Beiträge von susan

    Yon: Das mit den Anzügen läuft sowohl bei meinem Bruder, wie mit anderen Klamotten außer Hosen (da ist er eigen) auch bei meinem Mann so. Meine Schwägerin oder ich sehen da was beim Einkaufen, was uns gefällt, wir bringen es mit und man ist dann sogar zu unmotiviert das anzuprobieren. Also hängt das Teil (bei meinem Bruder durchaus auch teure Hugo Boss-Anzüge) erst mal Wochen im Schrank, bis man dann doch mal bei Gelegenheit reinschlüpft-und manchmal werden das dann sogar die Lieblingsklamotten. Also ner Frau würde sowas vermutlich nie passieren, aber manche Männer sind halt so!

    OK-jetzt wissen wir also, warum Alex nicht erreichbar ist-sowas passiert mir auch ständig-ich habe mein Handy sogar schon mal versehentlich mit der Post verschickt :/ , aber da hat der Gute mal wieder alle guten Vorsätze vergessen und startet einen Alleingang.
    Immerhin wissen nun Semir und Bonrath dank Lena Bescheid und Dieter macht sich gleich auf den Weg zu Sascha´s Werkstatt. Ich denke ja schon, dass sie Alex´Mercedes orten können, nur befürchte ich irgendwie, dass der da nicht mehr drin ist, sonst hätte er nach dieser Zeit doch sicher eine Möglichkeit sich zu melden gefunden-der hat doch sicher Funk im Wagen!

    Am nächsten Morgen schlüpfte Ben in den Anzug und stellte fest, dass der gar nicht so unbequem war. Darunter das schwarze Hemd und Sarah strich ihm noch liebevoll eine Strähne aus der Stirn, bevor sie ihn nach dem Frühstück verabschiedete. „Siehst du-ist es doch gut, dass ich manchmal einfach zuschlagen muss, wenn ich was Schönes für dich zum Anziehen sehe-auch wenn du dich damals geweigert hast, den auch nur anzuprobieren!“ konnte sie nun nicht umhin, ihn noch ein wenig anzusticheln und er musste jetzt zugeben, dass es ganz praktisch war und der eher sportliche Anzug auch nicht unbequem. „Aber du weisst, dass das eben normalerweise so gar nicht mein Stil ist-ne Jeans und ein Shirt passen viel besser zu mir!“ sagte er noch, bevor er auch Tim, der noch in seinem Hochstuhl saß und genüsslich einen Joghurt löffelte, mit einem Kuss auf die Stirn verabschiedete. „Tschüss kleiner Mann-sei brav und ärgere die Mama nicht allzu sehr!“ sagte er und mit einem weiteren liebevollen Kuss auf Sarah´s Mund und einem Streicheln von Lucky verließ er dann endgültig die Wohnung, um zu seinem Porsche zu gehen. Das war für diesen Einsatz der angebrachteste Wagen, wie er beschlossen hatte, denn so ein Architekt verdiente normalerweise nicht schlecht.

    Wenig später fuhr er vor der Firmenzentrale vor und als er sich suchend umsah, wo er wohl hin musste, folgten ihm die bewundernden Augen mehrerer weiblicher Bürokräfte unterschiedlichen Alters, die gerade im ersten Stock aus der großen Glasfront des neu erbauten Bürogebäudes nach unten sahen. „Na endlich hat der Chef bei der Auswahl des neuen Architekten mal an uns Frauen gedacht-das ist wenigstens was fürs Auge!“ sagte die eine Sekretärin und die beiden Auszubildenden prüften eilig, ob ihre Frisur saß und setzten ein betörendes Lächeln auf, als Ben, der den Hinweisschildern folgend, die Treppe und nicht den durchsichtigen Aufzug in den ersten Stock benutzte, auch schon das Großraumbüro betrat und mit einem freundlichen „Guten Morgen-bin ich hier richtig, wenn ich zu Herrn Stumpf möchte?“ den ersten Kontakt herstellte. „Wen darf ich anmelden?“ fragte die Sekretärin und erhob sich schon, um zu der Tür vorauszugehen, die in die heiligen Hallen des Chefs und der Chefsekretärin führte. Diese war schon sehr lange in der Firma und war sozusagen schon vom Vater auf den Sohn vererbt worden, aber mit ihrem Sachverstand hielt sie die Fäden in der Firma bald genauso zusammen, wie die Familie selber und als Ben nun sagte: „Ich bin Ben Jäger, Architekt, und habe ein Vorstellungsgespräch vereinbart!“ wurde ihm sofort die Tür geöffnet und wenig später stand er vor Andreas Stumpf, mit dem er am Vortag ja schon lange telefoniert hatte und auch die Chefsekretärin, die sicher schon um die sechzig war, hatte ihn mit einem wohlwollenden Lächeln gemustert, was Andreas nicht entgangen war.

    Die zog sich nun allerdings in ihr Vorzimmer zurück, schloss die Tür hinter sich und Ben musterte die vornehme Eleganz, die aus der Einrichtung und auch dem Stil des Gebäudes sprach-das hatte ein Meister seines Fachs geplant und ausgeführt. „Na da haben sie aber meine Damen da draußen ordentlich beeindruckt-wenn sogar Frau Rasp, meine rechte Hand ihnen schon am ersten Tag ein Lächeln schenkt, haben sie so gut wie gewonnen!“ sagte Andreas Stumpf während er Ben freundlich die Hand reichte. Ben nickte mit einem jungenhaften Lächeln und erwiderte den Händedruck, dieser Andreas Stumpf wirkte auf ihn sofort außerordentlich sympathisch. „Dann würde ich vorschlagen wir beginnen mit der vereinbarten Führung durch die Firma, wie sich das für ein erfolgreiches Vorstellungssgespräch gehört und ich werde die Augen und Ohren gleich offen halten, ob mir etwas auffällt, was einen Hinweis auf den Mörder geben könnte!“ sagte Ben. „Allerdings wissen wir ja nicht, wie dessen Verbindungen zur Firma überhaupt sind und ob er sich hier persönlich aufhält, aber wir dürfen einfach nichts unversucht lassen!“ fügte er hinzu und legte dann demonstrativ die dunkelbraune edle Ledertasche mit Zahlenschloss, in der er angeblich die Bewerbungsunterlagen transportierte, ab. „Sie haben auch an alles gedacht und wenn sie bei den Fachkonferenzen dann am besten nur Allgemeinplätze von sich geben, dann werden wir ihre Tarnung hoffentlich aufrecht erhalten können, bis wir den Täter geschnappt haben und uns alle wieder sicher fühlen können!“ bemerkte Andreas und Ben nickte.

