Thomas denkt tatsächlich, dass Semir und Ben keine Polizisten sind, sondern zu den Bösen gehören. Ben hat eine zündende Idee-er engagiert einfach Leute von der Polizeischule, die im Wald bei der Suche helfen sollen. Natürlich besteht da schon ein Risiko, denn man weiss ja nicht ob Thomas bewaffnet ist und auch von seiner Waffe Gebrauch macht. Ich denke ja eher der ist harmlos und rennt nur um sein Leben-außerdem ist er jetzt auch noch verletzt, aber das kann Ben ja nicht so genau wissen!
Semir kriegt auch noch bei der Gelegenheit eins ausgewischt und wird von Ben ein wenig als Besserwisser hingestellt-der bekommts aber gerade dicke von seinem Kollegen-ich befürchte, der wird das irgendwann retour kriegen!
Beiträge von susan
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Woher wisst ihr, dass ich Rütter-Fan bin?
Und bei Bernd Hackl, dem Pferdeflüsterer habe ich schon in grauer Vorzeitmit meiner damaligen schwierigen Stute Reitunterricht genommen, als sich noch niemand vorstellen konnte, dass der mal in der Pferdeszene so berühmt wird-aber gut war der damals schon und gelacht haben wir auch viel!
Übrigens können rein theoretisch minimale Thromben schon durch die Metallfänger flutschen, aber eben keine tödlichen. Das Ziel wird auf jeden Fall sein Ben-sobald es von den Verletzungen her möglich ist -auf ne Blutverdünnung einzustellen und dann auch innerhalb der nächsten Monate das Cavaschirmchen wieder zu entfernen. Rein theoretisch könnte ein massiver Thrombus darin auch den Blutrückfluss zum Herzen so stören, dass es zum Kreislaufversagen kommt, aber sowas kommt Gott sei Dank sehr selten vor! -
Semir hatte den Samstagnachmittag mit seiner Familie verbracht. Das milde Frühlingswetter hatte zum draußen Spielen aufgefordert und nachdem er vor einigen Wochen schon die Gartenmöbel aus dem Winterquartier geholt hatte, tranken Andrea und er nun in Ruhe einen Kaffee, während die Kinder im Garten schaukelten, rutschten und im Sand spielten. Später legte er sich in einen Liegestuhl und langsam fielen ihm die Augen zu, denn die vergangenen Tage waren doch anstrengend gewesen und sein Ganzkörpermuskelkater plagte ihn auch noch. Wenigstens war ihm nicht mehr übel und auch die Kopfschmerzen hatten nachgelassen, also war die Gehirnerschütterung anscheinend am Abklingen. Allerdings träumte er unruhig und wieder und wieder sah er vor seinem inneren Auge wie Ben gerade von den Schäferhunden zerfleischt wurde. Dann wieder erlebte das ein-ums andere Mal wie er gerade noch aus den Fängen von Bruckner und seinen Komplizen entkommen konnte und als er wenig später aufwachte, stand sein Entschluss fest: Er würde so bald wie möglich nach Polen reisen und zwar in den Ort dessen Namen er im Transporter aufgeschnappt hatte-Wielkopolski! Nachdem er allerdings selber kein Polnisch sprach und sich dort sicher nicht zurecht finden würde, fiel ihm ein Kollege aus dem Innenstadtrevier ein, mit dem er schon das eine ums andere Mal zusammengearbeitet hatte. Der war halb Deutscher, halb Pole und wurde häufig auch zu Dolmetscherzwecken eingesetzt. Den würde er am Montag kontaktieren, falls ihnen bis dahin noch keine Verhaftung gelungen war und ihn bitten mit ihm in die Heimat seines Vaters zu reisen und die Flüchtigen aufzuspüren!
Heute und morgen allerdings würde er mit seiner Familie verbringen, Sarah bei Ben entlasten und sich selber restaurieren-so ganz fit war er doch noch nicht! So aßen sie wenig später zu Abend und nach einem kurzen Anruf in der Klinik, wo er erfuhr, dass es Ben den Umständen entsprechend gut ging, legte er sich aufs Sofa und als Andrea ihn lächelnd musterte, ertönte ein sonores Schnarchen-er war schon wieder vor dem Fernseher eingeschlafen!Auch die Chefin hatte mit dem Krankenhaus telefoniert und von Sarah, die ihre Kolleginnen ans Telefon geholt hatten erfahren, dass Ben zwar immer noch ernsthaft erkrankt, aber inzwischen stabil war und so gönnte auch sie sich ein freies Wochenende. Hartmut war wieder bei Jenni aufgeschlagen und diesmal plagte ihn kein schlechtes Gewissen wegen Ben mehr und so konnten sie ein gemeinsames Kuschelwochenende verbringen und Jenni erholte sich zusehends von den Folgen des Unfalls, wie auch Bonrath, mit dem sie ebenfalls telefonierten.
Ben wurde gegen Abend wieder an die Dialyse angeschlossen und diesmal konnte man die Förderrate in einer höheren Geschwindigkeit laufen lassen, ohne dass er kreislaufmäßig reagierte. So war er nach vier Stunden diesmal schon fertig und die Heparinmenge die man unbedingt zum Dialysieren brauchte, war auch gut für die teilweise Auflösung der Thromben. Nur die Lunge machte weiterhin Probleme und so verbrachte Ben die ganze Nacht mit seiner Atemmaske, obwohl das vor dem Gesicht schon sehr eng und unangenehm war. Allerdings war Sarah heute so erschöpft, dass sie fast sofort weg war, als ihre Kollegen ihr den Schlafstuhl neben Ben schoben und der verbrachte Stunden damit seiner Frau beim Schlafen zuzusehen-etwas was er zuhause nie schaffte, weil er spätestens nach einer halben Stunde wegpennte- was er sich jetzt wünschen würde.
Aber auch diese Nacht ging herum und am nächsten Morgen erkundigte Ben sich beim Waschen, wozu man die Maske abgenommen hatte, nach Tim, denn Sarah hatte morgens schon mit Hildegard telefoniert und dann folgte die unvermeidliche Frage nach Lucky-etwas was er gestern mit der ganzen Aufregung vergessen hatte. „Ben-ich war mit Tim und Hildegard jetzt zweimal bei ihm. Klar ist das ein total lieber Hund, aber als der dann mit nem Schäferhund gespielt hat, sind bei mir alle Alarmglocken losgegangen, ich denke nicht, dass ich mit dem im Park spazieren gehen könnte, ohne dass ich ne Panikattacke kriege, wenn ein Schäferhund um die Ecke biegt-das musst du verstehen!“ erklärte sie und jetzt sah Ben an die Decke und ein großer Kummer erfüllte sein Herz. Aber klar-ohne Sarah´s Einverständnis konnte er sich keinen Hund, egal in welcher Größe anschaffen-manche Wünsche gingen eben nicht in Erfüllung und eigentlich musste er dankbar sein, dass er lebte! -
Hecht und seine Komplizen konnten also entkommen, auch wenn ein kleiner Igel zwischendurch für große Aufregung gesorgt hat!
