Beiträge von Elvira

    So heute ne Stunde früher....die Prüfung steht an...

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    Ben ging mit seiner Gruppe ebenfalls durch den Wald, doch sie kamen nach einer guten Stunde an der Straße an. Hier schien niemand zu sein. „Okay, wir gehen zurück und zwar in einem großen Kreis. Der Junge versteckt sich dort irgendwo. Also aufpassen und Los!“ befahl er. Wieder ging es zurück in den Wald und stieß nach einer weiteren halben Stunde auf die Gruppe von Marius Bachmann. „Wie sieht es aus?“ wollte dieser von Ben wissen. „Negativ…in die Richtung ist er nicht!“ erklärte Ben. „Sind Sie sicher, dass der Junge noch im Wald ist? Ist ja gut möglich, dass er auch zur Straße ist und mit einem Auto mitgefahren ist. Oder er ist zum Parkplatz Ville zurück. Wir sollten auch dort schauen.“ schlug Bachmann vor. Ben nickte. „Ja, das ist gut möglich. Aber ich denke nicht, dass er rational denken kann. Er steht unter Schock und ist unberechenbar!“ mahnte Ben erneut. „Ja das sagten Sie bereits. Warum steht er unter Schock?“ wollte Bachmann wissen. „Wir vermuten, dass er seinen Freund ermordet hat. Vielleicht aus Gier oder im Effekt. Das können wir klären wenn wir ihn haben.“ gab Ben von sich. „Gut, dann ziehen wir den Kreis größer. Irgendwo muss er ja stecken. Aber seid vorsichtig. Hier gibt es einige gefährliche Stellen wo es gute vier Meter runter geht!“ mahnte Bachmann seine Schüler. Ben sah ihn an. „Okay… weiter geht es! Wir haben keine Zeit zu verlieren!“ forderte er die Schüler auf und wieder trennten sich die Wege. Ben griff zum Handy und wollte Semir anrufen, doch er bemerkte, dass er keinen Empfang hatte. „Hier im Wald hat man selten Empfang. Ist einfach zu dicht bewaldet.“ gab eine Schülerin von sich. Ben sah sie an. „Wie heißt du?“ wollte er wissen. „Nathalie….Steiners. Warum?“ kam von der jungen Frau. „Nur so….okay Nathalie, kennst du dich hier im Wald aus?“ fragte Ben weiter nach. „Nicht mehr als meine Freunde auch.“ meinte sie nur. „Gut, dann los! Wir werden nun zum Parkplatz gehen und dort nachsehen. Mein Kollege hat sicher schon die andere Richtung angepeilt.“ sagte er und ging in Richtung Parkplatz. Die Schüler folgten brav.

    Semir rannte hinter dem Jungen her. Noch sah er ihn und versuchte ihn in die Arme der Polizeischüler zu treiben. Es war nicht so einfach, wie er es sich gedacht hatte, denn der Junge war nicht dumm. Er schoss in die Luft und rief wieder „Stehenbleiben!“ doch es verklang ungehört. Und plötzlich war der Junge verschwunden. Semir stand auf einer Lichtung und sah sich um. Der Weg gabelte sich in drei Richtungen, doch welchen sollte er nun nehmen? Wo war der Bursche hin? Semir drehte sich im Kreis und entschied sich dann für die goldene Mitte, denn das wäre sein Weg gewesen, wenn er auf der Flucht wäre. Er rannte los und fand sich kurz darauf vor einem Abhang wieder. „FUCK!“ stieß er aus und kam gerade noch zum Stehen. Vor ihm ging es gute 4 Meter runter. Hier war kein Weiterkommen. Der Abgrund schien ne ganze Strecke zu gehen, also konnte der Junge hier nicht lang gelaufen sein...oder....verdammt...wenn er doch hier lang gelaufen war, dann wäre es möglich, dass der Junge abgestürzt ist...Semir versuchte unter sich etwas zu erkennen. Er machte einen weiteren Schritt auf den Abgrund zu, als er ein Geräusch hinter sich hörte. Er wollte sich umdrehen und machte einen Schritt nach hinten. „Halt!! Stehenbleiben!!!“ warnte er noch, doch da packte ihn die Person und reflexartig hielt Semir sich an ihm fest, als er den Halt verlor. Gemeinsam ging es nach unten. Semir ließ den Mann los und riss die Arme hoch um sein Gesicht zu schützen. Immer wieder rollte er weiter und kam gegen einen Baum. Der Aufprall ließ ihn aufschreien und er spürte den heftigen Schmerz, der ihm die Luft nahm. So ging es weiter und so mancher Baum stand im Weg. So machte er mit dem einen oder anderen Baum eine schmerzhafte Bekanntschaft. Dann war er unten angekommen und blieb reglos liegen. Auch die zweite Person, die sich als Thomas Moor herausstellte, kam bewustlos auf dem Weg an.

    Der Leiter der Polizeischule, Manuel Hinrichs, sah die Beiden an. „Gehen wir raus!“ befahl er freundlich und nur wenige Sekunden später standen sie vor einer Gruppe von Neulingen. „Okay…Sie dürfen den Herrschaften erklären, was sie von ihnen wollen.“ Bot er an und überließ Ben das Wort. „Wir sind Gerkhan und Jäger von der Kripo Autobahn und brauchen ihre Hilfe. Hier im Wald befindet sich ein ca. 20jähriger Junge, der unter Schock steht. Wir müssen ihn möglichst schnell finden und in ärztlicher Obhut geben.“ erklärte Ben kurz und knapp. „Gut Meister… und wie stellen Sie sich das vor?“ wollte einer er jungen Polizeischüler wissen. „Wir teilen uns in kleine Gruppen und gehen durch den Wald. Wir müssen den Radius so groß halten, dass er uns nicht entwischen kann. Am besten gehen wir immer zu zweit und teilen uns unterwegs immer mehr auf. Aber…es wird nicht geschossen! Der junge Mann ist aller Wahrscheinlichkeit unbewaffnet. Es ist keine Hetzjagd!“ warnte Semir nun. Einige der Schüler stöhnten auf. Sie hatten wohl etwas Aufregenderes erwartet. „Moment!“ begehrte nun der Leiter auf. „Sie wollen meine Schüler durch den Wald jagen, um einen Verbrecher einzufangen. Ist das richtig?“, fragte er nach. „Das war die Idee.“, meinte Ben nur grinsend. „Sind sie denn komplett...Meine Schüler befinden sich überwiegend im ersten Lehrjahr. Sie wissen noch nicht, wie man sich auf nervenzehrende Situationen reagiert. Was, wenn dieser Kerl sie über den Haufen schießt?“, knurrte die Polizeihauptkommissarin. „Nur keine Sorge...wir wissen, dass er nicht bewaffnet ist. Er ist genauso alt wie die Schüler und hat einen gefährlichen Autodiebstahl begangen. Das ist kein Mörder.“, erklärte Semir nur. Doch das überzeugte den Mann nicht wirklich. „Auch solche Personen können unberechenbar sein. Ich bin für das Leben meiner Schüler verantwortlich. Wenn auch nur einem was passiert, dann können wir drei unseren Hut nehmen. Ich hoffe, das ist ihnen klar.“, zischte er nur. „Keine Sorge, den Schülern wird schon nichts passieren. Außerdem, es sind Polizeischüler. Sie müssen auch lernen mit der Gefahr umzugehen. Und dafür gibt es keine bessere Gelegenheit. Also, helfen sie uns?“, fragte Semir dann. Zähneknirschend stimmte der Leiter zu und die Schüler machten sich in Gruppen auf. Die erste wurde von Semir und Herrn Hinrichs geführt, die zweite von Ben und dem Stellvertreter der Polizeischule, Marius Bachmann.

