Beiträge von susan

    Über ihm stand auf der Galerie Sarah und blickte mit weit aufgerissenen Augen auf die schreckliche Folterszene, deren Hauptdarsteller er war. Um Himmels willen, wo kam die her und war sie sich bewusst, dass sie und das Kind gerade in höchster Gefahr schwebten? Er zermarterte sich den Kopf, wie er verhindern konnte, dass einer der Männer sie entdeckte. Er war ja am Vormittag an genau derselben Stelle gestanden und nicht gesehen worden-erst später, vermutlich anhand seiner Spuren im Schnee, waren seine Entführer zurückgekommen und das Schicksal hatte seinen Lauf genommen. Am liebsten hätte er ihr zugerufen: „Verschwinde, schnell!“ aber er wollte niemanden darauf aufmerksam machen.

    Der Chemiker hatte derweil eine Vene Ben´s gesucht. Er würde ihm ein, von ihm höchstpersönlich neu entwickeltes Wahrheitsserum injizieren, das allerdings noch in der Erprobungsphase stand. Wenn das erfolgreich war, hatte er ein völlig neues, bisher nicht nachweisbares Mittel entwickelt, das Tatsachen bei einem Verhör herausbringen würde, an die sonst nicht zu denken war. Bisher waren diese Medikamente alle nicht so zuverlässig-manche Verhörten hatten trotzdem irgendetwas erzählt, was nicht stimmte. Darum gab es in totalitären Staaten einen riesigen Markt dafür-er wäre ein gemachter Mann, wenn er da Erfolge vorweisen könnte.
    Allerdings hatten einige Probanden-unter anderem rumänische Sinti, die nirgendwo gemeldet waren und die sie entführt und zu Studienzwecken verwendet hatten- sehr bedenkliche Reaktionen gezeigt. Sie hatten gekrampft, waren ins Koma gefallen und waren nicht mehr zu sich gekommen, so dass sie das Moor wieder mit neuen Opfern befüllen mussten. Allerdings waren die Toten, wenn sie überhaupt gefunden wurden, immer als Unfallopfer durchgegangen, da sie außer einer kleinen Einstichstelle keinerlei Verletzungen aufwiesen. Um die Injektionsstelle zu maskieren hatte man noch kurz einen Dornenzweig darüber gezogen, dann fiel die nicht mehr auf und auch das gängige Drogenscreening in der Gerichtsmedizin hatte das Mittel nicht nachweisen konnte. Auch waren sie nie so dumm gewesen, die Opfer erst zu versenken, wenn sie völlig tot waren, sondern hatten das immer noch geschafft, solange die noch atmeten, so dass man in der Lunge Moorwasser feststellen konnte.

    Der Chemiker hatte noch kleine Veränderungen an der Zusammensetzung des Wahrheitsserums vorgenommen, aber er war fast sicher, dass er jetzt das optimale Medikament kreiert hatte! Vermutlich würde es auch in anderen Ländern reißenden Absatz finden, denn jeder wollte doch sicher sein, dass er beim Verhör nicht vom Verhörten angelogen wurde. Er würde vielleicht bald reich und berühmt sein und das alles völlig legal! Aber jetzt musste er mal wieder zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen-erstens diesen Polizisten befragen, ob der auch die Wahrheit gesagt hatte-und zweitens ausprobieren, ob die Formel jetzt perfekt war.

    Sarah hatte sich langsam im Berg vorgetastet. Durch die elektrische Beleuchtung war es auch nicht gefährlich durch die Stollen zu laufen und wenn sie sich nicht solche Sorgen um Ben machen müsste, wäre es dort unten sehr interessant gewesen. Immer wieder waren Halbedelsteine in den Fels eingeschlossen, die man da vermutlich abbaute, oder zumindest abgebaut hatte. Es wirkte dort fast wie in einem Besucherbergwerk. Sie hatte schon mal ein Salzbergwerk in Österreich besichtigt und natürlich war sie auch im Ruhrgebiet, sozusagen vor ihrer Haustür, schon in einen Schaustollen eingefahren, so ähnlich kam es ihr auch hier vor. Als sie einige Meter zurückgelegt hatte, hörte sie auf einmal einen schrecklichen Schrei, der nach einiger Zeit verstummte. Sie erstarrte beinahe zu Eis. Ihre Ahnung hatte sie nicht getrogen-das war eindeutig Ben´s Stimme gewesen. Er war hier und brauchte ihre Hilfe! Sie sah auf ihr Handy, aber wie zu erwarten war, hatte sie hier unten keinen Empfang. Eigentlich war ihr klar, dass es jetzt vernünftig gewesen wäre umzudrehen und sofort Hilfe von außen zu holen, aber da begann Ben wieder zu schreien und zu winseln. Er musste schreckliche Schmerzen haben! Was wäre, wenn er irgendwo eingeklemmt war und sie versäumte wertvolle Zeit, indem sie wieder zurücklief? Sie würde es sich nie verzeihen, wenn er durch ihr Versäumnis zu Schaden kam und deshalb musste sie, angetrieben von den Schmerzensschreien ihrer großen Liebe, jetzt nach dem Rechten sehen, bevor sie die Rettung und Semir verständigte!

