Beiträge von susan

    Gleich noch der Nachschlag: Nicole hat inzwischen die Jungs mit ihrem Pick up abgeholt und unterhält sich zwanglos mit Semir, der die Fahrt geniesst, auch wenn er lieber selber ans Steuer wollte. Alex kränkelt derweil vor sich hin, aber als die beiden seine reiterlichen Fähigkeiten bezweifeln, insistiert er vehement-ja ja Alex-daran erkennt man den Anfänger-die behaupten nämlich immer sie könnten reiten, währen sich erfahrene Reiter mit jedem Jahr bewusst werden was sie nicht können! Aber mit nem netten Tinker kann wohl nichts schief gehen!

    Ja der Alex-ich habe vollstes Verständnis dafür, dass er soviel mitnehmen will-ich tendiere auch zu sowas-allerdings kann ich mich auf Wanderritt dann plötzlich doch beschneiden, denn dann muss das Pferd mein ganzes Gepäck ja zusätzlich tragen-und plötzlich komme ich auch mit dem Semirpäckchen aus! ^^
    Aber ich bin doch gespannt, wie Semir da in der Wildnis verloren geht und warum er Handschellen trägt als er in die Falle tappt!

    Semir erkennt in dem Makler den Ben ihm geschickt hat seinen alten Schulfreund wieder. Mann-das fällt ihm aber verdammt schwer zu erklären, warum das Haus verkauft werden soll! Er buhlt immer noch um Andrea , aber noch ist die Zeit nicht reif dafür.
    Ben hat inzwischen unter der Dusche ein Schäferstündchen mit Sam-aber hallo! Silli mach weiter so, dann bin ich deinen Storys un deinem Schreibstil verfallen! :D

    Hallo Abbi!
    Ohne das erste Kapitel auch nur gelesen zu haben wollte ich nur Bescheid sagen. Zur Zeit sind so viele Storys am Laufen, die ich weiter verfolgen möchte und meine eigenen laufen ja auch, darum kann ich momentan deine Geschichten weder lesen noch feeden, das ist aber nichts gegen dich-ich würde nichts lieber tun, aber das reale Leben hat einfach Vorrang. Ich habe schon Jenni gegenüber ein wahnsinnig schlechtes Gewissen, weil ich auch bei ihr nicht nachkomme-aber ich bin dran!
    Sobald ich Zeit habe werde ich deine Storys lesen und natürlich auch feeden, aber gerade ist einfach die Zeit ein wenig knapp. Bis demnächst-susan

    Semir und die Chefin waren inzwischen an Aurelia´s Wohnung angekommen. Gerade traf Holger ein, den sie aus dem Krankenhaus hatte verständigen lassen, damit sich jemand um die Tiere kümmerte. „Wo zum Teufel hat sie wohl den Stick versteckt?“ fragte Semir. „Ich werde mal versuchen Aurelia im Krankenhaus an den Apparat zu bekommen!“ schlug er vor, aber in diesem Augenblick läutete das Telefon der Chefin und die hob nach kurzem Lauschen die Hand und gebot ihm Einhalt. „Das können sie sich sparen Gerkhan-Dorn und Bonrath sind gerade in der Klinik, aber Aurelia ist aktuell im OP und kann nicht befragt werden!“ teilte sie ihm kurz mit, um dann zu Jenni und Dieter zu sagen: „Es wäre mir sehr recht sie würden dort bleiben und unsere Zeugin vernehmen, wenn sie aus dem OP zurück ist. Erstens brauchen wir noch eine Aussage und was uns vor allem interessiert ist, wo sich der Stick befindet. Vermutlich war das angebliche Versteck im Park ja eine Finte, also gehe ich davon aus, dass der irgendwo hier im Haus verborgen ist-nur wo? Und ich möchte jetzt nicht die Wohnung auseinander nehmen und zum Schluss ist er irgendwo im Keller oder im Dachboden!“ sagte sie. „Wir sehen uns jetzt zwar ein wenig um, aber vermutlich wird es einfach das Beste sein auf die Aussage von Frau Schmid zu warten!“ teilte sie Bonrath am anderen Ende mit und der versprach sich sofort zu melden, wenn er etwas wusste. Dieter sah Jenni mit geschmerztem Gesichtsausdruck an: „Wusste ichs doch, dass das nichts wird mit dem pünktlichen Feierabend. Wir sollen hierbleiben und Aurelia befragen, wenn sie aus dem OP kommt und das kann ja noch ne Weile dauern!“ teilte er seiner jungen Kollegin mit, aber die lächelte ihn an: „Da gibt’s wahrlich schlimmere Aufgaben-komm holen wir uns was zu essen aus der Cafeteria und dann vertreiben wir uns einfach ein wenig die Zeit!“ sagte sie und so machten sie sich auf den Weg zum Abendessen.

