Na wenigstens momentan ist Semir damit einverstanden, dass er im Krankenhaus bleibt-aber Andrea arbeitet wirklich mit allen Mitteln und Tricks, um ihn dort so lange wie möglich festzuhalten!
Ja das ist eine schlüssige Erklärung, warum die Helden immer eins auf die Mütze kriegen-weil sie eben nicht wegschauen und das finde ich gut!
Jetzt hoffen wir, dass Sascha noch lebt und auch wieder gesund wird-aber schön dass Andrea noch mit in die Uniklinik fährt!
Beiträge von susan
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Semir erwachte am späten Nachmittag und ihm war hundeelend. Er fühlte sich kraftlos und fertig, sein Arm tat höllisch weh und er merkte-Fieber hatte er auch! Außerdem hatte der Juckreiz zugenommen und als er an sich herunter sah, war sein ganzer Körper von einem merkwürdigen Ausschlag bedeckt-oh je-vermutlich vertrug er wirklich das Antibiotikum nicht! Gerade kam Andrea wieder besorgt ins Schlafzimmer und als sie erkannte, dass er wach war fragte sie ihn: „Semir-wie geht´s dir?“ und er zuckte mit den Schultern. „Ist mir schon mal besser gegangen!“ bemerkte er knapp und nun beschloss Andrea, als sie ihm noch an die Stirn gefasst und festgestellt hatte, wie heiß er war: „So-ich rufe jetzt einen Arzt!“ und dass Semir jetzt nicht protestierte war ein schlechtes Zeichen! Natürlich war der Hauzsarzt schon nicht mehr erreichbar und so dauerte es noch zwei Stunden in denen Semir so vor sich hindämmerte und weder essen noch trinken wollte, bis ein ärztlicher Notdienst endlich an der Tür läutete.
„So Herr Gerkhan!“ sagte er geschäftig, während er seinen dunkelbraunen Lederkoffer abstellte. „Was haben sie denn für Beschwerden?“ wollte er wissen. „Mir ist hundeelend, ich habe 39°C Fieber-denn natürlich hatte Andrea das nachgemessen-und mein Arm, wo ich gestern Morgen von einem Hund gebissen wurde, tut höllisch weh!“ erklärte er und den Ausschlag hatte der Doktor ja selber gesehen. Die beiden Mädchen standen neugierig in der Tür-natürlich wollten sie zusehen wie der Papa untersucht und behandelt wurde-normalerweise kam ein Doktor nämlich eher zu ihnen ins Haus wenn sie sehr krank waren! Der Arzt wickelte nun zunächst den Verband an Semir´s Oberarm ab und sog dann scharf die Luft ein. „Das sieht übel aus-ich denke wir haben die Ursache für das Fieber gefunden!“ sagte er ernst. „Das muss ordentlich chirurgisch versorgt werden!“ und als er dann noch die Tablettenpackung mit dem polnischen Aufdruck besah, zuckte er mit den Schultern. „Was das für ein Antibiotikum ist, kann ich auch nicht erkennen-mir ist der Handelsname auf Polnisch nicht bekannt-ich werde sie jetzt ins Krankenhaus einweisen-das ist mir für eine häusliche Behandlung zu gefährlich-gerade so Allergien können schnell lebensbedrohlich werden!“ erklärte er entschlossen und machte nur schnell einen lockeren Verband um Semir´s Oberarm. „Kann ihre Frau sie fahren, oder soll ich einen Krankenwagen bestellen?“ fragte er dann, aber Semir winkte ab: „Ich bin heute Morgen noch fünf Stunden mit dem Auto heimgefahren-notfalls könnte ich noch selber in die Klinik kutschen!“ erklärte er dem Arzt, aber als Andrea ihn nun böse ansah, sagte er kleinlaut: „Nein-meine Frau kann mich schon fahren-in welches Krankenhaus soll ich denn gehen, ich war allerdings bis vor vier Tagen in der Uniklinik wegen ner Gehirnerschütterung!“ merkte er noch an und da nickte der Arzt mit dem Kopf. „Dann gehen sie doch da wieder hin-die haben dann schon eine Akte mit frischen Laborwerten-das ist kein Fehler!“ und nun legte Andrea schon ein paar Sachen für Semir in eine kleine Reisetasche zusammen-gerade vorhin hatte sie sie ausgepackt, während er geschlafen hatte und der Arzt füllte seinen Einweisungsschein aus. „Wundinfektion und allergische Reaktion auf unbekanntes Antibiotikum“ war die Einweisungsdiagnose und kurz darauf verabschiedete sich der Doktor.Die Mädchen durften mitfahren und saßen schon im Fond des Familienwagens in ihren Sitzen, als Semir, den seine Füße fast nicht trugen, auf dem Po die Treppenstufen runterrutschte-er wäre sonst vor Schwäche die Stufen herunter gedonnert. Unten stützte ihn Andrea die sehr besorgt war, aber irgendwie schafften sie es gemeinsam zum Wagen und während Andrea den Motor anließ, murmelte sie verächtlich: „Ja, ja-mit hohem Fieber noch selber Auto fahren-du wirst auch nicht mehr vernünftig!“ und Semir schwieg nun vorsichtshalber still-sie hatte ja Recht, er war gerade in keiner guten Verfassung!
Als sie im Krankenhaus ankamen, war zufällig derselbe Arzt in der Notaufnahme, der ihn in der Vorwoche aufgenommen hatte. Man holte ihn erst schon einmal mit dem Rollstuhl aus dem Wagen und dann kam er sofort in ein Bett und die Aufnahmemaschinerie mit Blutabnahme, Untersuchung und Aufnahmegespräch lief ab. „Andrea-fahr mit den Kindern wieder heim-die müssen noch zu Abend essen und dann ins Bett-ich bin hier in guten Händen!“ verabschiedete er sich liebevoll und voller Besorgnis machte Andrea, was er ihr aufgetragen hatte.
Man versorgte in Lokalanästhesie die Bisswunde, die mit einem grauen schmierigen Belag bedeckt war-der Arzt schnitt die aus, frischte die Wundränder an und wenig später öffnete sich die Tür zu Ben´s Zimmer, der mit Kopfhörern im Ohr gerade auf seinem Laptop einen Film ansah und der hob erstaunt den Blick.
„Semir-was tust du denn da?“ fragte er überrascht, aber auch erfreut, aber dann auch wieder erschrocken. Sein Freund sah nämlich alles andere als gut aus und die Flecken die seinen Körper-soweit erkennbar- bedeckten, waren auch nicht besonders schön. „Ich wollte dich nicht alleine im Krankenhaus lassen-nicht dass dir langweilig wird!“ antwortete Semir sarkastisch und nun erhob sich Ben, der inzwischen nur noch einen peripheren abgestöpselten Zugang am Arm für die intravenöse Antibiose hatte und ging schon frei zum Bett seines Freundes, um ihn zu begrüßen. „Na dann herzlich willkommen!“ sagte er und drückte ihm die Hand. Wenig später lagen sie wieder nebeneinander in ihren Betten und Semir erzählte Ben, dessen Augen immer größer wurden vor Erstaunen, was in den letzten Tagen geschehen war. „Mann-dass zu der Flugzeugentführung, die ich natürlich in den Nachrichten verfolgt habe, so ein persönlicher Bezug besteht, hätte ich nicht gedacht!“ staunte Ben, war dann aber heilfroh, dass Bruckner und Dermold nun nicht mehr unter den Lebenden weilten. Als wenig später der Arzt im Zimmer stand, sah er ernst aus: „Herr Gerkhan-ihre Laborwerte geben großen Grund zur Besorgnis!“ sagte er und nun lauschten Ben und Semir ängstlich, was der Doktor weiter erklären würde. -
Na Elli-soo lange braucht schließlich ein Flieger aus den Staaten auch nicht-immerhin hat Dr. Beier ja schon am Vortag dem Hirnspezialisten Bescheid gegeben-der hatte echt genügend Zeit für die Anreise.