Maria druckst etwas herum als Alex sich nach ihrem Partner erkundigt-ich hoffe ja du löst das Geheimnis noch auf, was da vorgefallen ist!
Aber was mir sehr gefallen hat war die Sache mit Susanne und dem Rest der Past-die machen sich alle Sorgen um ihre Freunde-wie schön! Mal sehen wie lange Semir im Krankenhaus bleibt, wenn doch die Drahtzieher zwar identifiziert, aber noch nicht gefunden wurden! -
Oh Gott-der arme Thorsten-der wurde von Berger´s Schlägern einfach kalt gemacht und dabei hat er extra noch sein Handy angelassen, um Thomas zu warnen!
Der kommt allerdings zwar noch zu seinem Freund als der noch lebt, aber laut deiner Beschreibung hat der einen Schädelbasisbruch und verstirbt auch daran. Was sich Thomas jetzt so denkt ist ja eigentlich egal-Fakt ist, dass jetzt die Bösen auf der Jagd nach ihm und dem Koffer sind. Die werden erst Ruhe geben, wenn sie die Jungs erledigt und die Beweisfotos samt Stick sichergestellt haben. Ich hoffe jetzt nur, dass Semir und Ben schneller sind und wenigstens Thomas retten können! Und Philipp ist ja auch noch irgendwo-welch ein Elend!
Ja ich musste auch schmunzeln als ich den schwarzen Golf mit der Cobra drauf vor mir gesehen habe-Melanie-hast du vielleicht die Adresse des Tuners weitergegeben? Allerdings bin ich mir jetzt echt nicht sicher-fährst du jetzt nen Golf, oder nen Polo? Aber eigentlich egal-die Cobra hat uns auf jeden Fall alle beeindruckt! -
Kevin steht zu seinem Kumpel Jerry und schenkt Semir und Ben reinen Wein ein-das finde ich sehr gut-allerdings habe ich immer noch Bauchgrummeln, was er wohl sagen und vor allem empfinden würde, wenn er wüsste, was Ben und Jenny inzwischen....Bin mir nicht sicher, ob er das überhaupt erfahren sollte, vor allem weil Ben und Jenny darüber ja auch noch nicht gesprochen haben!
Aber wenn er jetzt auf diesem Standpunkt stehen bleibt, dass er den Knast nicht verlassen kann, weil er erstens Jerry schützen und zweitens den Fall aufklären muss, dann ist das sowieso wurscht, auf gut boarisch-denn dann überleben die das beide nicht! -
Die Decke hatte man ihm schon zum Umlagern weggenommen, aber obwohl er ja noch Fieber hatte, war ihm trotzdem kalt und er erschauerte, als man nun auch noch sein Hemd hoch schlug. Er kam sich nackt und ausgeliefert vor und sowohl Sarah als auch die anderen Anwesenden bemerkten, was ihm gerade zu schaffen machte. „Herr Jäger-sie bekommen sofort eine warme Decke und genieren müssen sie sich auch nicht, aber wir müssen sie jetzt sachgerecht lagern, damit wir an die Leiste gut rankommen, denn sie sollten dann eine ganze Weile still liegen!“ erklärte die eine Schwester des Katheterlabors sachlich, was Ben innerlich zum Aufseufzen brachte. Die hatte keine Ahnung wie weh seine Wunden am Rücken taten, wenn er da direkt drauf lag und trotz Polsterung war der Tisch doch kalt und härter als sein weiches Bett. Auch der Internist war näher getreten und hatte ihn gemustert. „Ich möchte durch die linke Leiste eingehen, denn nachdem wir rechts ja die Drei-Etagen-Thrombose haben, besteht da die größere Gefahr, dass sich beim Vorschieben der Sonde ein Gerinnsel löst!“ erklärte er und die unsterile assistierende Schwester nickte, drehte das linke Bein ein wenig nach außen, hängte den Katheterbeutel nach rechts und legte als begleitende Maßnahme ein dichtes grünes Tüchlein über seine Scham und nun war Ben irgendwie wohler, auch wenn das eigentlich ein Blödsinn war, denn das medizinische Fachpersonal sah sicher täglich mehr nackte Menschen als er sich vorstellen konnte.
Unter sein rechtes Bein kam nun eine bequeme Knierolle und auch das linke wurde in dieser Position mit einem flachen Kissen unterstützt, bis der Kardiologe zufrieden war. Mit einem Lächeln holte die Schwester nun eine angewärmte grüne Decke aus dem Wärmeschrank, der sich draußen vor den Behandlungsräumen auf dem Flur befand. Ein wenig Komfort sollten die Patienten schon haben, denn die meisten froren, wenn man manchmal über einen längeren Zeitraum an ihnen herumbastelte und sie dabei still liegen mussten. Damit wurde nun sein Oberkörper bis unterhalb des Bauchnabels zugedeckt und auch über die beiden Beine kam jeweils eine Einzeldecke-falls der Leistenzugang schwierig wurde konnte man nämlich die beiden Beinstützen unabhängig voneinander bewegen. Die Raumtemperatur im Katheterlabor war nicht allzu hoch, weil alle die dort arbeiteten ja durch die Röntgenschürze und zusätzliche sterile Vermummung immer schwitzten.Die steril gewaschene Schwester hatte inzwischen ihren Tisch vorbereitet und reichte nun dem Operateur, der zwei Paar Handschuhe übereinander trug, ein Schälchen mit farbigem Desinfektionsmittel in dem mehrere Tupfer schwammen und eine lange Kornzange. Der Kardiologe strich nun sachgerecht von außen nach innen die Leistenregion dreimal ab, zog dann das eine Paar Handschuhe aus und deckte dann gemeinsam mit der steril gewaschenen Schwester den ganzen Patienten mit großen sterilen Tüchern zu. Nur in dem Bereich der Leiste legte man ein gefenstertes Tuch dessen Ränder durchsichtig waren und klebten, so dass der Bereich in dem die Schleuse liegen würde, frei blieb. Nun tastete der Arzt zunächst mal nach der Arterie, weil Arterie und Vene dort-wie fast überall im Körper- direkt übereinander lagen. Falls es schwierig würde, das Gefäß zu punktieren, stand für alle Fälle ein Ultraschallgerät mit ebenfalls steril eingepacktem Schallkopf bereit, aber einem erfahrenen Kardiologen würde das vermutlich keine Mühe bereiten, auch wenn die meisten Gefäßzugänge für Herzkatheteruntersuchungen über die Femoralarterie liefen. Nun reichte ihm die Schwester eine Lokalanästhesie mit einer langen Nadel und mit der Warnung: „Vorsicht-jetzt piekts!“ infiltrierte er sorgfältig die gesamte Leistenregion. Ben spürte zwar schmerzhaft die Nadel mehrfach eindringen, aber dann wurde das ganze Gebiet taub und fühlte sich an wie Holz.