    Semir und die Chefin hatten sich mit Holger gemeinsam umgesehen. Der hatte angefangen die Käfige mit den Tieren vom Dachboden wieder in die Wohnung zu holen. „Bitte immer die Türe zumachen!“ bat er „denn wenn Otto abhaut kann ich ihn nicht einfangen-der mag mich nicht und hat mich sogar schon mal gebissen-ich kann den nicht anfassen!“ teilte er den beiden Polizisten mit und Semir nickte. Sie sahen sich grob orientierend um. Semir fasste unter die Tischplatte, ob da nicht der Stick angeklebt war, er zog Schubladen auf, in denen ein gepflegtes Durcheinander herrschte, allerdings kein Schmutz, aber vielerlei Dinge, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Von Pendeln über Wünschelruten, Kristallkugeln und Edelsteinen aller Art war hier so einiges zu finden. Eigentlich war das ja illegal, was sie hier machten, denn Aurelia war ja keine Verdächtige, aber Holger versicherte ihnen, dass es ihr nichts ausmachen würde. „Aurelia ist ein warmherziger offener Mensch, der allen Menschen und Tieren gegenüber freundlich eingestellt ist. Sie ist auch schon oft betrogen worden, weil sie in jedem Menschen erst einmal das Beste sieht und es leider genügend Exemplare gibt, die das nicht wert sind, aber die Tiere geben ihr dann das Vertrauen und die bedingungslose Liebe zurück, die sie ihnen entgegen bringt. Sie ist eine wertvolle Verbündete im Tierschutz und hat schon viele Hunde und Katzen, die wir gerettet haben und die Verhaltensauffälligkeiten zeigten, umerzogen und ihnen das Vertrauen in die Menschen zurück gegeben, so dass wir sie an gute Endstellen vermitteln konnten. Die Tiere die sie selber behalten hat waren die, die zu schwierig waren um erneut abgegeben zu werden. Otto z.B. haben wir aus einer fürchterlichen Haltung in einer dunklen Garage gerettet. Er hatte massive Hautprobleme und konnte fast nicht laufen, weil er in einem engen Käfig eingesperrt war und keine Muskulatur mehr hatte. Jetzt ist er glücklich und schläft sogar mit ihr im Bett unter der Decke!“ erklärte er und die Chefin erschauerte. Dieser kleine Drache der da frei durch die Wohnung lief und vorsichtig hinter ein paar Topfpflanzen hervor lugte war ihr unheimlich. Igitt-sowas könnte sie nicht einmal anfassen geschweige denn im Schlafzimmer ertragen-also diese exzessiven Tierfreunde hatten schon einen kleinen Hau!
    „Ich würde gerne wissen was auf dem Stick drauf ist, bevor wir Bruckner und Dermold vernehmen-dann haben wir einfach mehr in der Hand, denn die beiden werden nicht so einfach mit einem Geständnis rausrücken!“ gab die Chefin zu bedenken und Semir nickte. Dann setzte er sich auf das niedrige Sofa wo er bei seinem ersten Besuch mit Ben in dieser Wohnung gesessen war. Er ließ seine Blicke schweifen, wo würde er hier etwas verstecken, damit es nicht sofort gefunden würde? In diesem Augenblick marschierte Otto auf ihn zu. Die Chefin die gerade ein paar esoterische Bücher angesehen hatte, trat einen Schritt zur Seite. Sie musste sich beherrschen um nicht schreiend aus der Wohnung zu laufen, so ekelte es sie. Umso mehr war sie erstaunt, als der kleine Drache begann auf Semir´s Schuhe zu steigen und der ihn nun mit einem einzigen Griff hoch hob und auf seinen Schoß setzte. Auch Holger hatte voller Verwunderung das Schauspiel betrachtet. „Das dürfte ich nie mit ihm machen-jetzt hätte er mich schon gebissen!“ bemerkte er, aber Semir begann nun lächelnd Otto unter dem Kinn zu streicheln, wie es ihm Aurelia das letzte Mal gezeigt hatte. Der Leguan streckte genüsslich seinen Kopf nach oben und man konnte ihm ansehen wie er die Liebkosung genoss. Plötzlich blieb Semir´s Blick an Ottos Schuppenkamm, den er jetzt aufgestellt hatte hängen. Vorsichtig ließ er die Finger der zweiten Hand dort entlang gleiten und hatte wenig später den Stick, der dort mit Klebeband befestigt war entfernt. „Ich glaube ich habe gefunden, was wir gesucht haben!“ sagte er triumphierend und hielt den Stick in die Höhe. „Ein ausgesprochen kluges Versteck-wer würde freiwillig so eine Echse anfassen!“ befand nun die Chefin und während Semir Otto vorsichtig auf den Boden setzte, der sehr enttäuscht war, dass die Kuschelstunde schon wieder beendet war, nahm sie schon den Stick an sich und nach einer kurzen Verabschiedung machten sich die beiden Polizisten auf den Weg in die KTU um dort die Daten zu sichern und sich anzusehen, was darauf gespeichert war.
    Hartmut war gerade im Begriff zu gehen und Aurelia´s Wagen stand schon zur Abholung bereit vor der KTU. „Oh-den hätten wir Holger gleich bringen können, aber vielleicht können das Jenni und Dieter noch erledigen!“ fiel Semir ein und die Chefin nickte, während Hartmut den Stick auslas und sicherte. Auf seinem Laptop erschienen scharfe Fotos, die durch eine Fensterscheibe geschossen waren. Man sah Bruckner und Dermold wie sie mit einer Waffe am Kopf Michael Putz zwangen den Abschiedsbrief zu schreiben, dann wie Bruckner ihn festhielt, während Dermold ihm eine Injektion verpasste und danach sah man noch einige zufällige Bilder, die anscheinend beim Sturz vom Garagendach entstanden waren. Vermutlich hatte Heinze versucht, die beiden Mörder abzulenken, als er gesehen hatte, was sie mit dem Tierpfleger anstellten, aber er hatte es selber nicht geschafft, die beiden abzuhängen oder er hatte sich in seiner Wohnung einfach zu sicher gefühlt. Man würde nie erfahren, warum er die Polizei nicht von unterwegs angerufen hatte, aber das war vielleicht einfach unmöglich gewesen weil sein Handyakku leer war, oder wegen irgend so einem Missgeschick. Nun waren aber die Beweise vorhanden und die Krüger rief sofort Frau Schrankmann an, die sich inzwischen zum wiederholten Male in den Nachrichten die Verfolgungsjagd der Chefin und zuletzt noch die Verhaftung Bruckners durch Semir angesehen hatte. Allerdings waren die Kommentare dazu aus den Medien gar nicht so schlecht und als nun ihr Telefon klingelte versprach Isolde sofort zur PASt zu kommen und der Vernehmung der beiden Mörder beizuwohnen.

