Jetzt habe ich die letzten Kapitel in einem Zug durchgelesen und fand sie sehr spannend! Semir und Ben sollen nun Zeugen werden oder sogar entscheiden, welcher ihrer Kollegen als Erster stirbt-wie gruselig! Die PASt ist komplett überwacht-ja NSA lässt grüßen-und die Insassen wissen selber nicht, was sie unternehmen sollen. Mensch-lasst Milena die Computersysteme der Verbrecher hacken, in so nem Fall ist das auch für ne Polizistin legitim-oder holt meinetwegen per Fax zuvor noch einen Gerichtsbeschluss dafür ein!
Wenigstens Anouk geht es besser, aber Andrea durchlebt wie schon so oft wieder eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Ich habe keine Ahnung, wie die Helden da wieder rauskommen sollen!
Beiträge von susan
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Ach du heilige Sch...ups-das würde jetzt gegen die Feedsregeln verstoßen, wenn ich das jetzt ausschreiben würde!
Aber wie kannst du nur an so einer Stelle aufhören Campino? Gut dass ich das Kapitel erst heute Morgen gelesen habe, sonst hätte es mich das letzte bisschen Schlaf auch noch gekostet!
Wenn jetzt nicht ganz schnell was passiert wars das mit André und Semir! Oder willst du jetzt echt das Team Kevin/ Ben fest etablieren und bringst deshalb die beiden anderen Akteure einfach um?Aber wir wollen unseren Semir nicht hergeben, den Mister Cobra-merk dir das!
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Gegen Mittag stand Semir auf der Matte. Ben begrüßte ihn mit einem breiten Grinsen und schlug ein, als der ihm die Hand bot. „Hi Champ-bist du mal wieder von der Schippe gesprungen!“ sagte Semir burschikos und rau, aber sowohl Sarah als auch Ben bemerkten die Rührung in seiner Stimme. Am Vortag hatten Sarah, Semir und Lisa viel Zeit gehabt, miteinander zu sprechen und so wusste Sarah genauestens die Abläufe der letzten Tage und was nacheinander vorgefallen war. „Semir hat Tim und mich aus den Händen der Haug-Brüder befreit-ich würde nicht mehr so unversehrt da stehen, wenn er und Hartmut nicht eingegriffen hätten-und was die mit Tim angestellt hätten-ich mag gar nicht dran denken!“ hatte Lisa ihr verraten und natürlich hatte Sarah das im Laufe des Vormittags auch Ben erzählt.
Zudem waren nacheinander mehrere Visiten gekommen, die Herzchirurgen hatten genauestens mit Ultraschall die korrekte Drainagenlage kontrolliert, der Wirbelsäulenchirurg seine Wunde nochmals begutachtet und auch gleich die Drainagen entfernt, was Ben beinahe dazu gebracht hätte, ihm an die Gurgel zu gehen, wenn er nur ein bisschen beweglicher gewesen wäre und auch die Viszeralchirurgen hatten die Bauchwunde besichtigt. „Mann so langsam müssen die doch jetzt jeden Zentimeter von mir gesehen haben!“ beschwerte sich Ben bei Sarah, aber die hatte ihm beschieden, dass er jetzt vorsichtshalber die Klappe halten sollte, sonst könnte er sich von ihr eventuell auch noch Eine einfangen. „Statt rumzumosern sei mal lieber dankbar, dass du noch lebst-oder so daliegst wie Brami!“ sagte sie ein wenig ärgerlich und nun war Ben sehr still und nachdenklich-bis Semir kam. Der holte dann auch gleich sein Smartphone heraus und zeigte Ben und Sarah ein Video von Tim mit seinen Töchtern, das er erst vor einer halben Stunde gemacht hatte. Tim lag auf dem Bauch auf seiner Decke, strampelte und gluckste vor Begeisterung und Ayda und Lilly rollten immer wieder einen großen Ball auf ihn zu, den er mit noch unkoordinierten Bewegungen, aber immerhin, wieder wegrollte, was die Mädchen immer wieder mit Lob und Applaus bedachten, was Tim nur noch viel mehr zum Strahlen brachte. „Unser kleiner Sonnenschein!“ sagte Ben ergriffen, dem gerade eine einzelne Träne im Mundwinkel hing. „Und die Mädels hat er voll im Griff-ganz der Papa!“ fügte er dann frech hinzu und nun versetzte ihm Sarah einen gespielt empörten Nasenstüber. „Dir geht´s schon wieder viel zu gut!“ bemerkte sie und Semir schickte sie daraufhin zu sich nach Hause. „Ich habe schon gegessen, aber Andrea und die Kinder wollten warten und dann mit dir gemeinsam essen. Du siehst-Tim geht es gut und ich kann dir nur raten-beeil dich, dass die auch wirklich warten mit dem Essen und dir noch was übrig lassen-Andrea hat sich mal wieder selber übertroffen-allerdings habe ich auch meinen Beitrag dazu geleistet-ich habe die Zwiebeln geschnitten und den Tisch gedeckt!“ erklärte er stolz und mit einem kleinen Schmunzeln machte sich Sarah nun auf den Weg.Semir setzte sich still neben Ben und fragte: „Tut es sehr weh?“ aber der schüttelte den Kopf. „Die haben mich schon abgedopt!“ sagte er, aber dann rückte er damit heraus, was er schon die ganze Zeit loswerden wollte. „Semir-ich wollte dir von Herzen danken. Du hast wieder mal dein Leben riskiert um mich und meine Familie zu retten und es ist dir gelungen. Ich hoffe das hier“ sagte er und ließ seinen Blick über die medizinischen Gerätschaften schweifen „ist bald vorbei und wir können wieder gemeinsam über die Autobahn düsen!“ und Semir sagte herzlich: „Das wünsche ich mir auch!“ und nun schloss Ben die Augen und schlummerte ein wenig ein.