Was natürlich blöd ist-jetzt sind die Typen schon da und Semir und Alex wollen Nicole mitsamt Bett in Sicherheit bringen-ich befürchte, das wird nicht ganz klappen, da sind sie zu behindert-die müssen ne andere Lösung finden, sonst sehe ich schwarz für Nicole!! -
Jetzt müssen die Freunde sich daran machen die Täter und ein eventuelles Motiv zu ermitteln. Ich kann mir vorstellen wie mies sich Alex fühlt, denn wenn der Überfall irgend etwas mit der Transportersichtung zu tun hatte, dann hätte man den vielleicht verhindern können, wenn er und Semir eher aufmerksam gewesen wären! Vorbildlich lässt er sich von Ben zur PASt bringen, um dort am PC zu ermitteln und Ben fährt weiter ins Krankenhaus, wo er auf eine besorgte Andrea trifft. Gott sei Dank ist das CCT unauffällig, da fällt uns allen ein Stein vom Herzen!
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Semir machte sich am Morgen nach wenigen Stunden Schlaf auf nach Hause. Er hatte kaum Appetit und trank nur zwei Tassen Kaffee bevor er aufbrach. Die letzten fünf Stunden Autobahn zogen sich und obwohl er sein Antibiotikum brav genommen hatte, tat sein verletzter Arm unheimlich weh. Irgendwann begann der nun auch noch zu jucken, dass er am liebsten angehalten hätte, um sich die Haut vom Körper zu kratzen, aber er beherrschte sich-seinen Kindern schärfte er immer ein, dass es dann nur schlimmer würde, aber als er endlich gegen Mittag in Köln eintraf war er redlich froh. Kurz überlegte er, ob er noch bei Ben im Krankenhaus vorbeischauen sollte, aber dann wollte er nur noch nach Hause und sich hinlegen.
Er rief auch die Chefin an, die ebenfalls die Tötung der Geiseln im Fernsehen verfolgt hatte und bereits alles in die Wege geleitet hatte, damit die russischen Behörden über die wahre Identität der Männer aufgeklärt wurden. Die Moskauer Gerichtsmediziner waren schon sehr erstaunt gewesen, als sie die Leichen ausgezogen und festgestellt hatten, dass die professionell geschminkt und verkleidet gewesen waren. Die ersten Verschwörungstheorien waren aufgekommen, dass die beiden angeblichen Geiseln mit den Flugzeugentführern unter einer Decke gesteckt hätten, aber durch die Mitteilung der deutschen Behörden und die Übermittlung der Fingerabdrücke konnten Bruckner und Dermold nun zweifelsfrei identifiziert werden und wenig später informierte auch schon der Kremlsprecher über die überraschende Wendung. Nun verstummte der Aufschrei der Empörung in der Welt, dass die russische Regierung unschuldige Geiseln geopfert habe-dass zwei flüchtigen Mördern jetzt Gerechtigkeit widerfahren war, minderte das Entsetzen über die Unnachgiebigkeit Putin´s.Semir indessen meldete sich für den heutigen Tag krank und stand kurz nachdem Andrea mit den Kindern nach Hause gekommen war, dort auf der Matte. „Semir, wie siehst du denn aus?“ fragte Andrea entsetzt, denn ein Ausschlag überzog einen Teil des Körpers ihres Mannes und der verschwand nach einer kurzen Begrüßung sofort im Bett. „Ich muss jetzt dringend ein wenig schlafen-die letzten Tage waren ziemlich anstrengend, ich hab mich krank gemeldet!“ teilte er seiner Frau mit und schüttelte auf die Frage, ob er nicht mit ihnen zu Mittag essen wollte, nur angewidert den Kopf. Nachdem die Kinder gegessen hatten, Lilly noch zu einem Mittagsschläfchen im Kinderzimmer lag und Ayda bereits mit den Hausaufgaben begonnen hatte, ging Andrea nach oben und sah nach Semir, der tief schlafend im Bett lag. Besorgt musterte sie ihn, denn inzwischen war sein ganzer Körper von dem rot fleckigen Ausschlag überzogen. Hatte der vielleicht eine Allergie auf das Antibiotikum? Er hatte ihr in kurzen Worten von den Geschehnissen der letzten Tage berichtet und sie hatte aufgeatmet, dass er einigermaßen unbeschädigt wieder zuhause war, obwohl der Verband an seinem Arm durchaus ein wenig feucht und schmutzig aussah-hatte sich die Wunde vielleicht trotz Antibiose entzündet? Sie ließ ihn allerdings momentan schlafen-Schlaf war doch einfach die beste Medizin und wenn es ihm später nicht besser ging, konnte man immer noch den Hausarzt anrufen!
Sarah und Ben hatten beide eine erholsame Nacht verbracht. Als sie am Morgen erwachten verschwand erst Sarah im Bad und als sie herauskam, saß Ben schon am Bettrand und fragte: „Hilfst du mir-ich glaube mit ein bisschen Unterstützung könnte ich heute schon ins Bad laufen?“ und sie nickte. Für alle Fälle fuhr sie den Rollstuhl vor ihn, damit er sich an den Handgriffen festhalten konnte und zwar noch mit zitternden Knien, aber stolz und glücklich machte sich Ben dann auf den Weg in die Nasszelle. „Weisst du was-wenn du so beieinander bist, können wir gleich duschen und Haare waschen!“ beschloss Sarah und nachdem sie ihm beim Ausziehen geholfen hatte, löste sie auch noch die Verbände an seinem Rücken, Hals und Arm. „Das ist sogar gut, wenn wir die Wunden mal ordentlich ausduschen!“ stellte sie fest und Ben musste sich zwar in der Dusche noch setzen, aber er genoß es aus vollen Zügen als das lauwarme Wasser auf ihn herunter prasselte und endlich auch seine juckenden Haare gewaschen wurden. Den kurzen Schmerz als Sarah, die sich dafür Einmalhandschuhe angezogen hatte, die Tamponaden herauszog, konnte er gut veratmen und er merkte selber wie wohltuend es war, als die Wunden mit dem klaren Wasser sauber gemacht wurden. Nach der Dusche war Sarah, die eine Leggins und ein Shirt für die Nacht getragen hatte, zwar genauso nass wie ihr Mann, aber so wie er strahlte und sich sichtlich wohl fühlte, war es das wert gewesen! Sie trocknete ihn kurz ab, holte dann noch frisches Verbandszeug im Stationszimmer und als ihr der Stationsarzt da über den Weg lief, dessen Dienst gerade begonnen hatte, lotste sie ihn noch kurz ins Bad, in dem Ben gerade seine Zähne putzte und der begutachtete ebenfalls die Wunden. „Whow-die sind ja seit gestern viel besser geworden, ich denke wir brauchen keine Tamponaden mehr-ein trockener Verband drüber und fertig!“ befand er und Ben, der sich schon innerlich gegen den Schmerz gewappnet hatte, atmete erneut erleichtert auf. Schnell war er frisch verbunden, hatte eine frische Hose und ein weites Shirt an und lief dann auch schon mit Unterstützung zum Bett zurück, wo er sich aufatmend noch kurz flach legte, um Kräfte für das Frühstück zu sammeln.