    „Ich hab noch eine Frage…“ kam von einer Polizeischülerin. „Ja?“ wollte Semir wissen. „Wie sieht der Mann denn aus? Wir haben ja keine Bilder und ich möchte nicht, dass wir den Falschen festnehmen.“ erklärte sie. Semir lächelte leicht. „Derjenige, der vor euch abhaut, ist jemand den man festhalten muss. Denn wenn der vor euch abhaut, hat er was zu verbergen.“ gab er von sich. Ben schüttelte nur den Kopf. „Eine bessere Erklärung hast du wohl nicht parat oder?“ wollte er von seinem Freund wissen. „Wenn du das verstehst, dann die hier auch.“, gab Semir leise zurück. „Sehr witzig…“, knurrte Ben zurück. Sie hatten die Hütte erreicht und schwärmten aus. „Die erste Gruppe wird mit mir losziehen! Die zweite Gruppe wird von meinem Kollegen angeführt. Auf geht’s!“, befahl Semir. Ben hob die Hand. „Okay... Jungs...dann zeigt uns mal, ob ihr schon was gelernt habt!“, rief Ben und ging mit der zweiten Gruppe nach Osten während Semir nach Westen ging. Semir kam mit seiner Gruppe gut voran. Alles in Allem waren sie zu sechst. Ein Schatten im Gebüsch erweckte seine Neugier. Er hob die Hand und alle stoppten. „Ihr geht dort lang, ich hier!“ befahl er den Schülern und zog seine Waffe. Dann wollte er in die Richtung wo er glaubte etwas gesehen zu haben. „Sollten wir nicht besser zusammenbleiben? Sie wissen doch auch nicht, was das für ein Typ ist.“ Mahnte einer der Schüler. Semir sah ihn an und lächelte. „Nur keine Angst.. ich bin schon ein paar Jahre im Dienst und kann auf mich aufpassen. Ihr geht da lang!“ wiederholte er den Befehl und löste sich. Die Schüler nahmen den von Semir vorgegebenen Weg während er sich durch das Gebüsch schlug. „Thomas! Bleib stehen!“ rief er, als er den jungen Mann sah. Doch dieser gab Fersengeld. Semir rannte hinterher und rief immer wieder, dass er von der Polizei war. Doch Thomas Moor rannte weiter. Er schien gar nicht zu realisieren, dass Semir einer der Guten war und kein Killer. Doch Semir merkte auch, dass der Junge am Ende seiner Kraft war. Gleich hab ich dich…dachte Semir nur und sprang immer wieder über die herumliegenden Äste und Wurzeln.

    Och nee Melli...nicht diese Erinnerung an die für mich absolut schlechteste Folge der gesamten cobra-zeit. "Babyalarm" grausamer ging es nun wirklich nicht. Aber gut...Semir will nur raus...verstehe ich. Bisher hatte ich noch nie unfreundliche Krankenschwestern. Im Gegenteil....die sind immer sehr lieb gewesen. Natürlich sollte man die Schwestern oder wie sie seit geraumer Zeit heißen. "Gesundheitspfleger" (hört sich ja viel besser an) nicht ärgern und wegen jedem Pophans klingeln. Nee.....da geht man dann schon mal auch wenn man frisch opieriert ist allein zur Toilette oder zieht sich notfalls den Zugang selbst. Ist doch nix dabei :D Aber Semir ist ja brav und tut erst einmal das, was die Schwester von ihm will.

    Thomas rannte einfach durch den Wald. Er war völlig panisch. Thorsten war schwer verletzt. Und er hatte alles getan, was getan werden musste. Er hatte die Hilfe geordert, doch diese Männer…das waren sicher keine Polizisten…das waren bestimmt Leute von diesem Jansen. Sie riefen ihm zwar zu, dass sie von der Polizei waren, aber wenn, dann hätten sie ihn kampfunfähig geschossen. So war es doch auch immer im Fernsehen. Nein…das waren sicher die Killer, die Thorsten so zugerichtet hatten. Er musste weg…sicher waren sie ihm schon auf den Fersen und jagten ihn. Was würden sie wohl tun? Würden sie ihn töten? Wo sollte er hin? Wo konnte er sich verstecken? Thomas stolperte über eine der vielen Wurzeln, die hier über den Boden gingen. Er schlug hin und sprang sofort wieder auf. Die Schmerzen ignorierte er einfach. Er blieb nach einigen Minuten stehen und sah sich um. Seine Lungen schmerzten und er musste erst einmal richtig Luft holen. Schwer atmend lehnte er sich gegen einen Baum. Thorsten….dachte er nur. Dieser verdammte Koffer….daran war nur dieser verdammte Koffer schuld. Sicher hatte Jansen die Killer auf Thorsten gehetzt, als er seine Summe forderte. Es konnte ja nicht gut gehen. Es war von vorn herein zum Scheitern verurteilt. Er musste den Koffer an die Polizei geben. Nur so konnte er sein Leben retten, doch jetzt hieß es erst einmal sich vor diesen Killern zu retten. Er musste weiter. Thomas stieß sich von dem Baum ab und rannte weiter. Nach einigen Metern stoppte er wieder. Wo sollte er hin? Auf jeden Fall war er vom Parkplatz weg oder nicht? Hilfe…er musste Hilfe organisieren. Aber wo? Er musste Hilfe holen. Erst jetzt fiel ihm ein, dass er doch sein Handy hatte. Er zog es heraus und wollte die Polizei anrufen, als er merkte, dass er kein Netz hatte. Nein…nicht jetzt…dachte er nur. Er musste weiter. Erneut rannte er los und versuchte einen Weg aus der Gefahr zu finden. Wieder stolperte er und schlug der Länge hin. Diesmal brauchte er länger um auf die Beine zu kommen Sein Knie schmerzte und als er es anfasste spürte er die warme Flüssigkeit, die hervortrat. Thomas suchte in seinen Taschen ein Tuch mit dem er die blutende Wunde abdecken konnte, aber es war nichts da.