Noch war das Deckenlicht an, denn das Katheterlabor hatte kein Fenster und so sah Ben noch aus dem Augenwinkel, wie der Arzt nun mit einer ziemlich dicken Nadel das Gefäß aufsuchte, was ihm dank seiner Erfahrung in Windeseile gelang. Nun legte er über einen Seldinger-Führungsdraht dorthinein eine sogenannte Schleuse-das war ein dickes Kunststoffschläuchlein, das aber mit einer Membrane versehen war, damit dort kein Blut herauslaufen konnte und als er die mit einer Annaht in Ben´s Leiste fixiert hatte, ließ er sich die Einführsonde mit dem vorne aufgesetzten zusammengefalteten Cavaschirmchen geben und nachdem er die durch die Membrane, die zusätzlich noch mit einer plastikummantelten Schutzhülle umgeben war, gefädelt hatte, wurde das Deckenlicht gelöscht und nur noch die Bildwandlerschirme, also die direkten Röntgengeräte und die Kontrollmonitore gaben ein geisterhaftes Licht von sich.
Die ersten Zentimeter schob der Kardiologe die Sonde blind nach oben, dann spritzte die assistierende Schwester immer wieder kleine Mengen Kontrastmittel durch den Zuspritzgang der meterlangen Sonde und so konnte man unter Röntgenkontrolle ihren Weg durch Ben´s Körper verfolgen. Ben bemerkte die Anspannung aller Beteiligten und auch Sarah´s Hand, die die seine tröstend umfasste, war vor Aufregung eiskalt und er merkte, wie sie unbewusst immer wieder den Atem anhielt. Je höher die Sonde kam, desto mehr Thromben in verschiedenen Größen sah man nämlich an den Gefäßwänden hängen. Es wäre fast ein Wunder wenn es gelänge durch das venöse System mitten durch Ben´s Körper, vorbei an den ganzen Bauchorganen und dann entlang der Wirbelsäule bis kurz vors Herz zu kommen, wo dann das Schirmchen, das eigentlich mehr aussah wie ein kleiner Metallquirl, entfaltet werden sollte, ohne dabei mechanisch einen Thrombus zu lösen. Auch der Anästhesist hatte die ganze Zeit den Monitor im Auge, denn falls es zu einer Komplikation kam, müsste er schnell reagieren, aber bisher blieb alles ruhig. Allerdings war es für den Kardiologen teilweise sehr schwierig die richtige Abzweigung zu finden und immer wieder wurde eine kleine Menge Kontrastmittel eingespritzt, wodurch man dann wieder die vor dem Katheter liegenden Gefäße und ihren Verlauf kurz sehen konnte, aber mit der nächsten Pumpwelle des Herzens wurde das Kontrastmittel dann schon wieder in Richtung Körpermitte gezogen und im großen Kreislauf verteilt. Was mit ein Problem darstellte war die Tatsache, dass Ben´s Niere ja sowieso schon geschädigt war und das Kontrastmittel für diese ebenfalls nicht gesund war. Man würde zwar nach dem Eingriff versuchen den Körper mit mehreren Liter Infusionslösung zu spülen, aber trotzdem versuchte der Arzt natürlich so wenig wie möglich von der schädigenden Flüssigkeit zu verwenden.Mehrmals probierte er vergeblich eine Kurve zu meistern, aber nachdem das auf Höhe des Zwerchfells mehrfach nicht ging, veränderte man die Neigung des Tisches von außen und Ben fühlte sich, als wenn er aufgeklappt würde wie ein Klappmesser, als das Beinteil und das Kopfteil sich senkten. Ein Aufstöhnen begleitete diese Lagerung und der Narkosearzt beeilte sich, seinem Patienten nun einen Opiatbolus zukommen zu lassen-wenn er sich jetzt bewegte, konnte das sein Todesurteil bedeuten. Nicht nur die Gefahr des sich lösenden Thrombus bestand, sondern die Sonde mit dem Schirmchen daran konnte durch ihre Starrheit auch die Gefäßwand durchstoßen und im Mediastinum, wo sie sich jetzt in unmittelbarer Herznähe befand, lag ein empfindlicheres Organ neben dem anderen. Kam es zu einer arteriellen Verletzung, würde die Blutung vielleicht nicht zu stoppen sein, erwischte man die Luft-oder die Speiseröhre kam es zu meist tödlich verlaufenden Abszessen oder Luftembolien und so atmeten alle Beteiligten auf, als es dem Kardiologen endlich beim wiederholten Anlauf gelang an die richtige Stelle zur Schirmchenplatzierung zu gelangen. Bei der nächsten Kontrastmitteleinspritzung sah man die Herzklappe des rechten Vorhofs unmittelbar vor dem Schirmchen und das Herz beantwortete diese Irritation sofort mit einem Stolpern, das Ben unangenehm mitbekam. Aber als der Kardiologe jetzt seine Sonde einen Zentimeter zurückzog und nun vorsichtig mit viel Routine das Schirmchen entfaltete, das jetzt wie ein kleines Metallgitter einen Schutzwall vor dem Herzen bildete, in dem sich eventuelle Thromben fangen und dort mit der Zeit epithelisiert würden, atmeten alle Beteiligten auf und Ben hätte sich beinahe geregt, so bekam er die Erleichterung aller Zuschauer mit.
