun dem Arzt zu, um dann die Einverständniserklärung zu unterschreiben und dann kam einer nach dem anderen. Kaum war der letzte Assistent verschwunden, zog ihm die Schwester eine OP-Haube auf, legte ein frisches Leintuch über ihn, um ihn vor neugierigen Blicken zu schützen und los ging die Fahrt in den OP, ohne dass Ben sein Anliegen losgeworden war. Der Perfusor mit dem Katecholamin, dazu Trägerlösung, eine frei tropfende Infusion, der Monitor und die Arterie kamen mit, was einigen Vorbereitungsaufwand erforderte, aber Sarah schob das Bett zusammen mit ihrer Kollegin und half auch in der Schleuse, ihn auf das Förderband zu legen, was nicht ohne Schmerzen vonstatten ging. „Viel Glück, Schatz, ich liebe dich!“ sagte Sarah zum Abschied, als das Schleusenband sich in Bewegung setzte. Ben überlegte gerade noch fieberhaft, was er darauf sagen sollte, aber da war er schon auf dem OP-Tisch angelangt und eine große Aufregung bemächtigte sich seiner. Er wandte den Kopf und sah Sarah mit Tränen in den Augen an. Er liebte sie doch auch, aber gleich wenn er wieder wach war, würde er Schluss machen, nur jetzt standen andere Dinge für ihn im Vordergrund.
Tewett´s Anwalt hatte derweil ein intensives Gespräch mit seinem Mandanten geführt. Florian hatte ihm offen und ohne sich nur im Geringsten zu schämen, den genauen Ablauf der letzten Tage erzählt. Insgeheim schauderte den Anwalt, als er zum wiederholten Male feststellen musste, dass dieser junge Mann über keinerlei Moral oder auch nur den Hauch eines Unrechtsbewusstseins verfügte. Er war sich sicher, dass ihn sein reicher, einflussreicher Vater schon wieder rauspauken würde und an die Schmerzen des Opfers verschwendete er keinen Gedanken. Aber nun-er als Anwalt verdiente gutes Geld damit, genau das zu versuchen- und so beruhigte er Florian, schärfte ihm ein, keine Aussage in seiner Abwesenheit zu machen und machte sich dann in den frühen Morgenstunden wieder auf den Weg zur Tewett´schen Villa um mit Florians Vater einen Schlachtplan zu schmieden.
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Puh-die Stimmung zwischen Ben und André ist wohl ein wenig explosiv! Ich habe nur immer darauf gewartet, dass jemand ein Zündholz schmeisst und dann macht es Wumm-zumindest symbolisch gesehen.
Leider findet Ben nichts heraus-nur André weiss jetzt, dass Semir wohl verschwunden ist. Doch anstatt sich zusammenzutun und gemeinsam nach Semir zu suchen, macht jeder sein Ding. Allerdings mögen sich André und Ben auch nicht wirklich-das könnte noch zum Problem werden.
Andrea weiss inzwischen auch schon, dass Semir vermutlich gekidnapped wurde, denn sonst hätte er sich zumindest gemeldet! Doch wo will Ben jetzt mit der Suche ansetzen? -
Trotzdem schlummerte er irgendwie vor Erschöpfung wieder ein und erschrak bis ins Mark, als er um 6.30 Uhr von der Frühdienstschwester geweckt wurde. Er hob abwehrend die Hände und befürchtete einen erneuten Angriff. Erst als er Sarah´s beruhigende Stimme hörte, die liebevoll zu ihm sagte: „Schatz, es ist alles gut, du bist im Krankenhaus in Sicherheit!“ fiel ihm wieder ein, wo er war und dass er gerettet war. Dann allerdings stöhnte er erst einmal auf. Die letzte Opiatgabe war schon eine Weile her und nun brach der Schmerz am ganzen Körper, wie eine Welle, über ihn herein. „Sie kriegen sofort was gegen die Schmerzen!“ versuchte ihn nun auch die andere Schwester zu beruhigen, die ebenfalls über den Anblick der mannigfaltigen Verletzungen erschrocken war. Sie trat zum Perfusor, in den die Piritramidspritze inzwischen eingespannt war und gab ihm einen Bolus von drei Milligramm. Es wurde zwar ein wenig leichter, aber trotzdem tobte es noch in Ben´s Körper vor sich hin, so dass er sich kaum zu atmen wagte. Sarah und die andere Schwester beobachteten ihn, aber als er dann die nächsten drei Milligramm erhalten hatte, entspannte er sich und ließ den angehaltenen Atem wieder fließen. Nun war ihm zwar schwindlig, aber die Schmerzen waren erträglich. Verdammt, irgendetwas Wichtiges hatte er mit Sarah besprechen wollen, aber er war dazu momentan gerade nicht in der Lage.
