Beiträge von Elvira

    Semir fuhr direkt zu Andrea und den Kindern. Diese warteten schon vor der Tür und fielen ihrem Vater um den Hals. „Endlich! Es ist Wochenende!“ Auch Lilly warf ihre Ärmchen um den Hals ihres Vaters und drückte ihn an sich. „Hab dich lieb, Papa.“ „Ich hab euch auch lieb. Und Ayda, hast du die Hausaufgaben schon fertig oder kann ich dir helfen?“ Ayda sah ihn tadelnd an. „Klar bin ich schon fertig. Mama hat gesagt, dass wir am Wochenende viel unternehmen. Aber sie hat nicht verraten was. Sie sagt du sagst es uns.“ „Das verrate ich euch morgen beim Frühstück. Ich hab nämlich auch eine große Überraschung für euch.“ Ayda sah Lilly verschwörerisch an. „Wir auch.“ Gemeinsam ging es in die Wohnung, wo Andrea bereits mit dem Abendessen auf sie wartete. Semir begrüßte seine Exfrau mit einem sanften zärtlichen Kuss. Es gab Lammkotelett mit Gemüse und Kartoffeln. „Oh, wie lecker!“ Er setzte sich auf einen der Stühle und sah seine Exfrau an. „Du bist eine großartige Köchin.“ „Du hast doch noch gar nichts gegessen.“ „Aber ich kenne deine Kochkünste. Hast du vergessen, wir waren einmal verheiratet.“ Andrea lachte. „Oh, das hab ich nicht vergessen. Was war das denn mit der SMS?“ „Ach so ja! Also heute Morgen bekomme ich eine SMS mit den Worten „Ich liebe dich“ und ich dachte wirklich, die kam von dir.“ Andrea kniff die Augen eng zu. Semir holte sein Handy hervor und zeigte ihr die Nachricht. „Und keinen Verdacht? Ich war es nicht. Wer hat denn sonst noch deine Handynummer?“ Eifersucht war in Andreas Stimme zu hören. „Niemand. Zumindest keinen den ich näher kenne. Ich meine, die Handynummer steht ja auch auf meiner Visitenkarte und die haben viele Personen. Weibliche wie männliche. Ich meine, es könnte ja auch ein Irrläufer gewesen sein. Ich dachte wirklich, dass sie von dir ist.“ „Ist sie aber nicht! Ich würde von meinem Handy aus schreiben. Gibt es keine Möglichkeit den Absender heraus zu finden?“ Semir schüttelte den Kopf. „Ich sehe da jetzt keinen Zwang drin. Ignorieren wir es einfach.“ Andrea musterte ihn. „Das hoffe ich sehr.“ gab sie unmissverständlich zu verstehen. Semir grinste leicht, denn er kannte Andreas Eifersucht und wusste genau, dass sie der Frau die Augen auskratzen würde, wenn sie dahinter käme, wer diese Person war.

    Semir genoss das Essen und anschließend half er Andrea noch beim aufräumen, während die Kinder ins Zimmer gingen und spielten. „Wie läuft es denn mit Dana?“ „Du kennst sie ja. Sie ist unzugänglich, aufsässig und will ihren Kopf durchsetzen.“ Andrea lächelte leicht. Sie hatte zu der Tochter aus einer Beziehung ihres Exmannes kein sehr gutes Verhältnis und wurde von ihr auch ständig beschimpft. „Und immer noch zerstritten?“ „Nein, wir haben uns versöhnt, aber sie hat mir auch ein klares Signal gesetzt, dass sie keinen Bock auf heile Familie hat. Das Wochenende will sie nicht mit uns verbringen und ich kann sie nicht zwingen. Ich meine, wer bin ich denn schon?“ Andrea wog den Kopf hin und her. „Du bist ihr Vater. Vielleicht solltest du Dr. Frings mal damit beauftragen, sich um Dana zu kümmern. Immerhin hat sie schreckliches erlebt und sie hat es sicher noch nicht verarbeitet. Vielleicht braucht sie wirklich professionelle Hilfe.“ Semir sah sie an. „Ja, das könnte gut möglich sein. Ich werde mal mit Isabel sprechen. Sie kann mir sicher Ratschläge geben, wie ich mit ihr umgehen soll. Ich meine, ich verstehe sie ja. Sie hat ihre Eltern verloren und nun spiele ich mich in ihren Augen als Vater auf, war aber sonst für sie nicht greifbar. Ich meine wir kennen uns gerade einmal seit knapp sechs Jahren.Sie ist aus einer sehr wohlhabenden Familie rausgerissen und in meine Wohnung rein. Andere Umstände, aber die habe ich ja nicht verschuldet.“ Andrea strich ihn sanft über den Arm. „Nun ja, sie ist ja auch in der Pubertät und das ist eine schwere Zeit. Von daher denke ich, sollte Dr. Frings sich wirklich mal mit ihr unterhalten. Das könnte doch ganz zwangsfrei bei dir passieren. Du lädst Dr. Frings ein und …“ Semir lachte auf. „Das ist für Dann zu durchsichtig. Sie kennt Frings doch!“ Auch wenn Andrea sicher Recht hatte, musste er es anders anstellen. „Aber nun lassen wir Dana mal Dana sein. Sie bestimmt schon zu viel in meinem Leben.“ Andrea sah ihn ernst an. „Sie ist aber ein Teil deines Lebens. Ich habe schon alles versucht mit ihr klar zu kommen, aber du kennst sie ja. Sie ist unglaublich stur und das sind deine Gene.“