    Im Krankenhaus war es inzwischen zwanzig Uhr geworden. Sarah hatte sich in der Cafeteria etwas zu essen geholt und plötzlich schlug Ben die Augen auf und sah sie vorwufsvoll an. „Mann-du traust dir was-da einfach vor meinen Augen ein Käsesandwich zu verdrücken, während ich hier verhungere!“ sagte er und Sarah lächelte glücklich. Wenn Ben schon wieder ans Essen dachte stand es nicht so schlimm um ihn und so ließ sie ihn erst einmal ein wenig Wasser trinken und als er das vertrug gab sie ihm die Hälfte des Sandwiches ab. In der Infusion war ein Schmerzmittel und so kam Ben eigentlich mit den Schmerzen ganz gut zurecht. Er konnte nur nicht auf dem Rücken liegen, aber auf der Seite und auf dem Bauch ging und da schlief er sowieso am liebsten. Langsam kam das Gefühl in den Arm zurück und es prickelte wie tausend Nadelstiche, was jeder kannte, dem schon mal der Arm eingeschlafen war. „Sarah ich müsste mal aufs Klo!“ sagte Ben und schang schon vorsichtig seine Füße aus dem Bett. „Warte ich hole dir eine Urinflasche!“ erbot sich seine Frau, aber Ben schüttelte den Kopf. „An den Beinen habe ich ja nichts-ich kann durchaus zur Toilette laufen!“ sagte er und packte entschlossen den Infusionsständer mit seiner gesunden Hand und marschierte los. Das Krankenhaushemd in dem er nur mit einem Ärmel war verbarg zwar fast nichts, aber Sarah kannte ja schließlich jede Faser an ihm und so begleitete sie ihn und half ihm erst sich hinzusetzen, was zwar mit Schmerzen verbunden war, aber irgendwie ging es. Danach wollte er sogar noch Zähne putzen und sich ein wenig frisch machen und obwohl er danach schon ein wenig blass um die Nase war, lief er wieder zurück zum Bett und ließ sich aufseufzend über die Seite hinein gleiten.
    Sarah deckte ihn zu und rief dann kurz bei Andrea an. Es war inzwischen halb neun-normalerweise ging Tim so gegen acht ins Bett. Als Andrea nun allerdings ranging, hörte Sarah ihren Sohn durchs Telefon lauthals brüllen und völlig fertig schluchzen. „Sarah-ich hätte dich jetzt dann gleich angerufen-Tim schreit schon seit einer Stunde und ich kriege ihn einfach nicht beruhigt, obwohl ich ihn trage und er auch seinen Abendbrei gegessen hat!“ sagte Andrea ganz unglücklich. „Die Mädchen stehen auch alle fünf Minuten auf der Matte und können nicht schlafen, dabei müssen die morgen ja in Schule und Kindergarten!“ teilte sie Sarah mit und die versprach nach kurzer Rücksprache mit Ben zu kommen und Tim abzuholen. „Schatz-du siehst doch-mir geht´s gar nicht so schlecht-ich werde jetzt schlafen und du fährst nach Hause und kümmerst dich um unseren Sohn!“ befahl Ben regelrecht, als er hörte was im Hause Gerkhan los war. „Vielleicht kann ich ihn morgen wenn er ausgeschlafen hat ja mitbringen, aber ich denke auch-er braucht jetzt seine Mama und die gewohnte Umgebung, jetzt musst du halt zurückstecken!“ bemerkte Sarah ein wenig unglücklich, aber Ben protestierte: „Also hör mal-ich bin schließlich kein kleines Kind mehr, das nicht alleine im Krankenhaus bleiben kann! Fahr jetzt los und schlaf gut-ich werde dasselbe tun.“ sagte Ben entschlossen und mit einem Kuss verabschiedete sich Sarah um ihren kleinen Schreihals abzuholen.

    Man legte Ben nun ein breites Polster unter die Brust und dann ein zweites unter die Stirn, denn er würde nun eine ganze Weile auf dem Bauch liegen müssen. Die beiden Ärzte hatten wieder frische sterile Kittel und Handschuhe an und begannen nun systematisch von oben nach unten den Rücken zu sanieren. Zunächst trug man Schleimhautdesinfektionsmittel auf, das auch kaum brannte. Allerdings musste man sehr aufpassen, dass sich in den tiefen Löchern und Kratern die sich gebildet hatten, als die Zähne von Castor und Pollux sich in das Fleisch gegraben hatten, nichts stehen blieb, denn so mild das Octenisan auch war, trotzdem konnte es schlimme Nekrosen verursachen wenn es in der Wunde blieb. Obwohl er gut Schmerzmittel hatte, stöhnte Ben immer wieder auf, als an ihm herum manipuliert wurde. Wenn die Ärzte einen zerfetzten Wundrand mit der Schere oder dem Skalpell begradigten, spritzten sie zuvor ein Lokalanästhetikum ein, damit es für ihn erträglich wurde. Die assistierende Schwester ließ sich Ampulle für Ampulle anreichen, denn je genauer man hinsah, desto mehr versteckte Wundhöhlen traten zutage und das wären die optimalen Brutstätten für Keime. Sarah war ja so einiges gewohnt und hatte eigentlich nicht gedacht, dass sie das so mitnehmen würde, aber irgendwann konnte sie gar nicht mehr hinsehen, wie die Ärzte da schnitten, das Blut abwischten, elektrisch koagulierten und dann wieder einspritzten. Wenn es für sie schon so schwer erträglich war-wie musste es sich erst für Ben anfühlen? Der war allerdings gar nicht so hundertprozentig bei sich und der Anästhesist, der ihn betreute behielt immer den Monitor im Auge, hängte wieder eine neue Infusion an, drehte den Sauerstoff, der über eine Brille in Ben´s Nase flutete ein wenig höher und fragte gelegentlich: „Geht´s Herr Jäger?“ aber zu Sarah´s Erstaunen nickte Ben immer. Sie fragte sich wirklich ob nicht eine Intubationsnarkose besser gewesen wäre, aber der Narkosearzt sagte auf ihre Frage: „Sarah du weisst doch-Lokal-oder Regionalanästhesien haben immer Vorrang, außerdem war er nicht nüchtern-wir hätten mindestens vier Stunden warten müssen, denn eine Notfallindikation für eine eilige OP liegt hier trotz allem nicht vor. Das einzig Wichtige was schnell gehen musste, war die Versorgung der Halsvene, aber der Rest ist an keinen Zeitrahmen gebunden, weil es sich ja bei Hundebissen um eine von Beginn an septische Wunde handelt, die nicht genäht werden darf!“ erklärte er und die beiden Operateure nickten.
    „Trotz alledem sind Hundebisse noch tausendmal besser als Menschenbisse-das sind so ziemlich die schlimmsten Bissverletzungen die es gibt, denn die menschliche Mundhöhle enthält die übelsten Keime die man sich vorstellen kann, dagegen ist Hundespeichel regelrecht sauber!“ plauderten die beiden aus dem Nähkästchen, denn in einer Ambulanz kam es immer wieder vor dass Betrunkene oder psychisch Kranke zubissen und die Wunden versorgt werden mussten. Auch der eine oder andere Zahnarzt war gelegentlich dabei, wenn ein Kind der Aufforderung den Mund offen zu halten eben nicht nachgekommen war.

