Puh-jetzt findet das lang ersehnte/ gefürchtete Gespräch endlich statt! Wie wir schon vermutet hatten, hat André nicht aus Jux und Tollerei jemanden umgebracht, sondern selber mit der Waffe im Genick-das Opfer oder er! Nichtsdestotrotz bleibt die Tatsache, dass der Man tot ist. Wobei-auch bei der Autobahnpolizei gab es Opfer-da fand man das aber anscheinend normal-auch Semir!
Die Karten liegen auf dem Tisch und anscheinend hat André nicht vor, seinem Freund Semir etwas anzutun. Jetzt stellt sich die Frage wie die beiden psychisch damit zurecht kommen!
Beiträge von susan
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Na dieses Motel ist ein wenig sehr abgelegen-dabei ist das ja die Definition eines Motels, dass es eigentlich ein gut erreichbares Hotel an einer Straße ist, wo es genügend Parkplätze davor gibt und das Auto oder Motorrad erwünscht ist.
Weil du vorher gemeint hattest-es wäre ja nur ne FF und deswegen müsse man nicht auf Details achten-doch gerade dann und dank Google muss man sich zur Recherche jetzt auch nicht mehr tagelang in irgendwelchen Bibliotheken herumtreiben, sondern kann solche Dinge bequem vom häuslichen PC aus nachkucken. Gerade Zeiten und Entfernungen sind wichtig und ich achte, da ich sowohl Leser als auch Autor bin, sehr darauf. Gut-alles kann man nicht wissen und nachsehen, aber man sollte sich schon bemühen, dass wenigstens die Details außen herum stimmen. Ich hätte jetzt gar keine Kilometerangaben genommen, sondern einfach geschrieben, dass die beiden wegen des Starkregens und der Müdigkeit nicht richtig vom Fleck kommen und deshalb nach ein paar Stunden ne Schlafmöglichkeit suchen-damit gehst du schon Diskussionen aus dem Weg.
Nichts desto trotz bin ich schon gespannt darauf, was unsere beiden Helden jetzt in dem Motel erwartet und ich werde deine Story auch momentan nicht auf FF.de nachlesen, sondern hinterher vergleichen, was du verbessert hast, denn das ist ja deine Intention, hier auf dieser Plattform zu veröffentlichen-ich bin gespannt! -
Ja-Hartmut wenn wüsste! Dann würde er sich mehr mit diesem sehr intelligenten Tier beschäftigen-aber er wird es auch so noch eine Weile aushalten müssen, denn Semir hatte erst mal vergessen, die Abholung zu organisieren und auch jetzt ist die Freundin nicht sofort erreichbar!
Alex und Nicole werden inzwischen für die Nacht zwischengelagert. Hoffentlich gelingt es Semir, sie bald zu befreien! -
Semir reagierte sofort. Dieser Brami war reich, unberechenbar und gefährlich. Sie konnten Ben jetzt nicht in aller Ruhe in ein anderes Krankenhaus verlegen lassen, denn das würde er herausfinden. Gerade in einem Land wie Tunesien in dem es doch noch große Armut gab, war ein Kopfgeld sicher die einfachste Lösung, jemanden zu finden. Irgendeiner würde ihren Weg nach verfolgen und wirklich sicher wären sie erst in der Heimat-bzw. auch dort vielleicht nicht völlig, aber da konnten die Kollegen für ihren Schutz sorgen. Das bedeutete, dass man Ben jetzt einfach so, wie er war, mitnehmen musste. Ismael hatte ihnen erzählt, dass Ben in seinem Zustand schon auf einem Kamel geritten war und der Transport ins Krankenhaus hatte auf der offenen Ladefläche eines Geländefahrzeugs stattgefunden-da würde das in dem Ford Galaxy auch gehen! Der hatte ebenfalls eine große Ladefläche, wenn man die Sitze wegklappte-nur wo sollte man Ben hinbringen?
Wenn sie ihn zu Khaled´s Familie transportierten, würde er die in allerhöchste Gefahr bringen-außerdem war anzunehmen, dass seine und Khaled´s Identität inzwischen hinreichend bekannt war-dort würden sie zu allererst gesucht werden. Sobald er konnte, musste er Sarah und die Chefin verständigen-die mussten von Deutschland aus die Rettungsaktion organisieren-aber bis der Ambulanzflieger, egal von welcher Organisation, da war, mussten sie Ben an einem sicheren Ort verbergen.Der kleine Junge, der Tränenspuren in den Augen gehabt hatte, als sie gekommen waren, wirkte jetzt wieder glücklich. Semir merkte auch an den Blicken die er und Ben sich zuwarfen, dass zwischen den beiden ein besonderes Band bestand. Kurz entschlossen sagte er zu Khaled, während er dem Jungen ein freundliches Lächeln zuwarf. „Frag den Jungen erstens wie er heißt und zweitens, ob er uns ein Versteck weiss, wo wir und Ben uns bis morgen verbergen können-wir zahlen auch gut für diese Mühe!“ sagte er und Khaled übersetzte eifrig. Yasser dachte kurz nach, nickte und antwortete dann in einem arabischen Wortschwall. „Er sagt er heißt Yasser und er wird uns ein Versteck zeigen!“ dolmetschte Khaled und kurz entschlossen löste nun Semir schon die Bremsen des Bettes. Die Konstruktion an Ben´s Brustseite sah aus, als würde die den Sog eine Weile halten und irgendwann würden sie schon wieder ein Stromnetz haben-auf jeden Fall würden sie die Motorpumpe mitnehmen und darum stellte sie Semir zu Ben ins Bett.