    Uiiih! Jetzt wirds aber spannend!
    Nachdem Semir und Alex die nächsten Nachbarn befragt haben, kommt gerade Maximilian von der Jagd zurück. Als Schützenkönig ist er sicher ein hervorragender Schütze und als er nun auf das Fahrzeug der Helden anlegt, krieg ichs richtig mit der Angst zu tun.
    Super spannend und atmosphärisch dicht geschrieben-freue mich schon sehr aufs nächste Kapitel.

    Ben hatte den Chemiker die ganze Zeit beobachtet. Er sah dessen Erregung und als der nun nach einer Zeit des Nachdenkens nach dem elektrischen Gerät griff, versuchte er sich innerlich auf den nun folgenden Schmerz vorzubereiten. Der Chemiker lächelte ihn an und fragte: „Wem hast du noch von dieser ganzen Sache erzählt?“ und bevor Ben auch nur antworten konnte, begann der Strom über die Elektroden durch seinen Körper zu fließen. Erst fühlte er nur ein leises Kribbeln und als Ben gerade ansetzen wollte, zu beteuern, dass er niemandem von seinen Beobachtungen berichtet hatte, drehte der weißbekittelte Mann den Regler auf Halblast. Ben blieb momentan die Luft weg, so schmerzte das, aber dann heulte er laut und gequält auf. Er zerrte verzweifelt an seinen Fesseln, um sich die Elektroden abzureißen, aber die stabilen Lederbänder hielten. Erst wand er sich, wie ein Aal, aber als der Chemiker mit sadistischem Grinsen den Regler noch ein wenig höher drehte, hörte Ben zu schreien auf, denn nun verkrampfte sich sein Körper, ohne dass er Einfluss darauf nehmen konnte. Sein Rücken bog sich nach oben durch, aber die Qual nahm immer noch kein Ende. Verzweifelt betete Ben dafür, endlich ohnmächtig werden zu dürfen, aber dieser Wunsch wurde ihm nicht gewährt, denn gerade als er begann die Augen zu verdrehen, fuhr der Chemiker, der vor Erregung und Vergnügen rote Bäckchen bekommen hatte, den Regler völlig herunter.

    Ben blieb schwer atmend liegen, er hätte es keine Sekunde länger ausgehalten und nun war ihm schwindlig und schlecht. „Ich will eine Antwort hören!“ herrschte ihn der Mann an und Ben beteuerte: „Ich habe wirklich niemandem davon erzählt-sie müssen mir glauben!“ sagte er, aber der Chemiker griff erneut zum Regler. Diesmal drehte er nicht so hoch, sondern ließ den Strom in Wellen durch Ben´s Körper laufen, der nun die ganze Zeit schrie, bis nur noch ein mattes Gurgeln aus seinem Mund kam. „Ich will die Wahrheit wissen!“ herrschte er ihn an, aber Ben versicherte keuchend: „Ich habe keinen informiert!“ Er konnte keine Gnade in den Augen seines Gegenübers entdecken und aus den Augenwinkeln sah er, dass seine beiden Entführer die Szenerie ebenfalls mit Genuss betrachteten. Wenn er die Sache realistisch betrachtete, war er so gut wie tot. Die würden ihn nicht mehr laufen lassen-er hatte zu viel gesehen. Das einzige, was er tun konnte, war bei der Wahrheit zu bleiben und er war innerlich sogar froh darüber, dass er weder Semir, noch sonst einem anderen etwas erzählt hatte. So waren die nicht in Gefahr und er konnte ein zweites Mal abtreten.
    Er hatte gedacht, er hätte es hinter sich, als er im Moor versank, aber gerade als diese Gedanken durch seinen Kopf schossen, wurde der Strom wieder eingeschaltet. In kurzen Abständen folgten Stromstöße und die Fragen prasselten auf ihn herein, aber Ben blieb standhaft bei der Wahrheit. Soviel wusste er mit seinem Rest an Bewusstsein, der die Pein überlagerte: Wenn er auch irgendetwas erfand, es würde ihn nicht retten-er würde nur Sarah, sein ungeborenes Kind und seine Freunde in Gefahr bringen.
    Eigentlich hatte er auch schon resigniert. Niemand hatte auch nur den Hauch einer Ahnung, wo er steckte, man hatte vielleicht im Moor seine Jacke mit den Ausweispapieren gefunden und daraus geschlossen, dass er ertrunken war, was ja eigentlich beinahe der Wahrheit entsprochen hatte, aber eine Hoffnung auf Rettung von außen konnte er verwerfen.Wieder heulte er laut und während in niedriger Stärke der Strom, mit dem einzigen Grund, ihn zu quälen, durch seinen Körper floss, bereitete der Chemiker eine Spritze mit einer farblosen Flüssigkeit vor. „Jetzt werden wir gleich sehen, ob du mir die Wahrheit gesagt hast!“ prophezeite er Ben und schaltete nun den Strom aus, was Ben schwer atmend verstummen ließ.Gerade befestigte der Chemiker einen Stauschlauch um Ben´s Oberarm, da sah der aus den Augenwinkeln voller Entsetzen etwas Unglaubliches.

