Beiträge von Elvira

    „SEEkrank, Hartmut! Nicht SEHkrank. Da kann dir kein Optiker helfen.“ – „An die Brillen eines Optikers dachte ich jetzt auch nicht, Semir, sondern an sogenannte Anti-Brech-Brillen, das Prinzip ist Folgendes. Die Seekrankheit entsteht im Grunde doch dadurch, dass die Augen keinen Halt finden, wenn der Horizont schwankt, das Gleichgewichtsorgan im Innenohr wird durch die Schaukelei gestört.

    Man kann ja auch Sehkrank mit Seekrank verwechseln. Aber ob diese Brillen wirklich was taugen? Egal....der Joke war gut.

    Und was Bens Äußerung zum wegmobben angeht? also wirklich!! Jeder Kollege hat eine Chance verdient. Und wer weiß, vielleicht ist es ja einer, der Jenny den Kopf verdreht. :D

    Dieter will also das machen, was Hotte auch machen wollte. Ein Segeltörn. Sehr schön, dass die Erinnerung wieder an Hotte da sind. Für mich ist er einfach unvergessen, wie Dieter auch. Aber wird er es schaffen? Ich hoffe sehr, dass Dieter bei dir den Törn machen darf und nicht vorher erschossen wird.

    Hartmut holte sich seinen grauen Kittel aus dem Schrank und schlüpfte hinein. Dann ging er in die, an der Werkstatt grenzende Küche und machte sich einen starken Kaffee. Er hörte wie die Tür zur Werkstatt aufging und rollte die Augen. Er war noch keine fünf Minuten da und schon gab es Arbeit. Auch wenn er überhaupt nicht motiviert war, seine Arbeit aufzunehmen, so ging er in die Werkstatt und sah, wer ihn störte. „War ja so klar…“ Er sah Semir an. „Guten Morgen Einstein.“ „Semir, seit du wieder im Dienst bist, habe ich keine Pause mehr. Außer wenn ich mich zuhause einschließe. Wenn du jetzt wissen willst, was ich herausgefunden habe…“ Anstatt zu antworten hob Semir die Puppe hoch. Hartmut sah sie sich an. „Noch eine?“ „Ja, diesmal gab es wieder einen Schwerverletzten. Ich hoffe nur, dass er durchkommt. Hast du die Spuren von gestern ausgewertet?“ Hartmut nickte. „Ich bin noch nicht ganz fertig, aber es sind die gleichen Handschuhabdrücke gefunden worden, wie an dem Auto von Schumann. Mehr kann ich allerdings noch nicht sagen.“ Semir warf Alex einen Blick zu. „Also ganz eindeutig eine Serie. Okay, Hartmut, kann man irgendwie diese Puppen zurückverfolgen?“ Hartmut ging in die Küche und brachte nur wenig später zwei Tassen und Kaffee mit. „Hier, könnt ihr sicher gebrauchen. Also, diese Puppen kannst du mit Sicherheit zurückverfolgen, wenn du weißt wo sie gekauft wurden.“ „Und wo kauft man die?“ „Na in jedem guten Spielzeugladen oder im Internet, bei Ebay oder bei Amazon, ich kann dir etliche Händler nennen. Das wird dir nicht wirklich viel helfen.“ Semir stöhnte leise auf. Er hatte gehofft, dass er hilfreiches erfuhr, doch auch Hartmut schien mit seinem Latein am Ende. Sie leerten, die von Hartmut gefüllten Tassen und verabschiedeten sich. „Wie wollen wir denn nun weitermachen?“ Alex sah Semir nur kurz an. „Ich weiß es nicht. Was haben wir? Die Spuren sind nicht zu verwerten, zumindest das was Hartmut bisher herausgefunden hat. Die Puppen können überall gekauft werden und die Opfer sind, außer dieser Frau Horn nicht vernehmungsfähig. Obwohl, wir können noch mal versuchen an diesen Mann vom Parkplatz zu kommen.“ Alex stimmte ihm zu. „Genau, und dann könnten wir auch noch Frau Horn befragen und Frau Heuser, vielleicht ist ihr auch noch etwas eingefallen.“ Sie reihten sich zur Autobahn ein, als der nächste Notruf einging. „Cobra 11 für Zentrale! Überfall auf der Raststätte „Ehrenberg“ an der A3 bei Kilometer 248! Täter flüchtet in einem grauen Toyota mit dem Kennzeichen: BM – K 4711! Das Kennzeichen ist vor drei Tagen als gestohlen gemeldet!“ Semir griff sofort zum Mikro. „Cobra 11 verstanden! Nehmen die Verfolgung auf!“ Alex sah ihn kurz an und gab Gas. Nur wenige Minuten waren vergangen, als Semir den Wagen entdeckte. „Da hinten ist er!!“ Er zog seine Waffe und prüfte sie kurz, dann nickte er Alex zu. Sie kamen dem Fahrzeug immer näher, der rücksichtslos über die Autobahn raste.