Semir erhob sich nach einer Weile und trat auf den Flur. Er wurde magisch vom Nebenzimmer angezogen und nachdem niemand ihn daran hinderte, trat er an Brami´s Bett. Er dachte eigentlich der würde schlafen, denn er hing am Beatmungsgerät, hatte eine Magensonde und einige Infusionen neben dem Überwachungsmonitor, aber der hatte die Augen geöffnet und sah Semir mit so viel Hass im Blick an, dass der sich schleunigst zurückzog und wieder zu Ben eilte, der nun im Schlaf begonnen hatte, sich unruhig umher zu werfen. Semir betrachtete ihn stirnrunzelnd-der hatte so verdächtig rote Backen und als wenig später zwei Schwestern ins Zimmer traten um Ben zu betten und Blutgase abzunehmen, griff die eine zum Fieberthermometer und Semir, der gebeten worden war draußen zu warten hatte den richtigen Riecher gehabt-Ben hatte hoch aufgefiebert! Man legte ihm nun eine Temperatursonde die kontinuierlich das Fieber maß und breitete eine kühle Gebläsedecke über ihn, um die Temperatur zu senken. Semir nahm nun wieder neben dem Bett Platz, in dem sich Ben nun unruhig herumwarf und immer wieder unverständliche Sachen murmelte. Gerade als Semir beschlossen hatte nun Sarah zu verständigen, stand die vor ihnen und sah entsetzt auf den Monitor, der trotz Kühlung gerade 40,8°C anzeigte. „Ach Semir, ich befürchte es ist noch nicht vorbei!“ sagte sie unglücklich und holte einen kühlen Waschlappen mit dem sie Ben das Gesicht abwusch. „Übrigens-die Chefin hat bei euch zuhause angerufen-du sollst sie bitte kontaktieren-sie konnte dich ja übers Handy nicht erreichen!“ richtete sie dann noch aus und Semir nickte und ging aus dem Krankenhaus, um dort zum Telefon zu greifen. -
Jetzt bin ich zwar noch nicht dazu gekommen auch nur ein einziges Wort der neuen Geschichte zu lesen-also ist dieses Schriftstück auch kein Feed und darf deswegen vermutlich von dir sofort gelöscht werden, Elli, aber ich bin schon wieder mal entsetzt, wie die Meinungsfreiheit hier mit Füßen getreten wird. Elli, Thorsten und ihr anderen Fanclubvorstände-Admins oder wie ihr auch immer heisst: Bitte legt fest, was in Fanfiktions und auch in Feeds gesagt werden darf und was nicht-aber bitte bevor ihr dann so eine Abteilung überhaupt aufmacht, denn dann hat jeder vorher die Wahl, ob er sich hier auslässt oder nicht! Ich habe gerade wieder gesucht welche Vorgaben es für die Veröffentlichungen von Feeds hier im Fanclub gibt, ob inhaltlich oder als Form-genauso wie ich das vor einiger Zeit schon für die Fanfiktions ohne Erfolg getan habe. Ich habe mir damals wirklich viel Mühe gegeben und auch mit Thorsten und einigen anderen kurz geschlossen-korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege, aber meines Wissens gibt es bisher dafür keine Regeln-weder für die Geschichten noch für die Feeds. Also darf niemandem hier eine Aussage verboten werden, egal welchen Inhalt sie hat-außer natürlich sie ist persönlich beleidigend oder verstößt gegen die guten Sitten, was ich aber in den Schriftstücken nicht erkennen kann.
Natürlich darfst auch du deinen Unmut kund tun Elli, denn gleiches Recht für alle, aber ich finde dass du dann bitte deutlich sagen musst: "Meiner persönlichen Meinung nach" oder auch"-das hier schreibe ich jetzt nicht als Admin, sondern aus persönlichem Interesse", weil dein Post liest sich wie ein offizielles Edikt und wenn das sowas ist und die Meinungsfreiheit hier in diesem Fanclub dermaßen beschnitten wird, dann möchte ich deswegen mit sofortiger Wirkung austreten-aber eben nur dann-und das möchte ich zuvor geklärt haben. Und bitte nicht als PN oder auf einer anderen Plattform, denn das ist ein öffentlicher Post auf den ich auch eine öffentliche Stellungnahme erwarte! -
Oh ich würde sagen, gerade sind Kevin und Ben ganz nahe am Drive-By-Killer dran! Jetzt wird sich zeigen, wer der bessere Fahrer ist-wenn du mich fragst natürlich Ben
, aber es ist ja schließlich deine Geschichte.
Sehr schön, wie du zuvor beschrieben hast wie sich Kevin und Ben wenigstens beruflich wieder annähern. Ich hoffe ja sehr, dass sie sich in dieser Geschichte auch noch aussprechen und diese blöde Sache, wegen der ich Ben immer noch hauen möchte, aus der Welt schaffen. -
Nach einer Weile ging Sarah wieder zu Lisa und traf genau auf ihren Bruder, der gerade nach seiner Frau suchte. Gemeinsam gingen sie zum Bereitschaftszimmer und als Lisa nun ihren Mann sah, überreichte sie Tim schnell seiner Mutter und sank schluchzend in seine Arme. „Ich bin so froh, dass es vorbei ist!“ flüsterte sie und alle Anwesenden konnten ihr nur zustimmen. Semir, der immer noch einen Ersatzschlüssel zu Ben´s Wohnung an seinem Schlüsselbund hängen hatte, obwohl er den eigentlich nicht mehr gebraucht hatte, seitdem Ben mit Sarah zusammen war, löste den und gab ihn Lisa. „So könnt ihr deine Sachen aus der Wohnung holen und danach werft ihr ihn einfach in den Briefkasten!“ bestimmte Semir, der mal wieder an alles gedacht hatte. So verabschiedeten sich die beiden und Sarah und Semir wechselten sich noch ein wenig in der Betreuung Tim´s und den Besuchen bei Ben ab, bis es Abend wurde und sie sich zu Semir aufmachten. „Ihr ruft mich sofort an, wenn sich etwas verändert!“ bat Sarah ihre Kollegen, die ihr das versicherten und so brachen sie gemeinsam auf.
Semir war zuvor schnell zur Wohnung gefahren und hatte einen Kindersitz geholt und so fuhren sie noch gemeinsam dorthin, packten die notwendigsten Dinge für Tim und Sarah zusammen und dann erreichten sie-jeder mit seinem Wagen, damit Sarah unabhängig war- das Haus der Gerkhan´s. Es war erfüllt von Wärme, Weihnachtsduft und Licht. Andrea hatte nach ihrer Rückkehr aus der Schutzwohnung mit den Mädchen Plätzchen gebacken, die es nach einem wohlschmeckenden Abendessen zum Nachtisch gab. Tim wurde von Ayda und Lilly bespaßt, er lag auf einer Decke im Wohnzimmer am Boden und gluckste fröhlich und zum ersten Mal seit Tagen schlief Sarah mit ihrem Sohn in dem großen Gästebett tief und fest und erwachte am nächsten Morgen ausgeruht und guter Dinge. Allerdings musste sie, noch bevor sie ins Bad ging, auf der Intensivstation anrufen und sich nach Ben´s Befinden erkundigen. „Sarah-es geht ihm, wie man immer so schön sagt, den Umständen entsprechend gut. Er ist stabil und wir werden versuchen, ihn heute zu extubieren!“ gab ihre Kollegin ihr Auskunft. „Ich komme in Kürze und möchte ihn selber waschen und auf jeden Fall bei der Extubation dabei sein!“ erklärte Sarah bestimmt und aus dem Hörer ertönte ein Lachen. „Das haben wir fast angenommen und uns schon nicht getraut, deinen Freund anzufassen-lass dir Zeit, heute ist Sonntag und wir haben keine Eile!“ versicherte ihre Kollegin und so machte Sarah sich noch gründlich zurecht, frühstückte dann gemeinsam mit den Gerkhan´s, stillte Tim nochmals, der danach rundum zufrieden wieder auf seiner Decke lag und von den Kindern ins Spiel einbezogen wurde und fuhr dann ins Krankenhaus. „Ich komme später vorbei und löse dich ab!“ versprach Semir und Sarah nickte dankend. Erst jetzt nahm sie, als sie zum Krankenhaus fuhr, die weihnachtlich geschmückte Stadt so richtig wahr. Überall waren Leute unterwegs zur Kirche und gerade wurde ihr bewusst-in weniger als zwei Wochen war Weihnachten!
