Beiträge von Elvira

    Semir traf mit Alex zusammen auf dem Parkplatz der PAST ein. „Morgen Partner!“ Semir erwiderte den Gruß und ein fester Händedruck zwischen den Männern folgte. „Hast du dich ein bisschen erholt?“ „Ja, mir geht es sehr gut.“ Sie betraten das Büro und wurden von Susanne begrüßt. Während Alex sich erst einmal einen Kaffee holte, ging Semir bereits ins Büro und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. Er sah sich kurz um und bemerkte, dass alle Kollegen mit ihrer Arbeit beschäftigt waren.„Drei Jahre….drei Jahre…drei verdammte Jahre…“Er hörte nicht wie Alex ins Büro kam. „Was ist denn in drei Jahre?“ Semir zuckte zusammen und sah seinen Partner an. „Nichts…ich… ich war in Gedanken…“ „Und was beschäftigt dich so?“ Semir sah ihn an. „Ich weiß es nicht. Es sind so viele verschiedene Dinge. Irgendwie denke ich gerade an alles und an nichts.“ „Du willst nicht darüber reden? Ich könnte dir vielleicht helfen.“ Semir lächelte leicht. „Nein…und das gilt für Beides. Ich will nicht darüber reden und du kannst mir nicht helfen. Niemand kann mir helfen…“Alex sah ihn ernst an. „Was ist los? Du tust gerade so, als würdest du ….Semir? Was stimmt nicht mit dir? Seit gestern bist du wie ausgewechselt. Hat das was mit der Untersuchung zu tun?“ Semir schüttelte den Kopf. „Okay… aber du könntest mir doch sagen, was dich bedrückt. Hast du Alpträume?“ Alex versuchte alles, um etwas aus seinem Partner hervor zu locken, doch dieser schüttelte erneut den Kopf. „Nein…keine Alpträume. Sorry Alex…lass uns Streife fahren.“ wechselte Semir das Thema, schnappte sich seine Jacke und verließ das Büro. „Das machen wir, aber ich werde fahren. Du bist mir etwas zu Fahrig.“ folgte Alex seinem Partner „Ja kein Problem.“ Alex stutzte. „Okay, fahren wir los.“ Doch auch im Auto schwieg Semir sich aus. Sein Handy klingelte. Er sah auf das Display. Eine SMS wurde ihm angekündigt.

    Semir öffnete die Nachricht und las. „Oh man, schon wieder eine SMS.“ „Wie SMS?“ Alex sah ihn kurz an. „Die SMS. Ich liebe dich, mein Herz. Ich kann nicht ohne dich leben. Komm zu mir!“ „Wieder von dieser Messagebox?“ Alex wandte seinen Blick nur kurz zu Semir und dann wieder auf die Straße. „Ja, irgendwie scheint diese Person nicht zu merken, dass er oder sie die falsche Nummer anschreiben.“ „Wieso, wenn sie von Andrea ist, dann ist es doch okay.“ Alex grinste breit. „Sie ist aber nicht von Andrea. Ich hab sie doch gefragt.“ „Okay…Wenn der Absender jetzt von dir gefordert hätte, zurückzurufen, dann würde ich fast auf einen Virus tippen. Dumm das du nicht antworten kannst.“ „Ja, aber der Absender wird es sicher bald lassen. Ich meine, wenn er keine Antwort erhält. Auch wenn ich nicht verstehe, warum er seiner Liebsten oder sie ihrem, eine Liebesbotschaft über einen Messenger schickt. Ich meine, wie soll denn der oder die Angebetete darauf antworten?“ Alex zog die Schultern hoch. „Weiß nicht. Vielleicht will er oder sie ja auch nicht, dass der Empfänger antwortet.“ Semir setzte sich auf. „Du denkst an Stalking?“ Wieder zog Alex die Schultern hoch. „Wäre doch möglich oder?“ „Ja schon… aber gerade dann würde der oder die doch auf die richtige Nummer schreiben und nicht ständig eine falsche oder?“ „Es sei denn, dass deine Nummer gar nicht die falsche ist und er oder sie dich meint.“ Alex grinste breit. „Du meinst ich bin ein Stalkingopfer? Sehe ich aus, als müsste ich so etwas haben?“ Semir wurde lauter. „Hey, ich sage doch nur, dass es sein könnte, dass du gestalkt wirst. Die Frage ist nur, wer es sein könnte? Vielleicht jemand den du mal in den Knast gebracht hast und der sich nun mit Psychoterror rächen will.“ Semir stöhnte leise auf und warf sein Handy auf die Ablage. „Darüber Mutmaßungen anzustellen ist ehrlich gesagt sinnlos. Ich werde die Nachrichten einfach ignorieren und gut ist. Irgendwann wird die Person sicher aufgeben.“

