Beiträge von susan

    Raffiniert wie Hartmut das schafft, die IP-Adresse des Jägervereinsheims rauszufinden. Man sieht halt, dass du da vom Fach bist, Campino! :D
    Jetzt erinnert sich Ben an den schwarzen Audi, aber anscheinend tut ihnen der Täter nicht den Gefallen und sitzt da auf dem Präsentierteller.
    Schade dass Ben findet, dass der Zeitpunkt für eine Entschuldigung noch nicht gekommen ist-dabei ist es dafür nie zu früh! Ich denke nämlich auch, dass sie nur gemeinsam eine Chance haben den Täter zu fassen!

    Wenn wir heute jammern wollen, dann aber auf hohem Niveau! Ich saß gebannt vor dem Fernseher und auch als klar war, dass die beiden Mädchen die Täter und in diesem Fall erstmal nicht die Opfer waren, war deswegen die Spannung noch lange nicht raus.
    Alex hatte diesmal wieder eine größere Rolle, das aber bravourös gemeistert!
    Mir hat schon gleich am Anfang gefallen, als bei dem Gespräch mit Felix in Semir´s BMW die Aussage fiel, dass Alex und Felix ja nun so etwas wie Brüder wären. Das hat mir zum Schluss des Piloten nämlich gefehlt-um so besser, dass es jetzt nachgeholt wurde-ich hoffe ja, dass wir Felix noch viel öfter zu sehen kriegen in den kommenden Folgen-von dessen schauspielerischen Leistungen können sich nämlich die beiden weiblichen Darstellerinnen der beiden Schwestern was abschneiden. Die konnten mich nämlich beide nicht überzeugen-ich fühlte mich bei deren Spiel meist in ne Soap versetzt und sowas schaue ich üblicherweise nicht.
    Klar war so manches an der Story nicht ganz schlüssig, aber bei der Umsetzung kam immer Spannung auf und wann war Cobra schon jemals real! Also stört mich das jetzt nicht!
    Insgesamt kam die Folge natürlich nicht an den spitzenmäßigen Pilotfilm ran, war aber eine solide Donnerstagsunterhaltung-da hatten wir schon anderes! Mit der Punktevergabe tue ich mich schwer, ich würde so 7,5-8 geben.

    Gestern hatte ich einfach keine Zeit zum Lesen und Feeden-wenn Cobratag ist, muss der restliche Tag straff durchorganisiert werden, damit ich Punkt 20.15 Uhr vor dem Fernseher liege! ;)
    Jan, Ben und Semir sehen nach Leonie, der es (noch) gut geht. Oh Mann, wenn Semir wüsste, dass er höchstpersönlich die Verbrecher zu ihr geführt hat! Immerhin bleibt er dann wenigstens als Aufpasser, aber die Verbrecher werden leider wohl mit großem Aufgebot kommen. Und Mann-als Ben und Jan an dem Informanten, der geschickt die Schutzwohnung ausfindig gemacht hat, vorbeigehen, erkennt dieser Jan.Warum der ihn aber umgekehrt nicht? Habe ich jetzt Paranoia, oder steckt Jan doch mit drin?
    Im Gericht trifft man sich derweil in der Kantine-komisch, dass die alle vor so ner aufregenden Verhandlung was essen können-ich würde da eher die Klos belagern-aber das sind halt Männer, kaum ein fürstliches Frühstück hinter sich, brauchen die schon wieder was zu futtern!

    Nun müssen Kevin und Ben leider davon ausgehen, dass die Verwundung Jenni´s genau so geplant war, wie sie abgelaufen ist. Obwohl Ben inzwischen eingesehen hat, dass er einen Fehler gemacht hat, als er Kevin so angegriffen hat, kann er sich noch nicht entschuldigen und auch Kevin ist emotional so aufgewühlt, dass er noch nicht bereit für ein Gespräch ist. Trotzdem ermitteln die beiden im Auftrag der Chefin weiter und landen beim Express. Na so gut Ben im Autoschrotten ist, so macht das Kevin mit der teuren Kamera des Fotografen-ich fürchte, das wird noch ein Nachspiel haben! Was macht allerdings Hartmut derweil im Auto? Hackt der sich gerade ins w-lan der Zeitung ein, um an die IP-Adresse des Attentäters zu kommen, oder muss er dazu an einen PC im Gebäude?
    Semir und André sind derweil zu ihrem Ermittlungsausflug aufgebrochen-ich hoffe ja, die sind erfolgreich, damit Semir seinen Seelenfrieden wiederfindet!

    Nachdem es draußen schon sehr kalt war-immerhin hatten sie Dezember-hatten Günther und Dietmar kurz überlegt, wo sie die fünf Tunesier mit ihren Waffen hinbringen könnten. Man brauchte eine geheime beheizbare Wohnung und da hatte einer der beiden Brüder eine Idee gehabt, denn an ihrem Schlüsselbrett hing fast vergessen bereits seit vielen Monaten ein Schlüssel, darunter ein Namensschild. Auf dem Weg zum Flughafen war Dietmar kurz an der Wohnung vorbeigefahren, aber wie er von unten bereits erkennen konnte, waren da keine Vorhänge an den Fenstern, anscheinend war sie noch nicht von Neuem vermietet. So hatte Günther die drei bis zu den Zähnen bewaffneten Männer mit mehreren Isomatten und Schlafsäcken eingepackt und Dietmar war mit den beiden anderen dazu gestoßen. Sie hatten noch beim nächsten Türken angehalten und einige Portionen Döner mitgenommen-Getränke hatte Dietmar im Wagen-und so begrüßten sich wenig später die fünf Tunesier, die sich aus den Terrorcamps in ihrer Heimat bestens kannten. Gemeinsam aßen sie und Günther und Dietmar fuhren dann zurück in ihre Wohnungen, damit sie sich auch nicht auffällig verhielten.