    Oh da hat sich Häkki selbst in die Luft gejagt. TJa...jeder geniale Verbrecher trifft irgendwann auf etwas genialeres...Die Story scheint auch den Ende nahe zu sein. Hoffe von dir kommen mehr Storys...

    Ich wollte gerade schreiben das Ben "Hasi" gerettet hat....aber das ist jetzt Nebensache. Der kleine Wagen ist ein Oktavia? Und in dem Wagen saß eine vierköpfige Familie? Und Hasi ist auch drin.....ich glaub mein Frühstück geht mir gerade noch mal durch den Kopf. Wie immer ein sehr spannender Anfang. Ich habe aber die Hoffnung das du den neuen Dienststellenleiter nicht so einfach sterben lässt....Niemals... :D

    Nachdem er Jenny verabschiedet hatte, fuhr Alex zur PAST, wo Semir bereits auf ihn wartete. „Na? Wie war der Abend mit Jenny?“ Alex grinste breit. Semir stand die Neugier ins Gesicht geschrieben. „Ich muss dich enttäuschen. Wie ich dir gestern schon sagte, will ich nichts von Jenny und sie hat mir gestanden, dass sie auch nichts von mir will. Wir haben nur gegessen, uns unterhalten und dann bin ich nach Hause.“ „Aha… und da ist wirklich nichts passiert?“ Semir schien enttäuscht zu sein. „Nein, es ist nichts passiert.“ Semir nickte nachdenklich. „Nun ja, es könnte ja noch kommen.“ Alex schüttelte den Kopf. „Lass uns auf Streife gehen.“ Er warf Semir die Autoschlüssel zu, die dieser geschickt auffing und schon waren sie verschwunden. Kaum waren sie im Auto klingelte Semirs Handy. Er nahm es und sah dass er eine SMS bekommen hatte. „Ich liebe dich.“ stand da. Er lachte auf. „Whow…!“ „Was ist?“ Nun war es der smarte Hauptkommissar der neugierig war. „Ich bekomme eine SMS von einer Messagebox. Ich liebe dich… steht da. Die kann nur von Andrea kommen.“ „Aha…, Frau Schäfer hat ihre Gefühle doch schon länger wieder für dich entdeckt. Dass sie so romantisch ist, wusste ich gar nicht.“ Alex zeigte seine Zähne und grinste Semir breit an. „Ja, nur warum von einer Messagebox?“ Der kriminalistische Spürsinn kam auf. „Warum genießt du es nicht einfach. Antworten kannst du ihr ja heute Abend.“ Semir lenkte den Wagen vom Parkplatz auf die Autobahn und sie fuhren ihre Streife. Die Fahrzeuge vor ihnen fuhren ruhig und geordnet. „Warum kann es nicht immer so sein?“ Semir genoss die ruhige Fahrt. „Na wenn es so wäre, dann wären wir ja arbeitslos.“ „Ja, stimmt auch wieder. Ich freu mich schon auf das Wochenende. Ayda und Lilly wollen in den Zoo, auf die Seilbahn und zur Kirmes. Das wird ein teures Wochenende.“ Alex nickte und sah ihn an. Er wusste genau das Semir seinen Kindern keinen Wunsch ausschlagen konnte. „Na komm, du machst es doch gern. Ich weiß wie du mit deinen Kindern umgehst. Du erfüllst ihnen jeden Wunsch. War das schon immer so?“ Semirs Lachen verschwand. „Leider nein. Vor der Scheidung, da war ich ziemlich selbstverliebt. Für mich gab es meine Familie und ich hab, so dachte ich, alles was ihnen gut tat, gemacht. Aber nach der Scheidung wurde mir klar, dass ich sie sehr vernachlässigt habe. Zu spät und nun bekomme ich die Chance es wieder gut zu machen.“ Alex lächelte leicht verträumt. „Eine Familie ist das herrlichste Gut auf Erden.“ Er sah aus dem Fenster und erinnerte sich, dass er keine Familie hatte. Zumindest keine leibliche. Was hätte er dafür gegeben, seine leibliche Mutter kennen gelernt zu haben, doch die war mit seinem Vater kurz nach seiner Geburt ums Leben gekommen. Die Hintergründe dafür waren allerdings unbekannt. Alex nahm sich vor irgendwann nach seinen Wurzeln zu suchen.