    „Hast du denn irgendeinen Verdacht, wer das sein könnte? Also ich meine wenn du tatsächlich betroffen wärst?“ „Nein, keinen wirklichen Verdacht. Aber wenn ich so lese, was diese Person schreibt, dann kann es nur eine Frau sein. Ich les dir mal vor was ich bisher für Nachrichten bekommen habe. Also: Ich liebe dich! Verlasse deine Familie für mich und komm zu mir. Oder hier: Du gehörst nur mir! Du fehlst mir! Ich sehne mich mit jeder Zelle meines Körpers nach dir! Ich meine, es liest sich ja richtig gut und diese Person scheint ne Menge Gefühl zu haben. Der wirkliche Empfänger kann sich richtig glücklich schätzen.“ Alex sah seinen Freund an. „Ja doch…schade dass ich solche Nachrichten nicht bekomme.“ „Ha ha…ich hoffe nur, derjenige bemerkt bald seinen Irrtum und lässt mich wieder in Ruhe. Es nervt nämlich ganz schön. Na egal…guck mal da hinten auf dem Standstreifen, da hat jemand seinen Wagen vergessen.“ Semir grinste leicht und Alex fuhr rechts ran. Warnblinklicht warnte den nachfolgenden Verkehr. Semir stieg aus und ging zum Wagen. Niemand saß darin. Er drehte sich zu Alex um und zog die Schultern hoch. Auch Alex kam dazu. „Hier ist niemand. Der Wagen ist ordnungsgemäß verschlossen. Vielleicht hatte der Fahrer kein Benzin mehr und ist mit einem Kanister losgelaufen.“ Alex zog die Schultern hoch. „Schon möglich. Aber er hätte den Wagen absichern müssen. Machen wir mal ne Abfrage.“ Er ging zum Dienstwagen zurück und griff das Mikro. „Cobra 11 an Zentrale! Halterabfrage: Bergheim – August-Siegfried- 8 7 7“Alex sah zu Semir, der den Wagen genauer untersuchte. „Zentrale an Cobra 11. Der Wagen ist seit gestern als gestohlen gemeldet.“ plärrte es aus dem Lautsprecher. „Verstanden, der Wagen steht an der A4 bei Kilometer 33, 8 auf dem Standstreifen. Informiert bitte die Kollegen vom Abschleppdienst und den Besitzer! Cobra 11 Ende!“ Alex legte das Mikro wieder ins Auto und ging zu Semir. „Der Wagen ist gestohlen.“ Semir nickte. Er wandte Alex noch den Rücken zu und drehte sich nun um. In seinen Händen hielt er ein kleines Plakat.

    „Du gehörst mir, Semir! Bald ist es soweit.“ las Alex vor. „Okay… das ist unheimlich.“ „Ja allerdings. Für mich wird es immer klarer, dass die Nachrichten keine Irrläufer sind. Sie sind in der Tat an mich gerichtet.“ „Sieht ganz so aus. Okay… was wollen wir jetzt machen?“ Alex sah seinen Freund und Partner an. „Lass uns fahren…“ Semir ging zum Wagen und Alex folgte ihm. „Weißt du was, wir könnten eine Fangschaltung für dein Handy einrichten. Dann könnten wir den Absender kriegen. Und dann bekommst du auch wieder Ruhe.“ „Die Nachrichten kommen von einer Messagebox. Du kannst in jedem gottverdammten Internetanschluss eine Nachricht schickten. Da gibt es nichts zurück zu verfolgen.“ Semir schlug wütend auf die Motorhaube. „Hey beruhige dich. Hast du außer diesen Nachrichten noch anderes bekommen? Geschenke, Liebesbriefe?“ „Nein, aber ich denke das wird noch kommen. Aber ehrlich gesagt ist es auch egal. Es ist eh zu spät.“ Semir setzte sich auf den Beifahrersitz, lehnte den Kopf an die Stütze und schloss die Augen. „Bitte was? Semir rede mit mir! Du bist wie ausgewechselt!“ Semir schwieg und sah aus dem Fenster. „Ich weiß nur, dass die Nachrichten nicht von Andrea kommen.“ „Was ist mit dir? Das liegt doch nicht nur an diesen Nachrichten. Du bist irgendwie anders!“ „Alex… bitte hake nicht weiter nach. Ich will nicht darüber reden. Bitte akzeptiere es einfach.“ Alex verstand, dass er seinen Partner nicht bedrängen sollte. „Okay, wenn du nicht reden willst, dann nicht. Der Typ oder die Frau scheint nicht wirklich mit dir in Kontakt treten zu wollen. Mir kommt es eher vor, als würde er oder sie dir Angst machen wollen.“ „Andrea ist auch schon eifersüchtig.“ Semir drehte seinen Kopf kurz zu Alex und sah seinen Partner an. Dieser lächelte leicht. „Warum sprichst du nicht mal mit Isabel?“ Sofort setzte Semir sich gerade hin. „Was? Warum denn?“ Empörung war in der Stimme zu hören. „Du könntest ihr doch erzählen, dass du dich belästigt fühlst und nicht weißt, was du tun sollst. Ich meine, das einfachste wäre, deine Karte auszutauschen.“ Semir grummelte nur.

    Nein, wie kommst du darauf? Ich warte, dass der achte Stock zu uns nach unten kommt.“

    Ich glaub da kannst lange warten .Diese Stockwerke sind einfach zu stur und zu faul runter zu kommen :D

    Tja, da ist Paulsen schon mal Geschichte. Scheinbar ist es für alle sehr überraschend, dass ein totgeglaubter Gangster wieder auftaucht. Man darf sich aber auch nie zu sicher sein.