    Ach ist das süß! Ben kümmert sich wie eine Mutter um seinen Freund, damit der wieder Land gewinnt! Sogar eine Männer-WG machen sie auf. Außerdem erkenne ich Ben fast nicht wieder, der ist auf einmal so vernünftig-früher war das bei den beiden immer umgekehrt!
    Aber das sind halt echte Freunde-die sind da, wenn man sie braucht und zwar nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten-klasse!

    Ja das mit den Autos hat mich jetzt auch irgendwie irritiert, weil ich doch jetzt gerade in der Gegend bin und gar nicht so viele blaue Audis gesehen habe....
    Aber der Ansatz ist auf jeden Fall richtig! wenn es Semir und Ben gelingt, das Rätsel um Sandra´s Tod zu lesen, haben sie wahrscheinlich auch die Mörderin des Ungeborenen überführt.
    Ihr Mann wirkt ja sehr normal, aber Elfriede hat wirklich einen Schlag weg, aber vielleicht ist das, weil sie schon mal ein Kind verloren hat-vielleicht hat sie einfach Angst davor, ihren Bubi herzugeben, den sie mit 29 immer noch behandelt, wie einen Halbwüchsigen und ihn einerseits bemuttert und andererseits bevormundet.

    So, nach einem wundervollen Tag, gefüllt erst mit Kultur und dann mit super leckerem Essen ( Zebrafleisch, Onyx, Strauß zu leckerem Gemüse), komme ich jetzt gerade dazu, die Geschichten nachzulesen.
    Die letzten beiden Kapitel haben mir super gefallen. Du beschreibst da sehr gefühlvoll die leisen Zwischentöne. Erst Semir, der Andrea von der ganzen Geschichte erzählt und das Gespräch als sehr befreiend empfindet und dann das Zusammentreffen Miriam´s mit ihren Eltern. Ja genauso könnte sowas ablaufen-diese Unsicherheit, diese Angst, wie sehr sich die anderen verändert haben und dann aber das vorsichtige Erkennen, die liebevolle Umarmung, als für beide Seiten ein Traum wahr wird!

    Hallo Campino!
    Super, dass es auch bei dir nahtlos weitergeht! Auch finde ich es gut, dass du die Vergangenheit in deiner Story wieder aufgreifst und so die Ereignisse sechs Wochen zuvor nicht in der Versenkung verschwinden lässt.
    Der arme Peter, der nur einen legalen Aushilfsjob angenommen hat, wird in einem Kiosk niedergeschlagen und ausgeraubt-bin ja gespannt, wer ihn findet-und wies generell weitergeht!

    Der Chemiker war nun näher zu Ben getreten. Man sah ihm seine Erregung deutlich an. Er leckte sich unbewusst die Lippen und schwelgte in der Vorfreude auf das Kommende. Ein glückliches Lächeln überzog sein Gesicht. Gleich würde er auf seine Kosten kommen!
    Nach seiner Entlassung aus der Armee hatte er eine Weile gebraucht, um sich umzuorientieren, aber dann hatte er-aus dem Grenzgebiet stammend und mit vielen zweifelhaften Kontakten ausgerüstet- beschlossen, nun das große Geld zu machen. Schon immer war hier geschmuggelt worden-auch zu Zeiten des Eisernen Vorhangs war der nie ganz dicht gewesen. Nur hatte man früher eher Dinge vom Westen in den Osten gebracht, während das heute umgekehrt war. Er hatte sich breit aufgestellt und mit gepanschtem Alkohol und Zigaretten begonnen. Nur war damit nicht das ganz große Geld zu verdienen gewesen, denn auf diesem Markt gab es viele Konkurrenten. Allerdings hatte er einmal ein Chemiestudium begonnen, das er zwar nie völlig abgeschlossen hatte, das ihm aber jetzt zu Gute kam. In Tschechien waren die Grundsubstanzen für Modedrogen leicht zu beschaffen-weder im Großhandel, noch in der Apotheke fragte einer nach, wie in Deutschland, für was man irgendwelche Chemikalien brauchte. Er hatte begonnen, wie so viele andere auch, Metamphetamin, also Crystal Meth zu kochen. Bald allerdings hatte er andere Mischungen ausprobiert, kleine Veränderungen gemacht und die neu entstandenen Substanzen unter neuem Namen mit großem Erfolg in der deutschen Drogenszene vertickt.