    Sarah sah unauffällig auf die Uhr, die an der Wand des kleinen OP´s hing. Schon eine Stunde war Ben nun in der Behandlung der beiden Ärzte. Inzwischen hatten sie sich bis zu seinem Gesäß vorgearbeitet, aus dem wie aus der Schulter der größte Fetzen fehlte. Wo die Fleischstücke wohl waren? Sarah war ja nicht am Unfallort gewesen, aber wenn sie sich vorstellte, dass die Hunde die wohl gefressen hatten, dann erschauerte sie. „Ben-was waren das eigentlich für Hunde?“ fragte sie und der antwortet nun doch etwas schwach, denn so langsam konnte er fast nicht mehr liegen: „Es waren zwei deutsche Schäferhunde die von ihrem Herrchen scharf gemacht wurden und bereits einen Menschen getötet haben, aber Semir und die Chefin haben die erschossen!“ und nun musste Sarah schlucken. „Ich glaube wir schaffen uns lieber doch keinen Hund an, wenn ich sehe, was da so passieren kann!“ sagte sie heftig, aber Ben schüttelte den Kopf, soweit das in seiner misslichen Lage überhaupt möglich war. „Doch Sarah-denn wenn er überlebt, dann haben wir bereits einen Hund-Lucky! Der hat mich gerettet und hat sich aus Liebe zu mir, obwohl ich ihm noch nie etwas besonders Gutes getan habe, auf diese beiden Bestien gestürzt und sie abgelenkt, sonst hätten die mir die Halsschlagader zerfetzt. Ich möchte, dass wir den zu uns holen, wenn er aus der Klinik entlassen wird!“ sagte er, aber nun stand Sarah´s Wort laut und klar im Raum: „Nein!“

    Bevor Ben jetzt allerdings etwas erwidern konnte, drückte der Arzt auf die tiefe Wunde, um die Blutkoagel herauszuholen und nun stöhnte Ben auf. Sarah tat er im selben Moment wieder unendlich leid und sie hielt seine Hand fester, die sich gerade um die ihre verkrampfte. „Gleich haben sie´s geschafft!“ sagte der Chirurg tröstend und auch der Anästhesist überlegte gerade, ob er Ben nochmals ein Schmerzmittel geben sollte, obwohl er schon ziemlich viel gehabt hatte. Wenn der dann allerdings ateminsuffizient wurde, dann wäre auch niemandem gedient und wenn man ihn deswegen jetzt noch intubieren müsste, dann wäre es ebenfalls ärgerlich, deshalb redete man ihm gut zu, spritze noch etwas Lokalanästhetikum und endlich war die Wundtoilette fertig. In die beiden tiefen Löcher an Schulter und Gesäß stopfte man Jodoformtamponade, die man nun täglich wechseln würde und dann legte man als Verband einfach mehrere grüne Bauchtücher über den kompletten Rücken und klebte die dort fest.Ben war nun einfach fix und fertig und wollte nur noch in sein Bett. Obwohl es draußen und auch im Behandlungsraum warm war, fror er und hatte eiskalte Hände und Füße. Der Narkosearzt entfernte nach einer letzten Messung den Blutdruckapparat und die Überwachungselektroden, ebenfalls den Sauerstoff, denn trotz der Tortur die sein Patient eben hinter sich gebracht hatte waren die Werte stabil und so bestand keine Indikation für eine Intensivüberwachung. Der Ambulanzpfleger sägte noch mit einer oszillierenden Säge den Gips an Ben´s Arm auf und wickelte eine Binde darüber. Der Arm war immer noch taub und das würde sicher noch einige Stunden dauern, bis wieder Gefühl darin war. Endlich, endlich lag Ben auf der Seite im Bett und wurde zugedeckt bis zum Hals in sein Zimmer gefahren. Man hatte ein nettes Zweibettzimmer bereitgestellt, denn Sarah hatte gleich gesagt, dass sie dableiben würde und erledigte auch für ihn die Aufnahmeformalitäten, holte dann seine und ihre Tasche aus dem Wagen und als sie zurück kam , lag er tief schlafend da und Sarah konnte nun erst einmal aufatmen.

    Jenni und Dieter waren von der Tierklinik direkt in das Krankenhaus gefahren in das Aurelia gebracht worden war. Jenni hatte ihr ja versprochen, ihr über das Befinden von Agathe Auskunft zu geben, aber als sie sich dort durchgefragt hatten erfuhren sie, dass Aurelia gerade im OP war und man die Kugel in Vollnarkose aus ihrem Arm holte. Bonrath sah auf die Uhr. „Eigentlich hätten wir jetzt Feierabend!“ sagte er und Jenni seufzte auf. „Meinst du das wird was?“ fragte sie und nun griff Dieter zum Telefon: „Fragen wir mal die Chefin!“ schlug er vor und wählte Kim´s Nummer.

    Doch-Semir war so blöd da erst einmal alleine hinzugehen. Er hat zwar anscheinend Bonrath in der Hinterhand, aber der soll erst mal 10 Minuten warten bevor er eingreift-ja und bis dahin haben leider die Verbrecher ihn schon ausgeknockt und im Kofferraum verstaut. Was hat Sandro jetzt bloß mit ihm vor?

    Jetzt ist es klar-der Verletzte ist Semir, der sich gerade wieder beginnt zu erinnern. Alex und Jenni suchen ihn sogar beritten, aber Anna hält ihn erst einmal versteckt und gefangen-gut die weiss ja auch noch nichts Näheres. Allerdings fehlt ja dann auch noch Nicole. Und nun hast du uns auch verraten, wo Anna und ihr Sohn leben-in einem großen Nationalpark mitten in Deutschland. Aber warum trägt Semir Handschellen und wie ist er dorthin gekommen? Bin echt gespannt, wie sich das aufklärt!

    Wie sagt Darcie immer? Kopfkino vom Feinsten :D . Dabei sehe ich beruflich jeden Tag seit 35 Jahren nackte Männlein und Weiblein, aber trotzdem ist dieser Anblick sicher besser als das Meiste, was ich so zu sehen kriege! ;)

    Oh nein-jetzt weiss Alex definitiv dass er aufgeflogen ist-ein Wunder dass er noch lebt! Aber ich denke, Papa Joe braucht ihn noch, weil er die Ware wiederhaben will!
    Allerdings wird er da wenig Chancen haben, denn diese Mdchen werden jetzt in Sicherheit gebracht.
    Um Semir allerdings mache ich mir Sorgen-der wird doch nicht so blöd sein... ;(

    Och Mann-schluchz-die arme Jenny! :( Die tut mir wahnsinnig leid! Gerade beginnt sie nach der traumatischen Vergewaltigung ein wenig zu sich zu kommen, hofft und vertraut auf Kevin´s Hilfe und dann muss sie erfahren, dass der im Knast sitzt! Warum kann sie sich ja denken! Und egal ob er schuldig oder unschuldig ist-sie wird sich immer die Schuld daran geben, dass er überhaupt zu ihrem Vergewaltiger gefahren ist.
    Schön dass Andrea sich um sie kümmert und ich fand es rührend, dass Ben sie in den Arm nimmt, aber jetzt interessiert mich doch was Ben für eine Idee hat und warum Semir er bestochen werden muss?