„Herr Jäger, ich möchte sie jetzt gerne waschen, denn sie werden ja heute operiert und nachdem ich nicht weiß, wann´s losgeht, würde ich sie gerne fertig haben!“ erklärte ihm die Schwester und er nickte stumm. Sarah war noch kurz raus gegangen zur Toilette und einem Tässchen Kaffee, um dann zurückzukommen und ihrer Kollegin zu helfen. Die hatte derweil sinnend seinen ordentlich nachgewachsenen, langen Bart betrachtet. „Es tut mir leid, aber der muss heute weg. Sie werden ja am Kiefer operiert und da hält sonst kein Kleber!“ teilte sie ihm mit und Ben seufzte ergeben. Normalerweise war ihm sein gepflegter Drei-Tage-Bart sehr wichtig, aber im Augenblick war es sowas von egal, wie er aussah und deshalb sagte er keinen Ton, als der Rasierschaum aufgetragen wurde und die schwarzen Haare Strich um Strich fielen. Es war eher schlimm, weil die Schwester trotzdem ein wenig aufdrücken musste und dann sein mehrfach gebrochener, geschwollener, blutunterlaufender Kiefer extra weh tat, obwohl das Opiat ja doch den Schmerz dämpfte. Endlich war das geschehen und Ben seufzte erleichtert auf.
„Mit dem Zähneputzen wird das wohl nichts werden!“ sagte die Schwester bedauernd und Ben sah ganz unglücklich drein. Wie gerne hätte er mal wieder den frischen Geschmack nach Pfefferminze im Mund gehabt, aber nachdem er seine Zähne nicht mehr als drei Millimeter auseinander brachte, war es unmöglich, da mit der Zahnbürste reinzukommen. „Die machen die Zähne im OP, wenn sie in Narkose sind, schon sauber, bevor sie an den Knochen gehen!“ versuchte ihn die Schwester zu trösten, aber Ben erschauerte eher. Er wollte sich lieber nicht vorstellen, was da heute wohl mit ihm gemacht wurde. Er war nur froh, als er das Wort Narkose in Verbindung mit OP hörte-wenn, dann wollte er schlafen und nichts von dem Ganzen mitkriegen.Sarah war inzwischen wieder hereingekommen. Sie hatte eine Jeans und ein Sweatshirt an, schob aber ihre Ärmel nach oben, band sich eine Plastikschürze um und lächelte ihn an. „Dann machen wir mal weiter!“ sagte sie und jetzt fiel es Ben wieder ein, was er so dringend zu ihr sagen musste. Allerdings war jetzt nicht der geeignete Moment, so unter Zeugen und so ließ er sich von den beiden Frauen von Kopf bis Fuß waschen. So vorsichtig sie auch waren, es tat an manchen Stellen fürchterlich weh, wenn ihn nur der Waschlappen berührte.
Eigentlich wollte die Schwester ihn noch untenrum rasieren, damit man für die urologische OP gewappnet war, aber das war von Ben weder physisch, noch psychisch auszuhalten-er schob die Hand mit Tränen in den Augen weg- und so ließ es die Schwester. „Das sollen die auch in der OP-Einleitung machen, wir quälen ihn jetzt nicht weiter!“ sagte sie zu Sarah, die bekräftigend nickte. Überall war verkrustetes Blut und Eiter, die Brandwunden waren stark gerötet und die eine-S-förmige auf der Brust war ganz schwarz. Der Fuß war zwar ein wenig abgeschwollen, aber immer noch blau verfärbt. So gut es ging versuchten die Frauen mit mildem Desinfektionsmittel die oberflächlichen Wunden zu reinigen und desinfizieren und Ben jammerte zwischendurch immer wieder auf.
Zuletzt wurde noch sein Rücken gewaschen, aber auch da floss der Eiter aus der aufgeplatzten Haut. Ben´s Temperatur war, obwohl er ja schon die erste Antibiotikadosis erhalten hatte, immer noch über 39°C. Man verkniff es sich allerdings, ihm fiebersenkende Medikamente zu geben, denn die Niere hatte sich zwar durch die massive Flüssigkeitsinfusion inzwischen ein wenig erholt, war aber noch lange nicht außer Gefahr. Man würde versuchen, die Medikamente so zu wählen, dass sie dadurch nicht noch mehr Schaden erlitt und so fielen die meisten fiebersenkenden Schmerzmittel schon mal weg.