    Das Problem an der Sache war allerdings, die Drogen aus dem Grenzgebiet herauszuschmuggeln. Der deutschen Polizei und den Zollfahndern waren die einschlägigen Fahrzeuge nur zu bekannt und nachdem einige Helfershelfer festgenommen worden waren, hatte er nach Lösungen gesucht, wie man die Drogen unbemerkt ins deutsche Inland bringen konnte.
    Nun war ihm durch einen Zufall ein genialer Schachzug eingefallen. Ein Mitglied seiner Bande, der handwerklich sehr geschickt war und deshalb in einem deutschen Wellnesshotel in Grenznähe als Hausmeister arbeitete, hatte zufällig bei Reparaturarbeiten an der Rezeption einige Passwörter und Zugangsdaten zum Hotel-PC, die auf einem Zettel aufgeschrieben in einer Schublade lagen, ergattern können. So konnte er jederzeit herausfinden, welche Hotelgäste wo wohnten und wie lange sie blieben und nachdem deren Wagen ja unbewacht über Nacht auf dem Hotelparkplatz standen, hatten sie damit begonnen, die Tabletten und Pülverchen unbemerkt mit starken Magneten oder Kleber an der Karosserie der Fahrzeuge zu verstecken, bevor die Leute abreisten. Zusätzlich hatte man an den Autos noch Peilsender angebracht und je nachdem, wohin die Reise ging, hatte man ganz bequem an den Zielorten die Drogen wieder ausgebaut, oder eben schon unterwegs, wenn die Leute an Rastplätzen hielten. Eines ihrer Fahrzeuge verfolgte die unfreiwilligen Drogenkuriere und die Zöllner, die ja Profis in der Schleierfahndung waren, hatten die schon so oft kontrolliert, aber noch nie auch nur ein Gramm der gefährlichen Substanzen entdecken können. Die wussten durchaus, dass da Drogen geschmuggelt wurden, aber die Vertriebswege waren ihnen eben ein Geheimnis. Beliefert mit den Grundsubstanzen wurden sie von tschechischer Seite, aber dann brachte man die Schmuggelware über das seit Urzeiten als Schmugglerweg benutzte Felsmassiv, unbemerkt, mit als Wanderern getarnten Boten, auf die deutsche Seite.

    Als der Hausmeister herausgefunden hatte, dass zwei Polizisten unter den Hotelgästen waren, war er schon unruhig geworden. Irgendwie hatten er und sein Helfershelfer das Gefühl gehabt, dass sie beobachtet wurden, aber nur der jüngere der beiden Polizisten, der jetzt vor ihnen lag, hatte sich auffällig verhalten. Als sie ihn in der Höhle entdeckt hatten, wollten sie ihn zuerst nur schnell im Moor verschwinden lassen, aber dann hatte der Chemiker, als er die belastenden Materialien in Windeseile hatte in Sicherheit bringen lassen, beschlossen, dass er ihn zuvor doch noch ausquetschen wollte, wem er schon von seinen Beobachtungen erzählt hatte. Wenn das schon eine offizielle Sache gewesen wäre, dann hätten die Zollfahnder sie schon längst hops genommen, also bestand durchaus Hoffnung, dass der Kreis der Mitwisser noch klein war, oder dieser Ben Jäger eben als Einzelner ermittelt hatte.

    Außerdem bereitete es dem Chemiker ein persönliches Vergnügen, zuzusehen, wie andere Leute Schmerzen hatten. In seiner langjährigen Tätigkeit beim Militär hatte er seiner sadistischen Ader immer gerecht werden dürfen und war dafür sogar noch gut bezahlt worden-das fehlte ihm jetzt und so wollte er die Gelegenheit ausnutzen und sich an den Qualen seines Opfers ergötzen. Wenn er erfahren hatte, was er wissen wollte, würde man diesen Jäger wieder ins Moor bringen und noch heute Nacht würde er erneut in den Fluten versinken. Irgendwann fand man dann seine Leiche, vielleicht auch an einer anderen Stelle, aber die unterirdischen Strömungen im Moor konnten sowas schon bewerkstelligen! Er würde ihn so quälen, dass von außen nichts sichtbar war und die Todesursache wäre dann eindeutig Ertrinken, dann würde die Polizei die Sache als Unglücksfall abhaken und sie konnten alle weitermachen, wie bisher. Gab es allerdings Mitwisser, dann mussten sie alle miteinander schnell untertauchen und deshalb griff der Chemiker nun nach dem Knopf, der sein elektrisches Gerät einschaltete.

    Ja ich bin da deiner Meinung, Schlumpf! Jetzt müssen Semir und Ben herausfinden, wie Tanja Gruber das Gift zu sich genommen hat-ich denke, dann haben sie auch die Täterin überführt! Martin ist allerdings von der Schuld seiner Mutter nicht überzeugt-mal sehen, ob der noch umdenkt! Vielleicht hat sie die ja in Medikamentenkapseln, mit denen Tanja Folsäure zu sich nehmen wollte, eingefüllt? Irgendwie so muss das ja gelaufen sein, denn sonst würde keine Schwangere freiwillig was einnehmen, was ihrem Kind schadet-und das riecht und schmeckt man überdeutlich! Ich habe in einer Schwangerschaft mal Kartoffeln weggeworfen, weil die für mich-aber nur für mich-widerlich gestunken haben. Alle haben mich für verrückt erklärt, aber dann hat mir ein Arzt erklärt, dass die häufig mit Keimhemmern behandelt sind, damit die nicht austreiben und das sind Stoffe, die können dem Fetus schaden-also ist es gar nicht so einfach, einer Schwangeren was unterzujubeln, was dem Kind nicht gut tut!
    Oh und es soll schneien in Köln und Semir will, unterstützt von Ben dann mit seinen Kindern einen Schneemann bauen, das finde ich aber süß!