„Halt Ben, ruhig!“ schrie Sarah angstvoll auf, denn erst wenn die Sonde entfernt war, war die Gefahr vorüber und so lag er noch einen kurzen Moment still, währenddessen der Kardiologe, dem im Gegensatz zu Ben, dem immer noch kalt war, die Schweißperlen auf der Stirn standen, die Sonde zurückzog und ans Tageslicht beförderte. Man machte das Deckenlicht an und nun entfernte der Internist noch die Schleuse und drückte eine Weile fest auf Ben´s Leiste, um einen Bluterguss zu verhindern, was dem extrem unangenehm war. Allerdings hatte Sarah nun vor Erleichterung Tränen in den Augen und so beschwerte Ben sich nicht, dem irgendwie erst jetzt durch die Reaktion seiner Behandler bewusst wurde, in welcher Gefahr er in den letzten Stunden geschwebt hatte. „Schatz-du hast es geschafft!“ sagte seine Frau erleichtert und als er wenig später in seinem Bett lag und nun schon wesentlich befreiter auf die Intensiv zurückgefahren wurde, wo man dann noch eine dokumentierende Röntgenaufnahme machte, worauf erstens das Schirmchen und seine korrekte Lage deutlich zu sehen waren und man auch feststellte, dass er keinen sogenannten Pneumothorax hatte, also einen Lufteintritt in den Pleuraraum, der als Komplikation nach diesem Eingriff entstehen konnte, war er selber froh.Nun wickelte man das rechte Bein erneut bis obenhin, lagerte es auf eine Schiene, aber man legte nun unter seine Matratze eine zusammengerollte Zudecke, so dass er eine schiefe Ebene erhielt und wenigstens nicht das ganze Gewicht auf dem wunden Rücken ruhte. Auch die Atemmaske schnallte man ihm wieder auf und er bekam vor Erschöpfung kaum noch mit, wie nun Liter um Liter an Infusionslösung angehängt wurde, um die Niere zu spülen. „In ein paar Stunden beginnen wir trotzdem wieder mit der Dialyse-wir haben vermutlich noch nicht alle Reste der Riesenmoleküle ausgewaschen und außerdem entlastet es die Niere, wenn sie nicht die ganze Filterarbeit machen muss!“ beschloss der Intensivarzt und Sarah, der ihre Kollegen gerade einen Kaffee und ein paar Kekse ans Bett gebracht hatten nickte zustimmend. Sie hatte jetzt wieder Hoffnung geschöpft und während Ben nun tatsächlich einschlief, lehnte auch sie sich in ihrem bequemen Stuhl zurück und ruhte sich aus.
Hildegard hatte inzwischen Konrad überredet mit ihr und Tim noch zur Tierklinik zu fahren und so ging Konrad wenig später mit einem wedelnden Lucky an der Leine nach draußen-ja, ja Hildegard konnte sehr überzeugend sein. Sie und Jo hatten immer schon Hunde gehabt und Ben hatte seinem Vater nach jedem Besuch dort zugesetzt, dass er unbedingt auch einen Hund wollte. „So-du bist also der Lebensretter meines Sohnes!“ sagte Konrad nachdenklich und setzte sich auf eine Bank, woraufhin Lucky kurz seinen Kopf auf seinen Oberschenkel legte und ihn treuherzig ansah. Auch dieser nette Mann roch intensiv nach Herrchen und deswegen mochte Lucky ihn sofort.
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Wenig später standen der Intensivarzt und der Internist, der als Schwerpunkt die Kardiologie gewählt hatte, vor ihnen. „Herr und Frau Jäger-wir haben draußen ihren Fall besprochen und beschlossen, dass es für sie die sicherste Methode ist, wenn wir ihnen ein sogenanntes Cavaschirmchen einsetzen. Normalerweise würden wir sie vollheparinisieren, oder sogar versuchen die Thromben medikamentös aufzulösen, aber wegen der anderen Verletzungen und der Nierenproblematik ist das leider nicht möglich. Deshalb steht nun das Katheterlabor bereit und ich werde-wenn sie einverstanden sind-über die Leiste in örtlicher Betäubung eine Art Metallschirm in die untere Hohlvene einbringen, der einen möglichen Embolus abfangen kann, bevor er in ihrer Lunge oder dem Gehirn Schaden anrichtet.“ erklärte der Kardiologe und nun sah Ben seine Sarah fragend an. Er hatte noch nie von sowas gehört und würde einfach tun was seine Frau ihm riet. Sarah warf ihm einen entschlossenen Blick zu: „Natürlich wird er das machen lassen, denn es kann sein Leben retten!“ sagte sie bestimmt und Ben nickte dazu-wenn Sarah diesen Ton anschlug war Widerspruch zwecklos und alles was eine Möglichkeit gegen einen Sekundenherztod oder einen Schlaganfall darstellte war eine bessere Option. „Tut das sehr weh?“ wollte er dann noch ein wenig eingeschüchtert wissen, aber nun schüttelte der Narkosearzt den Kopf. „Keine Sorge-sie bekommen dazu eine örtliche Betäubung der Leiste und da wird dann über einen kleinen Hautschnitt eine sogenannte Schleuse in die große Vene dort eingeführt. Darüber wird unser Katheterspezialist“ und er schenkte dem Kardiologen der die zündende Idee gehabt hatte ein strahlendes Lächeln „das Schirmchen einbringen und unter Röntgenkontrolle in der unteren Hohlvene platzieren. Man könnte auch die obere Hohlvene nehmen und über den Hals eingehen, aber da liegen bei ihnen schon der zentrale Venenkatheter und der Dialysekatheter, da haben wir gar keinen Platz mehr für das Schirmchen!“ erklärte er und Sarah begann nun wieder Hoffnung zu schöpfen, dass dieser Alptraum nun doch irgendwie zu einem glücklichen Ende gelangen könnte.
Der Internist sah prüfend auf die nichtinvasive Beatmung: „Kann er ohne Peep atmen?“ fragte er und Sarah und der Anästhesist nickten. „Der positive endexspiratorische Druck den die Maschine erzeugt, erweitert zwar die Alveolen in der Lunge, aber er erhöht auch den Druck im venösen System-ich würde gerne darauf verzichten, bis das Schirmchen an Ort und Stelle sitzt!“ bat er und Sarah beeilte sich nun die Druckmaske abzunehmen und den Sauerstoff wieder über Ben´s Nase in ihn strömen zu lassen.Sie hatte zwar während ihrer zweijährigen Ausbildung zur Intensivpflegefachkraft, die nach der dreijährigen Grundausbildung zur Gesundheits-und Krankenpflegerin und mindestens zweijähriger Berufserfahrung auf einer Intensivstation in Theorie und Praxis stattfand, von der Möglichkeit dieser Cavaschirmchen gehört, aber hier in der Uniklinik waren die nicht so üblich-das lag aber nicht an der Methode an sich, sondern daran, wie die jeweiligen Chefärzte dazu standen. Die aktuelle Leitung bevorzugte Vollheparinisierung und Lysebehandlung, was auch der Goldstandard war, aber in Ben´s speziellem Fall war das eben nicht möglich. Und das war auch das Interessante in der Medizin, dass man immer über den Tellerrand schauen musste und spezielle Probleme eben auch spezielle Lösungen erforderten. Allerdings musste man gerade zu diesen Schirmchen sagen, dass das Einlegen und auch Entfernen eben Erfahrung vom Behandler erforderte, aber das war bei einem Kardiologen der den halben Tag im Katheterlabor verbrachte, dort einen Herzkatheter nach dem anderen machte, Stents einsetzte, Ballondilatationen durchführte und routiniert täglich mit diesen einander doch ähnlichen Methoden arbeitete, vorauszusetzen und so konnte Ben von Glück reden, dass man gerade den hinzugezogen hatte. So wurde Ben noch mit ein paar Worten zu den Risiken wie Blutung, Infektion oder Mobilisierung eines Thrombus eben durch die Behandlung aufgeklärt und setzte dann zitternd seine Unterschrift unter den vorbereiteten Aufklärungsbogen. Sarah würde erst wieder ruhig durchatmen können, wenn das Schirmchen an Ort und Stelle saß und sie begann nun innerlich zu beten, dass der Internist das einbrachte, bevor sich ein Thrombus löste denn den Silberstreif am Horizont hatte sie nicht mehr zu sehen gehofft.