Sarah zog sich inzwischen ihre Jeans und ebenfalls ein neues Shirt an und fragte dann: „Ben-was meinst du? Ich denke ich sollte das Essen und das Beistellbett abbestellen und dich ab sofort einfach ganz normal mit Tim besuchen kommen. Dann kann ich nämlich Lucky schon in unsere Wohnung holen und wieder ein wenig Alltag einkehren lassen-ich denke wir haben Hildegard jetzt genug belastet!“ fragte sie ihn und Ben stimmte aus vollem Herzen zu. Sarah hatte ihm am Vortag auch schon seinen Laptop gebracht und in dem Maße wie seine Feinmotorik sich wieder normalisierte, konnte er bereits wieder tippen, ins Internet gehen und sich so problemlos die Zeit vertreiben. „Ich freue mich auf euren Besuch heute Nachmittag, aber mach keinen Stress und kümmere dich jetzt in erster Linie um unser Kind und unseren Hund!“ beauftragte er sie und nach dem Frühstück erledigte Sarah die Formalitäten, fuhr das zweite Bett hinaus und machte sich dann auf den Weg zu Hildegard. Ihr war so leicht ums Herz und auch wenn ihnen sicher noch eine anstrengende und aufregende Zeit bevorstand-es würde alles gut werden, das fühlte sie! -
Jetzt freut man sich erst, dass Nicole wach und auf Normalstation ist und jetzt das!
Klar hat der Arzt da gegen die Schweigepflicht verstoßen-er hätte Nicole einfach fragen müssen, bevor er die Daten weitergibt und die hätte das bestimmt untersagt, aber wie es manchmal so ist-wenn die Ärzte nen interessanten Fall haben denken sie, sie müssen das der medizinischen Fachwelt mitteilen. Puh-jetzt hoffe ich nur, dass Semir und Alex schnell genug schaffen, Nicole in Sicherheit zu bringen-am besten in die Pferdeklinik zu Paul! Obwohl-an das Pferd werden die Ami´s vermutlich als nächstes denken-vielleicht doch keine so gute Idee! -
Ach Mann Martin! Jetzt hat er die direkte Spur zu Semir und muss erst noch sein Date abarbeiten, bevor er sich wieder ins Krankenhaus bequemt. Ja-mit Hunden hätte man Semir längst gefunden, aber da kommt mal wieder keiner drauf! Allerdings wage ich zu behaupten, dass man vermutlich Wochen brauchen würde, um ein Krankenhaus wirklich gründlich zu durchsuchen-alleine in der Haustechnik mit den Lüfungs-und Klimaanlagen gibt es massig Verstecke, die nicht auf Anhieb gefunden werden können-und wie man sieht ist Semir in genau so eines geraten!
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Ja was so ein einmaliger Ausrutscher so alles bewirken kann! Jenny und Kevin distanzieren sich immer mehr, dabei wäre das Ganze mit einem klärenden Gespräch vielleicht zu verhindern-oder auch nicht!
Dass die Ausbildung bei nem Spezialkommando knochenhart ist, war klar, aber auch ich habe den Braten gerochen, ich glaube aber, dass du das ziemlich realistisch beschrieben hast! -
Ja das war eine realistische Schilderung des Rettungseinsatzes. Auch ich habe aufgeatmet, als Semir wieder bei Bewusstsein und orientiert war. Hoffen wir mal, dass er wirklich nur ein erstgradiges Schädel-Hirn-Trauma hat und nicht ne Hirnblutung besteht, aber das wird man beim routinemäßigen Schädel-CT ja bald sehen! Und ich fand es auch schön beschrieben, wie die Freunde einander beistehen!
Um Sascha allerdings mache ich mir große Sorgen, den scheint es wirklich schlimm erwischt zu haben-und Claudia steht auf jeden Fall unter Schock-gut dass sie die auch mitnehmen!
Und dass du auch an die Ablösung des Babysitters denkst, finde ich klasse, Yon! -
Immer wieder kamen in dem Nachrichtensender die Bilder aus der gekaperten Maschine. Die Weltöffentlichkeit sah die Angst der Passagiere und auch Semir´s Herz zog sich vor Mitleid und Kummer zusammen. Der Nachrichtensprecher verlas das Statement der russischen Regierung dazu, die zwar beteuerte, sich in Verhandlungen mit den Entführern zu befinden, aber auch nicht gewillt sei, sich erpressen zu lassen. So umschrieb der Sprecher sozusagen das Todesurteil für diese armen Menschen. Wenn Semir sich vorstellte, dass da gerade seine Familie oder seine Freunde drinsitzen könnten, die auf dem Weg zu einem erholsamen Thailandurlaub wären und dann geschah so etwas-er durfte gar nicht daran denken! Als die Kamera dann durch die erste Klasse schwenkte, erkannte er die beiden Männer, die in dem Wagen auf dem Rücksitz gesessen hatten. Sie hatten zwar kaum Ähnlichkeit mit dem Bruckner und dem Dermold die er kannte, aber wenn er sich nun die Gesichtspolster wegdachte, das Fatsuit vor seinem inneren Auge auszog und die Brillen, Perücken und falschen Bärte im Geiste abnahm, dann war es möglich-nein sogar wahrscheinlich, dass sie es waren. Sicher konnte Hartmut anhand des Bildmaterials und eines Computerprogramms die Identifizierung eindeutig vornehmen, aber was half das den unschuldigen Touristen in der Maschine? Das einzige was Semir auch auffiel war, dass die beiden relativ ruhig wirkten, im Gegensatz zu den meisten anderen Passagieren, die in Angst und Panik verharrten und sich gegenseitig damit noch ansteckten.