    Der Rest des Tages verging wie im Flug und Semir machte gegen seiner Gewohnheit pünktlich Feierabend. „Ich wünsche dir ein wundervolles Wochenende.“ „Danke dir auch. Was machst du denn so?“ Alex lehnte sich nach hinten und faltete die Hände hinter den Kopf. „Ach, ich werde lange schlafen und dann wohl mal etwas aufräumen. Danach? Ich weiß es nicht. Ich habe keine Familie wo ich hingehen kann. Ich hab keine Freunde seit ich im Knast gewesen bin und… auch keine Freundin.“ Die Stimme wurde traurig und Semir nickte leicht. „Na dann schließ dich doch einfach uns an. Ich meine, du könntest doch mit uns in den Zoo, auf die Seilbahn, zur Kirmes. Das würde dir auch mal gut tun.“ „Und was ist mit Andrea? Ich meine, es ist euer Familienwochenende und, ganz ehrlich, ich will nicht stören.“ „Du störst nicht. Und mit Andrea regele ich das …warte, das mache ich direkt.“ Semir griff zum Handy und wählte Andrea an. „Schäfer…“ „Ich liebe dich auch mein Schatz. Warum schickst du mir eine SMS über eine Messagebox?“ Andrea schwieg einen Augenblick. „Eine SMS? Ich hab dir keine SMS geschickt. Und warum sollte ich das über so ein Ding machen?“ „Das frag ich dich ja. Aber regeln wir nachher. Hör mal, wegen Morgen….“ „Nein Semir, bitte sag nicht, dass du Dienst hast. Das werden dir deine Kinder sehr übel nehmen!“ Semir lächelte leicht, denn er wusste genau was Andrea nun dachte. „Nein, nein! Das hatte ich überhaupt nicht vor. Aber Alex ist allein am Wochenende und ich dachte, er könnte doch mit uns kommen.“ „Ja sicher, damit hab ich kein Problem und die Mädchen sicher auch nicht. Für sie wäre es schlimmer, wenn du gar nichts mit ihnen machst. Außerdem gibt es uns die Gelegenheit dass wir beide etwas klären können.“ „Klären? Was denn?“ Semir fühlte ein Unbehagen. „Nur keine Angst. Es ist nichts Schlimmes.“ „Okay! Dann wird Alex morgen mit uns kommen.“ Er beendete das Gespräch. „Du bist dabei.“ „Danke Semir. Wir werden sicher viel Spaß haben. Dann treffen wir uns gegen zehn an der Zookasse?“ „Ja, zehn Uhr ist gut. Dann ist da nicht so viel los.“ Semir verließ die PAST.