    Nach einem anstrengenden Omatag habe ich gleich voller Neugier deine Geschichte gelesen. Ich muss mich den anderen Feedern anschließen-erste Sahne und das haben wir ja schon bei der Gemeinschaftsstory gehofft, dass einer von euch beiden weiterschreibt und die Story weiterspinnt. Ich bin auf jeden Fall dabei-und weisst du was-ich habe mit Andrea Semir so ohne Handtuch gemustert :saint: -hat mir gefallen :D !
    Aber wer ist der Typ in dem Auto? ;(

    Die Chefin war inzwischen von der nachfolgenden Streife aufgesammelt worden. Der Polizist darin sah stirnrunzelnd den BMW an und sagte: „Da rufen wir mal lieber ein Abschleppfahrzeug an-vielleicht kann man ja doch noch etwas reparieren!“ und Frau Krüger sah schuldbewusst zu Boden. Über die Zentrale wurden sie alle auf dem Laufenden gehalten und strebten langsam in die Richtung, wohin Bruckner und Semir verschwunden waren. Unterwegs kamen sie an vielen gestikulierenden Menschen vorbei, die mit Fahrzeugen mit Blechschäden am Straßenrand oder mitten in verstopften Kreuzungen standen. Bruckner und Semir hatten eine Spur der Verwüstung hinterlassen, aber die Chefin war nun sehr nachdenklich und schwieg still-sie hatte heute gesehen, wie schnell so etwas ging. Ob sie es jemals wieder schaffen würde Gerkhan oder Jäger runter zu putzen, wenn sie einen Wagen geschrottet hatten? Wenig später kam die Meldung, dass Semir nach einer Verfolgungsjagd zu Fuß Bruckner festgenommen hatte und so steuerten sie die U-Bahnstation an und trafen als erstes Fahrzeug dort ein. Kim Krüger stieg aus und während die beiden uniformierten Polizisten Bruckner nun ins Polizeifahrzeug bugsierten, trat sie zu Semir und hielt ihm die Hand hin. „Reife Leistung Gerkhan!“ sagte sie ehrlich und Semir schlug ein, nur um dann gequält das Gesicht zu verziehen: „Chefin-was haben sie nur mit meinem schönen Auto gemacht?“ fragte er und nachdem sie sich erst rechtfertigen wollte, sah sie den Schalk in Semir´s Gesicht aufblitzen und musste nun ebenfalls grinsen. „Sie kriegen ein Neues!“ sagte sie kurz und Semir verdrehte die Augen zum Himmel: „Das wollte ich hören-ach dass ich das noch erleben durfte!“ feixte er und nun sahen sie nach oben, denn der Hubschrauber, der eine ganze Weile in der Luft über ihnen gestanden und die Verhaftung Bruckner´s gefilmt hatte, drehte nun ab. „Übrigens sie haben eine gute Figur gemacht am Steuer meines Wagens-ich konnte sie live im Fernsehen bewundern!“ erzählte Semir und die beiden gingen nun langsam zurück zum Taxi, das Semir einfach hatte stehen lassen, während Bruckner von den uniformierten Kollegen in die PASt zur späteren Vernehmung gebracht wurde und Semir erzählte wie er überhaupt dazu gekommen war, sich an Bruckner´s Fersen zu heften. „Ich muss mein Leihfahrzeug noch zurückgeben!“ sagte er und als sie in der engen Gasse angekommen waren, hatte sich der LKW bereits rückwärts wieder daraus entfernt und einige Schaulustige sahen sich das Verfolgerfahrzeug aus dem Fernsehen an. Semir hatte geistesgegenwärtig beim Aussteigen den Schlüssel abgezogen und sie stiegen nun ein und fuhren zum Krankenhaus zurück. Über die Taxizentrale beruhigten sie den aufgeregten Taxibesitzer, der sich vor dem Krankenhaus die Haare raufte und von seinen Kollegen getröstet wurde und gaben wenig später den Wagen unversehrt zurück. „Sie können uns als Entschädigung gleich noch zur PASt bringen!“ sagte Semir und der Taxifahrer war inzwischen dreimal um sein Fahrzeug gelaufen, um eine eventuelle Schramme zu entdecken, konnte aber nichts finden. „Seien sie froh, dass diese Dame hier das Auto nicht ausgeliehen hat-dann würde es anders aussehen!“ bemerkte Semir und nun warf ihm die Chefin einen wütenden Blick zu-wenn er in Zukunft da ständig darauf rumreiten würde, würde sie sich schon eine Schikane einfallen lassen, damit er die Klappe hielt.