Ben´s Kreislauf war immer noch auf Katecholamine angewiesen, wenn man die Spritze auswechselte, fiel der Blutdruck sofort in einen nicht messbaren Bereich, ein Zeichen, dass eine, zumindest beginnende, Sepsis vorlag, was aber anhand der Verletzungen niemanden wunderte. Endlich war Ben fertig gewaschen und lag nun schwer atmend auf dem frischen Metallinetuch. Sarah versuchte noch mit einer Bürste seine verschwitzten, verstrubbelten Haare in Form zu bringen, da kam schon die große morgendliche Intensivvisite, um den Fall zu besprechen und die weitere Tagesplanung vorzunehmen.Tewett´s Anwalt war kurz nach 1.00 Uhr an der Burg angekommen. Als er im Hof mehrere Fahrzeuge, darunter auch einige Polizeifahrzeuge und Florians auffälligen kleinen Flitzer sah, wendete er sofort. So ein Mist-die Jungs waren aufgeflogen! Hoffentlich war der Polizist wenigstens tot und konnte nicht mehr aussagen! Er überlegte kurz, was er nun machen sollte, aber dann beschloss er, seine Kontakte zur Polizei anzuzapfen, um Florians Aufenthaltsort herauszufinden. Wenn der klug war, verlangte er sowieso einen Anwalt und spätestens dann würden sie wissen, wo er festgehalten wurde. Wie zur Bestätigung seiner Gedanken läutete kurz darauf sein Telefon und Papa Tewett war aufgeregt dran: „Florian ist verhaftet und wird im Polizeirevier festgehalten.“ erklärte er. Er gab noch die Adresse durch und wenig später war der Anwalt schon auf dem Weg zur Dienststelle.
Die Beamten dort sahen sich verwundert an, als kaum 15 Minuten nach dem Anruf des jungen Mannes, den dieser dringend verlangt hatte und der ihm auch nicht verweigert werden durfte, sein Anwalt draußen läutete und Einlass begehrte. Schulterzuckend öffneten sie aber die Tür und mussten Florian mit dem Mann dann alleine lassen, nicht dass ihnen später wegen einem Formfehler der Prozess platzte. -
Semir geht es nicht gut. die Wunde hat sich lokal entzündet und jetzt können wir nur hoffen, dass Tom ihn befreien kann, bevor er eine Sepsis kriegt!
Auch wenn Frank Mitleid mit ihm hat-ich denke nicht, dass der wegen Semir sein Leben riskiert, aber der greift natürlich nach jedem Strohhalm! -
Die Stimmung im nächtlichen Büro hast du wunderbar beschrieben. Die Gefühle und Gedanken von Kevin, der sich mit den Tatortfotos mal wieder selber quält und Hotte, der als ruhender Pol, der väterliche, erfahrene Polizist ,wohl weiß, was Kevin gerade im Kopf herumspukt.
Ich fürchte/ hoffe, dass Kevin in deiner Geschichte auf den Mörder seiner Schwester stößt und dann eine Entscheidung treffen muss. Aber jetzt will ich mal nicht vorgreifen,lass dir ruhig Zeit, jedes deiner Kapitel ist ein Genuss zu lesen. -
Die sechs Freaks waren inzwischen, voneinander getrennt, der routinemäßigen erkennungsdienstlichen Behandlung zugeführt worden. Die Verhöre würden am nächsten Tag geführt werden, auch war noch nicht so ganz klar, wer das übernehmen würde und so beschloss man auf dem Polizeirevier, das der Burg am nächsten gelegen war, die Burschen einfach mal getrennt voneinander einzusperren. Sie waren plötzlich, trotz ihres wilden Aussehens, nur noch spätpubertierende junge Männer, die Angst hatten, was ihnen nun wohl drohen würde. Die Umhänge hatte man ihnen abgenommen und ebenfalls die künstlichen, aufgesetzten scharfen Fingerkappen. Daran waren überall Blutspuren zu erkennen und so wurden die Beweise akribisch gesichert. Lediglich Hieronymus, der sich anfangs sogar weigerte seinen richtigen Namen zu sagen, war nicht so eingeschüchtert. Zu oft hatte er diese Prozedur schon hinter sich gebracht und nie war ihm danach ernsthaft etwas geschehen. Er musste nur seinen Vater verständigen, der würde ihn schon rausholen.
Der zuständige Richter und die Staatsanwaltschaft wurden telefonisch informiert und sagten zu, bald die Sachlage zu prüfen, aber jetzt über Nacht würde erst mal gar nichts passieren, außer dass man die Freaks wegsperrte. Auch Hieronymus Klarnamen erfuhren die Beamten von einem der anderen verängstigten jungen Männer und nun sahen sie sich gegenseitig zweifelnd an-das war natürlich ein echter Promisohn, da durfte man keine Fehler machen! Als sie im PC noch seine Akte aufriefen, stellten sie fassungslos fest, was der Junge schon auf dem Kerbholz hatte und trotzdem frei herumlief. Die anderen waren bis auf Drogenkonsum bisher noch nicht grösser aufgefallen und es war klar, wer der Anführer dieses Trüppchens war. Die SEK-Beamten hatten den Männern auf dem Polizeirevier erzählt, in welchem Zustand ihr Kollege von der Autobahnpolizei, das Folteropfer, gewesen war und es musste diesmal einfach klappen, die brutalen Folterer für lange Zeit von der Bildfläche verschwinden zu lassen.