    Als Semir nach Hause gekommen war, war Andrea schon ins Bett gegangen-immerhin war es inzwischen kurz vor Mitternacht. Allerdings hatte sie gekocht und für Semir stand ein gefüllter Teller bereit, den er sich in der Mikrowelle warm machte und dessen Inhalt mit Genuss verspeiste. Immerhin hatte er seit dem Frühstück in Sousse nichts mehr gegessen und beim Anblick des leckeren Eintopfs hatte sein Magen zu knurren begonnen. Ein Bier vervollständigte sein Mahl, danach duschte er noch-immerhin war er seit zwei Tagen nicht aus den Kleidern gekommen und als er wenig später zu Andrea ins Bett schlüpfte, schmiegte sie sich an ihn und flüsterte: „Schön dass du da bist!“ um danach sofort weiter zu schlafen. Semir brauchte noch eine Weile, aber irgendwann war er auch weg und erwachte erst, als Andrea´s Wecker um 6.30 Uhr losging.

    Brami hatte in dem Hotel, in dem sich das Personal vor Servicebereitschaft beinahe überschlug-immerhin gab der Dauergast hervorragende Trinkgelder-seine Suite aufgesucht. In ihm hatte sich ein Druck aufgebaut, den er dringend loswerden musste und so rief er bei dem Escortservice an, der ihm seine Begleiterinnen in Köln immer beschaffte und orderte gleich zwei der jungen Frauen. Er nahm gemeinsam mit ihnen ein erlesenes Mahl ein, das der Zimmerservice wundervoll arrangierte, trank mit seinen Begleiterinnen erlesenen Champagner dazu und danach landete er –wie fast immer- mit den Damen im Bett und ließ sich nach allen Regeln der Kunst verwöhnen. Als er genug hatte, warf er die beiden mit einem großzügigen Trinkgeld kurzerhand hinaus, um danach in einen traumlosen Schlaf zu fallen. Der Tag des Attentats rückte immer näher und er freute sich schon darauf, die deutschen Wirtschaftsmogule in Angst und Schrecken zu versetzen-und diese Polizisten würde er auch noch kriegen!

    Ben hatte im Krankenhaus noch einen ZVK gekriegt und danach hatte man ihn einfach in Ruhe gelassen. Die Messwerte zeigten immer noch einen Flüssigkeitsbedarf an, also hatte man ihm noch mehrere Liter Infusion zukommen lassen, ohne dass allerdings auch nur ein Tropfen Urin im Beutel erschien. Man hatte zielgerichtet seine Elektrolytwerte ausgeglichen, ihm Glucoselösung angeboten, um seine Energiereserven aufzufüllen und fiebersenkende Medikamente verabreicht, denn die Temperatur war inzwischen bei fast 40°C angelangt. Man entschied sich ein Breitbandantibiotikum zu verabreichen, allerdings entnahm man zuvor noch einen Abstrich aus dem Sekret, das neben der Thoraxdrainage herauslief-wenn dieser Befund da war, konnte man überprüfen, ob die Antibiose richtig war, aber man musste sofort damit beginnen, wenn man sein Leben retten wollte. So wurde es Morgen und Sarah eilte, nachdem sie Tim nochmals gestillt und dann ihrer Schwägerin übergeben hatte, zum Krankenhaus.

    Der Narkosearzt hatte während der Operation alle Hände voll zu tun gehabt. Erstens war der Organismus seines Patienten trotz der Infusionen, die er bereits erhalten hatte, immer noch ausgetrocknet, was man an den stehenden Hautfalten sehen konnte. Außerdem war der Kreislauf instabil und auch die roten Blutkörperchen waren in viel zu geringem Maße vorhanden, während die Leukozyten-vermutlich wegen der Infektion im Brustraum- massiv erhöht waren, wie auch alle anderen Entzündungswerte. Man hatte gleich nachdem der niedrige Hb bekannt war, mehrere Konserven eingekreuzt und nun hatte Ben intraoperativ bereits fünf davon bekommen, da Operationen an der Wirbelsäule fast immer mit einem hohen Blutverlust einhergingen und Ben zuvor schon sehr ausgeblutet gewesen war. „Wie mir der Notarzt mitgeteilt hat, hat ein tunesischer Praktiker gestern Abend unserem Patienten eine Frischbluttransfusion zukommen lassen-ich denke ohne die wäre er schon nicht mehr am Leben!“ hatte der Anästhesist seinen Kollegen erklärt, die schweigend nickten. Während der Wirbelsäulenoperation wurde am Tisch so wenig wie möglich gesprochen, da der Mundschutz nicht alle Keime aus der Ausatemluft zurückhalten konnte und man so eine Infektionsgefahr für den Patienten vermeiden wollte. Nach dem Wundverschluss allerdings tauschten sich die Ärzte durchaus aus und als man den zweiten Tisch bereit hatte, löste man die Fixierungen.

    Der Narkosearzt hatte mit dem Noradrenalin gespielt, um den Blutdruck in einem möglichst optimalen Rahmen zu halten. Während die Durchblutung des Gehirns und der Nieren eher höhere Drücke verlangte, waren die Operateure mit niedrigeren Drücken zufrieden, damit die Blutgefäße nicht so schweißten. Nun entfernte man die Lagerungshilfen und drehte Ben gemeinsam auf den frischen geraden Tisch. Die Wirbelsäule war nun von innen stabilisiert, darum musste man nun nicht mehr so aufpassen, dass man die Achsen korrekt hielt, aber trotzdem fassten alle Beteiligten äußerst vorsichtig mit an. Als Ben auf dem Rücken lag, sah er momentan ganz verändert aus, da die Schwerkraft das Gewebewasser hatte nach unten sacken lassen und sein Gesicht nun sehr geschwollen war, das würde sich aber von alleine geben. Nun legte der Narkosearzt noch eine Magensonde, denn für eine endoskopische Inspektion des Bauchraums mussten alle Hohlorgane möglichst leer sein, aber außer ein wenig Magensaft lief da nichts ab. Der Pfleger hatte Ben inzwischen wieder fixiert und den Bauch großflächig desinfiziert und nun stand das nächste OP-Team bereit und schlüpfte gerade in seine Mäntel.