    „Wie geht es Jäger?“ wollte sie nun wissen, während sich das Taxi in Bewegung setzte. „Ich glaube er hat nochmal Glück im Unglück gehabt-die Blutung am Hals konnte gestoppt werden, sein Arm ist zwar gebrochen und die haben da eine Sehne genäht, aber am Rücken können sie nur ein wenig saubermachen und dann muss das alleine heilen!“ berichtete Semir und fügte noch hinzu, dass Sarah inzwischen bei ihrem Mann eingetroffen war und ihn abgelöst hatte. „Aber er muss nicht auf Intensiv wie der Arzt gesagt hat-anscheinend ist er nochmals mit einem blauen Auge davon gekommen!“ erklärte er und erkundigte sich nun: „Chefin-wissen sie wie es Lucky geht?“ aber die schüttelte den Kopf. „Der Hundeführer hat ihn in die Tierklinik gebracht, ich werde ihn nachher mal anrufen ob er schon was gehört hat!“ erklärte sie wahrheitsgemäß und Semir nickte. „Ben hat sich nach ihm erkundigt-bis ich ihn morgen besuchen komme, müssen wir da etwas darüber wissen!“ sagte er und nun waren sie schon an der PASt angekommen. Die Chefin bezahlte die Fahrt und sagte dann zu dem Taxifahrer: „Schreiben sie eine Rechnung raus über die Kosten die ihnen entstanden sind und reichen sie sie mir ein-sie bekommen das natürlich erstattet!“ und reichte ihm ihre Karte, so dass er besänftigt von dannen zog.
    In diesem Augenblick läutete das Handy der Krüger: „Schrankmann am Apparat-was zum Teufel ist ihnen denn da bloß eingefallen? Ich habe sie live im Lokalfernsehen betrachten dürfen und jetzt flimmern sie gerade in den Hauptnachrichten über den Bildschirm-was wirft denn das für ein Licht auf die ernsthafte Arbeit der Polizei und damit auch der Staatsanwaltschaft? Frau Krüger-das hätte ich nicht von ihnen erwartet, sie als Vorgesetzte hätten da eine andere Lösung finden müssen, als in bester Verkehrsrowdiemanier, wie sonst Gerkhan und Jäger- über die sie sich ansonsten immer aufregen –durch die Kölner Innenstadt zu preschen, einen riesigen Sachschaden zu verursachen und das Ganze noch live im Fernsehen-diesen Imageschaden können sie nie wieder gut machen!“ zeterte sie und mit einer Grimasse hielt Kim den Hörer ein Stück weit von ihrem Ohr weg, so dass Semir einen Teil der Worte verstehen konnte. „Aber das Ziel haben wir erreicht!“ rechtfertigte sie sich dann bei der Staatsanwältin. „Die Mörder sind verhaftet und den Stick werden wir jetzt auch noch finden, damit wir sie überführen können!“ sagte sie und war derweil langsam in die PASt gegangen. „Dann sehen sie mal zu, dass sie die Beweise bis morgen in trockenen Tüchern haben-wir sehen uns dann in ihrem Büro!“ schnaubte die Schrankmann und legte auf. „Sind sie noch fit, Gerkhan?“ seufzte die Chefin und sah auf die Uhr. „Ich glaube jetzt sind Überstunden angesagt!“ und damit trat sie zuerst an Susanne´s Schreibtisch und holte dann den Schlüssel für ein Ersatzfahrzeug für Semir vom Schlüsselbrett, das ansonsten Bonrath verwaltete. Schnell tranken die beiden noch eine Tasse Kaffee, der gerade frisch aufgebrüht einladend in der Kanne dampfte und machten sich dann auf den Weg zu Aurelia´s Wohnung.

    Im kleinen OP in der Uniklinik hatte man inzwischen Ben vorsichtig auf den Bauch gedreht, um seine Kehrseite zu versorgen und nun hatte Sarah vor Entsetzen die Luft scharf eingesogen. Um Himmels Willen-das sah ja furchtbar aus, jetzt konnte sie erst das ganze Ausmaß seiner Verletzungen erkennen und während man Ben erneut ein Schmerzmittel gab hielt sie seine Hand und versuchte ihre Gefühle zu unterdrücken, um ihn nicht zu beunruhigen.

    @Yon: Nein so war das nicht gemeint-ich hatte es jetzt so aufgefasst, dass ihr keine Krankenhauskapitel lesen wollt, du und silli aber genau die möchte und werde ich schreiben, egal ob das der Mehrheit der Leser und Feeder gefällt oder nicht und habe das ja auch von Anfang an deutlich angekündigt-also hat wirklich keiner eine Mogelpackung gekauft. Klar kannst du und jeder andere in den Feeds schreiben was er will und mir damit mitteilen, wie er die Geschichte lieber lesen würde, oder was ihm daran nicht taugt, aber letztendlich werde ich-wie du ja bei deinen Geschichten auch-schreiben was mir persönlich am besten gefällt-und das ist aktuell halt ein verletzter Ben, der durch die Medikamente und den Schock einfach gerade nicht auf Verbrecherfang aus ist, sondern lieber nicht alleine der ganzen unheimlichen Medizinmaschinerie ausgesetzt ist-zumindest bis Sarah kommt, was ja jetzt geschehen ist. Es geht hier um einen Zeitraum von einer knappen Stunde in der Semir Händchen oder vielmehr erst ein Handtuch gehalten hat, damit sein Freund nicht verblutet, das finde ich nicht lang. Ich habe ja auch bei dir schon kritisiert dass mir manchmal zu wenig Emotionen in deinen Geschichten sind, aber das ist halt Typsache-andere wieder sind froh darüber, wenn man das Gesülze weglässt. Und wir sind eben völlig unterschiedliche Typen-als Mensch wie auch als Autor und drum wäre es es ja langweilig wenn jeder das selbe gerne lesen oder schreiben würde,aber ich muss auch zugeben, dass ich die Kritik vielleicht anders verstanden habe wie du sie gemeint hast.
    Gut-das stimmt-ein Ben im Vollbesitz seiner Kräfte und auch in der Serie würde Semir sicher losschicken sich Bruckner zu schnappen, aber das hat er ja auch ohne Ben´s Aufforderung hingekriegt-und übrigens dieses Kapitel war schon fertig bevor dein Feed kam. Ich möchte aber auch betonen dass ich keine Geschichten schreibe die eine große Nähe zur Serie haben, das ist nicht mein Anspruch.

    Jetzt wundere ich mich ein wenig über eure Feeds, @Yon und @silli, denn ich hatte das ja eigentlich gleich am Anfang der Geschichte klar gestellt-ja auch diese Story wird im Krankenhaus spielen-zumindest in Teilen und im Gegensatz zu eurem Empfinden ist das eben für mich ebenfalls Action was ich da tagtäglich mache, nicht nur Verfolgungsjagden und Crashs, obwohl ich sowas schon auch mag, sonst wäre ich wohl kein Fan der Serie.
    Die Komplikationen die Ben kriegen wird sind natürlich wieder einem realen Fall geschuldet, den ich kürzlich betreut habe und den ich megainterressant fand. Und meine Patienten und auch ihre Angehörigen, die oft auch im realen Leben sehr viel aushalten müssen-physisch wie psychisch- sind eigentlich meine persönlichen "echten" Helden, auch wenn das vielleicht mit Cobra nicht mehr allzuviel zu tun hat.
    Und wie gesagt-es gibt gerade aktuell genügend reine Actionstorys, da kann sich jeder bedienen der möchte und gerade ihr beide habt ja schon bewiesen, dass ihr euch die ja auch selber schreiben könnt, falls gerade nichts Passendes dabei ist.
    Kleine Info-dieses heutige Kapitel wird so ziemlich das letzte sein das auf der Straße spielt-die weitere Handlung findet überwiegend an dem Ort statt an dem ich sehr viel Zeit verbringe :D -auch heute wieder im Spätdienst.