Die beiden Aktivisten im Cockpit, die den Copiloten kurzerhand gefesselt hatten und den Piloten mit der Waffe am Kopf zwangen den Kurs Richtung Moskau zu fliegen, obwohl dem der Schweiß ausgebrochen war, waren erschrocken, als plötzlich das Geschwader MiGs auftauchte. Der Kommandeur schaltete sich kurzerhand direkt in den Funkverkehr ein und sagte in hartem Russisch: „Wenn ihr nicht auf dem nächsten Flughafen landet, werden wir euch abschießen-unser Staat lässt sich nicht erpressen!“ Die Fluglotsen auf der Strecke, die der Pilot zurückflog, hatten ihm eine eigene Flughöhe eingeräumt, denn es bestand sonst immer die Möglichkeit einer Kollision mit einer anderen Maschine, denn die Luftkorridore waren auch nachts viel benutzt. Der Anführer der Aktivisten verlangte Putin selber zu sprechen, aber das wurde ihm versagt. „Unser Präsident ist an einer friedlichen Lösung des Konflikts interessiert, aber er wird nicht zögern sein Volk und seinen Regierungssitz zu schützen. Wir werden sie also alle töten, wenn sie nicht vernünftig werden!“ schnarrte die Stimme des Militärpiloten, nach Weisung aus dem Kreml.
Dem Anführer der Aktivisten war nun ebenfalls der Schweiß ausgebrochen. Er wollte eigentlich nicht sterben und seine Mitstreiter ebenfalls nicht. Sie waren ja keine islamistischen Selbstmordattentäter, sondern sie hatten das als todsichere Methode gesehen, ihre Waffenbrüder frei zu pressen, denn sie waren bisher fest überzeugt gewesen, dass Putin nicht ein Zivilflugzeug vor den Augen der Öffentlichkeit abschießen würde. Gerade durch die Videokonferenzen und die direkte Bildübermittlung aus dem Passagierraum hatten sie gedacht, dass der Druck auf die Regierung so stark sein würde, dass die nachgaben, aber je näher sie Moskau kamen, desto unsicherer wurden sie. Was würde es ihnen und vor allem ihren inhaftierten Waffenbrüdern nutzen, wenn sie auf dem Boden in einem Feuerball zerschellten? Der Anführer rief seine Mitstreiter nun zurück ins Cockpit und während sie immer wieder furchtsame Blicke zum Fenster hinauswarfen, wo man die Umrisse der MiGs, die wie bedrohliche Wespen die Maschine eskortierten, erkennen konnte, beratschlagten sie, was sie tun sollten. Langsam wurde ihnen klar, dass ihr Plan nicht aufgehen würde. Es blieb ihnen jetzt nichts weiter übrig, als zu versuchen, mit dem Leben davonzukommen. „Wir drehen um und landen in Kiew, dann sind wir in der Heimat und können schnellstmöglich verschwinden!“ beschlossen sie nun und der Anführer teilte das dem Militärkommandanten mit. Inzwischen hatten sie sich Moskau auf 30 Minuten Flugzeit genähert und gerade wollte der Ukrainer den Piloten anweisen umzudrehen, da kam die Stimme des Militärkommandanten aus dem Lautsprecher. „Sie werden die Flugroute nicht nochmals ändern, sondern auf dem Moskauer Zivilflughafen landen und sich ergeben-sonst führe ich den Abschussbefehl in Kürze aus!“ teilte er unmissverständlich nach Rücksprache mit dem Präsidenten mit.„Die machen Ernst!“ flüsterte der eine Aktivist, dem die Sache jetzt über den Kopf wuchs. Sie waren bei ihren theoretischen Überlegungen so sicher gewesen, dass es ein Leichtes sein würde, ihre Waffenbrüder ohne Blutvergießen frei zu pressen, aber nun schlug ihr Plan fehl. „Wir werden in Moskau landen und verlangen dann freies Geleit, sonst werden dennoch einige Geiseln sterben!“ versuchte jetzt der Aktivist einen letzten Trumpf auszuspielen, aber aus dem Funk kam keine Antwort. So nahm wenig später der Flieger, eskortiert von den MiGs, Kurs auf den Moskauer Flughafen, wo schon eine Landebahn für ihn freigegeben wurde. Feuerwehr und Militärpolizisten nahmen am Flugfeld Aufstellung und die Aktivisten holten sich nun zwei Geiseln aus dem Passagierraum. Weinende hysterisch schluchzende Frauen und Kinder wären ein zu großes Risiko, deshalb entschieden sie sich für die beiden dicklichen Passagiere aus der ersten Klasse, die relativ ruhig wirkten-das waren sicher Geschäftsleute-die würden die russischen Militärpolizisten schon nicht in Gefahr bringen! Wenig später setzte der Flieger auf und schon standen einige Fernsehteams bereit, denn auch in Russland herrschte inzwischen relative Pressefreiheit.
Die Weltöffentlichkeit die gebannt auf die Bilder zunächst aus dem Flugzeug und dann vom Flughafen sah, beobachtete wie die Gangway herangefahren wurde und dann kamen als Erste Dermold und Bruckner, die Semir nun zweifelsfrei identifizieren konnte, mit erhobenen Händen, die Waffen am Kopf, heraus. Bevor die Aktivisten sich nun allerdings sammeln und formieren konnten, brach am Moskauer Flughafen ein Inferno los und wenig später lagen die fünf Entführer und auch die beiden Geiseln leblos auf dem Flugfeld. Die Öffentlichkeit schrie auf, aber Semir, dessen Bisswunde am Arm jetzt vermehrt schmerzte, schaltete nachdenklich den Fernseher aus. Sollte es doch noch eine höhere Gerechtigkeit geben? -
In der Eilsitzung im Kreml wurden die Forderungen der Entführer verlesen und Putin sagte daraufhin mit harter Stimme: „Der russische Staat lässt sich nicht erpressen und sowas wie den Amis mit ihren Twin Towers und beinahe dem Weißen Haus passiert uns nicht-wir wissen uns zu schützen!“ und die Delegierten, die es nie wagen würden, gegen ihren Präsidenten zu stimmen, nickten zustimmend. So startete vom nächstgelegenen Militärflughafen eine Flotte MiG 29, eines der wendigsten Kampfflugzeuge der Welt, um sich dem entführten Flugzeug zu nähern, das mit hoher Geschwindigkeit Richtung Moskau flog. „Errechnete Ankunftszeit in einer Stunde 45 Minuten!“ gab der Luftfahrtexperte, den man dazu geholt hatte, bekannt und damit war der Zeitpunkt gemeint, wann das Flugzeug bei unverminderter Geschwindigkeit auf den Kreml aufschlagen würde. „Wenn die Terroristen in einer Stunde 30 Minuten nicht vernünftig werden, holen wir sie runter!“ erteilte der Präsident mit fester Stimme den Abschussbefehl. „Bevor es mehr Tote gibt, als nur die Flugzeuginsassen!“ denn dann wäre der Flieger noch außerhalb Moskaus und seinem dicht besiedelten Umland.
