Beiträge von Elvira

    Paul sah kurz zu Kilian und kam dann zu Semir. Er zog ihn an der Jacke in den Flur. „Darf ich dich mal bitte sprechen? Allein!“ Semir stutzte, doch er sagte nichts und nickte nur.Paul sah noch einmal zu Kilian, der immer noch auf der Couch saß und mit seinen Fingern spielte. „Ich hoffe doch sehr, dass du das ablehnst. Er ist Bulle ja, aber er ist persönlich involviert und du weißt was das bedeutet! Wir können ihn nicht einbeziehen!“ Paul sah ihn flehend an. „Meinst du, das weiß ich nicht? Aber wenn wir ihn nicht bei uns haben, dann wird er mit Sicherheit allein ermitteln und das dürfte uns in Teufels Küche bringen! Wir hätten ihn, wenn er bei uns ist, unter Kontrolle und können auf ihn aufpassen!“ erklärte Semir. Paul lächelte leicht und dachte kurz nach. „Das heißt, du willst ihn so unter Beobachtung stellen? Hab ich das jetzt richtig verstanden?“ Semir kniepte zur Bestätigung ein Auge zu.Paul nickte anerkennend. „Clever. Muss ich zugeben. Okay, wie gehen wir jetzt vor?“ Semir sah kurz zu Winther. „Zur PAST und auf das Endergebnis der Obduktion warten. Außerdem können wir ihn und auch diese Mandy überprüfen.“ Er ging zu Kilian. „Herr Winther, auch wenn es eigentlich gegen die Vorschriften spricht, nehmen wir Sie mit. Aber, Sie werden nichts tun, ohne uns zu unterrichten! Das müssen Sie mir versprechen!“ Kilian Winther sah ihn an und nickte dann. „Ich verspreche es. Ich will einfach nur helfen, die oder den Täter zu stellen.“ „Ich vertraue Ihnen. Kommen Sie, wir fahren ins Revier und werden dort die Fakten zusammenstellen.“ Kilian lächelte dankbar und erhob sich. „Denken Sie, dass ich mich von ihr verabschieden kann?“ wollte er wissen. Semir und Paul sahen sich kurz an. „Denken Sie, dass es richtig ist? Ich glaube, Sie sollten sich den Anblick ersparen und sie so in Erinnerung behalten, wie Sie sie gekannt haben.“ Kilian lächelte verbittert, doch er schien Semir Recht zu geben. Sie fuhren gemeinsam zur PAST, wo sie von Kim Krüger erwartet wurden.


    Kim Krüger stand gerade im Großraumbüro, als Paul und Semir mit einem ihr fremden Mann rein kamen. Sie ging auf das Trio zu. „Herr Gerkhan, kann ich Sie kurz sprechen?“ Semir Gerkhan nickte und sah dann zu Kilian. „Das ist Kilian Winther, ein Kollege von der Sitte und der Verlobte von Mandy Krüger.“ Kim sah ihn bei dem Namen erstaunt an. „Wie hieß die Dame?“ „Mandy Krüger. Ist das eine Verwandte von Ihnen?“ Kim dachte nach, doch dann schüttelte sie den Kopf. „Der Name Krüger ist wie Müller, Meier, Schulz. Man ist vielleicht über tausend Ecken verwandt. Was können Sie mir über die Sache berichten?“ Nun sah Gerkhan zu Renner und Winther. „Paul, würdest du schon mal in unser Büro gehen und schauen, was wir über Mandy herausfinden können? Ich werde Frau Krüger informieren.“ Paul nickte und führte Kilian Winther in das Büro der Hauptkommissare, während Semir mit Kim Krüger in ihr Büro gingen. „Okay, was haben wir?“ wollte sie wissen, als er die Tür geschlossen hatte.„Wir wissen, dass sie kaum noch Blut im Körper hatte. Außerdem hat der Pathologe, wie auch wir, Einstichstellen in der Armbeuge entdeckt. Sie war aber laut Auskunft von Herrn Winther nicht drogensüchtig. Das konnte auch der Pathologe bestätigten. Es gab keine Drogenrückstände.“ Kim Krüger nickte nachdenklich. „Was könnte der Grund für den Blutmangel sein?“ Semir zog tief Atem ein. „Nun, Herr Winther erklärte, dass sie wohl vor drei Wochen zum Blutspenden war. Sie wollte nach einem viel zu kurzen Abstand erneut spenden, was er abgelehnt hatte. Sie haben sich gestritten und dann ist sie weg. Er hatte zwei Wochen keinen Kontakt zu ihr. Es ist gut möglich, dass sie mehr Blut gespendet hat, als gesund war. Oder aber und das vermute ich eher, dass es jemanden gibt, der Menschen mit seltenen Blutgruppen aussaugt und daraus Profit schlägt.“ Kim sah ihn erstaunt an. „Sie meine, dass Frau Krüger entführt und quasi ausgesaugt wurde?“ Semir nickte. „Herr Winther will uns bei den Ermittlungen zur Seite stehen…“

    was hatte Johanna denn geglaubt finden zu können? Semir ist nicht da. Oh man, das ist echt spannend und sehr gut rüber gebracht worden, wie die Ermittlungen sich aufbauen. Bin mal gespannt wie lange die Semir festhalten werden. Und warum wird er jetzt so gequält? Er hat doch nur diesen dummen Hagen erschossen :D

    genau Jenny. und deshalb sag ich Zieh Melli!!! ZIEH es noch ein wenig heraus. Morgen oder übermorgen kannst du dann mal wieder was von den Anderen schreiben. Tja und nun weiß der Böse, dass Semir kein Bulle mehr ist. Da sagt man mal die Wahrheit und keiner will einem glauben.