Nachdem man die Halter der auf der Burg geparkten Fahrzeuge festgestellt hatte und anzunehmen war, dass diese Wagen auch zum Fall gehören könnten, öffnete man sie und die Spurensicherung unter Hartmut´s Leitung, hatte noch eine Sporttasche mit einer Million Euro gefunden, die nachlässig im Tewett´schen Fahrzeug im Kofferraum lag.Tewett selber hatte keine Ruhe gefunden. Nachdem er seinen Sohn gewarnt hatte, hatte er von ihm nichts mehr gehört. Er wartete eine ganze Weile, aber dann versuchte er wieder und wieder seinen Sprössling zu erreichen. Nur die Mailbox ging hin. Dummerweise hatte er ihn nicht gefragt, wo das Video gedreht werden würde, sonst wäre er da selber hingefahren, um nach dem Rechten zu sehen. Allerdings hatte er seinen Sohn in Aktion ja auf dem ersten Film gesehen und das war klar eine mittelalterliche Folterkammer gewesen, vermutlich auch ein Original, wie er Berghoff kannte. Er überlegte fieberhaft und irgendwann fiel ihm ein, dass bei einem Mittelalteressen vor einiger Zeit Berghoff mal von einem interessanten Objekt erzählt hatte, an dem er dran war, Moment, wie hieß denn diese Burg noch? Nach einiger Überlegung fiel es ihm ein. Er musste dahin, um nach dem Rechten zu sehen. Allerdings wäre es vielleicht sinnvoll, wenn er nicht persönlich erscheinen würde, nicht dass man ihm noch Mitwisserschaft unterstellte, wenn etwas schief ging und so griff er weit nach Mitternacht zu seinem Telefon, um seinen Anwalt und Freund anzurufen, der auch über die etwas besonderen Neigungen der männlichen Tewetts informiert war, allerdings da überhaupt keine Skrupel hatte, Florian wieder und wieder rauszupauken, solange die Kasse stimmte.
Der hörte sich an, was Tewett senior ihm offen erzählte und seufzte dann auf. „Mann und du sagst, das Opfer sei ein Polizist? Welche Blödheit ist denn Florian da wieder eingefallen. Du weißt doch, dass diese Bande da empfindlich reagiert, wenn man einem aus ihren Reihen was antut. Die sollen die Leiche bloß gut verschwinden lassen, am besten verbrennen oder mit Säure übergießen, damit keine verwertbaren Spuren zurückbleiben. Mann konnte er da nicht stattdessen nen netten Asientrip machen, dort wäre das viel einfacher zu regeln und da verschwindet halt ein Toter einfach im Meer und wird von den Haien gefressen!“ schimpfte er und der ältere Tewett pflichtete ihm bei. Allerdings versprach der Anwalt, sich sofort ins Auto zu setzen und zu der fraglichen Burg zu fahren. Irgendwo musste ja Florian sein und er würde ihm dann mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das kam ihm gerade gelegen-er hatte da eine süße kleine Jacht im Auge, so ne Finanzspritze konnte er gut gebrauchen!Im Krankenhaus war inzwischen Sarah auf ihrem bequemen Stuhl sitzend, aber den Kopf auf Ben´s Bett liegend, ebenfalls ein wenig eingenickt. Ben war kurz erwacht, als er versucht hatte, sich im Halbschlaf umzudrehen, was aber wegen der Schmerzen nicht möglich war. So versuchte er wieder eine halbwegs erträgliche Position zu finden und betrachtete dabei seine Sarah, die mit leicht geöffnetem Mund vor sich hinschlummerte. So hatte er sich ihr Wiedersehen nicht vorgestellt. Er hatte ein wundervolles Festmahl mit kalten Delikatessen zaubern wollen, Kerzenlicht, gedämpfte Musik im Hintergrund und nach dem Essen die feierliche Versöhnung im Bett. Als sein Blick nun bei sich ein Stockwerk tiefer wanderte, wo die kleine Decke ein Stück zur Seite gerutscht war, wagte er allerdings zu bezweifeln, dass er je wieder eine Frau glücklich machen konnte. Das konnte er niemandem zumuten. Er musste sich von Sarah trennen, die sollte nicht mit einem Krüppel aus Mitleid zusammen sein, so schlimm es für ihn war, aber er durfte nicht selbstsüchtig sein!
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Frank zeigt ein wenig Mitleid mit Semir, was aber von Max überhaupt nicht gerne gesehen wird. Der hat ja vor, sein Opfer umzubringen, wenn er ihn nicht mehr benötigt und vermutlich soll Frank dann gleich folgen-Max mag keine Mitarbeiter mit Gefühlen, da kann Karl ein gutes Wort einlegen, so lange er will!