    Sie hatten sich für den Klarnamen entschieden und die Wahrheit auch nur ein wenig verbogen-angeblich hatte Ben Jäger, der Sohn des bekannten Düsseldorfer Bauunternehmers, Architektur studiert und war danach einige Jahre im Ausland tätig gewesen, bis es ihn wieder zurück in die Heimat zog. Es war nicht anzunehmen, dass er in seiner Eigenschaft als Polizist mit einem der Firmenmitarbeiter schon in Berührung gekommen war und wenn ja, dann würde er sich eine Story einfallen lassen, so etwas wie-erst einmal von zuhause ausgebrochen, einen Beruf ergriffen, der dem Vater gar nicht recht gewesen war, aber dann reumütig zurück in die Branche gekommen-aber das würde er dann ad hoc entscheiden, wenn es notwendig werden würde. „Können sie mir dann bitte Einblick in die Personalakten gewähren-ich würde gerne alle Mitarbeiter überprüfen, ob da irgendjemand bei uns bekannt ist!“ bat Ben und der Firmenchef nickte. Mit ein paar Clicks an seinem Computer öffnete er eine Datei, suchte in seiner Schreibtischschublade nach einem Stick und speicherte binnen Kurzem die Daten darauf ab und gab sie Ben, der den auch gleich in dem Aktenkoffer verschwinden ließ. „Ich hätte jetzt erwartet, dass sie mir eine Menge Personalakten in Papierform vorlegen und ich mir da mühsam die benötigten Dinge heraussuchen müsste!“ bemerkte Ben, aber Andreas Stumpf nickte geschmeichelt. „Wir sind gerade dabei mit wenigen Ausnahmen alle Akten zu digitalisieren-das geht einfach schneller, braucht kaum Platz und ich finde, gerade in unserer Branche muss man mit der Zeit gehen!“ erklärte er und erhob sich dann, um die Führung zu beginnen.

    Aus dem Büro führte eine zweite Tür in einen Parallelflur, so dass der Firmenchef jederzeit das Gebäude verlassen konnte, ohne durch die verschiedenen Vorzimmer zu müssen, sogar eine eigene Treppe führte nach unten. „Sehr praktisch, wenn man mal schnell verschwinden möchte, gerade wenn aufgebrachte Kunden im vorderen Büro auf einen warten!“ erklärte Andreas mit einem Schmunzeln und dem konnte Ben sich nur anschließen-ja dieses Bürogebäude war sehr durchdacht! Sie durchschritten mehrere Konferenzräume, die alle mit hoch modernen PC s, Beamern und Lautsprecheranlagen ausgestattet waren, sogar die Waschräume strahlten zurückhaltende Eleganz aus. Sie kamen in verschiedene Abteilungen vom Personalbüro, das gerade die Lohnabrechnungen anfertigte, über die Wirtschaftsabteilung, die Auftragsannahme, wo zwei Damen mit freundlichen Telefonstimmen die potentiellen Kunden berieten, bis sie auch im Untergeschoss im Archiv anlangten, wo ein Mitarbeiter gerade dabei war, die Papierakten auseinanderzunehmen und Blatt für Blatt einzuscannen. „Ah-so funktioniert das also mit der Digitalisierung!“ bemerkte Ben und Andreas nickte, während sie nun nach draußen gingen, wo das Hochlager mit modernsten Maschinen auf sie wartete.
    Vorschriftsmäßig setzten die beiden einen gelben Helm auf und nun wurden die weiträumigen Außenanlagen besichtigt. Andreas kannte jeden seiner Mitarbeiter mit Namen und stellte Ben auch immer vor: „Das ist Herr Jäger, unser neuer Architekt!“ sagte er mehrfach und vom freundlichen Lächeln über so manchen Händedruck bekam Ben von fast allen eine nette Begrüßung. „Wir schreiben das Betriebsklima sehr hoch, bieten auch für unsere Arbeiter und Angestellten viele Programme zur Gesunderhaltung an und der Erfolg gibt uns Recht! Wir sind trotz aller Größe ein solider mittelständischer Familienbetrieb, der gute Arbeit abliefert und deshalb auch immer wieder Aufträge aus der öffentlichen Hand, aber auch dem Privatbau bekommt. Unsere Mitarbeiter arbeiten meist langjährig bei uns, wir zahlen vielleicht keine Spitzenlöhne, bieten aber dafür einen sicheren Arbeitsplatz mit vielen Sozialleistungen, sind stolz auf unser gutes Betriebsklima!“ erklärte Andreas und Ben musste insgeheim wirklich zugeben, dass die Firma auf ihn auf den ersten Blick einen guten Eindruck machte. Aber warum war dann hier ein Mörder unterwegs? Das würde er allerdings schon noch herausfinden!

    Im Anschluss fuhren sie noch gemeinsam im Auto des Firmenchefs, einem großen Geländewagen, zu einer Außenbaustelle, wo eine Autobahnbrücke saniert wurde und etwa zwanzig Mitarbeiter mit schwerem Gerät dabei waren, den Betonbau aus den Siebzigern zu restaurieren. „Ja das sind teilweise Brücken, die mein Vater oder mein Großvater vor vielen Jahren gebaut haben und an denen jetzt eben der Zahn der Zeit nagt. Erfreulicherweise bekommen wir sehr häufig bei der Ausschreibung den Zuschlag, weil wir ja über die Pläne verfügen und so schon einen Vorsprung vor den Mitbewerbern haben und witzigerweise ist an fast jeder Sanierungsbrücke meistens mindestens ein Mitarbeiter involviert, der schon bei der Errichtung dabei war!“ erzählte Andreas und begrüßte erneut einen seiner Vorarbeiter mit Namen. „Umso schrecklicher sind diese beiden Todesfälle und der Anruf bei meinem Vater. Irgendetwas muss vorgefallen sein, was diese Racheakte ausgelöst hat-wenn ich nur wüsste was!“ sinnierte Andreas unglücklich, während sie zum Hauptsitz zurückfuhren und nach einem kleinen Imbiss unterwegs, diesmal auf dem offiziellen Weg durch die lächelnden Vorzimmerdamen den Bürotrakt aufsuchten. „Ach übrigens-für Baustellenbesichtigungen bekommen sie natürlich einen Firmenwagen-ich denke ein Porsche ist für sowas nicht geeignet!“ erklärte er noch unterwegs.

    Inzwischen warteten bereits mehrere Kunden auf den Firmenchef und der wies nun Ben sein neues Büro zu, wo der Name „Schnitzer“ am Türschild kurz zuvor entfernt worden war. „Ich wünsche ihnen einen guten Arbeitbeginn!“ sagte er laut und Ben nickte freundlich und schloss die Tür hinter sich. Drinnen holte er sofort den Stick aus der Tasche und verbrachte die nächsten Stunden damit, sich durch Personalakten zu wühlen, ohne da irgendetwas herauszufinden. Hartmut würde die Namen und Bilder noch durch den Fahndungscomputer laufen lassen, aber nach dieser Besichtigung bezweifelte Ben, dass das irgendetwas bringen würde-zu solide wirkte die Firma und ihre Mitarbeiter! Ben trank mehrere Tassen wohlschmeckenden Kaffee, der den Angestellten aus einem Vollautomaten kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde, aber er fand im Moment nichts heraus. Um kurz vor fünf machte er aufseufzend Feierabend und erfuhr, dass morgen eine Planungsbesprechung für das nächste Projekt, der Sanierung einer Hangbrücke aus den Siebzigern, für die die Firma den Zuschlag erhalten hatte, weil sie sie damals schon errichtet hatten, stattfinden würde. Na hoffentlich kamen da keine zu detaillierten Fragen an ihn, sonst wäre er aufgeschmissen, hoffte Ben und brauste wenig später-wieder verfolgt von sehnsüchtigen weiblichen Blicken- in seinem Porsche vom Hof. „Ob der wohl gebunden ist?“ fragte eine Angestellte in den Raum, wurde aber von ihrer Kollegin hart auf den Boden der Tatsachen zurück geholt: „So ein Musterexemplar von Mann läuft normalerweise nicht frei herum!“ gab sie zur Antwort und nun erschraken die beiden, als die Stimme ihres Chefs von hinten ertönte: „Machen sie sich keine Hoffnungen meine Damen!“ sagte er grinsend-„Herr Jäger hat Familie, also Finger weg!“ und nun packten die vorlauten Bürodamen mit rotem Kopf ihre Handtaschen, fuhren die PC`s herunter und verließen das Großraumbüro, um endlich Feierabend zu machen.

