Beiträge von Elvira

    Isabel sah Jenny an, die nach wie vor bei ihr in der Praxis saß. „Was, wenn diese Kur nicht hilft? Wie soll ich mein Leben in Griff bekommen?“ Die junge Frau war vollkommen verunsichert. Sie hatte Angst, nie wieder so zu werden, wie sie es vor diesem Vorfall war. „Was, wenn ich diese Sache nie vergessen kann. Ich habe immer wieder Alpträume. Ich habe Angst, dass ich daran kaputt gehe.“ „Alpträume? Welcher Art? Erzählen Sie mir davon?“ Jenny senkte den Kopf. „Ich liege am Strand in der Sonne. Irgendwo am Meer und plötzlich steht Dieter vor mir. Er sieht mich strafend an und sagte dann, dass ich es nicht verdient hätte weiter zu leben. Dann holt er aus und schlägt mich. Ich spüre diese Schläge und ich wache weinend auf. Ich fühle mich danach immer so schrecklich. Und dann kommen diese Bilder wieder auf. Wie er angeschossen wird und zusammensackt. Wie der Wagen explodiert und wie er…in Flammen aufgeht.“ Jenny erinnerte sich sehr deutlich an den Traum. Eine Gänsehaut zog sich über ihren nackten Arm. „Das wird auch vergehen. Sie müssen in eine Umgebung wo Sie, so hart es auch klingt, nichts an Herrn Bonrath erinnert. Ich kenne diese Klinik, denn dort war ich auch schon angestellt, bevor ich bei der Polizei war. Sie liegt sehr schön an einem See und ist von einem sehr schönen Nadelwald umgeben. Versuchen Sie es…“ „Dieter ist immer in meinem Kopf. Er hat … er hatte seinen festen Platz. Er war wie ein Vater zu mir. Das kann ich nicht vergessen.“ „Das ist mir schon klar und wie ich eben schon sagte, sollen Sie ihn nicht vergessen. Sie sollen nur akzeptieren, dass das was passiert ist, nicht von ihnen geändert werden kann. Das ist alles. Und das können Sie in einer neutralen Gegend nun einmal besser als auf dem Revier. Sie wollen doch mal wieder auf die Straße oder wollen Sie nur Innendienst schieben?“ Isabel sah Jenny genau an.

    Ein Lachen wurde von der jungen Polizistin ausgestoßen. „Natürlich will ich wieder auf die Straße und das könnte ich auch jetzt schon. Wenn ich arbeite, dann bin ich abgelenkt. Ich denke während der Arbeit nicht an Dieter und nicht an das, was passiert ist, aber die Chefin lässt mich nur noch Bürodienst machen.“ „Das mag für Sie so aussehen, Jenny. Aber es ist nicht so. Sie machen Überstunden ohne Ende, damit Sie nicht nach Hause fahren müssen, um in Gedanken an das Geschehene zu versinken. Sie versuchen zu verdrängen, was Sie nicht ändern können. Ja, ich denke eine Kur ist genau das Richtige. Sie müssen sich erholen. Sie müssen abschalten und das können Sie in einer Kur viel besser. Außerdem hat die Klinik, die ich für Sie vorgesehen habe, sehr gute Psychologen, die Ihnen dabei helfen können. Tun Sie sich selbst den Gefallen und fahren Sie.“ Jenny sah sie an. „Ich glaub Sie haben Recht. Okay, ich fahre.“ Frings atmete durch und lächelte sanft. „So ist es gut. Es wird Ihnen gut tun. Das verspreche ich Ihnen.“ Jenny erhob sich. „Danke…“ Sie reichte der Psychologin die Hand. Diese ergriff sie und lächelte „Dafür bin ich da. Und wenn Sie Probleme haben, scheuen Sie nicht, zu mir zu kommen. Wir können über alles reden. Hier sind die Unterlagen, die Sie für die Kur benötigen. Wie gesagt, morgen fahren Sie und bitte tun Sie sich selbst einen Gefallen. Fahren Sie auf jeden Fall mit dem Zug. Dann sind Sie direkt entspannt wenn Sie dort ankommen.“ Jenny nahm die Unterlagen und verließ die Praxis. Auf der Straße sah sie noch einmal hoch und bemerkte dass Isabel Frings am Fenster stand. Sie hob die Hand und winkte ihr zu. Auch wenn sie sich am Anfang geweigert hatte, überhaupt mit der Psychologin zu sprechen, so wurde sie nun eines Besseren belehrt. Es tat ihr gut darüber zu reden. Sie fühlte sich verstanden. Und auch wenn sie es eigentlich nicht zugeben wollte, sie sehnte sich nach Ruhe, nach Entspannung. Ja, diese Kur würde ihr mit Sicherheit gut tun.

    hmmm okay...Ben ist wach aber der wird sicher noch ne Weile im Krankenhaus liegen. Irgendwas verschweigt Joshua...ich habe das dumpfe Gefühl, das da noch etwas unerwartetes passiert.