Im Krankenhaus angekommen sah Ben tatsächlich schon ein wenig besser aus als gestern. Die Werte waren recht stabil-er brauchte zwar noch niedrig dosiert Katecholamine und hatte auch leichtes Fieber, aber das war nach den ganzen Geschehnissen kein Wunder. Sarah ließ momentan zwar das Opiat noch laufen, schaltete aber das Narkosemittel aus und so kam Ben, während sie ihn wusch und mit ihm sprach, schon ein wenig zu sich und sah verständnislos um sich. Als sie fertig war und gemeinsam mit ihrer Kollegin auch noch das Bett frisch bezogen und den Verband am Rücken gewechselt hatte, wo sie sonst nicht dazugekommen wäre, schalteten die beiden das Opiat auch noch herunter, so dass es nur noch auf Minimaldosis lief und dann wartete man ab. Keine zehn Minuten später begann Ben unruhig zu werden, er hustete und der Tubus in seinem Hals begann ihn augenscheinlich zu stören. Man holte den Arzt und als Ben auf Fragen gezielt nicken und den Kopf schütteln konnte, wurde er nochmals abgesaugt, was er als Tortur empfand und dann zog der Arzt den Tubus kurzerhand heraus. Ben hustete noch ein paarmal, aber als er wenig später mit einer Sauerstoffmaske auf dem Gesicht und leicht erhöhtem Oberkörper im Bett lag, die Handfixierungen gelöst waren und Sarah an seiner Seite saß und seine Hand hielt, war er ganz zufrieden und das Erste was er fragte, als er wieder sprechen konnte war: „Wie geht´s Tim und ist es wirklich wahr, dass er befreit ist?“ denn durch die Narkose wusste er nicht mehr, was Traum und was Wahrheit war, aber als Sarah ihm nun versicherte, dass es Tim gut ging und er bei den Gerkhan´s war und von denen super betreut wurde, seufzte er erleichtert auf. Nach einer Weile, während der er nachgedacht hatte und sogar die Stirn kraus gezogen hatte, so arbeitete es in seinem Kopf und das Opiat ließ ihn dennoch noch nicht ganz Herr seiner Sinne sein, sah er an sich herunter und erblickte den Verband mittig auf seinem Brustkorb mit einer Drainage und außerdem schmerzte das schon vermehrt. „Dann ist es auch wahr, dass Brami auf mich geschossen hat?“ fragte er, denn die Geschehnisse des Vortags erschienen ihm wie ein böser Traum. Sarah nickte. „Ja und dabei wurde dein Herz verletzt und du konntest nur durch eine Notoperation gerettet werden!“ sagte sie schlicht und nun wollte Ben wissen, wie lange das her war. „Das war alles gestern!“ erklärte ihm seine Partnerin und er sagte: „Das ist so merkwürdig, wenn man gar nicht mehr genau weiss, welchen Wochentag es hat und welcher Teil von deinem Leben dir fehlt!“ und sie musste ihm beipflichten-das machte den meisten Patienten die länger beatmet waren nach dem Aufwachen zu schaffen. Und Brami?“ fragte Ben, der sich nun plötzlich genau daran erinnern konnte, wie er auf den Attentäter in Notwehr geschossen hatte. „Der liegt beatmet im Nebenzimmer und hat eine hohe Querschnittlähmung erlitten. Er wird sein ganzes Leben lang ein Pflegefall bleiben, der beatmet werden muss und auch nicht mehr sprechen kann. Vielleicht gelingt es ihm noch über moderne Computersysteme zu kommunizieren, aber er wird wohl nie mehr eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen!“ sagte Sarah und nun war Ben trotz allem erschüttert-so etwas hatte kein Mensch verdient!
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Brami wurde von den besten Neuro-und Wirbelsäulenchirurgen der Uniklinik operiert, aber wie man schon im CT gesehen hatte, war an seinem Halsmark nichts mehr zu retten. Man stabilisierte zwar die Fraktur durch die Kugel und entfernte dieselbe, aber er würde einen hohen Querschnitt zurückbehalten und nicht einmal mehr selbstständig atmen können. Deshalb wurde er gleich in dieser Sitzung noch tracheotomiert und danach brachte man ihn auf die chirurgische Intensivstation, hängte ihn an die Beatmungsmaschine und ließ ihn langsam aufwachen.
Dort war immer noch Frau Krüger, die inzwischen Lisa befragt hatte und nach deren Aussage die Bewachung für alle aufhob. „Diese Terroristen haben sich mehrfach darüber unterhalten, dass sie die einzigen aus dem Terrorzirkel wären, die in Deutschland seien-ein Teil wurde anscheinend in Tunesien außer Gefecht gesetzt!“ vermutete Lisa und die Chefin nickte. Das waren vermutlich die Männer, die Semir auf der Flucht ausgeschaltet hatte-es waren nämlich in der Benko-Wohnung noch mehrere Jacken und Identitätskarten des betrügerischen Sicherheitsdienstes gefunden worden, nach dessen Besitzer man nun fahndete. Nach dem Attentat hätten die Männer erst zur Wohnung zurückkommen sollen, wo sie ihre Belohnung in Form Lisas erhalten hätten-was der noch Angstschauer über den Rücken laufen ließ-und dann zeitnah mit Brami´s Learjet nach Tunesien ausgeflogen werden. Den Learjet hatte man beschlagnahmt, damit die finanzielle Seite von Brami´s Behandlung und auch die Wiedergutmachung der Geschädigten sichergestellt war. Als die Chefin das Dr. Amami telefonisch mitteilte, erklärte der sich bereit der Familie Brami´s die traurige Nachricht persönlich zu überbringen, wenn er am nächsten Tag nach Tunesien zurückflog. Yasser´s Familie allerdings brach im Hintergrund in Jubel aus, als sie das hörte.Semir rief selber Andrea an: „Schatz-die Gefahr ist vorbei, ihr könnt wieder zurück in unser Haus!“ gab er bekannt-„aber ich habe gleich noch eine Bitte: Meinst du wir könnten Sarah und Tim bei uns unterbringen und auf das Baby aufpassen, wenn sie bei Ben sein möchte?“ fragte er und erzählte Andrea dann die Kurzfassung der Geschehnisse. „Na klar, ich bereite das Gästezimmer vor, das ist doch selbstverständlich und die Mädels werden sich freuen!“ antwortete Andrea und als Semir das Sarah mitteilte, zog ein Lächeln über ihr Gesicht. „Vielen lieben Dank Semir-das hilft mir unheimlich, ich hätte nämlich jetzt nicht gewusst, wie ich das anstellen soll!“ sagte sie und er nickte.Hartmut hatte die Spurensicherung abgeschlossen und gerade wurde das Zimmer noch gereinigt, da kam auch schon der Anruf aus dem OP, dass man Ben nun abholen könne. Der Stationsarzt gab Sarah im Bereitschaftszimmer Bescheid und Lisa nahm wie selbstverständlich Tim auf den Arm, der gerade wieder ein Schläfchen machte. „Solange bis mein Mann kommt, passe ich gerne auf ihn auf, nur musst du verstehen, dass ich jetzt einfach nur noch heim zu meiner Familie möchte!“ erklärte sie und Sarah versicherte ihr, dass das doch sonnenklar sei. „Trotzdem danke ich dir, dass du es mir jetzt ermöglichst ein wenig bei Ben zu sein!“ bedankte sie sich und ging dann schon gemeinsam mit Semir auf die Intensivstation, um ihn dort in Empfang zu nehmen.