    Sarah und Semir saßen immer noch wie auf glühenden Kohlen vor der OP-Abteilung und warteten darauf, dass man ihnen Auskunft gab, oder endlich ein Bett herausgefahren würde. Semir hatte Sarah von seinem Aufenthalt in Tunesien erzählt, von den Zuständen in dem dortigen Krankenhaus und ihrer Flucht. Auch die Gastfreundschaft von Yasser´s Familie hatte er erwähnt und Sarah versprach, sich bei denen noch persönlich zu bedanken. Die Minuten wurden zu Stunden und angstvoll beobachteten die beiden die Uhr, deren Zeiger quälend langsam nach vorne wanderte. Endlich öffnete sich kurz nach 21.00 Uhr die Tür und der Wirbelsäulenchirurg, dessen Haar verschwitzt und an den Kopf geklatscht war, setzte sich zu ihnen. „Also mein Part ist beendet-wir konnten ein großes Hämatom im Lendenwirbelbereich ausräumen, die gebrochenen Wirbel mit einem Fixateur intern stabilisieren und eine Verletzung der Dura hat nicht vorgelegen. Wenn dein Freund Glück hat, Sarah, ist die Lähmung ganz, oder zumindest teilweise reversibel. Allerdings wird es fast sicher noch zu einer postoperativen Schwellung kommen und ob tatsächlich etwas zurückbleibt, wird man erst in einigen Tagen bis Wochen sehen, aber du kannst zumindest verhalten optimistisch sein!“ teilte er ihr mit und nun begann Sarah, die sich schon lange wieder beruhigt gehabt hatte, erneut zu weinen, aber diesmal vor Erleichterung. „Jetzt schauen sich die Viszeralchirurgen gerade den Bauch von innen an-ich kann euch nicht sagen, wie lange das dauern wird!“ informierte sie der Chirurg noch, bevor er nach Hause ging. Er hatte eigentlich schon lange keinen Dienst mehr, aber es war für ihn selbstverständlich, dass er so einen Notfall noch persönlich versorgte-immerhin wurde behauptet, dass er der beste Wirbelsäulenchirurg des Universitätsklinikums war und Mitarbeiter und deren Angehörige wurden durchaus bevorzugt behandelt.
    Sarah und Semir lehnten sich zurück und Semir fragte: „Soll ich uns mal aus dem Automaten was zu trinken besorgen?“ und Sarah nickte müde. Hoffentlich ging weiterhin alles gut!

    Die Bauchchirurgen hatten inzwischen mit einem dicken Trokar direkt neben dem Nabel Ben´s Bauchwand durchstoßen und den Bauch mit Kohlensäuregas aufgeblasen. Man kippte den OP-Tisch stark kopfwärts, was bei Ben durch die Flüssigkeitsverschiebung sofort zu einem Blutdruckanstieg führte und das Noradrenalin reduziert werden konnte. Sorgfältig inspizierten die beteiligten Chirurgen das Innere des Abdomens und fanden viele Blutergüsse, die man soweit möglich absaugte, aber keine frische Blutung mehr. Ben´s Blutdruck rauschte inzwischen wieder ab und trotz aller medikamentöser Unterstützung schlug sein Herz rasend schnell und der Narkosearzt bestimmte: „Ihr müsst schnellstmöglich zum Ende kommen, sonst übersteht er das nicht und den Eingriff am Thorax müssen wir auch verschieben. Er ist gerade so instabil, wir lassen ihn nachbeatmet und bringen ihn erst einmal auf die Intensiv zum Stabilisieren. Morgen sehen wir weiter!“ sagte er und die Chirurgen beendeten so schnell wie möglich die Laparoskopie. Mit wenigen Stichen verschloss man zwei der drei kleinen Löchlein in Ben´s Bauch wieder, fädelte durch das dritte eine Easyflowdrainage um eine mögliche Nachblutung nicht zu übersehen, klebte einige Sterilpflaster darüber und brachte den Tisch wieder in Normalstellung, was erneut massive Blutdruckschwankungen zur Folge hatte. Der Springer hatte die Thoraxchirurgen verständigt, dass man heute Nacht keinen Eingriff mehr vornehmen konnte und so war wenig später Ben auf dem Weg zur Schleuse, wo ihn schon ein Intensivarzt und eine Intensivschwester mit einem Intensivbett mit Transportbeatmungsgerät und Monitoring erwarteten.
    Sarah war aufgesprungen, als sie ihre Kollegen von der chirurgischen Intensiv heranfahren sah. „Wir holen deinen Freund beatmet ab!“ informierte sie der Arzt, was aber eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre, denn die Gerätschaften sprachen für sich. Wenig später wurde Ben blass und zugedeckt bis zum Hals herausgefahren und Sarah und Semir folgten schweigend dem Bett bis vor die Intensiv. „Sarah, wir holen dich herein, wenn wir ihn versorgt haben!“ sagte der Intensivarzt freundlich und nun saßen die junge Frau und der Polizist erneut auf unbequemen Besucherstühlen und warteten. „Jetzt kann ich mit den Angehörigen meiner Patienten mitfühlen!“ bemerkte Sarah und Semir nickte schweigend und ließ vor seinem inneren Auge Revue passieren, wie viel Zeit er schon damit verbracht hatte vor Notaufnahmen und Operationssälen auf erlösende oder auch niederschmetternde Nachrichten zu warten-sicher schon mehr als Sarah, die ja normalerweise auf der anderen Seite der Tür am Schaffen war. Wieder zogen sich die Minuten wie Kaugummi, bis sie endlich herein gebeten wurden. Sarah trat an die Seite ihres schwer kranken und immer noch instabilen Lebensgefährten. „Halt durch Schatz!“ sagte sie und küsste ihn sanft auf die bärtige Wange. „Sarah-du kannst hier gar nichts tun-im Bauch wurden nur Blutergüsse gefunden, aber keine frische Blutung mehr, wie befürchtet. Wir legen ihm jetzt einen ZVK und lassen ihn dann ein wenig zur Ruhe kommen, damit morgen die nächste OP am Thorax vorgenommen werden kann. Er ist sediert und ich würde vorschlagen, du gehst jetzt auch nach Hause und ruhst dich ein wenig aus-wir passen gut auf ihn auf und informieren dich natürlich sofort, wenn sich etwas verändert!“ sagte der Anästhesist und Sarah nickte schweigend. „Aber ich wasche ihn morgen früh höchstpersönlich, gebt das bitte an die Frühschicht weiter!“ sagte sie dann noch im Hinausgehen und ihre Kollegin lächelte. „Ich richte es aus, da wird sich der Frühdienst aber freuen!“ sagte sie herzlich und nun verließen Sarah und Semir endgültig die Intensiv und kurz darauf das Krankenhaus. Sarah meinte sowieso beinahe zu platzen, so voller Milch waren ihre Brüste und während Semir nach einer herzlichen Verabschiedung und nachdem er sie zu ihrem Wagen gebracht hatte mit dem BMW nach Hause fuhr, erreichte Sarah wenig später ihre Wohnung und war redlich froh, dass Tim noch auf war und auch Hunger hatte. Sie nahm ihn mit ins Bett und obwohl sie es nicht für möglich gehalten hatte, schlief sie mit ihrem Sohn an der Brust wenig später ein und erwachte erst am Morgen.

