Das war eine richtig schöne Geschichte, die ich mit Spannung und Genuss gelesen habe. Semir hat den Mörder von André´s Familie hinter Gitter gebracht und ist deshalb zu Recht sehr zufrieden mit sich. Und die Familienzusammenführung und auch dass Alex da mit eingebunden wird, gefällt mir ebenfalls. Und wusste ichs doch-Hartmut wird die Presse aufbringen-irgendwie...
Ich mag ja auch Alex als neuen Partner und verfolge die Geschichten mit ihm, nur selber eine schreiben ist halt nicht meins. Aber gerade deswegen bin ich überrascht und auch ein wenig erfreut, dass es wieder eine neue Ben-Geschichte aus deiner Feder geben wird Elli, aber klar doch-auch da bin ich wieder dabei!
Beiträge von susan
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Nach einer Weile öffnete Semir seine Augen wieder, denn Ben hatte sich an seiner Hand festgekrallt und man sah deutlich, dass Muskelkrämpfe durch seinen geschundenen Körper liefen. Voller Besorgnis musterte Semir seinen Freund und fragte dann Sarah: „Was hat er denn jetzt eigentlich? Gerade als du mir das erklären wolltest, habe ich die Verfolgung der Männer aufgenommen, die ihm das angetan haben, aber die haben auch mich ausgeknockt und sind weiterhin auf der Flucht!“ erklärte er zur Entschuldigung, warum er Sarah am Nachmittag am Telefon so abgewimmelt hatte. „Als ich nämlich gestern gegangen bin, hatte ich das Gefühl, ihn hätte es gar nicht so lebensbedrohlich schlimm erwischt, aber was ich jetzt sehe ist ja die reinste Katastrophe!“ sagte er bedrückt und machte sich beinahe Vorwürfe, dass er die Situation falsch eingeschätzt hatte. Andererseits hatte er doch wenigstens versuchen müssen Bruckner und seine Komplizen festzunehmen, denn es ging nicht an, dass die ohne Bestrafung davonkamen. Und das war natürlich nach wie vor sein Ziel-die mussten einfach wieder verhaftet und ihrer gerechten Verurteilung zugeführt werden.
Allerdings hatte er ja im Transporter, als die Verbrecher gedacht hatten er wäre noch bewusstlos, etwas gehört und hatte durchaus eine Vorstellung wohin die flüchteten und über Strzigowski´s Frau würde er schon herausbekommen, wo genau er suchen musste. Aber er hatte es im Gefühl, dass das nicht eilte-die Verbrecher würden in Polen erst eine Weile versuchen unterzutauchen und zu warten, bis die Wogen sich geglättet hatten. Auch brauchten sie neue Papiere, denn mit ihren Klarnamen würden sie in ganz Europa an jedem Flughafen festgenommen werden. Er hatte der Chefin auf der Herfahrt erzählt, was er vermutete und die hatte alle abgehenden Flüge Richtung Süden unter verschärfte Beobachtung stellen lassen und sogar am Warschauer Flughafen lagen die Beschreibungen und Fahndungsfotos von Bruckner und Dermold bei den Sicherheitsbehörden vor, so einfach kamen die nicht weg! Also hatte er jetzt zumindest eine Verschnaufpause und wenn er selber sich erholt hatte und Ben über dem Berg war, konnte er sich wieder der Verbrecherjagd widmen, aber jetzt und hier war er nicht Polizist, sondern Privatmann und besorgter Freund!Sarah war aufgestanden und hatte sich ein wenig die Beine vertreten als Semir sie sozusagen als Händchenhalter abgelöst hatte. Sie grübelte was sie machen sollte. Inzwischen war es nach 22.00 Uhr geworden. Sollte sie nochmals bei Frau Brauner fragen, ob sie Tim abholen sollte, aber der würde dann-falls er schlief-wieder aus dem Traum gerissen werden. Außerdem hätte sie vermutlich zuhause auch keine Ruhe-die Sorge um Ben würde sie kein Auge zutun lassen, obwohl sie gerade ziemlich müde war. Sie ging kurz zur Toilette und vor die Intensiv und beschloss es einfach mal mit einer Nachricht zu versuchen. Immerhin hatte Frau Brauner ein Smartphone und so schrieb sie ihr, wie es denn ginge. Wenig später läutete ihr Handy und die nette Dame war dran: „Bevor ich mich da jetzt verkünstle Sarah und ewig an ner Nachricht rumschreibe-ich bin da nicht so geübt wie ihr jungen Leute, rufe ich gleich an: Also Tim schläft, Frederik besteht darauf vor dem Bett zu liegen und seinen Schlaf zu bewachen. Ich habe jetzt noch ein wenig gelesen, werde aber auch bald schlafen gehen. Falls es unlösbare Probleme geben sollte, dann rufe ich sie an und sonst schauen wir morgen weiter. Ich würde vorschlagen ihr Sohn bleibt jetzt einfach so lange bei mir, bis es seinem Papa besser geht und mit dem Zubehör-das regeln wir morgen. Sie können natürlich gerne kommen und entweder hier ebenfalls übernachten, oder ihn schlafend mitnehmen, aber ich würde ihn jetzt nicht rausreißen, der hatte nen aufregenden Tag und verarbeitet gerade im Traum die ganzen Hundeerlebnisse. Vielleicht schaffen sie es zum Frühstück zu kommen und uns auch ein paar Anziehsachen und vertrautes Spielzeug zu bringen, auch ein paar weitere Windeln wären nicht schlecht, aber wenn nicht, dann kriegen wir das auch so hin-nicht Frederik?“ fragte sie und sah ihren Hund liebevoll an, der ihr zum Telefonieren aus dem Schlafzimmer gefolgt war-sie würde trotz allen Vertrauens nie ein Baby mit einem fremden Hund alleine im Raum lassen-und der goldene Rüde wedelte kurz mit dem Schwanz und sah sein Frauchen freundlich an-fast als würde er lachen.