    Semir lenkte den Wagen sicher auf und über die Autobahn. Der Verkehr hielt sich in Grenzen und so kamen sie recht schnell durch. An der Wohnung angekommen, stiegen die Beiden aus und suchten das Klingelschild. Nach kurzem Betätigen des Klingelknopfes, ertönte der Türsummer. Als sie die wenigen Stufen zur Hochpaterrewohnung erklommen hatten, stand ein Mann in Pauls Alter am Treppenabsatz und sah sie erstaunt an. „Paul? Was machst du denn hier?“ Paul begrüßte den Mann kühl. „Hallo Kilian. Es geht um Mandy, können wir uns in der Wohnung unterhalten?“ Scheinbar spürte der Mann, dass es etwas Unangenehmes war. „Ja, sicher. Kommt rein.“ Kilian Winther ging vor und Paul folgte ihm mit Semir, der sich im Hintergrund hielt. „Kilian, ich habe keine guten Nachrichten für dich. Ich, also wir haben Mandy auf einem Parkplatz an der Autobahn aufgefunden …“ Er machte eine Pause und suchte nach den richtigen Worten. Kilian sah ihn an und schluckte sichtbar. „Hatte sie einen Unfall? Sie ist seit zwei Wochen spurlos verschwunden. Ich hab versucht sie auf Handy anzurufen, aber es ging nur die Mailbox ran. Ich dachte, sie wäre sauer auf mich und würde deshalb nicht rangehen, aber dein Gesichtsausdruck sagt, dass es nicht so ist. Was ist mit ihr?“ Paul holte tief Luft. „Sie ist tot.“ Kilian sah seinen Freund aus vergangenen Tagen an und schüttelte den Kopf. „Nein, das … das ist nicht wahr! Das kann nicht wahr sein! Das ist nicht so … du willst mich verarschen oder? Du willst ... du ... Es kann nicht sein!“ Kilian taumelte und Paul griff zu, als seinem ehemaligen Freund die Beine weg zu knicken drohte. „Komm setz dich.“ Sanft führte er Kilian zur Couch und drückte ihn nieder. Kilian Winther weinte hemmungslos und seine Schultern bebten. Paul sah Semir hilfesuchend an, doch auch er konnte nichts tun. Solche Nachrichten zu überbringen, waren immer schwer, aber sie gehörten zum Alltag eines Polizisten und diesmal schien Semir froh zu sein, es nicht selbst machen zu müssen.


    Semir sah, das Paul sich recht fürsorglich um Winther kümmerte. Dieser sah ihn mit roten Augen an. „Was ist passiert?“ Nun mischte sich Semir ein. „Das wissen wir nicht, Herr Winther. Gerkhan mein Name. Wir haben Frau Krüger auf einer Parkbank gefunden. Sie war kaum ansprechbar und ist auf dem Weg ins Krankenhaus verstorben. Wir haben den Leichnam in die Gerichtsmedizin gebracht und die Todesursache ist vermutlich ein sehr hoher Blutverlust. War Frau Krüger krank?“ Kilian Winther schüttelte den Kopf. „Nein, sie war nicht krank. Sie hat ja nicht einmal Kopfschmerztabletten schlucken wollen. Paul, du weißt doch auch, dass sie gesund war. Sie war erst vor drei Wochen zur Blutspende gegangen, weil sie eine sehr seltene Blutgruppe hat. Null negativ.“ Semir sah ihn erstaunt an. „Was soll das mit ihrem Verschwinden zu tun haben?“ Kilian Winther zog die Schultern hoch. „ Wir haben uns vor zwei Wochen gestritten, weil sie in einem sehr kurzen Abstand erneut spenden wollte. Sie sagte, dass sie damit die Haushaltskasse aufbessern könne und sie ja gesund genug sei, dass der Körper den Verlust schnell aufholte. Ich habe es ihr untersagt und wir haben uns gestritten. Seit dem habe ich sie nicht wieder gesehen. Sie ging nicht ans Telefon. Gott,wenn ich sie doch nur festgehalten hätte.“ Paul setzte sich zu Kilian. „Du hättest sie eh nicht halten können. Genauso wenig wie ich. Kilian, weißt du wo sie hinwollte? Hat sie irgendetwas gesagt?“ Kilian Winther schüttelte den Kopf und brach erneut in Tränen aus. Es dauerte eine Weile bis er wieder ruhiger war. „Ich hätte sie nicht anschreien sollen!“ schluchzte er. Paul sah ihn ernst an. „Bist du auch handgreiflich geworden? Ist sie deshalb weg?“ Wieder schüttelte Kilian den Kopf. „Ich hätte sie nie verletzt. Gott Paul, ich wollte doch nur ihre Gesundheit schützen!“ Semir setzte sich in einen der Sessel. „Glauben Sie, dass sie wegen dem Streit über das Blutspenden verschwunden ist?“ Kilian sah ihn mit verweinten Augen an. „Ich weiß es nicht! Ich habe sie seit dem Abend ja nicht mehr gesehen.“ „Meinst du, es könnte damit zusammenhängen? Kilian, weißt du wo sie Blut spenden wollte? Vielleicht können wir da etwas herausfinden.“ Paul sah ihn eindringlich an. „Das erste Mal war es beim roten Kreuz, das weiß ich. Ich hab sie hingefahren und auch wieder abgeholt. Das zweite Mal, wenn sie es wirklich getan hat, weiß ich ehrlich gesagt nicht wo. Für mich war das Thema erledigt, als ich ihr sagte, dass sie es lassen soll.“ Paul und Semir wechselten einen Blick. „Okay, Herr Winther, können wir Sie allein lassen?“ Nun sah Kilian die beiden an. Die Augen waren voller Tränen und rot unterlaufen. „Ich will an den Ermittlungen teilhaben! Ich bin auch Bulle und ich will das Schwein kriegen, der ihr das angetan hat.“