Ihre Kollegin hatte inzwischen alles zum Transport hergerichtet und Sarah rasierte nur noch kurz höchstpersönlich auf beiden Seiten Ben´s Leistenregion, an der die Schambehaarung schon wieder nachgewachsen war. Es war wegen der Sterilität sehr wichtig, dass dort kein Härchen war und man wollte die auch nicht auf dem Behandlungstisch haben. Man hängte eine transportable Sauerstoffflasche ans Bett, schloss daran Ben´s Nasenbrille an, hängte das Noradrenalin und seine Trägerlösung um, was eine kurze Kreislaufschwankung zur Folge hatte, die Sarah beinahe eine Hochdruckkrise bescherte, denn parallel mit Ben´s Blutdruck stieg und fiel der ihrige auch, aber Gott sei Dank geschah nichts. Der Anästhesist, der den Transport begleitete, forderte noch den Notfallkoffer zu, der Transportmonitor wurde von der Station im Zimmer ans Bett gehängt, die Akten mitgenommen und wenig später war die Karawane aus Ben im Bett, Sarah, der Intensivschwester und dem Anästhesisten auf dem Weg zum Katheterlabor, wo sie der Internist, der bereits vorausgegangen war, schon steril angezogen erwartete. Im Aufzug hatte Ben einmal gehustet und alle anderen Anwesenden hatten den Atem angehalten-bei dieser plötzlichen Druckerhöhung bestand eine Riesengefahr, dass sich ein Thrombus löste- aber als danach der Monitor dieselben Werte zeigte wie vorher und Ben auch nach wie vor orientiert und ansprechbar war, hatten alle aufgeatmet.
Sarah erinnerte sich mit Schaudern an eine laufende Reanimation im fahrenden Aufzug, der dann kurz vor Erreichen des Stockwerks auch noch stecken geblieben war. Die Haustechniker hatten es zwar geschafft die Türen zu öffnen, aber durch die nun entstandene hohe Stufe war es unmöglich gewesen mit dem Bett herauszufahren. Man hatte den Patienten nach der ersten Stabilisierung dann herausgehoben in ein frisches Bett und seitdem traute Sarah den Aufzügen nicht mehr so ganz, aber was wollte man machen-man konnte die zwar zu Fuß umgehen, aber nicht beim Patiententransport.Endlich trafen sie im Herzkatheterlabor ein, wo eine Menge Bildschirme, Röntgengeräte und andere High-Tech-Geräte ein futuristisches und ein wenig Furcht einflößendes Bild boten. Ben sah sich ängstlich um, aber bis er sich versah hatte man ihn vorsichtig, wie ein rohes Ei, mit dem Rollbrett auf den grün abgedeckten OP-Tisch gezogen und alle um ihn herum waren sehr nett und sprachen ihm freundlich zu, so dass er sich bald beruhigte. Sarah, die nun ebenfalls wie alle anderen im Raum eine dicke Röntgenschürze und einen Schilddrüsenhalsschutz trug, trat ans Kopfende und nahm ganz fest seine Hand in die Ihrige: „Du schaffst das!“ sprach sie ihm Mut zu und jetzt erwartete Ben einfach, was jetzt als Nächstes mit ihm gemacht würde.
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Jerry nimmt Kevin mit in seine Zelle und der legt sich auch gleich mal auf die Pritsche
-nicht Britsche, Campino und wird von seinem Kumpel verarztet. So ganz nebenbei erfährt er von dem Mordanschlag auf ihn und stellt dann fest, dass er und Jerry in höchster Gefahr schweben, wobei Jerry das sehr fatalistisch sieht! Kevin allerdings ist der Meinung dass Plotz der Boss ist-ich habe da ja eine andere Theorie, aber das werden wir demnächst wohl erfahren! Hoffentlich kommen Semir und Ben noch rechtzeitig!
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Ja das mit dem Knöpfchen und dem Auto-das hat doch jeder schon mal erlebt-besser ist es das zu kontrollieren, ob es wirklich zu ist-wenn du allerdings z. B. nen neueren BMW hast, da gibts gar keinen regulären Schlüssel mehr dazu, ich denke so einer ist das auch, den Semir in der Serie immer fährt! Auch ein Zündschloss im herkömmlichen Sinn ist da nicht mehr vorhanden-ich habe letzthin echt blöd gekuckt, als ich den nagelneuen BMW meines Onkels ein Stück vorfahren sollte. Brauchte da erst ne Einweisung dazu!
Aber nun kommen die Lakaien Berger´s in den Puff und erklären den Stand der Dinge. Lebt Jansen jetzt eigentlich noch, oder haben sie den trotz seiner Einwände erledigt? Na das werden wir wohl noch erfahren.
Aber die bösen Buben bekommen gleich zur Belohnung ein armes Mädchen zum "Einreiten"-wie furchtbar, ich finde Vergewaltigung und Prostitution gegen den Willen der Frau oder des Mannes sowas von schrecklich!
Die Jungs wollen inzwischen ihr Ding ohne Philipp durchziehen und den Speicherstick im Koffer haben sie auch noch nicht entdeckt-mir schwant da nichts Gutes! -
Jetzt schleichen sich Alex und die SEK-Beamten an das Haus des Rangers an. ich musste ein wenig lachen wie du beschrieben hast, dass die Wäsche aufhängende Frau erst erschrickt, als die Polizei sie ins Haus befördert, dann aber sofort einen Stuhl hinter dem Fenster platziert um ja nichts zu verpassen-ja so sind sie die Leute!
