Robin fuhr nach Hause und sah noch kurz nach der Post, bevor er in seine Wohnung ging. Es waren Rechnungen und Werbung. Ohne genau zu lesen, warf er sie auf den Wohnzimmertisch. Er setzte sich auf die Couch. Verdammt, was für ein Tag. Wie sollte er die Kinder finden? Lebte Hornbach wirklich noch? Wenn Frank Gerner seinen Namen genannt hatte, dann musste es so sein. Wo konnte er sich verstecken? Doch bevor er sich noch mehr Gedanken machen konnte, klingelte sein Handy. „Ja?“ fragte er. „Mehringer hier. Wir haben wieder ein Kind gefunden.“ kam von seinem Kollegen. „Oh verdammt…ist es…?“ fragte Robin. „Ja….Der Schädel wurde dem Kind eingeschlagen.“ antwortete der Kollege traurig. „Wo?“ hakte Robin nach. „Wir haben das Kind in der Parkanlage am Rudolfplatz gefunden. Es lag in einer Mülltonne.“ gab der Mann am anderen Ende von sich. Die Stimme klang gepresst und Robin ballte die Faust. „Haben wir einen Namen?“ hakte er weiter nach. Er musste sich sehr beherrschen um nicht auszurasten. „Finn Rieken. Ich habe einen Kollegen bereits zu seinen Eltern geschickt.“ war die Antwort. Robin beendete das Gespräch und warf das Handy auf die Couch. Damit waren drei Kinder von den sechs aufgetaucht. Entschlossen nahm er seine Autoschlüssel und fuhr erneut zu der Wohnung von Pierre Marschall. Als er dort ankam, nahm seine Waffe aus dem Handschuhfach. Er überprüfte die Waffe und beobachtete die Wohnung von Marschall. Sobald sich Marschall blicken ließ, würde er ihm auf den Zahn fühlen, so schwor er sich.
„Was war denn hier los?“ wollte der Kollege wissen. Semir sah ihn an. „Ich hatte unangenehmen Besuch.“ gab er zu. „Brauchst du einen Arzt?“ hakte man nun nach. Semir schüttelte den Kopf. „Geht schon. Habt ihr ein Kennzeichen?“ hakte er nach. „Leider nein. Der Wagen war bereits weg. Ein Kollege ist zwar hinterher, aber es dürfte schwer sein…“ gab der Mann von sich. Semir sah ihn an. „Das mache ich jeden Tag…“ dachte er nur, sagte aber nichts. Natürlich waren die Kollegen der Stadtwache auch mit Verfolgungen beschäftigt, aber er hielt sie für ziemlich nachsichtig und sie ließen den einen oder anderen schon mal entkommen. Semir hob seinen Schlüssel auf. „Willst du Anzeige erstatten?“ kam die nächste Frage. „Ja sicher!“ nickte Semir. Seine Daten wurden aufgenommen und als Dirk Forster ihn dann erklärte was er zu tun hatte, musste er leise auflachen. „Danke, ich kenne das Prozedere.“ sagte er nur. „Ich melde mich morgen bei euch.“ hängte er an und ging zur Tür. „Du solltest dir die Verletzungen schon bestätigen lassen.“ schlug Dirk nun vor. „Ja, das mache ich.“ nickte Semir. „Wie viele waren es denn?“ hakte der Polizist nun nach. „Ich glaub drei….oder vier. Ich weiß es nicht genau. Wer hat euch eigentlich informiert?“ hakte Semir nun nach. „Ein Anwohner hier. Scheinbar gibt es doch noch aufmerksame Nachbarn, die sich an diverse Dinge stören. Den Namen darf ich dir aber nicht sagen, du weißt ja wie das so ist.“ lächelte Dirk. Semir nickte nur. „Kann ich noch etwas für dich tun?“ fragte Dirk nach. „Nein, lass nur. Ich lege mich gleich hin und sag meinem Partner Bescheid.“ erklärte Semir und ging ins Haus. Kurz darauf waren die Kollegen verschwunden. Semir griff zum Handy. „Hallo Ben, ich bin es. Ich hatte eben unangenehmen Besuch.“ quetschte Semir hervor. „Ich bin gleich bei dir!“ kam von seinem Partner.
Robin sah Pierre nach Hause kommen und überlegte ob er diesen Mistkerl zur Rede stellte. Die Wut über das weitere tote Kind war unermesslich, doch er wusste auch, dass dieser Mann nur ein Handlanger war. Hornbach war der Drahtzieher und den wollte er haben. Robin wollte sobald sich der Mann zu Hornbach bewegte ihm zu folgen und dann die ganze Bande zu stellen. So konnte er vielleicht auch die letzten drei Kinder befreien. Seine Geduld wurde jedoch auf eine harte Probe gestellt, denn Marschall schien es nicht eilig zu haben, zu seinem Boss zu kommen. Drei Stunden musste Robin in seinem Wagen ausharren, bis Marschall sich wieder aus dem Haus traute. Als er losfuhr, hängte Robin sich an. Die Fahrt ging quer durch Köln und endete auf einem alten Fabrikgelände in Meschenich. Robin kannte die Kiesgrube in der Nähe und wusste, dass diese Ecke von Meschenich unbewohnt war. Ein gutes Versteck für die Bande um Hornbach und für Hornbach selbst. Nun musste er nur wissen wo er hin musste. Der Wagen von Marschall stand vor einer Halle. Marschall stand direkt am Wagen und rauchte genüsslich eine. Robin musste warten, bis er in die Halle ging. Er hielt etwas weiter davon weg und schlich sich zum Gebäude. Immer wieder nutzte er herumliegende Gegenstände hinter denen er sich verstecken konnte um nicht entdeckt zu werden. Endlich ging Marschall in die Halle. Robin erreichte das Tor und sah sich um. Von Marschall fehlte jede Spur. Er nahm seine Waffe und überprüfte sie. Alles war in Ordnung. Nun musste er nur schauen was hier passierte und vielleicht traf er hier auf die Kinder.