    Jenny spielt mit Leonie-erst Monopoly, dann Barbie, diese Dinge werden wohl immer gleich bleiben ^^ . Jenny hat schon eine ziemliche Bindung zu dem Mädchen aufgebaut-hey, hallo Jenny, das ist ein Job!
    Semir und Jan sind inzwischen auf dem Weg zur Safewohnung, die sich vermutlich in Chorweiler befindet. Verdammter Mist-vermutlich führen die beiden die Verbrecher geradewegs zu Leonie. Erschreckend, was Jan seinem ehemaligen Partner über Stenger erzählt. Als ob man so einfach sein Kind verkaufen würde, damit es von fremden Männern brutal vergewaltigt wird!

    Eigentlich ist diese Kapitel ja völlig OT und keine Cobrageschichte-ich weiss, habe aber trotzdem gedacht, vielleicht interessiert euch mal der Ablauf und Aufwand bei einer Wirbelsäulenoperation! Und keine Sorge für die "Nichtmedizinfans"-es wird schon noch spannend, wobei für mich eben so ne OP auch spannend ist! :D

    Zügig wurde er intubiert und bevor man ihn in den Saal fuhr, legte der Narkosearzt noch in der Leiste, die man wie den Bauch zuvor schnell rasierte, einen arteriellen Zugang, damit man den Blutdruck kontinuierlich kontrollieren konnte. Den ZVK verschob man auf später, aber der Anästhesieschwester gelang es einen zweiten Zugang am rechten Handrücken zu legen, der seit dem Vortag ein wenig schlanker geworden war, obwohl der ganze Arm durchaus noch dick, heiß und geschwollen war. So konnte man das Noradrenalin, mit dem man den Blutdruck stützte, langsam über den dünnen Zugang laufen lassen und hatte das dicke Schläuchlein am Hals für andere Infusionslösungen und Medikamente frei. Jemand hatte Fieber gemessen und die Temperatur betrug fast 39°C, also war irgendwo im Körper ein septisches Geschehen. Als man nun den Verband an Ben´s Brustkorb um die Thoraxdrainage löste, war sofort klar, wo da vermutlich die Ursache dafür war-neben der Einstichstelle floss der pure Eiter aus dem Patienten. „Trotzdem machen wir das jetzt erst mal sauber und kleben dann eine dichte Inzisionsfolie darüber-das müssen wir uns zuletzt ansehen. Jetzt ist es wichtig, dass wir keine Keime in den Operationsbereich am Rücken übertragen, aber die Entlastung des Rückenmarks hat jetzt oberste Priorität, denn mit jeder Stunde, wo das Hämatom und die Schwellung auf den Spinalkanal drücken, wird es unwahrscheinlicher, dass die Lähmung völlig reversibel ist!“ ordnete der Wirbelsäulenchirurg an und alle Anwesenden stimmten ihm zu. So säuberte und verklebte der Springer den Brustkorb wieder, desinfizierte seine Hände danach gründlich und dann fuhr man Ben in den Saal, um dort die Bauchlagerung des narkotisierten Patienten vorzunehmen.
    Die Lagerungshilfsmittel waren alle bereit, dazu fünf Personen, von denen jeder genau wusste, was er zu tun hatte. Unter dem Kommando des Narkosearztes, der den Kopf hielt und den Tubus, die Thoraxdrainage und die Zugänge im Auge behielt, drehte man Ben achsengerecht auf den Bauch. Unter die Brust kam ein spezielles Lagerungskissen, beide Arme wurden kopfwärts nach oben in Armhalter mit gepolsterten Ulnarisstützen gelegt, wobei das mit dem Gipsverband schwierig war, aber letztendlich doch klappte. Die Beine wurden an der Schienbeinkante unterpolstert, wieder soweit der Gips das erlaubte und eine dicke Rolle kam unter die Füße. Gerade in Bauchlage war es extrem wichtig, dass man auf physiologische Gelenksstellungen und gute Polsterung achtete, weil es da leicht zu Nervenschädigungen kam. Ben´s Stirn ruhte in einem Silikonring, so dass der Narkosearzt an den Tubus konnte, falls das nötig würde und nun ordnete man noch die Zugänge, den Katheter und den Thoraxschlauch, während die Wirbelsäulenchirurgen und der Assistenzarzt sich endgültig waschen gingen.