    Nachdem Semir und Ben die Kleidungsstücke des ersten Opfers bei Hartmut abgegeben hatten, fuhren sie zur PASt zurück, um mit der Chefin zu beratschlagen, was für ein weiteres Vorgehen sinnvoll wäre. In ihrem Büro traf man sich zur Besprechung. „Chefin-was meinen sie-sollen wir abwarten, ob es noch weitere Todesfälle gibt, oder präventiv tätig werden?“ fragte Ben und nun sahen ihn Semir und Frau Krüger stirnrunzelnd an.
    In diesem Augenblick läutete das Telefon der Chefin und als sie ranging, wurde ihre Miene ernst: „Herr Stumpf-natürlich werden wir unser Möglichstes tun, sie und ihre Familie, sowie die Mitarbeiter der Firma zu schützen, wir haben gerade deswegen eine Konferenz-ich werde sie in Kürze davon in Kenntnis setzen, was wir für eine Strategie für ihr Problem haben-ich rufe sie zurück!“ sagte sie beschwichtigend und man merkte, dass der Anrufer am anderen Ende sehr aufgeregt war. Nachdem sie ihn fürs Erste abgewimmelt hatte, sah sie Semir und Ben ein wenig hilflos an: „Das war gerade der momentane Chef der Firma Stumpf-Andreas. Er hat vor wenigen Stunden vom Ableben seines langjährigen Poliers gehört und war schon deshalb in großer Sorge, zumal ein erneuter Brückensturz ja schon auf eine Verbindung zur Firma hinweist, auch wenn das Opfer seit kurzem berentet war. Nun hat sich gerade im Haushalt seines Vaters, der leider eine Alzheimerdemenz hat und sich deswegen schon vor einigen Jahren mehr oder minder unfreiwillig aus dem Firmengeschäft zurückgezogen hat, oder vielmehr von seiner Familie dazu gezwungen wurde, ein anonymer Anrufer gemeldet, der ihn unbedingt sprechen wollte und sich als Bekannter aus alten Zeiten ausgegeben hat. Die Pflegerin die zunächst am Apparat war, hat den Hörer an die Mutter von Herrn Stumpf jun. weitergegeben-der Anrufer hat anscheinend nicht gewusst, dass Herr Stumpf sen. infolge seiner Krankheit nicht mehr sprechen und sich mit Sicherheit nicht mehr an Menschen oder Ereignisse aus seiner Vergangenheit erinnern kann und er befürchtete jetzt, das könnte der Attentäter sein, der auch seinen Vater erledigen will, denn seit Jahren haben sich fast alle seiner Freunde und Bekannte zurückgezogen, wie das eben häufig geschieht, wenn eine Demenz fortschreitet.“ erklärte sie ihren beiden Polizisten den Inhalt des Gesprächs.

    „Dann ist meine Idee vermutlich völlig richtig und sinnvoll-ich muss irgendwie in die Firma eingeschleust werden, um dort Augen und Ohren offen zu halten und so herauszufinden, wer den Mitarbeitern von Stumpf-Bau nach dem Leben trachtet-und die Recherchen müssen vermutlich in die Vergangenheit zurückgehen, denn alle Opfer-und jetzt gehen wir mal davon aus, dass Adalbert Stumpf, der Seniorchef auch als solches vorgesehen wäre- sind schon älter und langjährige Firmenmitarbeiter.“ trug Ben seine Idee vor und irgendwie kamen von seinen beiden Konferenzpartnern keine Widerworte-vermutlich waren sie froh, dass er von selber drauf gekommen war und billigten auch seine Absicht. „Außerdem kennt mich dort noch niemand und ich denke mein Vater könnte mich durchaus briefen, wie man sich in so einer Firma zu verhalten hat, was man sagt und was besser nicht und außerdem habe ich vielleicht in meiner Kindheit doch mehr von Baufirmen und den fachlichen Zusammenhängen mitgekriegt, als jeder andere hier in der PASt!“ redete Ben sich nun in Fahrt und Semir und die Chefin wechselten einen Blick. Nach kurzer Zeit räusperte sich Kim Krüger und sagte dann: „Wohl wissend, dass dieser Einsatz gefährlich ist, weil sie vermutlich mit einem skrupellosen Mörder zusammentreffen werden und den stellen müssen, fällt mir nichts Besseres ein. Ich bin mir sicher, Herr Andreas Stumpf wird damit einverstanden sein, denn er will keine weiteren Toten-weder in seiner Firma, noch in der Familie und mit dessen Hilfe können wir eine Legende für sie erstellen Herr Jäger und so hoffentlich den Täter bald überführen!“ fasste sie ihre Gedanken in Worte und Semir, der am liebsten selber gegangen wäre, weil er sich schon wieder massive Sorgen um seinen jüngeren Partner machte, der bei solchen Aktionen schon mehrfach verletzt worden war, fiel jetzt aber auch kein zündendes Gegenargument ein und so war nach einem weiteren Telefonat mit Andreas Stumpf beschlossen, dass Ben am nächsten Morgen als potentieller Nachfolger von Erwin Schnitzer in der Firma angeblich anfangen sollte. Außerdem erhielt Susanne auch die Erlaubnis den Telefonanschluss zu überprüfen-es war wieder von dem ominösen Wegwerfhandy aus angerufen worden, wieder mitten aus der Stadt, wo es schwierig war einen Anrufer zu orten, weil dort einfach zu viele Menschen unterwegs waren und nach dem Anruf war es auch erneut aus. Man schickte zwei uniformierte Beamte zum Haus von Stumpf senior, um ihn zu beschützen, richtete eine Fangschaltung ein und mehr konnte man im Augenblick nicht tun.

    Nachdem sie noch einige Akten bearbeitet hatten, machten Semir und Ben Feierabend und es war beschlossene Sache, dass Ben am nächsten Morgen um 8.30 Uhr in der Firma Stumpf vorsprechen und erst einmal eine Führung durch den Betrieb erhalten würde.
    Nach Dienstende erzählte Ben, bevor er mit Lucky und Tim im Buggy joggen ging, seiner Sarah in Auszügen davon und fragte sie, ob er eigentlich noch ein paar Hemden im Schrank hätte, das war ja nicht so die Kleidung die er bevorzugte. „Es könnte sein, dass ich jetzt ein paar Tage als Anzugträger fungiere, obwohl das ja eigentlich nicht meine Lieblingskleidung ist!“ vertraute er ihr an und Sarah öffnete nur wortlos die Schranktür, wo mehrere Anzüge und dazu passende Hemden und Krawatten hingen-sie hatte da vor einiger Zeit ein wenig eingekauft, denn für Ben hätte in seinen Augen ein einziger Anzug genügt, aber diese Meinung vertrat sie nicht und wie man sah, hatte sie Recht behalten. „Na ja-übertreiben wollen wir ja nicht!“ sagte Ben und entschied sich für einen leichten, eher sportlichen, hellbraunen Sommeranzug und ein schwarzes Hemd dazu. Eine Luft abschnürende Krawatte würde er nur im äußersten Notfall tragen und so brach er jetzt erst mal in leichter Laufhose und T-Shirt mit Kind und Hund auf, um den wundervollen warmen Juliabend auf seine Weise zu genießen. Danach rief er nach einer erfrischenden Dusche seinen Vater an und ließ sich von ihm gute Tipps geben, wie er sich als angeblicher Architekt verhalten solle. In der Nacht konnte er erst schlecht einschlafen-ehrlich gesagt hatte er schon ein wenig Sorge, ob er gut genug schauspielern konnte, um die Mitarbeiter und eventuell den Mörder zu überzeugen!