Oh und Elli dann drücke ich dir die Daumen, dass du doch nicht mehr vor Weihnachten ins Krankenhaus musst und wenn ja, dass die Anästhesisten deine Geschichten nicht lesen, nicht dass die noch auf dumme Gedanken kommen, wegen der Narkose.
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Schade-jetzt ist sie zu Ende, die wunderschöne Geschichte.
Wie es mir gefällt haben die Helden überlebt, Ben hatte diesmal sogar eine Hauptrolle, obwohl er nicht mehr im aktiven Polizeidienst ist, es gab Verbrechen, Verfolgungsjagden, Rätsel, Spannung,Gefühle, also alles was für mich eine Cobrageschichte lesenswert macht.
Nach meinem Geschmack hätte man ein paar Szenen noch gefühlvoller ausbauen können, aber das ist halt meine persönliche Vorliebe, andere werden froh sein, wenn das mal nicht so ist, aber gerade dieses Kapitel, als das Auto aus dem See geborgen wurde, war für mich eines der stärksten, da hast du die Gefühle von Andrea und Ben dermassen gut rübergebracht, dass ich Gänsehaut hatte-sowas will ich lesen!
Insgesamt muss ich sagen, du steigerst dich mit jeder Geschichte und ich freue mich schon ganz arg auf die nächste-vor allem auch, weil Ben anscheinend darin wieder vorkommt! -
Zu gerne hätte Ben einfach nur geschlafen, aber noch während die Intensivschwester die notwendigen Infusionen und Perfusoren vorbereitete, suchte der Intensivarzt schon nach einer möglichen Punktionsstelle für die Arterie. Die war notwendig, damit man immer aktuell den Blutdruck hatte und so das Katecholamin, also das blutdrucksteigernde Medikament genau dosieren konnte. Außerdem war so ein arterieller Zugang auch wichtig zum Blutabnehmen, da man die engmaschigen Kontrollen auf Intensiv so, für den Patienten schmerzfrei, bewerkstelligen konnte. Der Arzt besah sich erst beide Unterarme und durch die mannigfaltigen Verletzungen blieb nur eine mögliche Seite übrig. Nach vorheriger gründlicher Desinfektion versuchte der Arzt die Speichenarterie zu punktieren, was sich aber ebenfalls schwierig gestaltete, weil die Gefäßfüllung immer noch mangelhaft war. Ben biss die Zähne zusammen, als der Anästhesist in seinem Unterarm herumstocherte und suchte. Beinahe wurde ihm schlecht und obwohl er ja sowieso schon schwitze, hatte er nun das Gefühl, er wäre gerade aus einem Regenschauer gekommen, so perlte der Schweiß von seinem Körper. Endlich gelang es dem Narkosearzt die Arterie zu treffen und erst den Seldingerdraht und darüber das Kunststoffschläuchlein in Ben zu schieben. Der Zugang wurde sachgemäß verklebt und das vorbereitete Drucksystem kalibriert und angehängt. Auch den zentralen Venendruck konnte man so kontinuierlich messen und der zeigte an, dass Ben immer noch viel zu wenig Flüssigkeit in sich hatte.
Trotzdem entfernte der Arzt aber nun sofort den ossären Zugang. Je länger der lag, desto höher war die Infektionsgefahr und mit einer Osteomyelitis, einer Knocheneiterung war nicht zu spaßen. Wieder zuckte Ben zusammen, als die Nadel aus seinem Knochen gezogen, der Einstich desinfiziert und mit einem sterilen Pflaster versehen wurde. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als dass dieses ganze Gepieke endlich aufhörte, aber gerade als er begann Hoffnung zu schöpfen, beugte sich der Anästhesist, der das Ultraschallgerät wieder nähergefahren hatte, über ihn.
