Beiträge von susan

    Ben wartete nun, wie angewiesen, am Wanderparkplatz im Tal. Der war vom Städtchen aus nicht einsehbar und um diese winterliche Jahreszeit verirrten sich nur selten Spaziergänger in diese wildromantische Gegend. Die beiden Verfolger stellten den Wagen ab und stiegen mit den Waffen im Anschlag aus. „Wir machen jetzt einen kleinen Spaziergang!“ erklärte der eine und ging voraus, während der andere ihm folgte. Ben konnte nichts anderes tun, als zwischen seinen beiden Entführern zu laufen. Nach wenigen Metern endete der normale Weg und sie betraten einen Steg aus Brettern, etwa 75cm breit, der in eine merkwürdige Gegend führte. Einige wenige kleine Birken wuchsen in dieser Ebene und kleine Wacholdersträucher, aber sonst war das Gelände völlig gerade. Nach wenigen Metern war Ben plötzlich klar, wohin sie gerade liefen-das war ein Hochmoor!

    Nun konnte er ahnen, was seine Entführer mit ihm vorhatten! Ein Moor war ein gefährlicher Ort und wenn man da vom Weg abkam, konnte man jederzeit darin versinken. Wenn seine Leiche gefunden wurde, würde kein Zweifel daran bestehen, dass es ein Unfall gewesen war, niemand würde auf den Gedanken kommen, dass er nicht freiwillig auf diesen Steg gegangen war, zumal ihn sicher einige Zeugen hatten durch die Stadt joggen sehen und so würden die polizeilichen Ermittlungen nach kurzer Zeit abgeschlossen sein. Er war auf seinem Fitnesstrip ins Moor gelaufen, da vom Weg abgekommen und durch einen bedauerlichen Unglücksfall ertrunken!

    Neben ihnen gluckste die braune Brühe, die Sonne schien und die klare, eiskalte Luft wäre wunderschön gewesen, wenn Ben nicht solche Angst gehabt hätte. Fieberhaft überlegte er, was er unternehmen konnte. Was wäre, wenn er dem Mann vor sich einen Schubs gab? Dann würde der straucheln und sein Kumpel würde ihm vielleicht zu helfen versuchen, so dass er derweil davonrennen konnte?
    Allerdings verwarf er nach kurzer Überlegung den Gedanken. Unter diesen Umständen würde er sich schneller eine Kugel einfangen, als er bis drei zählen konnte. Diese Männer wussten was sie taten und irgendwie konnte sich Ben des Gedankens nicht erwehren, dass sie das auch nicht zum ersten Mal auf diese Weise machten.
    Nach kurzer Zeit blieben sie stehen. „So, Herr Jäger, es tut uns leid, dass es so endet, aber sie werden nun für ihre Neugier bezahlen-ziehen sie die Jacke aus!“ befahl der eine und Ben erledigte das folgsam. Sein Bewacher sah in die Tasche. „Gut, da ist die Geldbörse mit dem Personalausweis drin, dann wissen die Rettungskräfte gleich, mit wem sie es zu tun haben!“ sagte er höhnisch und legte die Jacke achtlos auf den Steg. „Das kommt davon, wenn sich die Wanderer immer die fleischfressenden Pflanzen aus der Nähe anschauen wollen!“ sagte der Hausmeister und bedeutete Ben, nun in die braune Brühe zu steigen, die sich blubbernd neben dem gut befestigten Steg befand. Verzweifelt checkte Ben seine Chancen ab, aber außer dass ihm irgendjemand zu Hilfe kam, tendierten die gegen Null.
    Er würde nun tun müssen, was die Männer verlangten. Mein Gott, er hätte doch so gerne noch sein Kind gesehen! Voller Bedauern machte er seinen letzten Schritt. Wenigstens konnte er so Sarah und auch Andrea und Semir schützen. Niemand würde auf die Idee kommen, dass er ein Verbrechen aufgedeckt hatte, er hatte ja auch keinem von seinen Ahnungen und Beobachtungen erzählt! Er würde hier sterben und sein Tod als bedauerlicher Unglücksfall abgetan werden. Sarah würde zwar traurig sein, aber irgendwann darüber hinwegkommen. Wenigstens würde er in seinem Kind weiterleben, das war sein einziger Trost!

    Entschlossen machte er den Schritt und das eiskalte Wasser schloss sich um seine Fußknöchel. Momentan sank er nur bis zur Hüfte ein, aber langsam ging es tiefer. Er hatte in der Schule gelernt, dass es keinen Sinn machte, sich im Moor zu bewegen, er würde dadurch nur schneller untergehen, aber nun befahlen ihm seine Mörder: „Komm, rühr dich, dann dauert es nicht so lang!“ und mit einem Aufseufzen versuchte Ben Schwimmbewegungen zu machen. Schmatzend umhüllte ihn der zähe Schlamm und mit jeder Bewegung sank er tiefer und tiefer. Inzwischen hatte auch die Panik von ihm Besitz ergriffen-er wollte doch nicht sterben! Das Herz schlug ihm bis zum Hals und er schrie ein letztes Mal laut um Hilfe. Aber innerhalb weniger Minuten waren auch sein Mund und seine Nase untergegangen. Er hörte noch ein Handy läuten, aber dann schwanden ihm die Sinne.

    Endlich der ersehnte Lichtblick!
    Ich wusste doch immer schon, dass Hartmuts online-Spiele auch manchmal nützlich sind, bei der Verbrechensaufklärung ;) -in den Folgen, wie auch bei den FFs.
    Semir, der immerhin von Kopfschmerzen geplagt wird (danke Elli!) möchte auch gleich mitkommen, aber wie Ben ihm richtig sagt-er darf in die Ermittlungen nicht eingreifen und muss deshalb brav in Ben´s Wohnung warten.
    Ich bin jetzt megagespannt, was genau man auf dem Video sehen kann!