    Sonderbare Gedanken die Andrea da hat. Warum sollte Semir sich im Keller verletzt haben und bewusstlos sein? Und das das Essen noch nicht fertig ist, würde mich, wenn ich nicht wüsste, was mit Semir ist, nicht wundern. Ich hab auch immer darauf gewartet, dass es fertig war, wenn ich heim komme und das war es in den seltensten Fällen. :D

    So.... Schrankmann glaubt also, das Semir wirklich in Notwehr gehandelt hat. Was für ein Wandel! Ja, Schranke! Semir ist ein erstklassiger Polizist, der nur dann tödlich wird, wenn es nicht anders geht. Aber ich bezweifle, dass Hagen deshalb die Anzeige zurück ziehen wird. Und das Paul jetzt schon schlecht über Schranke denkt ist nur gut. Das ist eine falsche Schlange. Nur wie geht es Semir? Hat der einen Plan, wie er aus der Zwickmühle kommt?

    Semir lenkte den Wagen auf die Straße und sah Paul kurz an. „Wir fahren direkt zur Gerichtsmedizin. Die sollten die Leiche von Mandy bereits angefangen haben zu untersuchen und dann sollen sie mir die Todesursache erklären.“ Paul nickte nur. Er sah aus dem Fenster und schien nicht wirklich dabei zu sein. „Ist alles in Ordnung?“ hakte Semir besorgt nach. „Ja sicher. Ich kann es nur nicht fassen. Ich meine, Mandy hat mich betrogen und verletzt, ja. Aber ich hab sie gemocht. Ich kann es einfach nicht begreifen, dass sie jetzt tot ist. Das ist doch absolut sinnlos.“ Semir legte ihm die Hand auf die Schulter. „Wenn du reden willst, nur zu…“ Paul lächelte verzerrt. „Danke Semir. Nach der Pathologie sollten wir auf jeden Fall zu Kilian fahren. Ich will ihm die Nachricht selbst überbringen. Ich weiß zwar nicht, ob er noch dort wohnt, wo er vor drei Jahren wohnte, aber ich glaub Jenny könnte es mir sicher raussuchen, oder?“ Semir nickte. „Kilian ist auch Polizist?“ Paul stöhnte auf. „Ja. Er ist bei der Sitte. Wir haben uns auf der Polizeischule kennen gelernt und waren die besten Freunde. Dachte ich zumindest. Bis ich ihn mit Mandy erwischt habe. Aber wie gesagt, es ist schon drei Jahre her.“ Semir setzte den Blinker und fuhr von der Autobahn. Er hielt auf dem Parkplatz an und wandte sich dann an Paul. „Also, in welchem Revier ist Kilian?“ Nun zog sein Partner die Schultern hoch. „In Düsseldorf, glaub ich.“ Semir griff zum Mikro. „Cobra 11 an Zentrale!“ Es knackte kurz und dann ertönte das „Zentrale hört!“ von Jenny. „Ich benötige die Anschrift von einem Kollegen… Kilian…“ Er sah Paul an. „Wie heißt er vollständig?“ „Kilian Winther. Winther mit th.“ Semir gab es weiter. Anschließend musste er ein paar Augenblicke warten. „Raifeisenstrasse 49, in Düsseldorf.“ gab seine junge Kollegin durch. „Danke!“ Er hängte das Mikro ein und fuhr wieder auf die Autobahn.


    Nur wenig später betraten sie die kalten Hallen der Gerichtsmedizin und gingen in den Keller, wo die Pathologie untergebracht war. Als sie die Halle betraten, sah Semir gerade wie der Gerichtsmediziner in einen der Räume verschwand. Er erkannte ihn sofort. „Marvin! Warte mal!“ Der Mann blieb stehen und sah ihn an. „Semir! Was führt dich hier her?“ Ein kurzer aber kräftiger Händedruck folgte. „Es geht um die Tote von der Autobahn. Konntest du schon anfangen, sie zu untersuchen?“ Marvin nickte. „Ja, aber es ist ziemlich sonderbar. Die Frau hatte vielleicht noch drei Liter Blut in ihrem Körper gehabt. Ich habe aber keinerlei Austrittswunde gesehen. War am Fundort so viel Blut zu sehen?“ Semir sah ihn erstaunt an. „Nein! Da war überhaupt kein Blut. Wie kann das sein?“ Marvin dachte kurz nach. „Nun, wenn am Fundort kein Blut war, im Rettungswagen auch nicht und sie kaum Blut im Körper hatte, dann war der Fundort nicht Tatort. Ich habe mehrere blau angelaufene Einstichstellen im Arm gefunden. Die frischste ist ca. 2 Tage alt.Allerdings finde ich keinen Hinweis, dass sie Drogen konsumiert hat. Die Einstichstellen sind auf jeden Fall nicht atypisch.“ Semir nickte nachdenklich. „Und was bitte war die Todesursache?“ Marvin zog sich die Handschuhe aus. „Das war der schwere Blutverlust. Sieh mal, ein erwachsener Mensch hat fünf bis sechs Liter Blut im Körper. Sie hatte nur drei Liter. Das ist ein extremer Blutverlust, den das Herz nicht verkraften konnte.“ Semir hörte aufmerksam zu. „Das heißt sie ist verblutet, obwohl wir kein Blut gefunden haben? Sie hatte keine Wunden? Aber irgendwo muss das Blut doch sein!“Marvin verzog kurz die Mundwinkel. „Ja, irgendwo. Diese Einstichstellen könnten einen Hinweis liefern. Es sieht aus, als hätte man ihr Blut abgenommen. Aber ich bezweifle, dass ein Arzt seinen Spender so auslaugt, dass er stirbt. Mehr kann ich dir derzeit nicht sagen. Ich habe noch einige Untersuchungen zu machen.“ Semir nickte nachdenklich und ging zu Paul, der im Flur stehen geblieben war und seine tote Exfreundin nicht in dem Zustand sehen wollte. „Auf nach Düsseldorf.“

    Blut und Eiter, floss über den Arm und verfing sich in den Fesseln.

    Eiter, sofort? Nee....das ist nicht so. :D

    Ah jetzt wissen wir so Semir ist. Mein Gott wie schrecklich er leidet!! Das geht mir runter wie Öl ... ähm ich meine,,, wie grausam! Wie kannst du nur so gemein zu ihm sein. Tja, leider hat er Kerl jetzt auch noch Recht. In den Augen der Staatsanwaltschaft ist Semir nun auf der Flucht. Der Rattenschwanz der dahinter steckt wird verdammt lang sein.

    Die Sirenen kündigten die Rettungskräfte an. Der Notarztwagen hielt direkt vor der Bank und der Doc stieg aus. Ein Sanitäter folgte ihm. „Was ist passiert?“ Sofort wandte sich der Arzt der Frau zu. „Gerkhan, Kripo Autobahn. Das ist mein Kollege Renner. Wir sind vor ungefähr zehn Minuten hier eingetroffen und haben die Dame auf der Bank schlafend vorgefunden. Was allerdings passiert ist, ist uns nicht bekannt.“ Der Notarzt untersuchte die Frau. „ Das sieht gar nicht gut aus. Wir fahren sie umgehend ins Krankenhaus. Dort können wir mehr sagen. Scheint als hätte sie einen totalen Zusammenbruch von Herz und Kreislauf, aber den Grund können wir hier vor Ort nicht ermitteln. Haben Sie die Einstiche in der Armbeuge schon gesehen?“ Semir sah auf den Arm und bemerkte die Male, die alle leicht bläulich untermalt waren. „Drogen?“ Nun schüttelte der Arzt den Kopf. „Sieht nicht danach aus. Sieht eher aus wie ein Hypovolämischer Schock. Dazu würde der kaum tastbare Plus, die flache, schnelle Atmung und auch die Bewusstseinsstörung passen. Wir müssen sofort in die Klinik! Uniklinik! Haben Sie die Personalien von ihr?“ Der Arzt sah weder Semir noch Paul bei der Frage an. „Sie heißt Mandy Krüger, mehr weiß ich nicht.“ Die Sanitäter legten Mandy Krüger auf die Trage und wollten sie anschnallen, als sie plötzlich anfing zu zittern. Sie hatten große Mühe sie zu halten. Der Notarzt versuchte sein Bestes, doch auch er konnte nur im Rettungswagen etwas tun. Als die Trage endlich im Wagen war, kümmerte er sich umgehend um die Patientin und orderte die sofortige Abfahrt unter Sonderrechte an. Mit Blaulicht und Sirene verließ der Rettungswagen den Parkplatz.Semir wandte sich an Paul. „Wir fahren hinterher!“ legte er fest und schon waren beide wieder im BMW. Auch sie schalteten Blaulicht und Sirene an. Nach wenigen hundert Metern, stoppte der Rettungswagen auf der Standspur und schaltete das Warnblinklicht an. Dann sprang der Fahrer aus dem Wagen und stieg hinten wieder ein. Semir ahnte böses. Er hielt direkt hinter dem Wagen und stieg aus. Dann ging er zum Rettungswagen, riss die Türen auf und sah, wie der Notarzt den Defibrillator ansetzte. „Schock!!“ schrie dieser und man sah, wie sich der Körper der jungen Frau anhob. Der Sanitäter überprüfte die Vitalfunktionen. „Nichts!“ „Noch mal! Weg vom Patienten! Schock!!“ Wieder sprang der Körper regelrecht hoch. Doch auch nach dieser Aktion, schüttelte der Sanitäter den Kopf. Der Notarzt nickte und horchte noch einmal den Körper ab. Dann ging sein Blick zu Semir. Der Blick sagte alles. Semir schoss die Tür und ging zum BMW, wo Paul ihn besorgt ansah. „Was ist mit ihr?“ Semir schüttelte den Kopf. „Sie ist tot. Tut mir leid, Paul. Aber der Arzt hat alles Mögliche getan.“ Paul nickte und lehnte dann den Kopf nach hinten. „Hat sie noch Verwandte?“ wollte Semir nun wissen. „Ja. Ihre Mutter, glaub ich… Sie lebt im Pflegeheim in Pulheim. Das ist mein letzter Wissensstand.“ „Okay, wir müssen ihr auf jeden Fall die Nachricht überbringen.“ Paul nickte wortlos.


    Frauke Hankensiefer sah auf, als der BMW vor der Tür des Pflegeheims stoppte. Sie wunderte sich etwas, denn der Parkplatz für die Einrichtung lag nicht weit vom Eingang entfernt und wäre für die Männer, die dort ausstiegen, sicher kein beschwerlicher Weg gewesen. Sie stöhnte auf und verließ das Büro, um den Herren die Leviten zu lesen. Das Parken direkt vor dem Eingang, war nur Rettungskräften bzw. Krankentransportern vorbestimmt. Gerade als sie anfangen wollte, den Männern das zu erklären, zeigte der Fahrer ihr seinen Ausweis. Frauke schluckte. „Was können wir denn für die Autobahnpolizei tun? Also das einer unserer Bewohner auf der Autobahn zu schnell unterwegs war, kann ich direkt ausschließen.“Sie lächelte etwas unsicher. Der ältere Mann der Beiden sahen sie an. „Gerkhan, Kripo Autobahn. Das ist mein Kollege Renner. Wir müssten zu der Mutter von Mandy Krüger.“ erklärte er seine Anwesenheit. Frauke sah von einem zum Anderen. „Dorothea Krüger? Die ist nicht mehr hier.“ Die Männer tauschten einen Blick. „Ist sie in einem anderen Heim untergebracht? Wenn ja, wo?“ wollte der Jüngere wissen. Frauke schüttelte den Kopf und senkte ihren Blick. Sie holte tief Luft. „Dorothea Krüger braucht kein Heim mehr. Der liebe Gott hat sie zu sich geholt. Vor gut einem Jahr hatte sie einen Schlaganfall, von dem sie sich leider nicht mehr erholte. Sie starb an einer Lungenembolie.“ Die Polizisten sahen sich betreten an. „Aber ich kenne auch Mandy. Was ist denn mit ihr?“ Die Neugier von Frauke war deutlich zu hören. „Sie ist leider verstorben.“ erklärte der ältere der Beiden. Frauke sah ihn erschrocken an und hielt sich die Hand vor den Mund. „Oh mein Gott! Hatte sie einen Unfall?“Sie sah von einem zum Anderen und der Ältere antwortete erneut. „So würde ich das nicht nennen. Was wissen Sie denn noch von Frau Krüger?“ Frauke holte tief Luft. „Mandy war die einzige Angehörige von Dorothea. Mehr kann ich Ihnen leider nicht sagen. Sie war immer sehr nett und besorgte um ihre Mutter, aber ich weiß, dass sie einen Freund hatte. Der Name ist mir leider entfallen, aber er war Polizist…genau wie Sie.“ Frauke sah die Männer an. „Dann war sie immer noch mit Kilian zusammen.“ kam von dem Jüngeren und sie nickte bekräftigend. „Ja! Das stimmt! Kilian hieß der junge Mann.“ Der Ältere hielt ihr seine Hand hin und verbeugte sich leicht. „Danke für die Information.“ Sie stiegen wieder ins Auto und ließen Frauke etwas ratlos zurück. Doch nicht lange und sie nahm wieder ihre Arbeit auf.

    So so, Mandy, die junge Frau auf der Bank, ist also Pauls Ex.... aber wenn es nicht wollte und das so lange her ist, wieso strich er sich dann durch die Haar, als ob er verlegen ist und sucht nach den Worten?

    Es ist doch ganz einfach. Paul ist überrascht und gleichzeitig verzweifelt über diese Situation. Ich habe ihm da einen Charakterzug angedichtet, dass er sich halt durch die Haare fährt, wenn ihm etwas zu unangenehm ist.

    So nun mein heutiges Feed.

    Schade dass du kaum Absätze machst....es erschwert das Lesen extrem, wenn so viel Text hintereinander ist. Und da ich ja in einem fortgeschrittenen Alter bin, zoome ich mir das ran, allerdings verliere ich sehr schnell die Übersicht wo ich nun gerade war.

    Tja, dann wird der Typ sich jetzt wohl wieder auf Semir konzentrieren. Mal sehen was da kommt

    Der Montag ließ sich nicht aufhalten und damit auch nicht der Dienstantritt. Semir kam wie immer pünktlich um acht im Büro an und ließ sich von Jenny zum Kaffee einladen. Susanne war seit dem Wochenende im Mutterschutz und bereitete sich auf die Geburt ihres Kindes vor. „Hast du was von Susanne gehört?“ Jenny schüttelte den Kopf. „Bisher nicht. Aber sie hat ja noch vier Wochen Zeit. Sie wollte sich melden, wenn das Kleine da ist. Ich bin schon gespannt, was es wird. Was meinst du?“ Semir sah sie an und nahm einen Schluck aus der Tasse. „Also ich denke es wird ein… Baby …ja …es wird bestimmt ein Baby.“ Jenny lachte auf. „Ja, das weiß ich auch. Ich meine, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird.“ Nun zog der Hauptkommissar die Schultern hoch. „Nun, wir werden es erfahren. Ich würde auch gern wissen, wie es heißen soll. Weißt du, welche Namen Susanne ausgesucht hat?“ Jenny sah ihn an. „Ja, sie sagte, dass ein Mädchen wohl Laura heißen würde und ein Junge sollte Luca genannt werden. Ich habe schon ein Geschenk für sie gekauft. In einem neutralen Gelbton. Damit kann ich nichts falsch machen. Ah, Paul kommt!“ Semir sah seinen Partner eintreten und winkte ihn direkt in die Küche. „Und was denkst du?“ überfiel er ihn. Paul sah ihn etwas überrascht an. „Wenn du mir sagst, was du meinst, dann kann ich dir sagen, was ich denke.“ Semir rollte die Augen. „Was für ein Geschlecht das Baby von Susanne hat.“ „Ach so …“ Paul kratzte sich am Kopf und zog die Augenbrauen hoch. „Tja, ich weiß nicht. Aber ich mache einen Vorschlag. Wir fragen sie, wenn das Baby da ist.“ Dann grinste er breit. Auch Semir und Jenny mussten lachen. Diese unbeschwerte Art, die Paul an den Tag legte, war einfach göttlich. „Na du bist mir ein toller Partner. Willst du auch einen Kaffee?“ Doch Paul lehnte ab. „Nein. Ich hab schon ein paar Tassen intus. Lass uns lieber direkt auf Streife gehen.“ Semir stellte die Tasse ins Spülbecken und nickte. Doch bevor er die Küche verließ, sah er Jenny an. „Und du lässt es dir nicht zu langweilig werden, beim Bürodienst, oder?“ Jenny rollte die Augen. „Also ich weiß nicht, wie man so einen Job lieben kann. Ich denke, ich werde drei Kreuze machen, wenn Susanne wieder da ist.“ Semir hob die Hand und verließ mit Paul das Revier. „Der BMW ist startklar!“ Paul nickte und stieg ein, während Semir noch einmal über den Seitenspiegel strich und sich vergewisserte, dass er sauber war. Dann stieg er auch ein und gab Gas. Als Erstes ging es auf die A57 in Richtung Krefeld. Heute war die Straße ziemlich leer und das fiel natürlich auch sofort auf. „Es sind wohl einige in Urlaub. Hast du die Autobahn, seit du im Dienst bist, schon mal so leer gesehen?“ Paul schüttelte den Kopf.