    Semir sah seinen Partner an. „Du willst die Schüler aus der Kaserne zur Suche einspannen? Dazu brauchen wir erst einmal die Zustimmung von der Staatsanwältin. Das sind doch noch Auszubildende, die überhaupt keine Ahnung von Verfolgung haben. Das sind meistens Schüler im ersten Lehrjahr!“ stieß Semir aus. „Dann lernen die jetzt mal, was es heißt Polizist zu sein und wer weiß vielleicht entscheidet sich dann ja der eine oder Andere für einen anderen Beruf.“ nickte Ben und ging auf die Polizeikaserne zu, die nicht weit von der Hütte lag. Semir folgte ihm. „Nennst du das Motivation? Wie willst du das der Chefin erklären?“ hakte er nach. „Das mach ich schon.“ meinte Ben nur. Sie brauchten tatsächlich nicht lang bis sie vor der Kaserne standen. Als sie ihren Ausweis zeigten, wurden sie eingelassen und zum Leiter gebracht. „Okay, das ist zwar etwas, dass die Jungs und Mädchen noch nicht kennen, aber das kriegen wir hin. Wie viele brauchen Sie denn?“ wollte der Mann wissen, der sofort bereit war die Polizeischüler mit den Hauptkommissaren in den Wald zu schicken. „Ich habe so an zehn Mann gedacht. Wir werden uns aufteilen und nach dem Jungen suchen. Er steht unter Schock und wir wissen nicht, ob er bewaffnet ist.“ erklärte Ben. Der Leiter nickte. „Alles klar…ich lassen die Schüler auf dem Hof versammeln und Sie suchen sich die Leute aus, die ihnen helfen können!“ stimmte er zu und gab den Befehl über Lautsprecher weiter. Semir sah Ben an. „Für dich will ich hoffen, dass wir Erfolg haben. Ich habe keine Lust. Pubertären Frischlingen etwas über das ABC des Polizeialltags beizubringen.“ knurrte er. „Hey…mitgehangen, mitgefangen.“ grinste Ben nur. „Ja ganz toll und du machst dich über mich lustig.“ kam, von Semir. Er verschränkte die Arme trotzig vor der Brust. „Nun hab dich nicht wie ein Mädchen. Sieh es doch mal positiv. Du kannst den Jungs in der Schule so viel erklären, was sie nicht machen sollten…zum Beispiel….“ versuchte Ben ihn zu überzeugen, verstummte jedoch als Semir ihn grimmig ansah.

    Thomas sah erschrocken auf sein Handy. Was passierte dort? Er hörte die Schmerzschreie von Thorsten. „Thorsten? Hey….antworte doch!! Was ist denn los bei dir?!“ fragte er. Doch von seinem Freund kam gar nichts. Thomas lauschte weiter und er bekam mit, wie Thorsten seine Adresse bekannt gab. Panik ergriff Thomas. Er rannte raus und holte den Koffer. Dann sah er sich um. Er hatte kein Auto. Er musste eines von der Nachbarschaft nehmen….Suchend sah er sich um und entschied sich für einen kleinen schwarzen Golf mit einer Cobra auf der Kofferhaube. Mit einem Blick überzeugte er sich, dass niemand in der Nähe war und schlug die Scheibe ein. Sofort sprang er ins Auto, welches über keine Alarmanlage verfügte und schloss den Motor kurz. Sein Handy warf er auf dem Sitz. Er hatte Freisprecheinrichtung eingeschaltet und hörte nur noch dumpfe Geräusche aus dem Gerät. Verdammt er musste sehen, dass er weg kam. Die Kerle konnten in wenigen Augenblicken hier sein und er musste zu Thorsten. Er musste seinen Freund retten! Er musste ihm helfen!. Thomas gab Gas und fuhr los. Im Rückspiegel sah er dann einen Mann der aufgeregt winkte. „Ich leihe ihn mir nur aus…“ sagte er in Gedanken und hoffte noch zeitig genug anzukommen. Er hoffte inständig, dass er seinen Freund unversehrt fand. Vielleicht machte Thorsten sich ja auch nur einen Joke und spielte es ihm vor. Er stellte den Wagen auf dem Parkplatz Ville ab und rannte in die Richtung in der Thorstens Hütte lag. Er war schon so oft da gewesen und kannte sich aus. Die Tür von Thorstens Hütte stand auf und mit einem mulmigen Gefühl betrat Thomas diese. „Thorsten?“ rief er. Es kam keine Antwort. „Thorsten, wenn das nur ein Witz war, dann mache ich dich fertig, das schwöre…“ er stockte mitten im Satz. Hinter dem Wohnzimmertisch lag Thorsten mit dem Gesicht zu Boden und regte sich nicht mehr. „Thorsten? Hey…hör auf mit dem Quatsch…komm schon…“ sagte er und drehte seinen Freund vorsichtig auf den Rücken. „Oh mein Gott…“ stieß er aus. Das Gesicht seines Freundes war völlig entstellt. Blut lief aus Nase und Mund und sogar aus dem Ohr kam es hervor. „Thorsten...ich rufe einen Arzt…ich…ich helfe dir…“ sagte er und griff mit zitternden Händen zu seinem Handy. „In der Hütte bei Hürth. Ville Parkplatz…ich...mein Freund…er wurde zusammen geschlagen...ich brauche Hilfe…bitte...“ gab er völlig geschockt durch. „Wo genau ist die Hütte? Wie ist Ihr Name?“ wollte die Frau am anderen Ende wissen. „Mein Name ist Thomas Moor….die Hütte liegt ungefähr fünf Minuten Fußweg vom Parkplatz entfernt….bitte beeilen Sie sich...bitte…er stirbt….“ flehte er erneut.

    Semir und Ben waren unterwegs zu Thomas Moor als der Notruf reinkam. „Cobra 11 für Zentrale!“ hörten sie die Stimme von dem diensthabenden Funker. „Cobra 11 hört. Was gibt es Frank?“ wollte Ben wissen. „Wir haben eben einen Notruf von Thomas Moor erhalten. Er ist in einer Hütte in Hürth und hat dort eine verletze Person gemeldet. Der RTW ist bereits unterwegs!“ erklärte der Mann. „Verstanden machen uns auf den Weg!“ gab Ben zurück und schaltete die Warnanlage an. Ben sah Semir kurz an. „Dann wollen wir uns den Jungen mal ansehen.“ meinte dieser nur und wechselte die Spur. Sie mussten jetzt schnell auf die A1 und dann nach Hürth. Semir gab Gas und fuhr an den anderen Verkehrsteilnehmern vorbei, die ihm bereitwillig Platz machten. Nach guten zehn Minuten waren sie auf dem Parkplatz. „Okay….weißt du in welche Richtung die Hütte liegt?“ wollte er von Ben wissen. „Nun….ich würde sagen in der Nähe der Polizeikaserne. Da sind die einzigen Hütten in denen man auch gut wohnen kann. Also dort entlang!“ legte der smarte Hauptkommissar vor und ging in die angewiesene Richtung. Semir verschloss seinen Wagen und prüfte es noch einmal ob er wirklich geschlossen war. Dann schloss er sich Ben an. Sie brauchten keine fünf Minuten bis sie an der Hütte ankamen. An der Tür saß ein völlig aufgelöster junger Mann, der hemmungslos weinte. Als er Semir und Ben kommen sah ergriff ihn scheinbar die Panik. Er sprang auf und rannte weg. „Hey….wir sind von der Polizei!! Bleib stehen!!“ schrie Semir ihm hinterher, doch der junge Mann hörte nichts. Er rannte weiter. „Wir müssen ihn suchen. Der steht bestimmt unter Schock!“ mahnte Semir ihn. Ben nickte „Machen wir gleich. Erst einmal werden wir uns drinnen umsehen!“ sagte er und betrat die Hütte. Er fand den Verletzten und fühlte sofort den Puls. Als Semir ebenfalls reinkam schüttelte er den Kopf. „Wir brauchen hier einen Leichenwagen.“ sagte er leise. „Lass uns den Jungen finden! Er ist uns eine Erklärung schuldig!“ forderte Semir. „Ja, aber der Wald ist zu groß. Wir brauchen Verstärkung!“ meinte Ben. „Wir können nicht darauf warten. Wir brauchen Hilfe und wir müssen den Jungen möglichst schnell finden!“ mahnte Semir zur Eile. „Gut…dann hab ich eine Idee.“ grinste Ben und verließ die Hütte. Semir folgte ihm.