    Ach die Pferde auf der Koppel-wie idyllisch-und eine löbliche Offenstallhaltung noch dazu! diese Eva ist mir jetzt schon sympathisch, die versorgt die Pferde ja vorbildlich.
    Lena wird misstrauisch, als sie sieht, dass die noch nicht gefüttert sind und macht wenig später auf dem Hof eine schreckliche Entdeckung! Jetzt hoffe ich nur, das ist nicht Eva, die Lena da aufgefunden hat, aber es muss ja ein schrecklicher Anblick gewesen sein, dass Lena schreiend zu ihrer Mama läuft und die die Polizei anruft.
    Viel Spaß heute bei der Strombergpremiere, Yon! Das Video entschädigt ein wenig für den Entzug. Gut, dass unser Laubsauger/bläser nicht von Stihl ist, ich würde den sonst nicht mehr in Betrieb nehmen! =O

    Als er sich langsam umdrehte, weil er hinter sich ein Geräusch gehört hatte, standen die beiden Männer aus dem Hotel mit gezogenen Waffen hinter ihm. „Na wen haben wir denn da? Den Herrn Jäger aus Köln!“ sagte der eine spöttisch und hielt ihm die Waffe an den Kopf. Ben hob die Hände, verdammter Mist, sie hatten ihn entdeckt und jetzt war guter Rat teuer. „Ist er nicht sogar Polizist?“ sagte der eine seiner Bewacher zum anderen und der nickte. „Dann werden wir jetzt die Höhle mal zügig verlassen und uns dann um alles Weitere kümmern!“ sagte der Hausmeister und winkte mit der Waffe.

    Ben ging langsam Richtung Höhlenausgang, wie ihm seine beiden Bewacher bedeuteten. Ben war klar, dass er in höchster Gefahr schwebte und eigentlich wunderte er sich fast, dass die ihn nicht sofort abgeknallt hatten. Vielleicht hinderte sie die Höhle daran, denn erstens konnte ein eventueller Abpraller von den Felswänden auch Unbeteiligte treffen und Ben erinnerte sich, schon von Einstürzen gehört zu haben, die durch Schall zustande kamen-vielleicht wollten sie ihn deswegen raus haben-oder vielleicht hatten sie nur keine Lust, seine Leiche so weit durch unwegsames Gelände zu schleppen.

    Schritt für Schritt näherte er sich dem Höhlenausgang. Er würde, sobald er draußen war, versuchen zu fliehen, aber eigentlich war ihm jetzt schon klar, dass er gegen zwei Bewaffnete keine Chance haben würde. Als sie kurz vor dem Höhlenausgang waren, hielten seine Bewacher kurz inne. „Ich sage dir jetzt, was du tun wirst!“ empfahl ihm der Hausmeister drohend. „Du wirst jetzt so tun, als wärst du noch auf deinem Sporttrip unterwegs und ohne irgendeine Aufmerksamkeit zu erregen, durchs Städtchen laufen, allerdings wirst du nicht nach links ins Hotel abbiegen, sondern geradeaus weitergehen, immer am Todesstreifen entlang, über die kalte Moldau und dann am Wanderparkplatz auf uns warten-und solltest du irgendetwas tun, was unser Missfallen erregt, werden wir uns deine schwangere Freundin vornehmen und zwar so, dass du sie nicht wiedererkennen wirst!“

    Ben schluckte, ihm war augenblicklich ganz schlecht vor lauter Angst um Sarah. Egal was sie mit ihm vorhatten, er würde tun, was ihm befohlen war. Verdammt, warum hatte er nicht seinem Gefühl getraut und Semir eher Bescheid gesagt? Er war lange genug Polizist, um zu wissen, dass solche Ahnungen meistens schon etwas zu bedeuten hatten, aber nein, um den Urlaubsfrieden nicht zu gefährden, hatte er sich selber gedankenlos in Gefahr gebracht und wenn seiner Freundin und ihrem gemeinsamen Kind etwas passierte, würde er damit nie fertig werden! Also tat er, wie ihm seine Entdecker befohlen hatten und begann, sobald er auf dem Sträßchen war, wieder langsam Richtung Stadt zu joggen. Aus den Augenwinkeln sah er, wie die Bewacher in ein neben der Straße geparktes Auto-einen Van mit getönten Scheiben und tschechischem Kennzeichen- stiegen und ihm in einiger Entfernung folgten. Er überlegte fieberhaft. Wenn er es schaffen würde, sein Handy in der Hosentasche anzumachen und irgendwie Semir´s Nummer auf der Kurzwahlfunktion zu bedienen, die ganz oben einprogrammiert war, noch vor Sarah´s, dann würde der vielleicht aufmerksam werden und ihm helfen. Er fasste wie beiläufig in die Tasche, während er weiterjoggte und startete einen Versuch, aber er konnte nicht nachkontrollieren, ob es funktioniert hatte. Da kam von hinten schon ein kurzes Aufblenden der Scheinwerfer und er nahm seine Hand wieder heraus.

    Im Hotel waren sie nach ihrer Ankunft gewarnt worden: „Wir befinden uns hier im unmittelbaren Grenzgebiet. Ein paar Meter neben der Stadtgrenze verlief bis vor wenigen Jahren der „Eiserne Vorhang“ hatte ihnen die Dame an der Rezeption erklärt. „Nach dem Schengener Abkommen sind zwar die Grenzverbauungen abgerissen worden, aber gerade in diesem unwegsamen Gelände war das teilweise schwierig und obwohl immer verneint, waren da doch Landminen versteckt, die eventuell nicht vollständig entfernt wurden-immerhin haben sie ja offiziell nicht existiert. Immer mal wieder wird ein Fuchs, oder eine streunende Katze dadurch getötet und wir warnen auch alle Hundebesitzer, ihre Lieblinge in diesem Gebiet nicht frei laufen zu lassen!“ hatte sie ihnen erzählt und Ben hatte sich eigentlich vorgenommen, diesen Streifen großräumig zu meiden. Ob sie ihn wohl zwingen würden, in dieses Gebiet zu laufen und von so einem Sprengsatz zerrissen zu werden? Er hatte keinerlei Vorstellung davon, was seine Entführer mit ihm vorhatten, sondern joggte gleichmäßig bergab und näherte sich immer mehr dem angewiesenen Wanderparkplatz über der Brücke.