    Oh je-jetzt steht er da, der ominöse Transporter und Alex wird jetzt so wie wir ihn kennen wohl nicht widerstehen können und neugierig sein, bevor er Verstärkung ruft. Irgendwie sehe ich den gemütlichen Abend mit Lena gerade den Bach runtergehen.
    Hmm wegen der Motorradhelme-mir würde ein weiss-blauer nicht unbedingt negativ auffallen :D -hier in Bayern sieht man die merkwürdigerweise öfter-auch mit Rautenmuster!

    Nach der Mittagspause fuhren die beiden Polizisten zunächst einmal in die PASt, um zu sehen, ob Susanne etwas herausgefunden hatte, was ihnen weiterhalf. „Leider kam der Anruf-es war übrigens der einzige an diesem Vormittag auf dem Apparat der Krügers-von einem Wegwerfhandy. Ich habe versucht es zu orten, aber es ist ausgeschaltet. Als es sich zu diesem Anruf ins Netz eingewählt hat, war das ganz in der Nähe dieser Brücke, wo Herbert Krüger zu Tode gekommen ist!“ erklärte sie ihnen und in diesem Augenblick bog die Chefin um die Ecke: „Meine Herren-setzen sie ihre ganze Energie in die Aufklärung dieses Todesfalls-das Opfer war ein Cousin meines Vaters!“ sagte sie mit Kummer in der Stimme. „Oh das tut mir leid!“ beeilte sich Semir zu sagen und Ben nickte zustimmend. „Nun gut-ich habe jetzt nicht so enge Verbindungen zu meiner Familie und kenne ihn nur von ein paar Hochzeiten und Beerdigungen, aber ich habe ein gesteigertes Interesse daran, dass dieser Fall aufgeklärt wird-so einfach fällt man doch nicht von einer Brücke-die sind doch alle nach Vorschrift gesichert!“ beharrte sie und die beiden Polizisten nickten.

    „Dann machen wir uns jetzt wieder auf zu der Baufirma und versuchen herauszubekommen, ob auch diese Brücke von denen gebaut wurde-und dass nun schon der zweite Mitarbeiter binnen 24 Stunden zu Tode gekommen ist, ist mehr als merkwürdig.“ sagte Semir, aber Susanne hob nun die Hand. „Wenns nur deswegen ist: Den Weg könnt ihr euch sparen! Diese Fußgängerbrücke wurde tatsächlich 1994 von der Firma Stumpf-Bau ausgeführt und am 13. Oktober in Betrieb genommen!“ erklärte sie ihnen nach einem Blick in den Computer und nun war die Sache klar.
    „Dann schauen wir jetzt erst mal in der KTU vorbei, ob Hartmut etwas herausgefunden hat und dann gehen wir noch in die Pathologie-wir haben der Frau des Architekten versprochen, ihr Bescheid zu geben, wenn ihr Mann freigegeben ist, vielleicht wissen die dort ja schon etwas!“ beschlossen die beiden Polizisten einhellig und machten sich auf den Weg.

    Hartmut hatte inzwischen die Spuren vor Ort ausgewertet und auch das Auto des Architekten untersucht, ohne zu irgendeiner Erkenntnis gekommen zu sein. Die DNA-Spuren darin gehörten zu ihm selber oder Familienangehörigen, es war normal abgeschlossen und auf der Brücke war nichts auffällig gewesen. Gerade war er dabei die Spuren von der Fußgängerbrücke auszuwerten, aber auch dort sah es so aus, als wäre da nichts Besonderes zu finden. „Mist-der Täter-falls es denn einen gibt, woran ich auch fest glaube- war sehr geschickt und hat sich vorgesehen, woraufhin schon das Wegwerfhandy hindeutet!“ fluchte Semir, aber in der Pathologie, wo die Obduktion des Architekten bereits bis auf ein paar toxikologische Untersuchungen abgeschlossen war, hatte man fast eindeutige Spuren gefunden. „Das Opfer hatte keinen Alkohol oder andere nachweisbare Drogen in Blut oder Urin, es war gesund, aber an den Fußknöcheln habe ich ein paar Verfärbungen gefunden, die davon herrühren könnten, dass die jemand gepackt hat, als er sich über die Betonbalustrade gebeugt hat und ihn dann sozusagen ausgehebelt und in die Tiefe gestürzt hat!“ vermutete der Pathologe und dieser These stimmten Semir und Ben zu: „Dann war es also Mord!“ fragten sie und der Pathologe nickte: „Ich gehe davon aus, denn woher kämen sonst diese Druckstellen? Ich würde sagen der Breite der Abdrücke nach war das ein erwachsener Mann, eine Frau hätte nicht diese Fingerspannweite.“ erklärte er und gab den Polizisten dann noch die sorgfältig eingetütete Kleidung des Opfers mit. „Vielleicht findet Hartmut an den Socken oder den Hosenbeinen irgendwelche DNA des Täters, damit wir dem schnellstmöglich das Handwerk legen können, bevor noch mehr passiert!“ hoffte Ben und noch bevor die Obduktion des zweiten Opfers begann, verließen sie die Pathologie und fuhren zurück zur KTU-eine Tatsache die Ben erleichtert zum Aufatmen brachte, ihm wurde nämlich bei einer Obduktion immer noch schlecht und er drückte sich da, so gut es ging davor.

    Auf dem Weg dorthin rief Semir noch Frau Schnitzer an, dass die Leiche ihres Mannes nach der Identifizierung, die sie aber als reine Formsache auch mit den Mitarbeitern in der Gerichtsmedizin vornehmen konnte-die Identität war ja nie fraglich-zur Bestattung freigegeben war und mit ernster Stimme bedankte sich die trauernde Witwe. „Ich hätte jetzt noch eine Frage an sie: Kannte ihr Mann einen gewissen Herbert Krüger, der als Polier bei derselben Firma angestellt war?“ wollte der kleine Türke von der Witwe wissen und die bejahte sofort. „Na klar-früher als Stumpf-Bau noch nicht so groß war, waren die meisten Mitarbeiter per Du und Herbert war schon als Mann der Tat dabei, als mein Mann angefangen hat, sich auf die Planung von Brücken zu spezialisieren und hat ihm mit so manchem guten Rat zur Seite gestanden!“ erzählte sie wehmütig aus der Vergangenheit, um dann alarmiert zu fragen: „Warum was ist mit ihm?“ und als Semir ihr nun erzählte, dass auch der am Vormittag bei einem Brückensturz ums Leben gekommen war, wurde sie ganz still. „Ach du liebe Güte, der Arme!“ sagte sie dann bedrückt. „Bitte klären sie auf, wer oder was für die beiden Todesfälle verantwortlich ist und bringen sie den Verantwortlichen hinter Gitter!“ bat sie dann die beiden Polizisten und die versprachen ihr Möglichstes zu tun.

    Gut dass der Transporter nicht auf dem Parkplatz stand-ich weiss nicht, ob Alex sich da hätte beherrschen können? So aber fährt er erst mal zu dem zumindest rechtlichen Besitzer des auffälligen Motorrads. Im Augenblick sieht es nicht so aus, als würde ihn das so viel weiterbringen, aber irgendwie muss dieser Andreas doch eine Rolle in der Story spielen, sonst würde er vermutlich nicht so genau mit seinen Wohnumständen beschrieben werden! ;) Im Augenblick denkt man eher an einen biederen Familienvater mit Häuschen, den kein Wässerchen trüben kann-mal sehen, wie du ihn uns näher bringst.
    Semir und Andrea haben inzwischen die Sache mit der Wohnung beschlossen und werden das bald auch dem Vermieter mitteilen-ach ja, das würde ich mir auch mal wünschen, einfach wegfahren wenn die Bauarbeiter anrücken-aber das wird wohl für immer ein frommer Wunsch bleiben!

    Ja das schöne Motorrad! :D Woher kenne ich diese Situation nur? :whistling:
    Aber Gott sei Dank scheint Kevin nichts Schlimmeres passiert zu sein und Jenny nimmt ihn nun zu sich nach Hause mit. Doch zwischen den beiden ist etwas und so wäre es vermutlich jetzt mal an der Zeit, ihm den Fehltritt mit Ben zu beichten und dann neu anzufangen. Allerdings bin ich mir trotzdem unsicher, wie er reagieren wird und ob das Verhältnis zwischen den dreien danach nicht ein völlig anderes ist, oder Kevin sich dann aus Enttäuschung wieder in sein Schneckenhaus zurückzieht!

    Als sie an der Wohnung in dem normalen Wohnviertel läuteten, machte ein etwa neunjähriges Mädchen mit einem dicken Schal um den Hals die Tür auf. Semir und Ben lächelten sie an. „Hallo-ist deine Mama oder sonst jemand zu Hause?“ fragte Semir und das Kind drehte sich um und rief laut: „Oma-kommst du mal?“ und schon bog eine etwa sechzigjährige Frau um die Ecke und tadelte ihre Enkelin: „Luisa-du kannst doch nicht einfach so die Wohnungstür aufmachen!“ um dann verlegen zu verstummen-das war jetzt unhöflich gegen die beiden draußen stehenden Männer gewesen, die eigentlich ganz vertrauenswürdig aussahen. Die hatten im selben Moment ihre Dienstausweise gezückt und fragten: „Frau Krüger?“ und als die Frau nickte und dann mit gerunzelter Stirn die beiden Kärtchen musterte, beeilte sich Semir hinzuzufügen: „Wir sind von der Autobahnpolizei-dürfen wir reinkommen?“ und erschrocken trat die Frau zur Seite und ließ sie eintreten. Aus der Küche drang ein wohlschmeckender Essensgeruch und die Frau sagte nun zu dem Kind: „Luisa-du rührst jetzt bitte mal das Gulasch um und bleibst danach in der Küche-ich muss mich jetzt mit den beiden Herren unterhalten!“ und folgsam trabte das Mädchen dorthin, woher der köstliche Geruch kam. „Und mach die Tür hinter dir zu!“ rief nun die Frau noch und lauschte dann, ob das Klacken auch zu hören war.

    Sie waren derweil ins gediegen eingerichtete Wohnzimmer mit einem gemütlichen Ecksofa getreten und hatten auf Aufforderung von Frau Krüger dort Platz genommen. „Meine Enkelin ist krank und kann deshalb nicht zur Schule gehen, drum ist sie jetzt so lange bei uns, bis ihre Mama von der Arbeit kommt, die arbeitet halbtags in einem Friseursalon!“ fügte sie erklärend hinzu und Semir nickte und sagte freundlich: „Ja da ist man froh, wenn man in so einem Fall eine Oma hat!“ und man merkte ihm an, dass er aus Erfahrung sprach, aber dann wurde seine Miene ernst: „Leider haben wir ihnen etwas Schlimmes mitzuteilen-ihr Mann ist vor weniger als zwei Stunden tödlich verunglückt!“ sagte er, denn es brachte ja nichts, da noch lange herum zu eiern-die Frau musste es einfach erfahren. Mit einem Entsetzenslaut wurde Frau Krüger blass und fasste sich mit beiden Händen an die Brust: „Um Himmels Willen-wie ist das geschehen?“ fragte sie völlig fassungslos, während ihr die Tränen in die Augen schossen. „Er ist von einer Fußgängerbrücke über die Stadtautobahn gestürzt-er war sofort tot!“ erklärte nun Semir und Frau Krüger wandte mit einem Aufschluchzen ihren Kopf zur Seite und suchte in ihrer Tasche nach einem Taschentuch. Das hatte nun aber Ben schon bereit und reichte es ihr, während er sie mitleidig musterte. Semir und er hatten leider im Verlauf ihres Berufslebens bei der Kriminalpolizei schon viele Todesnachrichten überbringen müssen und da wusste man schon, was gebraucht wurde. Jeder reagierte anders und manchmal waren die benachrichtigten Personen ja auch verdächtig, aber die beiden Frauen gestern und heute wurden wirklich vollkommen überrascht und hatten ihr vollstes Mitleid verdient. „Es tut mir leid!“ sagte Ben leise, während er ihr ein Päckchen Papiertaschentücher reichte und das erste Schluchzen erwartete.
    Nun kam auch Luisa aus der Küche gestürzt, die da natürlich mit gespitzten Ohren gelauscht hatte und das Weinen ihrer Großmutter vernommen hatte. „Oma, was ist passiert?“ fragte sie ängstlich und die Frau nahm ihre Enkelin liebevoll in die Arme und versuchte, sich ihr zuliebe wenigstens ein bisschen zu beherrschen. „Luisa-der Opa ist tot, er ist von einer Brücke gefallen!“ sagte sie dann und jetzt weinten die beiden, eng aneinander geklammert, laut los.
    Aus der Küche roch es auf einmal brandig und als Ben aufstand, um nach dem Rechten zu sehen, stellte er bedauernd fest, dass das leckere Gulasch jetzt im Topf angebrannt war, allerdings hatte von der Familie wahrscheinlich eh gerade niemand mehr Appetit. So schaltete er die Herdplatte aus und ging wieder ins Wohnzimmer zurück.

    „Frau Krüger-wann haben sie ihren Mann zuletzt gesehen und hat er irgendetwas gesagt, wo er hinwollte, so einfach fällt man ja schließlich nicht von einer Brücke!“ fragte nun Semir. „Oder war er vielleicht irgendwie krank oder depressiv?“ wollte er nun noch wissen, aber Frau Krüger schüttelte den Kopf: „Mein Mann war erst seit zwei Monaten in Rente, er hat es sehr genossen, endlich aus dem Arbeitsleben draußen zu sein, er war gesund-na ja bis auf die üblichen Zipperlein, die man in unserem Alter halt hat wie hohen Blutdruck und gelegentlich Rückenschmerzen. Aber er war gerade dabei sich sein Leben neu einzurichten, war guter Dinge und wir haben auch keinerlei finanzielle Probleme, falls sie das wissen wollen!“ fügte sie beinahe ein wenig aggressiv hinzu. Dass man ihm einen eventuellen Selbstmord unterstellte, war für sie der Gipfel der Frechheit. Semir wiegelte sofort ab: „So war das auch nicht gemeint, Frau Krüger, aber wir ermitteln eben in diesem Fall, weil das doch merkwürdig ist, so ein Brückensturz!“ beruhigte er sie und nun sagte Frau Krüger mit erstickter Stimme: „Sein Leben lang hat mein Mann Brücken gebaut, ist auf den höchsten Bauwerken herumgestiegen, ohne dass etwas passiert ist und jetzt sowas!“ und nun wechselten Semir und Ben einen bedeutungsvollen Blick. „Bei welcher Firma hat er denn gearbeitet?“ übernahm nun Ben das Wort und hatte die Antwort schon beinahe erwartet: „Bei der Firma Stumpf-Bau, da hat er schon gelernt, ist dann bis zum Polier aufgestiegen und hat das gemacht bis zu seiner Berentung!“ gab die Frau zur Antwort und die beiden Kriminalbeamten nickten.

    „Und wo wollte er heute hin?“ fragte nun Ben weiter und Frau Krüger schneuzte sich und gab nach kurzer Überlegung zur Antwort: „Das weiss ich ehrlich gesagt nicht genau-er hat gegen neun einen Anruf bekommen, sich danach angezogen und nur gesagt, er würde jetzt ein wenig in die Stadt gehen und sich mit jemandem treffen, zum Mittagessen wäre er wieder da!“ „Und wer war der Anrufer?“ fragte nun Ben: „Das weiss ich nicht-er hat keinen Namen gesagt, als ich rangegangen bin, sondern wollte nur meinen Mann sprechen. Die Stimme war mir unbekannt und auch Herbert hat mir nicht gesagt, wer das war!“ erklärte sie. „Wie alt war der Anrufer ungefähr und war ein Mann oder eine Frau dran?“ fragte nun Semir gespannt und nach kurzer Überlegung antwortete Frau Krüger: „Es war ein Mann und ich würde sagen der Stimme nach in unserem Alter!“ sagte sie. „Konnten sie auf dem Display eine Nummer erkennen?“ fragte nun Semir angespannt, denn das Mobilteil stand direkt neben ihnen in der Station und hatte eine Rufnummernanzeige. „Nein die war unterdrückt!“ sagte Frau Krüger bestimmt und in diesem Augenblick drehte sich ein Schlüssel im Schloss und eine etwa fünfunddreißigjährige Frau stand wenig später vor ihnen und musterte überrascht die fremden Männer. Luisa flüchtete sich mit einem Aufschluchzen in ihre Arme: „Mama-der Opa ist tot!“ rief sie und nun sank die junge Frau ebenfalls entsetzt auf das Sofa. „Wie ist das passiert?“ fragte sie tonlos und Semir beeilte sich zu erklären, dass Herr Krüger aus ungeklärter Ursache von einer Brücke gestürzt wäre und nun weinte auch sie verzweifelt.

    Semir und Ben erhoben sich nun: „Dürfen wir ihren Anschluss überprüfen, wer der Anrufer war?“ fragte nun Semir und die ältere Frau nickte kraftlos. Sie würde sich jetzt mit ihrer Familie ihrer Trauer hingeben und nachdem Semir versprochen hatte, sie zu benachrichtigen, wenn die Leiche freigegeben war, verließen Ben und er die Wohnung. „Das sind mir eindeutig zu viele Vorfälle, die mit Brücken und Stumpf-Bau zu tun haben!“ sagte er bestimmt und griff schon zum Telefon, um Susanne auf die Spur anzusetzen und die versprach, sofort die Anruferliste der Krügers zu überprüfen. „Jetzt hoffen wir mal, dass da was rauskommt!“ sagte Semir und nach einem Blick auf die Uhr beschlossen sie, nun selber erst mal Mittag im nächsten Imbiss zu machen.

    Ja das hätte Sascha wohl lieber bleiben lassen, den Fahrer des Transporters selbst zur Rede zu stellen-aber nur die Mitarbeit und der persönliche Einsatz vieler Mitarbeiter der PASt-allen voran Hartmut hat dazu beigetragen, dass man überhaupt so viel herausfinden konnte. Ob die Befragung des Motorradhalters was bringt? Hmm-mal sehen, aber Alex hat sich seine Zeit mit seiner Freundin auf jeden Fall verdient!

    Ben war inzwischen voller Vorfreude nach Hause gefahren, wo ihn schon Sarah, die sich schick gemacht hatte, erwartete. Man sah ihr von außen noch nicht an, dass sie ein Baby bekam, aber seit einigen Tagen war es mit der morgendlichen Kotzerei vorbei und sie war-wie auch schon in Tim´s Schwangerschaft-einfach wunderschön. Ihre Augen strahlten, die Haut war glatt und rosig, die Haare lagen einfach perfekt-im Gegensatz zu anderen, die da eher neun Monate lang Probleme hatten. Auch ihre liebgewordene Kinderfrau, die schon Ben als Kind manchmal betreut hatte-Frau Brauner-war mit ihrem Golden Retriever Frederik angerückt, um während ihrer Abwesenheit auf Tim und Lucky, den Deerhound der Jäger´s, aufzupassen. Sie hatte schon im vergangenen Jahr, als Sarah tageweise wieder in ihren Beruf eingestiegen war, Kind und Tier gehütet und das lief einfach nur gut. Tim liebte die Frau unheimlich und sie war sozusagen seine Ersatzoma, denn Ben´s Mutter war ja nicht mehr am Leben und Sarah´s Mutter war noch berufstätig und die bekam er nicht so oft zu Gesicht.
    So konnten sie also beruhigt und ohne dass ihr Sohn Theater machte, das Haus verlassen und als Ben, der sich zu dem feierlichen Anlass ebenfalls in einen Anzug geschmissen hatte, seiner hübschen Frau die Tür des Porsche aufhielt, mit dem sie ausnahmsweise fuhren, weil sie kein Kind, keinen Hund und keinen Kinderwagen zu transportieren hatten, musterte er sie voller Stolz-sein Leben war gerade wunderbar!

    Wenig später trafen sie beim Notar die Vorbesitzer des Anwesens-eine Erbengemeinschaft, die vor dem Verkauf das Familienerbe mustergültig renoviert hatten, so dass sogar Ben´s Vater nach der Besichtigung voll des Lobes gewesen war und den Preis für angemessen hielt-und wenig später waren die Formalitäten erledigt und Sarah und Ben waren die neuen Besitzer eines nicht zu großen Gutshauses aus dem neunzehnten Jahrhundert mit arrondierten Flächen, die aktuell noch an Bauern aus der Umgebung verpachtet waren. Sie hatten lange gesucht, denn Sarah wollte etwas haben, wo später einmal, wenn die Kinder größer waren, die Möglichkeit zur Pferdehaltung, einem Kindheitstraum, bestand und dazu brauchte man Fläche. Die Lage des neuen Hauses war perfekt-es lag in der Richtung der PASt, so dass Ben nicht durch die halbe Stadt musste, um zum Dienst zu kommen und Sarah hatte sowieso mit der Feststellung ihrer Schwangerschaft zu arbeiten aufgehört-zu groß war die Infektionsgefahr für das neue Baby! Nach einer freundlichen Verabschiedung der Verkäufer und des Notars führte Ben seine Sarah noch in ein Luxusrestaurant aus, wo er einen Tisch reserviert hatte und so gegen zehn ging ein wunderbarer Abend zu Ende.
    Tim schlief bereits tief und fest und auch Lucky und Frederik pennten einträchtig Seite an Seite vor dem Fernseher, in den Hildegard interessiert kuckte und eine Dokumentation über die längsten Brücken der Welt ansah. „Und hat alles geklappt?“ fragte sie freundlich und Sarah und Ben nickten. Gott sei Dank lag das neue Haus auch nicht zu weit außerhalb und Hildegard hatte ohne Zögern zugestimmt, Tim weiter auch dort zu betreuen, wenn es notwendig war. Manchmal schlief er auch bei Hildegard-er hatte damit keine Probleme und sein Hund, der nie von der Seite des kleinen Mannes wich, war sowieso immer dabei. Als Hildegard gefahren war und Sarah und Ben endlich im Bett lagen, küsste er seine Frau zärtlich: „Ich freu mich schon, wenn wir morgens nur noch die Tür aufmachen müssen, um Lucky in den Garten zu lassen, anstatt aufzustehen, sich anzuziehen und Gassi zu gehen!“ schwärmte er und Sarah boxte ihn in die Seite: „Faulpelz!“ schimpfte sie und nun verschloss Ben ihren Mund erneut mit einem liebevollen Kuss.

    Am nächsten Morgen erzählte Semir seinem Kollegen gerade von den Ermittlungen des Vortags, als plötzlich eine Meldung hereinkam. „Schon wieder ein tödlicher Sturz von einer Autobahnbrücke!“ rief Susanne und zog damit die Aufmerksamkeit der beiden Polizisten auf sich, die nun auf dem großen Bildschirm an der Wand die bisher bekannten Informationen ansahen. „Chefin-wir übernehmen!“ rief Semir und schlüpfte schon in seine Jacke und Kim Krüger, die hinzugetreten war, nickte: „Tun sie das, meine Herren!“ rief sie ihnen nach, als sie mit Blaulicht im Mercedes zum Unfallort inmitten der Stadt rasten. Wenig später trafen sie dort ein und passierten auf dem Standstreifen den Stau, der sich bereits gebildet hatte. Andere Rettungsfahrzeuge waren schon vor Ort, aber für das Opfer, einen völlig normal aussehenden Mittsechziger konnte man nichts mehr tun. Er lag mit zerschmetterten Gliedmaßen auf dem Asphalt und war sogar noch von einem weiteren Wagen überrollt worden, dessen Fahrerin einen schweren Schock erlitten hatte und vom Notarzt behandelt wurde. „Ich denke aber, er war schon tot, bevor das Auto ihn erfasst hat!“ teilte der Gerichtsmediziner ihnen mit, der den Toten bereits grob in Augenschein nahm, bevor er ihn zur Obduktion transportieren lassen würde. Aus den Papieren in seiner Tasche konnten sie die Wohnadresse entnehmen und wenig später waren Semir und Ben dorthin unterwegs, um die Angehörigen des fünfundsechzigjährigen Herbert Krüger zu verständigen. Auf der Fußgängerbrücke, die über die Autobahn führte, hatte niemand etwas beobachtet, aber üblicherweise sah man ja auch nicht nach oben, wenn man durch die Stadt fuhr und am späten Vormittag waren auch nicht allzu viele Leute dort unterwegs.

    Die beiden Jungs wollen ja eigentlich nur einen Weihnachtsbaum, aber jetzt könnte es sein, dass sie Harald so das Leben retten! Ich würde in so einer Situation als Allerletztes an einen Verbandskasten denken, denn für eine lebensrettende Erstversorgung geht auch mal ein T-Shirt und ein Gürtel. Viel wichtiger war es wirklich-und das haben die Jungs völlig richtig gemacht-einen Notruf abzusetzen, damit die Profis rankönnen. Aber Ben, nach dem der Förster immer wieder ruft, bevor er ohnmächtig wird, wurde vermutlich von dem Verrückten mitgenommen und die Menge an Blut, die die Jungs da finden, macht mir echt Sorgen!

    Also nun auch von mir ein Abschlussfeed:
    Auch ich fand die Story bisher deine beste-also bist du auf einem guten Weg, denn du steigerst dich!
    Das Ende fand ich jetzt auch ein wenig rasch, aber die Begründung kann ich natürlich verstehen. Wobei ich im Gegensatz zu silli ja keine Probleme mit langen Storys habe-ich finde das immer schön, wenn man in einer Geschichte so drin ist und man muss jetzt wirklich auch lobend erwähnen, dass du fleißig und regelmäßig gepostet hast, was ja nicht so selbstverständlich ist.
    Die Thematik war interessant und die Lokalitäten ein wenig ungewöhnlich für eine Cobrageschichte, aber mir hats gefallen-denn ich bin ja viel und gerne draußen und mit Hund und Pferden unterwegs und die eine oder andere Autoverfolgungsjagd hast du ja auch eingebaut. Auch fand ich Maria sehr sympathisch, aber das habe ich ja schon erwähnt.
    Die Rechtschreibung-und gerade Groß-Kleinschreibung wären noch-na sagen wir mal ausbaufähig ;) aber man konnte immer verstehen, was du ausdrücken wolltest, obwohl es des öfteren mit Hochdeutsch wenig zu tun hatte-ich würde dir wärmstens die häufigere Benutzung des Genitivs, anstatt des Dativs empfehlen, das würde das Lesen flüssiger machen und außerdem vielleicht die Kapitel mal zwischendurch jemandem oder dir selber laut vorlesen, da hätte man schon einige Fehler ausbügeln können, aber Schwamm drüber.
    Also mir hat trotz aller Mängel die Story gefallen, du bist auf einem guten Weg und mal kucken-vielleicht wird die nächste Geschichte ja dann nochmals ein bisschen besser-wir werden sehen! Aber schön, dass du weiter schreibst!

    Nun wird der Kinderschänder verhört, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass er dem bewusstlosen Mädchen was gemacht hat-allerdings nicht, weil er dazu keine Lust gehabt hätte, sondern eher aus Angst vor Entdeckung. Ben allerdings ist so voller Wut, dass er dem Verhörten auf den Pelz rückt und prompt ne blutige Nase kassiert-na ja-eigentlich geschiehts ihm ein wenig Recht! Der Mann wird von Hotte und Dieter abgeführt (schluchz, ja das waren noch Zeiten! ;( ) und Semir kuckt sich erst mal Ben´s Rüssel an-aber bei dem ist vermutlich die Ehre schwerer verletzt als die Nase!
    Jenni nimmt indessen die Meldung des Unfalls auf, aber als sie gewahr wird, dass es Kevin ist, der da mit dem Motorrad in den Acker gesaust ist, packt sie geschockt ihre Sachen und fährt zur Unfallstelle-allerdings ohne irgendjemand darüber in Kenntnis zu setzen, wer das Opfer ist. Freue mich schon auf die Szene am Unfallort!

    Puh-dass das so eine Sisyphusarbeit werden würde, die Überwachungsbilder durchzusehen, habe ich nicht bedacht, aber dank Hartmuts Hilfe werden immerhin die Daten soweit komprimiert, dass die Arbeit von einigen Personen zu schaffen sein kann. Bin ja gespannt, ob Alex was entdeckt, was ihm bei den Ermittlungen weiterhilft! Ja auch das ist Polizeiarbeit-würg!

    „Warum nur?“ fragte die verzweifelte Witwe und nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte, beantwortete sie die Fragen der beiden Polizisten. „Was hat ihr Mann beruflich gemacht?“ wollte Semir wissen und sie teilte ihnen mit, dass er Architekt war und in einer großen Firma arbeitete, die sich auf die Planung und den Bau von Brücken spezialisiert hatte. Semir und Ben wechselten einen Blick. Das war ja schon mal was! Sie ließen sich die Adresse der Firma in Köln geben und versprachen, der Frau Bescheid zu geben, wenn die Obduktion beendet war und sie ihren Mann nochmals sehen konnte. „Und sie wissen bisher nicht, wie das Unglück geschehen konnte?“ wollte die trauernde Dame wissen, aber sowohl Semir als auch Ben schüttelten den Kopf. „Es gibt Zeugen, die ihren Mann und einen Begleiter unmittelbar vor dem-äh Unfall-auf der Brücke gesehen haben-nähere Einzelheiten müssen wir erst noch herausfinden!“ gaben sie Auskunft und nur zur Sicherheit wollte Ben noch wissen: „Er hatte aber keine Depressionen oder irgendwann einmal angedeutet, dass er sich das Leben nehmen wollte, denn auch in diese Richtung müssen wir ermitteln?“ fragte er, aber Frau Schnitzer schüttelte fassungslos den Kopf. „Im Gegenteil-er war ein sehr fröhlicher Mensch und wir wollten nächste Woche einen wundervollen Urlaub antreten, außerdem lief es bei uns sozusagen perfekt-unsere beinahe erwachsenen Kinder machen uns viel Freude, wir sind finanziell gut abgesichert und meinem Mann hat auch sein Beruf großen Spaß gemacht-nicht umsonst arbeitet er schon seit fast zwanzig Jahren in derselben Firma!“ erklärte sie und nun bedankten sich die beiden Polizisten nochmals, ließen ihre Karte zurück und gingen dann wieder zu Ben´s Mercedes.

    Der sah auf die Uhr und fluchte verhalten: „Mist-Semir ich glaube ich kann jetzt nicht mehr mit dir zu der Firma fahren-Sarah und ich haben jetzt dann einen Notartermin, nachdem wir ja unser Traumanwesen, ein wundervoll saniertes Bauernhaus in einem Dörfchen kurz vor Köln in Ortsrandlage gefunden haben. Unsere Wohnung wird jetzt einfach zu klein, vor allem wenn wir in sechs Monaten dann zu viert sind!“ erklärte er und Semir musste lächeln. Ja aus dem früher so draufgängerischen Frauenhelden Ben war ein braver Familienvater mit Hund geworden. Der kleine Tim war inzwischen knapp zwei Jahre alt und voller Freude hatte Ben ihm verkündet, dass er im nächsten Jahr wieder Papa werden würde. So brachte Ben seinen Kollegen noch zur PASt zurück und wenig später machte der sich mit Jenni, die dafür extra ihre Uniform ablegte und ihre Privatklamotten anzog, in einem Zivilfahrzeug auf zu der Firma: „Stumpf-Bau“, um da über den verstorbenen Erwin Schnitzer Erkundigungen einzuholen.

    In der Firma angekommen, fragten sie sich so durch, um wenig später beim Chef, der dem Betrieb wohl auch seinen Namen gegeben hatte, vorzusprechen. Allerdings waren sie ein wenig erstaunt, denn vor ihnen saß nun ein höchstens vierzigjähriger Mann, der sich als Andreas Stumpf vorstellte, aber nach ein paar Worten klärte sich das auf-die Hochbaufirma, die sich auf die Planung und Ausführung von Brücken aller Art spezialisiert hatte, war ein Familienunternehmen, das schon seit sechzig Jahren existierte und vom Großvater des aktuellen Firmenchefs gegründet worden war. „Wir beschäftigen knapp 200 Mitarbeiter!“ erklärte er ihnen stolz und zeigte sich dann sehr betroffen, als er vom Tod eines seiner Architekten hörte. „Das ist schon merkwürdig, dass ein Mann, der sein Leben lang vermutlich Brücken geplant hat, nun von ebenso einer stürzt und zu Tode kommt!“ überlegte Semir laut, um dann kurzerhand nachzufragen: „Könnten sie vielleicht feststellen, ob diese Brücke, von der er gefallen ist, von ihnen errichtet wurde?“ und der smarte junge Firmenchef nickte. Wenig später hatten sie die Bestätigung. Die Autobahnbrücke, die den Architekten das Leben gekostet hatte, war von der Firma Stumpf geplant und gebaut worden und nun hatte Semir die Fährte aufgenommen-irgendwas stimmte hier überhaupt nicht, aber er würde schon herausfinden, was das war! Wenig später verabschiedeten sie sich und gingen nachdenklich zurück zum Wagen, um noch kurz die Chefin über den Stand der Ermittlungen zu informieren und dann Feierabend zu machen.

    Hallo ein neuer Schreiberling tritt in unsere Mitte-ich freue mich!
    Kim Krüger hat eine Tochter, die sie der PASt bisher vorenthalten hat und die in einem Münchner Internat lebt und bisher keinen Kontakt mit ihrer Mutter wollte. Susanne findet das schnell heraus und kann das dann gleich an Ben weiterleiten, der aber sofort die Attraktivität der Siebzehnjährigen abcheckt und die anscheinend auch von ihm beeindruckt ist. Ben lass die Finger von der-erstens ist die zu jung für dich und zweitens die Tochter der Chefin, das gibt Ärger!
    Was ein wenig ungewöhnlich ist, ist deine Erzählform in der Gegenwart, aber du hast es konsequent und grammatikalisch richtig durchgezogen, also gibts da auch nichts zu bemängeln. Was ich weiterhin gut finde-das ist eine Ben-Geschichte-also ich bleibe dran!

    Semir und Ben besuchen den verurteilten Kinderschänder, der aber gleich vor ihnen die Flucht ergreift, obwohl er diesmal wohl nicht schuld am Zustand des Opfers ist. Allerdings haben die ganzen Therapien und auch die harte Haft leider nichts an seinen Trieben ändern können- da würde wohl eher eine Hormonbehandlung oder Kastration helfen, aber wer als Täter möchte das schon.
    Die Verfolgungsjagd war gut beschrieben, die konnte ich mir so richtig bildlich vorstellen!
    Im nächsten Kapitel trifft Kevin auf seinen Vater und kann sich nur mit äußerster Mühe dazu durchringen, dem keine zu verpassen-nur zu verständlich! Allerdings reizt der seinen Sohn bis zum Äußersten-und dessen Tussi ebenfalls und der haut dann irgendwann ab, setzt sich auf sein Motorrad und flieht vor sich selber und seiner Vergangenheit. Allerdings fährt er zu schnell und zu unvorsichtig und schon ist es passiert und er hat einen Unfall. Zunächst bin ich jetzt mal froh, dass die schwere Maschine nicht auf ihn drauf gefallen ist, als Nächstes muss ich schimpfen, weil er nur in der Jeans gefahren ist und vermutlich auch keine Jacke mit Protektoren getragen hat, die ja schon schwerere Verletzungen verhindern kann. Aber dass er mit Schulter und Rücken aufgekommen ist, lässt ja alle Spekulationen zu-von völlig unverletzt und mit dem Schrecken davongekommen, weil er eben in eine Wiese gerutscht ist, bis zu gebrochener Schulter und Querschnittlähmung. Wenigstens ist er bei Bewusstsein, aber ich hoffe jetzt, dass schnell Hilfe naht!

    Big Brother war doch nicht so erfolgreich, auf jeden Fall ergibt die Auswertung der ersten Bänder keine weiteren Erkenntnisse.
    Alex sichert nun die Überwachungsbänder in Sascha´s Firma und die Mitarbeiter erfahren erst jetzt vom "Unfall" ihres Chefs. Gut dass die die Firma weiter am Laufen halten können, das finde ich klasse!
    Und die Aussicht auf nen netten Kinoabend in dieser Form würde mich jetzt nicht vom Hocker reissen, aber Alex tut, was zu tun ist-bravo!