Ben war sediert und beatmet, er bekam nichts davon mit, wie er an seinem Bettplatz verkabelt wurde und Sarah ihm danach die letzten Blutspritzer abwusch. Er hatte ein Zwölfkanal-EKG hängen, damit man sofort reagieren konnte, wenn es Komplikationen am Herzen gab und die Perikarddrainage die mittig aus seinem Brustkorb ragte, förderte auch immer noch ein wenig Blut und Wundsekret, das in einen Ablaufbeutel seitlich am Bett lief. Man hatte im OP noch nach dem Wundverschluss der Brustwunde die Thoraxdrainage revidiert und gespült, aus der sich immer noch ein Blut-Eiter-Gemisch entleerte und das musste man auch dringend im Auge behalten. Aber trotzdem war Ben für das, was er hinter sich hatte, relativ stabil und so setzte sich Sarah nun still an seine Seite, streichelte ihn und dankte Gott, dass sie ihn noch haben durfte. Wenn es anders gelaufen wäre, könnte sie jetzt alles was ihr im Leben etwas bedeutete-Mann und Kind-verloren haben. Semir trat hinter sie und nachdem er Ben ebenfalls liebevoll berührt hatte, legte er seine Hand auf Sarah´s Schulter. „Es wird alles gut werden!“ sagte er und Sarah nickte.
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Ja André hat ein ganz schönes Gottvertrauen! Der war sich ganz sicher-im Gegensatz zu mir, dass Semir da schon heil rauskommt. Na so ganz heil ist der nach dieser Prügelei ja nicht!
Aber so langsam ist ihm anscheinend klar, dass sein Freund die Wahrheit gesagt hat, also hat sich die Mission auf jeden Fall gelohnt, egal ob sie die Originalfotos finden oder nicht!
Ja Ben hat nachgedacht, aber mir gefällt nicht, dass er schon mal wieder sozusagen im Alleingang ermitteln will, weil Kevin immer noch schmollt! -
Schön, dass das nächste Kapitel schon so bald kommt!
Nun erklären Milena und Alex, wie es zu der Situation gekommen ist, die wir im letzten Kapitel lesen konnten. Die Verbrecher haben in der KTU ein Massaker angerichtet und dabei Semir und Ben, der sich heldenhaft vor Alex geschmissen hatte, entführt. Sie fordern nun Anna Engelhardt, die sich auch gleich bereiterklärt zu helfen und nun bin ich gespannt, was als Nächstes passiert! -
Kaum war man in der OP-Abteilung angekommen hatte man Ben mit Windeseile auf das Schleusenband gelegt. Man gab das transportable Beatmungsgerät, den Monitor und alle anderen Gerätschaften einfach mit, um durch das Umhängen keine Zeit zu verlieren. Der sehr erfahrene Anästhesist hatte eine spezielle Beatmungsart ohne positive Beatmungsdrücke gewählt, was vermutlich lebensrettend war. Man sah zwar auf dem Monitor, wie das Herz rasend schnell schlug, konnte aber auch erkennen, dass die Pumpleistung mehr und mehr abnahm. Ben war leichenblass, seine Extremitäten eiskalt und bläulich verfärbt und es würde nicht mehr lange dauern, dann wäre das Pumpversagen da und damit der Tod des Patienten.
Ohne viel Federlesens goss man kurz eine Schale voll Desinfektionsmittel über den Brustkorb, der Springer wischte einmal mit einem Stapel steriler Kompressen darüber und dann warf man ein großes Abdecktuch mit Loch in der Mitte über den Patienten. Der Herzchirurg stand schon mit gezücktem Skalpell bereit und noch während der zweite Assistent die Lampe justierte, hatte der erste Assistent schon die pneumatische Knochensäge bereit. Soweit es notwendig war, denn durch die Fraktur war das Sternum sowieso nur an manchen Stellen noch stabil, durchtrennte der Operateur nun das Brustbein der Länge nach und Sekunden später waren die Rippenspreitzer eingesetzt und der Brustkorb lag weit geöffnet vor dem OP-Team. Der erste Assistent bediente schlürfend den Sauger und entfernte das Blut, während der Professor schon den Blick auf das Herz erhascht hatte und als erste Maßnahme nun mit einer Schere mit gewagtem Schnitt am schlagenden Herzen das Perikard eröffnete. Etwa 200ml frisches und auch teilweise schon geronnenes Blut entleerte sich und obwohl es Ben deswegen zwar noch nicht richtig gut ging, verlangsamte sich nun der Herzschlag und vor den Augen des OP-Teams füllten sich die Ventrikel und das Herz nahm seine geregelte Arbeit wieder auf, das sich vorher sozusagen mit jedem Pumpversuch selber die Versorgung abgeschnitten hatte, weil der Herzbeutel sich mehr und mehr mit Blut gefüllt hatte und durch den Druck von außen eine normale Herzarbeit kaum mehr möglich gewesen war. Alle Anwesenden atmeten zunächst auf, der erste lebensrettende Schritt war geschehen und nun konnte man sich in aller Ruhe der Versorgung der Verletzungen widmen. Zunächst inspizierte der Herzchirurg noch das ganze Organ, aber der Herzmuskel selber war nicht verletzt und kurz hinter einem Herzkranzgefäß fand er das verformte Projektil und ließ es in eine bereitgehaltene Schale fallen. Man widmete sich nun der Blutstillung im Thorax und der Anästhesist hängte derweil im Druckbeutel eine um die andere Blutkonserve an, die aus der Blutbank im Hause angeliefert worden war. Man hatte Ben inzwischen an das Narkosegerät umgehängt und er wurde durch eine Kombination von Narkosegasen und hochdosierten Opiaten schlafend gehalten. Ben hatte Glück im Unglück gehabt-es war zwar durchaus eine blutige Angelegenheit, aber kein großes Gefäß wie die Aorta oder die Pulmonalvene waren verletzt.
Der Kardiotechniker, der sofort begonnen hätte die Herz-Lungenmaschine vorzubereiten, wenn es notwendig geworden wäre-man hätte dann einen Bypass gelegt und den Kreislauf extern laufen lassen, um das Herz durch einen Stromstoß still zu legen und da in aller Ruhe operieren und mögliche Herzmuskelverletzungen versorgen zu können, bekam Entwarnung und zog sich nun in den Aufenthaltsraum zurück. An Ben´s Bein hatte der Springer eine Neutralelektrode aufgeklebt und nun nahm der Professor eine elektrische Blutstillung vor, legte dann nach nochmaliger Inspektion und Spülung eine Perikarddrainage ein und kaum eine halbe Stunde nach Beginn der OP verschloss man nun mit Drähten das Sternum. „Das wird ihm nach der chirurgischen Versorgung und Stabilisierung vermutlich weniger Schmerzen bereiten als vorher!“ bemerkte der Professor nun mit einem Grinsen, während er sich schon die blutigen Handschuhe auszog, um einen Kaffee trinken zu gehen und seinen Kollegen von der Intensivstation zu verständigen. Den letzten Wundverschluss und die Hautnähte würden seine Assistenten vornehmen, mit so einem Kleinkram gab er sich nicht ab.Der Intensivarzt war nach dem Umziehen wieder auf die Station zurückgekehrt und hatte einen Blick in das Zimmer geworfen, in dem gerade die Spurensicherung lief. Hoffentlich hatte man nun alle Attentäter erwischt-sowas konnte er auf seiner Station echt nicht brauchen! Gerade hatte er seine Routinearbeit aufgenommen und erfahren, dass man den Schützen bereits in den neurochirurgischen Operationssaal gebracht hatte, um zu retten, was zu retten war, da läutete sein Telefon. „Ich wollte dir nur sagen-du kannst in etwa zehn Minuten deinen Patienten wieder abholen!“ sagte fröhlich der Professor am anderen Ende. „Wie du treffsicher diagnostiziert hattest, lag eine Perikardtamponade vor, die haben wir entlastet, ne Drainage eingelegt und die Blutstillung vorgenommen. Dein Patient hat zwar ein bisschen Blut gebraucht, aber sonst ist er stabil und ich denke, man wird ihn nicht lange nachbeatmen müssen!“ sagte er und nun ließ der Intensivarzt sofort alles stehen und liegen und eilte die paar Meter zum Bereitschaftszimmer. Er klopfte genau einmal und sperrte dann auch schon die Tür auf.