Der Satz als du geschrieben hast, dass Alex sich im Auto versteckt, anstatt hinter ihm, wie du vermutlich eigentlich beschreiben wolltest hat mich jetzt nicht so wahnsinnig gestört, denn wer deine Geschichten liest, muss mit Schwächen in der Orthografie und auch sonstigen kleinen Fehlern zurecht kommen-aber mich persönlich stört sowas nicht, wenn es nicht überhand nimmt und die Story ansonsten rund und spannend ist-und wie gesagt-mir gefällt diese Geschichte! Klar könnte ein engagierter Betaleser solche Fehler ausmerzen, aber auch ich habe so gar keine Lust auf so nen Scheissjob-was auf anderen Portalen anscheinend aber kein Problem darstellt. -
Jetzt könnte ich Jerry knutschen! Der hat tatsächlich die Fläschchen vertauscht und Kevin hatte eine reelle Chance gegen Yannick, die er auch genutzt hat! Aber nun beginnt der Wettlauf gegen die Zeit! Wer ist schneller? Semir und Ben darin Kevin und Jerry aus dem Knast zu holen-vielleicht macht der den Kronzeugen oder wird zumindest in eine andere Anstalt verlegt-oder sind Hendrik und seine Helfershelfer im Knast fixer und machen den beiden den Garaus, bevor sie nur piep sagen können.
Oh Gott und blöderweise erfährt jetzt nicht nur die Staatsanwaltschaft von der Entlastung Kevin´s, sondern auch die Mordkommission und damit der große Boss-Hilfe!!! -
Der diensthabende Hintergrundarzt zog gleich seinen internistischen Kollegen zu und die Ärzte beratschlagten anhand der Aktenlage, was in Ben´s Fall für eine Therapie sinnvoll war. „Wir haben einerseits die thromboembolische Erkrankung, die das Risiko für eine potentiell tödliche Lungenembolie oder einen Schlaganfall massiv erhöht. Einerseits wäre jetzt eine effiziente Antikoagulationstherapie notwendig, eventuell auch eine Lyse, also eine medikamentöse Auflösung der Thromben, aber andererseits sind wir in der absoluten Kontraindikation für eine Auflösungsbehandlung, weil unser Patient durch die mannigfaltigen Verletzungen, gerade im Halsbereich, dadurch fast sicher verbluten würde, wenn wir medikamentös die Blutgerinnung aufheben. Also können wir nicht einmal bei einer gesicherten Lungenembolie oder einem Schlaganfall eine effiziente Therapie einleiten. Wenn wir die angefangene Vollheparinisierung fortführen wird er fast mit Sicherheit dauerhaft Dialysepatient bleiben, denn durch diese hohen Heparindosen wird die sowieso schon vorgeschädigte Niere den Todesstoß erhalten. Das ist jetzt zwar besser als zu sterben, aber vielleicht haben wir doch noch eine dritte Möglichkeit!“ überlegte der Internist, der sehr viele Herzkatheter machte und seine Kollegen sahen ihn fragend an.
„Es ist zwar hier im Haus kein Routineeingriff, aber in der Klinik in der ich zuvor war, wurden sehr viel mehr Cavafilter eingesetzt als hier-ich würde vorschlagen, wir besprechen das kurz mit dem Radiologen, ob er bereit für einen interventionellen Eingriff ist, schauen ob wir so einen Filter überhaupt im Haus vorrätig haben-sonst haben die Firmen meist einen Lieferservice oder wir leihen ihn von einem anderen Haus- und dann klären wir den Patienten auf und holen uns sein Einverständnis für diese vorbeugende Maßnahme der neu aufgetretenen Grunderkrankung.“ schlug er vor und die beiden anderen Ärzte sahen ihn bewundernd an-das war eine hervorragende Idee und konnte das Leben des Patienten retten.
Nachdem ja Samstag war und im Zentrallager nur ein Notdienst eingeteilt war, ging der Internist selber in die Katakomben im Keller und fand bei den Gefäßprothesen auch tatsächlich nach kurzer Suche den gewünschten Cavafilter. Der Radiologe wurde verständigt und die Bereitschaft im Katheterlabor angerufen "Es wäre in weniger als einer halben Stunde möglich den Eingriff durchzuführen!“ bekam er Bescheid und nun gingen der Internist und der Stationsarzt gemeinsam zu ihrem Patienten und seiner Frau, die immer noch schreckensbleich neben ihrem Mann saß und ihn sich vor Angst und Sorge fast nicht anzufassen traute. Jedes Husten, Pressen oder Niesen, jeder Blutdruckanstieg oder auch einfach so, konnte so einen flottierenden Thrombus, der nur an einer Stelle der Gefäßwand hing, dazu bringen sich los zu reißen und da der im Becken so groß war, dass man ihn bereits am Ultraschall gesehen hatte, konnten der oder auch ein anderer, der sich auf die Wanderschaft machte und in diesem Augenblick vom Thrombus zum Embolus wurde, ein großes Lungengefäß verstopfen und so durch Herz-Kreislaufversagen zum Tod führen oder eine dauerhafte Leistungsminderung hervorrufen, wenn Ben das überlebte, oder alternativ , falls er vom Herz weitergepumpt wurde und ins Gehirn gelangte, einen riesigen Schlaganfall auslösen, der zu dauerhafter Pflegebedürftigkeit führen würde. Ben saß sozusagen auf einem Pulverfass, das jederzeit explodieren konnte und Sarah hatte keine Ahnung was sie nun machen sollte, außer ihn zu beschwören still zu liegen und sich nicht aufzuregen.