„Herr Jäger, als letzten Akt dieser Nacht lege ich ihnen jetzt noch eine Blasendrainage, da es durch ihre Verletzungen für sie unmöglich ist, normal Wasser zu lassen. Das ist ein kleines Kunststoffschläuchlein, das über die Bauchdecke den Urin nach außen ableitet.“ erklärte er ihm und Ben nickte fast verzweifelt. Gab es jetzt noch irgendeinen Körperteil in dem kein Schlauch steckte? Die Intensivschwester nahm das Tuch über seinen Unterkörper weg und nun begann Ben vor Angst zu zittern. Bitte, konnte man ihm denn nicht einfach seine Ruhe lassen? Sarah, die sah, wie viel Stress Ben schon wieder hatte, nahm seine Hand in die ihrige und sagte beschwörend: „Ben, erstens wird das nicht so schlimm, wie du dir sicher gerade vorstellst und außerdem bin ich bei dir! Das ist der letzte Schlauch den du heute Nacht kriegst und ich verspreche dir, danach machen wir das Licht aus und du darfst schlafen!“ Ben nickte zögernd und während die Intensivschwester den Bereich über seinem Schambein mit einem Rasierer von Haaren befreite, schaute er nur immer Sarah an, die ihm aufmunternd zulächelte.Der Anästhesist hatte sich währenddessen wieder steril angezogen. Er desinfizierte Ben´s Unterbauch durch dreimaliges Abstreichen mit farbigem Desinfektionsmittel. Dann ließ er sich einen sterilen Überzug für den Ultraschallschallkopf geben, der innen mit Sonographiegel befüllt wurde, aber von außen nun ohne Keimverschleppung mit sterilen Handschuhen angefasst werden konnte. Eine sterile Abdeckung vervollständigte die Vorbereitungen. Der Arzt hatte in eine Spritze das angereichte Lokalanästhetikum aufgezogen und begann nun, unter Sonographiekontrolle, direkt über dem Schambein senkrecht nach unten die Bauchdecke zu infiltrieren. Ben fühlte den scharfen Einstich, aber als der Arzt die Nadel nun gerade nach unten unter mehrfachem Aspirieren vorschob, spritze er die ganze Zeit das örtliche Betäubungsmittel und als er in der Blase mit der dünnen Nadel ankam und Urin aspirieren konnte, zog er die Nadel schnell zurück. Nun griff er als nächstes zu einer dicken, scharf geschliffenen, aber in der Mitte teilbaren Spezialnadel und ging mit der an der betäubten Stelle ein. Gott sei Dank saß die Lokale und Ben merkte außer einem unangenehmen Drücken nun keinen Schmerz mehr, als das dicke, spitze Rohr in seinen Bauch gestoßen wurde. Als die Spitze sicher in der Blase lag, brach der Arzt die Nadel in der Mitte auseinander, zog sie heraus und nähte das momentan noch mit einer Kunststoffschiebeklemme verschlossene Schläuchlein dann an der Bauchdecke fest. Ein steriler Verband vervollständigte die Katheteranlage und während der Arzt die selbstklebenden Abdecktücher abzog, was durch das Ziepen an den noch vorhandenen Haaren sehr unangenehm war, hängte die Schwester einen sogenannten Stundenurimeter an, also einen sterilen Urinablaufbeutel, der einen Kunststoffbehälter vorgesetzt hatte mit Feingraduierung, so dass man auf den Milliliter genau die Urinausscheidung kontrollieren konnte. Routinemäßig wurde der auf Intensivstationen zu jeder vollen Stunde umgeleert und die Menge dokumentiert. Man entnahm zur bakteriologischen Untersuchung noch Urin aus dem Schlauch, der zum Beutel führte, aber es kam sowieso relativ wenig, dafür, dass Ben ja schon seit Tagen nicht mehr zur Toilette gewesen war. Auch die Nierenwerte waren besorgniserregend hoch und Sarah hoffte nur, dass sich die wieder erholen würde, wenn es Ben besser ging.
Aber nun endlich war die wichtigste Verkabelung geschehen, Ben bekam eine leichte Decke über seine Mitte, man löschte das Licht, Sarah setzte ich auf einen bequemen Stuhl neben ihren Freund und hielt seine Hand, während er völlig erschöpft einschlief. Inzwischen war es bereits drei Uhr morgens geworden und die kurze Restnacht würde sich bald ihrem Ende zuneigen. Aber Ben würde seine Kräfte für die anstehenden Operationen brauchen.
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Auf besonderen Wunsch einer einzelnen Dame
habe ich mich erweichen lassen, ein Extrakapitel nur für Erwachsene zu schreiben. alle die meine anderen Geheimgeschichten gelesen haben oder gerade aktuell lesen-schaut doch mal in euer Postfach.
Falls noch ein Interessent dabei ist, der das auch lesen möchte, oder den ich vergessen habe-kurze PN, dann leite ich es weiter. Allerdings nur an Erwachsene-tut mir leid, Smarty.
Und echt silli-du findest, du wärst erwachsen? Na ich jedenfalls warte immer noch auf den Tag, an dem ich meinen Kindskopf verliere! -
welche Hälfte?
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So-jetzt ist Tanja gerettet-Glück gehabt! Ihr Retter ist anscheinend in ihrem Alter, rücksichtsvoll und sympathisch.
Allerdings werden sich die Garmischer Polizisten jetzt fragen, warum sie von dieser Entführung gar nichts erfahren haben. bin ja gespannt, wie ihr Vater reagiert, wenn er hört, dass seine Tochter gerettet ist.