    Cordula Heeren war mit ihrem Enkel Leon vom Einkaufen auf den Weg zurück nach Hause. „Leon, was wollen wir denn heute noch machen, bis die Mama kommt?“ Sie sah den Jungen durch den Rückspiegel an. „Hmmm….Spielplatz?“ Der Fünfjährige strahlte schon jetzt vor Freude. „Ja, das können wir machen. Dann spielen wir wieder Piraten?“ Leon klatschte freudig in die Hände. „Au ja!!!“ Cordula lächelte. Sie versorgte Leon während seine Mutter am Arbeiten war. Auch sein Vater war sehr oft unterwegs. Für Cordula, die seit sechs Jahren Rentnerin war, war dies eine sehr sinnvolle Aufgabe und sie sah ihren Enkel fast täglich. Cordula sah in den Rückspiegel, als sie in den Augenwinkeln etwas aufblinken sah und bemerkte natürlich das Blaulicht, sowie den grauen Toyota. Sie sah noch einmal kurz auf ihren Enkel, um sicher zu gehen, dass die Gurte noch fest waren. Leon kam schon mal auf die Idee, die Gurte zu lösen, doch diesmal war alles fest. Sie überholte den letzten Wagen auf der rechten Spur und wollte dann auf dieser Spur ausweichen um nicht in Gefahr zu geraten. Doch sie schaffte es nicht mehr. Der graue Toyota fuhr ihr auf die Stoßstange und tuschierte ihren Wagen so heftig, dass sie die Kontrolle über das Fahrzeug verlor. Der Wagen fing an zu schleudern. Cordula schrie auf und versuchte gegen zu lenken, was nicht funktionierte. „LEON!!!“ schrie sie panisch. Der Wagen durchbrach die Leitplanke und krachte in die Böschung. Der Graben, der die Autobahn von dem großen Feld trennte, war das Letzte was sie sah. Sie knallte mit dem Kopf gegen die Seitenscheibe. Mit der Brust prallte sie gegen das Lenkrad und sie spürte wie die Splitter der Windschutzscheibe sich in ihre Wange bohrten. Dann verlor sie das Bewusstsein. Sie bekam nicht mehr mit, wie Leon den Gurt ruckzuck löste und zu ihr kroch. Sie hörte nicht, wie er sie anschrie und anfing zu weinen. Sie bekam auch nicht mehr mit, wie die Türen von dem Wagen geöffnet wurden und kräftige Hände zupackten, um sie aus dem Wagen zu zerren.

    Natürlich wäre auch Bahre nicht völlig falsch, aber diese Bezeichnung wird heutzutage doch eher für das Transportmedium von Leichen verwendet-Trage oder Liege wäre unverfänglicher

    Herzlichen Dank für diese "Richtigstellung" wird selbstverständlich geändert :D . Und wenn Fehler auffallen sollte man sie auch bemängeln. Also kein Problem :D

    Nun kann Dana mit ihrer Vergangenheit abschließen. Das Semir ziemlich trübe Gedanken hat ist sehr gut rüber gekommen. Auch wie Dana sich fühlte, als sie in ihrem alten Zimmer stand. Die Erinnerung an die Kinderzeit. Sehr schön. Nur irgendwie steigt gerade bei mir die Vermutung, dass die Drei nicht allein sind.

    Also Semir hat dat aber auch mit der Schulter. Er sollte sich überlegen, ob er sie sich nicht rausnehmen lässt. Das Ding ist immer ausgekugelt :D

    So, die Flucht ist gerade mal wieder geglückt. Aber so langsam sollten die mal wirklich Hilfe ordern. Kim hat doch sicher Freunde in den USA, die helfen können. Oder Nicoles Ex.

    Der nächste Morgen brach für Klaus Dassler mit der üblichen Arbeit an. Er fuhr zu seiner kleinen Raststätte an der A3, in Höhe der Abfahrt Leverkusen und bereitete wie immer alles vor. Regale auffüllen, Getränke in die Kühlung räumen, die Toiletten reinigen und das Toilettenpapier auffüllen. Alles machte er im Alleingang, denn seine Frau musste zunächst die Kinder für den Kindergarten fertig machen. Seit er die Raststätte übernommen hatte, musste er an alles denken. Noch warf dieses Geschäft nicht genügend ab, dass er sich Angestellte leisten konnte. Außer Katrin, seine Frau, half ihm keiner. Vor knapp drei Jahren war er Vater von einem Zwillingspärchen geworden. Sandra und Sonja waren seine Engel, wie er sie immer nannte. Für diese beiden kleinen Sonnenscheine wäre er gestorben. Er fand es schon schlimm genug, dass er kaum Zeit für sie hatte. Meistens schliefen sie schon, wenn er nach Hause kam. Aber er musste seine Familie versorgen und die Raststätte warf dafür gerade genügend ab. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Kunden stets mit einem zufriedenen Gesicht zu entlassen. Egal wer auch kam, er wurde immer zuvorkommend behandelt. Für die Kinder gab es immer eine kleine Überraschung für die weitere Fahrt. Die Preise hielten sich im Rahmen und er drückte auch schon mal ein Auge zu, wenn das Geld nicht reichte. Nur zehn Minuten nachdem er seine Türen geöffnet hatte, kam der erste Kunde herein. „Guten Morgen…“ Klaus sah den ca. 40jährigen Mann an. „Morgen..“ Der Kunde legte einen 50 € Schein auf den Tisch. „Säule 7!“ Klaus nickte und drückte die entsprechende Taste um den zu kassierenden Betrag angezeigt zu bekommen. „48.95€“ Er nahm den Schein und gab das Wechselgeld raus. Der Kunde steckte es ein und verließ den Raum. „Einen schönen Tag noch!“

    Als der Kunde gegangen war, wandte sich Klaus wieder seiner anderen Arbeit zu. Kaffeemaschine starten, Brötchen belegen und in die kleine Box legen. Doch er kam nicht weit, denn der nächste Kunde wurde durch die Türklingel angekündigt. Klaus ging durch den schmalen Gang, der den Verkaufsraum von seinem Büro abtrennte und wollte sich um den Kunden kümmern. Als er aus dem Gang heraustrat, wurde er gepackt und brutal gegen die Wand gedrückt. Nur wenig spürte er etwas Kaltes und Hartes im Genick. Klaus hob die Hände, um zu zeigen, dass er nichts unternehmen würde. „Keine Bewegung! Ich will nur das Geld und die Zigaretten!“ „Okay…kein Problem. Ich … ich gebe Ihnen alles. Aber es ist noch nicht viel in der Kasse…“ Klaus verfluchte, dass er noch keine Kameras im Raum hatte. Aber das würde sich, wenn er diese Situation überlebte, ganz schnell ändern. Bisher hatte er gehofft, dass die Attrappe Räuber abschreckte, doch es schien seine Wirkung zu verfehlen. Ein Stoß in seine Rippen ließ ihn wieder in die Realität kommen. „Geld her!!“ „Ja doch….ja… nicht nervös werden.“ Er packte das Geld in eine Tragetasche. „Zigaretten!“ „Möchten Sie eine bestimmte Marke?“ Klaus musste über seine Bemerkung selbst schlucken. Er versuchte locker rüber zu kommen, doch in Wirklichkeit, hatte er große Angst. Und dass die berechtigt war, zeigte die Reaktion des Verbrechers. Eine Kugel schlug in das Regal neben Klaus ein und er zuckte zusammen. Er packte die Zigaretten nach und nach und tat sie ebenfalls in die Tragetasche. Dann reichte er dem Mann diese, der gierig danach griff und sich zum Gehen wandte. Doch an der Tür drehte er sich wieder um, legte auf Klaus Dassler an und drückte ab. Klaus riss die Augen auf und wollte sich noch mit einem Sprung in Sicherheit bringen, doch die Kugel war schneller.

    Auch Alex und Semir traten ihren Dienst pünktlich an. Sie trafen auf dem Parkplatz gleichzeitig ein und begrüßten sich. Allerdings kamen sie nicht weit, denn Susanne rannte auf den Parkplatz. „Jungs! Ein Überfall! Tankstelle Lichtendorf! Ein Schwerverletzter!“ Alex und Semir sahen sich an, dann sprinteten sie zu Alex Mercedes und rasten nur wenig später los. Die Tankstelle Lichtendorf war, als sie dort ankamen, komplett abgesperrt. Mehrere Polizeiwagen blockierten die Ein- und Ausfahrt und der Rettungswagen stand direkt vor der Eingangstür. Semir und Alex hoben ihre Ausweise hoch und konnten durchgehen. Als sie die Tür der Tankstelle erreicht hatten, schoben die Sanitäter gerade eine Liege raus, auf der ein Mann lag, der ziemlich blass war. Semir hielt den Arzt fest. „Wie sieht es aus?“ „Schusswunde! Die Kugel steckt noch in der Schulter“ „Kann der Mann uns ein paar Fragen beantworten?“ „Nein! Er muss direkt ins Krankenhaus und operiert werden!“ Der Arzt löste sich und ging hinter der Liege her. „Semir!“ Alex, der bereits im Verkaufsraum war, rief seinen Kollegen zu sich. Als Semir in den Raum kam, hob er eine Puppe hoch. „Unsere Freunde.“ Semir nickte. Er nahm die Puppe und las den Namen. „Anja…okay. Also ist die Puppe Programm. Der Mann ist nicht vernehmungsfähig. Schultersteckschuss.“ Alex wies in die Ecke auf eine Kamera „Diese hier ist aber videoüberwacht. Das heißt, dass wir vielleicht endlich einen brauchbaren Hinweis auf die Täter bekommen.“ „Gut, dann sollten wir die Aufnahmen sichern.“ Bevor sie allerdings sich auf die Suche nach den Aufzeichnungen machen konnten, kam eine Frau in den Verkaufsraum.

    „Was ist denn hier los?“ Alex und Semir drehten sich zu ihr um. „Wer sind Sie?“ „Katrin Dassler! Ich…meinem Mann gehört die Tankstelle. Wo ist er denn? KLAUS!!“ Semir zog seinen Ausweis und zeigte ihr diesen. „Gerkhan, Kripo Autobahn, das ist mein Kollege Brandt. Ihr Mann wurde überfallen.“ Die Frau riss die Augen weit auf. „Oh mein Gott! Wo ist er denn? Ist er verletzt? Liegt er im Krankenwagen?!“ Sie wollte gehen, doch Alex hielt sie fest. „Frau Dassler, Ihr Mann wurde angeschossen und wird ins Krankenhaus gebracht. Wir können Sie gleich hinbringen lassen, aber erst müssen wir die Videoaufnahmen haben. Können Sie uns helfen?“ Durch das Fenster sah er, wie der Rettungswagen mit Blaulicht und Sirene abfuhr. Katrin Dassler schüttelte den Kopf. „Das ist eine Attrappe. Sie nimmt nichts auf. Bitte, ich will zu meinem Mann…“ Alex nickte und brachte die Frau nach draußen. Er beauftragte einen der uniformierten Kollegen damit, Katrin Dassler ins St. Vinzenz nach Leverkusen zu bringen. Alex ging wieder zurück zu Semir. „Schade, ich hatte echt gehofft, dass wir jetzt ein Gesicht von dem Täter haben.“ Semir nickte nur. „Jetzt haben wir drei Puppen und drei Namen. Wie hängt das nur zusammen?“ Sein Partner zog die Schultern hoch und sah sich um. „Ich weiß es nicht. Wir haben allerdings auch keine Beschreibung der Tat.“ „Ja, das können wir frühestens morgen erfahren. Heute wird der Mann sicher nicht ansprechbar sein. Lass uns zu Hartmut fahren! Vielleicht hat er etwas herausgefunden, was die Spuren angeht.“ Alex stimmte ihm zu und sie verließen mit der Puppe den Tatort, um zu Hartmut zu fahren.

    Hmmm, das war jetzt ja doch sehr überraschend. Das SEK hat eingegriffen und hier sieht man mal wieder, egal was eine Mutter macht. Sie wird von ihren Kindern geliebt. Veiko weint um sie. Sein Vater hingegen versucht noch mit Ben abzuhauen, was aber auch nicht klappt. Ben fängt sich eine Kugel, dennoch ist alles soweit gut. Jetzt müssen die nur den Mistkerl im Jeep bekommen.

    JA ich finde auch, das die Familie Gerkhan/Schäfer/Wegener, denn Dana heißt ja Wegener oder nicht? Das Semir sich nicht im Krankenhaus blieben wird, ist ja wohl klar. Ist doch nur Schulter , Hand und Finger. Kein Grund im Krankenhaus zu bleiben. Aber genau diese Handycaps könnten jetzt auch Semirs Problem werden. Wenn ich daran denke, dass der Killer sich dies nun zum Vorteil macht

    Hartmut bereitete sich auf den Feierabend vor, als die Türen aufgingen und Semir mit Alex eintrat. „Auf Wiedersehen, Feierabend…“ Diese Worte stöhnte er regelrecht. „Hallo Hartmut. Hast du schon ein paar Spuren von dem Parkplatz auswerten können?“ „Ja…also auf dem Wagen sind verschiedene Abdrücke sichergestellt worden. Die meisten stammen von Manuel Schumann. Es gibt noch welche, die allerdings von Handschuhen stammen. Der Rest ist noch nicht ausgewertet. An der Puppe habe ich keine Spuren sicherstellen können. Diese Habapuppe ist derzeit der Renner bei den Mädchen. Sie sind zwar nicht gerade schön und das, was wir von früher als Puppe kannten, aber immerhin geht es ja hier um die Kinder. Also diese Haba-Puppen…“ „Harmut, du willst doch Feierabend machen oder?“ Semir unterbrach den Techniker. „Ja sicher!“ „Dann beschränk dich mal auf das Wesentliche. Du hast also Fingerabdrücke am Auto gefunden. Viele davon von Schumann und von Handschuhen. Was ist mit den Anderen? Haben wir da Übereinstimmungen?“ „Leider nein.“ „Gut, das war alles was wir wissen wollten.“ Das Telefon klingelte. „Wenn ihr jetzt nicht gekommen wäret, dann hätte ich das Gespräch nicht annehmen müssen.“ Hartmut war etwas wütend und meldete sich. Als er auflegte sah er die Kollegen an. „Sorry, ich muss weg. Einsatz an der Raststätte Königsforst. Ein Überfall.“ Semir sah zu Alex. „Ja, da waren wir auch eben. Eine junge Frau wurde überfallen und diese Puppe wurde zurück gelassen. Aber es könnte sein, dass es diesmal mehr Abdrücke gibt.“ Hartmut nahm die Puppe. „Schon wieder eine? Waren es denn auch die gleichen Täter?“ Alex zog die Schultern leicht hoch. „Von der Beschreibung her, würde ich glatt davon ausgehen. Was meinst du, wie lange es dauert, bis du die Spuren in der Tankstelle gesichert hast?“ Hartmut sah auf die Uhr. „Nun, ich muss ja erstmal hin, dann schauen was es für Spuren zu sichern gibt und dann muss ich sie auswerten. Wir haben es jetzt gerade vier am Nachmittag. Ich denke morgen um zehn, werde ich sie ausgewertet haben und sie an euch schicken. Vorher ist es wirklich nicht machbar, denn ich muss auch mal schlafen. Bin jetzt schon seit vier heute Morgen hier.“ Semir grinste leicht. „Ja, das Leben ist grausam. Aber ich verrate dir was, wir sind auch schon lange auf den Beinen und haben eigentlich Feierabend. Nur müssen wir noch Berichte schreiben.“ „Ich bedauere euch gleich. Muss nur nach einem Termin schauen. Ne, mal ehrlich! Ich brauche wirklich Zeit. Warum schreibt ihr nicht eure Berichte und dann macht ihr Feierabend, während ich die Spuren sichere und auswerte? Meinen Feierabend kann ich jetzt ja vergessen.“ Während er sprach, packte Hartmut die Sachen zusammen, die er benötigte. Semir und Alex verließen die KTU und fuhren zur PAST um der Chefin Bericht zu erstatten. Diese hörte den Beiden schweigend zu. „Wie sehen Ihre nächsten Schritte aus?“ Kim sah beide abwechselnd an. „Im Augenblick müssen wir warten, bis Hartmut die Spuren ausgewertet hat. Das wird aber vor morgen früh nicht passiert sein.“ „Okay, dann machen Sie Beide Feierabend und machen sich morgen direkt wieder an den Fall. Ich will den Täter schnappen, bevor noch Schlimmeres passiert!“ Alex und Semir standen auf und verschwanden nur wenig später.