    So liebe Leser!
    Hiermit verabschiede ich mich erst mal, denn ich fahre nachher zu Darcie und treffe mich in den nächsten Tagen auch noch mit anderen Fanclubmitgliedern! Ich weiß jetzt noch nicht, ob ich die Zeit und Muße finden werde, an der Geschichte weiterzuschreiben und außerdem wird mich Danara vermutlich umpolen, so dass ich keinen Spaß mehr am Foltern habe. ;) -dann findet die Story sowieso ein jähes Ende!
    Also wie gesagt, ich nehme zwar meinen Laptop mit, kann aber nicht sicher ein tägliches Fortsetzungskapitel versprechen-wir werden sehen.

    Der Hausmeister beeilte sich zu erklären: „ Unser verehrter Chef will ihnen damit sagen, dass er sich mit dem Erfassen von Geständnissen bestens auskennt. Er war nämlich genau in dieser Funktion bei der tschechischen Armee, die früher ihre Schulungen in Russland bekommen hat. Leider wurde er nach dem Fall des Eisernen Vorhangs dann unehrenhaft entlassen, weil er seine Methoden nicht so umstellen konnte, dass die Menschenrechtskommission damit einverstanden war. Glauben sie mir-er kann den Willen eines Mannes brechen, dass ihm der winselnd zu Füßen liegt und seine eigenen Exkremente isst. Und das ganze so, dass niemand hinterher da auch nur eine Spur davon sieht!“ erzählte er mit einem Anflug von Stolz in der Stimme und Ben lief es daraufhin kalt den Rücken herunter. Gegen die russischen Foltermethoden war Guantamo ein Kindergarten.Nun fiel ihm auch wieder ein, wo er so ein elektrisches Gerät schon mal gesehen hatte. Es war im Rahmen seiner Ausbildung gewesen, als sie in einem Kriminalmuseum gewesen waren. Dort waren Folterwerkzeuge aus allen Jahrhunderten zu bestaunen gewesen, unter anderem auch so ein Apparat. Verdammt-er hatte erst im vergangenen Jahr die mittelalterlichen Foltermethoden ausprobieren dürfen und das Ganze nur knapp überlebt, er hatte keinerlei Interesse daran, die Methoden der Neuzeit auch noch zu testen!

    Mit einem Elektrotaser war er auch schon einmal gequält worden und er konnte sich noch an die unmenschlichen Schmerzen erinnern, die ihm damals zugefügt worden waren. Aber dies hier war ein Gerät, das wieder anders funktionierte und er versuchte gerade aus seinem Gedächtnis zu verbannen, was er dazu gehört hatte.Wieder suchte ihn ein Husten heim und mit trockenem Mund versuchte er zu fragen: „Was wollen sie denn von mir wissen? Können wir nicht wie zivilisierte Menschen miteinander reden?“ aber der Chemiker lächelte nur versonnen. „Wissen sie, Herr Jäger, ich leide da ein wenig unter Entzugserscheinungen!“ sagte er. „Ich habe meinen Beruf immer gerne und gewissenhaft ausgeübt und fand es sehr befremdlich, dass ich nur wegen einer kleinen politischen Umorientierung in Europa so einfach meinen Job los bin. Ich möchte aber nicht ganz aus der Übung kommen, man weiß ja nicht, was die Zukunft so bringt-vielleicht bin ich in ein paar Jahren auf dem Markt wieder ein gefragter Mann! Außerdem denke ich, dass sie nicht vorhaben, mir freiwillig die Wahrheit zu sagen, das möchte ich schon ganz sicher wissen!“ erklärte er und begann nun die beiden Elektroden an Ben´s Genitalien zu befestigen.
    Dem brach der kalte Schweiß aus. Ihnen war in der Ausbildung erzählt worden, dass beim Erpressen von Geständnissen, gerade in den Ostblockstaaten, die Erniedrigung des Opfers mit einbezogen wurde. Schon so ausgeliefert dazuliegen und nicht verhindern zu können, dass einen jemand anfasste, war unangenehm und peinlich genug, dazu noch der Schmerz-die meisten Menschen würden einfach Alles verraten, was der Folterer hören wollte und er war da sicher keine Ausnahme.

    Semir hatte sich inzwischen umgesehen, wo wohl der Weg zu dem Felsmassiv führte. Er war nochmals einen Kilometer auf der Straße zurückgefahren, denn irgendwie war es ihm so vorgekommen, als hätte er da eine Abzweigung in Erinnerung, die in diese Richtung führte und tatsächlich-dort wies ein verwittertes Schild, das sogar zweisprachig war zu einem Besucherbergwerk, allerdings war darunter ein weiteres Schild angebracht: „Wegen Einsturzgefahr geschlossen!“
    Semir folgte dem Weg, der breit und asphaltiert war. Er mündete auf einem großen geschotterten Parkplatz, auf dem zwei Fahrzeuge standen. Ein älterer Van mit getönten Scheiben und ein relativ neuer Skoda Oktavia mit tschechischen Kennzeichen. Man konnte an den Spuren sehen, dass dort vor kurzem mehrere Fahrzeuge, den Reifenspuren nach sogar ein kleiner LKW, gefahren waren. Ein dumpfes Dröhnen lag in der Luft und als Semir sein Fahrzeug ein wenig abseits abstellte und dem Geräusch nachging, war in einem kleinen verwitterten Verschlag ein Dieselaggregat zur Stromerzeugung untergebracht und lief so vor sich hin. Die Leitungen führten zum Bergwerkseingang, der aber mit einem Tor verschlossen war. Semir sah sich um und rüttelte an der Klinke. Kein anderer Eingang war zu entdecken und deshalb holte er sein Einbruchswerkzeug aus der Hosentasche und öffnete schnell und geschickt mit einem Dietrich das Schloss. Verstohlen sah er sich um, aber da weiter nichts Ungewöhnliches zu entdecken war, schlüpfte er in den Gang und tastete sich langsam in das Bergwerk hinein.

