In der PAST angekommen, ging Semir direkt zu Susanne. „Überprüfe bitte einen Marek Springer. Er ist Feuerwehrmann von der Feuerwehrwache 6 und seit dem heutigen Einsatz verschwunden!“ „Okay, auf was soll ich achten?“ Semir zog die Schultern hoch. „Ich muss wissen, ob er bei anderen Bränden zum Einsatz kam. Er war vorher in der Jugendfeuerwehr.“ „Okay, ich sagt dir Bescheid, sobald ich etwas gefunden habe.“ „Danke Susanne, kannst du auch die anderen Mitglieder von dem Trupp überprüfen?“ „Aber Semir, es ist doch nicht immer der gleiche Trupp vor Ort.“ „Ja, das weiß ich. Dennoch. Der Brandstifter könnte einer der Männer von der Feuerwache sein.“ „Okay, ich überprüfe alle.“ Susanne stöhnte leise auf. Semir ging ins Büro und Paul sah ihn grinsend an. „Du denkst also, dass ich Recht habe?“ Stolz war deutlich aus der Stimme zu hören. Semir grinste leicht. „Du hast schon wieder gelauscht? Aber du hast Recht. Es wäre möglich und wir müssen ja in allen Richtungen ermitteln. Deine Idee ist nicht schlecht gewesen. Und der Hintergrund als Held dazustehen auch nicht. Paul grinste breit. „Ja, und das war meine Idee. Wieso bist du nicht darauf gekommen?“ Semir zog die Schultern hoch. „Vielleicht hab ich ja doch daran gedacht, aber es noch nicht in die Tat umgesetzt.“ Paul faltete die Hände und setzte sich gerade hin. Die Stimmung schwankte um. „Aber ganz ehrlich? Ich wäre froh, wenn der Mann wieder auftaucht und nichts damit zu tun hat. Ich meine, sein Mentor sagte ja, dass er erst heute dabei war. Und wenn der wirklich erst seit drei Tagen zurück ist, du aber schon länger mit diesem Fall zu tun hast, ist er nicht der Brandstifter.“ Semir stöhnte leise auf. „Ja, mir wäre es auch lieber. Dennoch sollten wir ihn überprüfen lassen. Ich gehe sogar noch weiter und lasse den gesamten Löschtrupp überprüfen.“ „Ah, ich verstehe. Du meinst, dass dieser Marek nicht der Täter, sondern ein Opfer sein könnte. Es wäre möglich, dass er einen Kollegen am Ort gesehen hat, der das Feuer gelegt hat?“ Semir nickte anerkennend. „Du bist ein helles Köpfchen. Vielleicht war er es nicht, sondern er hat einen Kollegen erkannt, der nicht dort hingehörte. Außerdem müssen wir an die Pressebilder kommen, die an den Brandorten gemacht wurden! Das ist deine Aufgabe. Du wirst die Redaktion anrufen und die Bilder anfordern!“ Paul sah ihn erstaunt an. „Was? Jetzt?“ „Ja sicher jetzt! Hast du noch was Anderes vor?“ Er sah, dass Paul auf die Uhr schaute. „Oh, nee, das kannst du vergessen. Feierabend ist noch nicht. Willkommen in der Welt eines Helden.“
Herbert Kreutz wurde nach seiner Rückkehr in die Feuerwache in das Büro des Leiters gerufen. „Herbert, was ist wirklich passiert? Mir ist ein Verdacht der Polizei zu Ohren gekommen, den ich nicht einfach übersehen kann.“ Herbert nickte. „Ich weiß wirklich nicht, was los ist, Willi. Ich bin mit Marek rein und dann ist er im Gebäude verschwunden. Da waren so viele Gänge und der Rauch, der uns die Sicht nahm. Wir wollten an zwei Stellen das Feuer bekämpfen und dann war er weg. Der Polizist, ein gewisser Gerkhan, hat mir von seinem Verdacht erzählt, aber ich glaube es nicht!“ Er reichte Willi die Karte des Mannes. „Du weißt doch genau, dass du einen Neuling nicht allein lassen darfst!“ Herbert sah zu Boden. „Aber Marek war doch nicht neu. Er hat mir das Leben in einem der Einsätze mit der Jugendfeuerwehr gerettet, deshalb ist er doch jetzt bei uns. Er kennt unseren Job und er weiß genau, welche Gefahren lauern.“ Wilhelm Fach, der von allen nur Willi genannt wurde und einen sehr guten Draht zu seinen Leuten hatte, lächelte. „Ich weiß es. Aber der Verdacht der Polizei ist ja auch nicht ohne. Und es ist auch schon des Öfteren gewesen, dass ein Kollege von uns Feuer legte, um als Held dazustehen. Aber ich lege für alle meine Männer, die Hand ins Feuer. Da macht Marek auch keine Ausnahme.“ Herbert stand auf. „Aber er muss ja irgendwo stecken. Ich meine, er kann doch nicht einfach so verschwinden. Im Haus war keiner mehr. Thomas und Ralf waren drin und haben nachgeschaut. Nichts. Keine Spur von ihm.“ Willi nickte. „Kann es sein, dass noch jemand vor Ort war?“ „Das ist möglich, ja, aber ich habe niemanden gesehen. Das Feuer war schon sehr groß und ich denke nicht, dass jemand im Gebäude war. Ich kann dir echt nicht sagen, was passiert ist. Aber am liebsten würde ich ihn suchen.“ „Das weiß ich, Herbert. Aber im Augenblick können wir nichts tun. Wir müssen warten, bis die Polizei ihn gefunden hat.“ „Willi, ich weiß dass Marek sicher kein Feuerteufel ist. Er ist ein Feuerwehrmann durch und durch! Ich hätte ihn doch nie zu uns geholt, wenn ich nicht davon überzeugt wäre!“ Willi lächelte beruhigend. „Ist ja gut…ich will es auch nicht glauben. Immerhin ist der Feuerteufel ja auch schon länger am Werke und Marek ist erst seit heute bei uns. Ich hoffe nur, wir finden den Jungen.“