Während sie los fuhren, dachte Semir nach. Würden sie jetzt über die Notaufnahme das Krankenhaus verlassen, dann wäre das für jedermann naheliegend-also konnte man damit rechnen, dass dort zuerst nach ihnen gesucht würde. Allerdings gab es außer dem Haupteingang noch eine dritte Möglichkeit das Krankenhaus zu verlassen und so standen sie wenig später mit ihrem Bett vor der Leichenkammer, die eine große Tür nach draußen hatte, wo die Leichenwagen vorfuhren. „Wartet ihr hier mit Ben-ich hole den Wagen!“ befahl er und Khaled und Yasser nickten und sahen angeekelt auf die Tür, hinter der ein widerlicher Gestank hervorquoll. Semir atmete kurz tief ein, hielt die Luft an und verschwand durch die erste und kurz danach durch die zweite Tür nach draußen. Im Vorbeigehen hatte er dem alten Mann, der die Toten versorgte, einen Schein zugesteckt und den Finger auf die Lippen gelegt. Der nickte, zum Zeichen dass er verstanden hatte und machte seelenruhig mit seiner Arbeit weiter. Der Geldschein, den Semir ihm zugesteckt hatte war mehr als er in einer Woche verdiente-dafür konnte er ruhig die Augen ein wenig verschließen!Semir huschte wie eine Katze durch die nun schon dämmrige Gasse zu dem Platz, wo ihr Wagen stand. Beinahe dort angekommen verharrte er. Er hatte zwei Männer entdeckt, die sich dort unauffällig herumtrieben, aber er konnte die Waffen an deren Gürtel erkennen. Sie waren bereits entdeckt worden! Vorsichtig musterte er die Umgebung. Außer den beiden waren keine weiteren Feinde zu sehen, aber er musste annehmen, dass im Krankenhaus bereits nach Ben und ihnen gesucht wurde-es blieb keine Zeit ein anderes Fahrzeug zu besorgen. Also schlenderte er unauffällig in die Nähe des ersten Mannes. Alles was er hatte, war der Überraschungseffekt und seine Nahkampfausbildung. Natürlich hatte er keine Waffe nach Tunesien mitnehmen können und er hatte auch nie im Traum daran gedacht, dass seine Mission so gefährlich werden würde. Anstatt allerdings deswegen mit dem Schicksal zu hadern, griff er unvermittelt den ersten Mann an und konnte den in Sekundenschnelle zu Boden werfen und entwaffnen. Der schrie nur erschrocken auf und bemühte sich hoch zu kommen, aber der zweite Mann griff nun sofort nach seinem Revolver und legte auf Semir an. Der benutzte den ersten Mann als lebendes Schutzschild und als ein Schuss ertönte, sackte der Mann vor ihm plötzlich in seinen Armen zusammen. Der bewaffnete Angreifer hatte versehentlich seinen Komplizen erschossen! Semir warf nun die Leiche gegen den anderen Mann und brachte den so zum Straucheln. Todesmutig nutze er dessen Schrecksekunde, stürzte sich auf ihn und entwand auch ihm die Waffe. Der wehrte sich zwar heftig, aber Semir gelang es, ihn mit dem Knauf der Waffe bewusstlos zu schlagen. Nun ließ er die beiden einfach liegen, nahm die beiden Revolver mit, sprang in den alten Ford und raste mit Vollgas zum Nebeneingang. Schnell klappte er die Sitze weg, rangierte rückwärts an das Tor und rannte auch schon hinein. Er riss die Tür auf, zerrte mit Khaled´s und Yasser´s Hilfe das Bett zum Wagen und nach kurzer Überlegung zog er das schmutzige Leintuch rund herum von der Matratze. Dort fassten sie an und sogar der Herr der Leichen legte mit Hand an. Während Ben schmerzvoll aufstöhnte, als man ihn durch die Heckklappe mitsamt dem Leintuch ins Innere des Autos zog, packte der alte Mann auch schon das Bett und verschwand damit wieder im Krankenhaus. Er hatte nichts gehört und nichts gesehen und das Bett stand nun in einer langen Reihe anderer Betten, um morgen nachlässig geputzt und frisch bezogen zu werden, damit der nächste Patient eine Liegestatt hatte.
Im Krankensaal waren inzwischen zwei weitere bewaffnete, Furcht einflößende Männer eingetroffen, die sich suchend nach Ben und seinen Begleitern umsahen. Der Pfleger hatte ihnen sofort bereitwillig Auskunft gegeben, wo der unbekannte Ungläubige lag, aber der war samt Bett verschwunden. Die anderen Patienten und deren Angehörige wussten auch nicht, wo die Gesuchten hingegangen waren und so begannen die beiden Männer das Krankenhaus-beginnend mit der Notaufnahme- zu durchsuchen, nicht ohne vorher Brami telefonisch Bescheid gegeben zu haben, dass sie den Dreien auf den Fersen waren. „Bringt mir deren Köpfe!“ befahl der kalt lächelnd, während er im Smoking zu seinem luxuriösen Dinner schritt, zu dem einflussreiche tunesische Politiker eingeladen waren, die sich an dem Luxus und der Gastfreundschaft in seinem Haus ergötzten.
Semir verließ mit Vollgas den Bereich des Krankenhauses und an der nächsten Ecke fragte Khaled den kleinen Yasser: „Wohin?“ und der wies ihnen entschlossen den Weg.
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Nicole und Alex liegen zu handlichen Päckchen verschnürt im Wagen-ja momentan können die sich wohl nicht selber helfen, aber immerhin sind sie zu zweit!
Semir verhört inzwischen den Jungen-er sagt ihm seine Taten auf den Kopf zu und der bricht zusammen. Allerdings kann er zwar Aussagen zu Mark´s Drogengeschäften machen, aber keinerlei Hinweise auf den Aufenthaltsort von Nicole und Alex geben-da ist guter Rat teuer! -
Khaled und Semir waren in den ersten Stock gelaufen. Nach dem Besuch in der Leichenkammer hatte Semir schon befürchtet, Ben könnte einfach gestorben und jetzt irgendwo anonym verscharrt worden sein, aber als er wieder in sich hinein hörte, wusste er, dass der noch lebte-allerdings war das Signal irgendwie sehr schwach. Im zweiten Krankensaal in dem sie durch die Reihen schritten, sahen sie einen kleinen dunkelhäutigen Jungen ganz verzweifelt vor einem Bett stehen. Er hielt einen Schnabelbecher in der Hand und die Tränen liefen ihm übers Gesicht. Da ging es sicher seinem Vater oder sonstigem Angehörigen schlecht! Beinahe wäre Semir achtlos an dem Bett vorbeigelaufen, aber irgendetwas Vertrautes zog da plötzlich seine Aufmerksamkeit auf sich! Er warf einen zweiten Blick hin und dann stand er schon neben dem Bett, berührte seinen Freund und sagte: „Ben-gut dass wir dich gefunden haben!“ und nun schlug der die Augen auf und sah Semir ungläubig an. Er versuchte zu sprechen, aber über seine Lippen kam nur ein unverständliches Krächzen.Semir nahm aus der Hand des Jungen nun den Becher mit Tee und hielt ihn an Ben´s Lippen und siehe da, nun trank er mit äußerster Mühe einen Schluck und konnte dann verständlich sprechen. „Wie hast du mich gefunden?“ wollte er wissen und Semir sagte langsam: „Ben-das ist eine lange Geschichte, die erzähle ich dir bei Gelegenheit, aber jetzt bringen wir dich erst mal nach Hause!“ sagte er, denn er war fürchterlich erschrocken über das Aussehen seines Freundes. Dessen Augen lagen in tiefen Höhlen, er war käsebleich und ein dünner Schweißfilm überzog seinen Körper. An der Stirn konnte man eine verkrustete Platzwunde erkennen-ah, da war wohl das Blut im Helm hergekommen! Die ganze linke Seite war mit aufgeschnittenen, mit Binden nachlässig umwickelten Gipsverbänden bedeckt und unter der schmutzigen Decke kam ein dicker Schlauch hervor, der in ein Saugglas mündete, das mit sonorem Brummen und Blubbern von einer Pumpe auf Vakuum gehalten wurde. Kurz entschlossen nahm Semir die Decke weg. Er musste sich jetzt ein Bild von Ben´s weiteren Verletzungen machen, damit er das mit dem Transport planen konnte. Natürlich würde man nachher noch ärztliche Befunde einfordern und Sarah musste er auch sofort verständigen!