    Dana spürte Hunger und ging aus ihrem Zimmer in die Küche. Im Wohnzimmer saß ihr Vater und irgendwas stimmte nicht mit ihm. Er saß zusammen gesunken auf der Couch und starrte auf den ausgeschalteten Fernseher. „Semir? Ist alles in Ordnung?“ Sie ging zu ihm und sah eine Träne in seinen Augen. „Was hast du denn?“ „Nichts, Dana… es ist alles bestens.“ „Ach echt? Wen willst du das denn erzählen?“ Semir lächelte leicht. „Wirklich, es ist nichts. Mir ist nur etwas ins Auge geflogen.“ „Ja klar um neun am Abend. Was war das denn?“ Dana ließ nicht locker. Semir sah sie an. „Dana, bitte. Ich will im Augenblick nicht darüber sprechen. Akzeptier das bitte.“ Er flehte seine Tochter regelrecht an. „Ist es wegen dem Tod von Dieter?“ Semir stöhnte auf. Seine große Tochter war nicht so einfach zu beruhigen, wie Ayda oder Lilly. „Ja…ich… ich dachte wieder an die Zeit, wo…“ Dana setzte sich vor ihn auf den Boden und schmiegte sich plötzlich an ihn. „Ich weiß wie es ist. Ich denke auch sehr oft an Mama und Papa und ich sehne mich nach den Momenten, wo sie mich einfach in den Arm nahmen. Es tut immer noch so weh und ich habe niemanden, mit dem ich darüber sprechen kann. Keiner kann mir helfen.“ Semir stutzte. Seine Tochter sprach mit ihm über die Trauer und sie schien sich wirklich einsam zu fühlen. Er zog sie hoch und sie ließ es geschehen. Nur wenig später saßen Vater und Tochter auf der Couch und schmiegten sich aneinander. „Dana…ich will dir ein guter Vater sein. Ich bin für dich da und wenn du reden willst, dann tu es. Ich habe dich sehr lieb.“ „Ich dich auch, Papa. Ich liebe dich auch.“ Dana fing an zu weinen und Semir drückte sie fester an sich. „Ich weiß, mein Schatz. Ich weiß…“ Stundenlang saßen sie nun dort und Dana schlief irgendwann ein. Auch Semir schloss die Augen.

    Mitten in der Nacht wachte Semir auf und wunderte sich, dass er immer noch auf der Couch saß. Sein Arm war schwer und nun bemerkte er auch, dass Dana in seinen Armen schlief. „Dana…hey...komm lass uns ins Bett gehen.“Das Mädchen öffnete die Augen und nickte. Schwankend ging sie in ihr Zimmer und Semir in das Seine. Ein Blick auf der Uhr zeigte ihm, dass es gerade Mitternacht war. Schnell war er wieder eingeschlafen und wurde nur sieben Stunden später aus dem Schlaf geweckt. Er stand auf und duschte kurz. Als er dann in die Küche kam, war der Tisch bereits gedeckt und es roch nach frischem Kaffee. „Guten Morgen, Papa…“ begrüßte Dana ihren Vater. „Was machst du denn schon auf?“ staunte er. „Ich konnte nicht schlafen und dachte, wir könnten zusammen frühstücken. Ich muss gleich eh zur Schule.“ Semir lächelte und nickte. Schade, dass Dana erst jetzt ein bisschen Familiensinn entwickelte. Jetzt wo ihm nur noch wenig Zeit blieb. Wieder dachte er an das Gespräch mit dem Arzt. Doch schnell war er wieder in der Wirklichkeit. Die Zeit, die ihm noch blieb, würde er nun genießen. Er nahm sich vor, keinem von seiner Erkrankung zu erzählen, denn es reichte ihm schon, dass Alex und auch Dana bemerkt hatten, dass etwas nicht stimmte. Dana konnte er das Märchen mit Dieters Tod erzählen, aber Alex würde es ihm nicht abkaufen. Dennoch konnte er den Gedanken nicht ganz verdrängen. Er musste höllisch aufpassen, dass Alex nicht doch etwas merkte. Auch Andrea würde er nichts sagen, denn niemand sollte ihn bedauern oder aber aus Mitleid wieder mit ihm zusammen ziehen wollen. Er wusste auch, dass wenn Krüger etwas erfuhr, er sofort in den Innendienst versetzt werden würde und das war etwas, dass er auf gar keinen Fall wollte. „Hast du keinen Hunger?“ riss Danas Stimme ihn aus den Gedanken. „Doch…doch…Dana…ich glaub ich habe dir viel zu selten gesagt, dass ich sehr stolz auf dich bin.“ Dana sah ihn erstaunt an. „Echt? Ich dachte, ich bin eher eine Last für dich.“ „Du bist keine Last für mich. Du bist mein Kind und ich werde solange ich kann für dich da sein. In allen Lebenslagen..“ Semir lächelte seine Tochter an. „Danke Papa….“

    Ja so kennen wir Ben. Erst einmal futtern. Egal was passiert. Ben hat immer Hunger. Mikael macht gerade eine schwere zeit durch und da könnten ihn seine Freunde helfen. Nur ob er Antworten auf die Fragen bekommt?

    Oh oh jetzt wissen wir auch wer Mario Torres ist. Ein ganz übler Zeitgenosse, der unseren Helden den Tod versprochen hat. Erinnert mich an Hofer. Der wollte ja auch alle umbringen. Die Geschichte scheint spannender zu werden, als erwartet. Das klingt nach viel Action und dramatischen Szenen. Ob der Unfall nun tatsächlich nur ein Zufall war? Ich glaub da nicht mehr dran.