    Ist natürlich nur eine Abwandlung des Folgen-Ratespiels, aber warum sollte es das nicht auch für die Personen im AfC11-Universum geben? ;)

    Eine Person denkt an einen Charakter und gibt einen kleinen Hinweis (etwa wie oft er/sie in der Serie zu sehen war oder das Geschlecht), die anderen dürfen Fragen stellen, bis jemand auf den Charakter kommt. Sollte keiner die richtige Antwort haben, kann der Fragesteller einen weiteren Tipp geben oder auflösen. Der Auflöser darf als Nächstes ran. Man sollte allerdings nur Personen auswählen, die mindestens 2 Mal zu sehen waren, sonst wird es zu schwer.

    Ich fange mal an: Meine Person ist männlich :)

    Da seht nichts davon. Von daher kannst du nicht davon ausgehen.

    @ Sili: in wie vielen Folgen war der Charakter zu sehen?

    Der nächste Raum beinhaltete einen Ergometer mit etlichen Kabeln sowie ein Laufband. Semir wusste, dass nun das Belastungs-EKG anstand. Hier sollte seine körperliche Fitness überprüft werden. Auch etwas sinnloses, denn er musste ja topfit sein, um Verbrecher, die zu Fuß flohen, verfolgen zu können. Bisher hatte er noch jeden bekommen. Schwester Laura kam zu ihm. „Der Urin war in Ordnung. Bitte machen Sie ihren Oberkörper frei und setzen sich auf den Ergometer!“ Semir tat es und zog sein Shirt aus. Er setzte sich auf den Ergometer und sah die Schwester an. Diese kam mit ein paar Elektroden zu ihm, die sie auf seinem Oberkörper anbrachte. „Nun werden wir sehen, wie fit Sie sind. Fahren Sie zunächst ganz gemütlich und dann erschweren wir es.“ Semir fing an zu treten. Mal ganz gemütlich, mal bergauf, mal auf Tempo. Nach guten zehn Minuten beendete Laura das Programm. „Danke das war es hier. Wir werden jetzt den Lungentest machen. Dazu setzen Sie sich bitte auf den kleinen Hocker in der Kabine und stecken sich das auf die Nase.“ Sie reichte ihm ein Nasenflügel und setzte ihm ein Mundstück auf. „Wenn ich Sie auffordere in den Schlauch zu pusten, holen Sie zuvor tief Luft und stoßen diese mit aller Kraft aus.“ Semir tat wie ihm befohlen und nach weiten fünf Minuten war auch diese Untersuchung vorbei. „Sie wissen, dass Sie noch zum Augen- und zum Ohrenarzt müssen?“ „Ja, ich kenne die Prozedur.“ „Sehr schön…Dazu gehen Sie bitte eine Etage höher in das Zimmer 206“ Semir verließ den Raum um eine Etage höher wieder zu warten. Doch diesmal ging es schneller und nach einer kurzen Zeit war er auch hier fertig. Der Augenarzt und auch der HNO hatte nichts zu beklagen. Augen und Ohren waren top. „So das war es dann wieder für dieses Jahr. Sie werden nächste Woche zum Gespräch kommen, aber das kennen Sie ja.“ Semir verschwand wieder um im Wartebereich auf Alex zu warten.