    Auch wenn es nur noch zwei regelmäßige Feeder gibt....es geht weiter. Danke an Susanne und Silli


    Am nächsten Morgen wurden Mark und Bastian gegen acht zu Berger gerufen. Er lud sie zum Frühstück ein und sie genossen die Köstlichkeiten, die er, wie es sich für einen Bordellbetreiber gehörte, von Mädchen in knappen Outfits servieren ließ. „Ihr werdet euch gleich die Hütte ansehen wo dieser Thorsten wohnt. Und dann werdet ihr euch Jansen vornehmen. Er ist für mich eine Gefahr geworden. Wenn er schon so nachlässig mit seinem Wagen umgeht, dann könnte es auch sein, dass er anders nicht aufpasst. Schnell und schmerzlos!“ befahl Tim. Mark und Bastian nickten. „Gut….ich denke dann können wir auch eine Menge Geld sparen. Bevor ihr den Jungen erledigt, besorgt mir die Bilder wieder! Ich will sie alle haben, verstanden?“ wollte Tim wissen. „Ja Boss. Sollen wir den Jungen hier her bringen oder direkt vor Ort kaltmachen?“ wollte Bastian wissen. „Ihr werdet ihm den Koffer abnehmen und dann könnt ihr machen was ihr wollt. Ich will ihn gar nicht erst kennen lernen.“ knurrte Tim. „LISA!! KAFFEE!!“ schrie er laut. Ein junges Mädchen kam rein und schenkte nach. Als sie fertig war und die Kanne abgestellt hatte hielt Tim sie am Handgelenk fest. „Das nächste Mal wirst du selbst mitdenken, ist das klar?“ knurrte er sie an und drückte kräftig zu. „Ja…Tim….“ gab sie von sich. Tim ließ sie los und Lisa rieb sich ihr rotes Handgelenk. Dann wandte er sich wieder an Mark und Bastian. „Los! Besorgt mir die Bilder!“ forderte er sie erneut auf. Die Männer standen auf und verschwanden nur kurz darauf. „Die Kleine hat mir auch gefallen…“ grinste Bastian. „Welche? Die Lisa? Lass die Finger davon, die gehört Tim und der mag es überhaupt nicht, wenn du seine Mädchen anbaggerst, die er dir nicht zugeteilt hat.“ mahnte Mark. Bastian lachte leicht. „Ich weiß…“ gab er zu. Sie kamen am Parkplatz Ville an. „Okay….dann wollen wir mal suchen.“ Knurrte Bastian und stieg aus nachdem Mark den Wagen geparkt hatte. „Also es muss dort runter sein…da geht es zur Straße…da kann man nicht wohnen…und dort in die Ecke geht es in den großen Park….wenn dann ist die Hütte da.“ legte Mark fest und stapfte los. Bastian folgte ihm.

    Thorsten wachte zehn auf und stöhnte leise. Doch dann war er hellwach. Er wollte doch heute diesen Jansen anrufen und ihm sagen, was er für die Bilder zu zahlen hatte. Schnell war er auf den Beinen und griff zum Telefon und wählte die auf der Visitenkarte angegebene Rufnummer. „Steuerbüro Jansen…“ hörte er die sonore Stimme. „Hier ist ein ehrlicher Finder. Für die Bilder bekomme ich eine halbe Million oder sie gehen heute noch an die Polizei!“ ließ Thorsten seine Stimme erklingen und sah grinsend zu Thomas. „Okay…und wo?“ kam direkt von Jansen. Thorsten setzte sich gerade hin. Dass das so schnell ging, war für ihn sehr überraschend. „Ähm.-… Rastplatz Ville bei Knappsack an der A 3 um 12 Uhr!“ legte Thorsten fest. „Einverstanden…“ kam von dem Steuerberater. Es klappt…. dachte er. Am Mittag würde er reich sein. Er wählte Thomas an, der sich ziemlich verschlafen meldete. „Heute Mittag sind wir reich. Ich habe eben diesen Jansen angerufen und eine halbe Million gefordert. Er will zahlen. Ohne Wenn und Aber…“ gab er durch. „Thorsten…ich bin mir da irgendwie nicht mehr so sicher. Ich meine… dieses Geld okay…das können wir gebrauchen. Aber die Gefahren…sie sind einfach nicht zu übersehen. Ich denke nicht, dass Jensen die Fotos gemacht hat…verstehst du…das klappt sicher nicht…“ versuchte Thomas zu erklären. „Hey…nur keine Sorge…es passiert nichts. Es wird alles gut gehen.“ beruhigte Thorsten ihn. In diesem Augenblick flog die Tür seiner Hütte auf und prallte gegen die Wand. Thorsten sah die Männer die nun eindrangen erschrocken an. „Was soll das?“ fragte er und er erstarrte im gleichen Augenblick denn die Männer bedrohten ihn mit Waffen. Thorsten legte sein Handy langsam auf den Boden und ließ es an. Dann hob er die Hände. „Hey…was … was soll das?“ wiederholte er und hoffte das Thomas alles hörte. „Wo ist der Koffer?“ wollte der Mann wissen. „Welcher Koffer? Ich weiß nicht wovon Sie sprechen…“ sagte er. Die Angst schwang in jedem Wort mit. „Ich wiederhole mich ungern. Wo ist der Koffer?“ kam hart die Stimme von dem Mann und nun kam er direkt auf Thorsten zu. „Nein…nicht…bitte… ich…ich…“ stammelte Thorsten. „Letzte Chance…wo ist der Koffer?!“ wiederholte er die Frage und schlug zu. Thorsten ging mit einem heiseren Aufschrei zu Boden, als die Faust seinen Magen traf. „Im Schrebergarten…ich …. Ich bringe Sie hin…ich…bitte…“ stöhnte Thorsten und hielt sich den Bauch. Doch die Männer dachten nicht daran aufzuhören. „Adresse!“ forderte der eine Mann von ihm. Thorsten nannte sie. Nur wenig später wurde er von den beiden Männern geschlagen, bis er am Boden lag. Thorsten spürte wie ihm das Blut aus der Nase lief. Thorsten lag am Boden und krümmte sich. Er hob die Arme um sich zu schützen, doch es brachte nicht viel. Die Männer traten ihn in die Rippen, gegen seinen Kopf und ein Tritt reichte aus, ihn ins Land der Träume zu senden.