    Alex sah die Ärztin an, als er eintrat. „Herr Brandt, bitte setzen Sie sich.“ Er folgte diesem Befehl. „Nun wir können es eigentlich kurz machen. Sie sind vollkommen gesund. Ich gratuliere. Nicht einmal einen Vitaminmangel kann ich feststellen. Wenn Sie nicht gerade von einer Kugel erwischt werden oder einen Unfall haben, können Sie 100 Jahre alt werden.“ Sie sah ihn über den Rand ihrer Brille an. „Das klingt doch sehr gut. Obwohl ich eigentlich dachte, dass ich mal Urlaub auf Krankenschein machen könnte.“ „Seien Sie froh, dass Sie gesund sind.“ Alex wurde wieder entlassen und ging in den Wartebereich. Semir saß dort auf dem Stuhl und schien in sich gekehrt. „Hey… was ist los?“ Semir zuckte zusammen und blickte hoch. Er lächelte nervös. „Alles in Butter.“ „Na dann lass uns fahren. Ich bin froh, wenn ich hier raus komme. Ich bin vollkommen gesund. Genau wie du.“ Semir gab keine Antwort, sondern erhob sich wortlos und ging los. Alex spürte, dass etwas nicht stimmen konnte. „Moment mal…was ist mit dir? Du siehst so niedergeschlagen aus. Bist du nicht gesund?“ Semir reagierte nicht und Alex packte ihn am Arm. Er zwang Semir damit, ihn anzusehen. „Doch…alles bestens.“ „Okay…Dann fahren wir zurück.“ Alex musterte seinen Partner. „Klar… fahren wir unsere Streife.“ Die Fahrt zur PAST ging schweigend ab. Irgendwie war Semir nachdenklich. „Ist wirklich alles in Ordnung?“ „Ja Alex. Es ist alles in Ordnung. Wirklich. Ich bin topfit. Im Augenblick hab ich nur Kopfschmerzen. Die sind auf einmal angefangen und…“ ein besorgter Blick von Alex traf ihn. „Soll ich dich nach Hause fahren? Ich meine, du könntest dir den Tag frei nehmen und ausruhen. Kopfschmerzen sind ja nicht ohne.“ Doch Semir schüttelte nur den Kopf. „Nein…ich werde mir gleich ein Aspirin einwerfen dann geht das schon wieder.“ „Gut… aber wenn es nicht mehr geht, dann sag bitte Bescheid. Die Chefin will mit Sicherheit gleich wissen, was los ist.“ Alex lenkte den Wagen über die Autobahn zur PAST. Dort angekommen stieg Semir aus, nahm sich ein Aspirin aus dem Medizinschrank der PAST und warf sie sich ein. Dann ging er ins Büro. „Wir müssen heute die Berichte schreiben. Die Krüger hat mir schon eine Erinnerung geschrieben.“ Alex nickte. „Klar, kein Ding.“

    Gegen fünf fuhr Semir nach Hause und warf den Schlüssel in die kleine Schale auf der Ablage. „Wenn die Krankheit weiter schreitet wie bisher werden Sie noch ungefähr drei Jahre leben.“ hörte er wieder die Worte des Arztes. Warum wurde das nicht schon vorher herausgefunden? Er machte doch diese Untersuchungen nicht zum ersten Mal. Bisher war er immer fit. Wie konnte es sein? Was war es? Eine Art Krebs? Die Gedanken kreisten und er setzte sich an den PC um nach dieser Art der Erkrankung zu suchen. Doch er kannte ja nicht einmal den Namen. Nur das es sich um eine zelldegenerativen Erkrankung handelte. Er gab den Begriff in die Suchmaschine und sah tausende von Beiträgen die sich damit befassten. Er klickte die erste an und las sich die Erklärung durch. So machte er es mit weiteren Beiträgen, bis er sich müde die Augen rieb. Schlauer wurde er dadurch nicht. Die Vermutungen gingen von harmlosen bis hin zu bösartigen Erkrankungen. Dass er sterben würde, hatte der Arzt ja schon gesagt, also konnte es ihm ja eigentlich egal sein, was es genau war. Sein Tod war vorbestimmt. Semir spürte Angst. Er war noch nicht bereit zum Sterben. Er wollte doch noch so viel machen. Er wollte mit Andrea zusammen leben und… er wollte doch Großvater werden. Eine Träne lief ihn an der Wange runter. Er würde seine Kinder nicht aufwachsen sehen. Er war am Ende seines Lebens angekommen. Was hatte er erreicht? Nichts! Er hatte nur gearbeitet, er hatte eine Familie gegründet und diese auch verloren und gerade jetzt wo er sie wieder für sich gewinnen konnte, sollte es vorbei sein? Was sollte er nur tun? Er sah auf die Uhr. Es war schon neun und er bemerkte, dass er kaum dahinter kam, wie die Zeit vergangen war. Zeit! Dieses kleine Wort war ihm plötzlich so wichtig. 36 Monate waren keine lange Zeit und sie verging so schnell. Er musste jeden Tag davon genießen. Würde er Schmerzen bekommen? Verdammt, er hatte den Arzt nicht gefragt, wie diese Krankheit sich bemerkbar machte. Er spürte bisher noch keine Schmerzen. Nichts. Kein Unwohlsein, kein Fieber. Es ging ihm doch gut. Vielleicht war es ja ein Irrtum. Ja…es könnte doch ein Ärztefehler gewesen sein. Die Blutproben könnten vertauscht worden sein…Vielleicht hatte derjenige, der sein Blut untersucht hatte, ja etwas fehlinterpretiert! Ja…das konnte es nur sein. Er war noch nicht bereit zum Sterben.

    Oha....also ich habe das dumpfe Gefühl das dieser Häkki wieder da ist oder aber ein Verwandter von ihm, der nun Rache an Mikael nimmt. Dieser Heikinnen ist ziemlich undurchsichtig. Das Mikael da ein bisschen Skepsis an den Tag legt ist nachdem was er erlebt hat auch nicht zu verdenken. Ich bin gespannt wie es weiter geht und sehe da noch üble Zeiten auf unsere Helden zukommen.

    Wir haben einen Namen! "Torres" Und bei dem Namen, verliert sogar der coole Alex die Fassung. Na das muss ja ein ziemlich übler Zeitgenosse sein. Bin gespannt was Semir dazu sagt, falls er schon dazu in der Lage sein wird. Das ist aber auch eine Frechheit von Alex zu vermuten, das Hartmut sich irrt. Ein Genie irrt nie.

    „Pass auf Alex!“ Sie nahm Anlauf und schon sprang das Kind. Semir der neben Alex stand hielt den Atem an. „Das ist verdammt hoch!“ „Sie kann das aber…“ grinste Alex als Ayda ins Wasser tauchte. Nach wenigen Sekunden tauchte das Mädchen auf und schwamm an den Rand. „Papa, kannst du das auch?“ „Ja sicher!“ Semir erklomm die Treppe und stellte sich auf das Sprungbrett. Er federte ein wenig und tat es dann seiner Tochter nach. Dana mischte sich unter die anderen Jugendlichen und Semir bemerkte, dass da der eine oder andere männliche Badegast seine Tochter begutachtete. Er fand es zwar nicht gut und als er einen der Jungen anmachen wollte, griff Andrea ein. „Lass sie doch. Sie weiß genau was sie will. Und sie ist sicher keine, die sich so einfach rum kriegen lässt.“ „Du siehst doch, wie der sie regelrecht auszieht, obwohl… so viel hat sie ja nicht einmal an. Dieses Ding, was sie da Bikini nennt ist ein Nichts. Das ist fast gar nichts!“ „Semir, sie ist ein junges hübsches Mädchen, das ihre Reize kennen lernt. Das ist ein ganz natürlicher Prozess. Je weniger du dich da einmischst umso besser ist es für Dana.“ Semir sah sie kurz an. „Meinst du?“ „Ja das meine ich und leg dich hin und lass dich ein bisschen bräunen. Ich werde ein Auge auf Dana werfen.“Semir legte sich hin und äugte immer wieder zu dem jungen Mann, der mit Dana am Beckenrand flirtete. Doch irgendwann ließ es nach und er genoss den ruhigen Tag. Nach guten fünf Stunden verließen sie das Freibad. „Semir…darf ich noch etwas mit Toni hier bleiben?“ Dana sah ihren Vater an. „Wie kommst du denn nach Hause?“ „Toni fährt mich bestimmt. Ich will noch nicht heim. Bitte…“ „Nein…“ legte Semir fest. „Semir, nun lass sie doch noch etwas. Sie ist doch schon 16 und sie weiß was sie macht.“ legte Andrea ein gutes Wort für ihre Stieftochter ein. Diese sah sie verwundert an. „Wir waren doch auch mal jung und fünf ist nun wirklich keine Zeit für Dana nach Hause zu gehen. Sie ist doch kein kleines Kind mehr.“ Andrea legte sich ins Zeug für Dana und Semir gab nach. „Also gut, aber um Acht bist du zuhause okay?“ Dana strahlte und nickte. Dann zog sie Andrea zur Seite. „Danke…das war cool.“Andrea lächelte. „Viel Spaß und enttäusche mich bitte nicht.“ Schon waren die Jugendlichen verschwunden. Das Wochenende war für alle viel zu kurz und am Sonntagabend verabschiedete sich Semir von seinen Kindern und von Andrea. „Wir sehen uns nächstes Wochenende.“ Man merkte, dass es Semir schwer fiel, seine Familie zu verlassen, doch es brachte nichts denn er musste morgen wieder zum Dienst.

    Der Montag ließ sich nicht aufhalten und um sieben klingelte der Wecker Semir aus seinen Träumen. Er stand auf, duschte, frühstückte und fuhr gegen Acht zum Revier. Alex traf nur wenige Minuten nach ihm im Büro ein. Susanne saß wie immer schon an ihrem Platz und auch Kim Krüger war anwesend. „Um elf müssen wir zum Doc. Abschlussgespräch. Ich hoffe bei dir wird alles klar sein.“ Semir sah Alex fragend an. „Ja sicher, warum denn nicht? Ich bin topfit.“ „Ja…ich auch…“ Gegen zehn fuhren sie nach Köln und machen sich wieder auf eine lange Wartezeit bereit. „Ich sag dir, heute werde ich sicher nicht so lange warten. Die können mir den Bericht ja auch per Post zusenden. Ist doch eh alles okay.“ machte Semir seinen Unmut wieder kund. Kaum saßen sie, als aus dem Lautsprecher eine weibliche Stimme kam. „Herr Gerkhan, bitte in Raum 7! Herr Brandt bitte in Raum 9!“ Die Beiden standen auf und gingen in die angegebenen Räume. Semir sah einen Mann in seinem Alter am Schreibtisch sitzen, der auf einige Blätter vor ihm blickte. „Herr Gerkhan, setzen Sie sich doch bitte.“ Der Arzt hob nicht einmal den Blick von dem Papier. Semir führte den Befehl aus und sah ihn erwartungsvoll an. „Ich denke mal, Sie sagen mir jetzt, dass ich vollständig gesund bin und mindestens 100 Jahre alt werde, sofern mich nicht eine Kugel erwischt werde oder mich ein Unfall ereilt.“ Jetzt sah der Arzt ihn ernst an und schüttelte den Kopf. „Ich würde es gern tun, aber leider kann ich es nicht.“ Semirs Grinsen verschwand. „Was soll das heißen?“ Unsicherheit machte sich breit und er schluckte schwer. „Nun ja… es ist nicht einfach, aber wir haben in Ihrem Blut Hinweise gefunden, die darauf schließen lassen, dass Sie an einer degenerativen Zellerkrankung leiden.“ „Was meinen Sie damit genau?“ Er setzte sich gerade auf. „Ich weiß, ich könnte Ihnen jetzt einen der lateinischen Namen um die Ohren schlagen, aber das hilft Ihnen nicht weiter. Ich versuche es mal zu erklären. Sie leiden an einer Erkrankung, die die Zellen langsam absterben lassen. Es ist ein schleichender Prozess, der sich leider nicht aufhalten lässt. Es wundert mich, dass wir das nicht schon vorher festgestellt haben, aber das Blutbild ist eindeutig!“ Semir schluckte. „Was…was heißt das für mich?“ Seine Stimme wurde heiserer und Angst schwang mit. „Nun…ich würde Ihnen gern eine positive Prognose geben, aber leider kann ich das nicht. Wenn die Krankheit weiter schreitet wie bisher, werden Sie noch ungefähr drei Jahre leben. Das Tempo lässt sich leider nicht errechnen. Es kann auch schneller gehen.“ Der Arzt sah ihn mitleidig an. „Ich werde daran sterben?“ Semir sah den Mann mit weit offenen Augen an. Er glaubte irgendwie nicht, dass das was er eben gehört hatte, wirklich wahr war. „Es tut mir Leid, gegen diesen Zellverfall gibt es kein Heilmittel.“ Semir stand auf und ging zur Tür. Dann drehte er sich noch einmal um. „Danke Doc…für die Offenheit…“ „Warten Sie, Herr Gerkhan…hier, das ist ein Spezialist, der sich mit der Erkrankung auskennt. Ich war so frei, und habe Ihnen einen Termin gemacht. Er ist in drei Wochen.“ Der Arzt hielt ihm eine Karte hin, die Semir annahm und einsteckte. Er verließ den Raum und ließ sich im Wartebereich auf den Stuhl fallen. „Drei Jahre…drei Jahre …drei Jahre“ schallte es in seinen Kopf. Mit so einer niederschmetternden Antwort hatte er nicht gerechnet.

    Kein Wunder das Lilly völlig geschockt ist. Nicht nur der Unfall sondern auch der Anblick des toten Mannes haben das ausgelöst. Es muss grausam für ein Kind sein so etwas mitzumachen. Ich war zum Glück noch nie in einem schweren Unfall verwickelt. Sowas muss ich nicht haben. Ja, Susanne...wer ruft da bei Alex an? Es könnte die Chefin sein, Susanne... Hartmut....Jemand Anderer fiel mir gerade nicht ein. ...

    Nachdem sie den Zoo besichtigt, das Foto abgeholt hatten, verließ die Familie samt Kollege den Zoo. Lilly schlief auf demArm von Alex ein. Sanft legte der smarte Hauptkommissar das kleine Mädchen in ihren Autositz und schnallte sie an. Lilly wurde nicht einmal wach. Auch Ayda war völlig fertig. „Schnall dich an, mein Schatz. Wir fahren für heute nach Hause und morgen werden wir dann ins Freibad gehen.“ „Ich hab dich lieb, Papa. Das war ein wunderschöner Tag.“ Ayda sah ihren Vater noch einmal an, schloss den Gurt und dann die Augen. Nur wenig später war sie eingeschlafen. Semir wandte sich an Alex. „Danke, dass du dich so um die Kinder gekümmert hast.“ „Na, danke dass ich dabei sein durfte. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich je so viel gespielt und Spaß hatte. Es war ein sehr schöner Tag.“ „Magst du morgen auch mit ins Freibad kommen? Die Kinder würden sich bestimmt freuen.“ Er sah Alex bittend an. „Nun, warum nicht. Ich war schon ewig nicht mehr schwimmen. Bin bestimmt schon eingerostet.“ Alex verabschiedete sich von ihm und von Andrea. „Bis morgen Alex.“ Andrea reckte sich und gab ihm einen Kuss, was ihm direkt einen bösen Blick von Semir einbrachte. Entschuldigend grinste er und verschwand zu seinem Auto. Kurz hupend fuhr er an die Familie vorbei. Semir hob die Hand, setzte sich ans Steuer und hängte sich an. Gemeinsam mit Andrea brachte er die Kinder ins Bett, die nicht einmal beim hineintragen in die Wohnung wach wurden. „Die sind völlig fertig.“ „Ja, es war anstrengend. Aber es ist schön zu sehen wie zufrieden sie sind.“ Sie deckten die Kinder zu und gingen ins Wohnzimmer. „Und was machen wir jetzt mit dem angebrochenen Abend?“ Andrea lehnte sich an ihn. „Ich bin auch etwas geschlaucht. Bleibst du heute Nacht bei mir?“ „Nun, wenn du so müde bist, sollte ich vielleicht nach Hause fahren.“ Andrea sah ihn an. „Zum Kuscheln bleibt mir noch genügend Kraft. Aber nur wenn du auch willst.“ Semir grinste breit. „Dann lass uns doch einfach ins Schlafzimmer gehen. Ich könnte jetzt eine weiche Unterlage gebrauchen.“ Nur wenig später waren beide verschwunden.