„Ben, ich muss schauen, was dir sonst noch alles fehlt!“ sagte er bedauernd, denn er sah, wie sehr sein Freund fror. Entsetzt betrachtete er dessen geschundenen Körper an dem die Rippen herausstanden und sich die Haut scharf über den Knochenvorsprüngen abzeichnete. Die komplette linke Seite war eigentlich ein einziger Bluterguss, der in allen Farben des Regenbogens schillerte. Der Verband am Brustkorb war durchgeblutet und auch das Glas war schon wieder zur Hälfte mit Blut gefüllt. Das einzige was an Ben dick war, war der rechte Arm, in dem eine Infusionsnadel steckte. Allerdings war die Infusion anscheinend nicht dahin gelaufen, wo sie sollte, sondern ins Gewebe, das sich zum Platzen spannte. Auch dort war ein großer Bluterguss zu erkennen und aus vielen frischen Nadeleinstichslöchern drückte es die Flüssigkeit. Semir zog mit einer raschen Bewegung den falsch liegenden Zugang heraus, was auch nicht blutete-verdammter Mist-auch bei ihm war bei einem seiner vielen Krankenhausaufenthalte schon mal eine Infusion daneben gelaufen, aber das hatte man bald gemerkt und dann eine neue gelegt! Ben´s Arm hingegen war ungesund verfärbt und schmerzte anscheinend fürchterlich.
„Ben-hast du starke Schmerzen?“ wollte Semir nun wissen und sein Freund nickte kraftlos. „Aber da muss man doch etwas dagegen machen-immerhin sind wir hier in einem Krankenhaus!“ begehrte Semir auf, dem es unglaublich schien, wie schlecht Ben versorgt war. Khaled hatte sich inzwischen auf Arabisch mit dem kleinen Jungen unterhalten, der stolz und unnachgiebig neben seinem Schützling stand. Er mischte sich ein: „Semir-die Krankenhausmitarbeiter haben Ben sträflich vernachlässigt, weil er kein Geld und keine Papiere bei sich hatte und ein Ungläubiger ist!“ erklärte er und Semir wurde das im selben Moment auch klar. Er hätte nur nie gedacht, dass man seine religiöse Überzeugung dermaßen an einem hilflosen Patienten auslassen konnte. Aber das war jetzt egal-er wusste nur, dass er Ben keine Minute länger in diesem Krankenhaus lassen würde! Sie würden eine Ambulanz organisieren und ihn in eine Privatklinik bringen lassen, wo er zunächst ordentlich versorgt würde und dann in aller Ruhe mit dem Ambulanzflieger in die Heimat geschafft würde.
Nun versuchte Ben wieder zu sprechen und erst als Semir seinen Kopf ganz nah über ihn beugte, verstand er, was er fragen wollte-er konnte zwar nur Bruchstücke des Satzes erkennen, aber er verstand zwei Namen: „Sarah und Tim!“ Tröstend legte er seine Hand auf Ben´s heile Schulter: „Denen geht´s gut-wir sagen Sarah nachher gleich Bescheid, dass wir dich gefunden haben-die beiden warten auf dich!“ erklärte er seinem Freund, zog den schmutzigen Kaftan wieder über ihn und deckte ihn zu. Ben stank im wahrsten Sinne des Wortes zum Himmel und das Bett war mit Blut und Erbrochenem besudelt!Inzwischen hatte Khaled´s Telefon geklingelt und als er ran ging, versteinerte seine Miene. „Semir-Brami hat seine Schergen ausgesandt um Ben und uns zu suchen-wenn die uns finden sind wir tot!“ sagte er leichenblass und nun starrte Semir ihn erschrocken an.
Als Ismael zu seiner Behausung zurückgekehrt war, hatte er gedankenverloren die Hunde versorgt. Plötzlich war sein Bruder Ahmed herausgestürzt. „Ismael, stell dir vor-die Schwester meiner Frau ist gerade bei ihrer Sippe eingetroffen. Brami hat ihren Mann kaltblütig vor ihren Augen ermordet und sie ist nun mit ihren Kindern zu ihrer Familie geflohen. Brami hat die Suche nach diesem Ben Jäger, den wir versorgt haben, gestartet und hat ein Kopfgeld auf ihn und seine Freunde ausgesetzt. Hoffentlich können die nicht zurück verfolgen, dass er bei uns war!“ sagte er ängstlich, aber das konnte Ismael nun nicht mit Sicherheit garantieren. Sie alle waren in großer Gefahr! Allerdings war er ein Ehrenmann und rief deshalb Khaled´s Bruder, dessen Telefonnummer er gespeichert hatte, an und teilte ihm die Neuigkeiten mit. Zumindest warnen konnte er die Männer, wenn ihm auch sonst die Hände gebunden waren. Allerdings suchten nun er und die anderen Männer ihrer Höhlensiedlung ihre Waffen heraus-sie würden sich nicht kampflos ergeben, falls bei ihnen Brami´s Schergen auftauchten. Den Rennanzug des Verletzten hatten sie bereits verbrannt und nun wies keine Spur mehr zu ihnen. Ab jetzt konnte man nur wachsam sein und hoffen, dass Allah irgendwann für Gerechtigkeit sorgen würde!
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Die Chefin ist wirklich einer Irren in die Hände gefallen, die sie demütigen und quälen will-allerdings ist der Chef der Bande mit ihrer Wahl einverstanden, denn damit hat er schon die erste Geisel. Die zweite ist mal wieder die Tochter der Staatsanwältin-die muss jetzt wegen Befangenheit ja den Fall abgeben, Semir ist undercover unterwegs-bin ja gespannt, wer jetzt die Dienststelle leitet!
Ich kann jetzt nur hoffen, dass Ben und Jan die beiden in die Bande eingeschleusten Agenten sind-denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die zu Verbrechern geworden sind. Da müssen jetzt aber alle miteinander vorsichtig sein, damit sie die Bande, die ja schon viel über sich verraten hat, auch auffliegen lassen können, ohne das mit ihrem Leben zu bezahlen.
Eye-das Kapitel ist gut, obwohl auch bei dir einige Fehler zu finden sind-und bietet überraschende Wendungen. Allerdings habe ich mir schwer überlegt, ob ich feeden soll, denn dein großkotziges Verhalten Kathrins Geschichte gegenüber macht mich ärgerlich. Schreib erst mal diese fertig und lass uns dann urteilen, ob du schreiben kannst oder nicht. Ach ja und wenn du gute Geschichten lesen willst, in denen die Mischung zwischen Spannung und Gefühlen perfekt stimmt, dann würde ich dir die Lektüre von Campino´s Geschichten empfehlen-der schreibt nämlich um Klassen besser als du-und hast du nicht schon im Kindergarten gelernt: Eigenlob stinkt...? -
Gut Kathrin-sehr logisch ist das jetzt nicht, dass die beiden um 0.00 Uhr losfahren, aber sie brauchen ja vermutlich einen Grund um in diesem Motel abzusteigen, auf das der Titel hinweist.
Außerdem nimmt üblicherweise bei Männern das Kofferpacken nicht so viel Zeit in Anspruch-die machen das wie ich, schmeißen ein paar Sachen in ne Reisetasche und in zehn Minuten ist das erledigt!