    Sarah war inzwischen auch auf dem Steig vorangekommen. Obwohl immer noch der Schnee leise rieselte, konnte sie immer wieder Fußspuren entdecken. Wie Ben am Mittag bemerkte auch sie, dass die urplötzlich abbrachen und als sie sich weiter umsah, konnte sie verborgen hinter einem Vorsprung, den Eingang in den Berg entdecken. Ihr war klar-wenn Ben hier gewesen war, dann war er da auch hineingegangen-seine Neugierde hatte ihn sicher dazu gezwungen-und so folgte sie einfach ihrem Instinkt, schwang sich um die Kante und verschwand ebenfalls im Berg.

    Jetzt wissen sie es! Die Eltern Miriams haben nun von Alex und Semir erfahren, dass ihre Tochter noch lebt. Obwohl Frau Schröder sich die ganze Zeit sicher war, dass ihre Tochter nicht tot ist, bricht sie natürlich in Tränen aus und ihr Mann, dem sowas sicher noch schwerer fällt, braucht auch ein Taschentuch-ich übrigens auch, wenn ich mir die Szenen, auch im verlassenen Kinderzimmer so vorstelle ;( . Nachdem Alex und Semir ihre Informationen weitergegeben haben, brechen die Eltern Miriams sofort auf nach Kerpen in die Klinik, um ihre lange vermisste Tochter in die Arme zu schließen.
    Ja, vielleicht war es gut, dass sie den Eltern nicht mitgeteilt haben, dass Miriam, um zu fliehen, ihre unfreiwillige Ersatzmutter erschlagen hat!
    Ein logisches Kapitel, auf das ich mich sehr gefreut habe, aber ein klitzekleines Mehr an Emotionen wäre schön gewesen! Aber jetzt kommt ja dann das Wiedersehen Miriams und ihrer Eltern in der Klinik-ich freu mich drauf und bitte Yon-ich will heulen!

    Als Semir dem Ort näherkam, den ihm das Navi wies, fuhr er langsam und konzentriert. Hier war eine gottverlassene Gegend. Die dichten Wälder des Böhmerwalds umfingen ihn, zur Holzgewinnung zweigten immer wieder Waldwege ab, aber kein Fahrzeug begegnete ihm. Die Straße war freigesalzen, aber die Waldwege waren alle von einer dünnen Schneeschicht bedeckt. An manchen konnte man sehen, dass dort Traktoren gefahren waren, aber mit so einer Familienkutsche würde Semir auch nicht in so einen Weg einbiegen brauchen-er würde nicht weit kommen. Da brauchte man schon einen Geländewagen. Mann, wenn er nur den Hauch einer Ahnung hätte, nach was er Ausschau halten sollte! Er hatte gehofft, einen Wagen zu sehen, ein Haus-irgendwas, was seine Aufmerksamkeit weckte, aber um ihn herum waren nur Bäume. Ein wenig abseits sah er ein großes Felsmassiv immer wieder durch den Wald blitzen, aber nachdem er der Straße über einen Kilometer gefolgt war, ohne dass ihm etwas aufgefallen war, wendete er, um die Strecke wieder zurückzufahren. Dann hielt er an, um Susanne nochmals zu kontaktieren-vielleicht hatte die Neuigkeiten für ihn. Sie war auch gleich dran: „Susanne, gibt’s was Neues?“ wollte er wissen, aber die konnte ihm nur sagen, dass sie Ben´s letztes Handysignal irgendwo da, wo sie jetzt auch ihn orten konnte, empfangen hatte. „Wenn er-oder irgendjemand anderes dann den Akku rausgenommen hat, wäre das auch eine Möglichkeit!“ mutmaßte sie, aber davon wollte Semir nichts hören, denn dann hätte er jegliche Spur verloren. Er bedankte sich und fuhr gedankenverloren langsam die Teerstraße nochmals ab. Wo steckte Ben?
    Inzwischen hatte es leicht zu schneien begonnen und Semir überlegte. Wo verschwand ein Handysignal, wenn man den Akku nicht rausnahm? Große Gebäude mit Stahlwänden waren hier nicht in der Nähe. Dann fiel sein Blick wieder auf das Felsmassiv, das sich in drohender Schönheit über dem Wald erhob. Und wenn da irgendwo eine Höhle war?