    Der Springer desinfizierte nun dreimal gründlich die ganze Rückenpartie von den Schultern bis zu den Oberschenkeln und steckte mit einer Kornzange auch einen mit Schleimhautdesinfektionsmittel getränkten Tupfer in den Anus, der dort bis zum Ende der Operation verbleiben würde um ein Aufsteigen von Darmkeimen zu vermeiden. Man legte noch einen breiten gepolsterten Gurt über die Oberschenkel, erstens um einen Sturz des Patienten vom Tisch zu verhindern und zweitens auch, um den am Platz zu halten, wenn man intraoperativ den OP-Tisch stark kippen musste. Inzwischen waren die Ärzte mit ihrer chirurgischen Händedesinfektion fertig und die instrumentierende Schwester reichte ihnen ihre Mäntel, die vom Springer hinten verschlossen wurden und alle zogen zwei Paar Handschuhe an-die unteren in grün als Indikatorhandschuhe, damit man eine Beschädigung sofort erkennen konnte. Ben`s Rücken wurde erst mit Inzisionsfolie abgeklebt, einer sterilen, durchsichtigen Klebefolie, um auch jeden eventuell noch vorhandenen Hautkeim fern zu halten, danach wurde der ganze Patient mit sterilen Einmaltüchern abgedeckt und nachdem der Operateur, der eine Lupenbrille trug, sich noch das Licht mit sterilen aufsteckbaren Handgriffen eingestellt hatte, begann man mit einem mehrere Zentimeter langen Schnitt die Haut über Ben´s Wirbelsäule zu eröffnen.
    Nach wenigen Millimetern sah man schon das von Blutergüssen unterlaufenen Muskelgewebe, mehrere Knochensplitter kamen ihnen entgegen, wobei man die kleineren entfernt und die größeren nur beiseite schob- die würde man später mit Metallstiften stabilisieren- und als man mit Bohrern und durch vorsichtiges Freipräparieren, um die austretenden Nerven zu schonen, endlich zum Spinalkanal gelangte, war dort sofort ein imponierendes riesiges Hämatom zu sehen, das man soweit möglich absaugte und ausräumte und danach eine Blutstillung vornahm. Sehr vorsichtig kontrollierte der Wirbelsäulenchirurg die Rückenmarkshaut, aber die war tatsächlich nicht verletzt und es trat auch kein Liquor, also Hirnwasser, aus.

    „Vielleicht haben wir Glück!“ sagte der Wirbelsäulenchirurg und begann nun mit Hilfe seiner Assistenten die gebrochenen Wirbel mit Osteosynthesematerial aus Metall zu versorgen. Ein spezieller Titanstab, ein Fixateur intern wurde neben der Wirbelsäule eingeschlagen und an dem die Knochenfragmente verschraubt. Den würde man, falls es möglich war, in etwa einem Jahr wieder entfernen. Ein hinzu gerufener Neurologe maß die Nervenströme an Ben´s Füßen, indem man elektrisch von oben her stimulierte und prüfte auch die Fußsohlenreflexe. „Babinsky wieder negativ!“ stellte er zufrieden fest und nun begann man, nachdem man drei Drainagen eingelegt hatte mit dem schichtweisen Wundverschluss. „Wenn er Glück hat und die Schwellung auch zurück geht, hat er die Chance, dass die Lähmung zumindest in großen Teilen reversibel ist!“ sagte nun der Wirbelsäulenchirurg und die Anwesenden nickten. Es waren fast vier Stunden vergangen und nun rief man die Viszeralchirurgen, damit die sich langsam für ihren Part fertig machten, wenn man Ben zurückgedreht hatte. Man klebte noch einen dicken Verband auf Ben´s unteren Rücken, entfernte den Desinfektionstupfer und dann wurde ein zweiter Tisch zum Umlagern danebengefahren.

    Puh-jetzt haben sich Ben und Kevin aber gezofft! Ben wird auch ungerecht und saublöd, dass die Chefin da Dinge von Kevin hört, die sie eigentlich lieber nicht wissen sollte! Trotzdem behält sie die Nerven und versucht mit logischen Argumenten die beiden wieder zu einem Team zu machen-ich hoffe ja, das gelingt ihr! Und außerdem hoffe ich, dass Jenni das Ganze ohne Spätfolgen überstehen kann!
    Ganz dichte atmosphärische Beschreibung auf dem Krankenhausflur-habe die Spannung durch meinen PC gespürt!

    Na jetzt wissen wir, wie Semir an den Peilsender gekommen ist-wer sich allerdings in ner JVA auskennt weiss, dass das so nicht möglich ist, dass jemand einfach so vor der Tür steht. Egal ob Insasse, Besucher, Lieferant-das geht über mehrere Stationen mit Überwachungskameras, Schleusen, Personen-und Ausweiskontrollen etc. und es ist im Eingangsbereich auch nie nur ein einziger Beamter tätig. Aber Elli-es ehrt dich, dass du davon keine Ahnung hast-ich weiss das auch anderswoher, nicht als Insassin :D .
    Auf jeden Fall geht der Fall jetzt in die heisse Phase, in Kürze beginnt die Verhandlung und Jenni bleibt mit Leonie alleine in der Schutzwohnung zurück-oh je! ;(

    Brami hatte kurz überlegt, aber am Flughafen waren einfach zu viele Leute, dazu bewaffnete Bundespolizei-da würde er sich nach einem Anschlag nicht unerkannt aus dem Staub machen können. Er würde jetzt erst mal Quartier in dem Luxushotel nehmen, in dem er eine Suite reserviert hatte in der er auch Ersatzkleidung deponiert hatte. Seine Lakaien allerdings würden in den Räumen an der Rennstrecke nächtigen-das war ein Teil des Deals mit den Haug-Brüdern-sie beherbergten und verköstigten ohne nachzufragen die Männer, die er zu ihren Einsätzen in Europa mitbrachte. Sie wurden dafür bezahlt, Augen und Ohren zuzumachen und konnten davon ganz gut leben und bekamen noch ihr Rennsporthobby mitfinanziert. Außerdem war es eine perfekte Tarnung-man zog den Männern einen Mechanikeroverall an, gab ihnen einen Schraubenschlüssel in die Hand und verschmierte ein wenig Motorenöl, sofort bezweifelte niemand mehr, dass er einen harmlosen Facharbeiter vor sich hatte-und nicht einen gefährlichen Terroristen, der sich mit Waffenkunde und Nahkampftechniken besser auskannte, als mit Motoren. Während Brami sich also ein Taxi nahm, zückte er schon sein Telefon und beorderte Dietmar Haug zur Abholung an den Flughafen. „Übrigens war dieser Jäger leider doch nicht tot, sondern wurde gerettet und jetzt mit einem Ambulanzflieger nach Köln zurückgebracht-dieses Problem müssen wir noch lösen!“ sagte er ganz nebenbei und Dietmar wurde es ganz anders-verdammt, das war großer Mist-da führte die Spur direkt zu ihnen und außerdem war der auch noch Polizist! Er würde die beiden Männer abholen, aber dann mussten sie für die und die drei anderen, die gerade bei der Kartbahn ihr Lager aufgeschlagen hatten, ein anderes Versteck finden-aber er hatte da schon eine Idee! Wenig später stand er am Flughafen und bat die beiden Tunesier in fließendem Französisch einzusteigen und dann fuhr er zum neuen Versteck, in das Günther inzwischen auch die restlichen Männer gebracht hatte.