    Sarah, Andrea und Semir hatten im Hotel inzwischen ihre Kosmetikbehandlungen hinter sich. Aktuell wurde noch eine Meditation angeboten und obwohl Semir innerlich über sich selber schmunzelte-hoffentlich würden seine Kollegen das nicht erfahren-nahm er mit den Frauen daran teil. Wehe wenn Ben nur ein Sterbenswörtchen davon erwähnte, was sie im Urlaub so getrieben hatten-er würde ihn eigenhändig umbringen, wenn der nur ein Wörtchen darüber verlauten ließ! Semir´s Handy bimmelte derweil im Zimmer vor sich hin, bis die Verbindung abgebrochen wurde

    Das ist ja erstaunlich-Ralf Schmitt stellt sich persönlich der Polizei! Hoffentlich lässt der bei der Befragung auch raus, wo Tanja versteckt war, denn dann haben sie Ben gefunden!
    Semir versucht derweil das Handy des verunfallten Verbrechers zu finden-ja ich würde auch sagen, die Schlinge zieht sich immer enger um den Hals von Thiel zu, der die Zeichen der Zeit erkannt hat und jetzt mit Jim und Max fliehen will! Wozu der allerdings ein Flugzeug braucht, um von Garmisch nach Südtirol zu kommen, ist mir schleierhaft-von dort ist das nämlich auch mit dem Auto gar nicht mehr weit, aber der wird schon wissen warum.
    Allerdings kleiner Tipp zum Erdkundeunterricht-Südtirol ist ein Teil Italiens, nicht Österreichs. Das wurde zwar über die Jahrhunderte wieder und wieder hin-und hergeschoben, aber seit dem zweiten Weltkrieg ist es wieder italienisch!

    Na immerhin hat Ben den betrunkenen Semir wenigstens fürs Erste wach gebracht. Weil er ihn als guter Freund nun wirklich nicht alleine lassen kann, nötigt er ihn, sich zu duschen und umzuziehen. Dann schmuggelt er ihn, unbemerkt von den Reportern aus dem Haus und schleppt ihn, nachdem er im Auto voll wegpennt, dann mit Körperkraft in seine Wohnung.
    Sogar seine Putzfrau will er ihm ausleihen-wie nobel, das ist ein echter Freund!
    Nachdem auch die wiederholte Besichtigung des Videos keine Aufklärung bringt, geht Ben irgendwann frustriert zu Bett. Nun hoffe ich mit ihm, dass Hartmut etwas Entlastendes herausgefunden hat-und dass Semir einen ordentlichen Kater hat! :evil:

    Aha-die Unbekannte ist jetzt sehr wohl wach und orientiert, aber sie will nicht sagen, wer sie ist! Da bin ich jetzt aber gespannt, welche Gründe sie dafür hat! Ist irgend jemand, den sie dadurch schützen will, noch in der Gewalt von Verbrechern, oder hat sie selber was ausgefressen, was sie verbergen will?
    Ah und Ben will sie auch besuchen-sicher ne gute Idee, erstens, weil er sie ja angefahren hat und sich deswegen unbegründete Vorwürfe macht und zweitens-vielleicht erliegt sie ja seinem Charme und lässt da irgendwas raus, vor allem, weil sie ja nicht weiß, dass er auch mal Polizist war!
    Unabhängig davon sind aber die Streifenfahrzeuge nach wie vor angehalten, in den umliegenden Dörfern zu ermitteln-bin gespannt, wer als Erster was herausfindet!

    Am nächsten Morgen hatten alle einen Kosmetiktermin-sogar Semir ließ sich eine Gesichtspackung mit Anti-Faltenkur machen- nur Ben hatte dankend darauf verzichtet. „Ich glaube nicht, dass mir das gefallen würde, wenn jemand an meinem Gesicht herum manipuliert!“ hatte er schon im heimatlichen Köln festgelegt und so keine Kosmetikbehandlung gebucht. Stattdessen zog er seine Laufsachen an, diesmal allerdings dazu festes Schuhwerk und machte sich daran, denselben Weg, wie die beiden letzten Tage einzuschlagen. Allerdings bog er oben am Berg wieder in den Steig ein, den er beim letzten Mal aus Sicherheitsgründen verlassen hatte. Er war einfach neugierig, wo der hinführte, denn wenn da sogar Einheimische herum kletterten, musste es ja wohl etwas Besonderes dort geben.

