Alex setzte sich mühsam auf und stöhnte leise. Auch jetzt war seine linke Hand mit dem Bettgestell verbunden. Er hatte ein wenig geschlafen, wenn man es schlafen nennen konnte, denn sein Körper tat immer noch von den Schlägen die er gestern kassiert hatte weh. Die Uhr zeigte mittlerweile elf Uhr. Da er hier keine Fenster hatte, wusste er nicht, ob es Tag oder Nacht war. Er rieb sich mit der rechten Hand die Augen und legte sich wieder hin. Nach einiger Zeit sah er wieder auf die Uhr. Knappe zehn Minuten waren nur vergangen. Die Zeit kroch einfach nur dahin. Doch dann öffnete sich die Tür und Alex richtete sich auf. Heger und Fabian Hof sowie Rambo traten ein. „So Alex. Jetzt kommt deine große Stunde. Du darfst mit deinem Freund telefonierten. Du wirst ihm vorlesen, was hier auf dem Zettel steht. Ein Wort mehr und Rambo wird sich mit dir unterhalten ist das klar?“ warnte Heger. Alex sah Rambo kurz an und nickte dann. „Sehr gut….“ lächelte Heger und tätschelte sein Gesicht. Alex zog den Kopf zurück. „Gut….hier….das liest du vor, sobald sich dein Kollege meldet! forderte Heger erneut und reichte ihm den Zettel. Alex nahm ihn. Heger wählte eine Nummer auf dem Handy und Alex sah ihn erstaunt an. „König…Autobahnpolizei…“ hörte Alex die Stimme von Susanne. „Susanne…gib mir bitte Semir…“ sagte er mit gepresster Stimme. „Alex? Wie geht es dir?“ hakte die Sekretärin nach. Alex sah Heger an und dieser schüttelte den Kopf. „Gib mir Semir…bitte…“ presste er deshalb heraus. „Hallo?“ kann nur wenig später von Semir. „Ich bin es…..bring die Munition in zwei Stunden zum Schrottplatz nach Zollstock.“ las Alex vor. „Bist du in Ordnung?“ hakte Semir nach. Nun nahm Heger das Handy. „In zwei Stunden….!“ wiederholte Heger. „Okay….“ antwortete Semir. „Sie sagten was von vier Tagen aber es ist gerade zwei Tage her. Die Zeit ist noch nicht um! Ich kann kein Auto fahren!“ begehrte Semir auf. Heger sah Rambo an und nickte. Dieser griff Alex freien Arm und verdrehte ihn derart, dass Alex unweigerlich aufschrie. „Okay….okay…Wo genau soll ich mit der Munition hinkommen? Der Schrottplatz ist ja nicht gerade klein.“ hakte Semir nach. „Ich melde mich! Und ich warne dich…keine Kollegen nur du und ich und Alex…“ drohte Heger und legte auf. Alex sah ihn an. Heger grinste breit. „So…dann wollen wir dich jetzt mal zu deinem neuen Zuhause bringen. Dein Letztes in diesem Leben.“ versprach Heger und sah Rambo an.
Genül sah Semir an. „Das geht nicht….das geht auf gar keinen Fall. Das ist viel zu riskant. Was wenn Heger mit Ihnen flieht? Was wenn er Sie direkt auf dem Schrottplatz erledigt?“ hakte sie nach. „Das wird er nicht….ich weiß es… Er will das Alex und ich zusammen sterben….ich werde gehen!“ legte Semir fest. „Und wie haben Sie sich das vorgestellt? Sie wissen doch… wenn wir losfahren, wird die Krüger uns die Kollegen auf den Hals hetzen…“ gab sie zu bedenken. Semir lächelte leicht. Er rieb mit seiner gesunden Hand über die verletzte Schulter. Er verzog leicht das Gesicht und Genül bemerkte es. „Sie sind doch gar nicht kampffähig…Wie wollen Sie sich da mit Heger anlegen?“ hakte sie nach. „Ich werde mich nicht mit ihm anlegen. Ich lasse mich einfach zu Alex bringen und gut ist. Das heißt wenn er ihn nicht zur Übergabe mitbringt. Genül…wir haben die Munition. Es ist einfach und wir haben nur noch zwei Stunden. Das ist wie Sie wissen, zu knapp um ein SEK Team anzufordern.“ setzte er dagegen. „Sie wollen wirklich allein hingehen?“ hakte Genül nach. „Ja…“ bestätigte der Hauptkommissar. Genül sah ihn an. „Tut mir Leid, das kann ich nicht zulassen. Ich werde Sie nicht allein in die Höhle des Löwen gehen lassen. Es ist auch mein Fall!“ widersetzte sich die BKA-Beamtin. Semir nickte. „Okay…dann machen wir es zusammen. Aber Sie werden sich zurück halten und mir als Rückendeckung dienen.“ mahnte er sie. Genül nickte. „Denken Sie wirklich, dass Heger so dumm ist, dass er die Falle nicht erkennt? Und was macht Sie sicher, dass er Brandt zur Übergabe mitbringt?“ hakte Genül nach. „Weil Ihr Kollege doch sicher was gesagt hätte oder nicht?“ kam von Semir die Gegenfrage. Genül nickte nachdenklich. „Ich weiß dass er Brandt auf dem Schrottplatz in die Presse stecken will aber Fabian wusste leider nicht auf welchen. Und wenn er es jetzt erfährt ist es zu spät. Lasen Sie uns doch da hin fahren und kurzen Prozess machen.“ bat Genül. „Das ist es! Ich habe einen sehr guten Plan. Sie werden mit den Kollegen nach Nippes fahren, weitere Kollegen nach Langel und ich nach Zollstock. So können wir alle drei Plätze durchsuchen und Alex befreien. Ich werde Heger ablenken. Hof wird meine Rückendeckung sein.“ schlug er vor. Genül nickte nachdenklich und stimmte dann diesem Plan zu.