    Die Fahrt verlief ruhig und Semir langweilte sich regelrecht. „Wie war denn dein Wochenende?“ wollte Paul von ihm wissen. „Einfach nur herrlich. Absolute Einsamkeit und eine schöne Frau in den Armen. Was kann daran falsch sein?“ Semir schwärmte Paul von seinem Wochenende vor und sein Partner hörte ruhig zu. „…und die Sonnenuntergänge. Traumhaft sag ich dir. Wir fühlten uns wie Teenager. Und dein Wochenende? Wie war das Barbecue?“ Semir sah kurz zu Paul. „Ach nicht besonders gut. Es gab am Abend natürlich Streit zwischen meinem Vater und meinem Onkel. Ich glaub, die werden sich niemals vertragen.“ „Okay, und man kann da wirklich nichts machen?“ Paul schüttelte den Kopf und seufzte. „Ich befürchte nein. Kannst du am nächsten Rastplatz mal anhalten?“ Semir stutzte. „Warum?“ Paul sah ihn an und stöhnte auf. „Weil ich wohl heute doch zu viel Kaffee getrunken habe. Die Blase drückt.“ Semir lachte auf und nickte dann. „Klar.“ Er fuhr nur wenig später auf die Ausfahrt zum Parkplatz mit Toilette und sah Paul nach, als dieser ausstieg und zum Häuschen ging. Semir stieg auch aus und sah sich auf diesem Platz um. Dabei fiel ihm auf, dass nicht weit von dem Toilettenhäuschen, eine Frau auf der Bank lag und scheinbar schlief. Natürlich war es keine Seltenheit, dass sich Betrunkene auf eine Bank auf einem Parkplatz legten und ihren Rausch ausschliefen, doch bei dieser Frau stimmte etwas nicht. Er konnte nicht sagen, was ihm störte, aber er fühlte, dass hier etwas im Argen lag. Er ging zur Bank und fasste die Frau an. „Hallo? Hören Sie mich?“ Er rüttelte sanft an ihr, doch die Frau reagierte nicht. Semir suchte nach dem Puls. Er schlug nur sehr schwach. Sofort griff er nach dem Handy und forderte einen Rettungswagen zum Parkplatz. Auch Paul kam wieder und stellte sich an seiner Seite. Sein Blick fiel auf die Frau. „Mandy!“ stieß er aus und Semir wandte sich um. „Du kennst sie?“ Paul nickte und schluckte. „Ja, sie … Wir… Wir waren mal zusammen. Das ist jetzt fast drei Jahre her.“ Paul fuhr sich mit den Händen durch seine Haare und stöhnte leise auf. „Okay! Und du hattest keinen Kontakt mehr?“ Semir sah ihn nur kurz an. „Nein. Ich muss allerdings gestehen, dass ich es auch nicht wollte. Sie hat mich mit meinem besten Freund betrogen. … lebt sie noch?“ Semir nickte. „Aber der Puls ist sehr schwach. Ich hab die Rettung bereits verständigt. Hol die Rettungsdecke aus dem Wagen!“ Paul rannte zum Wagen und holte das Geforderte. Mit seiner Hilfe, wickelte Semir die Frau in die Decke. „Hören Sie mich, Mandy?“ Die Augen der jungen Frau flackerten. Ein leises Stöhnen kam auf. „Nicht mehr …bitte…“ sagte sie leise. „Mandy, was ist passiert?“ Doch nun schwieg sie wieder.

    ja, Cliffhanger sind nicht gut für mein Herz, bin ja nicht mehr die Jüngste.

    Nu übertreib nicht! So alt bist du nun auch nicht, dass du direkt umkippst. :D

    Ich finde, es manchmal nicht schlecht, wenn Rentner so am Fenster sitzen und die Umgebung beobachten. Man sieht es ja jetzt. Und Ben sitzt in der Klapse....hmmm ist das vielleicht der richtige Ort für ihn?

    Am Sonntag wachte Semir gegen Mittag auf und sah auf die, neben ihm noch schlafende Andrea. Er lächelte und beobachtete sie nur. Doch scheinbar merkte sie es und öffnete ihre Augen. Sie lächelte ihn an. „Guten Morgen …“ kam leicht verschlafen von ihr. „Guten Morgen. Weißt du, dass du für mich die schönste Frau bist?“ Andrea lächelte und schloss erneut die Augen. „Charmeur! Möchtest du Kaffee?“ Semir schüttelte den Kopf. „Nein, ich möchte dich. Ich will dich nie wieder verlieren. Und wenn es sein muss, werde ich jeden, der auch nur versucht, dich mir wegzunehmen, bekämpfen und siegen. Notfalls verhafte ich ihn und sorge dafür, dass er für immer in den Knast geht.“ Sie richtete sich auf und küsste ihn. „Das musst du nicht. Ich weiß jetzt genau, wo ich hingehöre. Ich werde das nie wieder aufgeben. So schön kann kein Mann sein. Egal wie viel Geld er hat, oder mit welchen Besitztümern er sich schmückt. Niemand kann so gut sein wie du. Niemand!“ Er nahm sie in den Arm. „Ich liebe dich Andrea. Bitte lass mich nie mehr allein.“ Auch sie drückte ihn fest an sich. „Das werde ich nicht. Ich gebe dich nie wieder her, aber weißt du was?“ Er sah sie fragend an. „Ich habe Hunger. Was hältst du von einem Frühstück direkt am See?“ Er lachte leise. „Das klingt verdammt gut. Wir machen uns gemeinsam ein Frühstück und genießen es direkt am Wasser. Ich werde nur kurz duschen und dann stelle ich den Tisch und die Stühle auf den Steg, während du die Eier kochst.“ Andrea nickte und warf die Decke zur Seite. „Dann gehe ich zuerst duschen.“ Semir stand auf und versperrte ihr den Weg zur Dusche. „Ich habe noch eine bessere Idee. Die Dusche ist so wunderschön eng und wir könnten doch gemeinsam duschen. Würde auf jeden Fall Wasser sparen.“ Andrea sah ihn tadelnd an. „Semir, wir sind doch keine zwanzig mehr.“ „Na und? In deiner Nähe fühle ich mich wie ein Teenager. Lass uns doch einfach diese Dinge machen. Ab morgen Abend sind wir wieder mit den Kindern zusammen und müssen uns zusammenreißen.“ Er legte seinen Kopf schief und sah sie mit einem Dackelblick an. Andrea lachte und küsste ihn erneut. „Dann los!“ Gemeinsam ging es duschen und nur zehn Minuten später, saßen beide im Morgenmantel direkt am See und frühstückten. „Was machen wir heute?“ „Einen ausgedehnten Spaziergang durch den Wald, eine Bootsfahrt und dann sehen wir uns wieder den Sonnenuntergang an.“ plante Semir den Tag.


    Auch der Sonntag ging viel zu schnell vorbei. Schon gegen fünf machten sich Semir und Andrea auf den Weg nach Troisdorf, um die Kinder einzusammeln. Als sie bei Andreas Eltern waren, mussten sie noch einen Kaffee trinken und Semir hörte sich die Geschichten an, die Margot und Hubert ihm erzählten. Dabei gingen sie auch auf das Thema der voran gegangenen Trennung von Andrea ein. „Weißt du Semir, die Frauen sind manchmal dumm. Das liegt in deren Natur. Sie glauben einem stärkeren zu folgen und geben das auf, was ihnen Geborgenheit und Sicherheit brachte. Nun ja. Meine Tochter hat diesen Fehler gemacht und ihn bereut. Ich hoffe sehr, dass ihr wieder so zusammen seid, wie es vorher war.“ Semir nickte. „Ich habe ihr vergeben. Wir sind zusammen und lieben uns wie eh und je.“ Hubert sah ihn ernst an. „Ja, das hab ich mir schon gedacht. Ich hoffe aber doch, dass du ihr die Leviten gelesen hast. Man muss einer Frau zeigen, wer der Herr ist.“ Semir grinste leicht. „Nur keine Sorge. Wir kriegen das auch ohne hin.“ Hubert zog die Schultern hoch. „Du musst es wissen.“ Semir sah Andrea an und dann auf die Uhr. Es war kurz vor sieben. „Wir sollten fahren, die Kinder müssen ja auch bald ins Bett.“ Andrea sah ebenfalls auf die Uhr. „Ja, du hast Recht. Also Mama, Papa. Danke, dass ihr auf die Beiden aufgepasst habt.“ Ayda und Lilly waren glücklich, dass Mama und Papa wieder da waren und freuten sich schon auf Zuhause. Als sie dort nach einer guten Stunde Fahrt ankamen, brannte in Danas Zimmer Licht. „Siehst du, sie ist schon Zuhause.“ Semir nickte. „Ja, ich hoffe auch, dass sie allein ist.“ Andrea schüttelte unverständlich den Kopf. „Mensch Semir! Sie ist fast 18!“ wies sie ihn wieder zu Recht. „Ja, aber in meinen Augen ist sie noch ein Kind!“ beharrte Semir auf seinen Standpunkt. Im Haus ging er sofort die Treppe hoch und lauschte an Danas Tür. Er hörte nichts und klopfte an. „Dana, darf ich reinkommen?“ fragte er durch die Tür. „Klar!“ kam von innen. Semir öffnete die Tür und trat ein. Dana saß auf ihrem Bett und las ein Buch. „Bist du schon lange zuhause?“ Ohne aufzusehen, gab Dana Antwort. „Nee, vielleicht eine Stunde. Wie war das Wochenende?“ Sie legte das Buch zur Seite und sah ihn fragend an. „Es war sehr erholsam.“ Dana lächelte leicht. „Freut mich für euch. Du siehst auch richtig zufrieden aus.“ Semir nickte. „Ja, das bin ich auch. Und hast du dich auch amüsiert?“ Danas Lächeln verschwand. „Ging so. War nicht so wirklich mein Ding.“ Sie wollte wieder zum Buch greifen, doch Semir hielt ihre Hand fest. „Willst du darüber reden?“ Nun schüttelte Dana den Kopf. „Nein, so wichtig ist das nicht.“ Semir ließ sie los. „Okay, aber wenn du darüber reden möchtest, dann bin ich für dich da.“ Dana griff das Buch. „Das weiß ich doch, Papa.“ Semir verließ das Zimmer und ging zu Andrea. Diese war gerade dabei, Lilly fürs Bett fertig zu machen. „Was ist?“ wollte sie wissen, als sie sah, dass er sehr nachdenklich war. „Ich weiß nicht, Dana ist irgendwie anders. Sie ist abweisend.“ „Semir, nun mach dir doch nicht immer nur Sorgen um sie. Lass sie einfach ein wenig in Ruhe und dann wird es wieder. Nicht jedes Wochenende kann mit strahlendem Lachen abgeschlossen werden.“ Semir nickte nur. Er musste Andrea Recht geben. Es brachte nichts, wenn er sich ständig Gedanken über das Gefühlsleben seiner ältesten Tochter machte.