    Cassandra Herfordt verließ den Wagen und rannte wütend ins Haus. Bruno ging ihr hinterher und konnte sie am Treppenanfang aufhalten. „Cassy bitte! Was bist du denn so sauer?“ „Warum ich sauer bin? Du hast einen Mann erschossen und der Frau bist du an die Wäsche! Du hast gesagt, dass du nur ein paar Überfälle machen willst, damit du ihn in eine Falle locken kannst! Du hast nichts von Toten gesagt! Absolut gar nichts!°“ Sie schrie wütend und er versuchte sie zu beruhigen. „Hey, es ist doch gar nichts passiert. Das waren lediglich Opfer.“ „Wie oft willst du das noch machen?“ Sie sah ihn wütend an. „Bis ich meine Rache vollendet habe. Und das wird nur dann sein, wenn ich ihn umgebracht habe. Aber vorher werde ich ihn einige Dinge nehmen. So wie er mir sie genommen hat.“ „Und dann? Was willst du dann machen? Wenn du den Bullen umlegst, dann wirst du für immer in den Knast gehen. Für immer! Was soll das mit den Puppen?“ Bruno lachte auf. „Dieses Bullenschwein hat mir mein Leben versaut. Er hat es zur Hölle gemacht! Wenn er damals nicht gewesen wäre, dann wäre ich jetzt ein reicher Mann und müsste nicht so eine Scheiße machen!“ Seine Stimme wurde immer lauter. „Was soll das mit den Puppen?“ Cassandra ließ einfach nicht locker. „Das wird er wissen, wenn er richtig kombiniert. Aber wenn er es raus hat, dann ist er schon so gut wie tot.“ Cassandra stöhnte leise auf. Ihr Bruder war unglaublich stur und ließ sich auf nichts ein. Er atmete tief ein und nickte dann. „Cassy, du hast genug gemacht. Wie abgesprochen! Die restlichen Dinge werde ich allein durchziehen. Du wirst zu Papa fahren und dich um ihn kümmern! Er braucht dich. Um mich musst du dir keine Gedanken machen. Sobald ich den Bullen erledigt habe, werde ich zu euch kommen und dann führen wir ein sorgenfreies Leben.“ Sie senkte den Kopf. Er war ihr großer Bruder und sie war es gewohnt, auf ihn zu hören. „Aber du meldest dich bei mir. Das musst du mir versprechen. Und du darfst keine Menschen mehr töten. Bitte…das musst du mir versprechen.“ Sie sah ihn flehend an. Bruno lächelte und strich ihr mit dem linken Zeigefinger über ihre Wange. „Das verspreche ich dir. Ich werde mich jeden zweiten Abend bei dir melden.“ „Und keine Toten mehr!“ Bruno nickte. „Keine Toten. Das verspreche ich dir. Und nun pack deine Sachen. Dein Zug geht in zwei Stunden!“ Cassandra nickte und führte den Befehl von ihrem Bruder aus. Nur wenig später fuhr er sie zum Bahnhof und wartete sogar bis der Zug abgefahren war. Kurz danach verließ er das Gelände und fuhr wieder nach Hause. Er musste seine nächste Tat genau planen, denn diesmal wird es schwer werden. Sicher wussten die Bullen schon, welches Auto er fuhr und so musste er sich bald ein Neues suchen, doch diesmal musste der alte Toyota herhalten. Er nahm sich vier weitere Puppen aus den großen Karton und sah auf den Namen. Diesmal hießen die Puppen „Anja“, „Elise“, „Rubina“ und „Nele“. Entschlossen steckte er sie in eine Tasche, prüfte noch einmal seine Waffe und lud sie nach. Anschließend machte er sich daran, seinen Plan zu überdenken und befand ihn für gut. Entspannt legte er sich ins Bett und schlief gegen Mitternacht ein. Den Wecker hatte er auf sechs Uhr eingestellt.

    [E286] Meinungen zu Tausend Tode


    Okay, der erzwungene Anfangstunt wurde diesmal von Kids projiziert, die das Auto von Papa geklaut haben und die Autobahn in einen Schrottplatz verwandeln. Semir und Alex sind natürlich zur Stelle, weil sie gerade ihre Pause dort machen. Allerdings konnte man genau sehen, dass es keine Kinder waren, die da im Wagen saßen, als die Aufnahmen von der Seite gemacht wurden. Und nebenbei findet Semir die Leiche einer jungen Frau im Karton. Man kommt darauf, dass eine Mordserie, die die Polizei schon einmal beschäftigte wohl nach zwei Jahren weitergeht. Ein Wahnsinniger bringt Frauen um und tätowiert vorher religiöse Bilder auf den Rücken der Opfer. Ein sehr interessantes Thema und in meinen Augen gut durchgedacht. Bei der Spritze in den Fuß zog sich mir alles zusammen. Das ist Schmerzhaft!!! Es schien fast so, dass es für Katrin zu spät ist. Auch nicht gut, das Semir so rausrastet bei dem Trittbrettfahrer. Der hat ja nichts getan.

    Bei der Unterhaltung mit den dazu geholten Profiler und diesem anderen Polizisten, hatte ich allerdings nicht heraus bekommen, das Semir schon einmal mit dem Fall zu tun hatte, oder hab ich es überhört? Denn die Reaktion von Katrin, der Schwester eines der Opfer, klang es ja so, als hätte Semir den Täter gejagt. Das es dann noch einen Trittbrettfahrer gibt, der mal eben die Taten zugibt war klar. Wäre ja sonst auch ein einfacher Fall geworden. Der wahrte Täter war ganz schön schizophren. Und er greift sich eine Zugmaschine um zu fliehen, die da mal eben startklar rumstand. Also auf zur Verfolgungsjagd. Aber sehr schön zu sehen, wie der BMW so vor der Maschine klebte. Den Täter haben sie, aber Katrin war nicht dabei. Das Verhör von Semir und Markov brachte nicht viel. Allerdings war er ja eigentlich nicht allein, denn Markov hat die Opfer ja nicht entführt. Das war ein Anderer. Der Trick mit der fingierten Fernsehnachricht, die Markov dann aus der Reserve lockte, war sehr gut gewesen. Die Eitelkeit hatte gewonnen und er profiliert sich natürlich vor Semir.

    Alex und Nela, die natürlich ihren Job wieder zurück hat, sind ein Paar. Wundert mich nicht, es funkte ja schon direkt in „Vendetta“ zwischen ihm und ihr. Aber sie passen zusammen. Und, sie gefällt mir immer mehr. Sie bindet sich sehr gut ein und hilft die Fälle zu lösen. Ein weiblicher Hartmut. Ich hoffe sehr dass sie länger bleibt.

    Sehr schön fand ich, dass die Zusammenarbeit in der PAST in dieser Folge in den Mittelpunkt gerückt worden. Alle haben mitgeholfen, den Fall zu lösen. Alle waren zu sehen. Ach ja und auch wieder die Hochhäuser aus Chorweiler. Ein weiterer positiver Punkt, man hat Susannes Babybauch gesehen. Ich bin gespannt wie es mit Nela und Alex weitergeht.

    Fazit: Eine tolle Folge. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Bin auf die Quoten gespannt.

    Hab ich dir schon mal gesagt, das ich diesen Likpi nicht mag? :D Der erinnert mich sehr an unseren Herrn Bertha - Otto - Heinrich - Martha. Ein eingebildetes ....

    Aber das ist Nebensache. Nur stecken Semir und Antti auch in Schwierigkeiten. Wenn sie sich ergeben, dann sind sie tot, wenn sie es nicht tun, dann sind Ben und vielleicht auch Veiko tot. Jetzt ist guter Rat teuer

    Lol Melli, der Reader ist doch völlig egal. Ich fand die Szene mkit Dana und Ben sehr schön geschrieben. Auch das sich Andrea und Dana in die Arme lagen. Sehr schön. Musste sogar mit Tränen kämpfen. Was natürlich auch an meiner Erkältung gelegen haben kann :D

    Semir und Alex kamen aus dem Büro der Chefin und wollten gerade in ihr Büro gehen, als Susanne ihnen den nächsten Einsatz gab. „Wir haben wieder einen Überfall! Tankstelle an der Raststätte Königsforst!“ Die Hauptkommissare drehten auf dem Absatz um und verließen die PAST. Am Tatort angekommen, wurden sie von zwei uniformierten Kollegen eingewiesen und zum Opfer gebracht. Semir und Alex betraten das kleine Büro der Tankstelle. An einem Tisch saßen zwei Frauen und ein Mann. „Geht es wieder, Luisa?“ Der Mann strich einer jungen Frau sanft über den Arm. Diese weinte nur und schien sich nicht wirklich gut zu fühlen. Semir trat an den Tisch. „Frau Horn?“ Die Frau, um die sich die anderen Personen fürsorglich kümmerten, hob den Kopf. Alex sah die verweinten Augen und setzte sich neben sie.Semir nickte lächelnd. „Hallo, ich bin Alexander Brandt von der Kripo. Das dort ist mein Kollege. Können Sie uns ein paar Fragen beantworten?“ Er sprach sanft und einfühlsam mit ihr. Sie nickte nur. „Sehr schön. Aber vorweg. Brauchen Sie einen Arzt? Sind Sie irgendwie verletzt?“ Luisa Horn schüttelte den Kopf. „Gut, was ist passiert?“ „Ich habe auf meine Kollegin gewartet, die sich leider etwas verspätet hat. Ich hab das Geld in den Tresor geräumt, als mir eine Waffe in den Nacken gepresst wurde. Die Räuber drohten mir und…“ Alex lächelte sanft. „Wie viele Täter waren es?“ „Zwei, eine war eine Frau.“ Semir und Alex wechselten nur kurz einen Blick. „Was ist dann passiert?“ „Ich musste ihnen das ganze Geld rausgeben. Ich hab es getan, Peter…ich hatte Angst… ich wollte nicht sterben.“ Sie sah den Mann verzweifelt an. „Ganz ruhig, Luisa. Du hast richtig gehandelt. Das Geld kann ich verschmerzen.“ Semir wandte sich an den Mann. „Sie sind der Eigentümer?“ „Pächter...Peter Holzapfel.“ „Können wir uns kurz unterhalten?“ Der Mann nickte und verschwand mit Semir in den Verkaufsraum, während Alex die Befragung der jungen Frau fortsetzte. „Was ist passiert, als Sie das Geld übergeben haben?“ „Der Mann hat mich an den Stuhl gefesselt. Er wurde anzüglich, ich hatte Angst, dass er mich noch vergewaltigt, doch die Frau hat dann eingegriffen und sie sind verschwunden. Sie haben noch eine Puppe hinterlassen.“ „Eine Puppe?“ „Ja, so eine komische breitköpfige Puppe. Sie liegt noch beim Tresor.“„Können Sie die Personen beschreiben?“ Luisa dachte nach und rieb sich nervös die Hände. „Sie waren maskiert. Ich hab kein Gesicht gesehen, aber der Mann war größer als ich. Bestimmt 200 cm und sehr schlank. Die andere Person, die Frau… war kleiner. Ich schätze sie auf 170 cm. Sie war leicht untersetzt, aber nicht übergewichtig. Die Beiden trugen braune Kutten mit weißer Kordel. Sah aus wie Karnevalskostüme.“ Alex überdachte die Beschreibung und kam zum Entschluss, dass es vermutlich gleiche Pärchen gewesen war, wie auf dem Parkplatz. Zumindest stimmte die Beschreibung überein. „Okay, wie viel Geld befand sich in den Kassetten?“ „Es waren zwei Kassetten. In jeder waren 400 €. Die Einnahmen von heute.“ „Gut, und wo ist die Puppe?“ Luisa stand auf und Alex ging ihr nach. Sie zeigte in dem Kassenraum auf die Haba-Puppe mit dem Namen „Elli“. Er nahm sie in die behandschuhte Hand und sah sie sich an. Das auch hier eine Puppe gefunden wurde, war sicher kein Zufall.

    Als Semir mit Peter Holzapfel im Verkaufsraum stand, sah er ihn an. „Herr Holzapfel, gibt es eine Videoüberwachung hier in dem Raum?“ Peter Holzapfel schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin noch nicht dazu gekommen, eine einzubauen, aber das wird jetzt nachgeholt. Diese Schweine!“ Semir horchte auf. Es schien, als hätte Peter Holzapfel einen Verdacht und das wollte er nun genauer wissen. „Haben Sie einen Verdacht?“ Holzapfel atmete tief ein. „Vor ungefähr drei Wochen kamen zwei Männer und eine Frau zu mir in die Tankstelle und boten mir Schutz vor Überfällen an. Ich brauchte nur 500 Euro pro Woche zahlen. Ich habe diesen „Schutz“ abgelehnt und sie meinten, ich würde schon sehen, was ich davon habe.“ „Haben Sie die Polizei eingeschaltet?“ „Nein, ich wollte erst einmal abwarten. Ich meine, ich habe es für eine leere Drohung gehalten.“ „Das war sehr leichtsinnig! Man kann nie wissen, wozu solche Leute fähig sind. Können Sie Personen beschreiben?“ Peter Holzapfel dachte nach. „Also, die waren noch recht jung. Ich würde sie so 20 bis 25 Jahre schätzen. Das waren in meinen Augen Kinder. Es waren zwei Männer und eine junge Frau. Die Männer waren vielleicht 175 oder 185 cm groß, nicht größer. Einer von ihnen war untersetzt, der andere war sehr muskulös. Ich glaub, er sollte mehr zur Einschüchterung wirken, was er in meinen Augen aber nicht getan hat. Die Frau war sehr schlank und nicht gerade gut mit den weiblichen Reizen ausgestattet. Wenn ich geahnt hätte, dass die wieder kommen und zuschlagen, dann wären sicher schon Kameras eingebaut worden.“ Semir nickte nachdenklich. „Okay, sind irgendwelche Namen gefallen?“ „Nein, keine Namen.“ „Gut, dass Sie nicht die Polizei eingeschaltet haben, ist natürlich ein Fehler gewesen. Noch ist es zwar nicht sicher, dass es wirklich die Personen waren, aber ich werde die Kollegen damit beauftragen, hier öfter Streife zu fahren und wenn die Personen wieder auftauchen sollten, dann informieren Sie bitte die Kollegen. Unternehmen Sie nicht selbst etwas gegen die Leute.“ Semir ermahnte den Mann und ging wieder in das Büro, wo Alex mit einer Puppe in der Hand zu ihn kam. „Scheinbar unsere Freunde vom Parkplatz.“

    Ben der Verräter! Also gut, Semir hat es nicht schlimm erwischt, aber den Schützen. Nur ist er tot? Wer ist er? Oder war das nur ein Handlanger?

    Semir muss sich jetzt erst einmal behandeln lassen und damit er danach nicht auf dumme Gedanken kommt, holt Andrea ihn und Dana ab. Sehr gut. Er muss seinen Arm erst einmal schonen.

    okay, Semir hat geträumt. Vermutlich hast du wohl Recht, Silli. Er war der Scheriff. Nun gut. Was allerdins jetzt nicht so passt. Die sind auf der Flucht und gehen feiern? Die stehen auf der Fahndungsliste von Kopfgeldjägern! Hallo!!!! Die müssen abhauen, nicht party machen :D

    Die beiden Hauptkommissare warteten bis auch Monika Heuser ins Krankenhaus gebracht wurde. Alex setzte sich hinter das Steuer ihres Wagens und Semir fuhr hinter ihm her, um ihn vom Parkplatz des Krankenhauses wieder mit zu nehmen. Während Alex den Schlüssel zu ihr brachte, wartete Semir unten. Seine Gedanken gingen zu dem Mann, der verletzt wurde. Man kannte die Identität nicht und auch nicht, ob er diese schwere Verletzung überhaupt überlebte. Endlich kam Alex zurück. „Na das hat aber gedauert.“ „Sie brauchte mich noch für einen Augenblick. Bist du eifersüchtig?“ Alex grinste breit. „Ganz sicher nicht. Auf geht es! Wir müssen zur PAST und alles über diesen Schumann herausfinden, wenn er es war, der den Wagen fuhr.“ Semir mahnte zum Aufbruch. Alex stieg ein und schon ging die Fahrt los. Als sie das Büro betraten, wurden sie direkt von Susanne aufgehalten. „Ihr sollt sofort zu Frau Krüger kommen!“Sie musste lächeln, als sie den Blick bemerkte, den sich die beiden Hauptkommissare zuwarfen. „Ja, machen wir gleich. Susanne, versuch bitte alles über einen Manuel Schumann heraus zu finden. Wichtig ist, dass wir ein Bild von dem Herrn bekommen.“ „Alles klar! Ich kümmere mich darum.“ Susanne gab den Namen in ihren PC ein und Semir verschwand mit Alex im Büro von Kim Krüger. „Setzen Sie sich!“ Der Befehl kam wie immer kühl herüber. Semir und Alex setzen sich. „Was ist passiert?“ „Der Mann wurde von zwei Personen überfallen und lebensgefährlich verletzt. Wir wissen noch nicht, ob er überlebt.“ Kim nickte nachdenklich. „Ich habe eben mit dem Krankenhaus telefoniert. Er hat die Operation gut überstanden. Aber er ist nicht vernehmungsfähig. Was ist mit der Zeugin?“ Semir räusperte sich. „Sie wurde ebenfalls ins Krankenhaus gebracht. Es geht ihr den Umständen entsprechend. Sie konnte uns leider nur sagen, dass die Täter Mönchkutten trugen und einen grauen oder blauen Toyota fuhren.“ Kim sah ihn an. „Das ist nicht gerade viel. Gibt es noch weitere Spuren?“ Alex zog die Schultern hoch. „Das ist noch nicht sicher. Wir haben eine Puppe am Tatort gefunden. Ob sie allerdings was mit der Tat zu tun hat, ist nicht bekannt.“ „Gut, Sie werden den Fall übernehmen und mir regelmäßig Bericht erstatten! Kennen wir die Identität des Mannes?“ Kim Krüger wandte sich mit der Frage an Semir. „Leider nein. Wir vermuten aber, dass es Manuel Schumann ist. Susanne versucht gerade ein Bild von dem Mann zu bekommen.“ Kim entließ die Beiden, die sich sofort erhoben und das Büro verließen.

    Luisa Horn beendete ihre Schicht in der Tankstelle an der Raststätte „Königsforst“. Es war kurz vor zwölf und eigentlich sollte Sonja, ihre Freundin und Kollegin längst hier sein, doch sie glänzte durch Abwesenheit. Luisa versuchte sie über Handy zu erreichen, was leider ohne Erfolg blieb. Sie ahnte schon, dass Sonja wieder im Verkehr steckte, das würde jedenfalls ihre Ausrede sein und solange sie nicht da war, konnte Luisa nicht gehen. Sie lächelte und machte einen Kassensturz, da der Pächter genau wissen wollte, zu welchen Schichten, welche Einnahmen erzielt wurden. Fast 800 € hatte sie schon eingenommen und das war für diesen Tag sehr gut. Sie nahm das Geld und legte es in die Geldbomben, die sie anschließend im Tresor einschloss. Während sie das tat, drehte sie der Tür den Rücken zu. Gerade als sie den Tresor geöffnet hatte, öffnete sich auch die Tür. „Da bist du ja endlich! War die Straßen wieder so voll?“ Luisa drehte sich nicht um, denn sie ging davon aus, dass es Sonja war, die da hinein kam. Als sie keine Antwort bekam, wollte sie sich an ihre Kollegin wenden. Doch genau in diesem Moment spürte sie etwas Kaltes im Nacken. Luisa erschrak und wurde blass. Sie hob langsam die Hände. Obwohl sie noch nie mit einer Waffe bedroht wurde, ahnte sie genau, was sie dort im Nacken spürte. „Bitte nicht schießen…bitte…“ „Geld her! Alles!“ Luisa nickte und griff mit zitternden Händen, die eben in den Tresor gelegten Geldbomben. „Pack alles in die Tasche!“ Luisa tat was gefordert wurde. Sie legte die Geldkassetten in die Reisetasche, die ihr der Räuber vor die Füße geworfen hatte. Langsam stand sie dann auf und drehte sich zu dem Räuber um.

    Er trug eine Mönchkutte, die mit einer weißen Kordel gebunden war und er war groß. Bestimmt 2 m, dachte sie. An der Tür stand eine zweite Person. Luisa bemerkte, dass unter dieser Kutte eine Frau steckte. Sie war nicht so groß wie er und sprach gar nichts. Sie reichte ihm die Tasche. „Setz dich da hin!“ Luisa führte den Befehl aus und setzte sich auf den Bürostuhl. Der Räuber fesselte sie und war nicht zimperlich. Dann drehte er den Stuhl so, dass sie ihn ansehen musste. Luisa bemerkte den Blick, der in ihr Dekolletee ging. Er nahm eine Rolle Klebeband hervor und riss ein Stück ab. Doch bevor er sie knebelte, fuhr seine Hand über ihre Brust und drückte sie. Luisa drehte ihren Kopf weg. „Bitte nicht…nehmen Sie das Geld, aber lassen Sie mich in Ruhe, bitte…“ „Lass sie!!“ Der Räuber packte ihr Kinn und zwang sie ihn anzusehen. „Nur keine Angst Cherie. Wir wollen nur das Geld. Sei ein braves Mädchen…“ Er knebelte sie und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange. „Los weg hier!“ Luisa sah, wie die Räuber eine Puppe am Tresor platzierte und dann verschwanden. Tränen liefen ihr über das Gesicht. Sie versuchte die Fesseln zu lösen, doch es ging nicht. So saß sie ruhig da und wartete ab. Sonja musste doch gleich kommen. Tatsächlich kam ihre Kollegin nur fünf Minuten nachdem die Räuber weg waren und sah erschrocken auf sie. „Luisa!!“ Sonja löste ihr die Fesseln und Luisa zog sich das Klebeband ab. Sie ging zum Telefon und wählte mit zitternden Händen den Notruf. „Polizei? Ich…ich bin überfallen worden. Raststätte Königsforst. Mein Name ist Luisa Horn…“ Mehr sagte sie nicht. Sonja nahm sie in den Arm und Luisa fing an zu weinen. Es dauerte eine ganze Weile bis sie sich beruhigte.

    Wir sind noch nicht weiter. Wir wissen nicht was Alex durchgemacht hat. Das wrid ja noch spannend, aber Johanna gefällt mir schon mal. Ich denke aber nicht, das Kim so einfach auf das "Du" übergeht. Dafür ist sie zu kühl.