Auch muss Semir sich eigentlich nicht vor seiner Frau fürchten-immerhin ist das ne dienstliche Veranstaltung, Semir ist Beamter, der muss dahin und hat da gar keine andere Möglichkeit und Andrea hat ja auch schon in der PASt geschafft, die weiss das eigentlich. Aber immerhin ist sie bald nicht mehr sauer und während Ben schon mal bis zur Abfahrt ein kleines Nickerchen macht-warum auch nicht-verbringt Semir noch den Abend mit seiner Familie.
An der Rechtschreibung musst du teilweise noch ein wenig feilen und schmücke ruhig noch ein wenig mehr aus zwischen den Dialogen. Auch solltest du auf deine Zeiten achten, du springst gelegentlich zwischen Gegenwart und Vergangenheitsform, aber trotzdem-weiter so! Mich würde nur interessieren: Ist die Geschichte eigentlich schon als Ganzes fertig oder hast du nur ein grobes Konzept und schreibst von Kapitel zu Kapitel? -
Also zunächst mal hast du mich schon als Leser und auch gleich Pluspunkte, weil du eine Ben-Geschichte schreibst, oder geschrieben hast.
Semir und Ben werden von einer wie üblich sauren Chefin nach Berlin zu nem Kurs geschickt. Ich denke, das werden wir schon noch erfahren, was das für ein Kurs ist-wahrscheinlich: Fahrsicherheitstraining in Theorie und Praxis, oder so.
Mir gefällt, wie die beiden sich kabbeln, aber viel sagen kann ich nach dem ersten Kapitel auch noch nicht, möchte aber dringend mehr erfahren! -
Semir findet die zerstörten Handys und die Autoschlüssel. Auch Alex´Wagen steht da, aber er kann nicht widerstehen und reitet zur KTU, aber auch da gibt es keine neuen Erkenntnisse, wo sich Nicole und Alex aufhalten. Nun bekommt-während Semir zur PASt fährt, diesmal allerdings motorisiert-Hartmut den Paul aufs Auge gedrückt. Gut dass der nicht weiss, dass Paul so einen komischen Chip im Kopf hat-der wäre sonst vielleicht die längste Zeit da drin, so wie ich den neugierigen Hartmut kenne
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Doch das heutige Kapitel war fehlerfrei und ein Gang über ne Treppe oder auch ne Fahrstuhlfahrt können Pferde durchaus ab, wenn man mit denen in Ruhe übt-ich stand sogar schon mal mit Fred Rai und einem seiner Pferde, die seit 40 Jahren alle Spitzbub heißen und gleich aussehen in einem Fahrstuhl, als er eines seiner obskuren Reiterbücher in ner Buchhandlung im ersten Stock vorgestellt hat-diese Reiterlehre ist vielleicht nicht so ganz meines, aber das Pferd war völlig ruhig und hatte absolutes Vertrauen zum Besitzer, dann geht sowas durchaus.
Tja und wenn die Cobra in Istanbul und am (nachgebauten) Broadway drehen kann, dann lasse ich Ben und Semir mal eben nach Tunesien reisen-künstlerische Freiheit! -
Nun wird Nicole gekidnapped und Alex gleich mit!
Semir verfolgt Lars inzwischen mit Pferd in ein Einkaufszentrum-das wäre mal was für ne Cobrafolge, da könnte man echt was Spektakuläres draus machen! Mit Stuntpferden ginge das-ich kenne da ne Reiterstunttruppe, die würden sowas mit Freuden inszenieren!
Lars wird festgenommen, aber Paul weiss inzwischen, dass Nicole Hilfe braucht und fordert Semir zum Mitkommen auf.
Eigentlich ein spannendes Kapitel, nur Wortwahl und Grammatik sind manchmal ein wenig merkwürdig, das gibt Abstriche-kleiner Tipp, Conny: Lies dir doch das Kapitel laut selber vor, da fallen dir die Fehler am ehesten auf! -
Als Brami an seiner Rennstrecke ankam, stellte er als Erstes fest, dass sein Verwalter die Jacke dieses Ben Jäger anhatte. Außer sich vor Zorn zitierte er den zitternden Mann zu sich, der sofort wahrheitsgemäß die Abläufe des Samstags schilderte und auch, dass die Angehörigen des verunglückten Rennfahrers nach ihm gesucht, ihn aber nicht gefunden hatten-auch nicht seine Leiche. Das einzige was er verschwieg war der Einsatz der Hunde-schließlich hatte er Ismaels Wagen nur aus der Ferne gesehen und sich dann zusammengereimt, dass die jetzt wohl nach einem Toten suchten. Allerdings waren die zwei Männer und der Hundeführer dann nach sehr kurzer Zeit wieder vom Fundort des Helms zurück gekehrt und zwar ohne Leiche, was den Verwalter vermuten ließ, dass die irgendwelche anderen Informationen gehabt hatten, was den Aufenthaltsort des verunglückten Rennfahrers betraf.
„Du hast also den Mann noch lebend in der Wüste abgelegt, ohne meinen Anordnungen Folge zu leisten und das zu Ende zu bringen?“ vergewisserte sich Brami mit drohendem Unterton und der Verwalter nickte verzagt. Gerade begann er sich wortreich zu entschuldigen und schwor, dass das nie mehr vorkommen würde, da zog Brami eiskalt eine Waffe und tötete den Mann, der um sein Leben flehte, mit einem Kopfschuss. Dann wandte er sich ab, griff zu seinem Handy und rief seine Schergen an, damit die den Toten verschwinden ließen und dessen Familie gleich mit.
Die Frau des Verwalters hatte vom ein wenig abseits liegenden Wohngebäude aus voller Entsetzen den kaltblütigen Mord an ihrem Mann beobachtet. Sie war nie mit der Arbeit ihres Gatten einverstanden gewesen, aber der hatte gefunden, dass er nicht schlecht verdiente, die Arbeit nicht schwer war und die Wohnung in Ordnung und hatte sich da einfach nicht dreinreden lassen-jetzt hatte er es mit seinem Leben bezahlt! Als Brami wenig später verschwunden war, eilte die Frau, die ihre Kinder vor dem Fernseher abgelenkt hatte, damit die nichts mit bekamen, zu ihrem Mann und fiel vor ihm entsetzt auf die Knie-er aber war wirklich mausetot und so begann sie hektisch die notwendigsten Dinge zusammenzupacken und warf sie in ihr altes Familienauto. Sie holte die Kinder und noch bevor Brami´s Schergen eintrafen, war sie mit ihnen auf der Flucht zu ihrer Familie, die ebenfalls in einer Höhlensiedlung lebte-allerdings an einem anderen Ort als Hassan´s Clan.Semir und Khaled begannen nun systematisch das Krankenhaus zu durchsuchen. Semir war ja aus der Türkei, wo er vor Ort schon manchmal kranke Verwandte besucht hatte, schon gewohnt, dass man in südlichen Gefilden nicht unbedingt mitteleuropäische Verhältnisse erwarten durfte, aber so etwas hatte er noch nie gesehen! Die ganze Klinik strotzte vor Dreck. Der Geruchspegel im ganzen Gebäude war für empfindliche Nasen fast nicht zu ertragen, obwohl doch jetzt eigentlich Winter war. Semir wagte sich gar nicht vorzustellen, wie das hier im Hochsommer stank! Er hatte erst überlegt, gezielt nach Patientenzimmern zu suchen, aber dann disponierte er um und begann einfach systematisch Tür für Tür zu öffnen und die dahinter liegenden Räume zu betreten und in jedes Bett zu schauen. Auf harten ärmlichen Pritschen lagen ausgemergelte Patienten in großen Sälen-betreut von ihren Angehörigen-in oft schmutziger Bettwäsche. Einige husteten und dann die Nachbarpatienten gleich mit. In manchen Zimmern herrschten anscheinend Durchfallerkrankungen vor, das roch man schon an der Tür, aber den einzigen Schutz den die Angehörigen hatten, waren Tücher, die sie sich gegen den üblen Gestank vors Gesicht gebunden hatten. Auf dem Boden stapelten sich die mit Fäkalien gefüllten Steckbecken und Semir war klar, dass man sich hier so ziemlich alles holen konnte.