Im Flugzeug hatte inzwischen einer der ukrainischen Entführer zum Mikrophon gegriffen und zuerst auf Russisch und dann auf Englisch den Flugzeuginsassen mitgeteilt, dass sie Entführungsopfer wären und ihr Leben in den Händen der russischen Regierung läge. „Wir möchten nur unsere unschuldig inhaftierten Mitstreiter frei haben und wenn das zugesichert ist, dreht der Flieger wieder bei und bringt sie in ihren wohlverdienten Urlaub.“ versicherte er und während Frauen und Kinder nun zu weinen begannen, drehte sich Bruckner leichenblass zu Dermold: „Das werden die Russen nie tun!“ vermutete er und als sie eine Weile später das Brummen mehrere leistungsstarker Motoren hörten und durch die Bullaugen das Näherkommen der russischen Kampfjets beobachten konnten, lehnte er sich mit einem Aufstöhnen zurück. „Verdammt-das wird schiefgehen!“ murmelte er und der Angstschweiß begann ihm auszubrechen. Trotzdem verhielten sie beide sich unauffällig, während die restlichen Passagiere überwiegend panisch zu weinen und zu betteln begannen, wiederum gefilmt von den vermummten Aktivisten, einer mit Kamera und einer mit Waffe im Anschlag, die die Videos sofort an ihre Verbündeten am Boden sandten. In vielen Nachrichtensendern, mit denen sich die Aktivisten in Verbindung setzten, wurde das Programm zu einer Liveschaltung unterbrochen und die Weltöffentlichkeit nahm Anteil am Schicksal der entführten Passagiere, während der Sprecher der Regierung in Moskau seinerseits Statements verlas, dass der russische Staat an einer friedlichen Beilegung des Konflikts interessiert sei, sich aber verständlicherweise nicht erpressen ließe.
Auch in der PASt, wo man natürlich die Flugnummer die Semir durchgegeben hatte, verfolgte, schlug die Nachricht ein wie eine Bombe und so läutete wenig später Semir´s Telefon, der sich in seinem Motel im ersten Tiefschlaf befand. Stöhnend erwachte er und wusste erst überhaupt nicht, wo er war und was geschehen war. Als allerdings die Nachtschicht, die die Telefonzentrale von Susanne übernommen hatte, ihm die neuesten Informationen durchgab, schaltete er sofort n-tv ein und musterte fassungslos die Bilder, die über den Bildschirm flackerten.
Sarah hatte sich inzwischen im fernen Köln wieder zu ihrem Mann begeben und voller Dankbarkeit festgestellt, dass es ihm weiterhin besser ging und ihm der Ausflug mit dem Rollstuhl auch nicht geschadet hatte. Im Gegenteil-er war von neuem Mut erfüllt, hörte sich interessiert an, was Sarah so alles eingekauft hatte und sagte nur sehnsüchtig: „Ich möchte jetzt so bald wie möglich nach Hause-zu euch und zu Lucky!“ und Sarah küsste ihn daraufhin zärtlich. „Das wird nicht mehr lange dauern, wenn du so weiter machst!“ sagte sie glücklich und weil sie gerade schon dabei war, unterbreitete sie ihm auch gleich noch ihre Absicht, wieder ein wenig arbeiten zu gehen. „Wenn Hildegard das mit der Kinderbetreuung machen kann und will, finde ich das sogar gut-ich habe doch gesehen, wie sehr du diese Welt hier vermisst, während ich da dankend darauf verzichten könnte!“ sagte er verständnisvoll, denn auch ihm fehlte ja sein Beruf immer nach kurzer Zeit. „Dann wäre ja alles geklärt!“ sagte Sarah zufrieden und nach der Abendtoilette legten sie sich in ihre Betten und schliefen tief und erholsam, was beide auch dringend brauchten.
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Nacheinander trudelten eine Menge Besucher ein und gaben sich die Klinke in die Hand und als dann noch der Physiotherapeut kam und Übungen mit Ben machte und seine durch die Abbaustoffe immer noch verkrampften Muskeln massierte und lockerte, merkte Ben selber, dass er langsam begann gesund zu werden und eine große Dankbarkeit erfüllte ihn. Und wenn er nach Hause kam, würde er einen Hund haben-etwas, was er sich schon als kleiner Junge gewünscht hatte!
Sarah verfiel derweil in dem großen Zoofachgeschäft beinahe einem Kaufrausch und der Verkäufer der sie sachkundig beriet, baute danach auch gleich noch die Hundebox hinten im Wagen ein. Gott sei Dank war ihre Familienkutsche groß genug, dass trotzdem dort noch der Kinderwagen, das neue Hundebett und auch Einkäufe Platz hatten. Tim hatte mit großen Augen die Fische hinter den Glasscheiben gemustert und beim Anblick der Häschen und Meerschweinchen hatte er entzückt gejuchzt und die Arme ausgebreitet. „Nein Tim-für sowas bist du noch zu klein-vielleicht später einmal!“ sagte sie und Tim hätte beinahe enttäuscht zu weinen begonnen, als er weiter getragen wurde, aber dann zeigte ihm Sarah die Wellensittiche und die Kanarienvögel und gleich war der Kummer vergessen. Sarah brachte die Sachen auch sofort nach Hause und ein hilfsbereiter Nachbar half ihr, die von der Tiefgarage in ihre Wohnung zu bringen. „Na was kriegen sie denn für einen Hund?“ wollte er dann freundlich wissen, denn auch er hatte einen und zwar einen winzigen Prager Rattler, ein Weibchen das quirlig und unerzogen war und auch des Öfteren kläffte, was Sarah und Ben aber noch nie gestört hatte. „Einen Deerhound!“ erklärte Sarah und nun zog der Nachbar die Stirne kraus. Er hatte ehrlich gesagt keine Ahnung wie diese Rasse aussah, die würde er nachher mal googeln.
Sarah bedankte sich für seine Hilfe und nachdem es jetzt dem Abend zuging, badete sie Tim noch und machte sich mit ihm im Schlafanzug dann auf den Weg zu Hildegard. Dort tollten die beiden Hunde gerade im Garten und Frau Brauner saß im Liegestuhl daneben und hatte ein glückliches Lächeln im Gesicht. „Seit er Ben gesehen hat ist Lucky wie ausgewechselt! Er war vorhin nochmals mit im Park Gassi und da hat er übrigens hervorragend gefolgt-ich habe ihn nämlich von der Leine gelassen, obwohl ich das eigentlich nicht vorhatte. Aber da lief ein anderer Hund frei rum, den ich nicht kannte und hat verschiedene Hunde provoziert, aber Lucky war da überaus souverän und hat dasselbe gemacht wie Frederik-den keines Blickes gewürdigt-das ist echt ein toller Hund!“ schwärmte Hildegard und Sarah streichelte nun den grauen Riesen, der sich hechelnd zu ihren Füßen niederließ. Auch sie erzählte von ihrem Großeinkauf und Hildegard lachte: „Oh ja-das ist gefährlich-ich bringe auch immer ne Menge Sachen heim, die man vielleicht nicht unbedingt bräuchte, wenn ich in den Zoofachhandel gehe!“ erklärte sie und als Sarah nun die beiden Kauknochen hervorholte, die sie für Lucky und Frederik mitgebracht hatte, waren die beiden Hunde bald mit glücklichem Kauen und Nagen beschäftigt, während Sarah Tim nun noch sein Abendfläschchen gab und ihn dann ins Bett legte.„Hildegard-nachdem es Ben so viel besser geht, denke ich, das wird die letzte Nacht sein, die Tim bei dir schläft-ich hoffe für uns alle, dass bald wieder ein wenig Normalität in unser Leben einkehrt!“ teilte sie dann der älteren Frau mit, die sie schon sehr ins Herz geschlossen hatte.