Sarah fiel erneut ein Stein vom Herzen. Diese Frau war ein Geschenk Gottes an sie und ihre Familie und sie hatte wirklich das unbedingte Vertrauen, dass es Tim bei ihr gut ging. So schaute sie kurz bei ihren Kollegen im Stationszimmer vorbei, trank einen heißen Tee, wurde von denen noch genötigt wenigstens einen Joghurt zu essen und schob wenig später einen Mobilisationsstuhl, den man auch als Liege verwenden konnte, als ihr Nachtlager in den Raum neben Ben und sagte leise zu Semir, der immer noch besorgt seinen Freund musterte, der gerade ein wenig eingedöst war: „Also du wolltest wissen was Ben eigentlich hat, jetzt erkläre ich dir das grob: Aus irgendeinem Grund, den wir bisher noch nicht kennen, hat sich Ben´s Muskulatur begonnen aufzulösen. Man sagt zu diesem Krankheitsbild, das es in verschieden starken Ausbildungsformen gibt, Rhabdomyolyse. Durch den Abbau des Muskelgewebes kommt es im Körper zu massivem Gewebezerfall und der Organismus wird sozusagen mit den eigenen Abbaustoffen überflutet und vergiftet, was Leber und Niere schädigt. Um dir eine grobe Vorstellung davon zu geben-der Normwert der Creatininkinase im Blut, die immer nach Verletzungen oder Operationen leicht ansteigt, geht bis 170 U/l, Ben hat einen Wert der bei 80 000 U/l liegt. Dazu sind alle Leber-und Nierenwerte entgleist, der Elektrolythaushalt ist regelrecht zusammen gebrochen, er hat massive Durchfälle und der Organismus ist dazu noch stark übersäuert. Zu allem Überfluss hat er anscheinend auch noch eine Wundinfektion und durch eine Therapieversuch mit gemahlenem Kunstharz oral, eine Lungenentzündung!“ beschrieb sie Ben´s Krankheitsbild und Semir, dem es selber durch die Ruhe schon besser ging, starrte sie völlig entsetzt an. „Und was kann man dagegen machen?“ fragte er beinahe panisch, aber Sarah zuckte mit den Schultern: „Es gibt leider keine ursächliche Therapie-wir probieren die Symptome zu lindern und Mängel auszugleichen, man versucht ihm so wenig Medikamente wie möglich zu geben, um die Entgiftungsorgane nicht noch weiter zu belasten und sonst kann man nur abwarten und hoffen, dass der Körper sich selber regeneriert!“ dozierte sie, als würde sie von irgendeinem Fall reden, der sie persönlich nichts anging. Semir packte unbewusst Ben´s Hand fester, wie in dem verzweifelten Bemühen ihn festzuhalten. „Und wie stehen seine Chancen?“ fragte er leise, aber als er Sarah nun prüfend musterte, begannen deren Tränen zu laufen und sie zuckte nur mit den Schultern und wandte voller Kummer den Blick ab. -
Wenig später läutete auf der chirurgischen Intensivstation das Telefon. Inzwischen war es kurz nach zehn Uhr abends geworden. „Wie ich in eurem Belegungsplan im PC gesehen habe, habt ihr noch ein paar Bettplätze frei?“ fühlte der Chirurg aus der Notaufnahme vor und sein diensthabender Kollege bejahte. „Was hast du denn für uns?“ wollte er wissen und der Chirurg druckste ein wenig herum. „Die chirurgischen Stationen im ganzen Haus sind proppenvoll. Ich habe hier eine Commotio-gut wenn ich ehrlich bin, das erste CCT war völlig unauffällig und er ist auch ganz stabil-ich habe mehr ein Unterbringungsproblem als alles andere. Allerdings war der Patient initial nach Verkehrsunfall für längere Zeit bewusstlos und leidet immer noch unter Erbrechen, Kopfschmerzen und Schwindel. Würdet ihr ihn mir für ein paar Stunden überwachen? Ich hätte gerne nen halbstündigen Kopfbogen um nichts zu übersehen, aber sonst bräuchte man außer ein wenig Monitoring nichts an ihm tun. Ich verspreche auch, dass ich das nächste Mal dafür wieder nen Patienten übernehme, der eigentlich zu aufwendig für Normalstation ist!“ dealte er und sein Kollege am anderen Ende der Leitung lachte. „Du bist vielleicht ein Schlawiner, aber mir solls Recht sein! Gerade ne Commotio ist ja eine grenzwertige Indikation für eine Intermediate Care-Unterbringung, also bring ihn hoch!“ erlaubte er und nun erfuhr er noch, dass der Patient gerne zu einem Herrn Jäger ins Zimmer wollte, der sein Freund und Kollege war.
So wurde wenig später in Ben´s Zimmer die Schiebetür weit geöffnet und ein zweites Bett fuhr herein. Sarah seufzte innerlich auf-sie hatte eigentlich gehofft, dass die Kollegen von der Intensivstation primär erst ihre anderen freien Betten belegen würden, bevor Ben Gesellschaft bekam, aber da konnte man nichts machen! Umso erstaunter war sie, als sie erkannte, wer sich im Nebenbett nun aufrichtete und zunächst erfreut, aber dann völlig entsetzt: „Ben-Sarah-um Himmels Willen, was ist denn hier los?“ stammelte.