    Thorsten und Thomas saßen im Schrebergarten auf der Hollywoodschaukel und genossen den Sonnenuntergang. „Wenn wir wollten, könnten wir das bald jeden Abend machen. Auf irgendeiner Insel auf der Welt.“ grinste Thorsten. „Ja, wenn alles klappt wie du es planst. Ich bin mir da nicht mehr so sicher. Diese Bilder sind ziemlich heiß und ich will mir nicht die Finger verbrennen. Lass uns die Dinger einfach vergessen.“ schlug Thomas vor. „Oh nein…das werde ich ganz sicher nicht. Die Sache ist save…der Kerl wird mit Sicherheit nicht zu den Bullen gehen. Hey…der steckt doch drin…“ lachte Thorsten siegessicher. „Und was ist mit Philipp? Der Junge ist doch eh schon fertig wegen seinem Vater. Und seine Mutter wird vermutlich nicht mehr lange leben…er ist eine Gefahr! Für uns!“ beteuerte Thomas. Thorsten nickte nachdenklich. „Deswegen werden wir die Sache ohne ihn durchziehen. Aber er bekommt von uns seinen Anteil.“ meinte er nur. „Also gut…und wie soll das ablaufen?“ hakte Thomas nach. „Nun….das Philipp fertig ist, ist normal. Sein Vater kehrt den Saubermann raus und geht dann in den Puff und betrügt somit seine totkranke Frau.“ gab Thorsten zu bedenken. „Ja…der Kerl hätte es verdient zu zahlen…“ knurrte Thomas und man hörte dass er wütend war über den Vater seines Freundes. Thorsten grinste ihn an. „Sehe ich genauso, aber Philipp hat die Bilder von seinem Vater mitgenommen.“ Thomas sah ihn an. „Du hast doch wohl nicht mit dem Gedanken gespielt Philipps Vater zu erpressen oder?“ hakte er nach. Thorsten zog die Schultern hoch. „Warum nicht. Aber das geht ja jetzt nicht mehr.“ kam von Thorsten. Thomas nickte. „Klar….da könnten wir auf jeden Fall mehr Geld machen, als wenn wir nur diesen Jansen….da erpressen.“ grinste er. „Okay…pass auf, Philipp ist außen vor und wenn er fragt, dann werden ihr ihm sagen, dass wir das Geschäft haben fallen lassen. Das wird er uns glauben. Der Koffer wird hier im Garten versteckt. Ich werde diesen Jansen anrufen und ihn zum Rastplatz Ville bestellen. Dort werden wir den Koffer gegen Geld tauschen und uns aus Deutschland verabschieden.“ schlug Thorsten vor. Thomas sah ihn an. „Ich dachte du willst auch die Typen auf den Bildern erpressen.“ gab er von sich. „Ja sicher…ich werde ein paar Bilder aus dem Koffer nehmen. Ich dachte da an den Bürgermeister und diesen Typen von der Feuerwehr. Das reicht für uns.“ nickte Thorsten. „Also gut…das machen wir.“ stimmte Thomas zu. Thorsten sah auf die Uhr. „Ich bin dann mal weg... bis morgen.“ grinste er und stand auf.

    Mark und Bastian fuhren zu ihrem Boss Tim Berger zurück. Der Club war bereits geöffnet und sie sahen sich kurz die Mädchen an, die an der Stange tanzten. Einer der Türsteher kam zu ihnen. „Tim sitzt hinten am Tisch 24. Er erwartet euch!“ sagte er mit harter Stimme. Mark und Bastian gingen durch das Lokal und setzten sich an den Tisch. Berger sah sie an. „Habt ihr den Koffer?“ wollte er wissen. „Nein Boss…dieser Junge wohnt nicht mehr dort. Er hat irgendwo im Wald eine Hütte in Hürth.“ erklärte Mark. Tim sah ihn an. „Und warum sucht ihr ihn dann nicht dort?“ fauchte er wütend. „Weil es dunkel ist. Aber wir werden uns morgen früh direkt dran machen. Sobald der erste Sonnenstrahl kommt.“ versprach Mark. „Gut….und macht dem Jungen klar, was es heißt sich mit mir anzulegen!“ forderte Tim. „Ja Boss“ nickte Bastian. „Nehmt euch was zu trinken aber besauft euch nicht!“ befahl Tim weiter. „Ja Boss…“ wiederholte Bastian. Tim lachte leise. „Entspannt euch Jungs. Was ist mit Jansen?“ wollte er wissen. „Wir wollten ihn wie du gesagt hast, beseitigen, aber er konnte uns überzeugen, dass es noch zu früh ist. Immerhin ist er ja für diesen Bastard ein Ansprechpartner. Er geht davon aus, dass er erpresst werden wird. Wir können ihn ja später erledigen.“ schlug Mark vor. Tim nickte. „Ihr dürft euch heute aus der neuen Fuhre jeweils ein Mädchen aussuchen. Aber behandelt sie gut ich brauche die Mädchen noch.“ sagte er genießerisch und zog an seiner Zigarre. „Danke Boss…ich weiß schon wen ich nehme.“ meinte Mark und verschwand mit Bastian. Sie gingen ins Hinterzimmer wo sich mehrere Mädchen ängstlich aneinander klammerten. „Du!“ forderte Bastian ein ca. 18jähriges Mädchen auf. Doch sie zierte sich. Bastian packte sie hart am Arm und zog sie an sich. „du wirst heute Nacht mir gehören! Ich werde dir wundervolle Stunden bescheren.“ grinste er und küsste sie. Das Mädchen wollte sein Gesicht wegdrehen, doch Bastian hielt ihren Kopf fest. Nur wenig später zerrte er sie in eines der Zimmer im ersten Stock des Clubs. „Wie heißt du?“ wollte er von ihr wissen. Das Mädchen sagte nichts. „Gut…dann nenne ich dich einfach Schneckchen….zieh dich aus!“ forderte er auf. Wieder reagierte das Mädchen nicht. Bastian packte es und zerrte ihr die Kleider vom Leib und warf sie aufs Bett. Gierig sah er über ihren nackten makellosen Körper und zog sich aus. Die Gier, das Mädchen zu besitzen ließ ihn hektisch atmen. Nur wenig später hörte man das Mädchen schreien. Sie versuchte sich gegen Bastian zu wehren, doch gegen diesem Mann hatte das zierliche Mädchen keine Chance. Nach einigen Minuten ging das Schreien in ein Wimmern übrig und wieder etwas später lag sie apathisch im Bett und ließ alles mit sich machen.

    Also mal ganz ehrlich...nur weil man den Knopf drückt ist das Auto nicht wirklich verschlossen. Das wurde erst kürzlich im Automagazin "Gripp" erklärt. Am Sichersten ist es das Auto definitiv mit einem Schlüssel abzuschließen.