    Ben wurde inzwischen in die OP-Abteilung gebracht. Sarah war noch ein ganzes Stück mitgelaufen und hatte seine Hand gehalten, aber dann musste sie draußen warten-das machte ihr der begleitende Anästhesist unmissverständlich klar. „Sarah beim besten Willen-es macht keinen Sinn, dass du jetzt mitkommst, du hältst durch deine persönliche Befangenheit die Leute höchstens vom Arbeiten ab. Sei jetzt einfach Angehörige, ich passe auf deinen Freund schon auf!“ sagte er freundlich aber bestimmt und so hatte ihn Sarah widerstrebend losgelassen und auf den Stühlen vor dem OP-Bereich Platz genommen.
    Obwohl Ben ja in den letzten Tagen wesentlich Schlimmeres mitgemacht hatte, schlug sein Herz trotzdem vor Angst bis zum Hals. Er lag immer noch völlig flach auf seiner Spezialmatratze und so konnte er eigentlich nur die Decke sehen und das Gesicht des Narkosearztes, der seine Trage am Kopfende schob. Am Fußende war der Monitor angebracht, die moderne Thoraxsaugung hing seitlich an den Gittern und der Perfusor mit Noradrenalin und die Trägerlösung, die jetzt kontrolliert über einen Infusomaten in ihn tropfte waren neben der Sauerstoffbombe seine Begleiter. Wie sehr hätte er sich jetzt Sarah oder Semir als seelische Unterstützung gewünscht, denn er hatte einfach eine Scheißangst vor dem Kommenden. Ob er jemals wieder würde laufen können? Würde er noch starke Schmerzen haben? Irgendwie hatte er nämlich das Gefühl, er könne kein bisschen mehr aushalten jetzt-das Maß war einfach voll, so hatte er die letzten Tage gelitten! Was hatten sie jetzt eigentlich für einen Wochentag? Als er nachdachte flossen seine Gedanken so zäh, darum fragte er nach: „Wir haben heute Mittwoch!“ antwortete der Arzt freundlich und als Ben´s Blick auf eine Uhr fiel, unter der er gerade vorbeigefahren wurde, sah er dass es kurz nach Fünf war. Als sich nun die letzte Tür zur Schleuse öffnete, wurde sein Mund trocken-jetzt wurde es ernst, die nächsten Stunden würden entscheidend über sein weiteres Leben sein.

    Die Schleusenschwester hatte den Spezialtisch schon vorbereitet. „Wir sollen mit dem Umlagern noch warten, bis der Wirbelsäulenchirurg sich eingeschleust hat!“ sagte sie und so verharrte das kleine Trüppchen erst einmal. Man hängte den Sauerstoff schon mal um-ab sofort würde der aus der Flasche, die am OP-Tisch hing gespeist werden. Man legte den Katheterbeutel auf seine Köpermitte und als wenig später der Wirbelsäulenchirurg hinter der Schleusenschwester erschien, nickte er und sagte: „Ok, jetzt könnt ihr die Vakuummatratze belüften!“ und schon öffnete der Pfleger das Ventil, so dass zischend Luft in die Matratze strömte und die allmählich weich wurde. „Herr Jäger-wir haben jetzt einen wichtigen Auftrag an sie, deshalb haben sie auch noch kein Beruhigungsmittel bekommen. Ich möchte jetzt, dass sie ihre Muskulatur anspannen und sich ganz steif machen, während wir sie auf das Schleusenband legen!“ bat er und forderte nun den Narkosearzt auf, Ben´s Kopf senkrecht nach oben zu ziehen, damit während des Umlagerns nichts abrutschte. Ben bemühte sich, aber trotzdem entlockte ihm jede minimale Bewegung ein Stöhnen-seine Beine allerdings spürte er von der Hüfte abwärts nicht. Auch das Katheterlegen vorhin hatte er nur gesehen, aber nicht gefühlt-jetzt wusste er was es hieß, von der Hüfte abwärts gelähmt zu sein-ob er damit zurechtkommen würde, wenn das so bliebe? Er wusste es nicht, aber jetzt erübrigten sich auch die trüben Gedanken, denn gerade trat der Schmerz wieder in den Vordergrund und brachte ihn zum Aufstöhnen.Der übernehmende Narkosearzt war aus dem OP inzwischen auch zu dem Trüppchen getreten und bekam während das Schleusenband Ben langsam zum OP-Tisch beförderte, von seinem Kollegen Übergabe. Er nickte, sein prüfender Blick schweifte über den neuen Patienten und die Geräte und wenig später lag Ben auf dem gepolsterten OP-Tisch wieder flach auf dem Rücken. Man nahm das Hemdchen, das man nachlässig über ihn gelegt hatte, um sein Schamgefühl zu respektieren, weg und ersetzte es durch zwei angewärmte grüne Tücher. Ein grünes Häubchen streifte man noch über seine verschwitzten verstrubbelten Haare und schon ging die Fahrt in die Einleitung los. „Ich bin ihr Narkosearzt und werde gut auf sie aufpassen, aber jetzt dürfen sie gleich schlafen. Hatten sie schon mal Probleme mit einer Narkose oder sind Allergien bekannt?“ fragte er noch, aber Ben, dem immer mulmiger wurde, verneinte. Jetzt wurde der Transportmonitor noch umgehängt und wenig später rauschte das Propofol in Ben´s Vene und er schlief ein.