Sarah, die mit dem Säugling auf dem Arm wie ein Häufchen Elend auf der Couch saß und liebevoll von dem Freund, der vorher gekommen war im Arm gehalten wurde, wandte den Kopf und sah ihn mit tränenumflortem Blick an. Sie war auf Alles gefasst-die Zeit war so kurz, sie würde jetzt wahrscheinlich eine Todesnachricht bekommen und wusste nicht, ob sie danach würde weiterleben können, so schmerzhaft war ihr bewusst geworden, wie sehr sie Ben liebte. Verdammt und sie hatte ihn während der Entführungszeit angezickt, ihn für Tim´s Verschwinden verantwortlich gemacht, obwohl er doch primär seinen Job gemacht hatte, wie ihr gerade erst Semir noch bestätigt hatte. Wenigstens hatten sie sich noch versöhnt, aber trotzdem war ihr fast schlecht davor, was sie nun erfahren würde. Als sie nun allerdings in das lachende Gesicht des Intensivarztes sah, wusste sie in dem Moment, dass er eine gute Nachricht hatte-der hatte so viel Empathie-er würde nie eine schlimme Mitteilung mit fröhlicher Miene machen. Nun hielt sie nichts mehr auf der Couch. Sie sprang auf und Tim sah seine Mama verwundert an. „Und?“ fragte sie mit bebender Stimme und mit einem breiten Grinsen teilte ihr der Arzt mit: „Sarah er wird leben-es war tatsächlich eine Perikardtamponade die sie gut versorgen konnten, gerade hat mich der Professor angerufen. Dein Freund wird zwar noch ein wenig nachbeatmet bleiben, aber wir können ihn in Kürze wieder abholen!“ teilte er ihr mit und nun liefen Tränen des Glücks über Sarah´s Wangen.
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Als der Stationsarzt Ben in Windeseile in der Schleuse abgegeben hatte, ging er mit der betreuenden Schwester langsam zur Intensiv zurück. Dort angekommen sagte er tonlos zu der Pflegekraft: „Ich muss jetzt Sarah verständigen!“ und die nickte, während der Arzt immer langsamer werdend zum Bereitschaftszimmer ging. Er klopfte kurz, schloss dann die Türe auf und die beiden Frauen, die eng aneinander gelehnt auf dem Sofa saßen, wandten erstaunt die Köpfe. „Müssen wir raus?“ fragte Sarah und wollte sich gerade erheben, denn Tim schlief immer noch in Lisa´s Armen, aber der Arzt drückte sie zurück und setzte sich auf den Sessel gegenüber. Sarah musterte ihn verwundert und sah dann, dass seine Bereichskleidung, die aus einer weißen Hose und einem blauen Oberteil bestand, voller Blutspritzer war. „Du solltest dich umziehen!“ bemerkte sie und achtlos sah der Arzt an sich herunter. „Ja das sollte ich-mach ich auch gleich!“ bestätigte er, aber dann erledigte er das Unaufschiebbare. „Sarah-ich komme leider nicht zum Smalltalk, sondern um dir etwas Schlimmes mitzuteilen!“ hob er nun an zu erzählen und nun wurden Sarah und Lisa beide gleichermaßen blass und lauschten voller Verzweiflung den Worten des erfahrenen Arztes.
„Auf deinen Partner wurde gerade eben ein Attentat verübt. Er hat einen Schuss in die Brust abbekommen und wird jetzt im OP von den Herzchirurgen behandelt!“ sagte er schlicht und nun entwich aus Sarah´s Kehle ein dermaßen entsetzter Laut, dass Tim aufwachte und lauthals zu brüllen begann. Lisa drückte ihn mechanisch an sich und Sarah fragte tonlos: „Wie schlimm ist es?“ und der Arzt, der einen Augenblick überlegte die Wahrheit zu beschönigen, verwarf in derselben Sekunde den Gedanken: „Sehr schlimm!“ sagte er und nun begann auch Sarah zu weinen. Der Arzt erhob sich und legte seine Hand auf Sarah´s Schulter. Auch wenn er es gewohnt war traurige Nachrichten zu überbringen, ging es ihm doch sehr nahe. Immerhin kannte er Sarah seit Jahren persönlich und gerade in Anbetracht der Situation was die die letzten Tage hinter sich hatte, wog seine Nachricht umso schwerer. „Der Professor persönlich operiert ihn-du weisst also, wenn etwas zu machen ist, dann wird er ihm helfen können!“ sagte er tröstend, aber Sarah hatte den Unterton in seinen Worten durchaus herausgehört. „Ja wenn!“ wiederholte Sarah, nahm dann ihren Tim in den Arm und drückte ihn an sich, als wollte sie ihn nie mehr loslassen.Semir, Hartmut und die Chefin rannten so schnell sie konnten zu Semir´s Wagen. „Verständigt die Spusi!“ riefen sie zuvor den SEK-Männern noch zu und die nickten. Hielten diese Autobahnpolizisten sie für völlig verblödet? Immerhin waren sie auch Profis und wussten sehr genau, wie die Abläufe waren, aber gut-da war anscheinend ein Kollege betroffen und in dieser Abteilung waren die Polizisten auch privat sehr eng bekannt, das war vielleicht der Grund dafür. Semir schaltete das Blaulicht zu und die Chefin, die ihn normalerweise deswegen sicher gerügt hätte, war nun ganz still und fieberte ebenfalls ihrer Ankunft im Krankenhaus entgegen. Unterwegs verfolgten sie noch über Funk, dass mehrere Streifen in der Uniklinik waren und augenblicklich im Krankenhaus Ausnahmezustand herrschte. Wenig später hielt Semir mit quietschenden Reifen vor der Klinik und sie rannten-zwei Stufen auf einmal nehmend- zur Intensivstation.