    Sarah hatte sich inzwischen auf den Weg bergauf gemacht. Wie unbeschwert waren sie und Ben da gestern hinaufgelaufen, hatten herumgealbert und sich nebenbei Gedanken um den Namen des Kindes gemacht. Ben war genauso fest davon überzeugt, dass es ein Junge werden würde, wie sie behauptete, dass es ein Mädchen war, das da in ihr heranwuchs. Falls man es nicht zufällig beim Ultraschall sehen würde, waren sie überein gekommen, das Geschlecht vorher nicht wissen zu wollen-eine kleine Überraschung wollten sie sich aufheben. Es war ja auch egal, was es wurde, Hauptsache gesund, hatten sie gehofft. Und dann hatte Ben ernst gesagt: „Und wenn es nicht ganz gesund ist, werden wir es trotzdem lieben“, hatte dann seine Hand durch die dicken Klamotten auf ihren Bauch gelegt und gesagt: „Hey ich bin dein Papa, hast du gehört, ich liebe dich!“ und dann waren sie schweigend weitergelaufen.
    Inzwischen war Sarah eine knappe dreiviertel Stunde unterwegs. Jetzt musste doch langsam die Abzweigung kommen! Gerade hatte es wieder leicht zu schneien begonnen, während den ganzen Tag die Sonne geschienen hatte. Plötzlich sah Sarah den Steig und als sie ein Stück hineinlief und den Boden musterte, konnte sie erkennen, dass da Stiefelspuren in beide Richtungen waren, aber durch den nun leise fallenden Schnee war nicht genau erkennbar, wie viele Menschen und in welche Richtung die gegangen waren. Sarah, die im Gebirge völlig sicher und schwindelfrei war, gutes Schuhwerk anhatte und außerdem über viel Mut verfügte, legte nun kurz ihre Hand auf ihren Bauch und sagte: „Baby, wir werden den Papa finden!“ und folgte dann konzentriert dem Steig.

    Der Chemiker, wie Ben ihn nun im Stillen nannte hatte sich derweil vor ihn gestellt und ihn unverhohlen von oben bis unten gemustert. Ben war das verdammt unangenehm, wie er so taxiert wurde. Die Narben seiner letzten Folterung ein halbes Jahr vorher, als er von einigen Sadisten in einer alten Burg gequält worden war, waren verheilt, aber zum Teil schon noch zu sehen. Der Chemiker schüttelte tadelnd den Kopf: „Welche Stümper waren denn da am Werk?“ fragte er tadelnd und nahm dann mit diabolischem Grinsen die Elektroden des elektrischen Gerätes zur Hand.

    Na ja Elli-du weißt ja nicht, für wen stellvertretend Ben leiden muss! ;)
    Und ich denke, ich habe vermutlich in meiner langjährigen Tätigkeit als Krankenschwester auf Intensiv und im OP schon mehr nackte Männer gesehen, als die meisten von euch, ohne dass mich das noch vom Höckerchen haut, wobei da gibts halt schon solche :| und solche. 8o
    Aber ich bin ja über mich selber entsetzt: @Danara-können wir da am Wochenende eine Therapiesitzung machen? :whistling:
    Übrigens gehe ich an Fasching-so heißt das bei uns in Bayern-als Sträfling-wenigstens symbolisch werde ich für meine virtuellen Schandtaten büßen.

    Nachdem Ben erstens seine Putzfrau schon zum Großreinemachen zu Semirs Haus geschickt hat und die allen Alkohol vernichtet hat und zweitens Semir eine berechtigte Standpauke wegen seiner Sauferei gehalten hat, kümmern sich die beiden jetzt intensiv um die Aufklärung des Mordfalls.
    Elfriede verwöhnt derweil ihren erwachsenen Sohn-ja dieser Ödipuskomplex ist bei den beiden stark ausgeprägt. Aber auf intensives Nachfragen gibt Martin Gruber dann doch zu, dass er seine Mutter der Tat fähig hält-mal sehen, wie sie das wohl angestellt hat!

    Wie werden die Eltern wohl reagieren, wenn sie erfahren, dass ihre Tochter noch lebt? Gut, dass Ben gleich in die PASt gekommen ist und Semir und Alex von Miriams Geständnis informiert hat. Und ich finde es sehr gut, dass die beiden sich gleich am Abend auf den Weg machen, die Angehörigen zu verständigen. Wobei Miriam ja inzwischen erwachsen ist und es sicher eine schwierige Annäherung wird, man hat es bei Natascha Kampbusch gesehen.
    Wobei Tommy tut mir schon leid, denn egal, ob man seine leiblichen Eltern findet oder nicht, für ihn waren Eva und Maximilian die Eltern und für den ist jetzt emotional seine Mutter gestorben und wenn sein Vater in den Knast wandert, hat er alles verloren!