Semir wurde nur mit Blutdruck-und Pulsüberwachung versehen, man erledigte kurz die Aufnahmeformalitäten, zeigt ihm die Glocke und stellte eine Flasche Wasser, eine Einmalnierenschale und eine Pinkelflasche bereit, aber dann war er endlich mit seinen Freunden alleine im Zimmer. Man hatte den Abtrennvorhang weggelassen, nachdem Semir darum gebeten hatte und so schweifte nun sein mitleidvoller Blick über das Häufchen Elend, das da schwer atmend mit der Atemmaske auf dem Gesicht zitternd und schweißüberströmt seitlich in seinem Bett lag. Ben hatte mühsam die Augen geöffnet, als er die Stimme Semir´s erkannte und registrierte auch, dass der ebenfalls in einem Bett lag. Dann allerdings schloss er die Augen wieder und stöhnte verhalten in die Atemmaske. Er hätte gerne etwas gesagt, aber ihm reichte die Luft kaum zum Überleben und außerdem hatte sich sein Verstand gerade ein wenig verwirrt, so dass er nicht genau wusste, wie spät es war, wo er sich eigentlich befand und was geschehen war. Der Schüttelfrost dauerte an und Sarah, die ja den Temperaturfühler am Dauerkatheter angeschlossen hatte, beobachtete besorgt die Anzeige auf dem Monitor die stetig Richtung 40°C kletterte. Trotzdem zitterte Ben immer noch und deshalb konnte man ihn auch nicht mechanisch kühlen. Fiebersenkende Medikamente fielen ebenfalls weg, also musste man zusehen, wie sein Körper versuchte selber gegen die Infektion anzugehen, indem er die Temperatur erhöhte.
Es gab da auch auf Intensiv verschiedene Lehrmeinungen. Manche senkten die Temperatur, sobald sie über 39°C ging, mit dem Argument, dass das sonst zu belastend für den Kreislauf wäre. Ein älterer erfahrener Intensivmediziner vertrat allerdings die gegenteilige These und ließ das Fieber immer und in jeder Situation zu-solange die Temperaturregelung des Körpers noch funktionierte und das Blut nicht gerann. „Seit Jahrtausenden hat die menschliche Rasse durch das Fieber als Strategie des Organismus gegen Infektionen überlebt. Jetzt versuchen wir Menschlein der Neuzeit plötzlich der Natur ins Handwerk zu pfuschen und unterlaufen durch unsere Kühlversuche die effizienteste Methode der Selbstheilung bei Infektionen!“ plädierte der immer eindringlich und so hoffte Sarah, dass Ben nun gerade dabei wäre, sich selber zu heilen.Semir allerdings sah einen sterbenskranken Ben vor sich, der kaum mehr ansprechbar war und ihn anscheinend gar nicht erkannte. Als er allerdings nun seine Beine aus dem Bett schwingen wollte, um zu seinem Freund zu eilen und ihn anzufassen und ihm nahe zu sein, da wurde ihm schwindlig, eine Übelkeitswelle überkam ihn und als er wieder zu sich kam, drückte ihn Sarah, die gesehen hatte, wie er gerade dabei war zu kollabieren, in die Kissen zurück. „Semir bleib liegen!“ beschwor sie ihn eindringlich und er musste sich geschlagen geben-sein Körper erlaubte ihm aktuell noch nicht aufzustehen. Nun machte Sarah allerdings etwas, was vielleicht hygienisch nicht einwandfrei war, aber sie löste die Bremsen von Semir´s Bett, der ja außer zwei langen Kabeln und einer Infusion zum Offenhalten des Zugangs keine weiteren Überwachungsgeräte hatte und schob dessen Bett ganz nahe neben das von Ben, der sowieso gerade in seine Richtung sah. So griff Sekunden später Semir vorsichtig nach der Hand seines Freundes hielt die fest und murmelte: „Was machst du denn für Sachen, Ben?“ bevor er selber die Augen schloss und sich ein wenig ausruhte.
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Das war wirklich Rettung in letzter Sekunde! Aber anscheinend ist Ben wirklich mit ner kleinen Rauchvergiftung davongekommen, da scheinen Semir und Ayda schwerer verletzt zu sein!
. Aber klar, das ist ja auch eine silli-Geschichte, da ist ja Semir die Hauptperson!
Ja Kim Krüger hat mir auch gut gefallen-so sollte sie auch in der Serie immer sein! -
Alex und Semir glauben noch nicht an ihre Rettung, sondern rechnen immer noch damit in Kürze zu Mus verarbeitet zu werden!
Kim ruft inzwischen-wie wir ja schon vorgeschlagen hatten-Hartmut zu Hilfe-ja hoffentlich bringt der die Presse auf und macht sie nicht versehentlich weiter zu-das würde mich jetzt anmachen Elli, genauso wie du Ben in silli´s Geschichte gerne brennen sehen willst! Natürlich nur ein bisschen, denn wir brauchen die Helden ja noch, aber so Quetschungen sind sehr interessante Krankheitsbilder!
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Anna erfährt jetzt von den Entflohenen, dass ihr Sohn von den Wilderern gekidnapped wurde. Wie muss sie als Mutter sich da fühlen? Trotzdem bleibt sie vernünftig, nur wundern sie und Alex sich über die Verbindung zwischen Nicole und Paul. Ehrlich gesagt hätte ich ja gehofft, dass dieses Sci-Fi-Szenario mit den eingepflanzten Gedankenlesechips jetzt in deinen weiteren Stories keine Rolle mehr spielt-kann mich damit echt nicht anfreunden, aber die Story ist trotzdem gut und ich werde sie weiter verfolgen!