Ihre Kollegin hatte schon den Heparinperfusor angehängt und den Bolus verabreicht, allerdings hatten sich ihre Blicke gekreuzt-ihr und auch Sarah war klar, dass das nun vermutlich bedeutete, dass er Dialysepatient bleiben würde, aber Sarah tröstete sich, dass sie ihm ja dann, wenn das alles vorbei war, ja eine Niere spenden konnte-die Lebendspende unter Ehepartnern und Verwandten hatte eine hohe Erfolgsquote und sie liebte ihren Mann so, dass sie dieses Risiko gerne in Kauf nahm, wenn er nur diese kritische Situation überlebte! Sehr vorsichtig half sie ihrer Kollegin dann noch das betroffene rechte Bein zu wickeln und auf eine Schiene zu legen, denn man wusste, dass dadurch die Thromben schneller an der Gefäßwand anwachsen würden und bindegewebig durchsetzt dann keine Gefahr mehr darstellten, außerdem wurde so der venöse Rückstrom zum Herzen gefördert und beugte einer Ausbildung eines postthrombotischen Syndroms vor, das mit Krampfadern und schweren dicken Beinen einherging. Allerdings war es für Ben schon wieder eine Tortur auf dem verletzten Rücken zu liegen-auf der Seite hatte er viel weniger Schmerzen!„Sarah ihr schaut alle so-was hat denn das zu bedeuten, was der Arzt am Ultraschall gesehen hat?“ wollte er nun undeutlich unter seiner Maske wissen und Sarah beschloss, ihm nun wenigstens in abgemilderter Form zu erklären was er hatte und in welcher Gefahr er schwebte, damit er auch verstand, warum er jetzt erst mal ruhig liegen musste, anscheinend hatte er nicht verstanden, was der Arzt bei der Untersuchung gesagt hatte. „Ben du hast leider in deinen Venen des rechten Beins und auch im Becken eine tiefe Beinvenenthrombose, das bedeutet, dass sich da das Blut verklumpt und dadurch zur Ausbildung kleiner Blutgerinnsel geführt hat, die jetzt die Gefäße teilweise verstopfen. Das ist an sich nicht so schlimm, weil es immer mehrere Venen gibt, die die Körperteile sozusagen entsorgen und sogar bei einem Komplettverschluss einer Vene wird das strömende Blut dann eben durch andere Venen zum Herzen zurückgepumpt. Die große Gefahr in der du jetzt schwebst ist, dass sich so ein Klumpen losreißt und in die Lunge wandert, oder das Gehirn. Das kann eine akut lebensbedrohliche Situation hervorrufen und sogar zum Sekundentod führen!“ erklärte sie und jetzt sah Ben seine Frau voller Angst an. „Ich dachte jetzt wäre das Schlimmste vorrüber!“ stöhnte er in seine Atemmaske, aber Sarah zuckte unglücklich mit den Schultern-was sollte sie dazu sagen, sie hatte das ja selber gehofft? „Schatz-egal was passiert-ich bleibe bei dir!“ versicherte sie ihm voller Liebe und hätte doch am liebsten zu heulen begonnen-oh Gott-sie würde es nicht ertragen können wenn er ihr unter den Händen weg starb, aber genau das war ihr und jeder anderen Intensivschwester schon oft zugestoßen, dass man einen Patienten durch eine Lungenembolie verlor, mit dem man sich Sekunden vorher noch unterhalten hatte-aber das hier war ihr geliebter Ben, der Vater ihres wundervollen Sohnes-dem durfte einfach nichts passieren!
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Gut jetzt wissen wir, warum Jansen die Fotos und die zugehörige Speicherkarte hatte-Berger wollte nicht, dass die bei einer Razzia gefunden werden!
Aber Jansen denkt zwar daran abzuhauen, aber leider waren seine Häscher schneller! Bin ja gespannt, ob sie ihn gleich erledigen oder erst später.
Semir dagegen ermahnt die Bestohlenen das Auto immer abzuschließen, was Ben dazu bringt, sich vor Lachen schier zu kringeln. Ja Semir-wie wir schon sagten-wer den Schaden hat...Aber die Meldung mit dem Straßengraben war auch gemein! -
Jetzt ist Paul im Hänger und auf dem Weg in die Klinik und auch die Kostenübernahme ist geklärt-ja Tierärzte sind da leidgeprüft, die rennen oft hinter ihrem Geld her!
Auch Semir hat eine kurze Verschnaufpause, aber auch ich denke, dass er bald wieder ins Geschehen eingreifen wird! -
Als Frau Brauner zusammen mit Konrad nun zu ihrem Wagen kam und sich mit ihm in angeregtem Gespräch befand, kannte Sarah sich zunächst gar nicht aus. Sie hatte sich am Vortag kurz gewundert warum Konrad, der ja am Telefon sehr besorgt gewirkt hatte, dann doch nicht gekommen war, wie auch Julia, aber dann hatte sie sich lieber um Ben gekümmert, als sich darüber Gedanken zu machen. Nun unterhielt sich Konrad mit Frau Brauner, als würden sie sich schon ewig kennen und nach ein paar erklärenden Worten stellte sich heraus, dass das auch tatsächlich so war. „Welch ein Zufall, Sarah-ich hatte keine Ahnung dass ich ihren Mann und seine Familie schon sehr lange kenne. Mein verstorbener Ehemann war ein Schulkamerad Konrad´s in Düsseldorf und wir sind erst nach unserer Heirat nach Köln gezogen, weil wir da eine alteingesessene Firma übernehmen konnten. Konrad hat unser Haus gebaut, wir waren Trauzeugen bei der Heirat ihrer Schwiegereltern, aber die letzten Jahre hatten wir leider gar keinen Kontakt mehr und so wusste ich auch nicht, dass Ben Polizist geworden ist. Allerdings hat er mich gleich wieder erkannt und nachdem ich schon auf ihn und Julia aufgepasst habe, als die beiden in Tim´s Alter waren, traut er mir das glaube ich durchaus zu, mich um euren Sohn zu kümmern-also haben sie jetzt eine Sorge weniger!“ erklärte sie freundlich und Konrad, der inzwischen seine Schwiegertochter mit einem Küsschen auf die Wange begrüßt und dem schlafenden Tim kurz liebevoll übers Köpfchen gestreichelt hatte, protestierte. „Jetzt seid mal nicht so förmlich-Hildegard gehört doch sozusagen zur Familie!“ und so waren wenig später Sarah und Frau Brauner per Du und mit einem Gefühl der Erleichterung machte sich Sarah nun auf den Weg zu Ben, während Konrad noch eine Weile in angeregter Unterhaltung am Wagen stehen blieb.
Kurz darauf betrat Sarah ein wenig zögernd das Krankenzimmer. Als sie gegangen war, hatte sie fast ein wenig mit Ben gestritten, sie war unsicher, wie seine Stimmung jetzt war und wie es ihm gesundheitlich ging, aber als ihr Mann sie sah, breitete er die Arme aus, soweit es ihm von den Schmerzen her möglich war und sagte: „Komm her und entschuldige, dass ich dich wegen der Kinderbetreuung so angeraunzt habe. Ich hatte ja keine Ahnung, wen du da aufgetan hast und auch wenn es tatsächlich jemand Wildfremdes gewesen wäre-ich hätte ja wissen müssen, dass du unser Herzblatt nie jemandem anvertrauen würdest, der ihn nicht fürsorglich und gewissenhaft betreut!“ intonierte er reuig und nun flog Sarah regelrecht in seine Arme und bedeckte sein Gesicht mit Küssen. Sie war nur froh, dass zwischen ihnen wieder alles in Ordnung war und nun musterte sie erst einmal die ganzen Monitore und Geräte. Die Noradrenalineinstellung war noch wie gehabt, darunter war der Blutdruck relativ stabil, allerdings hatte ihr Partner ohne Atemmaske schon wieder blaue Lippen und die Sättigung war grenzwertig. Sonst schien er allerdings munterer als am Morgen und so verabschiedeten sie sich nun erst einmal beide von Semir, der gerade von Andrea abgeholt wurde.