    Ah. da bekommt Semir seinen Auftritt. Aber irgendwie beschleicht mich das Gefühl, das damit der Fall noch nicht ausgestanden ist. Zum einen, würde Semir diesen Häkki niemals gehen lassen und zum Andren würde Häkki Mikael niemals gehen lassen. Denn er würde, wenn er wieder gesund ist zur gnadenlosen Jagd auf ihn blasen. Und da Häkki nie fair kämpft sehe ich arge Probleme auf Semir zukommen

    Alex schrieb seinen Bericht fertig und machte sich dann auf den Weg nach Hause. Allerdings wollte er bei Jenny auch nicht ganz ohne etwas auftauchen und fuhr an einem Blumengeschäft, um einen schönen Strauß Sommerblumen zu kaufen. Bei der Zusammenstellung verließ er sich auf die Bedienung und war auch mit dem Ergebnis zufrieden. Nun fuhr er nach Hause um zu duschen und sich noch etwas auszuruhen. In Gedanken ging er die Dinge durch, die er mit Jenny besprechen wollte. Er hoffte inständig, dass sie sich nicht mehr von dem Zusammentreffen erhoffte wie er, denn er wollte sie auf gar keinen Fall verletzen. Jenny war im Augenblick zerbrechlicher als Glas und er wusste genau, dass er mit sehr viel Gefühl vorgehen musste.Gegen halb sieben fuhr er zu ihr und brauchte knappe 15 Minuten. Da er nicht zu früh dort sein wollte, wartete er noch etwas im Wagen und legte sich die richtigen Worte zu Recht. Er musste sie sich sehr gut überlegen, damit Jenny es nicht falsch verstand, aber er musste es auch bestimmt machen, damit sie sich keine falsche Hoffnung machte. Es war ein Spagat den er sehr sorgfältig ausführen musste. „Weißt du Jenny…ich will nicht, dass du ein falsches Bild von mir bekommst, aber zwischen uns wird nie etwas laufen… nee….das geht gar nicht.“ Alex sprach laut um zu hören, wie es sich anhörte, war jedoch nicht mit dem Ergebnis zufrieden und wollte es nun darauf ankommen lassen. Der Zustand von Jenny war auf dem Weg der Besserung und er wollte es nicht zerstören. Pünktlich um sieben stand er mit dem Blumenstrauß in der Hand vor ihrer Tür und klingelte.

    Jenny legte den Kochlöffel zur Seite, ging zur Tür und drückte den Türsummer. Sie trug heute ein enges schwarzes Kleid, was ihre weiblichen Rundungen sehr gut zur Geltung brachte, strich es glatt und prüfte noch mal den Sitz ihrer Haare. Diese hatte sie hochgebunden.Dann sah sie durch den Spion und wartete bis der Besuch, der nun im Treppenhaus zu hören war, vor der Tür stand. Es war Alex. Sie öffnete die Tür. „Hi…“ hauchte sie leise und gab die Tür frei, um ihren Kollegen eintreten zu lassen. „Mhhhmmmm das riecht aber lecker.“ Jenny spürte die Röte im Gesicht aufsteigen und senkte verlegen den Kopf. „Danke, aber das ist nichts Besonderes. Es ist nur ein einfaches Ragout mit Nudeln. Ich bin leider keine Superköchin.“ „Mein Leibgericht..“ „Das freut mich. Wir können auch direkt essen.“ Alex hielt ihr den Strauß hin und Jenny sah ihn erstsaunt an. „Whow…der ist ja sehr schön.“ Sie nahm ihn und stellte die Blumen in die Vase. „Ich wusste gar nicht, dass du so schöne Blumen verschenkst.“ Alex kam zu ihr in die Küche. „Ich dachte, es gehört sich so.“ Jenny drehte sich zu ihm um. „Alex, ich ähm…ich…ich möchte mich bei dir entschuldigen.“ „Entschuldigen? Wofür?“ „Du weißt doch genau, was ich meine. Die Sache unter der Dusche. Ich …ich war nicht Herr meiner Sinne und in diesem Moment, da hab ich mich einfach nach Wärme gesehnt, nach Zärtlichkeit, nach Liebe. Ich wollte in den Arm genommen werden.“ Sie sah Alex verzweifelt an und dieser senkte lächelnd den Kopf. Er lehnte sich gegen die Arbeitsplatte. „Nur keine Sorge, ich habe es nicht für ernst genommen. Mach dir da mal keinen Kopf.“ Jennys Mine hellte auf. „Du hast es nicht falsch verstanden?“ „Nein Jenny. Sieh mal, du bist eine tolle Frau, du siehst gut aus und auch alles Andere stimmt an dir, aber… du bist einfach nicht mein Typ.“Ein Lachen ertönte und Jenny sah ihn an. „Also, so deutlich hat mir das noch niemand gesagt.“ „Du bist doch nicht enttäuscht oder? Ich meine, es wäre nicht gut gegangen mit uns. Wir sind jeden Tag zusammen und…“ „Nein…Nein. Ich bin nicht enttäuscht. Ich bin erleichtert. Ich dachte schon, dass ich bei dir Hoffnungen erweckt hätte und ich hatte Angst dich zu verletzen. Aber ich sehe es genau wie du. Wir sind Kollegen und wir sind Freunde. Da passt keine Beziehung. Lass uns essen.“ Gemeinsam deckten sie den Tisch und genossen das Ragout. Gegen Mitternacht fuhr Alex nach Hause und versprach Jenny morgen zum Bahnhof zu fahren.#