    Als sie den Auftrag von ihrem Chef bekommen hatten, schnitt einer der beiden Männer Ben´s Handfesseln auf. Das Blut konnte nun wieder durch seine schmerzenden Hände zirkulieren, die eiskalt und deswegen schon beinahe abgestorben waren. Ben begann die aneinander zu reiben, damit sie wieder warm wurden, konnte aber auch an den Handgelenken keine Spuren der Kabelbinder entdecken-das waren Profis, die da am Werk waren. Während der eine ihn mit der Waffe in Schach hielt, befahl der andere Mann ihm: „Ausziehen!“ und Ben befolgte die Aufforderung. Er war eigentlich heilfroh, das nasse kalte Zeug endlich loszuwerden und entblätterte sich deshalb widerspruchslos bis auf die Boxershorts. Als er aus den nassen Schuhen schlüpfte, entwich sogar ein Seufzer der Erleichterung seinen Lippen. „Ich hab gesagt ausziehen!“ wiederholte der Hausmeister als Ben nun aufhörte. „Nein!“ beharrte Ben, der seine Unterhose zwingend anbehalten wollte, aber bis er sich versah, wurde er von starken Händen gepackt und obwohl er versuchte um sich zu treten, drückte man ihn auf den Tisch, machte seine Hände mit den Lederfesseln fest und als er nun die Waffe an der Schläfe hatte, leistete er auch keine Gegenwehr mehr, als ihm grob die Shorts vom Leib gerissen wurden und seine Beine nun gespreizt ebenfalls mit Lederfesseln angebunden wurden.

    Sarah war langsam los gelaufen. Auf ihrem Smartphone kontrollierte sie die Entfernung. Als sie den Schrank geöffnet hatte, um den Autoschlüssel zu holen, war ihr aufgefallen, dass Ben nicht mit seinen Laufschuhen , wie erwartet, losgelaufen war, sondern seine stabilen, hochwertigen Treckingboots angezogen hatte. Mit denen konnte er zwar auch laufen, aber das machte nur Sinn, wenn er vorhatte, in unwegsames Gelände zu gehen. Obwohl er auf ihrem Weg zu den Islandpferden versucht hatte, seine neugierigen Blicke zu verbergen, hatte sie ihn doch am Hin-wie auch Rückweg auf einen bestimmten Steig schauen sehen, der mitten im Wald in die Felsen führte. Ob er dort wohl irgendeine Beobachtung gemacht hatte, die mit seinem Verschwinden zu tun hatte? Hatten er, oder jemand anderes mit der Jacke im Moor nur eine falsche Fährte legen wollen, um vom wahren Geschehen abzulenken? Sein Verhalten war seit ihrer Ankunft ein paarmal merkwürdig gewesen, aber sie hatte einfach warten wollen, bis er ihr von selber erzählte, was los war. Außerdem war ihr gestriger Tag dermaßen perfekt gewesen, dass sie sich eigentlich keine Steigerung mehr vorstellen konnte. Aber der Abzweig war genau drei Kilometer entfernt und irgendwie hatte Sarah das Gefühl, sie müsse sich jetzt persönlich davon überzeugen, dass da nichts war!

    Mann, ich bin immer noch empört über das Verhalten der Reporterin! Die meint wohl, Semir wäre total verblödet und sie alleine treibt mit ihrer Schreiberei die Welt um! Hoffentlich fällt die noch ordentlich auf die Schnauze!
    Wenn Semir, ob mit oder ohne Hilfe, sein Haus aufgeräumt hat, dann hoffe ich, dass er und Ben gemeinsam herausfinden können, wer das Baby umgebracht hat!
    @ Darcie: Interessante Idee mit der Schwiegermutter!

    Puh, jetzt ist es mir bei Miriam/ Katjas Erzählung heiss und kalt den Buckel runtergelaufen. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass nie jemand Verdacht geschöpft hat, aber wenn dann die richtigen Argumente hat, dann geben die Leute auch schnell wieder Ruhe-man muss dann z. B. erzählen, dass die Kinder nicht in die Regelschule, sondern die Montessorischule gehen und dort auch ihre Freunde haben, dann geben so Dörfler schnell Ruhe, wenn man sich sonst nicht auffällig benimmt. Was ich so schrecklich finde ist, dass die Langes ihre " Kinder" so isoliert haben, die keine Freunde haben durften-was ist denn das für eine Kindheit? ;(
    Und ich denke auch-das war kein echter Mord, sondern ein durchaus verständlicher Befreiungsversuch.
    Schön, dass Ben nun als Beichtvater dienen konnte-wobei die junge Frau ja fast seiner Generation angehört und er nimmt ihr auch die Angst vor der Polizei. Bin auf das Wiedersehen mit den leiblichen Eltern gespannt-hoffentlich lässt du uns dabei sein, Yon!

    Campino, ich bin geflashed!
    Erst einmal zum letzten Kapitel-es war einfach wundervoll, wie du die Zerrissenheit und die eben nicht so geradlinig einfache Lösung präsentiert hast. Damit kann ich gut leben und wahrscheinlich alle anderen Beteiligten auch. Es werden zwar immer offenen Fragen bleiben, aber so ist eben das Leben! Semir hat schon öfter mal das Gesetz gebogen-und warum sollte er es jetzt nicht für einen Freund tun, der ihm sehr nahestand/steht. Aber es ist seine Entscheidung und außer den nahen Beteiligten weiß auch niemand von dem Inhalt des Umschlags. Ben und Kevin überlassen sich Semir´s Führung und akzeptieren seinen Willen.
    Insgesamt war dies eine hervorragende, intelligente Geschichte, die bald in jedem Kapitel eine Überraschung geboten hat. Ich habe sie mit Genuss gelesen und hoffe, dass du trotz Hausrenovierung immer mal zur Entspannung ein wenig schreibst, denn du hast es einfach drauf-mehr ist dazu nicht zu sagen-Gratulation! :thumbup: