Nein nicht die Alex-Ära
Beiträge von Elvira
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Semir hörte die Schritte und legte sich direkt wieder ins Bett und fuhr das Kopfteil so hoch, dass er essen konnte. Er versuchte ruhig zu atmen und fing an sein Frühstück zu genießen. Ines kam wieder rein. „Ah, Sie haben schon gegessen, sehr schön. Ich habe eben mit Dr. Wiegand gesprochen. Sie werden noch eine Flasche von dem Medikament benötigen. Danach ist aber auch Schluss.“ Semir nickte nur. Er wollte noch ein bisschen mitspielen und hatte sich schon überlegt, wie er den Schlauch manipulieren konnte. Er musste nur dafür sorgen, dass dieses Zeug nicht in seinen Körper geriet. „Sie haben heute ja alles aufgegessen. Das ist sehr gut…“ Er sah Schwester Ines an. „Sorry, ich meine wegen eben. Kann ich das Telefon nun bekommen?“ „Nicht heute…“ „Aber warum denn nicht? Ich bin soweit fit!“ Semir begehrte auf. „Sie brauchen die Ruhe. Bitte, Herr Gerkhan … genießen Sie es doch einfach.“ Wieder nickte Semir. „Okay…aber morgen will ich ein Telefon.“ „Natürlich. Möchten Sie noch auf die Toilette, bevor ich Sie wieder anstöpsel?“ Semir stand auf und beantwortete die Frage. „Whow…Sie sind richtig fit. Das ist sehr gut. Wenn das so weiter geht, dann sind Sie bald topfit.“ Semir nickte. „Was ist mit der Wunde am Bein? Wir haben da noch gar kein Verbandswechsel gemacht.“ „Das mache ich noch. Aber jetzt geht es erst einmal zur Toilette und dann legen Sie sich wieder hin.“ Semir sah die Frau an. Wenn sie nicht diese Gaumenspalte hätte, dann wäre sie ein richtig hübsches Mädchen, doch überhaupt nicht seine Altersklasse. „Wie alt sind Sie eigentlich?“ „Ich? Warum wollen Sie das denn wissen?“ Ines lächelte etwas verlegen. „Nun, ich würde es gern wissen.“ „Ich bin 28“ Semir nickte nachdenklich. „Und Sie haben sicher einen festen Freund, der es wundervoll findet, was Sie so alles in ihrem Dienst machen oder?“ Mit seiner Fragerei versuchte er das Vertrauen der Frau zu gewinnen. Wer weiß, wann er das gebrauchen konnte. Seinen Fluchtplan hatte er sich nun schon zu Recht gelegt. Heute Nacht würde er damit anfangen und spätestens morgen würde er von hier fliehen.
Ines versorgte ihren Geliebten und verließ nach einer knappen halben Stunde das Zimmer mit dem Tablett. Dann ging sie in ihr Zimmer und legte sich ins Bett. Sie hatte heute Abend noch mal Dienst und dann hatte sie eine Woche frei. Eine Woche in der sie nur für ihren Geliebten da sein wird. Doch jetzt brauchte sie eine Menge Schlaf. Als sie sich hinlegen wollte, kamen André und Moritz zu ihr ins Zimmern. „Wir sind bis Mitternacht nicht da. Kommst du mit ihm alleine klar?“ „Ja sicher. Er wird eh gleich wieder einschlafen und ich brauche auch Ruhe. Gebt aber nicht so viel Kohle aus! Ihr wollt doch wieder spielen gehen, oder?“ „Nun ja, ich hatte letztens eine Glückssträhne beim Poker und Moritz will heute mal mit mir hin. Wir sind wie gesagt gegen Mitternacht wieder da.“ Ines stöhnte leise auf. „Ihr solltet euch behandeln lassen. Diese Spielsucht ist nicht auszuhalten und wird euch noch ruinieren.“ Moritz und André verschwanden und Ines legte sich in ihr Bett. Sie nahm ein Bild unter ihrem Kissen hervor, welches ihren Geliebten zeigte. Sie küsste das Bild. „Wie schön wäre es, wenn wir uns ein Bett teilen würden. Du und ich…aber ich weiß, dass es bald soweit sein wird. Bald werden wir uns vereinen und dann werde ich von dir ein Kind bekommen.“ Sie schloss die Augen und träumte nur wenig später von einer gemeinsamen Zukunft. In ihrem Traum sah sie sich an der Seite ihres Geliebten in ihrem Haus am Meer und zwei kleine Mädchen liefen im Garten herum. Ines lächelte im Schlaf und fühlte sich sichtlich wohl. Sie ahnte nicht, dass ihr Geliebter in der Realität nichts von ihr wollte und seine Flucht vorbereitete.
Semir grinste leicht. Ines hatte nicht mitbekommen, dass der Zugang von ihm durch Toilettenpapier, welches er im Mund zu einer Kugel geformt hatte, verstopft war. Nichts von diesem Zeug würde in seine Vene fließen und ihn wieder schwächen. Zumindest nicht solange das Papier sich nicht auflöste. Er wartete gute zwei Stunden und zog dann seinen Tropfständer mit ins Bad. Dort ließ er das Wasser auf seinen Gips laufen und hoffte inständig, dass es klappte. Nach gut einer Stunde bemerkte er, dass die Konsistenz des Gipses veränderte. Er drehte den Arm und war nicht verwundert, dass es ohne Schmerzen ging. Der Arm war in Ordnung. Immer wieder drehte er den Arm und ballte die Faust. Der Gips wurde immer weicher und nach einer weiteren halben Stunde konnte er den Arm heraus ziehen. Er trocknete den Arm ab und machte ein paar Tests. Die Hand ließ sich normal bewegen. Nun machte er sich daran, von dem Tropf zu befreien und zog die Nadel raus. Er drückte die Wunde ab. Nach einer Weile schaute er nach, ob sie noch blutete. Sie tat es nicht. Nun verließ er das Zimmer. Die Schwester schien sich sicher zu sein, dass er nichts unternehmen würde, doch da hatte sie sich geschnitten. Er betrat den Flur und ging in das nächste Zimmer. Als er dort im Raum stand, brauchte er eine Weile, um zu verstehen, was hier passierte. Überall hing sein Bild. Ein Altar über dem sein Gesicht in Übergröße hing, war mit Kerzen versehen und rote Rosen umsäumten die ganze Fläche. „Das ist krank!“ Angewidert drehte er sich weg. Diese Schwester war seine Stalkerin, das war ihm klar. Er musste hier weg! Je eher desto besser! Doch wie? Das einzige war er trug war der Pyjama. Er hatte hier keine Schuhe und auch sonst nichts was er sich anziehen konnte.
Also gut, dann musste der Pyjama ausreichen. Hauptsache er kam von hier weg. Er sah auf die Uhr, die in dem Zimmer hing. Es war kurz nach 22:00 Uhr. Vorsichtig und sich immer wieder umsehend, ging er durch den Flur und die Treppe runter. Unten schien alles ruhig zu sein. Auch unten gab es mehrere Räume. Eine Küche, ein Wohnzimmer und ein Bad. Semir sah in jeden Raum. Er schien allein. Und noch etwas bemerkte er, seit er den Tropf nicht mehr bekam, ging es ihm immer besser. Somit war der Verdacht, dass Übelkeit und Schwindel, sowie auch die bleierne Müdigkeit durch das Medikament ausgelöst wurde, bestätigt. Die Eingangstür bestand aus schwerem Eichenholz und Semir war nicht verwundert, dass diese verschlossen war. Okay, dann vielleicht eines der Fenster im Erdgeschoss. Semir ging ins Wohnzimmer. Hier waren die Fenster alle vergittert und auch in der Küche gab es keinen Ausweg durch das Fenster. Nun hoffte er, dass es durch den Keller möglich war. Doch auch hier wurde er enttäuscht. Kein Weg fuhr hinaus. Dann blieb eigentlich nur noch das Zimmer, wo seine angebliche Krankenschwester schlief. Sicher war dort ein Handy zu finden.
Ines wachte auf als sie Durst verspürte. Sie sah auf das Handy und stellte fest, dass es knapp 23 Uhr war. Und sie hörte, dass jemand im Haus war. Ihre Brüder konnten es nicht sein, denn die waren nie so früh zuhause. Sie stand auf und verließ das Schlafzimmer. Der erste Weg führte sie zu dem Zimmer, wo ihr Liebster eigentlich schlafen sollte, doch das Bett war leer. Ines grinste leicht. Er versuchte zu fliehen, wie süß das doch war. Aber sie war auch sicher, dass er es nicht schaffen würde. Schlüssel für die schwere Eingangstür waren bei ihr im Nachttisch und sie hatte das Handy, welches das einzige Telefon im Augenblick im Hause war. Ihre Brüder hatten ihre Handys immer bei sich. Sie horchte und hörte die Geräusche im Erdgeschoss. Er suchte also. Versuch dein Glück, mein Liebster…du wirst eh zu mir kommen. Sie ging wieder in ihr Zimmer und zog eine Spritze auf. Wenn er zu ihr kam, dann würde er sich wundern. Das schnell wirkende Betäubungsmittel, welches sie aus der Klinik hat schmuggeln können, würde ihn schnell außer Gefecht setzen und dann würde sie ihm zeigen, was für Folgen dieser Fluchtversuch für ihn hatte. Als erstes nahm sie den Hausschlüssel aus der Schublade und legte ihn unter ihr Kissen. Dann legte sie sich ins Bett und hielt die Spritze einsatzbereit. Nun sollte er nur kommen und bei ihr suchen. Sie hörte wie der Mann die Treppe hoch kam. Sicher war es nicht beabsichtigt, dass sie es hörte, aber die Treppe knarzte bei diversen Stufen und nur, wer sich hier wirklich gut auskannte, wusste genau, wie die Treppe zu nutzen war, damit sie keine Geräusche machte. Ines wartete gespannt, ob er nun zu ihr kam und schön öffnete sich leise ihre Tür. Sie sah unter den halb geschlossenen Lidern wie der Mann sich an ihr Bett schlich und anfing den Nachttisch zu durchsuchen. Ines ließ ihre Hand mit der Spritze langsam unter der Decke hervorkommen und stach sofort zu. Sie drückte den Penöpel der Spritze runter. Sekundenschnell leerte sich die Spritze. Der Mann griff ihre Hand und wollte sich selbst in Sicherheit bringen, doch schon fing er an zu taumeln.
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Mein Charakter ist männlich.
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Ist es Hektor Preuss?
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Ja, ja...die Hitze. Das ist das Alter, Elli , das Alter!
Das ist die Frechheit!!
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Hallo.....tja...Ben wird gequält...da bin ich auch raus....aber viel SPaß. Sofern die Story zu Ende gebracht wird.
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Was ist dir denn da passiert? Das Kapitel hatten wir doch schon. Aber war wohl nur ein Versehen.
die Hitze Edda...die Hitze.....:D
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Ines ging wütend schnaubend ins Wohnzimmer, wo ihre Brüder vor dem Fernseher saßen. André war der erste, der merkte, dass etwas nicht stimmte. „Dieser Mistkerl!“ „Was hast du? Will er nicht so wie du? Tja…er ist eben kein willenloses Tier. Wurde eh Zeit, dass dir mal jemand die Stirn bietet.“ Moritz grunzte nur kurz und wandte sich dann dem Fernseher wieder zu. „Du musst noch mal den Arzt spielen, André. Du musst ihm sagen, dass er mehr von dem Medikament haben muss!“ André lachte auf. „Vergiss es. Außerdem ist das Zeug eh abgelaufen. Was meinst du, was das für Nebenwirkungen hat. Wenn du ihn wirklich liebst, dann solltest du ihn versuchen zu verführen. Du kannst das doch.“ Moritz lachte auf. „Genau, du kannst das doch!“ Ines schrie auf. „Ihr sollt mir helfen! Ihr müsst mir helfen!“ André stand auf. „Gut, dann helfe ich dir…Moritz komm auch. Vielleicht will der böse Junge oben, ja fliehen und das darf er natürlich nicht.“ Moritz lachte nur. „Warum denn nicht? Wenn er abhaut, dann haben wir wenigstens wieder mal ruhige Abende.“ „Weil er uns in den Knast bringen kann! Er darf nicht von hier verschwinden. Außer wenn er tot ist!“ Moritz Lachen erstarb. „Okay…gehen wir zu ihm.“ „Ihr müsst euch Kittel anziehen!“ „Warum? Er scheint ja wohl doch heraus gefunden zu haben, dass er in keinem Krankenhaus ist. Dann brauchen wir auch kein Theater mehr spielen. Du kannst ganz normal deinen Dienst machen und wir werden uns um ihn kümmern.“ André grinste breit. Ines sah ihn an. „Aber ihr dürft ihm nicht wehtun. Er liebt mich, das weiß ich…er wird mich lieben.“ Ines glaube fest an ihr Vorhaben. „Ich werde noch einmal zu ihm gehen und ihr werdet vor der Tür stehen. Ich gehe erst allein zu ihn rein.“ Die Brüder waren einverstanden. Sie kannten die Sprunghaftigkeit der Gedanken ihrer Schwester. Gemeinsam gingen sie die Treppe hoch und blieben vor der Tür stehen. Ines holte tief Luft und öffnete die Tür.
Alex wartete darauf, dass der Computer ihm Bilder lieferte, die auf die vage Beschreibung der Zeugin passten, doch es passierte nicht wirklich etwas. Susanne kam ins Büro und stellte ihm einen Kaffee auf den Tisch. „Mach mal ne Pause…“ Alex sah sie an. „Ich muss ihn finden.“ „Ja, das weiß ich, aber hey…du musst auch an dich denken.“ „Das tue ich. Wirklich. Ich passe schon auf. Aber wenn Semir wirklich an dieser Krankheit leidet, dann zählt jede Sekunde die ich nutzen kann, ihn zu finden.“ „Was soll das heißen, er stirbt?“ Alex Kopf ruckte hoch. Im Türrahmen stand Andrea. „Andrea…ähm…also ich…“ Alex sah Susanne hilfesuchend an. „Was ist los? Und komm mir nicht mit, da ist nichts. Frau Krüger hat gestern auch schon so sonderbare Andeutungen gemacht. Also? Ich warte!“ Alex schwieg. „Alex, ich bin nur seine Exfrau, aber ich will ihn wieder für mich haben. Was ist los?“ Alex schluckte. „Semir muss sterben…“ „Bitte was?! Warum sagt mir das keiner? Was ist mit ihm? Hast du Kontakt mit dem Entführer?“ „Nein…du weißt doch diese Untersuchung. Semir ist nicht gesund. Er hat eine tödliche Krankheit. Das hat der Arzt bei der Untersuchung herausgefunden und ich weiß, dass er nur noch drei Jahre hat.“ Alex machte eine Pause. „Das ist absurd! Er war immer gesund! Das kann gar nicht so sein!“ „Ich weiß, dass er bisher immer gesund war, aber….“ „Nein nichts aber! Wer hat dir das gesagt? War das Semir?“ „Nein, ich habe es nicht von ihm. Andrea, ich will es selbst nicht glauben, aber es scheint ganz so, dass er deshalb verschwunden ist. Zumindest wollen uns dass diese Entführer vermitteln. Ich weiß nicht, ob sie es wissen, dass er krank ist, aber…“ Alex stockte. Andrea schwankte. Sofort war Susanne bei ihr und hielt sie fest. „Aber das kann doch gar nicht sein. Semir war immer gesund. Er…das geht nicht….was genau ist es?“ „Setz dich Andrea…du bist ganz blass.“ Andrea nicke und ließ sich von Susanne auf Semirs Stuhl drücken. „Alex…denkst du, dass er sich etwas angetan hat?“ „Nein, das glaube ich nicht. Denn der Unfall und auch die Zeugenaussage sprechen dagegen.“
Während Andrea bei Alex im Büro war, fuhr Dana mit Ayda und Lilly zur Wohnung ihres Vaters. „Können wir noch ein bisschen bleiben?“ Ayda sah ihre große Schwester an. Dana hockte sich hin, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. „Ayda, das geht nicht. Ich will mir nur ein paar Sachen holen und dann fahren wir wieder nach Hause. Aber wenn ihr ganz lieb seid, dann gehen wir Eis essen. Ich hab noch Taschengeld gespart und…“ „Jaa…..Eis!“ Die Kleinen waren begeistert. Dana zog den Schlüssel hervor und ging mit ihren Schwestern in die Wohnung. Dana blieb stehen. In der Luft lag ein fremder Geruch. Ein Parfum, das sie nicht kannte. „Papa?“ Sofort ruckten auch die Köpfe ihrer Schwester hoch. „Papa….!“ Wiederholten sie alle zusammen. Dann ging Dana ins Bad und auch hier fiel ihr sofort auf, dass die Hygieneartikel ihres Vaters verschwunden waren. Sie ging zu Ayda und Lilly, nahm sie an die Hand und verließ die Wohnung wieder. „Du wolltest dir doch ein paar Sachen holen…“ Dana sah Ayda an. „Ja, das machen wir auch gleich. Aber erst muss ich eure Mama anrufen.“ „Wir haben doch gar nichts gemacht!“ Lilly sah sie erstaunt an und Dana musste lächeln. „Darum geht es doch gar nicht.“ Sie wählte Andrea an und wartete bis sie sich meldete. „Dana...hier…Andrea, ich bin gerade in Papas Wohnung und…seine Sachen sind weg. Alle Dinge die im Bad standen, sind weg.“ „Dana! Wo sind Ayda und Lilly? Hast du sie allein zuhause gelassen?“ „Nein! Die sind bei mir. Ich habe Angst….irgendjemand war in unserer Wohnung. Ich rieche das fremde Parfum!“ „Alex und ich sind unterwegs. Geht aus der Wohnung und wartet auf der Straße!“ „Ja….“ Dana legte auf und nahm ihre Schwestern an die Hand. „Alex kommt jetzt und die Mama auch. Wir warten unten auf sie.“ Gemeinsam mit ihren kleinen Schwestern ging sie auf die Straße.
Alex und Andrea fuhren sofort zu Semirs Wohnung. Während der Fahrt starrte sie nur aus dem Fenster. „Andrea…ich werde ihn finden. Das verspreche ich dir. Morgen sind die Ergebnisse da und dann wissen wir genaueres. Ich gehe immer noch von einem Irrtum aus.“ Andrea nickte nur. Sie wandte nicht einmal den Kopf in seine Richtung. „Hey… es wird alles gut.“ „Das sagst du… ich… ich hab ihm im Zoo gesagt, dass wir wieder zusammen ziehen und… er hat sich so gefreut. Hat er es da schon gewusst?“ Alex schüttelte den Kopf. „Das hat er erst am Montag erfahren. Andrea, ich weiß dass es schwer ist, aber…wir müssen daran glauben, dass es ein Irrtum war. Wir müssen einfach. Semir war bisher immer gesund und so eine Erkrankung müsste doch viel früher aufgefallen sein. Ich meine, letztes Jahr war nix und Semir lag bestimmt schon dreimal im Krankenhaus. Da hätten die doch etwas finden müssen.“ Nun endlich sah Andrea ihn an. „Du denkst wirklich die haben im Krankenhaus einen Fehler gemacht?“ Er zog die Schultern hoch. „Das kann doch sein oder nicht?“ „Ja sicher…ich meine überall passieren Fehler. Okay… dann sollte doch wohl das Ergebnis anders ausgehen.“ Sie kamen an der Wohnung von Semir an und bemerkten dass Dana, Ayda und Lilly vor der Tür standen. Alex hielt an und sprang direkt aus dem Fahrzeug. „Bist du dir sicher, dass jemand da war?“ Dana nickte. Alex sah sich zu Andrea um. „Okay, ich gehe rein und du wartest hier. Dana, gib mir deinen Schlüssel!“ Er nahm den Schlüssel und ging nach oben. Auch ihm fiel der strenge Geruch auf. Es war ein Parfum, das er noch nicht kannte und Semir hatte das sicher nicht benutzt. Im Bad waren tatsächlich alle Dinge, die Semir gehörten verschwunden. Er ging zur Tür und sah sie sich an. Es gab keine Aufbruchspuren, also musste der oder die Täter mit einem Schlüssel oder mit einem Dietrich reingekommen sein. Er nahm sein Handy und wählte Hartmut an. Nachdem er dem Techniker erklärt hatte, was passiert war, versprach dieser sofort zu kommen. Alex ging wieder zu Andrea und den Kindern. „Es scheint wirklich jemand in der Wohnung gewesen zu sein. Aber sicher nicht Semir. Ich habe ein fremdes Parfum gerochen.“ Andrea sah ihn an und zog die Augenbrauen zusammen. „Parfum?“ Sie sah Dana an. „Das ist nicht meins!“ „Nein das ist nicht Danas, das hab ich gerochen. Das was da oben rumschwirrt ist sehr aufdringlich.“ stand Alex der ältesten Tochter von Semir zur Seite.
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Susanne sah auf, als Alex eintrat. „Alex…einen Augenblick bitte!“ hielt sie ihn auf. „Was ist denn Susanne?“ „Da ist eine Frau Weniger in deinem Büro. Sie sagt, sie könne was zu dem Unfall von Semir sagen.“ Alex sah in sein Büro. „Echt? Warum meldet sie sich jetzt erst?“ „Nun, sie war für drei Tage auf einem Seminar und deshalb nicht erreichbar.“ Alex nickte nachdenklich und ging in sein Büro. „Guten Morgen, Frau Weniger.“ Die Frau drehte sich um. Sie hatte dunkle lange Haare und war knapp 170 cm groß. Diese Faktoren registrierte Alex sofort. „Guten Morgen…“ Ihre Stimme klang sehr unsicher. „Meine Kollegin draußen sagte, dass Sie den Unfall gesehen haben?“ „Ja…ich.. ich wollte helfen und ich bin auch auf diesem Parkplatz gewesen. Aber der Mann, der dem Verletzten half, meinte ich könnte wieder fahren, weil alles schon in die Wege geleitet wurde.“ Alex sah sie an. „Erzählen Sie bitte von Anfang an.“ „Gern…also ich war auf der A3 unterwegs. Vor mir fuhren der BMW und ein roter Opel. Der hat den Fahrer des BMWs ganz schön bedrängt und ihn dann gerammt. Ich dachte erst, hier wird ein Film gedreht, aber es war wohl keiner. Ich meine, Sie haben sicher schon mal von dieser Fernsehserie gehört, die auf der Autobahn spielt und es sah wirklich aus, als sei es eine Szene aus dieser Serie. Aber jetzt …wäre ich doch nur früher zurückgekommen.“ „Allerdings. Mein Kollege ist seit diesem Tag verschwunden. Haben Sie den Mann gesehen?“ Juliane nickte. „Ja…für einen Augenblick. Nachdem er mir gesagt hat, er habe sich um alles gekümmert und bin weiter gefahren.“ „Beschreiben Sie mir den Mann bitte!“ „Er hatte blonde Haare. Das Gesicht war ziemlich hager, es wirkte eingefallen und müde. Von der Größe her, kann ich ihn nur schätzen, weil er ja neben dem Verletzten gekniet hat. Also ich würde sagen, dass er höchstens 175 cm war.“ „Konnten Sie sehen, welche Verletzungen mein Kollege hatte?“ „Nein… leider nicht.“ „Okay, schauen Sie sich doch mal diese Bilder an. Ich weiß, dass sie nicht gerade super sind, aber vielleicht erkennen Sie etwas.“ Alex zeigte ihr die Bilder, die Hartmut ihm gegeben hatte. „Ich bin mir nicht ganz sicher, aber der hier könnte das gewesen sein. Wenn ich sein Gesicht sehen könnte, wüsste ich es genau.“ „Danke…das hilft mir schon.“ Alex verabschiedete die Zeugin. Endlich kam Bewegung in diesen Fall.
Semir wachte gegen sechs auf, als die Tür sich öffnete. Ines kam rein und trug das Tablett mit dem Frühstück hinein. „Guten Morgen…“ Semir nickte nur. „Der Tropf ist leer.“ „Ja, ich nehme ihn gleich ab und tausche die Flasche.“ „Muss ich denn noch eine haben?“ „Ja….“ „Aber ich habe keine Schmerzen und ich will keine Medikamente haben.“ „Herr Gerkhan, wir sind doch hier nicht in einem Wunschkonzert. Solange Dr. Wiegand nicht anordnet, dass Sie es nicht mehr brauchen, erhalten Sie es.“ Semir setzte sich mühsam auf. „Ich will keine Medikamente mehr!“ Ines sah ihn an. „Das haben Sie nicht zu entscheiden!“ „Oh doch…ich will sofort den Arzt sprechen! Sofort und wenn das nicht machbar ist, dann werde ich das Krankenhaus auf eigene Verantwortung verlassen!“ Er sah, dass die Krankenschwester unsicher wurde. „Ich werde Dr. Wiegand informieren. Aber jetzt erst einmal frühstücken.“ Semir nickte. Das Brot war entsprechend seiner Behinderung durch den eingegipsten Arm, bereits mundgerecht geschnitten. Auch etwas, das Semir noch nie in einem Krankenhaus hatte. Wie konnten die Leute auch in der Küche von seinen Verletzungsmuster wissen. Ein weiterer Punkt der seine Theorie, dass er in keinem Krankenhaus lag, verstärkte. „Sie können gehen, ich frühstücke selbst!“ Schwester Ines holte tief Luft. Semir hatte tatsächlich das Gefühl, dass sie wütend wurde. Sie zog den Tropf ab, ließ den Zugang aber noch in seiner Hand. Mit einem Stöpsel verschloss sie den Zugang und verließ das Zimmer. Die Tür fiel laut ins Schloss. Semir warf die Decke zur Seite und stand auf. Da er jetzt keinen Ständer mehr hinter sich herziehen musste, war es für ihn einfacher sich zu bewegen. Irgendwas stimmte hier nicht und er hatte nicht die geringste Lust sich weiter hier behandeln zu lassen. Er ging zum Schrank, doch hier hing nichts von ihm. Keine private Kleidung. Er öffnete alle Schränke, doch überall war das Gleiche. Sie waren leer.
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Semir schloss die Augen und wartete bis die Schwester das Zimmer verschlossen hatte. Er wartete noch ein bisschen, dann warf er die Decke zur Seite und setzte sich auf. Wieder überfiel ihn der Schwindel und er atmete tief durch. Da er durch den eingegipsten Arm sich den Tropf nicht selbst ziehen konnte, musste er den Ständer mitziehen. Er stand endgültig auf, ging zur Tür und öffnete sie. Seine Wunde im Bein zwickte als er es belastete, dennoch war es auszuhalten. Semir sah auf den Flur hinaus. Es war genau wie er sich schon gedacht hatte, kein Krankenhausflur. Dieser hier war kurz und mit Teppichboden ausgelegt. Er erinnerte sich, die Geräusche von einem Krankenhaus gehört zu haben, aber das passte nicht zu diesem Boden. Also konnten die Geräusche nicht echt sein. Aber was sollte das Ganze? Er ging endgültig aus dem Zimmer und sah sich um. Hier gab es vier weitere Räume, die von diesem Flur abgingen. Außerdem gab es ein Untergeschoss und genau von dort hörte er Geräusche, die die Anwesenheit anderer Personen vermuten ließ. Anhand der Stimmen, waren es scheinbar zwei Personen. In seinem Zustand war das zu viel. Außerdem steckte sein Arm ja auch in Gips. Eine Tür klappte und Semir hörte jemanden in seine Richtung kommen. Er sah einen dunklen Schopf unten am Fuße der Treppe. So schnell es möglich war, lief er wieder in sein Zimmer und legte sich ins Bett. Er tat, als würde er schlafen und tatsächlich ging nur wenig später die Tür auf. Unter den halb geschlossenen Lidern erkannte er nun die Krankenschwester, die ihn hier zu betreuen schien. Was hatte das zu bedeuten? Sie trat ans Bett und Semir spürte wie ihre Hand durch sein Gesicht fuhr. „Ich liebe dich, mein Schatz. Wir werden sehr glücklich werden. Das verspreche ich dir. Ich werde dir all das geben, was du brauchst. Alles….“ Sie beugte sich über ihn und er spürte ihre Lippen auf seine. Er musste ein Würgen unterdrücken. Doch er ließ es sich nicht anmerken, dass er wach war. „Ich werde dir jeden Wunsch erfüllen. Und wenn du soweit bist, dann wirst du auch nicht mehr die Medikamente brauchen.“ Semir schluckte, was bekam er da? Seine Gedanken fuhren Karussell. Er sah wie die Frau eine Spritze nahm und ihm etwas in den Zugang spritzte. „Und nun schlaf noch etwas. Ich muss jetzt leider zum Dienst. Bis morgenfrüh wirst du eh schlafen und dann bekommst du ein wundervolles Frühstück von mir serviert. Bis später Liebling.“ Diese Worte klangen zärtlich und noch einmal strich sie sanft über seine Wange. Semir ließ sich nichts anmerken und dabei musste er sich schon sehr anstrengen.
Er machte sich Gedanken darüber, ob diese Frau von seinem Schicksal, in drei Jahren zu sterben wusste? Es konnte sein, dass sie es wusste, aber bisher dachte er ja auch, dass er wirklich in einem Krankenhaus lag. Oder lag er doch in einem? Er musste es herausfinden. Wenn er wirklich nicht in einem Krankenhaus lag, dann war das sicher kein Medikament, welches ein Arzt verordnet hatte und es hatte sicher nichts mit seiner Erkrankung zu tun. Vielleicht war das Medikament daran schuld, dass er sich so schwach fühlte. Immerhin spürte er, dass er wieder müde wurde. Wenn es so war, musste er sehen, dass er dieses Zeug aus sich heraus bekam. Aber wie sollte er das anstellen? Der linke Arm steckte im Gips auch wenn er seines Erachtens nicht gebrochen war. Aber konnte er sich darauf verlassen? Er war zwar kein Arzt, aber er hatte sich schon öfter etwas gebrochen und er kannte die Schmerzen. Sein Arm schmerzte nicht. Was, wenn dieser Gips tatsächlich nur dafür war, um ihn vorzutäuschen verletzt zu sein. Er musste den Gips entfernen, aber wie? Wasser! Immerhin war der Gips ja auch mit Wasser hergestellt worden. Wenn er weich genug war, konnte er ihn verformen und dann den Arm daraus befreien. Er würde sicher eine ganze Weile brauchen, bis der Gips weich wurde, aber es wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit. Doch bevor er seine Idee in die Tat umsetzen konnte, fühlte er sich als hätte er zu viel getrunken. Alles um ihn herum drehte sich. Er wollte aufstehen, doch irgendwie ging es nicht. Mach es morgen….schlaf lieber…schien sein Körper zu fordern und tatsächlich schlief er ein.
Alex duschte kurz und legte sich dann ins Bett. Er versuchte einzuschlafen, doch immer wenn er die Augen schloss, sah er Semir vor sich. Er lachte und sah ihn an. „Du bist mein bester Freund“ hörte er ihn wieder sagen und musste leicht lächeln. Diesen Satz sagte Semir als sie stockbetrunken waren und er in einem Redeschwall von all seinen Expartner sprach. An diesem einen Abend war die Welt noch in Ordnung. Semir war da und er, Alex, hatte eine Menge Spaß mit ihm. Wo war er jetzt? Was musste er durchmachen? War vielleicht doch diese Nachricht, dass er sterben musste der Auslöser für sein Verschwinden? Vielleicht brauchte Semir wirklich nur ein paar Tage Zeit, um sich damit abzufinden. Aber was, wenn das Ergebnis falsch war? Was, wenn alles nur ein Irrtum war? Wie sollte er Semir dann erreichen? Wie sollte er ihm sagen, dass es nur ein Irrtum war? Er hatte kein Handy und er hatte nichts hinterlassen, wo man ihn erreichen konnte. Aber auch die Möglichkeit, dass Semir Selbstmord begangen hatte, nicht auszuschlagen. Immerhin war er nach dem Ergebnis davon überzeugt zu sterben. Was wenn er es schneller machen wollte? Was wenn er nicht dahinsiechen wollte, wenn es überhaupt so eine Erkrankung war. Alex wälzte sich von den Gedanken an Semir gequält hin und her. Gegen drei in der Nacht stand er wieder auf und setzte sich auf seine Couch. Er ging den Fall noch einmal durch. Semir verschwand nachdem er erfahren hatte dass er sterben musste. Schon der Gedanke, dass die Tage, die man noch lebte, gezählt werden konnte, war eine Folter für den Betroffenen. Alex dachte daran, wie er im Gefängnis saß. Dort starb er jeden Tag ein bisschen mehr. Doch dann sah er wieder Semir vor sich, als er und Jenny ihn nach seinem letzten Verschwinden gefunden hatten. Halb totgeschlagen hing er in Ketten von der Decke herab. Der Mann, der ihn damals entführte, war sein Nachbar. Ein Psychologe der besonderen Klasse. Doch er hatte Semir nur entführt und nicht geschlagen, dafür war ein Verbrecher verantwortlich. Ein Verbrecher den Semir schon einmal hinter Gitter gebracht hatte. Alex schüttelte sich. Diese Gedanken brachten ihn nicht weiter. Er musste Semir suchen. Er musste ihn finden. Irgendwann schlief der Hauptkommissar auf der Couch ein und wurde erst durch seinen Wecker geweckt.
Hartmut rieb sich müde die Augen. Seit mehr als zehn Stunden sah er sich nun schon die DVDs an, die ihn Alex gebracht hatte. Auch wenn er lieber geschlafen hätte, so wusste er auch, dass er keine Ruhe fand, solange der Verbleib von Semir nicht geklärt war. Mittlerweile hatte er die vierte DVD am Laufen und sah sich soweit es möglich war, konzentriert die Bilder an. Immer wenn er glaubte eine Person zu erkennen, machte er sich ein Bild. Da er die DVDs im Raffer laufen ließ, konnte er ein wenig Zeit einsparen, dennoch dauerte es bis um neun am Morgen, bis er endlich fertig war. Er griff sein Handy. „Alex…ich bin durch…“ „Ich bin schon unterwegs!“ Hartmut legte sein Handy weg und ging schwankend in seine kleine Küche. Der fehlende Schlaf machte sich bemerkbar. Er kippte sich eine Tasse des kalten Kaffees ein und trank. Auch wenn es nicht wirklich wach machte, so konnte er sich noch etwas konzentrieren. „Hartmut?!“ „Ja, in der Küche!“ Hartmut stöhnte und ging wieder in die große Halle. Alex stand am Schreibtisch. „Und?“ „Also ich habe auf drei Bildern immer die gleiche Person. Aber es ist keine Frau. Hier…dieser Typ im Kapuzenshirt. Wie du sicher direkt bemerkst ist es genau das Shirt, was die Frau auf DVD 1 trägt. Nur eben ist das ein Mann. Ob es der gleiche ist, kann ich dir nicht wirklich sagen. Sie sind alle gleich groß, also die Männer und auch die Bewegungen scheinen fast identisch. Um das genauer zu erkunden, brauche ich Zeit, aber ich konnte dir Bilder machen.“ Hartmut sah Alex an. Dieser schlug ihm auf die Schulter. „Du siehst nicht gerade aus, als hättest du geschlafen.“ „Hab ich auch nicht, aber das werde ich jetzt nachholen. Ich kann nicht mehr. Bin jetzt seit gut 64 Stunden auf und habe Kaffee in mir für mindestens eine Fußballmannschaft.“ Alex nickte. „Dann schlaf gut. Ich werde die Beschreibung, die ich anhand der Bilder habe mal durch den PC jagen. Danke Hartmut. Eine super Leistung!“ Alex verschwand wieder. Er verließ die KTU und fuhr zur PAST, wo er bereits erwartet wurde.
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Ach du Sch...... Da gibt es wohl noch einen, der die Rache vollenden will. Torres ist hoffentlich wirklich tot. Nicht das sich da jemand nur zu Torres hat operieren lassen!!! Irgendwie bekomme ich Angst vor deiner nächsten Story, wenn du diese fortsetzt.. Es ist doch alles gut, wie es ist.... niemand muss mehr sterben. Bei den Gerkhans gibt es Nachwuchs und alles ist bestens.
Eine sehr schöne viel zu kurze Geschichte
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Der Mann lächelte leicht. „Bongartz. Jochen Bongartz. Klar, die Bänder habe ich noch. Kommen Sie mit nach Hinten, dann können Sie sich die Bilder ansehen.“ bot der Mann an. Alex folgte ihm. Jochen Bongartz suchte die entsprechenden DVDs heraus. „So, das müsste es sein…“ Er ging zu Alex und legte die DVD ein. Doch zunächst hatte er nur einen schwarzen Bildschirm und in Gedanken fluchte er. Sollte es so sein, dass die Kameras ausgerechnet an diesem Tag nicht richtig funktioniert hatten? „Was ist das?“ Jochen Bongartz lächelte leicht. „Da gibt es einen kleinen Trick. Einen Augenblick…“ Der Mann drückte ein paar Tasten und schon bekamen sie ein gestochen scharfes Bild auf dem Monitor angezeigt. „So….wie Sie sehen sind vier von den PCs besetzt. Wissen Sie von wem Sie die Nachricht bekommen haben? Frau oder Mann?“ Alex sah ihn an. „Ich habe gar keine bekommen. Mein Partner hat sie bekommen und ist kurz darauf bis heute verschwunden. Ich muss nur wissen, wer sie versendet hat.“ Jochen Bongartz konzentrierte sich wieder auf die Bilder. „Nun… ich kann die Verbindungen der PCs genauer einsehen. Kleinen Moment.“ Der Mann verschwand wieder und Alex sah sich die Bilder an. Hier waren zwei Frauen und zwei Männer zu sehen. Jeder von denen hätte die Nachricht schicken können. Das half ihm im Augenblick auch nicht weiter. Die Bilder waren zwar scharf aber zwei Personen waren lediglich von der Seite zu sehen und die Anderen von hinten. Jochen kam zurück. „Also…PC Nr. 3 war auf einer Erotikseite, PC Nr. 8 auf EBay, PC Nr. 15 war auf GMX und Nr. 2 wurde gerade gestartet.“ Alex sah den Mann an. „PC 15? Okay…welcher ist das?“ Jochen tippte auf den Bildschirm und zeigte Alex den Platz. „Das ist der da!“ Alex sah genauer hin. Es war eine Frau, das war ihm anhand der Figur klar, doch sie wurde nur von hinten gezeigt. „Wie zahlen die Leute hier? Mit Karte? Gibt es irgendwie ein Nachweis dafür?“ Jochen lachte. „Sie meine, dass ich Namen und so habe? Nee…tut mir Leid. Die Leute zahlen bar und gut ist.“ Alex stöhnte auf. Wieder eine Spur die ins Nichts führte. „Das Band ist beschlagnahmt!“ legte er fest. „Klar, Meister….“ Jochen händigte ihm die DVD aus. Auch in den nächsten Cafés bekam er DVDs der Überwachung ausgehändigt. Mit dieser „Beute“ fuhr Alex direkt zu Hartmut.
„HARTMUT!!“ Alex sah sich in der KTU suchend um. „ Hier!“ kam es aus einer Ecke. Alex ging hin und hob die DVD hoch. „Ich brauche hier sofort deine Meinung und dein Können! Hier…Nr. 1: Ich will wissen, welche Person am PC 15 sitzt! Und hier auf diesen geht es um die Leute, die die Geräte nutzen. Bei der DVD 2 ist es PC Nr. 8. Die Nummern siehst du jeweils über dem Gerät und DVD Nr. 3 geht es mir um die gleiche Person, die an PC Nr. 8 auf DVD 2 sitzt.“ Hartmut nahm die DVD und legte sie ein „Und wo steht PC 15?“ Alex zeigte auf den Bildschirm. „Das ist der PC um den es geht. An diesem Gerät saß die Person, die Semir die Nachricht geschickt hat. Ich will wissen, wer es ist!“ Für Alex war die Sache klar. Hartmut sah ihn an. „Glaubst du ich kenne alle Personen in Köln und Umgebung oder was?“ Auch der Techniker schien so langsam wütend zu werden. „Entschuldige mal! Ich will Semir finden und diese Person weiß wo er ist!“ „Ich will auch alles tun um ihn zu finden! Aber ich bin Techniker und kein Zauberer!“ setzte Hartmut dagegen. Alex nickte leicht. Ihm war klar, das nicht nur er sich Sorgen um Semir machte, sondern auch die anderen Kollegen. „Wie lange brauchst du um das Material zu sichten?“ Hartmut sah auf die Uhr. „Nun, vor morgen wird es sicher nichts werden. Selbst wenn ich Überstunden mache. Die Datenmenge beträgt nach der Anzeige allein auf der ersten DVD über elf Stunden! Bei den Anderen wird es nicht anders sein. Aber ich schau es mir im Raffer an, dann dauerte es nicht so lange. Aber bis morgen Abend brauch ich bestimmt.“ Alex sah ihn an. „Danke…bitte tu, was du machen kannst und ruf mich direkt an, wenn du ein Ergebnis hast. Direkt verstehst du?“ „Geht klar Alex.“ „Ich bin in der PAST wenn was ist!“ Alex fuhr zur PAST wo ihn eine aufgelöste Andrea ihn erwartete. „Hast du etwas herausgefunden?“ überfiel sie ihn regelrecht. „Andrea, ich…ich…habe keine guten Neuigkeiten. Wo ist Dana?“ „Dana passt auf Ayda und Lilly auf. Was ist los? Hast du eine Spur?“ „Ich weiß es nicht genau. Herausgefunden habe ich nur, dass die Nachricht von einem Internetcafé gesendet wurde. Hartmut ist dabei, die Aufnahmen zu sichten. Wir müssen einfach abwarten.“ Andrea sah ihn verzweifelt an. „Soll das heißen, wir können nichts tun?“ „Andrea, ich habe doch schon alles getan. Denkst du, dass ich nur hier herumsitze und Däumchen drehe? Ich mache alles“ Alex brauste auf. „Entschuldige…“ Andrea senkte den Kopf. „Schon gut…wir sind alle fertig.“
Andrea fuhr enttäuscht nach Hause und auch Alex musste ohne neue Erkenntnis über den Verbleib von Semir nach Hause fahren. Die Sorge um seinen Freund und Partner wuchs ins Unermessliche. Doch zuhause bekam er keine Ruhe. Er ging auf und ab und sah sich immer wieder die ganzen Informationen, die er nun auch zuhause hatte, an. Semir bekam Nachrichten, die wohl von einer Frau, das hatte ja die Aufzeichnung in einem der Internetcafés gezeigt, kamen. Er bekam die Nachricht, dass er sterben müsste und verschwindet. Konnte es nicht doch mit dem Ergebnis zu tun haben? Nein, der Unfall passte überhaupt nicht darein. Sein Handy riss ihn aus den Gedanken. Auf dem Display stand Hartmut. „Hartmut! Hast du was gefunden?“ „Ja und nein…also die Person ist auf jeden Fall eine Frau, aber das war ja klar. Das Problem ist…ach komm einfach her!“ „Bin schon unterwegs!“ Alex beendete das Gespräch und griff seine Jacke und Schlüssel. Dann fuhr er zu Hartmut. „Okay, was hast du?“ „Also, hier siehst du die Frau ins Café kommen. Sie setzt sich an den PC und versendet wohl die Nachricht an Semir. Dann geht sie zur Kasse und zahlt. Ich habe versucht ihr Gesicht einzufangen, aber leider hat sie die Kapuze von dem Shirt so tief ins Gesicht gezogen, dass ich dir nur sagen kann, dass sie dunkle lange Haare hat. Sie dürfte von der Größe her, zwischen 168 bis 172 cm sein. Größer nicht. Vom Alter her, würde ich sie auf Ende 20 schätzen.“ Hartmut sah den Hauptkommissar an. „Konntest du ein Bild von ihr machen?“ „Leider keines, was zur Fahndung reicht. Das Bild passt auf ungefähr die Hälfte aller Frauen, die in Köln und Umgebung wohnen.“ Alex sah ihn enttäuscht an. „Verdammt… ich dachte wirklich, dass ich damit was anfangen könnte.“ Hartmut senkte seinen Kopf. „Tut mir leid, aber mehr ist nicht zu machen.“ Alex nickte. „Ich weiß, leg dich am besten hin. Du hast wirklich gute Arbeit geleistet.“ Alex nahm das Bild, was Hartmut ihn ausgedruckt hatte und fuhr wieder in die PAST.
Semir wachte in der Nacht auf und spürte Durst. Doch die Notrufklingel war nicht mehr greifbar. Nur mühsam schaffte er es, das Licht an seinem Bett anzumachen und sah sich suchend um. Ausgerechnet auf der linken Seite lag der kleine Drücker. Semir hob die Hand mit dem Zugang und schlug die Decke beiseite. Dann setzte er sich auf und wollte den Knopf wieder aufheben, als ihm schwindelig wurde und er sackte zusammen. In seiner Verzweiflung drehte er sich so, dass er auf den linken, gebrochenen Arm fiel. Semir machte sich im Fallen schon auf heftige Schmerzen bereit, doch diese blieben zu seiner Überraschung aus. Natürlich tat die Begegnung mit dem Gips seinen Rippen nicht wirklich gut, aber der Arm, schmerzte nicht. Etwas verwundert zog er sich am Bett wieder hoch und hielt nun auch den Klingelknopf in der rechten Hand. Irgendwas stimmte hier nicht. Ihm kam ein Verdacht auf. Andrea und Alex waren heute nicht bei ihm und auch wenn beide einiges zu tun hatten, würden sie sich ein wenig Zeit für ihn nehmen. Außer dem Arzt und dieser Schwester Ines, hatte er niemanden gesehen. Keine Putzfrau, kein Pfleger, keine anderen Patienten oder Besucher. Er musste herausfinden was hier nicht stimmte. Er sah auf den Klingelknopf in seiner Hand und drückte den roten Punkt. Nur wenig später kam Schwester Ines in den Raum. „Was machen Sie denn da?“ Sie sah ihn tadelnd an. „Mir ist der Klingelknopf runtergefallen. Ich hab ihn nur aufgehoben. Schwester Ines, ich habe Durst…“ „Ja sicher, ich hole Ihnen eine Flasche Wasser.“ Sie verschwand wieder. Semir sah neugierig zur Tür und er konnte nur ganz kurz die gegenüberliegende Wand sehen. Er hatte große Blumen an der Wand gesehen. Das war der nächste Beweis. Im Krankenhaus würde nie eine Tapete mit großen Blumen verwendet. Sie erinnerte ihn an seine eigene Kindheit. Damals in den 70igern war eine solche Tapete modern und es gab kaum einen Haushalt, in denen diese Wandbekleidung nicht vorhanden war. Er beschloss in der Nacht mehr herausfinden zu wollen. Nur wenig später kam die Schwester und brachte ihm Wasser. Dann legte er sich wieder hin und tat als würde er direkt einschlafen.
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Ach herrlich.....Ben Gerkhan ist also in der Familie angenommen. Und das die Arbeit mit dem Hund jetzt an den Eltern haften bleibt , kommt mir sehr bekannt vor. Ist es nicht immer so? Die Gefahren scheinen alle abgewandt und die Töchter Gerkhan habe einen weiteren Beschützer.
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Während Alex versuchte, im Krankenhaus neue Spuren zu finden, fuhr Kim Krüger in das erste Internetcafé im Kölner Norden. Eine junge Frau kam zu ihr. „Guten Morgen. Was kann ich für Sie tun?“ „Kim Krüger, Kripo Autobahn, ich hätte gern mal den Inhaber gesprochen.“ Die junge Frau sah sie erschrocken an. „Ist etwas passiert?“ „Es geht um eine Mithilfe in einem Fall, den ich gerade bearbeite. Ist der Chef da?“ Kim lächelte freundlich. „Nein, er kommt erst in einer Stunde. Sie können gern auf ihn warten.“ Kim sah sich um. Sie konnte keine Videokamera entdecken. „Sagen Sie, wird der Laden hier eigentlich überwacht?“ „Nein.“ „Okay. Wie halten Sie denn fest, wer wann an welchem Gerät saß?“ „Gar nicht. Wir lassen die Kunden vorher für eine Stunde zahlen. Und dann können sich die Kunden die Geräte aussuchen. Ah da kommt Max ja.“ Kim Krüger drehte sich um. Ein recht junger Mann kam in den Laden. „Max, das ist Frau Krüger von der Kripo. Sie möchte gern mit dir sprechen.“ Kim nickte dem Mann zu. „Was kann ich für Sie tun? Max Meyer mein Name…“ „Krüger, Kripo Autobahn. Sie können mir bei Ermittlungen helfen. Es geht um die Nutzung eines Ihrer PCs von denen belästigende Mails bzw. SMS versendet wurden. Aber ich habe eben erfahren, dass Sie die PCs nicht überwachen lassen…“ „Das ist richtig. So lange ist das Café hier noch nicht geöffnet. Die Videoüberwachung wird noch installiert.“ Max Meyer sah sie etwas traurig an. „Sie wissen also nicht, wer wann an welchem PC gesessen hat?“ „Nun wer daran saß nicht, aber wenn Sie mir sagen, was davon gemacht wurde, dann könnte ich es überprüfen. Nur bringt Sie das nicht viel weiter.“ Kim nickte nachdenklich. „Danke, das war es dann schon. Ich benötige eher Bilder…“ Sie verabschiedete sich und war sichtlich enttäuscht, doch sie konnte auch nicht davon ausgehen, im ersten Café direkt Glück zu haben. Das nächste Café, welches sie aufsuchte, war wegen Renovierungsarbeiten geschlossen und auch das darauffolgende hatte keine Videoüberwachung. Der Absender der Mails hatte sich die Cafés sehr genau ausgesucht. Sie fuhr zurück zur PAST, um mit Alex das weitere Vorgehen zu besprechen und hoffte inständig, dass ihr Kollege etwas erfahren hatte.
Für Semir hingegen verging der Tag quälend langsam. Er lag in einer Art Dämmerschlaf und fühlte nach einigen Stunden, dass er ein dringendes Bedürfnis hatte. Er nahm mit der rechten Hand den Klingelknopf und drückte ihn. Nur wenig später stand die Schwester bei ihm. „Schwester Ines…Ich muss zur Toilette und ich möchte mich frisch machen…bitte…“ „Ja natürlich ich helfe Ihnen.“ Vorsichtig zog sie ihn hoch. Zunächst überfiel ihn wieder der Schwindel, doch der war diesmal schneller weg. Ines befreite ihn von seinem Tropf und schob einen Rollstuhl dicht an sein Bett. „Setzen Sie sich bitte in den Rollstuhl, ich werde Sie dann ins Bad fahren und Ihnen beim Waschen helfen. Oder möchten Sie lieber einen männlichen Kollegen? „Darf ich nicht duschen?“ „Das wäre mit dem Gips nicht gerade sinnvoll. Es ist eher die Art „Katzenwäsche“ machbar.“ Ines lächelte und half dem Patienten in den fahrbaren Untersatz. „Möchten Sie einen männlichen Kollegen?“ Ines sah ihn an, doch Semir schüttelte dann den Kopf. Es war ihm egal, wer ihn nun wusch. Hauptsache er fühlte sich wieder sauber. Ines lächelte und half ihm beim Ausziehen. Semir entging es nicht, dass sie einen sonderbaren Glanz in den Augen bekam. Doch im Augenblick war er nur dankbar für die Hilfe, die er bekam und stellte erstaunt fest, dass es seine Hygieneartikel waren, die hier im Bad standen. Scheinbar hatte Andrea ihm doch schon alles gebracht, was er benötigte. Doch warum war sie nicht bei ihm? So tief konnte er doch gar nicht geschlafen haben, dass er nicht mitbekam wenn er Besuch kriegte, oder doch? Konnte es sein, dass ihn die Medikamente so ausschalteten, dass er es nicht merkte? „Herr Gerkhan?“ „Was? Ja…alles okay…“ „Sie beschäftigt doch etwas…“ „Ja, meine Hygienesachen. Wer hat die gebracht?“ „Ihre Frau. Sie war auf der Intensivstation und sagte mir, dass ich dafür sorgen soll, dass die Sachen zu Ihnen kommen.“ Ines Erklärung schien logisch.
Nach einer guten halben Stunde lag Semir wieder im Bett und fühlte sich frisch. Er trug immer noch den Krankenhauspyjama. Ines stöpselte ihn wieder an den Tropf. „Wie lange muss ich dieses Medikament noch bekommen?“ Ines zog die Schultern hoch. „Diese Flasche auf jeden Fall. Danach muss ich den Arzt fragen.“ Semir gab sich mit dieser Erklärung zunächst zufrieden. „War meine Frau eigentlich die ganze Zeit noch nicht da?“ „Doch natürlich war sie da. Auf der Intensivstation war sie jede Stunde da und hat nach Ihnen gesehen. Ihr Kollege war auch da. Aber gestern war sie zum ersten Mal nicht da. Ich denke mal sie wird auch einen Job haben, dem sie nachgehen muss oder?“ Semir entging nicht der kühle Ton in der Stimme, wenn er von Andrea sprach, doch nun nickte er. Natürlich hatte Andrea ihre Verpflichtungen und seit Schrankmann nicht mehr ihre Chefin war, konnte sie nicht einfach mal so freinehmen. Sander war in der Sache etwas anders. „Wann ist denn die Visite?“ „In ungefähr einer Stunde. Dr. Wiegand kann Ihnen dann auch sagen, wie lange Sie den Tropf bekommen.“ „Und was ist mit dem Telefon? Ich möchte mit meinen Leuten telefonieren. Bitte….ich will nur wissen, wann meine Frau kommt. Danach können Sie es wieder haben…“ „Das können Sie auch den Arzt fragen. Ich halte mich nur an den Anweisungen und die sagen, dass Sie absolute Ruhe benötigen.“ Ines verschwand und schloss nur wenig später die Tür. Semir hörte Stimmengemurmel auf dem Flur. Er musste sich in Geduld üben, was den Besuch und sein Wunsch nach einem Telefon anging. Aber er würde auf jeden Fall darauf bestehen, eines zu bekommen. Wieder fühlte er eine bleierne Müdigkeit aufkommen und schloss die Augen. Eher er sich versah, lag er wieder in einem tiefen Schlaf.
Alex fuhr zur PAST zurück, wo Kim Krüger ihn bereits erwartete. „Und?“ „Nichts. Die Blutproben scheinen nicht verwechselt worden zu sein, oder aber es ist nicht nachzuweisen. Die zweite Probe wird wohl erst in zwei Tagen ausgewertet sein. Dr. Behnke ruft mich sofort an, sobald das Ergebnis vorliegt. Und bei Ihnen?“ „Leider auch nicht sehr viel. Zwei Cafés, die ich überprüft habe, haben keine Videoüberwachung, das dritte war geschlossen. Wir sollten uns heute auf jeden Fall noch die restlichen acht in der Innenstadt vornehmen.“ Alex nickte entschlossen. „Machen wir das zusammen, oder wollen Sie hier noch etwas machen?“ „Andrea wollte gleich noch kommen und ich würde sie ungern hier warten lassen. Wir müssen sie darauf vorbereiten.“ Alex nickte erneut. „Ja, dann werde ich die Cafés allein abklappern. Sobald ich fertig bin, komme ich zurück und dann können wir die Fakten zusammentragen.“ „So machen wir das.“ Kim ging in ihr Büro und Alex fuhr los. Sein erster Weg führte ihn zu den Ringen, der beliebten Partymeile von Köln und sah sich suchend um. Das Internetcafé lag nicht weit von einer U-Bahn-Station entfernt. Alex betrat das Café und sah sich um. Auch hier schienen keine Kameras zu sein. Ein Mann in seinem Alter trat auf ihn zu. „Hi…sorry aber alle Geräte sind derzeit besetzt. Wenn Sie in einer Stunde wieder kommen, dann halte ich Ihnen einen Platz frei.“ „Nein, das ist nicht nötig. Brandt, Kripo Autobahn.“ Der Mann grinste breit. „Ich hoffe, dass keiner der Leute hier zu schnell auf der Datenautobahn waren. Geschwindigkeitsbegrenzung gibt es leider nicht.“ Er lachte selbst über seinen Witz. Alex grinste nur gequält. „Sehr witzig…es geht um Ermittlungsarbeiten in einem Entführungsfall. Sind die Geräte oder die Räume hier videoüberwacht?“ „Na sicher. Wie sonst soll ich mich denn hier absichern. Ich bin ja nicht ständig in diesem Raum.“ Alex nickte. „Dann brauche ich Sichtmaterial und zwar von den letzten zwei Wochen. Kriegen wir das noch hin, Herr…?“
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Willkommen als Autor in unserem Forum.
Ich hoffe sehr, dass du diese Story auch fertig hast und nicht darauf wartest, dass jetzt nach jedem Teil gefeedet wird, damit du die Geschichte weiter schreibst. Denn das wird nicht funktionieren.
Eine Geschichte aus der Sicht der Protagonisten und dann auch noch in der „Ich-Form“ gefällt mir ehrlich gesagt überhaupt nicht. Ich muss als Leser in die Geschichte eintauchen können, sehen was die Helden sehen und mir ein eigenes Bild machen. Ich liebe auch eher die Geschichten aus der neutralen Sichtweise, da ich mich dann viel mehr in die Protagonisten und in das Geschehen hinein versetzen zu können. Der erste Teil ist auf jeden Fall nicht aussagekräftig. Für mich ist er zum einen zu kurz und zum anderen ziemlich wirr geschrieben. Er fesselt mich nicht. Gerade der Anfang ist wichtig, wenn der Leser da nicht schon auf den nächsten Teil gespannt ist, dann klinkt er sich auch schnell aus. Das trifft auf mich zu.
Bei der Ausdrucksweise würde ich vermuten, dass du noch ziemlich jung bist.
Du solltest auf jeden Fall in Word vorschreiben und dann nochmal lesen, bevor du es einstellst, dann würden dir Zeitfehler und auch Schreibfehler, die Yon schon angeführt hat, auffallen. Auch das flüssige Lesen vermisse ich sehr.
Die Kritik sollte dir nicht den Mut zum Weiterschreiben nehmen.
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Haruka...viel Erfolg bei den Prüfungen.....du machst das schon
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Ist diese Person eine Böse?
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Nur eine Stunde später saß Alex dem Arzt gegenüber, der Semir die Nachricht überbracht hatte. „Herr Brandt, bitte verstehen Sie mich nicht falsch, aber ich kann mit Ihnen nicht über das Ergebnis von Herrn Gerkhan sprechen. Das unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht.“ „Das verstehe ich sehr gut, Dr. Behnke, aber es ist so, dass mein Kollege seit zwei Tagen verschwunden ist und ich würde gern herausfinden warum. Dass ich es darf, steht hier im Beschluss! Ich weiß von seiner tödlichen Krankheit und genau das ist mein Problem. Wir machen jedes Jahr diese Untersuchung. Kann es da nicht sein, dass da etwas vertauscht wurde?“ Der Arzt nickte nachdenklich. „Sicher ist es schon mal vorgekommen, dass Untersuchungsergebnisse vertauscht wurden, aber meistens fällt es sehr schnell auf. Bei Herrn Gerkhan wunderte es mich ehrlich gesagt auch. Er war sonst immer gesund und ist eigentlich nicht der Kandidat, bei dem solche Dinge lange im Verborgenen bleiben, weil er eben immer an diese jährlichen Untersuchungen teilnimmt. Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht erklären, dass wir das nicht vorher mitbekommen haben, aber es ist definitiv sein Befund.“ Alex hatte gehofft, dass es ein Irrtum war, aber scheinbar war es nicht so. „Er war doch hier und hat noch einmal Blut abnehmen lassen, um das Ergebnis zu überprüfen. Können Sie mir da sagen, ob es sich bestätigt hat?“ Dr. Behnke schüttelte den Kopf. „Diese Blutuntersuchung benötigt schon ein paar Tage. Ich werde Sie anrufen, sobald das Ergebnis vorliegt.“ „Danke Doc für Ihre Hilfe. Sagen Sie, wer hat die Proben eigentlich genommen? Machen Sie das selbst?“ Alex sah den Mann an. „Nein dann käme ich ja überhaupt nicht zum Arbeiten. Das machen meine mir zugeteilten Schwestern. Schwester Laura und Schwester Ines.“ „Darf ich die Damen mal sprechen?“ „Glauben Sie, dass die Damen Fehler gemacht haben? Also das kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen. Die beiden sind schon seit vielen Jahren hier im Klinikum angestellt.“ Alex zog die Schultern hoch. „Ich versuche nur meine Arbeit zu machen. Es könnte doch ein Fehler passiert sein oder?“ Dr. Behnke stand auf. „Herr Brandt, ich halte es nicht nur für ausgeschlossen, sondern für erwiesen! Die Damen machen jeden Tag einen harten Job und die kennen ihre Aufgaben und sie wissen auch, was davon abhängt. Aber ich will den Damen nicht vorgreifen. Wenn sie Ihnen Fragen beantworten wollen, dann bitte schön.“ Alex nickte und stand auf. „Vielen Dank für Ihre Kooperation“
Alex verließ das Ärztezimmer und sah sich suchend nach den Schwestern um. „Kann ich Ihnen helfen?“ Alex drehte sich zu der Besitzerin der Stimme um. „Ah…ich hab Sie gesucht, Schwester Laura. Es geht um meinen Kollegen Semir Gerkhan.“ „Ah, die Untersuchung weshalb Sie bei Dr. Behnke waren. Gibt es denn noch offene Fragen? Ich darf Ihnen ja keine Auskunft geben.“ „Ja, das weiß ich. Nein, die Fragen haben sich erledigt. Ich wollte lediglich wissen, wer von Ihnen meinem Kollegen das Blut abgenommen hatte.“ Laura lächelte leicht. „Das war ich. Warum fragen Sie das?“ „Sie kennen sicher das Ergebnis und ich habe da meine Zweifel, ob es tatsächlich die Blutprobe meines Kollegen war.“ Alex versuchte es möglichst einfach zu erklären und Laura schien direkt zu verstehen, worauf er hinaus wollte. „Sie meinen, dass jemand die Proben vertauscht hat? Das halte ich eigentlich für ausgeschlossen.“ „Warum?“ Laura lachte auf. „Was warum?“ „Warum Sie das direkt ausschließen? Ich meine, es wäre sicher nicht das erste Mal, dass man etwas verwechselt oder?“ Laura zog die Schultern hoch. „Ja sicher ist hier immer viel zu tun und es gab sicher auch schon mal das eine oder andere Missverständnis, aber was die Blutabnahme angeht, kann ich das ausschließen. Sehen Sie…wenn wir Blut abnehmen, dann beschriften wir die Proben direkt im Labor. Dann werden sie in eine Tasche gelegt und ins Buch eingetragen. Wir können gern zusammen schauen, was an dem Tag los war:“ Alex nickte. „Gern…“ Er folgte Laura ins Schwesternzimmer wo mehrere Ordner aufgestellt waren. „So, wann war das?“ „Letzte Woche…“ Laura nickte und zog einen Ordner hervor. „Gut…dann wollen wir mal schauen.“ Sie suchte sich die entsprechende Liste und fuhr mit ihrem Finger über die Reihen. „So, da haben wir Herrn Gerkhan und Herrn Brandt…das sind dann ja wohl Sie…Sie sind beide noch in den Schwung gekommen, die an dem Tag abgeholt wurden. Alle Proben sind hier aufgelistet.“ Sie schob Alex den Ordner rüber. „Und sonst waren keine Blutproben vorhanden?“ „Nein, die werden hier immer sehr kurzfristig ins Labor gebracht.“ „Und das Labor ist auch hier im Haus?“ „Ja, das befindet sich im Keller.“ „Dann werde ich mich dort auch mal umschauen.“ Alex verließ die Station um in den Keller zu fahren.