    Auch Alex musste die Prozedur in allen Schritten über sich ergehen lassen und nach nur zwanzig Minuten saß er beim Augenarzt. Dieser sah ihn an. Er prüfte den Augeninnendruck, ließ Alex während er in die Augen leuchtete nach oben, nach links, nach rechts und nach unten schauen. Dann kam der Sehtest. „Herr Brandt, lesen Sie bitte vor, was Sie sehen!“ „A … 7 … 9 … G … 5 … 2“ Für Alex war es eine Leichtigkeit, die kleinen Buchstaben und Zahlen zu entziffern und der Arzt sah es genauso. „Ihre Sehkraft ist perfekt. Augen wie ein Adler, was ja bei ihrem Beruf auch sehr wichtig ist. Gehen Sie jetzt bitte zum Kollegen für den Hals-Nasen- und Ohrenbereich.“ Alex stand auf und führte den Befehl aus. Der Hörtest war für ihn ein Spaziergang. Er musste sich einen Kopfhörer aufsetzen und bekam einen Drücker in die Hand. „Sobald Sie das Geräusch hören, drücken Sie bitte auf den Knopf. Alex führte den Befehl aus. Die Töne waren schnell und vor allem deutlich zu hören. Anschließend musste er sich in den Rachenraum schauen lassen. Auch die Ohren wurden durchgecheckt. „Alles Bestens.“ meinte der Arzt und entließ ihn wieder. Genau wie Semir wurde er nach der Untersuchung entlassen und ging in den Wartebereich, wo Semir auf ihn wartete. Sie bekamen den Termin zur Endbesprechung und verließen die Klinik. Alex musterte Semir. „Und?“ „Ich habe Augen wie eine Fledermaus und die Ohren eines Adlers.“ Alex sah ihn etwas irritiert an. „Bitte was?“ „Vergiss es. Es ist alles bestens. Ich weiß es und daher finde ich diese dämliche Untersuchung einfach für unnötig.“ Alex nickte nachdenklich. „Du hast echt ein Problem mit Krankenhäusern.“ Sie verließen die Klinik und waren kurz darauf auf der Autobahn. Während der Fahrt zur PAST sah Alex Semir an. „Wie ist es denn jetzt mit Andrea? Wollt ihr wieder zusammen ziehen?“ Semir zog die Schultern hoch. „Sollte nicht mehr lange dauern. Aber im Augenblick ist es ganz gut so, wie es ist. Sie macht zwar hin und wieder so Andeutungen, dass es ihr auch nervt, das ich nicht ständig bei ihr sein kann, aber es wird wohl noch etwas dauern. Ich habe mir auch überlegt, dass ich bald drei Wochen Urlaub mache und nur für sie und die Kinder da sein werde. Dana ist derzeit auch in einer ziemlich schweren Phase. Sie braucht mich auch. Nur kommt sie mit Andrea nicht zu Recht. Nun ja, du kannst echt froh sein, dass du nicht verheiratet bist und Kinder hast.“ „Ich würde gern Familie haben. Aber wer will schon was mit mir anfangen?“ Semir lachte auf. „Na, ich werde weiter daran arbeiten, dass wir bald eine richtige Familie sind. Es muss einfach klappen.“ „Und was ist mit Dana? Wird sie mit euch kommen?“ „Ja sicher! Sie gehört zur Familie und auch wenn sie sich nicht so gut mit Andrea versteht. Sie muss sich mit uns arrangieren.“

    Das sieht aber jetzt gar nicht mehr rosig für Mikael aus. Harri hat seinen Vater und auch Sina erschossen. Er wollte sogar Semir erschießen. Das der Kerl nicht blufft ist doch deutlich. Mikael sollte sich wirklich überlegen ob es nicht sinnvoller ist, ihm das zu geben, was er haben will und eine weitere Chance bekommt, die er nutzen könnte um Harri zu überwältigen. Aber jetzt sitzt er in einem Loch und Harri wird ihn sicher schmorren lassen. Jetzt bin ich auch gespannt wie es weiter geht...