Die stand mit den Mädchen draußen vor der Intensiv und so fuhr Ben´s Freund und Kollege nun schon leichteren Herzens mit seiner Familie nach Hause und zur Feier des Tages machten sie zur großen Freude der Kinder noch einen Halt bei MacDonalds-nun war es dem Papa verziehen, dass er am Vortag zum Frühstück nicht wie versprochen dagewesen war.Sarah nahm nun an Ben´s Bett Platz und fragte: „Nun wie hat heute alles geklappt? Hattest du schon den Verbandwechsel?“ wollte sie wissen und Ben nickte. „Das war zwar nicht schön, aber trotzdem viel besser als gestern und es hat auch nicht so lange gedauert!“ teilte er ihr mit, allerdings bemerkte sie, dass er nun schon wieder verstärkt nach Atem rang. „Ben-ich glaube wir sollten die Atemmaske wieder aufsetzen!“ sagte Sarah bedauernd, denn nun sank die Sättigung doch in einen bedenklichen Bereich und auch ihre Kollegin die am Nachmittag ihren Mann betreute stand nun mit demselben Vorhaben im Zimmer. Sie hatte auch den Besuch noch abwarten wollen, aber jetzt wurde es wieder höchste Zeit für Ben´s Atemgymnastik! Gemeinsam setzten sie ihm die Maske auf und er konnte zuvor nur noch kurz bitten: „Sarah-könntest du dir mal mein rechtes Bein ansehen? Das ist total dick und tut plötzlich ebenfalls weh, wie wenn ich einen Muskelkater drin hätte!“ und so schlugen die beiden Frauen nun die dünne Decke, die Ben´s Körper verbarg zurück und man konnte nicht sagen, welche von den beiden mehr erschrak.
„Verdammt-ich hole sofort den Stationsarzt!“ rief die Intensivschwester und Sarah nickte, während ihre Kollegin schon nach draußen lief. Hoffentlich bestätigte sich ihr Verdacht nicht, denn sonst schwebte Ben in einer neuen Lebensgefahr. Wenig später stand auch der Intensivarzt schon vor ihnen und die Schwester schob auch gleich das Ultraschallgerät ins Zimmer und verdunkelte den Raum. Nach einem einzigen Blick auf das geschwollene und rötlich-blau verfärbte Bein stand dessen Diagnose eigentlich schon fest, aber trotzdem bat er Ben, sich doch auf den Rücken zu legen und schallte nun gewissenhaft beide Beine und den Unterbauch. „Herr Jäger!“ informierte er ihn dann mit ernstem Gesichtsausdruck. „Obwohl sie während der Dialyse Heparin bekommen haben, hat sich leider bei ihnen eine Mehretagenthrombose gebildet. Das rechte Bein ist in seiner ganzen Länge von venösen Blutgerinnseln durchsetzt und in der Beckenvene sehe ich ebenfalls einen flottierenden Thrombus, also eine besonders gefährliche Form der Thrombose, denn wenn sich der losreißt, haben wir eine Lungenembolie oder einen Hirninfarkt. Bleiben sie bitte jetzt ganz ruhig liegen-ich verständige meinen Hintergrund und ach ja Claudia“-wandte er sich an die Intensivschwester die gerade den Raum wieder heller machte: „Bitte einen Heparinperfusor mit 25 000 I.E. über 24 Stunden und einen Bolus von 5000 I.E. sofort und dann das Bein wickeln und hochlagern!“ ordnete er an und ging nach draußen, um das Telefonat zu erledigen. Sarah blieb schreckensstarr mit Ben in dem Raum zurück, der gerade Mühe hatte das Gehörte zu verstehen und zu verarbeiten. Jetzt hatte er gedacht, er hätte den Tiefpunkt überwunden, aber das sah wohl doch nicht so aus, wenn er Sarah´s besorgten Gesichtsausdruck richtig deutete. -
Ab sofort Hildegard-ist leichter zu merken!
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Oh nein-jetzt ist der Supergau passiert! Kevin hat von dem vergifteten Wasser getrunken und Jerry hat ihn so verraten! Aber in dessen Situation hätte ich vermutlich genauso gehandelt, wenn mir mein Leben lieb wäre. Aber auf Philipp habe ich einen Megahass! Höchstens der hätte heimlich das Fläschchen vorher ausgetauscht-aber wie sollte er das gemacht haben, der Angstwurm?
Hilfe-auch wenn Semir und Ben jetzt sofort anrücken-nur ein kompetenter Notarzt, der auch gleich den Braten riecht kann Kevin noch retten-aber von dem ist weit und breit nichts zu sehen!-Hilfe!!! Ich will nicht dass Kevin stirbt-habe den inzwischen sehr ins Herz geschlossen!
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Ah Jansen hat Bergers Geschäfte während dessen "Urlaubs" weiter geführt, dann werden da wohl die Fotos entstanden sein!
Bergers Henkersknechte finden derweil-wie ebenfalls Susanne- heraus, wo sich Thorsten vermutlich aufhalten könnte-ja wenn die Nachbarn nicht immer so gesprächig wären!
Aber jetzt kommt erst Jansen dran-ich hoffe, dass Semir und Ben schneller bei den Jungs sind als ihre Häscher! -
Da scheint Paul noch Glück im Unglück gehabt zu haben-erstens ist er an zwei wirklich kompetente zupackende Helfer gekommen und zweitens kann man tatsächlich mit dem Hänger direkt zu ihm fahren. Nachdem Paul ja sonst sozusagen in einem Trailer wohnt, wird er da auch kein Theater beim Einsteigen machen und in der Klinik wird er sicher gut versorgt.
Auch Semir wird nun behandelt und genauso stelle ich mir einen kompetenten Notarzt vor-der überzeugt seinen Patienten davon, dass die Behandlung notwendig ist und der fügt sich-wenigstens ein bisschen. Allerdings ist das wirklich ne Schnapsidee hinten im Hänger mitzufahren, wobei das vermutlich trotzdem jeder Pferdebesitzer schon mal gemacht hat, obwohl es verboten ist. Ich war mal sieben Stunden mit einem Fohlen da hinten drin, das wir nach dem Tod der Mutter an seinem dritten Lebenstag zu ner Ammenstute gefahren haben-der Kleine musste ja auch die Flasche und ganz viel Trost bekommen, also ging das nicht anders-aber glaubt mir-seitdem fahre ich anders, wenn ich nen Hänger hinten dran habe!