    Am Sonntag klingelte der Wecker um neun und Alex schwang sich aus dem Bett. Heute würde er mit Familie Schäfer/Gerkhan ins Freibad gehen. Auch Dana wollte sich anschließen, da sie sich mit ihrer Freundin gestritten hatte und früher wieder zuhause war, als gedacht. Er suchte in seinem Schrank nach seiner Badehose und stellte fest, dass sie auch schon bessere Tage gesehen hatte, doch es brachte nichts. Er hatte nur die eine und die würde es hoffentlich heute aushalten. Schnell noch Handtücher und Duschgel eingepackt und dann ab unter die Dusche. Nach einer guten halben Stunde war er abreisefertig und fuhr zu Andreas Wohnung, wo er von der Familie bereits erwartet wurde. Die Kinder stürmten auf ihn zu und Ayda zeigte ihm sofort ihren neuen Bikini. Als Semir ihn sah, sah er Andrea an. „Das ist ja fast nix…“„Das ist ein ganz normaler Bikini wie ich ihn auch trage.“ „Mama…können wir jetzt los? Ich will Alex zeigen dass ich schon vom Dreier springen kann und tauche! Bitte… Mama lass uns fahren!“ „Was hast du denn, das Ding ist doch gut…“ mischte sich Dana ein. Andrea sah ihre Stieftochter an und lächelte leicht. „Auf geht es!“ forderte Semir und alle verließen die Wohnung. „Ich fahre euch heute…“ Alex grinste. Semir nickte. Er holte die Kindersitze aus seinem Auto und baute sie schnell in das von Alex. Andrea und Dana setzten sich ebenfalls nach hinten, was sich als ziemlich eng heraus stellte. Auch heute schien das Wetter mit ihnen zu sein. Es war schon 23° und keine Wolke war zu sehen. Vor dem Freibad jedoch wurde die Geduld wieder auf eine harte Probe gestellt und nach einer halben Stunde waren sie drin. Die Wiesen waren regelrecht überfüllt und sie hatte große Probleme damit, eine freie Stelle zu finden. Doch weder Semir noch seine Begleitung gaben auf und fanden schlussendlich eine freie Stelle unter einem schattenspendenden Baum. Andrea breitete die Decke aus und alle ließen sich nieder. Ayda zog Alex sofort mit zum tiefen Becken und erklomm das Sprungbrett bei 3 Meter.

    Whow....eine sehr gute Beschreibung des Unfallherganges. Ja dieser verdammte Sekundenschlaf. Gerade bei den LKW-Fahrern ist das immer fatal. Termindruck, den Forderungen des Chefs nachkommen und schon kostet es Menschenleben. Die Situation im Fahrzeug war ebenfalls sehr gut beschrieben. Ich konnte mich richtig hineinversetzen.

    Der nächste Morgen fing mit einem guten Frühstück für Familie Gerkhan/Schäfer an. Ayda sah ihren Vater erwartungsvoll an. „Und was machen wir jetzt?“ „Wenn wir gefrühstückt haben, dann erfährst du es.“ „Ich will es aber jetzt wissen!“ Ayda verschränkte bockig ihre Arme vor der Brust. „Du bist viel zu ungeduldig. Möchte wissen woher du das hast.“ Andrea lachte laut auf. „Das ist eine Angewohnheit, die durch die väterlichen Gene übermittelt wurden.“ Sie beugte sich zu Semir und küsste ihn sanft. „Deine Gene.“ „Was? Ich bin die Geduld in Person!“ „Ja sicher doch. Okay, wir sind alle hier. Was hast du vor?“ „Nun, ich dachte wir gehen in den Zoo und auf die Kirmes.“ Doch der Jubel blieb zunächst aus. Ayda sah Lilly an und sie tuschelten etwas. „Was ist? Gefällt es euch nicht?“ Semir schien ein wenig enttäuscht zu sein. „Können wir denn später auch ins Freibad? Es ist doch so ein tolles Wetter.“ Ayda sah ihn bettelnd an. „Heute sind Zoo und Kirmes angesagt und morgen gehen wir ins Freibad.“ versprach Semir. Andrea deckte den Frühstückstisch für die Vier und nur wenig später saßen sie zusammen. „Wie in alten Zeiten.“ „Ja, und ich hätte nichts dagegen, wenn es öfter wäre.“ Semir stimmte zu. „Ich weiß. Wenn du willst, komme ich jeden Morgen her und wir frühstücken zusammen. Einfacher wäre natürlich, wenn wir wieder zusammen wohnen würden. Ich meine, wir…“ Semir machte eine Pause und sah Andrea an. „…wir wohnen nur zehn Minuten mit dem Auto auseinander. Das ist eine Distanz die ich sehr gut schaffe.“ Andrea lachte leise. „Mama…kriegen wir im Zoo ein Andenkenfoto?“ Ayda sah ihre Mutter bettelnd an und legte den Kopf schief. Welche Ähnlichkeit sie doch mit Semir hatte. Nicht nur verhaltenstechnisch.