    Ja dieses Gespräch am Becken zwischen André und Semir- man merkt die haben beide eine schlechte Nacht hinter sich. Jetzt bin ich ja gespannt, was André Semir auf Malle zeigen will. Und Semir gibt zu, dass Andrea eingeweiht ist-das ist auch besser so!
    Der Attentäter ist inzwischen cool wie Hundeschnauze und lässt Ben an sich vorbeiziehen-der muss jetzt seinen Frust abreagieren und da wird vermutlich Kevin gerade Recht kommen!
    Kann da nicht Semir mal den beiden Jungspunden die Leviten lesen und die wieder einnorden?
    Und das mit Paul hast du gut gelöst-vor allem ist dir das selber noch vorher aufgefallen-ich hätte jetzt allerdings auch kein Problem damit gehabt, wenn Hotte und Dieter schon wieder zurück gewesen wären, aber so ist es auf jeden Fall logischer-und gell, das wird mit jeder Geschichte, die man schreibt schwieriger den Überblick zu behalten!

    Wie-ihr wollt jetzt morgen nicht lesen: Die OP verlief planmäßig und pünktlich zum Weihnachtsfest wurde Ben geheilt nach Hause entlassen? Semir verhaftete noch Brami und die Haug-Brüder und jetzt macht er erst mal Urlaub?-Ende
    Hmmm-muss ich mir vielleicht doch noch ein paar Sätze zusätzlich einfallen lassen! ;)

    Inzwischen haben auch Stenger´s Komplizen umdisponiert. Sie lassen anscheinend den Plan fallen, den Bus zu überfallen und wollen statt dessen Semir oder Ben mit Hilfe eines bestechlichen JVA-Beamten verwanzen um so an Leonie zu kommen.
    Semir riecht zwar Lunte, aber er kann sich so gar nicht vorstellen, was den Verbrechern alles einfallen könnte.

    Die beiden Patienten waren wenig später in den Helikoptern verschwunden und die Zurückbleibenden verteilten sich nun auf ihre Fahrzeuge. Sarah fuhr auf dem schnellsten Weg zur Uniklinik-an Bord noch den verletzten tunesischen Fahrer, der Notarzt holte seinen Wagen, der wie der Semir´s auf einem der Langzeitparkplätze stand und brachte, nachdem er sich noch herzlich von den beiden Piloten verabschiedet hatten, die wieder in ihren luxemburgischen Heimatflughafen flogen, seinen Assistenten nach Hause, um dann den wohlverdienten Feierabend zu genießen. Morgen würde er wieder Dienst in der Uniklinik haben und da nach seinem Patienten sehen! Semir steuerte ebenfalls die Uniklinik an, nur die Chefin fuhr Dr. Amami und die Mutter des Jungen zur Kinderklinik, um danach noch in der PASt vorbeizuschauen.

    Semir war nachdenklich zu seinem BMW gelaufen und hatte von unterwegs Andrea angerufen. In groben Zügen erzählte er ihr was geschehen war und Andrea blieb vor Entsetzen beinahe das Herz stehen. „Aber dir ist wirklich nichts passiert?“ fragte sie angstvoll, aber Semir verneinte. „Ich muss jetzt erst mal ins Krankenhaus, ich hätte zuhause keine ruhige Minute, aber mir fällt gerade ein. Könntest du mal mit den Kindern die Spielsachen, die sie doch demnächst auf dem Flohmarkt verkaufen wollten, zusammenpacken-ich hätte da dankbare Abnehmer!“ sagte er und dachte voller Rührung an die selbst gebastelten Spielsachen der tunesischen Kinder. Mit wie wenig waren die zufrieden und in welchem Überfluss im Gegensatz dazu, wurden die meisten deutschen Kinder-seine eingeschlossen- groß. Dennoch hatte diese Familie trotz aller Schicksalsschläge das Herz auf dem rechten Fleck, sie waren warmherzig und hilfsbereit und es war nur recht und billig, wenn die jetzt ein wenig Ablenkung und Geschenke bekamen!
    Als er im Auto saß, ging ihm trotzdem Brami nicht aus dem Kopf-das musste doch herauszufinden sein, ob dessen Learjet ebenfalls in Köln gelandet war! Bevor er den Motor anließ, rief er Susanne an und die versprach, das herauszufinden und ihm dann Bescheid zu geben. Mist-er hätte der Chefin von Ben´s Verdacht mit der Terrorzelle erzählen sollen, aber es war so viel geschehen in den letzten paar Stunden, dass er das völlig verdrängt hatte. Gut-morgen war auch noch ein Tag, da würde er das in Angriff nehmen, aber jetzt war wichtiger, dass Ben professionell versorgt wurde-hoffentlich konnte man an dessen Wirbelsäule noch was machen!