Dort wurde gerade Brami intubiert und beatmet, der ganz flach auf einer harten Trage lag, an ihnen vorbeigefahren. Dessen Kleidung, die man nur notdürftig aufgeschnitten hatte war voller Blut und er schien eine Verletzung an der Schulter zu haben, trug aber auch einen Stiffneck. „Das ist vermutlich der Attentäter! Was ist mit ihm?“ fragte Semir und hielt die Truppe, die ihn abtransportierte kurz auf. „Bei dem Schusswechsel wurde seine Halswirbelsäule verletzt-wir fahren gerade zum CT!“ informierte der begleitende Arzt sie mit kurzen Worten. „Soll einer von uns mitkommen-könnte es sein, dass er aufwacht und erneut jemanden in Gefahr bringt?“ wollte Semir wissen, aber der Arzt schüttelte den Kopf. „So wie es aussieht ist sein Halsmark verletzt-er wird vermutlich nie mehr für irgendjemanden eine Gefahr darstellen!“ teilte er mit wenigen Worten die vorläufige Diagnose mit und nun atmeten die drei Polizisten auf. „Wo ist Ben?“ wollten sie dann wissen, aber wie sie beinahe erwartet hatten bestätigte der Arzt: „Der wird gerade operiert!“ sagte er und nun gingen Semir und seine Begleiter wesentlich langsamer weiter auf die Intensivstation, auf der Ausnahmezustand herrschte.
Überall wimmelte es von uniformierten Streifenpolizisten, der krankenhauseigene Sicherheitsdienst sprang ebenfalls herum und es herrschte ein heilloses Durcheinander. Die Chefin, die ihren Mitarbeiter der PASt erspäht hatte, der sich einen Eisbeutel an den Kopf hielt, trat zu dem: „Was genau ist passiert?“ verlangte sie von ihm zu wissen und nun begann der weitschweifig zu erklären. Nach den ersten Worten unterbrach ihn Semir ungeduldig: „Uns interessiert jetzt nicht, was dir zu diesem Augenblick durch den Kopf gegangen ist, erzähl uns einfach die Abläufe!“ herrschte er ihn an und nun sagte der nachlässige Bewacher schlicht: „Ich weiss nicht wie es geschehen konnte, aber ich habe plötzlich einen harten Schlag gegen die Schläfe bekommen und bin zu Boden gegangen. Ich war kurz bewusstlos und als ich wieder zu mir gekommen bin, sind schon zwei Schüsse aus dem Patientenzimmer gedrungen!“ sagte er schuldbewusst und die Chefin, die einen Blick über seinen Bewacherplatz mit Stulle, Kaffeebecher und Tageszeitung hatte schweifen lassen, sagte kurz: „Das wird noch ein Nachspiel haben, aber jetzt lassen sie sich erst mal in der Notaufnahme behandeln-wir übernehmen hier!“ wies sie ihn kurz an und der Mann nickte momentan erleichtert. Jetzt konnte er seine Verantwortung abgeben und es gab nichts, was er augenblicklich lieber täte! Eine Schwester kam mit einem Rollstuhl auf ihn zu: „Nehmen sie Platz-ich bringe sie in die Notfallambulanz!“ sagte sie und wenig später rollte er von der Intensivstation.Ein junger Streifenbeamter trat nun auf sie zu, erstattete Bericht und dankbar registrierte Semir, dass der schließlich mit seinen Kollegen das Zimmer gestürmt hatte und so die medizinische Hilfe für Ben erst ermöglicht hatte. Klar-die waren alle miteinander ganz nach Lehrbuch vorgegangen, aber jetzt konnte man nur hoffen, dass Ben die Zeitverzögerung nicht geschadet hatte. Sie traten ins Zimmer, in dem noch eine Blutlache auf dem Boden war-Ben´s Blut- und während Hartmut nun seinerseits provisorisch mit der Spurensicherung begann, bis die Ausrüstung die er nachgefordert hatte eintraf, fragte Semir: „Wo sind Sarah, Tim und Lisa?“ und jetzt brachte eine Schwester ihn zum Bereitschaftszimmer.
Nach kurzem Klopfen wurde die Tür von einem Arzt geöffnet, der sich auch gleich verabschiedete und zum Umziehen eilte, während Semir zu Sarah trat, die voller Verzweiflung vor sich hin schluchzte, sich neben sie setzte und sie in den Arm nahm. „Er schafft das!“ sagte er schlicht, während Sarah ihren Kopf an seiner Schulter barg und Tim, der inzwischen aufgehört hatte zu weinen ihn mit seinen großen dunklen Augen, die denen Ben´s so ähnlich waren, musterte. -
Liebe Kathrin!
Das tut mir aber leid, dass du ins Krankenhaus musstest! Ich wünsche dir von Herzen gute Besserung und freue mich umso mehr auf die Fortsetzung der Story, wenn du wieder gesund bist!
LG Susanne -
Ben hatte im selben Augenblick abgedrückt wie Brami. Im nächsten Moment durchfuhr ihn ein schrecklicher Schmerz und ein Schlag warf ihn in sein Kissen zurück. Erstaunt registrierte er, wie sich um ihn herum alles rot färbte und aus dem Augenwinkel sah er noch wie Brami zu Boden ging, bevor er das Bewusstsein verlor.
Der Bewacher vor der Tür rappelte sich gerade stöhnend wieder auf. Er hatte gemerkt wie jemand hinter ihn getreten war, aber noch bevor er den Blick von seiner Zeitung hatte abwenden können, war schon der Knauf der Waffe gegen seine Schläfe gedonnert und hatte ihn ausgeknockt. Aus allen Ecken rannten die Ärzte und Schwestern zusammen. „Waren das Schüsse?“ wurde ängstlich gefragt und zunächst getraute sich niemand in das Patientenzimmer zu gehen. Der Bewacher kramte noch etwas benommen sein Funkgerät hervor und rief mit einem Codewort Verstärkung. Alle Streifen der Umgebung wussten nun, dass ein Schusswechsel stattgefunden hatte und eilten zu Hilfe, aber nähere Einzelheiten waren noch nicht bekannt. Auf dem Zentralmonitor konnte man erkennen, dass bei Ben Jäger der Blutdruck plötzlich in den Keller ging, die Herzfrequenz war dafür in die Höhe geschossen, das EKG verändert und die Sättigung abgefallen. „Wir müssen da rein, sonst überlebt er das nicht!“ sagte nun ein Arzt entschlossen und packte den Notfallwagen. Ein Kollege hielt ihn am Ärmel zurück: „Spinnst du? Du kannst da nicht einfach reingehen-was ist wenn dich ein Wahnsinniger dann einfach abknallt? Du hast schließlich Familie!“ sagte er und nach kurzem Zögern beschloss der Arzt nun doch zu warten.