„Khaled-ich dachte immer, Tunesien sei so fortschrittlich in der Gesundheitsversorgung und es herrschten teilweise westliche Verhältnisse?“ fragte er seinen Freund und der zuckte die Schultern. „Weisst du Semir-wer Geld hat kommt nicht in so eine Poliklinik. Die werden von der staatlichen Krankenversicherung unterhalten und sollen die Grundversorgung der Bevölkerung sicher stellen-mit Betonung auf Grundversorgung, wo da die Latte liegt, weiss ich nicht! Wer es sich leisten kann geht in eine Universitätsklinik oder eine Privatklinik. Dort herrscht westlicher Standard, aber der muss auch aus eigener Tasche bezahlt werden. Wir haben also eine typische zwei-Klassen-Medizin und da jammert ihr in Deutschland schon immer, dass Privatpatienten bevorzugt werden!“ sagte er und Semir wusste darauf nichts zu antworten.
Sie kamen an Behandlungsräumen vorbei, wo unter unhygienischen Verhältnissen Eingriffe vorgenommen wurden und als sie eine andere Tür geöffnet hatten, standen sie mitten in einem OP, wo gerade operiert wurde. Aber der narkotisierte Patient auf dem Tisch war auch nicht Ben.
Als sie durch die letzte Tür im Parterre kamen, lagen dort sehr viele Leichen, die von einem alten Mann in einer unsäglichen Gestankswolke in Tücher gehüllt und für die rituellen Waschungen vorbereitet wurden, die dann später die Angehörigen zusammen mit dem Imam-dem Geistlichen- vornehmen würden. Voller Angst und Grausen dort ein bekanntes Gesicht zu entdecken schritt aber trotzdem Semir, den es beinahe hob, von Leiche zu Leiche und sah in junge und alte Gesichter-aber Gott sei Dank war Ben nicht darunter. Das würde er ihrem Pathologen in Köln erzählen-der mokierte sich schon immer, wenn sie sich bei ihm wegen seiner ekligen Arbeit beklagten- Semir würde da nie mehr jammern.Der kleine Yasser war inzwischen wieder zu seinem neuen Freund geeilt. Seinem Schützling ging es deutlich schlechter als heute Mittag. Fast verzweifelt hielt Yasser ihm einen Becher an die Lippen, aber Ben war zu schwach zum Schlucken. Er hatte aufgegeben. Hier und jetzt würde sein Leben enden. Er wünschte sich nur, dass Sarah, Semir und Tim erfuhren, dass sie nicht mehr nach ihm zu suchen brauchten, aber das war wohl ein frommer Wunsch. Voller Wehmut versuchte er dem kleinen Jungen, der sich so rührend um ihn kümmerte, ein letztes Mal zuzulächeln-wie gerne würde er dem Geld zukommen lassen, denn der war sichtlich arm. Sein rechter Arm schmerzte nun ebenfalls unendlich und er konnte ihn überhaupt nicht mehr bewegen. Er war schwach und zittrig und der Pfleger hatte nochmals das Absaugglas an seinem Brustkorb geleert und es war schon wieder voller Blut gewesen. Gerade wollte er die Augen schließen, da war auf einmal ein bekanntes Gesicht vor ihm. Nein-das konnte nicht sein! Das war sicher eine Fata Morgana, aber als nun Semir seine Hand ausstreckte, ihn an der Wange berührte und nur unendlich zärtlich sagte: „Ben-gut dass wir dich gefunden haben!“ da wusste er, dass er nicht träumte.
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Sarah wurde innerlich immer unruhiger. Ihre Schwägerin hatte sie angerufen, wie es denn Tim ginge und sie wäre beinahe in Tränen ausgebrochen und erzählte ihr nach kurzem Zögern, dass Ben vermisst wurde und sein Freund sich in Tunesien auf die Suche nach ihm gemacht hatte. Dazu brüllte Tim wie am Spieß, so dass sie sich beinahe nicht unterhalten konnten und nach kurzer Überlegung sagte ihre Schwägerin: „Sarah-ich ruf dich gleich zurück!“ und wenig später teilte die ihr mit, dass sie sich sofort ins Auto setzen würde und zu ihr kommen. „Weisst du-ich brauche sowieso noch Weihnachtsgeschenke für die Kinder, dein Bruder hat noch Urlaub, der kann mich zuhause vertreten und dann wohne ich bei dir und kann dich vielleicht ein wenig entlasten!“ sagte sie und Sarah war von Herzen froh, dass sie nun erfahrene Hilfe bekam, denn langsam wusste sie schon nicht mehr, was sie mit dem weinenden Baby noch alles anstellen sollte.