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Ja Ben fühlt sich anscheinend persönlich verraten, weil außer ihm nun alle scheinbar von Kevin´s Schuld überzeugt sind. Trotzdem möchte er ihm helfen-wo er ihm die Suppe letztendlich ja eingebrockt hat-zumindest fühlt er sich so!
Kevin erfährt derweil im Knast, wie die Drogen dort reingeschmuggelt werden. Wenn er jetzt die Namen der Wärter und Zulieferer erfährt, könnte Bienert den Ring auffliegen lassen-aber was geschieht dann mit Kevin? -
@Cobrakai80 Nachdem ich das Gefühl habe, du bist einfach darauf aus, hier ein wenig rumzustänkern, damit endlich mal wieder was abgeht, werde ich jetzt nicht im Eigentlichen auf deine Meinung eingehen-halten wir einfach fest-du hast deine Meinung zu Tom Beck-wir, seine Fans, eben eine andere-kann jeder halten wie er will!
Du wirst auch manche Schauspieler , Sänger, Kinofilme oder Serien toll finden, mit denen ich jetzt nichts anfangen kann, oder die ich gar nicht kenne. Über Geschmack lässt sich bekanntlich trefflich streiten!
Nur- eines noch: nachgefragter Schauspieler sein bedeutet auch nicht, dass es nur um Hauptrollen geht-auch Nebenrollen, Auftritte in Talkshows, bei Stefan Raab, in der Werbung und in Sportsendungen etc. spülen Geld in die Kasse und machen sein Gesicht auch außerhalb des Actiongenres bekannt. Ich bin Fan, ich find ihn gut und glaube nicht, dass ich mich deswegen schämen muss-und irgendjemanden verteidigen, am allerwenigsten Tom Beck selber, auch nicht! -
Oh nein-ich will nicht dass Ben bei lebendigem Leibe verbrennt!!!
Das erinnert mich an die Szene bei "Mitten ins Herz" als Ben damals seine Freundin in letzter Sekunde aus dem Wagen befreien kann-und er hat jetzt auch keine Veranlassung zum ebenfalls brennenden Bonrath zu sagen: "Es ist alles gut, wenn du bei mir bist!" dann nichts ist gut! Ja bitte schnell mehrere Feuerlöscher, nen Rettungsspreitzer und nen Notarzt, der Ben sofort erstversorgen kann! Ach ja-und obwohl wir eigentlich keine Spezialklinik für schwer Brandverletzte sind-in so nem Fall hätten wir für Ben immer ein Plätzchen frei!Der Hubbi kann kommen-habe eh grad Nachtdienst!
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Zu allem Überfluss bekam Ben jetzt auch noch Schüttelfrost. Obwohl er ja bereits ein Breitbandantibiotikum hatte, konnte das die Infektion der Wunden anscheinend nicht verhindern. Unter der Maske begannen Ben´s Zähne zu klappern, eine Gänsehaut überzog seinen Körper und das ganze Bett wackelte, so versuchte sein Körper durch die Muskelkontraktionen, die noch zusätzlich schmerzten, die Temperatur zu erhöhen. Sarah holte eine warme Decke und hielt dann weiter seine eiskalten Hände. Trotz der massiven Flüssigkeitszufuhr sank sein Blutdruck und man musste kontinuierlich das Noradrenalin erhöhen, um ihn einigermaßen stabil zu halten, was wichtig war, damit sich die Niere erholen konnte und das Myoglobin aus dem Muskelzerfall ausscheiden konnte, das aktuell die Nierenkanälchen verstopfte. Das wiederum verhinderte die ordentliche Durchblutung der Peripherie, so dass gerade an dem Arm mit der Gipsschiene bereits die Finger blau wurden. Als Sarah das sah, wickelte sie zusammen mit der betreuenden Schwester, die inzwischen kurz ihre anderen Patienten versorgt und derweil das Resonium angerührt hatte, die Schiene ab. Gemeinsam reinigten sie die kombinierte Biss-und Operationswunde, was Ben wiederum dazu brachte das Gesicht zu verziehen und dann wickelten sie die Schiene wieder ziemlich locker an, woraufhin die Farbe der Finger wenigstens ein wenig besser wurde. Sie drehten Ben von der rechten auf die linke Seite, weil sich erfahrungsgemäß Einläufe so durch die Anatomie besser verteilten und erneut wurden Ben 250 ml der Kunstharzlösung in den Darm eingespritzt und danach das geblockte Darmrohr wieder mit einer Schiebeklemme verschlossen. Ben ließ diese ganzen Manipulationen willenlos über sich ergehen. Erstens war er inzwischen viel zu krank um sich zu wehren, sich zu genieren oder nachzufragen und zweitens vertraute er Sarah-die wusste was gut und wichtig für ihn war.