    In der Nacht hatte es wieder geschneit und so konnte man sehen, dass heute schon ein paar Leute entlanggegangen waren, allerdings führten die Spuren nur in eine Richtung. Ben kam sich vor wie ein Pfadfinder, als er den Abdrücken der schweren Stiefel folgte. Mehrmals hätte es in dem steilen, zerklüfteten Bergmassiv andere Abzweigungen gegeben, aber aus einer Laune heraus folgte er stur den Spuren und fand sich so, etwa 15 Minuten später, vor einem versteckten Spalt in den Felsen wieder, an dem er ohne die Spuren einfach vorbeigelaufen wäre. Kurz überlegte er, ob er dort jetzt reingehen sollte, denn er hatte weder eine Taschenlampe noch irgendeine andere höhlentaugliche Ausrüstung dabei, aber dann siegte seine Neugierde und er schwang sich ein wenig waghalsig um die zerklüftete Ecke.
    Wenn er sich die Lokalität so auf der Karte vorstellte, dann dürfte er sich hier im direkten Grenzgebiet befinden, er wusste nicht, war er noch in Deutschland, oder doch schon in Tschechien? Seinen Personalausweis hatte er wohlweislich einstecken, das war in Grenznähe immer empfehlenswert und so betrat er nun das Höhlensystem. Überrascht blieb er stehen. Er hatte eine dunkle Höhle erwartet, dabei führte ein bequemer Weg, der in regelmäßigen Abständen von an den roh behauenen Wänden angebrachten Lampen erhellt war, ins Innere des Berges. Langsam tastete er sich voran. War das vielleicht eines dieser Schaubergwerke, von denen die Broschüren erzählt hatten?- aber dagegen sprach der doch sehr unbequeme und versteckte Zugang. Er warf einen Blick auf sein Handy, aber das war fast klar gewesen, dass er in diesem Höhlensystem keinen Empfang hatte.
    Tastend folgte er um mehrere Abzweigungen dem Weg. Immer wieder konnte man an den Wänden in den Fels eingeschlossene Erze und Halbedelsteine entdecken, fast mit Sicherheit hatte zumindest früher das Bergwerk dem Abbau dieser Bodenschätze gedient, aber zu was war es jetzt notwendig? Als er nach einer Weile Stimmen hörte, die langsam näherkamen, drückte er sich instinktiv in eine düstere Ecke und nun liefen zwei Männer an ihm vorbei, in denen er die beiden Streithähne aus dem Hotel erkannte. Nun waren sie aber in größter Einigkeit und unterhielten sich leise und lachten sogar gelegentlich. Er konnte aus den Gesprächsfetzen heraushören, dass ein bestimmter Transport hervorragend geklappt hatte und die Ware bestimmungsgemäß an ihrem Zielort angelangt war. Obwohl er ja noch keine handfesten Beweise hatte, war er nun der festen Überzeugung, dass hier etwas Illegales abging! Vorsichtig tastete er sich weiter und als sich der Weg nach etwa einem Kilometer erweiterte und in einer großen, hell erleuchteten Höhle mündete, versuchte er vorsichtig Einblick zu erhalten, ohne selber gesehen zu werden.

    Er verbarg sich hinter einem Felsvorsprung und blickte atemlos auf das Szenario, das sich unter ihm abspielte.Mehrere Männer waren damit beschäftigt, vermutlich gefälschte deutsche Zollbanderolen an Zigarettenpackungen anzubringen. Nebeneinander standen viele Destillen, in denen Schnaps gebrannt wurde-daneben waren in Regalen einige Kanister mit anscheinend synthetischen Aromen gelagert und in mehreren Kartons waren diese typischen Steingutflaschen, die einen vermutlich gepanschten Aufguss einer recht teuren Schnapsspezialität enthielten, die er mit Semir erst im Hotel an der Bar probiert hatte. Es wurden angeblich noch reine Bergkräuter für diesen Spezialschnaps hier aus der Region verwendet und der war entsprechend teuer. Als Ben, dem nun sonnenklar war, dass er hier etwas Illegales entdeckt hatte, seinen Blick noch weiter schweifen ließ, konnte er ein wenig entfernt, hinter einer Glasscheibe, eine Art Labor entdecken und als er sich dem, vorsichtig durchs Halbdunkel schleichend, annäherte, war ein Chemiker gerade dabei, irgendwelche Drogen herzustellen. Ben tippte auf Metamphetamin, oder etwas Ähnliches. Er musste jetzt dringend zurück und sofort Semir und die örtliche Polizei verständigen, damit diese Schmugglerbande ausgehoben wurde und so wollte er sich gerade, leise wie er hergekommen war, zurückschleichen, da stockte ihm auf einmal der Atem.

    Wie uns "Hartmut" beim vergangenen Fantreffen erzählt hat, geht durchaus auch seine Backstory mit Jenni weiter-da können wir uns sicher noch freuen. Und Lucy-ja die gibt es wirklich nicht mehr, was nach seinem Bekunden auch ihm sehr leid tat!
    Die Geschichten, wie die Besitzer der geliehenen Autos (von Privatbesitzern gegen viel Geld), um ihre Wagen rumturteln, hat mich da zu Lachtränen gerührt, er hat z. B. erzählt, dass der Besitzer des Wagens in "Katerstimmung", in der Hartmut ja nackt fährt, darauf bestanden hat, dass ein Handtüchlein auf den edlen Sitzen liegt-nicht, dass Niels Kurvin die verunreinigt...

    Semir und Alex fangen mit ihren Ermittlungen an und schnell haben sie dank Schnee festgestellt, woher die Frau gekommen ist. Leider bringt sie das nicht viel weiter, denn in dem kleinen Dorf hat sie (angeblich) niemand gekannt, oder gesehen. Im Augenblick treten sie auf der Stelle und hoffen nun darauf, dass die Frau im Krankenhaus inzwischen aufgewacht ist und wenigstens ihren Namen mitgeteilt hat, denn ansonsten treten sie auf der Stelle. Sehr mysteriös das Ganze-normalerweise würde die Frau doch sicher schon vermisst werden?

    Mit einem Polizistenfreund ist man nicht mal im eigenen Haus sicher, aber das ist ausnahmsweise mal nur gut für Semir, denn wer weiß, was dem noch für ein Blödsinn eigefallen wäre. Vermutlich wollte er das Wohnzimmer nicht verunreinigen und sich deshalb in der Badewanne erschießen, aber nachdem Ben gerade noch rechtzeitig gekommen ist, hat er nun die Aufgabe, seinen verkotzten, besoffenen Freund, der sich nicht helfen lassen will, aus der Wanne zu bringen und zu säubern-mein Beileid Ben, im Krankenhaus ist das immer mein Job!