Semir und Ben kriegen derweil die offizielle Erlaubnis von der Krüger, weiterzuermitteln, leider wird ihnen das nicht helfen, denn solche Dinge sind Ländersache ohne Einfluss der Krüger und das bayerische Innenministerium wird not amused sein, wenn es erfährt, dass man es übergangen hat! -
Also ob ich das mit der Kugel besser könnte, als dieser verhinderte Medizinstudent, weiss ich nicht-meine Erfahrungen darin beschränken sich auf das aktive Gucken von Western
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Fakt ist jedenfalls, dass Semir im Namen der Medizin gerade schrecklich gequält wird, dabei könnten die die Kugel ruhig drinlassen. Wir haben jetzt noch gelegentlich Patienten, die da noch Überrreste aus dem zweiten Weltkrieg davon irgendwo stecken haben, Granatsplitter etc-das stört wohl nur anfangs!
Aber anscheinend ist nun Semirs Aussage, erpresst unter Pseudomedizinfolter, aussagekräftig. Bin ja gespannt, ob Frank noch fertig macht, Semir die Gnade der Ohnmacht erfahren darf, oder das live und in Farbe aushalten muss. -
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Semir wird von Ben vera..t und merkt es nicht einmal, aber Hauptsache Ayda kriegt, was Ben ihr versprochen hat!
Im Revier laufen inzwischen die Verhöre, an denen sich Semir wohlweislich nicht beteiligen darf. Der macht seinen Bericht fertig und freut sich dann auf einen Neuauftakt des Urlaubs.Das Wetter ist allerdings gerade nicht so berückend-hoffentlich wird das noch besser!
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Die Krüger hat sich also innerlich schon erweichen lassen, Semir und Ben den Fall zu lassen. Das Problem mit der mangelnden Zuständigkeit wird Schubert fast mit Sicherheit für sich entscheiden können-Geld regiert schließlich die Welt und der ist ein schwer reicher bayerischer Unternehmer!
Tina ist die Flucht geglückt-wenigstens scheinbar, oder ist sie jetzt vom Regen in die Traufe gekommen? -
Auf der Intensivstation angekommen, empfingen Sarah´s Kollegen und Kolleginnen sie freundlich. Routiniert wurden die Infusionen und der Perfusor umgehängt und kaum lag Ben an seinem Bettplatz, wurde auch schon der Eingriffswagen herein gefahren. Ben der eigentlich nur schlafen wollte und durch das Schmerzmittel, das er kurz zuvor ja bekommen hatte, sehr müde war, runzelte die Stirn. „Darf ich bitte meine Ruhe haben?“ fragte er nuschelnd, aber Sarah und der Intensivarzt schüttelten den Kopf. „Schatz, erst brauchst du ein paar Schläuche, das ist sehr wichtig!“ erklärte sie ihm und aufseufzend schloss Ben die Augen. Wenn Sarah diesen Ton drauf hatte, brauchte man nicht zu diskutieren, das hatte er in der Zeit ihrer Beziehung schon herausgefunden. Der Intensivarzt sah noch zu Semir und bat den: „Ich würde sie bitten nach Hause, oder wenigstens raus zu gehen. Wir haben sowieso schon wenig Platz hier. Morgen dürfen sie gerne anrufen, oder wiederkommen!“ sagte er freundlich und als der fragend Ben ansah, der die Augen wieder einen Spalt offen hatte, antwortete er für ihn. „Semir geh heim-Sarah ist ja bei mir!“ sagte er und nach kurzer Überlegung drückte Semir noch fest die Hand seines Freundes. „Gute Besserung-ich komme am Vormittag wieder!“ sagte er weich und Ben lächelte ihn ein wenig schief an. „Danke, dass du mich gerettet hast, ich wäre sonst schon tot!“ flüsterte er und mit einem letzten Blick zurück, verließ Semir den Raum.
Als er langsam Richtung Ausgang lief und gerade überlegte, ob wohl der Taxistand nachts auch besetzt war, kam ihm Frau Krüger entgegen, die gerade vom Nachtpförtner erfahren hatte, wo Ben gelandet war. „Semir, wie geht es ihm?“ fragte sie besorgt und Semir zuckte müde die Schultern. „Es ging ihm schon mal besser, aber er ist hier in guten Händen. Er wird gerade auf der Intensivstation verkabelt und hat morgen einige Operationen vor sich.“ erklärte er der Chefin. „Die haben mich gerade weggeschickt, man kann ihn momentan nicht besuchen!“ hängte er noch an und sie drehte sich um. „Gut, dann fahre ich sie jetzt nach Hause. Die Spurensicherung in der Burg ist abgeschlossen. Hartmut ist mit ihrem Wagen heimgefahren und wird sich morgen Berghoffs Computer vornehmen. Jetzt allerdings sollten wir alle schauen, dass wir noch ein Ründchen Schlaf abkriegen!“ bestimmte sie und Semir ließ sich müde auf den Beifahrersitz des A-Klasse-Mercedes von Frau Krüger fallen. „Keine schlechte Idee!“ murmelte er und döste auf der Fahrt zu sich heim beinahe ein wenig ein. Kurz vor der Ankunft schreckte er hoch. „Verdammt, Andrea!“ fiel ihm ein, aber die Chefin beruhigte ihn. „Susanne hat sie auf dem Laufenden gehalten, sie weiß Bescheid!“ beruhigte sie ihn und mit einem schlichten: „Danke!“ verließ Semir das Fahrzeug. „Sie brauchen morgen, oder vielmehr heute nicht zur Arbeit zu kommen, außer sie haben Lust darauf, ein paar Berichte zu schreiben!“ sagte die Chefin mit einem Lächeln und Semir drehte sich noch kurz um. „Das wage ich zu bezweifeln!“ sagte er trocken. „Ich werde mich erst um Ben kümmern und dann sehen wir weiter!“ erklärte er und verschwand im Haus.