Sarah war gegen acht voller Gewissensbisse vor die Intensiv gegangen und hatte bei Frau Brauner angerufen. Mehrmals hatte sie zuvor ihre Kollegen gefragt, ob die nicht vergessen hatten, ihr einen dringenden Anruf auszurichten, aber die beteuerten, dass definitiv keiner eingegangen war. „Frau Brauner-wie geht es? Ich habe so ein wahnsinnig schlechtes Gewissen ihnen und Tim gegenüber!“ sprudelte Sarah nur so heraus als die Frau sich meldete. „Kindchen-das müssen sie nicht haben!“ sagte die erfahrene Großmutter begütigend. „Frederik und ich haben das schon in Griff. Tim hat gut gegessen-Frederik hat auch ein wenig Grießbrei bekommen und das einzige Problem war eigentlich, dass Tim lieber seine Portion auch noch an den Hund verfüttert hätte, aber das haben wir geklärt“ erzählte sie Sarah-sie musste innerlich immer noch schmunzeln wie ihr Hund die Endreinigung der Babyhände übernommen hatte, was Tim wiederum zum Juchzen gebracht hatte. „Jetzt wird er langsam müde und quengelt zwar ein bisschen, aber wir laufen gerade durch die Wohnung, schauen uns die Vögel vor dem Fenster an und ich denke er wird in Kürze einschlafen. Ich habe ihn gewickelt und er hat ja eine weiche Ersatzhose dabei, die haben wir als Schlafhose umfunktioniert. Ich lege ihn neben mich ins Ehebett und wenn sie heute Nacht kommen wollen-jederzeit, aber wenn ihre Hilfe im Krankenhaus vonnöten ist, dann unterstützen sie lieber ihren Mann. Ich habe meinen auch bis zu seinem Tod gepflegt, ich weiss was einem da durch den Kopf geht und wie schlimm das ist, wenn der Partner so kritisch krank ist. Richten sie ihm unbekannterweise auch von mir eine gute Besserung aus und sagen sie ihm, dass er einen entzückenden Sohn hat, der eine alte Frau wie mich innerhalb weniger Stunden um den Finger gewickelt hat!“ sagte sie und Sarah musste nun trotz aller Sorgen lächeln. „Das hat er vom Papa!“ flüsterte sie ins Telefon und Frau Brauner, die an ihrer Stimme schon merkte, was für große Sorgen sich diese junge nette Frau um ihren Mann machte, lächelte ebenfalls.Tim hatte am Anfang des Gesprächs noch ein wenig gemosert, aber jetzt hatte er seinen Schnuller im Mund, hatte sich an den Hals der mütterlichen Frau gekuschelt und war eingeschlafen. „Sehen sie Sarah-er schläft schon. Ich lege ihn jetzt ins Bett und sie können sich darauf verlassen-ich rufe sie an, wenn wir nicht zurechtkommen, aber ich sehe da keine großen Probleme!“ beruhigte sie nochmals die besorgte Mutter und nach einer herzlichen Verabschiedung legten beide auf und Sarah eilte wieder zu Ben.
„Schatz-ich soll dir schöne Grüße von Frau Brauner ausrichten!“ flüsterte sie dann, aber das hatte Ben eigentlich nicht gehört, oder wenn dann interessierte ihn keine Frau Brauner. Sarah war sich nicht sicher ob er das gut heißen würde, dass sie Tim bei einer wildfremden Frau gelassen hatte, aber da er nicht gefragt hatte-er nahm vermutlich an der wäre bei Andrea und Semir-wollte sie ihn nicht beunruhigen. Sarah hatte auch auf ihr Telefon gesehen, aber es war keine Nachricht von Andrea drauf, anscheinend war Semir immer noch nicht gefunden-hoffentlich fiel das Ben nicht auf, dass der ihn noch nicht besucht hatte, denn eine weitere Aufregung würde Ben vermutlich nicht überstehen! Andrea schrieb Sarah zwar eine What´s App als sie von Semir´s Befreiung informiert worden war, aber da war ihre Freundin schon wieder innerhalb der Intensiv verschwunden und hatte aktuell überhaupt keinen Handyempfang. Auf dem Festnetz in der Wohnung ging auch keiner ran und so konnte Andrea nur schulterzuckend ihre eigenen Kinder zu Bett bringen und darauf warten, dass Semir nach Hause gebracht wurde.Der war inzwischen nach einer weiteren Kotzpause, diesmal schon innerhalb Kölns und jetzt kam nur noch pure Galle, mit Frau Krüger an der Uniklinik angekommen. „Gerkhan-sie bleiben jetzt sitzen, ich besorge einen Rollstuhl!“ ordnete sie autoritär an und Semir war es viel zu übel, als dass er widersprochen hätte. Seine Kopfschmerzen waren inzwischen auch unerträglich stark geworden und so war er fast froh, als er nicht in die Notaufnahme laufen musste, sondern von der Chefin gefahren wurde. Obwohl eine Menge Leute warteten, sah die koordinierende Schwester auf den ersten Blick, dass der neue Patient ganz grün im Gesicht war und als sie nachfragte und erfuhr, dass Semir einen Autounfall gehabt hatte, wurde er an den ganzen Wartenden mit Bagatellverletzungen vorbei gefahren und in den Untersuchungsraum gebracht. Er übergab sich dort nochmals und der eilig herbeigerufene Arzt kontrollierte die Pupillen, die Reflexe, nahm Blut ab, wobei er den Zugang gleich liegen ließ, untersuchte ihn kurz durch und ordnete dann ein Notfall-CT des Schädels an. „Egal was dabei rauskommt-sie werden auf jeden Fall für mindestens 24 Stunden unser Gast sein!“ sagte er dann noch streng und als Semir protestieren wollte, fing er nur einen warnenden Blick der Chefin auf. „Sie werden tun was der Arzt ihnen sagt, sonst kriegen sie mit mir noch extra Ärger!“ drohte sie ihm und so legte sich Semir, dem man inzwischen ein Krankenhaushemd angezogen und ein Bett zugewiesen hatte, resignierend zurück und bat nun nur noch um ein Telefon um Andrea zu verständigen. Die Chefin gab ihm das Ihrige und seine Frau, die die ganze Zeit schon gehofft hatte, er würde demnächst zur Tür hereinspazieren seufzte auf, als er ihr die Umstände erklärte. Natürlich hatte er wieder was abgekriegt-warum sollte es anders sein als sonst? „Sag Ayda, dass ich gerne mit ihr gefrühstückt hätte, aber ich denke, ich werde dann morgen im Laufe des Tages nach Hause kommen!“ prophezeite er und Andrea sagte jetzt erst einmal nichts darauf. Das würde sie morgen schon mit den Ärzten besprechen.