    Nur sechs Stunden später klingelte ihn der Wecker aus dem Schlaf. Er sah auf die Uhr. Es war eigentlich viel zu früh für ihn, doch dann fiel ihm ein, dass er Jenny zum Bahnhof bringen wollte. Der Zug sollte um neun fahren und so konnte er noch mit Jenny frühstücken. Bereits um sieben fuhr er zu ihr. Jenny wartete bereits vor der Türe und Alex war erstaunt, dass sie keine Koffer dabei hatte. „Kein Gepäck?“ „Das haben die heute Morgen schon abgeholt. Ist Service. Der Patient soll gar nicht erst schleppen. Alex, ich weiß nicht ob es richtig ist. Ich meine, wir haben doch so viel Arbeit und…“ Zweifel über das Vorhaben war deutlich zu hören, doch Alex lächelte leicht. „Jenny, du brauchst Erholung. Du kannst in diesen drei Wochen abschalten und ich bin der gleichen Meinung wie Isabel. Es wird dir gut tun. Bestimmt…die Arbeit schaffen wir schon.“ Alex versuchte Jenny davon zu überzeugen, dass das Vorhaben nicht falsch war. „Das weiß ich…aber ich habe Angst. Ich sehe immer wieder diese Bilder vor mir… wie Dieter…das Feuer und…“ sie stockte und sah nach oben. Alex spürte, dass sie wieder mit Tränen kämpfte und nahm sie in den Arm. „Es wird dir gut tun. Wollen wir am Bahnhof frühstücken? Dann sind wir nicht unter Druck.“ Jenny stimmte zu. Sie fuhren zum Bahnhof und suchten die Bäckerei auf, in der man auch ein leckeres Frühstück zu einem annehmbaren Preis ergattern konnte. Um kurz vor neun gingen sie auf den Bahnsteig, wo der Zug gerade einfuhr. „Whow, er ist sogar pünktlich.“ Jenny sah zum blauen Himmel hoch. „Ich hoffe nur, dass ich dort auch so schönes Wetter hab.“ „Wo geht es eigentlich hin?“ Alex fiel ein, dass er nicht einmal das Ziel von Jenny kannte. „Ins Bühlertal. Es soll dort wunderschön sein und ich hab mir die Gegend mal im Internet angesehen. Sie ist wirklich sehr schön. “ „Ah ja, das ist in der Nähe von Baden-Baden. Eine schöne Gegend.“ Jenny öffnete die Tür des Zuges und stieg ein. Doch Alex hielt sie noch einmal fest und umarmte sie „Ab in den Urlaub und hör auf dir zu sagen, dass du Schuld an Dieters Tod hast. Isabel hat vollkommen Recht. Du musst hier raus. Ich wünsche dir eine gute Fahrt und erhol dich!“ „Danke Alex und pass bitte auf dich und Semir auf. Ich möchte nicht noch einen guten Freund verlieren.“Jenny stieg ein. Sie suchte sich einen Platz am Fenster, von wo aus sie auch auf den Bahnsteig sehen konnte. Alex war immer noch da und hob die Hand. Der Zug fuhr ab. Alex winkte ihr noch hinterher und Jenny lehnte sich zurück. Sie schloss die Augen. War es wirklich richtig, dass sie so einfach fuhr, wo doch so viel Arbeit vorhanden war?