    Reiner Jansen kehrte nach dem Restaurant in sein Büro zurück und ließ sich auf den Stuhl fallen. Das ging ja noch einmal gut, dachte er. Doch er wusste genau, dass wenn die Polizei den Koffer in die Hände bekam, würde Berger ihn die Hölle heiß machen. Und wenn der Koffer nicht auftauchte dann auch. Vielleicht wäre es besser sich aus diesen Kreisen zu entfernen. Er könnte sich als Kronzeuge gegen Berger stellen. Immerhin wusste er so einiges, was der Mann in seinem Bordell so alles machte. Aber dann würde er sicher auch nicht ohne davon kommen. Immerhin hatte er die Bilder bei sich und auch den Stick. Berger wollte ganz sicher gehen, dass die Bullen nichts bei ihm fanden, wenn sie sich entschließen sollten den Club mal wieder hochzunehmen. Und auch der Junge war eine Gefahr für ihn. Er konnte ihn erpressen und dann würde er gezwungen sein, den Koffer auszulösen. Sicher würde Berger das Geld zur Verfügung stellen, aber wenn der Junge damit davon kam, war sein Leben auch nicht sicher. Vielleicht sollte er sich einfach bei den Polizisten melden, die den Fall bearbeitete und denen alles sagen. Das wäre immerhin ein wenig Sicherheit. Ja…das war eine gute Idee. Er wühlte in seiner Tasche und zog die Visitenkarte von Semir Gerkhan hervor. Er drehte sie in seiner Hand und sah immer wieder rauf. Ob er es wagen sollte? Dieser Polizist konnte ihm sicher helfen ein neues Leben anzufangen, doch dazu musste er mit offenen Karten spielen. Er müsste alle verraten, die bei diesem „Geschäft“ verwickelt waren. Da waren bedeutende Männer aus der Gesellschaft. Vorstandsmitglieder, Bankenmitglieder, Politiker….alle die nach außen einen Saubermann spielten. In Wirklichkeit hatten sie mehr Leichen im Keller als die Gerichtsmedizin. Und auch in der Haut dieses Thorstens wollte er nicht stecken. Er kannte Tims Männer und die machten keine Ausnahme wenn es darum ging, die Interessen ihres Chefs durchzusetzen. Er nahm ein paar Akten aus den Schränken und packte sie in seine Aktentasche. Dann löschte er das Licht und verließ die Kanzlei. Seine Karriere als Anwalt und als Steuerberater war in dieser Stadt gelaufen. Vielleicht sollte er sich in den Norden absetzen. Auf irgendeine Nordseeinsel. Er würde vielleicht nicht gerade viel verdienen, aber es würde reichen zum Leben. Völlig in Gedanken setzte er sich in seinen Wagen und fuhr nach Hause. Er parkte direkt vor der Tür, denn er würde jetzt erst einmal packen und dann für ein paar Tage verschwinden. Er schloss die Tür auf und machte Licht. Erschrocken prallte er zurück als er ins Wohnzimmer kam und die Leute von Berger dort sitzen sah. „Was soll das? Was macht ihr hier?“ fragte er heiser und wich zurück. Doch Mark und Bastian waren keine Anfänger. „Berger ist unzufrieden! Hast du schon Kontakt mit den Dieben aufgenommen?“ wollte Mark wissen. „Nein…warum sollte ich auch…. Ich habe euch die Adresse von dem Mann gegeben. Warum fahrt ihr nicht hin zu ihm?“ stellte Jansen die Gegenfrage. „Wir waren bereits dort. Er wohnt dort nicht mehr. Wir werden später noch einmal hinfahren. Hör zu…ich weiß eh nicht warum Berger dir die Bilder gegeben hat, aber ich sage dir eines Jansen… sollten wir sie nicht zurück bekommen, dann wird Tim sich mit Sicherheit keine Rücksicht auf dich nehmen.“ warnte Mark ihn. „Du weißt doch, warum ich sie hab! Berger wollte nicht, dass die Bullen sie während einer Razzia bei ihm finden! Das hätte ihm das Genick gebrochen. Er ist immer noch auf Bewährung draußen.“ gab Jansen zu verstehen. „Und wo ist die Speicherkarte? Hat Tim sie dir auch gegeben?“ hakte Bastian nach. „Ja….“ nickte Jansen. „Und wo ist sie?“ wiederholte Mark nun die Frage. „Im Koffer….“ kam von Jansen. „Das tut uns sehr leid…wirklich…für dich..“ meinte Mark und hob die Waffen. „Hey…warte… ihr…. Ihr braucht mich noch….dieser Thorsten wird sich bestimmt bei mir melden…meine Karten sind doch im Koffer..“ stieß Jansen ängstlich aus.

    Semir und Ben hörten sich die Geschichte des Ehepaares Kreutz an. Semir nickte zwischendurch und sah Darian Kreutz tadelnd an. „Sie wissen schon, das Sie mit Ihrem leichtsinnigen Verhalten, den Räubern ein leichtes Spiel gemacht haben oder?“ wollte er von ihm wissen. „Das ist mir bekannt. Ich habe mir dafür in den letzten Stunden oft genug einen Vorwurf gemacht. Aber es ist jetzt nicht mehr zu ändern.“ gab der Mann zurück „Sie sollten sich auf jeden Fall angewöhnen das Auto abzuschließen auch wenn Sie es nur kurz verlassen.“ mahnte Semir. „Ja, da muss ich meinem Kollegen zustimmen. Es hätte ja auch geklaut werden können…“ grinste Ben breit und Semir sah ihn sofort strafend an. „Wie soll es denn nun weitergehen? Ich meine die Kollegen auf der Stadtwache sagten mir schon, dass es schwer sein wird, die Kamera oder auch nur das Bargeld wieder zu bekommen. Die Karten habe ich alle sperren lassen und ich habe auch einen neuen Ausweis beantragt…“ zählte Darian auf. Semir nickte. „Sobald wir einen Erfolg haben, was das angeht, werden wir uns bei Ihnen melden. Bis dahin müssen Sie einfach Geduld haben. Gesehen haben Sie niemanden?“ hakte er nach. „Nein….wir haben den Diebstahl auch erst zuhause festgestellt. Das heißt am nächsten Morgen.“ erklärte nun Tamara. Semir schob ihnen seine Visitenkarte zu. „Wenn Ihnen doch noch etwas einfällt, was uns hilft, dann rufen Sie mich einfach an.“ bat er. „Selbstverständlich. Ich hoffe sehr, dass Sie die Typen bekommen. Es ist doch nicht rechtens, auch wenn der Wagen nicht verschlossen war, ihn auszurauben. Die Leute haben einfach keinen Respekt mehr vor dem Besitz anderer.“ maulte Darian. „Nun, wir werden unser Bestes dafür tun. Sie entschuldigen uns jetzt, wir müssen uns um die Ermittlungen tun. Mein Kollege hat Ihnen ja gesagt, wie es nun abläuft.“ warf Ben ein. Darian und Tamara standen auf. Sie verabschiedeten sich und verließen das Büro. Semir sah Ben an. „Ben….?“ fing er an. „Ja?“ kam harmlos von Ben. „Solltest du dich irgendwann in einem Straßengraben wiederfinden, dann werde ich es sein, der über dich lacht, ist das klar?“ sagte Semir drohend. „Bist du sauer? Semir….du wirfst den Leuten vor, dass sie ihren Wagen nicht abgeschlossen haben und tust es selbst nicht. Wo ist das denn gerecht? Außerdem liege ich lieber in einem Bett als im Graben…“ grinste Ben breit.

    Nee Semir..hinten im Anhänger ist es ein No-go. Wenn das Tier umkippt wirst du zuerqeutscht. Das ist kein Platz für einen Menschen und hat nix mit Sturheit zu tun. So...jetzt könnte alles soweit gut sein. Wie geht es denn Nicole?

    Ben und Semir fuhren zur PAST zurück und gingen direkt zu Susanne. „Und hast du was für uns?“ wollte Ben wissen. „Ja eine ganze Menge. Aber von vorn. Dieser Jansen selbst ist sauber. Nicht aber seine Kundschaft. Da gibt es einen ziemlich großen Kunden von uns. Tim Berger…“ Susanne machte eine Pause und sah die Beiden an. Ben sah zu Semir. „Tim Berger? Der Zuhälter?“ hakte dieser nach. „Genau der. Berger ist der Besitzer von „Black Dolores“.“ ging es bei Susanne weiter. „Black Dolores? Diese Nobelpuff in der Innenstadt?“ kam von Ben. Nun war es Semir der ihn ansah. „Du verkehrst doch wohl nicht dort oder?“ wollte er wissen. „Nein…aber Jasmin…sie arbeitet dort.“ gab Ben von sich. „Deine Nachbarin…okay…“ grinste Semir. „Also dieser Berger ist ein Klient von Jansen und vorbestraft wegen Förderung der Prostitution, Erpressung, schwerer Körperverletzung und Drogenhandel.“ zählte Susanne auf. „Und wieso ist so ein großer Fisch noch immer auf freiem Fuß?“ wollte Ben wissen. „Das ist er gerade seit acht Monaten. In der Zeit wo er gesessen hat, hat dieser Jansen für ihn die Geschäfte weiter geführt, ist aber selbst nie aufgefallen.“ erklärte Susanne. „Nun ja gut…aber das bringt uns nicht sehr viel weiter.“ gab Semir zu verstehen. „Das vielleicht nicht, aber vielleicht kann euch ja auch dieser Tim Berger weiterhelfen.“ meinte Susanne nur. Ben nickte. „Sie hat Recht…Berger mal auf die Finger schauen ist sicher keine schlechte Idee.“ stimmte er zu. „Und mit was für einen Hintergrund? Wir jagen gerade Thomas Moor, der mit seinen Freunden die Autos knackt und ausraubt.“ erinnerte Semir ihn. „Berger ist Sache der Sitte. Ist ja auch nicht gesagt, dass es Unterlagen von Berger sind, die dieser Jansen bei sich hatte.“ hängte er an. „Gut…was machen wir weiter?“ hakte Ben nach. Semir sah zu Susanne. „Hast du noch was zu Thomas Moor heraus gefunden?“ wollte er wissen. „Ja…also vor gut einem Jahr verstarb die Oma. Die hat Moor auch großgezogen, da seine Eltern drogen- und alkoholabhängig waren und auch immer noch sind. Sie hat ihm einen Schrebergarten hinterlassen. Vielleicht solltet ihr euch mal dort umschauen.“ schlug Susanne vor und reichte Ben einen Zettel. „Die Adresse… aber erst das Ehepaar Kreutz…es wartet schon seit ner Stunde in eurem Büro.“ lächelte sie.

    Bastian Reuther und Mark Rommel fuhren zu der von Tim Berger angegebenen Adresse. „Thorsten Hegerbach…..hier steht nichts davon…“ knurrte Bastian. Die Tür des alten Hauses ging auf. „Wohnt hier ein gewisser Hegerbach?“ wollte Mark von einer alten Frau wissen, die aus dem Haus kam. „Nein…nicht mehr. Ist vor vier Monaten ausgezogen.“ erinnerte sich die Alte. Bastian verzog sein Gesicht und wollte nur weg, doch Mark fasste die alte Dame am Arm und lächelte sie freundlich an. „Wissen Sie wohin?“ wollte er wissen. „Ja doch….er sagte etwas von einer Hütte im Wald bei Hürth. Die hätte er geerbt oder so. Na…wenn er sich da wohlfühlt. Das ist kein Stadtmensch, das hat man direkt gesehen.“ lächelte die Alte. „Gibt es denn eine Adresse?“ hakte Mark nach. „Nein…im Wald gibt es ja auch keine Straßen.“ lachte die Frau. Mark sah Bastian an, der die Augen verdrehte. „Ja schon klar…“ gab er zu. „aber der Thorsten ist ein ganz lieber. Aber sagen Sie…warum fragen Sie das alles?“ wollte die Frau nun wissen. „Weil wir ihn für eine Zeugenaussage brauchen. Wir sind von der Kriminalpolizei und wir suchen ihn.“ gab Bastian nun von sich. „Oh mein Gott…die Polizei…. Hat Thorsten etwas angestellt? Also wenn er unter Verdacht steht, dann kann ich nur sagen, dass Sie sich da irren. Der Junge ist sehr liebt. Er hat mir sogar schon meine Einkäufe nach Hause gebracht aber als ich ihm Geld geben wollte, hat er abgelehnt!“ empörte sich die Alte. „Er steht nicht unter Verdacht….er muss nur eine Zeugenaussage machen.“ lachte Bastian. „Ah dann ist gut…ja aber wie ich schon sagte…ich weiß aber das die Hütte in Hürth ist…“ wiederholte die Alte. Bastian und Mark bedankten sich und stiegen wieder in den Wagen. „Man, ich hasse alte Weiber. Die sind immer so gesprächig..“ stöhnte Bastian. Mark nickte. „Aber sie geben auch gern Auskunft. Wir müssen die Hütte finden.“ Sagte er. „Ja aber erst werden wir uns mit Jansen unterhalten. Der Boss will ihn ja auch loswerden.“ schlug Bastian vor. Mark nickte. „Okay….“ gab er von sich und fuhr mit seinem Komplizen zu Reiner Jansen. Als sie ausstiegen und ins Haus sahen, bemerkten sie, dass der Bewohner noch nicht zuhause war. „Dann werden wir es uns gemütlich machen.“ grinste Bastian und öffnete die Tür mit einem Dietrich. Sie gingen ins Wohnzimmer und bedienten sich an der kleinen Hausbar.

    Aber welche Ziele verfolgten sie denn dann letztendlich? "Contra" wollte doch eigentlich dieses Projekt des Vorstandsvorsitzenden verhindern, inwiefern hatten sie einen gemeinsamen Nenner? Wäre schön, wenn mir das jemand genauer erklären würde

    Ich glaub da kann ich dir helfen. Also es ging diesem Vorstandsmitglied ja darum sein Erdwärmekraftwerk , welches ja "saubere" Energie geben sollte, in Betrieb zu nehmen und die "Contra" war gegen die Aktivierung des "Gaskraftwerks" weil es in ihren Augen "dreckige" Energie ist, die der Umwelt schädigt. Somit hatten die beiden ein und das selbe Ziel.