Nun zog unbewusst ein Schatten über Hildegard´s Gesicht. „Ich wünsche euch natürlich, dass Ben bald wieder gesund und der Alte ist, aber ich muss gestehen-ich werde Tim sehr vermissen!“ gestand sie nun und nun legte Sarah ihr die Hand auf den Arm. „Hildegard-ich wollte dich schon die ganze Zeit etwas fragen, aber es gab jetzt erst einmal wichtigere Dinge. Könntest du dir vorstellen, Tim und Lucky immer mal wieder tageweise zu betreuen-meine ehemalige Chefin in der Arbeit hat mich nämlich angesprochen, ob ich nicht ein paar Stunden die Woche arbeiten möchte. Bei uns sieht das so aus, dass man da immer volle Schichten arbeitet, dafür aber dann nur wenige Tage im Monat. Eigentlich wollte ich die ersten drei Jahre komplett bei Tim zuhause bleiben und eine Krippe kommt für mich nicht in Frage. Wenn du dich allerdings bereit erklären würdest, die beiden an diesen Tagen zu nehmen, könnte ich mich mal mit Ben drüber unterhalten, aber er hat glaube ich schon gemerkt, dass das Krankenhaus eben meine Welt ist und ich so ganz ohne nicht zufrieden bin!“ versuchte sie zu erklären und nun lächelte Hildegard glücklich. „Sarah ich würde das sehr gerne machen, diese beiden Goldstücke weiter zu betreuen-sprich mit Ben darüber und dann sehen wir weiter-ich muss sagen, ich kann es mir ohne den kleinen Sonnenschein Tim schon gar nicht mehr vorstellen und Frederik findet seinen neuen Kumpel auch sehr nett-also von meiner Seite aus ginge das in Ordnung!“ sagte sie und als Sarah nun aufstand, musste sie die ältere Frau einfach mal kurz in den Arm nehmen und fest drücken. Manche Dinge im Leben waren einfach ein Geschenk und Hildegard zählte da ohne Zweifel dazu!Das gekaperte Flugzeug nahm nun Kurs auf den Kreml und die ukrainischen Aktivisten hatten ihre Forderungen verkündet. „Wir verlangen, dass sofort unsere inhaftierten Freunde und politischen Führer frei gelassen werden, sonst wird die Weltöffentlichkeit erleben, wie der altehrwürdige Kreml in Schutt und Asche gelegt wird und viele unschuldige Menschen sterben!“ hatten sie verkündet und so langsam begann sich in der Maschine selber nun Unruhe breit zu machen, denn das Flugzeug flog in die verkehrte Richtung und die Flugbegleiter sahen alle irgendwie ängstlich und gehetzt aus. Bruckner schüttelte Dermold, der in der Ersten Klasse neben ihm eingeschlafen war. „Lutz-irgendetwas stimmt hier nicht-ich weiss nur noch nicht was!“ flüsterte er und wich dann dem Blick eines Mannes aus, der von vorne gekommen war und nun durchs Flugzeug marschierte und unverfroren die Passagiere mit dem Handy filmte. Er würde das Video dann sofort an seine Verbündeten auf dem Boden senden, die sollten politischen Druck machen-ihnen konnte eigentlich nichts passieren-Putin konnte nicht diese ganzen unschuldigen Männer, Frauen und Kinder opfern, die sie ganz zufällig ausgesucht hatten. Bald würden die Inhaftierten frei sein!
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Claudia lässt den Ablauf des Überfalls nochmals Revue passieren und Alex gibt die Fahndung raus-ja nichts unversucht lassen ist klar, aber die Hinweise sind doch mehr als dürftig!
Was mich allerdings entsetzt ist, dass die Rettung solange braucht, um einzutreffen-verdammt noch mal, wir sind mitten in der Stadt, das müsste schneller gehen!
Sogar Susanne und Ben, die ja bisher von allem nichts mitgekriegt haben sind eher da als der Notarzt-die werden jetzt nen Schreck kriegen! -
Jetzt hat Semir da tatsächlich friedlich die ganze Nacht auf der Pritsche gepennt und erwacht erst, als man Paul in seiner Box in Narkose legt. Ja das ist wirklich erschreckend für jemanden anzuschauen, der sowas nicht kennt und es ist jede Narkose fürs Pferd sehr belastend. Ich hoffe jetzt nur, dass man bei Paul dann ne ordentliche Diagnose stellen kann und ihn auch behandeln-eigentlich ist es ja ein gutes Zeichen, dass er schon narkosefähig ist!
Inzwischen ist für die Nacht alles bestens organisiert und außer Alex und Semir kehren alle nach Köln zurück. Was macht eigentlich Maria, meine Heldin? -
Puh die Vorfreude hat mich nicht getrogen-die Verfolgung war wirklich klasse beschrieben. Auch der Zusammenstoß mit der Straßenbahn (in Augsburg, meiner Heimatstadt, sagen wir übrigens Trambahn dazu) war packend erzählt. Der Fahrer tut mir sehr leid, aber der kann da echt nichts machen, wenn plötzlich ein Auto auf den Schienen ist-die Masse und die Geschwindigkeit der Wagen macht eine rechtzeitige Bremsung einfach unmöglich, wie bei der Bahn ja auch!
Auch Ben´s Verzweiflung und Sorge um Semir waren gut erzählt-ich freue mich auf das nächste Kapitel! -
Das sieht wirklich übel aus für Sascha und Semir-dass es den türkischen Hengst auch so erwischt hat, hatte ich gestern gar nicht so auf dem Schirm. Aber wenn man nach einigen Minuten noch so tief bewusstlos ist, ist das kein gutes Zeichen-bei beiden nicht- und obwohl die Vitalzeichen in Ordnung sind, macht mir der Zustand der beiden doch große Sorgen.
Trotz allen Kummers kann Claudia Alex schon erste Hinweise geben, was für Motorräder und welche auffälligen Lackierungen sie registriert hat-ich hoffe das sind lauter Spuren, die zu den Tätern führen.
Aber über die Feuerwehrfrage der Leitstelle musste ich echt schmunzeln-ja wenn Alex auch so einen komischen Nachnamen hat! -
Sarah fuhr nun zu Hildegard, erzählte ihr, dass es Ben besser ging und der dringend Tim und Lucky sehen wollte. Lucky lag zusammengekringelt in dem Korb auf dem Flur und hatte zur Begrüßung nur kurz den Kopf gehoben und zweimal mit dem Schwanz geschlagen, sich aber sonst nicht bewegt. Tim machte gerade sein Vormittagsnickerchen und so setzte Sarah sich erst einmal mit Hildegard an den Küchentisch. „Lucky hat wieder nichts gefressen-ich konnte ihn zwar überreden für sein kleines Geschäft in den Garten zu gehen, aber als ich danach mit Tim im Buggy und Frederik in den Park bin, hat er sich weggedreht und wollte nicht mitgehen, ich glaube er ist auch zu schwach zum Gassi gehen!“ berichtete Frau Brauner unglücklich. Irgendwie hatte sie sich das anders vorgestellt. Im Moment bezweifelte sie, dass es eine so gute Idee gewesen war, den Hund aus der Klinik zu holen. Dort hätte man ihn zumindest zwangsernähren können-obwohl das dauerhaft eben auch keine Lösung war. „Als Tim gefrühstückt hat, hat er wieder seine Hände abgeleckt, aber als ich so versucht habe ihm dieses hochkalorische Spezialfutter unter zu mogeln, hat auch das nicht funktioniert-dazu ist er zu schlau!“ erzählte sie noch und Sarah nickte. Verdammter Mist-jetzt könnte alles so schön sein, aber Ben würde sich vermutlich nur noch von seinem Lebensretter verabschieden können-ob der morgen noch würde laufen können, stand in den Sternen!