Minuten später stürmten vier Streifenpolizisten mit gezogener Waffe herbei. Sie hatten schusssichere Westen an und todesmutig näherten sie sich dem Zimmer. Kaum waren sie, sich gegenseitig sichernd, um die Ecke gebogen, erteilten sie Entwarnung: „Hier ist keine Gefahr mehr durch einen Attentäter. Der liegt bewegungsunfähig am Boden und blutet, wir haben die Waffe gesichert und der Mann im Bett sieht schlimm aus!“ rief der junge Polizist, der als Erster das Zimmer betreten hatte und nun rollte die professionelle Rettungsmaschinerie an. Zwei Teams stürzten in den Raum und man konnte sehen, dass Ben einen Schuss in die Brust erlitten hatte. Um ihn herum war alles voller Blut und auch das Sauggefäß der Thoraxdrainage hatte sich mit frischem hellrotem Blut gefüllt. „Sofort alle gekreuzten Konserven aus dem Labor in den OP bringen-ich intubiere ihn schnell und dann müssen sofort die Herzchirurgen ran-ich vermute eine Herzbeuteltamponade!“ ordnete der erfahrene Intensivmediziner an, der sich um Ben kümmerte und nach einem Blick auf den Monitor eine Erstdiagnose gestellt hatte. In Windeseile hatte man ihm einen Tubus und das Laryngoskop gereicht, er hatte den Kopf des bewusstlosen Patienten überstreckt und ihn ohne viel Federlesens intubiert. Man schloss das Transportbeatmungsgerät an, hängte in Windeseile die wichtigsten Geräte und Infusionen um und dann ging die Fahrt in den OP auch schon los. Aus der Hand spritzte man Ben nun ein wenig Narkosemittel, denn gerade begann er aufzuwachen und gegen die Maschine zu pressen. Man hatte einfach nur ein steriles Tuch über seinen Oberkörper gebreitet-die genauen Verletzungen sollten sich die Fachleute ansehen und die begannen im selben Augenblick telefonisch instruiert auch schon damit sich zu waschen und die instrumentierende Schwester warf eilig die ersten Instrumente auf ihren Instrumententisch.Brami war ebenfalls hingefallen. Er hatte einen wahnsinnigen Schlag gegen den Oberkörper bekommen und war dann zu Boden gegangen. Er wollte sich bewegen und um Hilfe rufen, aber er merkte nur, dass es ihm immer schwerer fiel zu atmen und dass er sich überhaupt nicht rühren konnte. Statt Rache und Genugtuung weil sein Attentat geklappt hatte und das Blut seines Opfers nun neben ihm auf den Boden tropfte, ergriff ihn nun einfach nur Todesangst und kurz bevor auch er bewusstlos wurde, sah er noch viele Menschen ins Zimmer strömen, aber dann wurde es Nacht um ihn.
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Ja-essen ist wichtig-vor allem wenn Jan´s Frau so gut kocht-na die wird sich bedanken, wenn Jan ohne sie zu fragen einfach das ganze Haus voller Gäste einlädt!
Aber was ich besonders schön finde-Jenni, die zu Leonie ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hat, besucht sie noch vor der Abreise nach Hamburg und gibt ihr sogar ihre Handynummer. Ich hoffe ja, dass Leonie bald mit ihrem Vater ein neues Leben begonnen hat und die schrecklichen Erinnerungen verblassen.
Schade, dass sie zu Ende ist, die Story. Was mir persönlich daran natürlich besonders gefallen hat war, dass du Ben wieder ins Boot geholt hast und auch Jan´s Wiedererscheinen und die lange andauernde Ungewissheit, ob er zu den Guten oder den Bösen gehört hat mir gefallen. Emotional wäre noch ein wenig mehr rauszuholen gewesen, gerade bei der Flucht aus dem brennenden Keller, aber sonst war ich ganz zufrieden mit der Geschichte. Es war nie komplett vorhersehbar, wer wie zu wem steht und so konnte man miträtseln. Und es ist gut ausgegangen und das gefällt mir besonders-ein wenig heile Welt braucht man einfach-und wenns nur in den Fanfiktions ist! -
In Anbetracht der Tatsache, dass das heutige Kapitel wirklich extrem kurz war, spiele ich mit dem Gedanken euch heute noch das Nächste zukommen zu lassen-natürlich nur wenn ihr interessiert seid
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Aber ihr müsst verstehen-der Cliffhanger hat sich einfach angeboten! -
Oh-war das ein anrührend schönes Kapitel! Jenni und Kevin kommen sich näher und ein klein wenig öffnet sich Kevin-mit der Betonung auf ein klein wenig. Trotzdem spürt man zwischen den beiden eine intime Nähe, auch wenn ihre Umarmung aktuell keinen sexuellen Hintergrund hat. Das wird was mit den beiden!
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Ben traute beinahe seinen Augen nicht, als er erkannte, wer da mit gezückter Waffe sein Zimmer betrat. Es war Brami dessen Miene ein diabolisches Grinsen überzog. „Jäger-merken sie sich das: Wenn ich jemanden zum Tode verurteile, dann wird er sterben, egal wie lange er versucht vor mir zu fliehen-ich werde ihn finden und das Urteil vollstrecken!“ sagte er und entsicherte die Waffe. In diesem Augenblick schoss Ben´s Hand und seine Waffe darin unter der Zudecke hervor, wo er sie bereits entsichert hatte. Kurz hintereinander ertönten zwei Schüsse und Brami brach daraufhin mit einem erstaunten Gesichtsausdruck zusammen, während an Ben´s Monitor auf einmal alle Alarme losgingen.
Hartmut war mit dem Taxi zur KTU gefahren, wo er einige Geräte in ein Dienstfahrzeug lud und dann zum Kongresszentrum düste. Die Teilnehmer des Wirtschaftsgipfels waren gerade im Hotelspeisesaal bei einem exclusiven Mittagessen und so konnte Hartmut sich den Beamer in aller Ruhe ansehen. Nach wenigen Sekunden hatte er das elektronische Bauteil gefunden und auch drei Wanzen im übrigen Raum mit seinen Suchgeräten entdeckt. Nun stellte er seine Ortungsgeräte ein und wenig später zeigten die einen Treffer ganz in der Nähe an. Via Google Earth holte Hartmut die Stelle auf den Bildschirm und sagte: „Kaum dreihundert Meter von hier im Park ist der Sender!“ und nun machten sich Semir, die Chefin und mehrere SEK-Leute, gefolgt von Hartmut, dorthin auf den Weg. Vorsichtig umstellten sie die beschriebene Stelle, aber außer einem Laptop und einem Headset, die auf dem Boden lagen, war dort niemand zu finden.
In diesem Augenblick läutete das Telefon der Chefin. Sie lauschte in den Hörer und wurde dann blass. Semir, der sie fragend ansah, bemerkte an ihrer Reaktion, dass da überhaupt nichts in Ordnung war und als sie nun sagte: „Danke Susanne-wir kommen sofort ins Krankenhaus!“ griff eine eiskalte Hand nach Semir´s Herzen. In diesem Moment wusste er, dass etwas Schreckliches geschehen war. Die Chefin sagte mit einem Kloß in der Stimme: „Auf Ben wurde auf der Intensivstation ein Attentat verübt-er wird gerade operiert und der Täter wurde ebenfalls schwer verletzt-es ist Brami!“ und nun entwich Semir´s Kehle ein gequälter Laut. Oh mein Gott-hörte das denn nie auf? -
Jetzt hatte ich gerade ein ellenlanges Feed verfasst, das aber jetzt im Nirwana der Datenautobahn verschollen ist. Mann ich wünsche ihm nen cobraliken Crash, aber dir Jenni möchte ich jetzt in Kurzfassung sagen, was mir gerade durch den Kopf geht.
Die Geschichte ist-wie viele davor, die du verfasst hast super und gerade weil Ben wieder darin vorkommt, mag ich sie besonders. Trotzdem habe ich noch immer Angst, dass sie irgendwann wieder zu den "Unvollendeten" gehört und das schmälert das Lesevergnügen. Vielleicht könntest du dich wirklich bemühen ein wenig regelmäßiger zu posten und auch zu bedenken, dass nach ner längeren Pause die Story nicht so parat ist, wie anders. Gut-ich glaube dir schon,dass das heutige Kapitel sozusagen in Rückblickfunktion zu lesen ist, aber dazu müssen die nächsten Zeilen, die das auflösen auch bald nachkommen! -
Ein Wunder ist geschehen! Semir hat sich anscheinend Alex´ Standpauke zu Herzen gehen lassen und gewartet, bis die Verstärkung eingetroffen ist. Das ist aber auch gut so, denn da werden tatsächlich alle Mann benötigt, um die beiden Ganoven festzusetzen. Na prima und die Beweise haben die auch gleich dabei-da steht einem länger andauernden Aufenthalt in Ossendorf wohl nichts entgegen!