    Semir sah seinen Partner erstaunt an. Er glaubte nicht was er dort hörte. „Das ist jetzt nicht wahr, oder? Hab ich dich jemals in Gefahr gebracht? Nein! Ich nicht! Ich fahre umsichtig und ich…“ „VORSICHT!!“ schrie Alex und Semir stieg vor Schreck in die Bremsen. Er kam gerade noch zu stehen, als ein LKW aus der Nebenstraße zog und vor ihn einbog. „So ein…!“ Semir war wütend und sah sein Unrecht nicht ein. „Rechts vor links, Partner. Du hättest Schuld gehabt.“ Alex wies seinen Partner zu Recht. „Echt? Das hab ich gar nicht gesehen.“ Semir entschuldigte sich und versuchte sich nun noch mehr auf den Verkehr zu konzentrieren. Nur wenig später, lenkte er seinen Wagen auf den Parkplatz der Klinik. Sie suchten den Wartebereich auf, wo Semir schon wieder seinen Unmut kundtat. Er wandte sich zu Alex um, der in einer Zeitschrift blätterte. „Du wirst sehen, wir werden jetzt hier mindestens zwei Stunden warten, bis wir aufgerufen werden und sitzen dann noch mindestens eine halbe Stunde im Untersuchungszimmer, wo nichts passiert. Hier vergeudete ich wertvolle Lebenszeit“. Alex grinste nur. Tatsächlich mussten sie lange warten. Nach einer Stunde ging Semir auf den Flur und sah sich suchen nach Personal um, doch niemand war zu sehen. Er ging zurück zu Alex. „Siehst du? Jetzt sind wir schon ne ganze Stunde hier und noch keiner wurde aufgerufen!“ Sein Partner legte die Zeitschrift weg und sah ihn an. „Du bist ganz schön ungeduldig.“ Weitere zehn Minuten vergingen, ohne dass etwas passierte. Semir ging immer noch auf und ab, setzte sich für wenige Augenblicke und sah wieder in den Gang. „Mensch Semir! Nun setzt dich doch hin. Du tust ja gerade so, als würde dein Leben davon abhängen.“ „Nein das Leben nicht, aber in der Zeit, die wir hier verbringen, könnten wir draußen auf der Straße ein Leben retten oder….“ „Herr Gerkhan, Raum 8 bitte!“ unterbrach ihn eine blecherne Stimme aus dem Lautsprecher. Semir nickte und verschwand auf den Gang. Suchend sah er sich um und entdeckte eine Krankenschwester die ihn erwartungsvoll ansah. „Herr Gerkhan?“ Semir nickte. „Kommen Sie doch bitte…“

    Semir betrat den sauberen Raum und sah sich um. Es roch nach Desinfektionsmittel und überall standen kleine Schränke, die mit einer Arbeitsplatte, auf der etliche medizinische Geräte standen, verdeckt waren. Unter den Hängeschränken waren kleine durchsichtige Kästen angebracht in denen Kanülen, Nadeln in verschiedenen Stärken und Größen untergebracht waren. Auch wenn er es schon zigmal gesehen hatte, lief ihm ein Schauer über den Rücken. Die Krankenschwester wandte ihm noch den Rücken zu und drehte sich nun zu ihm um. In ihrer Hand hielt sie einen Plastikbecher. „Guten Morgen…“ Jetzt bemerkte Semir das kleine Grübchen wenn sie lächelte. Ihr langes blondes Haar war mit einer Spange am Hinterkopf befestigt. Sie war vielleicht nur fünf Zentimeter größer als er und hatte eine sehr weibliche Figur. Auch sonst stimmten die Proportionen an ihrem Körper. „Ich bin Schwester Laura. Wir benötigen erst ein bisschen Urin, dann messen wir den Blutdruck und nehmen Ihnen etwas Blut ab. Danach werden dann körperliche Tests durchgeführt.“ Semir sprang von der Liege und nahm den Becher mit seinem Namen in Empfang. „Die Toiletten sind links den Gang runter, vierte Tür. Den Becher stellen Sie bitte dann in die sich dort befindliche Klappe.“ Semir nickte, lächelte und verschwand. Er brauchte keine fünf Minuten bis er wieder auf der Liege saß. Schwester Laura sah ihn an und legte ihm die Manschette des Blutdruckmessgerätes um den Arm. Sie pumpte sie auf und horchte dann mit dem Stehtopskop in der Armbeuge. Dann drücke sie den Zeigefinger auf sein Handgelenk und zählte lautlos mit. „120/80 und der Puls 73. Das ist schon mal sehr gut.“ Der Hauptkommissar nickte und sah wie sie eine Spritze nahm und das typische Zugband zum Abbinden. „Nun noch ein bisschen Blut.“ Semir drehte den Kopf weg, als sie die Nadel in seine Haut drückte und spürte den kleinen Schmerz. Sanft glitten ihre Finger über seinen Arm und gekonnt zog sie Blut aus seiner Vene. „Nur keine Angst, es ist gleich vorbei.“ Semir biss die Zähne zusammen. Nach wenigen Sekunden war es vorbei. „So, gehen Sie bitte zwei Räume weiter. Dort werden wir dann Herz- und Lungentätigkeit überprüfen. Ich komme gleich zu Ihnen.“ Der Polizist verschwand in die angegebene Richtung.

    Diese Story hat ein wenig gedauert. Die Idee dazu lieferte mir Melli 11 und ich hoffe, ich habe sie gut genug umgesetzt. Wir beide freuen uns auf die Feeds. Ich möchte noch darauf hinweisen, dass alles was hier in der Geschichte steht frei erfunden ist und das die medizinischen Kenntnisse nicht auf Wissen basiert. Von daher mag man dies nicht mit der Realität vergleichen. Es ist alles Fantasie

    Jenny Dorn saß der Psychologin Dr. Isabel Frings in ihrem Sprechzimmer gegenüber und spielte nervös mit ihren Fingern. „Ich weiß gar nicht, warum ich hier bin. Mir geht es gut. Aber das interessiert scheinbar gar keinen. Ich will einfach nur arbeiten.“ Unter ihren Augen hatten sich dunkle Ringe gebildet und sie sah müde und erschöpft aus. „Frau Dorn…Jenny… Ich will Ihnen doch nur helfen. Wir alle wollen Ihnen helfen. Sie haben Schreckliches erlebt und flüchten sich in die Arbeit. Sie denken, dass es keiner ermessen kann, was Sie erlebt haben und damit haben Sie auch Recht. Keiner kann es ermessen. Selbst ich nicht. Aber Sie müssen sich auch immer wieder sagen, dass Sie nichts für den Tod von Herrn Bonrath können. Sie haben keine Schuld!“ Isabel zeigte sich sehr verständlich und bemühte sich auf die junge Polizistin einzureden. Jenny hob den Kopf und lächelte leicht verzerrt. „Das weiß ich im Grunde genommen doch auch, aber…Dieter starb, weil er mich beschützen wollte. Er war immer für mich da… wie ein Vater… es war so grausam zu sehen, wie er… wie…“ Sie fing an zu weinen und der Körper bebte. Zu tief saß der Schmerz über den grausamen Verlust ihres Partners. „Ich wollte das doch gar nicht. Ich wollte nicht, dass das Kind stirbt. Ich wollte nur meinen Job erledigen und Hofer schützen. Ich wollte doch nur….“ Sie weinte hemmungslos und Isabel ging um den Tisch herum. Sie setzte sich neben Jenny und nahm sie einfach nur in den Arm. „Ich wollte das doch nicht!“ schluchzte sie immer wieder. Endlich! Nach so vielen Sitzungen öffnete sich die junge Polizistin und fasste Vertrauen zu ihr. „Ich wollte das nicht….“ Isabel strich ihr sanft über den Kopf. „Es ist gut so. Lassen Sie alles raus. Sie müssen sich die Zeit für die Trauer nehmen. Wenn Sie sich lösen, dann wird es leichter werden. „Glauben Sie, dass ich es irgendwann vergessen kann?“ Jenny sah Isabel mit verweinten Augen an. Sie wischte sich die Tränen mit einer fahrigen Bewegung weg. „Ich denke vergessen ist nicht das richtige Wort. Aber es wird mit der Zeit erträglich werden. Ich werde versuchen, Ihnen so gut es geht dabei helfen. Aber jetzt ist es wichtig, dass Sie für mindestens drei Wochen abschalten. Richtig abschalten. Nur so können Sie neue Kraft tanken. Sie müssen wieder zu sich selbst finden. Eine Kur wäre genau das Richtige für Sie. Glauben Sie mir. Es wird Ihnen wirklich gut tun.“