    Am nächsten Morgen stand Ben am Fenster, das auf den Gästeparkplatz hinausging und sah zufällig hinunter. Sarah war augenblicklich im Bad und er hatte gerade die Balkontür öffnen wollen, als sein Blick auf einen Mann fiel, der sich verstohlen umsah. Ben verharrte hinter dem Vorhang und schaute, was der wohl vorhatte, weil er sich so auffällig benahm. Der Mann ging mit zwei Schritten an eines der geparkten Autos, bückte sich kurz und fasste mit der Hand vorne von unten in den Motorraum. Dann drehte er sich um und war blitzschnell verschwunden. Ben konnte nicht erkennen, was er gemacht hatte, aber merkwürdig war das schon. Wenn das sein Wagen war und er etwas kontrollieren wollte, warum hatte er sich dann so auffällig umgesehen? Ben beschloss, sich schnell zu waschen und anzuziehen, aber als er kurz darauf den Gästeparkplatz erreichte, war das Auto weg. Sarah kam verwundert nach-Ben hatte nur gerufen: „ Ich gehe kurz raus, wir treffen uns dann beim Frühstück!“ und war dann verschwunden. Als sie sich auf den Weg machte, stand er gerade an der Rezeption und erkundigte sich nach dem Mercedes mit dem Hannoveraner Kennzeichen. „Tut mir leid, aber die Gäste sind soeben abgereist, sie haben ja noch eine längere Fahrt vor sich!“ erklärte ihm die Frau dahinter bedauernd und nun ließ Ben es gut sein. Er musste endlich seine Paranoia ablegen, immerhin hatte er Urlaub und war nicht im Dienst! Vielleicht hatte der Fahrer nur kontrollieren wollen, ob die Standheizung an war?

    So ging er mit Sarah frühstücken und auch Andrea und Semir waren schon eingetroffen. „Was habt ihr heute für Anwendungen?“ fragten sie und sowohl Ben als auch Sarah hatten morgens eine Ayurvedamassage, die über zwei Stunden dauern sollte und nachmittags dafür frei. Semir und Andrea waren heute vormittags mit den Packungen dran und nachmittags würden sie noch eine Klangschalenbehandlung erleben. „Wir treffen uns sicher zwischendurch im Ruheraum, aber seht ihr-das artet ja schon fast in Stress aus hier!“ lächelte Semir und Andrea sagte darauf: „Aber positiver Stress-den könnte ich immer haben!“
    Ben hatte schon befürchtet, dass sie ständig aufeinanderhängen würden und sich so Andrea und Semir gar keine Zeit für sich nehmen könnten, was ja der Zweck dieses Urlaubs war, aber das Gegenteil war der Fall-jeder hatte seine individuelle Tagesgestaltung und die eher zufälligen Treffen zwischendurch waren schön, aber völlig unverkrampft.
    „Wenn das Wetter heute wieder so herrlich ist, möchte ich Sarah am Nachmittag die Ponys zeigen, die waren so putzig!“ teilte er seinen Freunden mit, die wünschten ihnen viel Vergnügen und schon mussten sie gut gesättigt los, um ihre Bademäntel anzuziehen. Die Ayurvedische Massage mit dem typischen Kopfguss mit warmem Öl war ein einziger Genuss. Ben hätte schnurren können, wie ein Kater, so erholsam war das. Danach ruhten er und Sarah erst eine gute Stunde, um anschließend zu duschen, eine Runde zu schwimmen und dann Kaffee, bzw in Sarah´s Fall Tee und ein paar Snacks einzunehmen. Frisch gestärkt zogen sie sich dann warm an, denn draußen war wieder wundervolles klares Winterwetter mit Sonnenschein, blauem Himmel und Schnee.

    Als Ben mit Sarah nach unten lief-es war zwar ein Fahrstuhl vorhanden, aber den benutzten sie nie-hörte er eine Stimme, die ihm bekannt vorkam. Das war doch die zweite Männerstimme, die er an seinem ersten Abend in der Küche gehört hatte! Als sie um die Ecke bogen, war gerade der Mann, der morgens an dem Mercedes gewesen war dabei, in der Eingangshalle etwas zu reparieren. Aha, der gehörte anscheinend zur Belegschaft des Hotels und war sowas wie ein Hausmeister! Merkwürdig! Was hatte der morgens an dem Fahrzeug zu suchen gehabt? Nun verdrängte Ben allerdings den Gedanken und startete mit Sarah Arm in Arm zu den Ponys. Sie liefen in normalem Tempo und auch Sarah war entzückt von der grandiosen Landschaft. Sie liefen an den Felsen vorbei, ohne dass Ben etwas von seiner Begegnung dort erwähnte und als sie nach einer guten Stunde an dem Islandpferdegestüt ankamen, war auch Sarah entzückt von den bepelzten Pferdchen, die wieder wie am Vortag vergnügt durch den Schnee tobten. Als sie näher kamen, sprach eine Frau sie an, die gerade ein Pferd wieder in die Gruppe brachte, das anscheinend ausgeritten worden war. „Kann ich ihnen helfen?“ fragte sie und Sarah erklärte, dass sie begeisterte Reiterin und Pferdenärrin war. „Sie können bei uns auch geführte Ausritte buchen, unsere Isländer sind sehr trittsicher und gerade auf Schnee, durch ihre Spezialgangart Tölt sehr bequem zu sitzen!“ pries sie an, aber Sarah schüttelte bedauernd den Kopf. „So gerne ich das machen würde, aber ich bin schwanger und möchte da wegen des Sturzrisikos nicht reiten!“ erklärte sie, sehr zu Ben´s Erleichterung. Aber da hatte die Frau eine andere Idee und so saßen Sarah und Ben wenig später warm eingepackt in eine kuschlige Decke auf einem Schlitten, der von zwei munteren, aber braven Isländern gezogen wurde und glitten durch den Schnee, dass es teilweise nur so staubte.

