So heute ne Stunde früher....die Prüfung steht an...
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Ben ging mit seiner Gruppe ebenfalls durch den Wald, doch sie kamen nach einer guten Stunde an der Straße an. Hier schien niemand zu sein. „Okay, wir gehen zurück und zwar in einem großen Kreis. Der Junge versteckt sich dort irgendwo. Also aufpassen und Los!“ befahl er. Wieder ging es zurück in den Wald und stieß nach einer weiteren halben Stunde auf die Gruppe von Marius Bachmann. „Wie sieht es aus?“ wollte dieser von Ben wissen. „Negativ…in die Richtung ist er nicht!“ erklärte Ben. „Sind Sie sicher, dass der Junge noch im Wald ist? Ist ja gut möglich, dass er auch zur Straße ist und mit einem Auto mitgefahren ist. Oder er ist zum Parkplatz Ville zurück. Wir sollten auch dort schauen.“ schlug Bachmann vor. Ben nickte. „Ja, das ist gut möglich. Aber ich denke nicht, dass er rational denken kann. Er steht unter Schock und ist unberechenbar!“ mahnte Ben erneut. „Ja das sagten Sie bereits. Warum steht er unter Schock?“ wollte Bachmann wissen. „Wir vermuten, dass er seinen Freund ermordet hat. Vielleicht aus Gier oder im Effekt. Das können wir klären wenn wir ihn haben.“ gab Ben von sich. „Gut, dann ziehen wir den Kreis größer. Irgendwo muss er ja stecken. Aber seid vorsichtig. Hier gibt es einige gefährliche Stellen wo es gute vier Meter runter geht!“ mahnte Bachmann seine Schüler. Ben sah ihn an. „Okay… weiter geht es! Wir haben keine Zeit zu verlieren!“ forderte er die Schüler auf und wieder trennten sich die Wege. Ben griff zum Handy und wollte Semir anrufen, doch er bemerkte, dass er keinen Empfang hatte. „Hier im Wald hat man selten Empfang. Ist einfach zu dicht bewaldet.“ gab eine Schülerin von sich. Ben sah sie an. „Wie heißt du?“ wollte er wissen. „Nathalie….Steiners. Warum?“ kam von der jungen Frau. „Nur so….okay Nathalie, kennst du dich hier im Wald aus?“ fragte Ben weiter nach. „Nicht mehr als meine Freunde auch.“ meinte sie nur. „Gut, dann los! Wir werden nun zum Parkplatz gehen und dort nachsehen. Mein Kollege hat sicher schon die andere Richtung angepeilt.“ sagte er und ging in Richtung Parkplatz. Die Schüler folgten brav.
Semir rannte hinter dem Jungen her. Noch sah er ihn und versuchte ihn in die Arme der Polizeischüler zu treiben. Es war nicht so einfach, wie er es sich gedacht hatte, denn der Junge war nicht dumm. Er schoss in die Luft und rief wieder „Stehenbleiben!“ doch es verklang ungehört. Und plötzlich war der Junge verschwunden. Semir stand auf einer Lichtung und sah sich um. Der Weg gabelte sich in drei Richtungen, doch welchen sollte er nun nehmen? Wo war der Bursche hin? Semir drehte sich im Kreis und entschied sich dann für die goldene Mitte, denn das wäre sein Weg gewesen, wenn er auf der Flucht wäre. Er rannte los und fand sich kurz darauf vor einem Abhang wieder. „FUCK!“ stieß er aus und kam gerade noch zum Stehen. Vor ihm ging es gute 4 Meter runter. Hier war kein Weiterkommen. Der Abgrund schien ne ganze Strecke zu gehen, also konnte der Junge hier nicht lang gelaufen sein...oder....verdammt...wenn er doch hier lang gelaufen war, dann wäre es möglich, dass der Junge abgestürzt ist...Semir versuchte unter sich etwas zu erkennen. Er machte einen weiteren Schritt auf den Abgrund zu, als er ein Geräusch hinter sich hörte. Er wollte sich umdrehen und machte einen Schritt nach hinten. „Halt!! Stehenbleiben!!!“ warnte er noch, doch da packte ihn die Person und reflexartig hielt Semir sich an ihm fest, als er den Halt verlor. Gemeinsam ging es nach unten. Semir ließ den Mann los und riss die Arme hoch um sein Gesicht zu schützen. Immer wieder rollte er weiter und kam gegen einen Baum. Der Aufprall ließ ihn aufschreien und er spürte den heftigen Schmerz, der ihm die Luft nahm. So ging es weiter und so mancher Baum stand im Weg. So machte er mit dem einen oder anderen Baum eine schmerzhafte Bekanntschaft. Dann war er unten angekommen und blieb reglos liegen. Auch die zweite Person, die sich als Thomas Moor herausstellte, kam bewustlos auf dem Weg an.