Als drei Stunden später ihre Schwägerin bei ihr eintraf, nahm sie erst einmal die völlig fertige Sarah in den Arm und hatte nach kurzer Zeit auch herausgefunden, warum Tim fast nicht mehr zu beruhigen war. „Sarah-der hat Hunger! Anscheinend ist bei dir durch den Stress die Milch zurück gegangen-hast du auch selber genügend gegessen und getrunken?“ fragte sie, aber Sarah schüttelte den Kopf. Sie hatte das völlig vergessen und seit Andrea´s Besuch am Vortag eigentlich außer ein wenig Wasser nichts mehr zu sich genommen. „Sarah-ich würde dem jetzt einfach etwas Festes zu essen geben oder ein Fläschchen anbieten oder beides. Ich habe meine Kinder zwar auch ein halbes Jahr überwiegend gestillt, aber nicht ausschließlich. In eurer Familie sind doch Allergien nicht so verbreitet, da musst du dir keine Sorgen deswegen machen-der Kleine ist für seine viereinhalb Monate groß und kräftig, dem schadet das nicht!“ sagte sie und so willigte Sarah ein und wenig später aß Tim die ersten Löffelchen Karottenmus und trank danach die erste Flasche fertige Ersatzmilch seines Lebens im Arm ihrer Schwägerin und schlief danach zufrieden und ruhig ein. Danach bestellte ihre Schwägerin noch eine Pizza für sie beide, kochte eine große Kanne Weihnachtstee und langsam kam Sarah ein wenig runter und konnte nun die Wartezeit auf eine Mitteilung Semir´s besser ertragen. Am liebsten hätte sie sich ja selber ins Flugzeug gesetzt, um den geliebten Mann zu suchen, aber das war wegen Tim einfach nicht möglich und so blieb ihr nichts anderes übrig als zu warten.Said Brami war am Nachmittag von einem Geschäftstermin zurück gekommen. Seine Tochter kam zu ihm und wollte unbedingt, dass er irgendwelche Ausläufe für ihren Hengst schuf. Ihm war das zwar völlig egal, aber als er sie fragte, wie sie darauf käme, antwortete sie: „Als ich heute ausgeritten bin hat mein Pferd ein wenig gesponnen. Ein pferdeerfahrener deutscher Freund unseres Gastes vom Freitag hat mir geholfen und mir dazu geraten dem Hengst mehr Auslauf zu gewähren, damit er ruhiger wird!“ Nun horchte Brami allerdings auf und wenig später hatte er herausgefunden, dass zwei Männer mit einem knallgelben Ford Galaxy nach Ben Jäger gesucht hatten. Entschlossen setzte er sich in einen seiner Geländewagen und fuhr zur Rennstrecke, wo er seinen Verwalter zur Rede stellte.
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Am Tag des Trödelmarktes geschehen mehrere Dinge gleichzeitig. Lars taucht auf, wird von Semir und Alex verfolgt und nachdem der gestürzt ist übernimmt Semir auf Paul die Verfolgung. Schön, dass Semir mal wieder reiten darf, dass er es kann, wissen wir ja aus diversen Cobrafolgen (und sein Schauspieler Erdogan kann das als Pferdebesitzer und Springreiter natürlich perfekt). Alex bleibt nun mit Nicole, die vorher ihr Pferd perfekt für eine Familienzusammenführung genutzt hat, alleine zurück-jetzt hoffen wir mal, dass der sie schützen kann.
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Da war Anna Engelhardt wohl nicht gut informiert, denn sie würde doch nie ihre Männer runterputzen, weil die ein Menschenleben gerettet haben. Aber im Gegensatz zu Semir, der ihr das detailgenau geschildert hätte, lassen sich die Jungs auch jedes Wort aus der Nase ziehen!
Nun allerdings wird gemeinschaftlich beschlossen, dass die Aufmerksamkeit des Täters auf die PASt und dabei noch besonders auf Ben und Kevin gelenkt werden soll-na ja-inwieweit das mit dem schützen so klappt, ich weiss ja nicht! Wenn der Typ auf den Kopf zielt-wie er es ja schon gemacht hat, hilft leider keine kugelsichere Weste-ich krieg gerade ein wenig Angst! -
Semir hatte die fremden Hunde gestreichelt, die hoch motiviert auf ihren Einsatz warteten. Allerdings fragte er sich nun schon, was er sich von denen erwartete. Eigentlich doch nur den Fund einer Leiche, denn es war schlicht und ergreifend unmöglich dass Ben-schwer verletzt wie er war-aufgestanden und los gelaufen war und mitten in der Sahara einen Unterschlupf gefunden haben sollte, an dem er medizinisch versorgt wurde und zu Trinken und zu essen bekam. Immerhin war es Dienstagnachmittag und er war bereits am Samstag verunglückt, wie sie nun ja hatten rekonstruieren können.
Obwohl alle Chancen schlecht standen, hatte er trotzdem die Hoffnung auf ein Wunder nicht aufgegeben. Er dachte an Sarah-er würde es nicht fertigbringen ihr eine Todesnachricht zu überbringen, dabei wäre das etwas, was er in seinem Leben leider schon viel zu oft hatte machen müssen. Allerdings gab es nur eines was schlimmer war-nicht zu wissen was mit dem Freund und Partner geschehen war. Die quälenden Gedanken-schwankend zwischen Hoffnung und Verzweiflung, die einen dann ein Leben lang verfolgten, waren schrecklich. Oft war es für die Angehörigen von Mordopfern deren Überreste sie erst nach vielen Jahren gefunden hatten, trotz allem Kummer eine Erlösung gewesen, endlich Gewissheit zu haben. Deshalb musste es sein und so sprach er den Hundeführer, der gerade sein Quad neben ihnen abstellte mit ernstem Gesichtsausdruck an, der allen Kummer und Sorge um seinen besten Freund widerspiegelte und Khaled übersetzte, nachdem sie sich die Hände geschüttelt und sich vorgestellt hatten.Ismael hörte schweigend zu und noch während der kleine Mann auf Deutsch sprach und sein Landsmann, der anscheinend sehr vertraut mit ihm war, übersetzte, zermarterte er seinen Kopf, was er tun sollte. Klar konnte er jetzt mit seinen Hunden losziehen, die am Helm riechen lassen und versuchen, die auf Fährte zu bringen, um nach wenigen Minuten den Einsatz abzubrechen und zu sagen, dass es durch den Sandsturm unmöglich war, irgendwelche Überreste zu finden. Und um mehr ging es nicht, denn wie doch dem kleinen Mann, der sichtlich betroffen war, klar sein musste, konnte sein Freund unmöglich mehrere Tage alleine in der Wüste überlebt haben. Nur er selber wusste, wie der gerettet worden war und konnte ihnen sagen, wo der Patient im Augenblick war. Allerdings musste es ja einen Grund dafür geben, dass sich der mit Brami angelegt hatte und so zu dessen Feind geworden war. So sehr den Bewohnern dieses Landstrichs der einflussreiche Großindustrielle verhasst war, so sehr fürchteten sie ihn auch, aber diese Männer würden wieder nach Deutschland zurückkehren und ihr normales Leben leben, während sie hier alle zurückblieben und der Willkür des schwerreichen Mannes ausgesetzt waren.
Gerade erzählte Semir, dass Ben Jäger, sein Freund, auch Vater eines vier Monate alten Babys war und im kommenden Jahr heiraten wollte, da fiel Ismael ein, dass der ja wohl selber rekonstruieren würde, von wem er gerettet worden war, falls er das Ganze überlebte, denn der kleine Mann hatte jetzt noch erklärt, dass er Polizist war und das gab letztendlich den Ausschlag. Er würde diese Männer bitten Stillschweigen zu bewahren, damit Brami nichts von der Rettung seines Feindes erfuhr, sie sollten diesen Ben mitnehmen nach Deutschland und für ihn und seine Sippe würde das Leben hier hoffentlich weiter gehen wie bisher.