    Als sie am frühen Abend ins Hotel zurückkehrten, strahlte Sarah immer noch und sagte: „Ich bin so froh, dass du auf die Idee mit dem Urlaub gekommen bist-so gut habe ich mich noch nie erholt!“ und Ben lächelte dazu. Ja auch er war überrascht, wie schön so ein Wellnessurlaub war! Während Sarah schon aufs Zimmer ging, um ihren Bademantel anzulegen-sie hatten vor, vor dem Abendessen noch ein wenig ins Caldarium zum Aufwärmen zu gehen- wollte er noch kurz eine Steinkette für sie als Überraschung an der Rezeption kaufen. Als er um die Ecke bog, sah er, dass der Hausmeister in den PC sah und gerade etwas abschrieb. Als der bemerkte, dass jemand kam, drückte er eilig auf eine Taste und verschwand grußlos um die Ecke.
    In diesem Augenblick kehrte die Hotelfachfrau, die anscheinend kurz zur Toilette gewesen war, zurück und Ben erklärte ihr sein Anliegen. Er suchte mit ihrer Hilfe eine wundervolle Kette aus Halbedelsteinen aus der Region mit passendem Armband aus, das die Frau auch gleich noch apart verpackte. Als Ben sich nun auf den Weg zu ihrer Suite machte, sah er am Boden einen Zettel liegen, den er neugierig aufhob. Als er darauf blickte, blieb er erschrocken stehen, denn darauf stand unter mehreren anderen, seine und Semir´s Adresse. Was hatte der Hausmeister an dem PC zu suchen gehabt und war es das, was er abgeschrieben hatte? Ben steckte den Zettel ein und ging langsam zu Sarah zurück. Die ganze Zeit überlegte er, ob er Semir um Rat fragen sollte, aber er wollte doch dem den Urlaub nicht vermiesen und es war ja eigentlich überhaupt nichts passiert! So beschloss er, erst einmal ein wenig abzuwarten-wenn sich nochmals etwas Merkwürdiges ereignete, dann würde er seinen Freund einweihen, aber so ging er nachdenklich zu Sarah und wenig später schwitzte er mit ihr im Caldarium, einer sehr milden Sauna, die den Kreislauf kaum belastete. Er sah sie mit bewundernden Blicken an-auch schwanger war sie mit ihren nun volleren Brüsten und dem leicht gewölbten Bäuchlein so wunderhübsch-er war der glücklichste Mann mit so einer Frau an seiner Seite!

    Also erst mal willkommen auch in diesem FF-Bereich, Laura!
    Wie Elli schon geschrieben hat, ist leider die Story ein wenig schwer zu lesen, da sie sehr viele Rechtschreibfehler beinhaltet. Ob das auch eine gute Idee war, gleich zwei Storys gleichzeitig einzustellen, weiß ich nicht. Sehr viele Leser und Feeder haben einfach nicht die Zeit, parallel so viele Geschichten zu verfolgen, trotzdem-du kannst es ja ausprobieren.
    Trotzdem guten Einstand!

    Oh nein!
    Semir, bitte bring dich nicht um-du bist besoffen und alles was du gerade denkst, hat der Alkohol in deinem Kopf angerichtet! Du hast eine Familie, wenn auch aktuell getrennt und viele Freunde, Kollegen und andere Menschen, denen du wichtig bist! Willst du die für ihr Leben unglücklich machen, indem du dich selbst tötest? Ja ich hoffe, dass jetzt jemand kommt, anruft, oder Semir alleine zur Vernunft kommt, sich hinlegt und seinen Rausch ausschläft!
    Das mit dem Anwalt ist ja interessant-anscheinend ist der die treibende Kraft hinter den Anschuldigungen-was hat der mit Semir wohl für ne Rechnung offen? Und diese Mutter würde ich an Martin Grubers Stelle sofort zu Papa zurückschicken-die will nicht unbedingt das Beste für ihren Sohn!

    Nun haben auch die Kölner den Winter in Griff bekommen-was ja anscheinend nicht so selbstverständlich ist, aber Semir kommt auf jeden Fall schon mal gut ins Büro, wo Alex ihn schon erwartet. Mit solider Polizeiarbeit versuchen sie nun, die Identität des Opfers herauszubringen, allerdings befinden sich nun wirklich nicht sehr viele Hinweise in dem Rucksack! Nachdem eine Befragung der Patientin noch nicht möglich ist, bleibt Semir wenigstens telefonisch mit dem behandelnden Arzt in Verbindung und hat so zumindest schon mal ein Fahndungsfoto, das er den Anwohnern rund um die Unfallstelle zeigen kann. Allerdings wage ich die Prognose abzugeben, dass niemand sie erkennen wird und sie die letzten neun Monate von niemandem gesehen wurde-mal sehen, ob ich Recht behalte. Und äh-spielen vielleicht gerade neun Monate eine Rolle? Ach ich höre schon wieder Gras wachsen und stelle Spekulationen an, anstatt mich einfach überraschen zu lassen! Freu mich schon auf den nächsten Teil, Yon!