    „Noch ein Foto? Wir haben doch vor vier Wochen eins gemacht.“ „Ja, aber da war Papa nicht dabei.“ Semir und Andrea wechselten einen Blick. Dann stimmte sie zu. „Gut, dann machen wir ein Erinnerungsfoto mit allen drauf. Und nun esst, sonst müssen wir gar nicht erst losgehen. Außerdem wird Alex auch schon warten.“ Ayda sah ihren Vater an. „Kommt Dana auch mit?“ Auch das Verhältnis zwischen den Kindern war angespannt, was Semir sehr bedauerte. Er machte sich jedes Mal Gedanken darüber wie er es ändern konnte. Doch ihm fiel einfach nichts ein. „Dana ist beieiner Freundin.“ „Gott sei Dank!“ „Ayda! Bitte. Sowas sagt man nicht. Dana ist deine Schwester.“ Andrea war über den Ausstoß ihrer Tochter erschrocken. „Aber sie ist immer so böse zu dir. Das darf sie nicht.“ setzte Ayda dagegen. „Wir essen jetzt und fahren dann los!“ warf Semir nun ein, der keinen Streit am Tisch wollte. Eine Stunde später waren sie unterwegs. Als sie am Zoo ankamen, sah Semir schon die lange Schlange, die dank dem schönen Wetter, vor der Kasse stand und wäre am liebsten umgekehrt, doch er löste sein Versprechen seinen Kindern gegenüber ein. „Guten Morgen Semir! Ich hab schon die Karten.“ riss ihn Alex Stimme aus den Gedanken. „Ich dachte, es wäre sinnvoller dann müssen wir nicht so lange warten. Einen Bollerwagen hab ich auch schon organisiert.“ Alex begrüßte Andrea und die Kinder. „Schön dass du mit uns den Tag verbringen willst.“ Alex sah sie an. „Schön dass ich mit euch kommen darf.“ Er nahm die Kinder an die Hand und ging mit ihnen zum Eingang. Semir und Andrea folgten. Kaum hatten sie das Drehkreuz passiert, rannten die Kinder los. Sie kamen nicht weit, denn nur wenige Meter hinter dem Eingang kam die Fotografin heran, die von allen Gästen Fotos machte, wenn die Gäste wollten. „Aber Alex muss auch mit auf das Bild!“ Semir sah seinen Partner an. „Du hast es gehört!“ Sie stellten sich auf und nur wenig später war das Bild gemacht. „Bevor Sie gehen, können Sie es sich beim Elefantenhaus abholen.“ erklärte die Fotografin.

    Alex lief mit den Kindern vor und irgendwie hatte man den Eindruck, es wären drei Kinder, die da durch den Zoo liefen. Alex tobte mit dem Mädchen auf dem Spielplatz und spielte mit ihnen Verfolgung über die Hängebrücke und über die ausrangierte Dampflok. Ayda und Lilly kreischen vor Vergnügen. Semir und Andrea sahen dem Treiben zu. Sie genossen die Zweisamkeit in der warmen Sonne. „Weißt du Semir, ich glaube wir müssen uns im Klaren darüber werden, was wir wollen. Seit ich angeschossen wurde, sind meine Gefühle für dich immer stärker geworden und ich gestehe, dass ich dich sehr liebe. Diese Scheidung und all das was passiert war, ist ein Fehler gewesen. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurück drehen.“ Andrea sah ihn an. Semir nickte. „Ja, ich wünschte es auch. Ich würde vieles anders machen. Meinen Job nicht an erster Stelle stehen lassen. Die Familie nicht so vernachlässigen…“ Andrea lachte auf. „Das hast du schon sehr oft versprochen. Aber nicht gehalten. Semir, du kannst genau wie ich nicht aus deiner Haut.“ Semir wurde verlegen. Er sah sie an und lächelte sanft. Langsam näherten sich die Münder und gerade als Semir sie küssen wollte, klingelte sein Handy. „Oh! „Entschuldige.“ Er griff nach dem kleinen Gerät und sah, dass er wieder eine SMS bekommen hatte. Kurz sah er sich die Nachricht an. „Das gibt es doch nicht!“ „Was ist denn?“ hakte Andrea nach. Semir zeigte ihr sein Handy. „Ich liebe dich und kann ohne dich nicht leben. Komm zu mir. Vergiss deine Familie. Warum gehst du mit dieser Schlampe in den Zoo?“ Sie drehte sich um und musterte jede Frau, die vorbei ging. „Also das sieht mir nicht mehr nach einem Irrläufer aus. Wer kann das sein?“ „Ich weiß es nicht. Ein Irrläufer ist das ganz sicher nicht. Bei einem okay…aber die zweite ist sicher keiner. Und hier wird ja auch ganz deutlich gesagt, dass sie mich beobachtet. Kein Wort zu Alex.“ Bevor Andrea noch etwas sagen konnte kamen Alex und die Kinder zu ihnen. „Wir haben Hunger!“ ertönte es im Chor. Andrea lachte. „Dann gehen wir was essen.“ Sie steuerten das Restaurant im Zoo an. „Wie ist die Untersuchung eigentlich gelaufen?“ Andrea sah abwechselnd von Semir zu Alex und zurück. „Untersuchung?“ hakte Semir etwas verwundert nach. „Ja, die Dienstfähigkeitsuntersuchung. Die müsst ihr doch jedes Jahr machen und es müsste eigentlich doch schon gelaufen sein oder?“ „Ach so…ja. Wir waren am Donnerstag da. Bei mir ist körperlich alles fit. Augen und Ohren sind auch okay. Genau wie bei Alex. Das einzige was nur noch fehlt sind die Ergebnisse der Blutuntersuchungen. Die kriegen wir am Montag.“

    Eine sehr schöne Geschichte. Was ist denn nun aus Häkki geworden? Wurde er nach Finnland ausgeliefert? Konnte Josh seine Freundschaft zu Mikael wieder aufbauen? Es sind noch so viele Fragen offen. Wäre schön wenn es darauf eine Antwort gibt. Ich freu mich auf deine nächste Story... :D

    Achtung im Rheinland in der Nähe von Köln ist gerade ein Steinschlag durch den Autoren ausgelöst worden. Schon gut möglich, das irgendwo Felsbrocken auf den Straßen liegen. :D

    Gott sei Dank. Die Familie ist vollzählig. Auch wenn Semir nicht in bester Verfassuing ist, so leben sie alle. Lilly braucht einen Kinderpsychologen, damit sie diesen Unfall verarbeiten kann. Alex und Ben wollen jetzt wissen wie es zum Unfall kam? Nicht nur die, Yon...nicht nur die.