    Jenny hob den Kopf. „Ich werde ihn nie vergessen können. Dieter wird immer da sein. In meinen Gedanken, in meinem Herzen. Ich kann ihn nicht vergessen.“ „Sie sollen ihn doch nicht vergessen. Dieter Bonrath war ein Teil von Ihrem Leben, aber Ihr Leben geht weiter.“ Ein tiefer Atemzug ging durch Jennys Körper und sie nickte. „Vielleicht haben Sie Recht. Eine Kur tut bestimmt gut.“ „Okay, dann werde ich Sie in der Klinik ankündigen. Sie werden morgen fahren!“ Isabel war zufrieden. Die junge Polizistin sah sie erstaunt an. „Morgen? Ist es denn nicht üblich, dass man warten muss? Ich hab doch gar kein Antrag gestellt.“ Isabel lächelte leicht. „Normalerweise ist es üblich, dass man Wartezeit hat, aber das hier ist nicht normal. Sie sind ein Dringlichkeitsfall der Stufe 1 und da geht es von heute auf morgen. Besonders wenn man die richtigen Kontakte hat. Sie werden dort sehr gut aufgehoben sein und sich bestimmt wohl fühlen.“ Jenny senkte den Kopf. Jetzt fing sie an ihre Haare um ihre Finger zu wickeln. „Klingt richtig danach, als sei ich wichtig.“ Sofort sprang Isabel auf diesen Einwurf an. „Halten Sie sich denn nicht für wichtig? Jeder Mensch ist wichtig und jeder hat seine Rolle.“ „Ja, das ist mir schon klar. Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie ich es ausdrücken soll. Irgendwie ist es erdrückend aber auch schön zugleich, wenn sich alle um einen sorgen. Wenn alle plötzlich da sind und versuchen einen zu trösten…“ Jenny suchte nach den richtigen Worten, doch Isabel verstand was sie meinte.

    Während Jenny ihre Sitzung bei Isabel Frings beendete, fuhren Alex und Semir nach Köln in die Uniklinik. Hier mussten sie ihre jährliche Dienstfähigkeitsuntersuchung über sich ergehen lassen. Auch wenn Semir diesen Termin gern verschlafen hätte, so wusste er, dass diese Untersuchung ein notwendiges Übel war. Wenn er es jetzt nicht tat, dann müsste er in vier Wochen hin. „Ich hasse diese Termine!“ Seit einigen Tagen war er nur noch schlecht gelaunt und ließ seine Umwelt darüber auch nicht im Unklaren. „Fahr doch!!“ Semir drückte wütend auf die Hupe. Alex sah ihn erstaunt an. So hatte er seinen Partner noch nie gesehen. „Nun komm doch mal runter! Du platzt ja gleich!“ Semir warf ihm einen kurzen Blick zu. „Wenn ich daran denke, dass die mich gleich wieder auseinander nehmen und Sachen in mich stecken, die nichts in mir zu suchen haben, dann kann ich doch nur sauer werden.“ Alex lachte auf. Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme im Nacken. „Also ich habe keine Probleme. Im Knast hab ich andere Dinge erlebt. Sieh es doch mal positiv. Die machen sich Sorgen um uns.“ Nur kurz gingen seine Gedanken in die Zeit zurück, in der er im Gefängnis saß. „Pah! Das denkst du! Aber in Wirklichkeit ist es einfach nur ein Subventionsprogramm für die Klinik. Die verdienen sich eine goldene Nase an uns, sag ich dir! Reicht es denn nicht, dass einer von uns ab und an mal im Krankenhaus liegt?“ Alex lachte erneut auf. „Also seit ich mit dir im Dienst bin, bin ich froh, wenn ich nicht im Krankenhaus lande und den Tag normal beenden kann. Ich mache dann immer drei Kreuze im Kalender.“

    oh...das war es dann wohl für Sina. Der Chef geht über Leichen. Das dieser Kerl nun Mikael hat, ist nicht gut. Er wird ihn sicher auch noch bringen. Nur Josh und Semir können jetzt nicht mehr viel ausrichten, es sei denn Sina hat noch eine Chance etwas zu sagen. Es bleibt spannend.

    Mikael tut mir echt Leid. Jetzt weiß er dass sein Vater wirklich tot ist und empfindet nur Hass. Verständlich, was sein Vater ihm angetan hat, ist grausam genug. BIn gespannt wie es weiter geht und wie es sich auflöst

    Oh man. Jetzt hat es Andreas erwischt. Das hat er nun davon. Jetzt ist er wirklich tot. Und der Bigboss ist ein höherer Bulle? Oder vielleicht noch höher gestellt? Polizeipräsident? Oder was? Auf jeden Fall schwindet für Ben die Chance, gerettet zu werden. Willst du ihn sterben lassen? Denn die Ärzte wissen ja nicht welches Schlangengift ihm injiziert wurde.

    Oh mensch...Mikael tut mir echt Leid. Er hat Angst um Ben und versteht seinen Vater nicht. Noch immer scheint er an Gutes in seinem Vater zu erkennen, was ja nicht ganz falsch ist. Dennoch hoffe ich sehr, das Herr Hansen zur Rechenschaft gezogen wird.