    Der Helikopter mit Ben war inzwischen auf dem Dach der Uniklinik gelandet. Wenig später stand die Trage in der Notaufnahme und ein ganzes Team kümmerte sich um den mehrfach traumatisierten Patienten. Zunächst lagerte man ihn mitsamt der Vakuummatratze, die sowieso der Uniklinik gehörte und vom Notarzt mit Nachweis ausgeliehen worden war, auf eine Untersuchungsliege um. Es war ein gutes Zeichen, dass er ansprechbar und orientiert war. Man schrieb ein EKG, nahm Blut ab, prüfte-soweit in der Matratze möglich- die Reflexe, die an den Beinen sehr schlecht ausfielen und beschloss dann, zunächst ein Ganzkörper-Notfall-CT vorzunehmen. Wenig später lag Ben auf dem Röntgentisch, immer noch geborgen in seiner röntgendurchlässigen Matratze und wie von Geisterhand fuhr er durch den großen Metallbogen, der ihn von Kopf bis Fuß scannte und Schichtaufnahmen seines ganzen Körpers anfertigte. Die Strahlenbelastung war zwar erklecklich, aber man sah im Augenblick keine andere Möglichkeit.
    Gerade als die Röntgenuntersuchung vorgenommen wurde, traf Sarah ein, die den tunesischen Chauffeur einfach einer Kollegin der Notaufnahme mitgab, die sich um ihn kümmern würde. Wie sie wusste, sprach die fließend Französisch und so war das Verständigungsproblem fürs Erste gelöst. Sarah eilte in den Schockraum und wartete gemeinsam mit den anderen ungeduldig, dass der Mann ihres Lebens aus dem CT kam. Die Unfall-und Wirbelsäulenchirurgen begannen schon gemeinsam mit dem Röntgenologen konzentriert am Monitor die Bilder auszuwerten, während die Schwestern und Pfleger Ben wieder auf die Untersuchungsliege hoben. „Der Stiffneck kann ab-die Halswirbelsäule ist in Ordnung!“ kam die Meldung und zu Ben´s Erleichterung nahm man ihm das unbequeme Gestell um den Hals ab. Allerdings waren gerade die Schmerzen wieder schlimmer und der Anästhesist der ihn betreute, gab ihm sofort wieder ein Opiat, was ihn dazu brachte, sich zu entspannen.
    Der Internist kam mit seinem Ultraschallgerät und während er seinen Brust-und Bauchraum schallte, legte ihm ein junger Pfleger einen Blasenkatheter, es kamen aber nur ein paar schmutzig braune Tropfen Urin. Ben hielt sich wie ein Rettungsanker an Sarah´s Hand fest-überall wurde an ihm herum geschraubt und nun wurden auch die Sonographiebefunde im Plenum besprochen. Die Laborwerte waren ebenfalls eingetroffen und kaum ein Wert war im Normbereich. Eigentlich war es anhand der Werte erstaunlich, dass Ben überhaupt noch wach und ansprechbar war, aber nun trat der Wirbelsäulenchirurg zu ihm und Sarah. „Herr Jäger, wir müssen jetzt vordergründig ihren Rücken operieren. Sie haben mehrere Frakturen der Lendenwirbelsäule. So wie es aussieht hat aber kein Knochenfragment den Wirbelkanal verletzt, wir gehen jetzt davon aus, dass sie die bestehende Lähmung infolge eines Blutergusses in diesem Bereich haben. Der muss dringend entlastet werden, sonst sind die Lähmungen vielleicht irreversibel. Leider sind ihre Nierenwerte sehr hoch, daher konnten wir ihnen zum CT auch kein Kontrastmittel geben und wir wissen auch noch nicht so genau, was in ihrem Bauchraum so vor sich geht. Wir werden sie deshalb in Narkose legen und zunächst einmal die Wirbelfrakturen behandeln, danach möchten die Viszeralchirurgen mit einer Optik in ihren Bauchraum schauen und eventuell sehen sich auch die Unfallchirurgen noch den Brustkorb näher an, an dem auf der linken Seite so ziemlich alles gebrochen ist, was möglich ist. Sie werden Blutkonserven brauchen und eigentlich müsste jetzt jeder Einzelne von uns sie über die speziellen Risiken der verschiedenen Eingriffe, der Narkose etc. aufklären. Ich würde jetzt allerdings dazu tendieren, sie einfach als Notfall laufen zu lassen, dann ersparen wir alle uns das und verlieren keine Zeit-ist das für sie in Ordnung?“ fragte er und Ben nickte müde. Auch Sarah sagte einfach: „Macht mit ihm was notwendig ist, damit er wieder gesund wird!“ und so war Ben wenig später auf dem Weg in die Operationsabteilung, während Sarah voller Bangen auf den Besucherstühlen davor Platz nahm. Kurz darauf setzte sich jemand neben sie und legte den Arm um sie: „Sarah-ich bin da und warte mit dir!“ sagte er einfach und nun barg Sarah ihren Kopf an Semir´s Schulter und brach erst mal in Tränen aus.

    Nun hat der wahnsinnige Martin also mit den Folterungen begonnen-allerdings fand ich die diesbezügliche Beschreibung auch nicht sonderlich packend und mitreißend. Und die arme Manuela soll nun hingerichtet werden-Mensch Ben-tu was! Wie alt sind Martin und Manuela eigentlich, wenn der "Herr" schon weißes Haar hat und sie zusammen zur Schule gegangen sind?
    Campino: Ja diese Frage wenn ich beantworten könnte, wäre ich auch ein wenig klüger. Ich finde das ja selber auch bedenklich ;( und bin sehr froh, dass anscheinend die meisten Schauspieler Besseres zu tun haben, als FF´s zu konsumieren, sonst würden die sich nicht mehr alleine auf die Straße trauen!
    Die Antwort von Trauerkloß ist ziemlich gut, aber warum dieses Phänomen bei manchen besteht, ist vermutlich ein psychologisches Rätsel. Ich habe meinen Beruf ja eigentlich genau deshalb ergriffen, weil ich gerne Menschen in Extremsituationen helfe und damit deren Leid vielleicht lindern kann, würde aber nie auf die Idee kommen, irgendeinem realen Lebewesen-ob Mensch, ob Tier-etwas anzutun. Na ja-außer in meinen FF´s halt... ;) -aber da sind die Akteure ja auch nicht real! Aber du siehst doch schon an so vielen grausamen Märchen, dass das vielleicht ein Zug in manchen Menschen ist, der schon seit Generationen besteht.

    Mhhmm-bei diesem Frühstück hätte ich auch gerne zugelangt! Allerdings befürchte ich, dass Semir und Ben die Stärkung noch brauchen werden!
    Auf den ersten Blick scheint mit dem Bus alles in Ordnung zu sein. Aber Stenger versucht schon mal die Beamten zu provozieren und sogar zu bestechen.
    Das glaube ich, dass Semir da als Vater von zwei Töchtern drauf anspringt und den Typen am liebsten vermöbeln würde. Ben zieht ihn weg-das bringt ja auch nichts, den jetzt zu verhauen-ich hoffe aber, dass Semir im Verlauf dieser Geschichte noch die Möglichkeit dazu bekommt!

    Puh-erst fühlt man die zarten Bande, die sich gerade zwischen Kevin und Jenni zu bilden beginnen, da wird das traute Zusammensein plötzlich jäh von einem Schuss durchbrochen. Jenni wird anscheinend unterhalb der Weste in den Bauch getroffen und Kevin hat sofort ein deja vú zur Ermordung seiner Schwester. Jetzt hoffe ich nur, dass sie den Bauchschuss überleben kann und dass Ben es schafft, den skrupellosen Attentäter zu schnappen!