Oh und Semir muss sich erst beleidigen lassen und hat auch noch ne blutige Nase? Das würde ich an seiner Stelle nicht so einfach auf mir sitzen lassen, aber das wird sicher bei der Verhandlung zur Sprache kommen.
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Sarah hatte es fast nicht über sich gebracht, ihren Sohn jetzt auch nur einen Moment alleine zu lassen, aber sie dachte ganz schuldbewusst daran, wie Ben sich wohl gerade fühlen musste. Tim war genauso sein Sohn wie der Ihrige und er liebte ihn mit genau derselben Intensität wie sie-das wusste sie genau. Nur ließ man ihn nicht zu ihm, bzw. eigentlich eher umgekehrt, weil die Keimbelastung für ein Baby zu gefährlich war. Aber da konnte schließlich Ben nichts dafür. Na ja-eigentlich wäre das Ganze nicht passiert, wenn er sich nicht mit diesen Verbrechern eingelassen hätte, aber inzwischen war sie soweit, dass sie fand, er wäre mit seinen ganzen Verletzungen und den Schmerzen genug gestraft. Immerhin war Tim wieder da und er war unversehrt und außerdem vermutlich zu klein, um später daran irgendeine Erinnerung zu haben und das war gut so. Sie würde jetzt darauf bestehen, dass Ben sich weiter psychologisch betreuen ließ und darauf achten, dass er die Termine auch einhielt. Ihre persönliche Wut auf ihren Partner war in dem Moment verflogen gewesen, wo sie ihren Sohn wieder in den Armen gehalten hatte. Jeder hatte ein Recht darauf Fehler zu machen und vielleicht hatte sie auch ein wenig Schuld daran, dass er sich anderweitig orientiert hatte und Autorennen gefahren war. Immerhin war sie die letzten Monate eigentlich ausschließlich Mutter und wenig Partnerin gewesen. Sie beschloss, wenn der ganze Spuk vorbei war und Ben wieder gesund war, auch mal einen Babysitter zu engagieren und alleine mit Ben etwas zu unternehmen-aber das war noch Zukunftsmusik. Jetzt brauchte Tim seine Mama und darum musste Ben jetzt einfach noch eine Weile zurückstehen, so hart es vielleicht war.
Als sie ins Zimmer trat, wandte Ben den Kopf und fragte, kaum, dass sie ans Bett getreten war: „Wie geht es Tim-ist er wirklich so ok, wie Hartmut mir versichert hat?“ fragte er gespannt und aus dem Klang seiner Stimme konnte man die ganze Liebe und Besorgnis entnehmen, die er gerade empfand. Sarah konnte gar nicht anders, als ihm die Arme um den Hals zu schlingen und ihm einen zärtlichen Kuss auf den Mund zu drücken. „Ben-es geht ihm gut und er sieht aus, als wenn nichts gewesen wäre. Lisa hat wunderbar auf ihn aufgepasst und er ist wirklich völlig unversehrt. Ich habe ihn gerade gestillt und jetzt schläft er in Lisa´s Armen. Die wird später von meinem Bruder abgeholt und ich habe mir vorgenommen, dass wir, wenn du wieder gesund bist, mit ihr ein großes Fest feiern. Es tut mir auch leid, dass du ihn nicht sehen kannst, aber ich hoffe, du bist bald fit genug, dass du auf die Normalstation kannst und dann kannst du ihn anschauen und anfassen. Es tut mir auch schrecklich leid, dass ich dich jetzt wieder alleine lassen muss, aber einer von uns muss jetzt einfach bei Tim sein-ich hoffe, du verstehst das?“ fragte sie und Ben, dem vor Erleichterung ein paar Tränen in die Augen geschossen waren, wischte die mit seiner gesunden Hand ab. „Sarah das ist doch vollkommen klar und mir ist jetzt das Allerwichtigste, dass du dich um unser Kind kümmerst. Da stehe ich mit Freuden zurück-ich bin hier ja gut versorgt. Außerdem habe ich mir durch mein Verhalten ja dieses Schlamassel selber eingebrockt und darf mich jetzt auch nicht beklagen-ihr alle seid da die Leidtragenden und da kann ich ruhig ein wenig büßen!“ fasste er in Worte, was ihm die ganze Zeit im Kopf herumgegangen war. „Jeder von uns macht mal Fehler, aber ich finde es schön, dass du es einsiehst und pass auf-in ein paar Wochen ist der ganze Spuk vergessen und wir feiern unser ganz privates Weihnachtsfest nach, das verspreche ich dir!“ sagte Sarah liebevoll und Ben sah sie mit seinen dunklen Augen, die genauso waren, wie die seines Sohnes, voller Liebe an. „Sarah-ich liebe dich und du bist die beste Frau, die ich mir an meiner Seite vorstellen kann, wenn du mich nach dem Ganzen überhaupt noch nimmst!“ sagte Ben und Sarah gab ihm zum Abschied noch einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. „Aber klar-uns beide bringt nichts auseinander!“ versprach sie und verschwand mit einem Winken.
Ben war jetzt so leicht ums Herz. Klar wäre es schöner gewesen, wenn er seinen Sohn hätte sehen können, aber das war jetzt eben noch nicht möglich und langsam begann er zu hoffen, dass sein Leben irgendwann in nicht allzu ferner Zeit wieder in normalen geregelten Bahnen verlaufen würde. Nachdenklich öffnete er mit seiner gesunden rechten Hand die Nachttischschublade, nahm seine Waffe heraus und betrachtete die sinnend. Auf was für Ideen war er denn nur gekommen? Selbstmord war doch keine Lösung! Wie oft hatte er schon Todesnachrichten an erschütterte Angehörige überbringen müssen, deren Männer, Frauen oder Kinder sich auf der Autobahn das Leben genommen hatten, indem sie gegen Brückenpfeiler rasten oder als Geisterfahrer noch andere Menschen mit in den Tod rissen. Wie viel Leid hatten die über ihre Familien gebracht-er konnte jetzt nicht mehr nachvollziehen, was er sich eigentlich dabei gedacht hatte, als er über einen Suizid sinniert hatte. Sobald Semir kam, würde er ihm die Waffe wieder mitgeben. Der sollte sie sicher im Safe verwahren, bis er gesund war und mit seinem Partner auf die Autobahn konnte.
In diesem Moment hörte Ben erneut ein Geräusch. War da gerade nicht der dumpfe Fall eines Körpers draußen zu hören gewesen? Da war vermutlich einem Patienten bei der Mobilisation übel geworden, aber nun öffnete sich langsam die Schiebetür seines Zimmers und nachdem das wohl nicht Sarah war, die etwas vergessen hatte, stellten sich bei Ben plötzlich alle Körperhaare auf –sein Gefühl schrie: „Gefahr!“-und er wandte langsam den Kopf, um zu sehen, wer jetzt den Raum betrat.