Als Tim dann erwachte, wurde er gewickelt, bekam ein Babygläschen und danach fuhren sie mit zwei Autos-Sarah mit Tim im Kindersitz und Hildegard mit Lucky in der Hundebox, in die sie ihn schon hineinheben mussten, so schwach war er-zur Uniklinik. Sarah bekam ziemlich weit hinten einen Parkplatz und sie bat Hildegard ein wenig abseits im Schatten zu warten. Sie würde jetzt erst mit Tim raufgehen, dann Ben in einen Rollstuhl packen und mit den beiden gemeinsam herunterkommen. Hildegard sollte dann ganz nach vorne fahren, wo eine Ein-und Aussteigebucht war und dort würde man Ben und Lucky zusammenführen. Wenn er dann nicht aussteigen wollte, konnte Ben ihn wenigstens in der Transportbox streicheln und Hildegard hatte vorsichtshalber das Spezialfutter und einen Hundenapf mitgenommen, auch wenn sie es nicht zu hoffen wagte, dass er dann fressen würde. Einen Hundetrinkbehälter mit Wasserreservoir hatte sie sowieso immer im Auto-Frederik, der sich zuhause im Garten die Sonne auf den Bauch scheinen ließ-brauchte immer mal zwischendurch was zu trinken, wenn sie unterwegs waren, da war man als Hundehalter schon darauf eingerichtet.
Nun ging Sarah mit Tim auf dem Arm, der interessiert die Menschen im Krankenhaus betrachtete, nach oben, traf unterwegs auch noch ein paar Kollegen und Ärzte, die den süßen Tim begrüßten und bewunderten und stand schließlich bei ihrem Mann im Zimmer. Ben, der sich wunderbar ausgeruht hatte und momentan auch kaum Schmerzen hatte, erhob sich und ihm kamen fast die Tränen als Tim die Ärmchen nach ihm ausstreckte, sich in seine Arme fallen ließ und sich ganz eng an den Papa herankuschelte. Ben bedeckte den Nacken seines Sohnes mit kleinen Küsschen und sagte nur immer wieder: „Ach Tim, bin ich froh, dass ich dich wieder in den Armen halten kann!“ und auch Sarah stand die Erleichterung darüber ins Gesicht geschrieben. Nun wollte Tim allerdings erst mal das Bett erkunden und während Sarah den Rollstuhl mit dem Sitzring näherfuhr und vom Stationszimmer noch ein paar sterile Verschlussstopfen für den ZVK holte, hatte Ben alle Hände voll zu tun, seinen kleinen Wirbelwind vor dem Absturz zu bewahren. Das war gerade eine Aufgabe den wieselflinken kleinen Krabbler zu bewachen. Als Sarah zurückkam trank Tim gerade aus der Schnabeltasse und als sie jetzt Ben die Schuhe anzog und ihm half, sich in den Rollstuhl umzusetzen, denn in den Beinen hatte er noch nicht die Kraft zu stehen, setzte sie ihn kurz auf den Boden und wie der Blitz war er schon in die Nasszelle gekrabbelt und begann dort den Mülleimer auszuleeren. „So eingeschränkt wie ich gerade bin, hätte unser Sohn echt leichtes Spiel mit mir-der würde die Wohnung auf den Kopf stellen, ohne dass ich dem was entgegenzusetzen hätte!“ bemerkte Ben und Sarah, die inzwischen den Mülleimer wieder eingeräumt und Tim unter lautem Protest die Hände gewaschen hatte, konnte ihm nur zustimmen.„Und-hast du Lucky dabei?“ fragte Ben hoffnungsvoll und auch ein wenig ängstlich, was ihn wohl erwarten würde. „Ja er ist bei Hildegard im Wagen-wir sind vorsichtshalber mit zwei Autos gefahren, dann sind wir unabhängiger!“ erklärte Sarah und Ben nickte. So nahm er nun seinen Sohn auf den Schoß, hielt ihn gut fest, damit der sich nicht vom Acker machte und Sarah schob den Rollstuhl zum Aufzug. Als sie dort drinnen dicht gedrängt standen, dachte sich Ben, dass es durchaus mal interessant war, aus welcher Perspektive ein Kind im Kinderwagen die Umwelt wahrnahm-Ben empfand es so eng als extrem unangenehm-sein Kopf war auf Bauchnabelhöhe der Mitfahrer und alles wirkte auf ihn ziemlich bedrohlich. Tim hingegen strahlte die fremden Menschen einfach an und wenig später überzog alle Gesichter der Menschen im Fahrstuhl ein Lächeln-wie dieser kleine Sonnenschein doch die Welt positiv beeinflusste!
Wenig später rollten sie durch die Eingangshalle und Sarah zückte das Handy um Hildegard herbeizurufen, die Sekunden später mit ihrem Caddy in eine der Buchten einbog. Ben schlug das Herz bis zum Hals und Sarah übernahm nun Tim, machte die Bremse des Rollstuhls fest und Hildegard lief um das Auto herum und öffnete Ladeklappe und Transportbox. Lucky hatte sich dort teilnahmslos zusammengerollt-sein Leben verlöschte langsam, aber er nahm es hin, als er plötzlich einen vertrauten Geruch wahrnahm und die Stimme hörte, nach der er sich vor Sehnsucht verzehrte. Lucky hob den Kopf, spitzte die Ohren und dann sah er Herrchen! Mit einem Laut, der fast klang wie ein Schrei, sprang Lucky aus der Transportbox, knickte wohl vor Schwäche einen Moment ein, aber noch bevor man ihm eine Leine anlegen konnte stand er vor Ben und leckte dem unter begeistertem Winseln die Tränen vom Gesicht, die ihm einfach aus den Augen schossen, ohne dass er etwas dagegen machen konnte. Ben breitete die Arme aus und der riesige, abgemagerte schmale Hund schmiegte sich an ihn und alle Umstehenden blieben stehen und sahen sich dieses Schauspiel an. Lucky gab Laute von sich, die ein Mix aus Freude, Begeisterung und Rührung waren. Es war kein Winseln, kein Bellen, sondern eher ein Gesang und auch Sarah musste jetzt ein wenig weinen-wie hatte sie nur diesen Hund, der einfach zu Ben gehörte, zunächst ablehnen können! Hildegard hatte jetzt resolut das Futter in den Napf gegeben und als der erste Begrüßungstaumel vorbei war, stellte sie den einfach neben den Rollstuhl auf den Boden und Lucky stürzte sich wie ein halb Verhungerter darauf und leerte ihn komplett. Danach soff er noch Wasser und als Ben jetzt Sarah noch in die Cafeteria schickte, um Nachschub zu holen, verputzte er danach noch zwei Wurstbrötchen mitsamt Salatblatt. „Ich denke es steht außer Frage-Lucky wird leben!“ stellte nun Hildegard fest und Sarah sagte überzeugt: „Ja-die Familie Jäger hat ab sofort einen Hund!“
Hildegard parkte schnell noch das Auto um-gerade wurde in der ersten Reihe nämlich ein Parkplatz frei- und danach schob Sarah den Rollstuhl noch zu dem kleinen Park mit den Wasserspielen vor der Uniklinik. Man hatte Lucky zwar seine Leine angelegt, aber es wäre nicht nötig gewesen-er lief mit federnden Schritten und stolz neben dem Rollstuhl her. An der kleinen Wiese begann er zu schnüffeln und erledigte auch gleich sein Geschäft, das sofort von Hildegard mit einer speziellen Tüte entsorgt wurde. „Da müsst ihr euch daran gewöhnen-diese Tüten muss man als Hundehalter immer bei sich haben!“ erklärte sie und Ben und Sarah nickten. „Ich glaube, ich werde heute Nachmittag mal einen Großeinkauf im Zoogeschäft machen!“ stellte Sarah fest und Ben stimmte glücklich zu. Lucky sah ihn immer wieder mit einem Blick anbetender Verehrung an, wie nur Hunde schauen können. Auch Tim lachte jedes Mal laut, wenn der graue Riese zu ihm kam und ihn liebevoll anstupste. Allerdings konnte Ben nun beinahe nicht mehr sitzen, sein Gesäß brannte wie Feuer und er musste sich jetzt einfach dringend wieder hinlegen. So gingen sie zurück zum Wagen und Ben schloss Lucky zum Abschied nochmals liebevoll in die Arme. „Bald ist Herrchen zu Hause mein Guter-dann machen wir wundervolle Spaziergänge!“ versprach er ihm und vergrub noch einmal seinen Kopf in dem grauen Fell. Widerstrebend stieg Lucky ein, aber er war brav und als der Caddy dann vom Parkplatz fuhr, schaute der graue Riese sehnsüchtig aus dem Fenster und Ben wäre am liebsten gleich mitgefahren.
So allerdings kehrten sie zum Zimmer zurück, wo inzwischen gerade das Mittagessen ausgeteilt worden war. Sarah hatte ja eine Begleitperson gebucht und so hatte sie ebenfalls ihr Tablett dort stehen. Allerdings musste Ben sich nun wirklich erst hinlegen und nachdem Sarah den Mülleimer hochgestellt hatte ließ sie Tim wieder krabbeln und brachte Ben erst einmal ins Bett und schloss die Infusion mit dem Schmerzmittel darin an. Dann richtete sie ihm soweit alles her und er nahm sein Mittagessen heute einmal auf der Seite liegend ein, aber auch das funktionierte. „Hey wie bei den alten Römern-die sind auch zu Tische gelegen!“ erinnerte sich Ben. Tim futterte auch von den Tabletts beider Eltern, woraufhin Ben bemerkte: „Ganz der Papa!“ und Sarah ihm einfach zustimmen musste. Nach dem Essen machte Ben seinen Mittagsschlaf und auch Sarah und Tim legten sich gemeinsam ins zweite Bett und taten dasselbe-gut dass es da Bettgitter gab! Nach einem erholsamen Schlaf klopfte es an der Tür und nun gaben sich die Besucher die Klinke in die Hand-es hatte sich nach einem Anruf der Chefin nämlich herumgesprochen, dass Ben nicht mehr auf Intensiv lag und Besuche empfangen konnte. Sarah wickelte Tim noch und machte sich dann auf den Weg ins Zoofachgeschäft, während Ben sich angeregt mit Hartmut und Jenni unterhielt, die den Besuchsreigen eröffnet hatten.
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Jetzt hat Semir´s Anwesenheit auch in Paul den Überlebenswillen geweckt. Ines, die gute Seele ist damit auch einverstanden und ich denke das ist das Beste, was sie gerade für Paul tun können-na ja außer Nicole ranschaffen, aber der gehts ja selber sehr schlecht!
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So-nun auch hier auf dem Laufenden.
Semir und Thomas werden aus dem Zimmer entführt. möglich ist das nur durch das klassische Pairing Arzt b.... Krankenschwester, das mir aus verständlichen Gründen nicht gefällt und während dem Dienst auch ziemlich unrealistisch ist, denn im Krankenhaus sind alle Arbeitsabläufe streng durchrationalisiert. Wie groß ist denn dann die Station überhaupt? In der Nacht ist die Personalverteilung üblicherweise so etwa 40-50 Patienten auf eine Schwester-das muss echt ne Riesenstation mit an die hundert Patienten sein, wenns dort zwei Nachtdienste gibt! Aber egal, sowas sind Internas von denen Otto Normalverbraucher nichts ahnt. Auf jeden Fall werden Thomas und Semir entführt, Semir dazu mit Chloroform betäubt und in der Tiefgarage in ner Luke abgelegt-hoffentlich kommt der bald zu sich und macht Rabbatz, damit man ihn findet.
Dank Ben´s mentaler Verbindung zu seinem Freund ist nun schon eine Polizeiaktion am Laufen und ich freue mich auch schon ein bisschen auf die Verfolgungsjagd!
Philipps Vater ist wohl vom wilden Affen gebissen, denn nur durch seine Informationen konnte es so weit kommen, aber der wird anscheinend auch durch sein Tiefparterre dirigiert-ekelhaft! -
Ja die Konzerte haben echt Suchtcharakter und ich habe schon so einige Arbeitskollegen und Freunde, die eigentlich keine Fans sind mitgeschleppt und bis auf eine Einzige, die eher auf harte Sachen steht, waren bisher alle begeistert und gehen immer wieder mit, wenn ich sie frage und das mit der Kartenbestellung etc. mache. Kleiner Tipp-ist auch ein super Geburtstags/ Weihnachtsgeschenk oder so. Aber weil das Publikum sowieso so gemischt ist und alle Altersklassen vertreten sind, fällt man da auch nicht auf, wenn man-auch in meinem Alter- alleine hingeht. Ich habe mich in Nürnberg auch mal nett mit Tom´s Mutter unterhalten, die zufällig neben mir stand- ich bin allerdings erst später drauf gekommen wer das war, aber genauso gings meinem Mann bei nem Köln-Konzert auch schon mit Tom´s Vater. Will damit sagen, die Atmosphäre auf den Konzerten ist unheimlich locker und man nimmt wahnsinnig viel positive Energie mit nach Hause, ich freue mich da schon lange vorher drauf und die Nachfreude-ein Ausdruck den glaube ich Darcie erfunden hat
-hält auch immer ne ganze Weile an. Jeder ders versäumt ist echt selber schuld und die Preise sind für ein Konzert in der Qualität echt günstig, da kann man nicht meckern!