    Kilian hat seine gerechte Strafe bekommen-mit dem habe ich kein Mitleid!
    Und ehrlich gesagt mit Alex eigentlich auch nicht-wie kann der nur so blöd sein und denken er könne Heger mit seinem Lügenmärchen überzeugen. Es kommt wie es kommen musste-Heger konfrontiert Alex damit, dass er aufgeflogen ist und wegen des Verrats sterben soll-bin ja gespannt wie er gedenkt da mit dem Leben davon zu kommen!

    Sarah betrat den kleinen OP gerade in dem Moment, als der Gipsverband komplett fertig war. Mit zwei Schritten war sie an der Seite ihres Mannes und betrachtete ihn aufmerksam. Sie hatte sich die schlimmsten Gedanken gemacht als Semir sie angerufen hatte-Ben von Hunden zerfleischt, sein Gesicht in Fetzen-irgendetwas Derartiges hatte sie sich vorgestellt, aber jetzt lag er eigentlich ganz friedlich auf dem Rücken, hatte einen dicken Verband am Hals und eine Gipsschiene am Arm-anscheinend hatte Semir doch übertrieben. Der erhob sich jetzt und machte den Platz an Ben´s Seite frei. „Schön dass du kommen konntest-ich muss jetzt mal sehen, ob die Verbrecher die Ben das angetan haben, inzwischen verhaftet sind!“ sagte er und Sarah nickte, gab ihrem Mann einen zärtlichen Kuss auf die Stirn und nahm jetzt ihrerseits die Hand, die Semir gerade losgelassen hatte. Ben machte die Augen auf und lächelte, als er Sarah sah-jetzt war er zufrieden. Semir wandte sich gerade zum Gehen da sagte Ben noch: „Bitte erkundige dich nach Lucky-der hat mir das Leben gerettet!“ und Semir versprach das baldmöglichst zu tun.

    Als Semir das Krankenhaus verließ musste er durch den Wartebereich der Notaufnahme, wo ein Fernseher hing, um die-wie in jeder Ambulanz- oft lange Zeit Wartenden ein wenig abzulenken. Beiläufig schweifte sein Blick über den Bildschirm und plötzlich meinte er seinen Augen nicht trauen zu können. Aus der Helikopterperspektive sah man eindeutig seinen BMW, der ziemlich zerbeult war und der schwarz aus dem Auspuff rauchte, wie der ein flüchtiges Fahrzeug verfolgte. Dann wurde auf das Gesicht der Fahrerin gezoomt und Semir erkannte die Chefin, die mit einem Blick den Semir nur zu gut kannte-das Jagdfieber hatte sie gepackt-hinter dem flüchtenden Wagen herjagte. Die Kameraleute brachten nun auch das Gesicht des flüchtigen Fahrers in Nahaufnahme-das war Bruckner! Nun sah man die Sache wieder von oben-Semir konnte ein ganzes Stück hinter seinem BMW noch ein Streifenfahrzeug erkennen, das aber ziemlich weit abgeschlagen war und nun sah er auch, in welchem Teil Kölns sich die Verfolgungsjagd abspielte! Die waren Richtung Innenstadt unterwegs und würden, wenn Bruckner nicht abbog, in Kürze am Krankenhaus vorbeikommen!
    Nun kam Leben in Semir. Er rannte so schnell er konnte nach draußen und sah sich suchend um. Ein Taxifahrer stand mit der Zeitung auf der Motorhaube am Taxistand vor seinem Fahrzeug und vertrieb sich die Zeit mit Lesen. Im Laufen zog Semir seinen Dienstausweis: „Polizei-ihr Fahrzeug ist beschlagnahmt!“ rief er und während der verdutzte Fahrer seine Zeitung vom Boden aufhob, die ihm vor Schreck hinuntergefallen war, war Semir schon hinters Steuer des Mercedes gehechtet und hatte den Motor angelassen, denn der Schlüssel steckte. Mit quietschenden Reifen schoss Semir vom Parkplatz und fuhr Richtung Zubringerstraße. Kaum an der Kreuzung angekommen konnte er schon Bruckner erkennen, der mit zusammengekniffenen Augen hinter dem Steuer des gekaperten Wagens saß und versuchte zwischen den ahnungslosen anderen Autofahrern hindurch Land zu gewinnen und zu verschwinden. Als er in den Rückspiegel sah, glitt ein triumphierendes Lächeln über sein Gesicht-er hatte den BMW abgehängt! Allerdings hatte er nicht mit Semir gerechnet, der in diesem Augenblick aufs Gas trat und Bruckner von der Seite schnitt. Erschrocken verriss Mark das Steuer, touchierte ein paar geparkte Fahrzeuge und erkannte dann hinter dem Steuer des Taxis, das ihn bedrängte, diesen Gerkhan, der ihn schon wegen Putz verhört hatte.
    Er biss die Zähne zusammen und schob das Unterkiefer vor-er würde sich nicht kampflos ergeben und ohne Rücksicht auf Verluste trat er aufs Gas und schoss zwischen ein paar vor einer Ampel wartenden Fahrzeugen durch, wechselte auf den Gehweg und entsetzte Fußgänger sprangen zur Seite und Radfahrer kippten mit ihren Zweirädern um, als erst ein roter Wagen und direkt danach ein Taxi an ihnen vorbei bretterten. Bruckner überquerte bei rot eine Ampelkreuzung, was den kreuzenden Verkehr zu Vollbremsungen zwang und den einen oder anderen Auffahrunfall mit Blechschaden verursachte. Bruckner sah sich gehetzt um-irgendwie war außer dem freien Weg in eine Einbahnstraße gerade jeder Fluchtweg durch Fahrzeuge versperrt und so gab er Vollgas und verschwand in der engen Gasse gegen die Fahrtrichtung-Semir mit seinem Taxi direkt auf den Fersen.