Als Semir zu sprechen aufgehört hatte, sahen Khaled und er den fremden, etwa dreißigjährigen Mann erwartungsvoll an. Semir´s Befürchtung war, dass die Hunde in einem Umkreis von ein paar Metern anfangen würden im Sand zu graben und sie dort eine schreckliche Entdeckung machen würden. Aber statt die Tiere auf Fährte zu setzen, begann der Beduine zu sprechen. Khaled konnte es kaum glauben, aber immer schneller und schneller übersetzte er, was der zu berichten hatte: „Mein Vater war am Sonntag bevor der Sandsturm losbrach hier mit seinem Lieblingskamel unterwegs. Er hat ihren schwer verletzten Freund gefunden und mit in unsere Behausung gebracht, denn sonst wäre das sein sicherer Tod gewesen. Meine Mutter hat ihn gepflegt und sobald der Sandsturm vorbei war, haben mein Bruder und ich ihn nach Sousse in ein Krankenhaus gefahren!“ erklärte er und nun wurde Semir´s Miene mit jedem Wort fröhlicher. Das Wunder, auf das er eigentlich nicht zu hoffen gewagt hatte, war geschehen. Bevor Ismael irgendwie reagieren konnte, hatte er ihn an sich gezogen und kurz gedrückt. Allerdings fiel ihm nun ein, was ihn die ganze Zeit schon im Unterbewusstsein beschäftigte: Warum hatte Ben ihn denn nicht anrufen lassen, oder auch Sarah, oder meinetwegen die PASt, das deutsche Konsulat oder wen auch immer? Aber das würde er herausfinden-sie brauchten jetzt nur noch die Adresse des Krankenhauses, dann würde er sich aufmachen, seinen Freund zu finden und zurück zu seiner Familie zu bringen. Bevor er allerdings die Adresse herausrückte, bat sie Ismael inständig niemandem etwas von der Beteiligung seiner Sippe an der Rettung Ben´s zu sagen. Er begründete zwar nicht warum, aber das war Semir im Augenblick egal. Er kramte einen größeren tunesischen Geldschein hervor, überreichte ihn Ismael und dann bekam Khaled die Adresse. Semir saß schon auf dem Quad und Khaled hatte Mühe mitzukommen, so eilig hatte der es plötzlich. Khaled klammerte sich mühsam fest, denn Semir fuhr nun mit Vollgas zu ihrem Wagen, während Ismael mit seinen Hunden langsam zu seinem Geländewagen zurückkehrte.Bei Ben stieg inzwischen das Fieber wieder. Er hatte begonnen zu schütteln und im Gegensatz zum Morgenpfleger war der Mann von der Nachmittagsschicht völlig uninteressiert an seinem Patienten. Eine Angehörige eines Mitpatienten hüllte ihn mitleidig in die schmutzige dünne Decke, die am Fußende des Bettes gelegen hatte und Ben versuchte sich mit einer Geste zu bedanken. Dann allerdings schloss er die Augen wieder und überließ sich seinen Fieberträumen. Nun schmerzte auch noch sein rechter Arm in den die Infusion lief unendlich, aber es war niemand da, dem er das mitteilen konnte und so begann er langsam zu resignieren. Vermutlich würde er hier in diesem Krankenhaus sterben und er wäre der Nächste, den der alte Mann auf einer Bahre in die Leichenkammer fahren würde.
Nach einer fast zweistündigen Fahrt kamen sie endlich an der genannten Adresse an. Nun war Semir derjenige gewesen, der das Fenster herunter gekurbelt hatte und mit dem Finger auf der Hupe wüste Beschimpfungen hinausgerufen hatte. Der abendliche Berufsverkehr in Sousse war nämlich nicht von schlechten Eltern und Khaled war inzwischen ganz blass und still und klammerte sich mit weißen Handknöcheln am Türgriff fest. Das Fahrzeug hatte zwar kein Navi, aber Khaled hatte so ungefähr eine Vorstellung davon, wo das Krankenhaus lag und so fanden sie da auch hin. Semir stellte den Wagen völlig verkehrswidrig ab und eilte zum Haupteingang, so dass Khaled mit seinen momentanen Wackelknien Mühe hatte, seinem Freund zu folgen. Er schwor sich nie mehr bei dem mitzufahren-er hatte sicher ein paar graue Haare mehr bekommen in den letzten beiden Stunden! An der Anmeldung fragte Semir-mithilfe Khaled´s Dolmetscherdienste nach Ben Jäger, aber die Frau hinter dem Tresen schüttelte den Kopf. „Wir haben keinen Patienten namens Ben Jäger!“ sagte sie. „Wurde dann gestern ein bewusstloser Patient eingeliefert?“ fragte Semir, aber die Frau schüttelte wieder den Kopf. Sogar als Khaled ein paar kleinere Scheine hinüberwachsen ließ, konnte sie ihnen nicht helfen. „Gut, dann werden wir eben dieses Krankenhaus durchsuchen!“ beschloss Semir und machte auf dem Absatz kehrt. Nun begann eine Mission, die Semir noch lange in seinen Träumen verfolgen sollte.
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Eye: Das wundert mich jetzt,deine Spekulation mit den Altersklassen und kommt ein wenig arrogant rüber-der jüngste Teilnehmer war 14 und die älteste Teilnehmerin 63, der Rest querbeet und das finde ich ja gerade das Schöne, dass man ein gemeinsames Hobby hat, das die Generationen verbindet-aber vielleicht solltest du dann wirklich lieber mit Gleichaltrigen ins Schullandheim fahren, wenn dich diese wunderbare bunte Mischung stört!
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Eine Durchsuchung der Metzgerei bringt keine Ergebnisse-sicher hat Marks inzwischen alle Spuren beseitigt-Leute, da müsst ihr mit Drogenspürhunden kommen-kleiner Tipp!
Nicole geht inzwischen wieder ihrer Arbeit nach und wird nun vor Ort von Semir und Alex bewacht ! -
Nicole reitet weiter in den Park. Allerdings glaube ich nicht, dass die Männer sie in Ruhe lassen werden, sie ist in ernsthafter Gefahr!
Semir und Alex überlegen erst sich aufzuteilen, ermitteln aber dann doch lieber gemeinsam in der Fleischerei-und wie wir wissen, haben sie ja den richtigen Riecher. Es ist sowieso für alle die einzige Chance, dass im Park wieder Ruhe einkehrt, wenn unsere Helden die ganze Bande hochgehen lassen-eingeschlossen Nicole´s Chef! -
Ismael ging ans Telefon. Immer wieder musste er an den dunkelhaarigen Europäer denken, den sie schwer verletzt vor dem Krankenhaus abgelegt hatten. Hoffentlich hatte der kleine Junge seinen Auftrag erledigt, denn der Morgen war kalt gewesen und sie hatten dem Mann auch keine Decke gelassen, worüber er sich im Nachhinein sehr ärgerte. Sie hätten ihm ja nicht die handgewebte Kamelhaardecke lassen müssen, sondern eine billige aus dem Souk, aber er war nun hoffentlich in guten Händen und medizinisch ordentlich versorgt worden. Seine Mutter hatte noch erklärt, dass sie, als sie ihn abgehört hatte, auf der einen Brustseite überhaupt kein Atemgeräusch hatte vernehmen können und das Herz war auch immer schwächer geworden, während er bei ihnen war. Aber auch nach mehrfachem Nachdenken sagte er sich, dass sie keine andere Möglichkeit gehabt hatten, denn wenn Brami erfuhr, dass sie einem seiner Feinde Obdach geboten hatten, dann würde er sich grausam rächen-so viel stand fest!
Als nun das Telefon läutete, meldete sich am anderen Ende ein Khaled Nasri, der schöne Grüße von seinem Bruder und seinem Neffen bestellte. Natürlich kannte er die, die hatten ihm schon öfter Touristengruppen aus Deutschland geschickt, wenn die in Sousse Urlaub gemacht hatten und jede Empfehlung war gut für sie, denn es hing das Auskommen einer Menge Menschen von diesen Wüstentouren ab, die er und seine Familie anboten. Auch sorgten die gemeinsam mit vielen anderen Bekannten dafür, indem sie ihre Internetseite öfter anklickten, dass bei einer Google-Suche ihr Angebot ziemlich weit oben erschien-er war ihnen also durchaus zu Dank verpflichtet.
Khaled sprach weiter und fragte nach Spürhunden. Ja das war eines von Ismael´s Hobbys-er besaß mehrere Jagdhunde, die gierig darauf waren auf Fährte zu gehen. Für seinen Vater waren das keine Hunde-er hatte immer Windhunde gehabt, die früher bei der Jagd geholfen hatten, indem sie das Wild zu Tode gehetzt hatten, aber heute schoss man das Wild wie überall mit einem Gewehr. Manchmal hatte Khaled schon Jagdreisen geführt, denn die Berbersauen-eine Unterart des europäischen Wildschweins- wurden von den Touristen gerne bejagt. Gerade war auch Jagdsaison. Tunesier hatten als Muslime kein Interesse an dem unreinen Fleisch, aber die Jagdtouristen schätzten die imposanten Hauer und nahmen meist ausdrucksvolle Trophäen mit nach Hause-und das Fleisch blieb teilweise für die Hunde. Man musste sehen wo man blieb und so verdiente sich seine Meute, die hervorragende Nasen aufwies, ihren Unterhalt sozusagen selber. Während Ismael seinen Gedanken nachhing, sprach Khaled weiter: „Wir bräuchten hier einige Hunde zur Nachsuche!“ sagte er und Ismael ließ sich den Standort durchgeben und versprach in Kürze zu kommen. Ein wenig verwundert prüfte er die Koordinaten, die Nasri ihm durchgegeben hatte. Das war nicht weit von der Rennstrecke Brami´s entfernt mitten in der Wüste-ob seine Hunde da natürlich eine Spur finden würden, war fraglich und genauso rätselhaft war auch, welches Wild man da angeschossen hatte. Aber dann beschloss er, sich deswegen keine Gedanken zu machen-er hatte den Stundenpreis für Mann und Hunde durchgegeben und sein Gegenüber hatte den ohne zu handeln akzeptiert, dabei wäre er durchaus noch runter gegangen.
So lud er mittels einer Auffahrtrampe sein Quad mit Allradantrieb auf-die beste Fortbewegungsmöglichkeit in diesem Gelände- befahl seinen Hunden ebenfalls auf die Ladefläche des Autos zu springen und nachdem er kurz seiner Familie Bescheid gegeben hatte, fuhr er zur angegebenen Stelle. Das Auto musste er am Rand der Piste stehen lassen, aber sein Quad pflügte mühelos durch den Sand und seine Meute folgte ihm aufgeregt jaulend mit den Nasen im Wind.
Als er bei den beiden Männern ankam, starrte er sie verwundert an. Die sahen überhaupt nicht wie Jagdtouristen aus und hatten auch keine Gewehre bei sich. Seine Hunde begrüßten schwanzwedelnd die fremden Männer-das lag in ihrer Natur, dass sie freundlich zu allen Menschen waren. Ismael stieg nun von seinem Quad und als er sah, was da am Boden vor dem kleineren Mann mit den kurz geschorenen Haaren im Sand lag, rutschte ihm das Herz in die Hose. Verdammter Mist-das war ein Rennhelm mit Sprechfunk darin, das Visier blutverschmiert und er hatte dieselbe Farbe wie der Rennanzug ihres Patienten!Der kleine Yasser hatte eine kräftige Hühnersuppe mit Linsen zu Mittag gegessen-ach es war so schön, dass sie gerade jeden Tag alle miteinander satt wurden! Demütig bat er dann seine Mutter: „Darf ich einem fremden Mann der Hunger hat, ein Schüsselchen Suppe bringen?“ fragte er und die Mutter erlaubte es sofort. Sie hatte prächtige Kinder und die Gabe von Almosen war auch fest in ihrem Glauben verankert. Wenn man etwas entbehren konnte und es einem anderen noch schlechter ging als einem selber, dann war es die Pflicht eines Gläubigen, dem etwas abzugeben. Allah würde sich das merken und ihren Sohn im Paradies dafür entlohnen-auf dieser Welt und in ihrer Situation wohl eher nicht. So nahm Yasser ein Schüsselchen wohlriechende Suppe und einen Löffel und balancierte die ins Krankenhaus. Als er an den Platz kam, wo das Bett seines neuen Freundes gestanden hatte, war der leer. Yasser erschrak fürchterlich, aber die Angehörigen der Mitpatienten beruhigten ihn. „Er wurde abgeholt, damit der Gips aufgeschnitten wird!“ teilten sie ihm mit und so nahm Yasser mit seiner Schüssel in einer Ecke des Krankensaals auf dem Boden Platz. Er wärmte mit den Händen die Schale und tatsächlich wurde wenig später sein Schützling hereingefahren. Er sah nochmals schlechter aus als am Morgen, aber immerhin hing jetzt eine Infusion an einem Ständer an seinem Bett und die Gipse waren auch aufgeschnitten. Sofort sah Yasser nach, ob Hand und Fuß noch blau waren, aber die hatten wieder eine normale Farbe.
Ben, der gerade ein wenig eingedöst war, erwachte als Yasser an seiner Decke zupfte und sah den kleinen Jungen mit trüben Augen an. „Hallo!“ sagte er wieder und mit einem Lächeln erwiderte Yasser den Gruß. Dann holte er aufgeregt sein Schüsselchen hervor und begann Ben die Suppe Löffel für Löffel einzugeben. Ben war dankbar-wenigstens war das etwas Flüssiges und schmeckte auch recht gut. Allerdings konnte er nach der halben Schüssel nicht mehr-und das er, der sonst riesige Portionen verdrücken konnte. Aber er würde selber vernünftig sein-er wollte nicht schon wieder kotzen und so bedeutete er dem kleinen Jungen durch ein Drehen seines Kopfes dass er fertig sei. Yasser aß nach kurzer Überlegung den Rest der Suppe selber, verabschiedete sich mit einem kurzen „Salam!“ und ging nach Hause, um die Schüssel zurückzubringen. Danach saß er wieder eine Weile bettelnd vor einem Hotel, um gegen Abend erneut ins Krankenhaus zu gehen, wo es ihn fast magisch hinzog.