    Semir und Ben kamen an der Adresse an und stiegen aus dem Wagen. Ben steckte den Schlüssel ins Türschloss und verschloss den Wagen demonstrativ. „So geht das…“ grinste er seinem Freund zu, der diese Gestik ignorierte. „Hier soll der Typ wohnen?“ fragte Semir etwas erstaunt und rümpfte die Nase. Ben sah noch einmal auf den Zettel. „Ja…so steht das hier.“ bestätigte er und auch er sah sich etwas irritiert um. Nur zögernd gingen sie auf das Haus zu. „Das ist doch schon fast eine Ruine… Hier kann man nicht wohnen.“ Knurrte Semir und sie sahen auf die Klingelschilder, doch hier kam ein weiteres Problem auf sie zu. Das gesamte Klingeldeck war aus der Wand gerissen und es klaffte nur noch das Loch. „Oh man….wir müssen alle Etagen durchgehen und nach der Familie suchen.“ stöhnte Semir. „Was? Alle Etagen?“ stieß Ben aus und sah an dem Hochhaus hoch. „das sind doch sicher 14 oder 15 Etagen!“ hängte er an. „Tja…da werden wir wohl durch müssen. Ich habe nämlich keine Lust auf Norderney zu verschimmeln.“ grinste Semir. Die Tür öffnete sich und ein älterer Mann kam raus. „Entschuldigen Sie, wir suchen Familie Moor…“ wandte sich Ben an ihn. „ „Elfter Stock!“ kam zur Antwort. „Danke...“ lächelte Ben und zog Semir ins Haus. „So haben wir uns eine Menge Arbeit erspart.“ gab er erleichtert von sich. Semir schüttelte den Kopf. Sie suchten den Fahrstuhl und fanden ihn schnell. Doch der Zettel „defekt!“ sagte nichts Gutes aus. „Oh nein… elf Etagen zu Fuß!“ kam erschrocken von Ben. Semir sah ihn an. „Bist du nicht in Form? Dann werden wir das jetzt ändern. Ich wette mit dir, dass ich schneller oben bin, als du.“ spornte er seinen jüngeren Kollegen an und erklomm die ersten Stufen. Er brauchte einige Minuten bis er im elften angekommen war und schien überhaupt nicht außer Atem. Ben schaffte es auch und hechelte erst einmal. „Boah….ich brauch mehr Sport…“ stöhnte er. Semir sah ihn zufrieden grinsend an. „Tja…es zahlt sich halt doch aus, den Polizeisport mitzumachen.“ gab er zurück und sah sich die Klingelschilder an den Türen an. „Hier…“ meinte er dann und Ben folgte ihm. Semir drückte den Klingelknopf. Ein Summen war zu hören und kurz darauf öffnete eine extrem übergewichtige Frau mit völlig zerwühlten Haaren. „Ja?“ fragte sie und Semir, der direkt vor ihr stand drehte angewidert das Gesicht weg. Die Frau war vollkommen betrunken. „Wir suchen Thomas Moor.“ gab Ben von sich und zeigte den Ausweis. Die Frau griff danach und schwankte verdächtig vor und zurück. Semir machte einen Schritt zur Seite, denn von dieser Person wollte er nicht erschlagen werden. „Keine Ahnung wo mein sauberer Herr Sohn steckt. Der ist schon seit Monaten weg.“ kam lallend von der Frau. Sie drehte sich um und schloss die Tür. Semir und Ben sahen sich an. „Na bei der Mutter wäre ich auch abgehauen. Und was machen wir jetzt?“ wollte Semir nun wissen. „Wie wäre es mit Thomas Moor zur Fahndung auszuschreiben?“ schlug Ben vor. „Gute Idee…“ stimmte Semir zu.

    Während Semir und Ben nach Thomas Moor suchten, sichteten die drei Jungs die Bilder. Zum Teil konnte man die Männer auch von vorn sehen, da an der Wand an dem das Bett stand ein riesiger Spiegel war. Philipp nahm sich einen Stapel und stöhnte auf. „Hey, den kenne ich…das ist unser Bürgermeister!“ stieß Philipp aus. Sein Vater war Banker und als solcher auch mal Gastgeber für die hohen Tiere aus Wirtschaft und Politik. „Was? Dann sind das alles Typen aus dem reichen Milieu. Das heißt, dass mit diesen Bildern sicher eine Erpressung gestartet werden soll. Jetzt macht das auch Sinn. Dieser Kerl scheint die hohen Tiere beim Seitensprung gefilmt zu haben. Dein Vater ist ja auch darunter. Vielleicht haben die ja alle gefeiert und wurden dort beim Sex mit Nutten gefilmt. Das würde ein Skandal ergeben. Guck mal…kennst du noch welche?“ bat Thorsten Philipp und dieser nahm sich einige Bilder heraus. „Oh man…das ist der Bauratsvorstand Alfred Hoppe…ein sehr guter Freund von meinem Vater und der hier, das ist der Leiter der Kölner Feuerwehr… Julius Franzen.“ erklärte der junge Mann. „Okay…. Dann dürften diese Bilder echt viel wert sein. Also wir haben zwei Möglichkeiten…..1. Wir werden den Kerl, diesen Jansen anrufen und für die Bilder einen Finderlohn fordern, oder 2. Wir erpressen diese Bonzen selbst.“ zählte Thorsten auf. „Dagegen spricht allerdings, dass sich diese hohen Herren sicher an die Polizei wenden. Dieser Jansen wird es nicht tun, weil er sonst selbst hinter Gitter wandert.“ widersprach Thomas nachdenklich. „Stimmt…mein Vater würde es auf jeden Fall melden, aber er ist ja raus. Ich werde mit ihm sprechen, was er sich dabei gedacht hat. Er kann meiner Mutter doch nicht so etwas antun! Sie ist doch schon so krank. Muss er sie auch noch verletzen?“ knurrte Philipp. „Deine Mutter hat Krebs und ist doch eigentlich schon tot. Sie gibt ihm sicher nicht mehr das, was er als Mann braucht. Er bleibt bei ihr und das bedeutet deiner Mutter sicher mehr. Vielleicht hat sie ihm ja auch erlaubt sich den Sex anderswo zu holen. Dann wäre eine Erpressung deines Vaters sicher nicht lohnend.“ dachte Thorsten laut nach. Philipp sah ihn an. „Du meinst, meine Mutter wusste davon? Sie wusste dass er sie betrügt? Das glaube ich nicht! Nein…aber ich werde ihn fragen, das glaube mir…ich werde ihn fragen warum er es ihr antut!“ Philipp steckte die Bilder ein, die er sich die ganze Zeit angesehen hatte und machte kehrt. „Okay…gehen wir mal davon aus, dass der Mann zahlt. Was willst du verlangen?“ wandte sich Thomas an Thorsten als Philipp weg war. „Nun ich dachte so an 500.000 €. Das ist die Sache doch wohl wert. Damit hätten wir dann eine Weile Kohle ohne uns die Hände schmutzig zu machen.“ meinte Thorsten.

    du gibst mir alles was du an Ringer hast.

    Ringer? Ist das ein Ausdruck aus dem Pferdewissen? Ich kenne zwar Ringe und Ringer aus dem SPort, aber ich glaub nicht, dass man die irgendwie in die Tasche stecken kann. Hier kommt also der medizinische Teil. nun ja... wichtig ist das Paul lebt und ich denke er wird es auch schaffen. In den Krankenwagen wird Paul ja wohl nicht reinpassen :D