    Die Chefin war an Bruckner dran gewesen, bis der sich immer mehr dem Zentrum genähert hatte und sie auf ahnungslose Passanten, unschuldige Kinder auf ihren Fahrrädern, eben dem ganzen abendlichen Kölner Stadtverkehr nach der Rushhour Rücksicht nehmen musste. Außerdem hatte der BMW zu rauchen begonnen, die Motorleistung nahm ab, im Display erschien: „Bitte Ölstand prüfen“ und ein Warnton ertönte. Beim großen Friedhof hatte sie Bruckner auf einmal verloren. Sie hielt an, griff zum Funk und sprach endlich mit Susanne, die schon die ganze Zeit versucht hatte sie zu erreichen. „Schnell geben sie eine Fahndung raus-ich habe Bruckner auf Höhe des Melatenfriedhofs verloren, er flieht Richtung Innenstadt!“ schrie sie ins Funkgerät und Susanne sagte nur ruhig: „Ich weiss-und mit mir vermutlich tausende Kölner-sie sind live auf Sendung im Lokalfernsehen und werden es vermutlich sogar bis in die Hauptnachrichten schaffen. Ein Fernseh-Team im Helikopter filmt sie schon eine ganze Weile!“ sagte sie und als die Chefin nun die Tür öffnete und nach oben blickte konnte sie das Geräusch des tief fliegenden Hubschraubers erkennen, der sich gerade Richtung Zentrum entfernte. „Bruckner darf uns nicht entkommen!“ rief die Chefin, aber Susanne sagte zuversichtlich ins Funkgerät: „Das wird er nicht, denn er hat jetzt Semir auf den Fersen!“ und nun atmete die Chefin erleichtert auf, runzelte allerdings die Stirn wie der das wohl hinbekommen hatte.

    Bruckner hatte durch die Einbahnstraße beschleunigt und war nun wieder zuversichtlich, denn wie durch ein Wunder war kein einziges Fahrzeug in der engen Straße. Allerdings schloss das Taxi hinter ihm nun mehr und mehr auf, woraufhin er nochmals aufs Gas ging und die Geschwindigkeit erhöhte. Kurz vor dem Ende der Einbahnstraße bog in diese nun plötzlich ein großer LKW ein und da war jetzt kein Durchkommen mehr. Bruckner trat auf die Bremse und brachte seinen Wagen haarscharf vor der Stoßstange des LKW zum Stehen, riss die Tür auf und flüchtete weiter zu Fuß. Auch Semir bremste, sprang aus dem Wagen und rannte so schnell er konnte hinter dem Flüchtenden her, der allerdings schon einigen Vorsprung hatte. Der bog nun in eine enge Gasse ein und als Semir ebenfalls um die Kurve raste, hatte er ihn aus den Augen verloren.
    Blitzschnell hatte Semir zum Telefon gegriffen und Susanne´s Nummer gewählt. Der Helikopter war nämlich unmittelbar in ihrer Nähe und Semir konnte sogar erkennen, wie der Kameramann fast aus der geöffneten Tür des Hubschraubers hing, um auch ja genügend Bildmaterial zu bekommen. „Schnell Susanne-weisst du dass ich gerade einen flüchtigen Verbrecher verfolge und das gefilmt wird?“ rief er ins Handy und Susanne bejahte. „Semir er flieht in südlicher Richtung und ist jetzt wie ein Hase schon ein paar Mal abgebogen!“ sagte sie aufgeregt. „Susanne-sag mir wo ich hin soll!“ rief Semir und nun navigierte ihn die Sekretärin nach den Luftaufnahmen durch die engen Gässchen.
    Bruckner begann langsamer zu laufen und aufzuatmen. Er hatte seinen Verfolger abgehängt! Jetzt musste er nur die nächste U-Bahnstation erreichen und dann konnte er fürs Erste verschwinden und irgendwie seine weitere Flucht nach Thailand planen. Er hörte zwar den Helikopter, maß dem aber keine Bedeutung bei-sicher wurde da wieder irgendwas für RTL gefilmt, die wollten für ihre Serien immer tolle Luftaufnahmen von Köln! Kurz vor der nächsten U-Bahnstation schlängelte sich Bruckner gerade zwischen einer Gruppe japanischer Touristen durch, da stand plötzlich dieser Gerkhan wie aus dem Nichts vor ihm. Er machte auf dem Absatz kehrt und wollte gerade wieder davonrennen, da traf ihn ein Faustschlag und streckte ihn nieder. Bruckner knickte ein und es wurde ihm einen Moment schwarz vor Augen. Als er wieder zu sich kam lag er auf dem Bauch auf dem Boden und Semir war gerade dabei seine Hände mit Handschellen auf seinem Rücken zu fesseln. Die Gruppe japanischer Touristen stand außen herum, applaudierte und machte Fotos. „Mark Bruckner-sie sind verhaftet!“ sagte Semir schwer atmend sein Sprüchlein auf, zog seinen Gefangenen wieder auf die Füße und wartete dann, dass Verstärkung eintraf.

    Also jetzt wird es immer skurriler! Alex ist der Überzeugung, dass er noch nicht aufgeflogen ist, was natürlich hinten und vorne nicht stimmt. Er überredet Semir sogar ihm zur Tarnung einen Streifschuss zu verpassen-wie kann der nur?
    Kilian, der wie wir wissen ja überlebt hat, wird allerdings von Heger wohl auch ausgeschaltet werden, aber Semir geht wahrscheinlich nichtsahnend zu Max und Moritz und lässt sich von denen überwältigen, so wie der gerade drauf ist. Und wie will Alex jetzt erklären, dass er die Mädchen nicht mehr dabei hat? Da bin ich ja gespannt!

    Nora und Alex kommen sich näher, obwohl sie kurz zweifelt, als sie die Radiodurchsage hört. Aber Alex kann sie von seiner Unschuld überzeugen und Nora will ihm weiterhin helfen.
    Allerdings hat Semir nun blöderweise versehentlich den Treffpunkt verraten und vermutlich werden die Bösen gleichzeitig mit Alex und ihm da sein-passt auf Jungs und klärt die Sache auf!
    Außerdem gefällt mir das, wenn der sonst eher verschlossene Alex sich einer Frau gegenüber öffnet-die beiden wären ein schönes Paar, Nora und er!

    Oh eine interessante Wendung-du teilst uns deshalb nicht mit wer der verletzte Mann ist, weil der es selber nicht weiss! Jetzt beginnt das große Rätselraten-bin ja gespannt wer Recht behält-also ich tippe darauf, dass es Alex ist, Elli und Yon hätten gerne Semir-aber vielleicht ist es ja ein unbekannter Dritter?