Während die Chefin durchs nächtliche Köln zu sich nach Hause fuhr, ging Semir leise ins Haus und fiel wenig später todmüde neben Andrea ins Bett. Die drehte sich ein wenig zu ihm um und fragte im Halbschlaf: „Wie geht es Ben?“ und Semir antwortete wahrheitsgemäß: „Nicht gut, aber er ist versorgt!“ und diese Antwort musste fürs Erste genügen.Im Krankenhaus hatte man inzwischen begonnen, Ben einen ZVK zu legen. Nachdem die Gefäßfüllung immer noch sehr schlecht war, gestaltete sich das schwierig und während der steril angezogene Arzt wieder und wieder versuchte die Schlüsselbeinvene an Ben´s Oberkörper zu punktieren, was beiden den Schweiß auf die Stirn trieb, beschäftigte sich der Aufnahmearzt parallel damit, Ben´s Schnittverletzungen, die Hartmut so sorgsam verbunden hatte, in Lokalanästhesie zu nähen. Man hatte da ein Zeitfenster von etwa 8 Stunden, sonst würde es eine Sekundärheilung mit hässlichen Narben geben. Davon hatte Ben nun wahrlich schon genug und es würden sicher noch welche hinzukommen und so flickte der Arzt systematisch eine Wunde nach der anderen. Einige konnte man auch mit Steristrips versorgen und damit die Wundränder adaptieren, aber alle, die ein wenig klafften, musste der Arzt von Hand nähen. Sarah war bei ihrem Freund, hielt seine Hand und half nur manchmal ein frisches Fadenpäckchen anzureichen, oder einen sterilen Wundverband auf die versorgten Wunden aufzukleben. Man hatte das Bett relativ steil kopfwärts gekippt und Ben hatte manchmal unter seinem grünen Tuch, das auch über seinem Gesicht lag, das Gefühl ersticken zu müssen. Sarah hob es dann immer wieder ein wenig hoch, drehte den Sauerstoff höher, der wieder über eine Sonde in seine Nase lief, aber vor allem redete sie ihm gut zu, drückte seine Hand und war einfach da. Eine der Intensivschwestern assistierte und so war eine ganze Gruppe Menschen um Ben herum, dem langsam alles zu viel wurde.
Sein Kreislauf wurde durch das Katecholamin künstlich hochgehalten, aber der ZVK war dringend nötig, um eine große Menge Flüssigkeit und Elektrolyte in ihn zu bringen. Auch die Laborwerte waren inzwischen angekommen und gaben Anlass zu großer Sorge. Es war so ziemlich alles entgleist, kaum ein Wert war im Normbereich und man konnte nur hoffen, dass Ben´s Jugend und seine vorher doch ausgezeichnete Verfassung ihm helfen würden, das ohne bleibende Schäden zu überstehen.Irgendwann-Sarah hatte es schon nicht mehr zu hoffen gewagt, gelang es unter Ultraschallkontrolle dem Anästhesisten doch, die große Vene in der Tiefe zu punktieren und den zentralen Venenkatheter vorzuschieben und festzunähen. Weil durch den Flüssigkeitsmangel, die Elektrolytentgleisung und den Stress Ben´s Herz viel zu schnell und unregelmäßig schlug, verzichtete man auf ein elektrisches Einmessen des Katheters, sondern fertigte kurz eine Röntgenaufnahme des Thorax im Liegen zur Lagekontrolle an. Gott sei Dank war alles am richtigen Ort und so konnte man nun beginnen, Ben ausreichend Flüssigkeit und Medikamente zuzuführen. Von einem leichten Schweißfilm bedeckt, lag er mit geschlossenen Augen im Bett und ertrug einfach stoisch, was mit ihm gemacht wurde. Was blieb ihm auch anderes übrig? Allerdings waren diese Schmerzen doch eher dazu da, ihn zu retten, während die Freaks in der Burg ihn inzwischen sicher schon zu Tode gefoltert hätten.