    Am nächsten Morgen standen sie gegen 8.30 Uhr auf. Ben war irgendwann doch eingeschlafen und bei Tageslicht fragte er sich, warum er gestern nur so ein ungutes Gefühl gehabt hatte. Er hörte auch schon das Gras wachsen und nur weil in der Küche einer von den Angestellten einen Streit mit jemand hatte, musste er sich doch den Urlaub nicht vermiesen lassen! Als er, während Sarah im Bad war, die Terrassentür öffnete, kam ein Hauch wunderbar klarer Winterluft herein. Die Sonne schien, es hatte in der Nacht leicht geschneit und man konnte vom Hotel aus die unendlich scheinenden, immer noch schneebedeckten Hügel und Wälder des Bayerischen-und Böhmerwaldes sehen. Mit tiefen Zügen atmete er die frische Schneeluft ein und als wenig später Sarah neben ihm erschien, lächelte sie ihn an: „Das ist schon ein anderer Geruch, als der Stadtmief in Köln, nicht wahr?“ neckte sie ihn und er lächelte zurück. „Meinst du, wir sollten uns hier irgendein Ferienhaus kaufen, damit wir mit unserem Kind immer zum Frischlufttanken fahren können?“ sinnierte er, aber Sarah schüttelte nur den Kopf: „Also ehrlich gesagt 700 km wegen frischer Luft zu fahren, ist schon ein wenig weit. Erstens lässt sich da sicher im Kölner Umland auch was Idyllisches finden und zweitens habe ich erst einen Bericht gesehen, dass die Luft in Köln durch das viele Grün gar nicht so schlecht ist-na ja, außer zur Rush Hour in den vielen Tunnels natürlich!“ schränkte sie ein und nun ging Ben noch ins Bad und dann trafen sie sich Punkt neun zum Frühstück mit Andrea und Semir.
    „Guten Morgen ihr-wie habt ihr geschlafen?“ wollte Andrea wissen und beide beteuerten, dass sie wunderbar ausgeruht waren. Semir sah auf die Uhr: „Komisch Ben-zum Frühstücksbuffett kannst du pünktlich sein-warum klappt das in der Arbeit nur nicht so?“ neckte er seinen Kollegen und dann nahmen sie an dem Tisch Platz, den ihnen das Servicepersonal wies. Es gab, was das Herz begehrte, von Räucherlachs über sämtliche Wurst-und Käsesorten, Marmeladen, Müslis, Obst, Schinken, Rührei-es blieb kein Wunsch offen und nach einer knappen Stunde machten sie sich frisch gestärkt, bzw in Ben´s Fall leicht überfressen, auf zu ihren Zimmern, wo sie die wunderbar weichen Bademäntel anzogen, die dort für sie bereitgelegt waren. Sie gingen zu den angegebenen Treffpunkten und nun wurden die vier von ihren Therapeuten abgeholt und in verschiedenen Behandlungsräumen begannen die Wohlfühlanwendungen. Andrea und Semir hatten ein Rosenblütenbad mit Sekt zu zweit und wurden anschließend synchron von zwei Physiotherapeutinnen massiert. Sarah und Ben hatten eine Ganzkörper-Kleopatrapackung, das bedeutete, man rieb sie mit einer wohlriechenden, öligen Lotion am ganzen Körper ein, hüllte sie in Tücher und dann schwebten sie auf einem Hydrojetkissen in wohltuend warmem Wasser, hörten dabei Entspannungsmusik und Ben merkte, wie innerhalb kurzer Zeit alle Anspannung von ihm abfiel. Schon am Vortag hatte er die anderen Hotelgäste gemustert und festgestellt, dass das Publikum bunt gemischt war. Es waren in etwa gleich viele Männer wie Frauen da, der Altersschnitt lag zwischen zwanzig und siebzig, groben Schätzungen zufolge und es war völlig anders, als Ben sich das vorgestellt hatte. Innerlich beglückwünschte er sich zu der Entscheidung, mit Sarah hierherzufahren. So konnten sie nach den anstrengenden letzten Monaten Kraft tanken für ihre neue Rolle-dem Elternsein!

    Nach der etwa einstündigen Behandlung wurden sie noch ermahnt, jetzt viel zu ruhen und so fand sich Ben wenig später auf einer bequemen Liege im Ruheraum neben Sarah ein und während die in den ausliegenden Zeitschriften blätterte, schlief Ben ein halbes Stündchen ein. Als er erwachte, gingen sie duschen, dann in den Pool ein paar Runden schwimmen und bald fanden sie sich im badewannenwarmen Whirlpool neben Andrea und Semir wieder. „Und war´s bei euch auch so schön?“ wollten die wissen und sahen sich mit verliebten Blicken an und Sarah sagte aus vollem Herzen: „Einfach himmlisch!“ Sie unterhielten sich und tranken immer mal von den überall bereitstehenden Kräutertees, Edelsteinwasser und anderen Wellnessgetränken. Am Nachmittag gab es Kaffee, Tee, Kuchen und kleine Snacks-dazu musste man sich nicht einmal umziehen und langsam verstand Ben, was Andrea und Semir damit gemeint hatten, als sie gesagt hatten, sie würden den Bademantel eine Woche nicht ausziehen.

    Nach dem Kaffee hatte Sarah eine Kosmetikbehandlung, die mindestens eineinhalb Stunden dauern würde und auch Semir und Andrea hatten Termine, nur er hatte den Nachmittag sozusagen frei und so beschloss er, nun doch ein wenig rauszugehen. Die klare Luft und die wundervolle Gegend lockten und so zog er seine Laufsachen an, die er eingepackt hatte und machte sich daran, die Gegend ein wenig zu erkunden. Wenn er so weiterfutterte würde er sonst tatsächlich zunehmen und da musste er etwas dagegen unternehmen! Er lief los und bald hatte er seinen gleichmäßigen Rhythmus gefunden. Er folgte einer Straße, die den Wanderwegweisern zur Folge, direkt Richtung Tschechien führte. Es war da zwar kein Grenzübergang, aber nach dem Abbau des eisernen Vorhangs spielte das wohl auch keine so große Rolle mehr. Bald hatte er das kleine Städtchen hinter sich gelassen und die Straße verjüngte sich zu einem Sträßchen. Der Weg war teilweise schneebedeckt und nicht sonderlich gut geräumt. Ben beglückwünschte sich, dass er Laufschuhe mit einigermaßen vernünftigen Sohlen mitgenommen hatte, denn bald wurde der Weg steiler und führte in eine grandiose Landschaft. Knorrige, sicher uralte Bäume säumten seinen Weg und auf einer Seite begann das Gelände felsig zu werden. Ben erinnerte sich, dass er in den Broschüren, die er mit Semir studiert hatte, gelesen hatte, dass sich in dieser Gegend viele ehemalige, jetzt stillgelegte Eisenerzbergwerke befunden hatten. Heute baute man aber nur noch Halbedelsteine ab, die in den Felsen massenhaft vorkamen. In der Eingangshalle des Hotels waren große Vitrinenschränke mit Steinen aus der Gegend, die teilweise zu sehr ansprechendem Schmuck verarbeitet waren-da musste er dringend für Sarah etwas kaufen, der gefiel das sicher!