„Jetzt werd du erst mal gesund!“ bat sie und hatte fast ein schlechtes Gewissen, weil sie ihm auf seine Frage nichts Näheres zu Ben´s Gesundheitszustand sagen konnte. „Gut-immerhin bin ich ja jetzt im selben Krankenhaus wie er-ich werde da sicher was rausbekommen, oder ihn sogar noch besuchen können!“ beschloss Semir das Gespräch, wünschte Andrea liebevoll eine gute Nacht und gab dann das Telefon an Frau Krüger zurück. Die wich nicht von seiner Seite, was ihm fast unangenehm war, aber als eine halbe Stunde später das CT gelaufen war, hatte man Gott sei Dank keine Blutung erkennen können und nun verabschiedete sie sich nach einem langen Arbeitstag doch in den wohlverdienten Feierabend. Der Arzt sprach noch mit Semir und sagte: „Wir werden sie jetzt stationär aufnehmen und alle halbe Stunde die Pupillen und den Blutdruck kontrollieren-das wird eine unruhige Nacht für sie werden-wir müssen jetzt nur erst einmal ein Plätzchen für sie suchen-die Unfallstation ist ziemlich voll!“ überlegte er und als Semir ihm nun von seinem Freund und Kollegen erzählte glitt ein Lächeln über das Gesicht des Arztes-er hatte da so eine Idee! -
Oh nein Melanie! Bitte lass Paul jetzt nichts abgekriegt haben! Der war doch so tapfer und hat sich ganz alleine in den dunklen Stollen getraut-eine reife Leistung für ein Pferd!
Momentan können Semir, Alex und Nicole fliehen, aber das ist natürlich eine üble Nachricht, dass Jenny und Benni geschnappt wurden-das wird die arme Anna in die Verzweiflung treiben-wo steckt die eigentlich? -
Pah silli-du bist wirklich fies! Aber wenn das eine moderne Zigarette ist, dann geht sie gleich aus! Das ist bei denen so eingebaut! Aber so wie ich dich kenne ist das eine Selbstgedrehte, für die wieder keine Regeln gelten!
Aber wenigstens Ayda ist schon mal gerettet-ich hoffe ja, das ist nichts Ernstes da an ihrem Kopf! -
Hmm-Bienert ist jetzt doch Ben und Semir gegenüber offen-aber Tatsache ist ja wirklich, dass Kevin selbst nicht so genau weiss, ob er Schneider umgebracht hat oder nicht.
Allerdings ist Kevin irgendwie glücklich darüber, dass er die Bestätigung bekommen hat, dass seine Freunde draussen nach Beweisen suchen. Trotzdem nimmt er wieder Kontakt zu Jerry auf und die beiden kommen gerade noch rechtzeitig um eine Vergewaltigung des kleinen Philipp zu verhindern. Kevin allerdings wäre beinahe wieder völlig ausgetickt-nicht gut!Nur Philipp profitiert von der Sache, denn nun steht er unter mächtigem Schutz und wird seine Haftzeit wohl noch unbeschädigt rumbringen!
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Na die Frau Brauner war ja seit ihrer Einführung zur Kinderbetreuung vorgesehen
-ich musste euch die nur richtig verkaufen! Nicht dass ich in einer Geschichte die Hochzeit und kurz danach die Scheidung erzählen muss
. Außerdem brauchen wir ja wegen Lucky jemanden der mit Haushunden Erfahrung hat und Sarah´s Ängste ausräumt-da kam mir die gute Frau Brauner in den Sinn-die allerdings kein reales Vorbild hat, während es den Bunten Kreis tatsächlich gibt, allerdings in Augsburg, nicht in Köln!
Übrigens kommt es bei uns, weil Donauwörth kein Kinderheim in diesem Sinn besitzt, immer wieder vor, dass Krankenschwestern, Ärzte oder Rettungssanitäter in Notsituationen (Autounfall-beide Elternteile schwer verletzt, keine Angehörigen) oft zu den eigenen gleichaltrigen Kindern-unverletzte Kinder mit nach Hause nehmen und dort betreuen, bis man da eine Lösung gefunden hat. Natürlich kann man beim Jugendamt da ne Betreuung beantragen, aber in den meisten Fällen dauert sowas einfach ein paar Tage, bis da was angeleiert ist-und wenn schnelle Hilfe gefragt ist zählt manchmal einfach eine spontane Idee.
Und das weiss ich noch aus meinen Zeiten als ich gelernt habe-da war es noch nicht üblich die Eltern mit im Krankenhaus aufzunehmen, wenn ein Kind krank war-im Gegenteil, bei kleinen Kindern bekamen die Eltern sogar Besuchsverbot, weil diese tägliche erneute Trennung für die Kinder immer am Schlimmsten war. Die meisten haben das ganz gut verpackt-obwohl man sich das heute nicht mehr vorstellen kann, sondern sowas als Grundstock für viele Psychoprobleme sähe. Aber mit liebevoller Fremdbetreuung kommen Kinder oft gut zurecht, auch wenn man es ihnen vielleicht noch nicht erklären kann, weil sie noch zu klein sind! -
Semir glaubt weiterhin an die Unschuld seines Partners und verklickert das gerade der Chefin, als die Millionenerbin in spe mitsamt Anwalt in der PASt aufschlägt. Semir weiss sofort, dass das Geständnis erpresst wurde, aber na, na, na-der kann das doch deswegen nicht einfach so zerknittern!
Offiziell muss ihn die Chefin von dem Fall entbinden, aber anscheinend war er überzeugend genug, denn sie ermuntert ihn regelrecht in seiner Freizeit dran zu bleiben-was er sicher auch tun wird!
Aber Nora schwebt jetzt in höchster Gefahr! -
Das war jetzt Rettung in letzter Sekunde! Allerdings ist zwar Heger jetzt von Fabian festgenommen, aber die Fernbedienung ist auch hinüber. Semir und Alex müssen jetzt leicht angequetscht in der Presse ausharren und darauf warten, dass jemand ne gute Idee hat! Ich plädiere dafür Hartmut zu holen-der weiss wie man die Presse mechanisch öffnet, oder kann die Fernbedienung reparieren!
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Ben lag immer noch fix und fertig, mühsam durch die Beatmungsmaske atmend, auf der Seite im Bett. Seine Schmerzen waren irgendwie allumfassend, ihm war heiß unter der Maske und trotzdem hatte er eiskalte Hände und Füße und fror insgesamt. Als nun die erneute Thoraxaufnahme gemacht werden musste, drehte man ihn dazu trotzdem auf den wunden schmerzenden Rücken, weil das anders nicht möglich war und er brüllte seinen Schmerz, gedämpft durch die Maske, lauthals heraus, obwohl man ihm nochmals einen Opiatbolus zukommen hatte lassen.
Sarah war ebenfalls fix und fertig. Mein Gott-die Sorge um ihren geliebten Mann fraß sie beinahe auf, aber trotzdem musste sie sich irgendetwas wegen Tim einfallen lassen. Sie hatte ein megaschlechtes Gewissen ihrem Kind gegenüber, dass sie ihn einfach bei einer fremden, wenn auch sympathischen Frau gelassen hatte. Allerdings war sie sich ganz sicher-das sagten ihr ihr Gefühl und ihre Menschenkenntnis aus vielen Berufsjahren-dass diese Frau ehrlich und geradlinig war. Sie lebte in gut situierten Verhältnissen, engagierte sich sozial und sie hatte ihr neben den Hundebildern auch die Bilder ihrer Enkelkinder gezeigt, die fröhlich lachend bei der Oma auf dem Arm saßen. Auch hatte ihr Andrea durchaus von dem Gespräch mit der anderen Mutter am Spielplatz erzählt, die sich Frau Brauner als Leihoma gewünscht hätte. Nein-deswegen machte sie sich keine Vorwürfe, diese Frau würde ihrem Sohn nichts tun.
Nun rächte es sich allerdings, dass sie ihn seit der Entführung im Alter von vier Monaten nirgendwo anders mehr gelassen hatte. Entweder Ben oder sie hatten ihn rund um die Uhr betreut und die einzigen Menschen, die er näher kannte, waren tatsächlich Andrea und Semir. Wie eine Glucke hatte sie ihn bewacht und man hatte es ja gestern gesehen-er ließ sich anscheinend von jemand anderem gar nicht ins Bett bringen. Es würde auch nichts nützen wenn sie ihre Eltern anrief-klar würde ihre Mutter sofort ihren Chef bitten ihr Urlaub zu gewähren, damit sie ihren Enkel betreuen konnte, aber Tim kannte seine Großeltern, Onkel und Tanten kaum. Nur ihre Schwägerin hatte ein engeres Verhältnis zu ihm, aber die hatte schließlich selber drei Kinder und wohnte eine ganze Ecke von Köln weg. Mit vier Monaten hatte er auch überhaupt nicht gefremdelt, während das jetzt mit einem dreiviertel Jahr durchaus der Fall war. Normalerweise würde man das jetzt langsam und schrittweise üben, dass er bei Frau Brauner blieb, aber sie hatte einfach ihr im Buggy schlafendes Kind zurückgelassen und wenn er aufwachte wäre niemand bei ihm, den er kannte.
So lief sie, während Ben geröntgt wurde, schnell vor die Intensiv, wo keine Bleiwände mehr waren und rief Frau Brauner an. „Wie geht es Tim-was macht er?“ wollte sie wissen, als die Frau mit der angenehmen Stimme sich meldete. Da hörte sie ihren Sohn aber schon im Hintergrund fröhlich glucksen. „Er ist vorhin aufgewacht, hat etwas getrunken und jetzt macht er Quatsch mit Frederik!“ erklärte Frau Brauner und Sarah fiel regelrecht ein Stein vom Herzen. „Frau Brauner-können sie ihn noch ein Weilchen nehmen? Meinem Mann geht es sehr schlecht, ich kann hier einfach im Augenblick nicht weg.“ fragte sie unglücklich und die nette Dame erwiderte: „Frau Jäger-oder darf ich Sarah sagen? Kein Problem. Ich nehme ihn nachher wieder mit zu mir nach Hause, wenn wir unseren Hundespaziergang beendet haben. Frederik spielt gerade mit einem anderen Hund und Tim ist ganz begeistert und kann sich gar nicht satt sehen. Wir werden später eine Kleinigkeit essen-darf er einen Grießbrei haben? Die Zutaten hätte ich im Haus?“ fragte sie dann noch und Sarah erklärte voller Erleichterung: „Das ist sozusagen Tim´s Leibgericht. Ich komme, sobald es irgendwie geht und falls er weint, rufen sie bitte sofort auf der Intensivstation an, ich habe hier zwar keinen Handyempfang, aber meine Kollegen werden mir das dann ausrichten und ich melde mich sofort!“ managte sie und gab dann noch die Nummer durch. „Kümmern sie sich um ihren Mann-das hat im Augenblick Priorität-Tim ist bei mir in guten Händen!“ beruhigte Frau Brauner sie und nachdem Tim die ganze Zeit vor Freude im Hintergrund gekräht hatte, kehrte Sarah sehr erleichtert zu Ben zurück, den man inzwischen wieder auf die Seite gelagert hatte.Sie ergriff seine Hand, streichelte ihn und murmelte beruhigende Worte, während es ihm von Minute zu Minute schlechter ging. Man glich die massiven Calcium- und Magnesiumverluste wieder durch Perfusoren aus, denn die Wirkung des gemahlenen Kunstharzes im Darm funktionierte als Kationentauscher, der die Kaliumionen gegen Natriumionen austauschte und so die Rückresorption in die Blutbahn verhinderte. Allerdings band die Polymerstruktur auch Calcium und Magnesium, das man zielgerichtet zuführte, was durch den liegenden ZVK allerdings problemlos möglich war. Auch sah man einen Erfolg der Therapie, denn der Kaliumspiegel sank bereits ein wenig. Die Infusionen tropften schnell und beständig in ihn hinein, denn man musste der Niere Flüssigkeit anbieten, damit die sich erholen konnte. Sarah nahm die Beatmungsmaske auch einmal kurz ab, um seine Gesicht abzuwaschen und seinen Mund mit feuchten aromatisierten Mundpflegestäbchen auszuwischen, allerdings sank bereits während dieses kurzen Moments die Sauerstoffsättigung in seinem Blut massiv ab, so dass Sarah und ihre Kollegin schleunigst die Maske wieder auf Ben´s Gesicht schnallten. Allerdings hatte er noch zwischen mühevollen Atemzügen Sarah leidvoll angesehen und hervor gepresst. „Mich verreisst es-bitte-ich muss so dringend aufs Klo-tu irgendwas!“ und Sarah und die Kollegin hatten sich angesehen. Als wenig später der Stationsarzt ins Zimmer kam, der inzwischen gemeinsam mit dem Radiologen das Röntgenbild befundet hatte, trug Sarah ihm die Problematik vor.
„Also zunächst einmal haben wir tatsächlich eine heftige Bronchopneumonie, anscheinend ausgelöst durch die Aspiration des Medikaments. Antibiotisch abgedeckt ist er, jetzt können wir hoffen, dass die nichtinvasive Beatmung etwas bringt-ich muss gestehen, wenn wir die Leber- und Nierenproblematik nicht hätten, wäre er schon längst absediert und intubiert!“ bemerkte er, während er prüfend seinen Patienten musterte, der schweißbedeckt dalag und um sein Leben kämpfte. „Er ist noch ansprechbar und meinte gerade ihn zerreisst es-können wir nicht die Stuhldrainage öffnen?“ fragte Sarah verzweifelt und der Arzt nickte. „Das könnt ihr machen, lasst den Überdruck ablaufen, aber bitte danach sofort wieder 30g frische Resoniumlösung rektal implantieren. Im Augenblick können wir keinen Dialysekatheter legen, so wie er beieinander ist, ist das seine einzige Chance!“ sagte er und während nun die Schwester wieder hinauslief um die nächsten 250ml Lösung vorzubereiten, zog Sarah Einmalhandschuhe an und öffnete den Flexi-Seal, woraufhin sich wieder eine Riesenmenge Durchfall in den Beutel entleerte und Ben zum erleichterten Aufatmen brachte. Er war nicht immer ganz bei sich und die Hälfte von dem was der Arzt sagte, verstand er gar nicht, aber Sarah war da und passte auf ihn auf, das beruhigte ihn sehr. -
Ja Bienert hat nun gar keine Böcke mehr, Kevin herauszuholen, vor allem weil der erstens selber gar nicht von seiner Unschuld überzeugt ist und zweitens, weil er wie durch eine glückliche Schicksalsfügung via Kevin jetzt näher an der Gang dran ist als je!
Verzwickte Situation, aber wenigstens kann Philipp wieder ungestört duschen! -
Oh Mann-ich bin auch fast sicher, dass Nicole vergewaltigt wurde. Semir und Alex stützen sie und dank ihrer Navigation sind sie nach kurzer Zeit kurz vor dem Ausgang, aber ich kann auch nicht glauben, dass es das jetzt schon war!
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Oh Gott-Koslowski zwar erledigt, Pavel vermutlich schwer verletzt, Sascha tot und Erik mit Bauchschuss zwischen Himmel und Erde, aber die Spannung steigt trotzdem ins Unermessliche, weil zwar anscheinend Verstärkung naht, aber auch die wird Ben nicht so einfach aus dem Fahrzeug bringen, wenn das zu brennen beginnt. Hoffentlich ist Ayda immer noch ohnmächtig und wird dann zuerst gerettet!
-immerhin hast du das versprochen, silli!.