    Irgendwann sah er eine Spur im Schnee, die vom Weg in die Felsen abbog und aus einer Laune heraus, folgte er der. Leider musste er sein Lauftempo nun verringern, denn mit seinem Schuhwerk wurde der Steig-so konnte man den Weg nun fast bezeichnen-zu gefährlich und so beschloß er bedauernd, doch lieber umzukehren. Gerade als er sich umdrehte kam hinter ihm ein dick eingemummter Mann aus den Felsen heraus. Als der ihn überholte, dank besserem Schuhwerk war der viel schneller und sicherer unterwegs, konnte Ben erkennen, dass das der Mann gewesen war, den er gestern im Hotel schon beobachtet hatte. Ohne ein Wort zu sagen bog der auf das Sträßchen ein und ging Richtung Stadt. Ben sah auf die Uhr und nachdem noch keine halbe Stunde vorbei war, lief er noch eine Weile in die andere Richtung weiter. Etwa zwei Kilometer später kam er an ein Islandpferdegestüt, wo dick bepelzte Ponys, die mit ihren zotteligen Haaren aussahen wie Urviecher, auf einer Weide durch den Schnee tobten. Da musste er mit Sarah her-die liebte doch Pferde! Ein wenig lief er noch weiter, um dann umzudrehen und in gleichmässigem Tempo zurückzutraben. Inzwischen hatte es wieder leicht zu schneien begonnen und als er an dem Abzweig vorbeikam, dem er vorhin gefolgt war, konnte man schon nicht mehr erkennen, dass da überhaupt jemand gelaufen war.

    Wenig später langte er im Hotel an, duschte und suchte Sarah, die mit strahlenden Augen schon im Ruheraum auf ihn wartete. „Und was sagst du?“ fragte sie, aber ehrlich gesagt, konnte er keinen Unterschied nach der Schönheitsbehandlung erkennen. Seine Sarah war immer hübsch, ob mit frisch gezupften Augenbrauen oder anders. Allerdings kriegte er gerade noch die Kurve und lobte sie wegen ihres tollen Aussehens, jetzt nach der Behandlung und nachdem er von den Islandpferden erzählt hatte, gingen sie noch gemeinsam in die finnische Sauna mit Abkühlung im Schnee, um sich danach beim Themenbüffet zu stärken. Dort trafen sie auch wieder auf Andrea und Semir und verbrachten nun gemeinsam mit denen noch einen schönen Abend.

    Danke fürs Abendessen, Yon!
    Was mich auch glücklich macht-in deiner FF sind Semir und Andrea noch zusammen-wie schön!
    Sehr froh bin ich darüber, dass die Frau wohl nicht lebensbedrohlich verletzt wurde-so kann Ben heute Nacht vielleicht doch schlafen! Der Schock hat nachgelassen und die Kinder haben den Unfall erst mal gar nicht so richtig mitgekriegt-gut so! Im Kreise seiner Freunde taut Ben auf und ist langsam wieder normal-Gott sei Dank!

    Blöd-saublöd-Katastrophe! Was machen wir dann hier? Und was macht Erdogan und Action Concept-und und und? Die spinnen echt und auch wenn ich normalerweise nicht so militant bin, aber im Augenblick finde ich die Programmacher von RTL voll bescheuert! Die senden jetzt Cobra-Wiederholungsfolgen, ohne die Qualität zu berücksichtigen, nur um Sendeplätze zu füllen! Vermutlich hängt der Kopf des jeweiligen Programmdirektors in direkter Linie von den Einschaltquoten ab und ohne die Folgen je gesehen zu haben, oder sich damit auch nur näher zu beschäftigen, setzt er Cobra als quotentechnischen Lückenfüller-ich befürchte nur, es wird nicht funktionieren!
    (Äh Cobra 13-was tust du hier? Du hast doch heute Geburtstag! Oder feierst du erst später?)

    Dieser Unfall hat Ben ja schwer mitgenommen! Aber das ist ja auch schrecklich, wenn einem ein Mensch ins Auto läuft und man nicht mehr ausweichen kann! Ich hatte schon mehrere Wildunfälle-langt das ja schon! Gott sei Dank haben die Kinder das anscheinend nicht so traumatisch erfahren, wie Ben- und Semir macht das einzig Richtige und genau das, was jeder Vater und jede Mutter in so einer Situation tun würde-er lässt alles liegen und stehen (in diesem Fall Frau Krüger :D ) und fährt sofort zur Unfallstelle.
    Gut, dass die Chefin Verständnis zeigt und im Augenblick Dienstwagen Dienstwagen und Anschiss Anschiss sein lässt!
    Semir lädt seine Kinder und Ben um und fährt mit seinem Wagen zu sich nach Hause, während Alex sich um alles weitere an der Unfallstelle kümmert. Semir und er scheinen schon recht vertrauensvoll zusammenzuarbeiten-das gefällt mir!
    Ich bin schon voll drin in der Geschichte und frage auch mal vorsichtig nach einem Abendessen? :rolleyes: