Beiträge von Elvira

    Eines vorweg, ich fand die Story sehr gut. Hätte aber lieber einen von den Helden in der Klinik gesehen, wäre sicher interessanter gewesen, aber gut. Jenny hat ihren Job auch gutgemacht.

    Diesmal standen ein wenig die Generationsprobleme im Vordergrund. Semir kann es einfach nicht zugeben, daß Jenny auch mal Recht hat. Mag es jetzt daran liegen, daß sie jünger als er ist oder eben eine Frau. Und Paul nimmt ihn zu Anfang auch auf den Arm, als er sich während der Fahrt bei ihm auskotzt. Der Humor paßte und war nicht übertrieben. Als er dann sein Auto passend macht, da dachte ich erst, hallo ist er krank? Er zerstört sein Heiligtum?

    Diesmal war die PASTfamilie wieder mit von der Partie und das wertet die Folge in meinen Augen direkt auf. Andrea und die Kinder waren nicht da, störte jetzt aber auch nicht. Ich finde eh, daß die Familie zu oft zu sehen ist.

    Was mir diesmal gut gefallen hat, die Bösen sind nicht alle tot und können ihre Haftstrafe antreten und das gab es schon lange nicht mehr. Zu den Stunts sag ich heute mal nichts. Sie waren nicht so berauschend. Alles schon mal dagewesen, aber für mich ist die Story einfach wichtiger.

    Semir hörte was der Anführer forderte und schüttelte nur den Kopf. Was nun ablaufen würde, kannte er zu Genüge. Die Kollegen würden die Geiselnehmer hinhalten und mürbemachen. Das SEK wird Stellung beziehen, die Scharfschützen auf dem Dach postieren und auf eine günstige Gelegenheit warten, um zuzuschlagen. Und er saß mittendrin. Das einzige, was er machen konnte war, die Geiselnehmer hier drinnen zu verunsichern und die Geiseln auf den Zugriff vorzubereiten. Vielleicht schaffte er es, dass diese Geiselnahme ohne ein weiteres Opfer beendet werden konnte. „Ihr werdet hier nicht mehr rauskommen. Gebt lieber auf.“ sagte er und ließ seine Stimme entschlossen klingen. Der Anführer kam direkt zu ihm. „Was laberst du da?“ Semir zog die Schultern hoch. „Ach kommt! Ihr kennt das doch. Die werden euch hinhalten und dann mit Ausreden kommen. Wir brauchen mehr Zeit, das Geld zu besorgen oder der Fluchtwagen braucht noch etwas. Und während ihr wartet, wird das SEK draußen nach einem Zugang suchen, sich anschleichen und euch abknallen.“ Der Anführer lachte auf. „Das werden die sicher nicht, denn sie wissen, dass wir nicht scherzen. Die Leiche, die jetzt draußen ist, sagt doch, wie hart wir durchgreifen. Sie werden unsere Wünsche sehr schnell erfüllen, denn sonst ist die nächste Geisel dran! Vielleicht bist du die nächste. Ich denke doch, du bist denen da draußen eine Menge wert, oder?“ Jetzt war es Semir der auflachte. „Ich bin Bulle! Ich habe mein Leben dem deutschen Staat überschrieben. Für mich zahlen die gar nichts! Das ist Berufsrisiko“ prophezeite er. Der Mann grinste. „Jedes Leben ist denen was wert. Die werden für dich das bezahlen, was ich fordere, das verspreche ich dir.“ Der Schütze, der den Jungen erschossen hatte, trat an sie heran. „Hey, der Bulle weiß sicher wovon er spricht. Was machen wir, wenn es wirklich so ist?“ wollte er vom Anführer wissen. Dieser sah ihn an. „Lass dich nicht wahnsinnig machen. Er will uns verunsichern, uns gegenseitig ausspielen. Ein Keil zwischen uns treiben! Aber das klappt nicht, das kann ich dir schon mal schwören. Wir werden in spätestens einer Stunde hier raus sein, das verspreche ich dir.“ Semir sah zu dem Komplizen. „Ja sicher! Ihr werdet in einer Stunde draußen sein. Die Frage ist nur in welchem Zustand.“ Wieder sah der Anführer ihn an und holte mit der Waffe aus. Er traf den Polizisten mit dem Waffenlauf direkt an der Schläfe. Semir stöhnte leise auf und spürte wie ihm die Sinne schwanden, doch er kämpfte dagegen an und blieb beim Bewusstsein. „Halt deine Klappe! Die nächsten Worte von dir, könnten deine Letzten sein!“ warnte der Anführer ihn und die Worte drangen wie Watte in Semirs Ohr. Er spürte, wie das Blut an der Wange runter lief.

    Als der Mann zuschlug, schrie Sandra leise auf. Sie sah, dass der Anführer zu seinen Komplizen ging und wandte sich Semir zu. Das Blut lief ihm aus einer Platzwunde an der Wange runter. Sie rutschte näher zu ihm und zog ein Taschentuch hervor. Vorsichtig drückte sie das Tuch auf die Wunde und der Polizist stöhnte leise auf. „Das war glaub ich nicht wirklich gut, dass Sie das gesagt haben.“ Gerkhan sah sie an und lächelte gequält. „Ja, das habe ich auch gemerkt. Gibt es einen anderen Zugang zur Post?“ Sandra überlegte kurz. „Ja, wir haben noch den Zugang über den die Pakete angeliefert und eingelagert werden. Aber die ist meist von innen verschlossen. Der Zugang befindet sich auf der Siebethsburgstraße.“ bestätigte sie. Semir Gerkhan nickte leicht. „Dann wird es sicher gleich laut werden. Wenn die Kollegen hier eindringen, dann ist es wichtig, dass Sie die Augen schließen. Die werden sicher Tränengas einsetzen. Das Gute an dem Zeug ist, dass es nach einiger Zeit von allein aufhört zu brennen.“ Sandra sah ihn hoffnungsvoll an. „Sie denken wirklich, dass Ihre Kollegen den Zuschlag machen?“ „Zugriff. Es heißt Zugriff und ja, das denke ich. Ich weiß, wie die da draußen arbeiten. Ich gehöre zu ihnen. Sie werden eindringen, die Bande hochnehmen und uns befreien.“ bestätigte er noch einmal. Auch die anderen Geiseln hatte es mitbekommen und der alte Mann, sah ihn an. „Denken Sie wirklich, dass ihre Kollegen hier eindringen und unser Leben gefährden?“ wollte er wissen. Er sprach so laut, dass der Anführer wieder auf sie aufmerksam wurde. Sofort war er bei Semir und sah sich suchend um. Doch er schien nicht sofort zu finden, was er suchte. Dann ging er hinter den Schalter und griff sich eine Rolle Paketklebeband. Er riss ein Stück ab und kam zu Semir. Mit einem groben Griff packte er ihn und drückte ihm das Klebeband über seine Lippen. „Ich sagte, halt die Klappe!“ fauchte er ihn an und stieß ihn zu Boden.

    Die Verfolgungsjagd hast du sehr gut beschrieben. Beim Lesen glaube ich, im Auto bei Ben und Semir zu sitzen. Hoffe nur es kommt zu keinem Unfall, obwohl das ist eigentlich unmöglich. Okay, ich hoffe, dass keiner der Helden verletzt wird.

    Lol, bei "Obergeisel" musste ich aber auch lachen.
    Und dann gibt's nicht mal was für die "Obergeisel" in deiner Story! Ist ja eine Schweinerei!
    Hoffentlich sagen die das nicht den Geiselnehmern, denn dann ist der kleine Bulle ja nix wert und überflüssig und das bedeutet für Semir nichts Gutes. 8|

    Aber ist es nicht das, was du möchtest? :D

    Ich find den Begriff "Obergeisel" irgendwie komisch... unglücklich gewählt. Klingt nach ner Amtsbezeichnung, Oberkommissar, Oberbürgermeister... das beißt sich in einem, wie ich meine, recht okayen Kapitel.

    Aber eine Frage hätte ich da noch, weil ich hab mich erkundigt und nix gefunden: In welchem Gesetz oder in welchen Vorschriften steht denn, dass bei Geiselnahmen, falls man sich entscheidet zu zahlen, für Polizisten nichts gezahlt wird? Dass würde mich interessieren? Muss man da bei jeder Geiselnahme vorher die Berufe der Geiseln ermitteln? Oder muss der Polizist dazu im Dienst sein?

    Ich fände es ziemlich diskriminierend, wenn Polizisten bei Geiselnahmen der Bundesbank, oder wer auch immer erpresst wird, nichts wert ist. Vielleicht kannst du das erläutern.

    vielen Dank für diese offene Meinung. Ich fand den Begriff "Obergeisel" gut. Stichwort: Autorenfreiheit. Dagegen spricht nichts. Und was das andere angeht, sind es einfach Autorenfantasien, wie auch in anderen Geschichten zu Hauf vorkommen. Z.B. einen drogensüchtigen Polizisten noch im Dienst zu lassen.

    Ich werde Geiselnehmer, definitiv! :D
    Au man die Schrankmann wieder. Aber ich muss zugeben, bei den Folgen mit Alex, hatte ich sie schon ein wenig vermisst gehabt, auch wenn sie für einen wirklich spannenden Plotgang weichen musste.

    Die Sache wird immer brenzliger. Hoffentlich behaltet Brehmer die Ruhe und Paul bleibt unser ruhiger Pool. Schliesslich geht es hier um das Leben von Semir und vielen anderen Geiseln.

    Ich dachte Obergeisel :D

    Kim Krüger atmete tief durch. „Also gut, was genau ist passiert?“ Sie hörte wie Paul Renner leise aufstöhnte. „Ich habe erfahren, dass die Post überfallen wurde. Wir haben es geschafft, die Überwachungskamera anzuzapfen. Wie es aussieht, haben wir es mit mindestens drei Geiselnehmern zu tun. In der Filiale haben wir inklusive Semir und der Angestellten fünf Geiseln gezählt. Es ist ein Schuss gefallen und wir gehen davon aus, dass einer der Gangster oder aber eine der Geiseln getötet wurden. Semir war auf den Aufnahmen zu sehen. Wie es aussieht, ist er gefesselt. Wir versuchen jetzt mit den Geiselnehmern in Kontakt zu treten, bisher ohne Erfolg.“ berichtete Renner. Kim sah auf die Uhr. „Okay, wie heißt der Kollege mit dem Sie zusammenarbeiten?“ Es dauerte einen Augenblick bis Renner antwortete. „Manuel Brehme von der Kripo Köln.“ kam dann zur Antwort. „Also gut. Sie geben mir in regelmäßigen Abständen Bericht ab. Besonders dann, wenn sich etwas tut!“ forderte sie von ihrem Untergebenen. „Selbstverständlich Frau Krüger.“ Aus dem Hintergrund hörte sie eine fremde Stimme. „Wir haben sie am Apparat!“ „Frau Krüger! Ich melde mich gleich, wir haben Kontakt!“ „Verstanden, Renner, versauen Sie es nicht!“ mahnte sie und beendete das Gespräch. Nachdenklich stützte sie den Kopf mit den Händen ab. Sie musste die Staatsanwaltschaft über die Geiselnahme informieren und vor allem, dass ein Beamter der Autobahnpolizei sich in der Gewalt der Geiselnehmer befand. Noch einmal atmete sie tief durch und griff zum Hörer. Nur wenig später hatte sie die Oberstaatsanwältin Isolde Maria Schrankmann am Apparat und erklärte ihr die Umstände. „Ich weiß bereits von der Kripo Köln, dass die Postfiliale überfallen wurde und es zur Geiselnahme gekommen ist. Was haben Sie denn damit zu tun?“ Kim rollte die Augen. „Ich sagte doch eben, das Herr Gerkhan unter den Geiseln ist.“ wiederholte sie. „Ja, das sagten Sie, aber dennoch haben Sie nichts mit dem Fall zu tun. Der Kollege, der den Fall bearbeitet, wird Gerkhan sicher schnell raus holen. Sie halten sich da raus!“ Es knackte in der Leitung und Kim sah erstaunt ihren Hörer an.

    „Mein Name ist Manuel Brehme von der Polizei. Mit wem spreche ich?“ wollte Manuel wissen. „Mit dem Weihnachtsmann. Hör mir genau zu! Wir haben hier einen von euch und der ist unsere Obergeisel, wenn du so willst. Wir fordern für jede Geisel 100.000€ und für die Obergeisel 1.000.000 €! Außerdem einen Bus für mindestens acht Personen! Und das alles in einer Stunde! Jede Verzögerung wird Konsequenzen haben! Und zum Zeichen, dass wir es ernst meinen, werden wir gleich den ersten Toten vor die Tür legen!“ Es knackte in der Leitung, ehe Manuel etwas antworten konnte. Er wandte sich zu Paul. „Das wird eine harte Verhandlung.“ murmelte er. Paul Renner nickte langsam. „Wir müssen sie dazu bewegen, dass sie die Geiseln laufen lassen. Aber jetzt tun wir erst einmal so, als würden wir die Forderungen erfüllen. Bekommen Sie das mit dem Geld in einer Stunde hin?“ Manuel atmete tief durch. „Ich hoffe schon. Ich muss natürlich meine Vorgesetzten informieren, damit die mit der Bundesbank Kontakt aufnehmen. Aber es sollte Ihnen auch klar sein, dass sie für Ihren Kollegen nichts zahlen werden. Er ist Polizist und damit …“ Paul nickte leicht. „Ja, ich weiß. Was ist mit dem Bus?“ „Das ist eine Kleinigkeit. Ich habe jemanden, der den sofort holen kann.“ Manuel sah ihn an. „Aber was soll dann passieren?“ Paul sah zur Post und bemerkte, wie sich die Tür öffnete. Ein Mann war zu sehen, der die Hände erhoben hatte. „Da passiert was!“ stieß er aus und Manuel wandte sich ebenfalls der Post zu. „Nicht schießen! Ich bin eine Geisel!“ rief der Mann. Er bückte sich und schien etwas aus der Post zu ziehen. Dann erschien ein weiterer Mann am Fenster der Post. Paul sah, dass dieser eine Frau in den Armen hielt und ihr eine Waffe an den Kopf drückte. „Wir unternehmen nichts…“ mahnte er Manuel.

    Paul brauchte gute zwanzig Minuten bis er die Straße erreicht hatte, doch bis zur Post kam er erst gar nicht, denn überall waren Polizeisperren aufgestellt und einer der Kollegen hielt ihn an. Paul zückte seinen Ausweis. „Renner, Kripo Autobahn. Was ist denn hier los?“ fragte er direkt. Der uniformierte Kollege sah sich den Ausweis an. „Die Post hier in der Liebigstraße ist überfallen worden. Soweit uns bekannt ist, mit Geiselnahme. Aber mehr kann ihnen Hauptkommissar Manuel Brehme, das ist der Mann dort vorn mit dem schwarzen Mantel, erzählen.“ Er wies auf einen Mann, der sich nicht weit von Paul gegen einen Wagen lehnte. Er erkannte Semirs BMW. Er parkte und stieg aus. Dann ging er zu dem Mann, der ihn als Einsatzleiter genannt wurde. „Entschuldigung, Herr Brehme?“ fragte er. Der Angesprochene drehte sich um und sah ihn an. „Ja?“ Wieder hob Paul den Ausweis hoch. „Paul Renner, Kripo Autobahn. Der Kollege da vorn sagte mir, dass Sie die Einsatzleitung haben. Können Sie mir sagen, was genau passiert ist?“ Manuel Brehme musterte ihn und Paul bemerkte seinen Blick, als dieser an seinen Schuhen hängen blieb. „Wir hatten stillen Alarm. Die Post wurde vor einer guten halben Stunde überfallen. Eben ist auch ein Schuss gefallen, aber damit hat die Autobahnpolizei soweit mir bekannt ist, nichts zu tun.“ Paul stöhnte leise auf. „Wie man es nimmt. Ich vermute, dass mein Kollege Semir Gerkhan da drin ist. Sie lehnen an seinem Wagen.“ Manuel Brehme hatte sich bereits wieder der Post zugewandt, doch als Paul dies sagte, drehte er sich langsam um. „Bitte was?“ Paul wiederholte seine Vermutung und Brehme stöhnte leise auf. „Auch das noch. Wissen Sie was das heißt? Die haben eine 1A-Geisel da drinnen!“ Paul nickte. „Ja, das ist mir klar. Haben wir Kontakt zu den Geiselnehmern?“ Brehme schüttelte den Kopf. „Bisher noch nicht. Wir haben zwar versucht sie anzurufen, aber sie gehen nicht ran. Vermutlich wollen die uns am langen Arm verhungern lassen. Aber wenn die weg wollen, dann müssen sie kurz über lang mit uns sprechen.“ Paul schluckte schwer. „Wissen wir wem der Schuss gegolten hat?“ Brehme sah ihn an. „Nein, wir versuchen gerade die Überwachungskameras anzuzapfen. Bisher hat es noch nicht funktioniert.“ gab er zu.

    Paul sah nachdenklich zur Post. Sollte Semir einen Angriff gewagt haben und dabei verwundet oder gar erschossen worden sein? Hatte einer der Gangster erfahren, dass er Polizist ist und die Nerven verloren? Solange sie keine Bilder hatten, konnten sie nur vermuten. „Wir haben es geschafft!“ riss die Stimme des Technikers Paul aus seinen Gedanken. Sofort war er im Übertragungswagen und sah auf den kleinen Monitor. „Können wir die Kamera irgendwie lenken?“ wollte er von dem Techniker wissen und dieser nickte. „Ja, ich kann sie steuern.“ Paul sah ihn an. „Okay, dann fahren Sie den Schalterraum ab. Ich muss wissen, mit wie vielen Gegnern wir es zu tun haben.“ Der Techniker nahm den Joystick und ließ die Kamera den Raum abfahren. Paul stellte mit Erleichterung fest, dass Semir unverletzt am Boden saß und atmete tief durch. „Das ist mein Partner! Dann hat der Schuss schon mal nicht ihm gegolten. Aber ich sehe keine Leiche.“ Auch Manuel Brehme sah auf den Monitor. „Aber dort sind eindeutig Blutspuren zusehen. Vermutlich haben sie die Leiche schon weggeräumt. Was soll das eigentlich heißen, dass Sie wissen müssen mit wie vielen Tätern wir es zu tun haben?“ Paul sah ihn an. „Herr Brehme, ich würde Sie in dieser Sache gern unterstützen. Ich könnte ihnen helfen.“ bot er an. Manuel Brehme musterte ihn erneut von oben bis unten. „Ich kann jede Hilfe brauchen, aber ich habe die Einsatzleitung.“ legte er fest. Paul nickte. „Kein Problem. Ich informiere nur eben meine Vorgesetzte.“ Der Kollege der Kripo lächelte leicht und wandte sich wieder dem Monitor zu. Paul griff zu seinem Handy und rief Kim Krüger an. „Frau Krüger, Semir ist als Geisel in der Postfiliale, die vor gut einer halben Stunde überfallen wurde.“ berichtete er seiner Vorgesetzten. „Das kann doch wohl nicht wahr sein. Okay, ich werde dafür sorgen, dass Sie den Fall übernehmen!“ „Nein Chefin, das ist nicht notwendig. Ich werde mit dem verantwortlichen Beamten zusammenarbeiten.“ antwortete Paul.

    Klingt schon mal typisch Cobra. Die Beiden machen Pause und schon passiert was.

    Aber ich finde es gut, dass du Ben frühstücken lässt, bevor es dann passiert. Der arme verhungert ja sehr schnell und dann müsste der "Türke" sich einen neuen Partner suchen. Aber vielleicht krümelt der das Auto nicht voll. Schaun wir mal, wer da den Frieden stört.

    Semir saß nach wie vor am Boden und beobachtete den Anführer, der telefonierte. Dabei machte dieser, hektische Bewegungen, die darauf schließen ließen, dass der Überfall nicht so ablief wie geplant war. Die anderen Geiseln wurden aufgefordert sich an die Wand auf den Boden zu setzen und Semir sah, wie sich der junge Mann, der etwas ausfülle, als er in die Post kam, anspannte. Er kam, wie die anderen, auf die Beine und setzte sich langsam an der Wand auf den Boden, doch Semir erkannte genau, dass die Spannung immer noch vorhanden war und als der eine Räuber an ihm vorbeiging, schnellte er hoch und riss den Mann trotz der Waffe zu Boden. Sie schlidderte über den glatten Boden in die Mitte des Raumes. Semir hatte den Atem angehalten, denn er wusste genau, dass der Kampf sicher nicht zu Gunsten des jungen Mannes ausging. Die beiden rangelten am Boden und der Räuber hatte arg zu kämpfen, den jungen durchtrainierten Mann von sich zu bekommen, doch dann griff einer der Komplizen ein. Er packte den jungen Mann, der die Oberhand hatte, am Kragen, riss ihn von seinem Komplizen und stieß ihn heftig weg. Nun war es der junge Mann, der über den glatten Boden rutschte. Semir sprang auf und wollte ihm trotz der Fesseln helfen, doch der Räuber, der angegriffen wurde, war schnell auf den Beinen, griff seine Waffe und schoss auf den jungen Mann. „NEIN!!“ schrie Semir und wollte es verhindern, doch es war zu spät. Der junge Mann zuckte unter den Einschlag der Kugel zusammen. Blut war zu sehen und Sandra Lanz schrie leise auf. Sie hielt sich selbst den Mund zu und sah mit weit aufgerissenen Augen auf den sterbenden Mann. Semir sah, dass die Kugel in Herzhöhe eingeschlagen war und aufgrund des starren Blicks des Mannes, war deutlich zu erkennen, dass hier jede Hilfe zu spät kam. Er sah den Schützen an. „So wird es euch allen ergehen, wenn ihr wagt, uns anzugreifen!“ keifte der Schütze und ging auf die anderen Geiseln zu, die alle den Kopf gehoben hatten. „Hey, beruhigen Sie sich!“ versuchte Semir die Situation zu entschärfen und lenkte die Aufmerksamkeit des Schützen auf sich. Dieser hob die Waffe, zielte auf ihn und kam mit schnellen Schritten zu ihm. „Halt deine Fresse, Bulle! Wenn der Idiot mich nicht angegriffen hätte, dann würde er noch leben. Aber wenn du auch den Helden spielen willst, nur zu! Ich kann dir auch eine Kugel verpassen! Ich jage sie dir in den Bauch und gucke zu, wie du verreckst!“ fauchte er ihn an. Semir hörte den drohenden Unterton, doch er ließ sich davon nicht beeindrucken.

    Arian Horn hatte das Telefonat direkt beendet, als der Schuss fiel und er lief in die Schalterhalle. Ein junger Mann lag reglos am Boden. Sein Komplize Pit Schweiger stand vor dem Polizisten und bedrohte ihn mit der Waffe. Er rannte zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Beruhige dich und lass ihn in Ruhe. Wir brauchen ihn noch.“ Pit sah ihn wütend an und wies auf den Toten. „Der Kerl hat mich angegriffen! Ich habe mich nur gewehrt!“ verteidigte er sich direkt. Arian nickte leicht. „Okay, aber jetzt beruhige dich.“ Pit senkte den Kopf. „Der Junge hatte nicht einmal eine Waffe. Sie hätten ihn nicht erschießen müssen.“ warf der Polizist ein und sofort sah Arian ihn an. Er packte ihn am Arm und stieß ihn wieder in Richtung Schalter. „Halt dich aus unserem Gespräch raus oder ich sorge dafür!“ schrie er ihn an. Der Polizist schwieg und sah kurz zu Boden. „Runter mit dir!“ befahl er Semir, der sich langsam wieder zu Boden sinken ließ. Dann wandte sich Arian wieder an Pit. „Okay, gib mir deine Waffe. Du wirst dich an der Tür postieren und Heiko übernimmt die Geiseln.“ Pit sah ihn erstaunt an. „Aber ich brauche meine Waffe!“ Arian lächelte leicht. „Nein, du braucht deine Waffe nicht. Ich will doch nur verhindern, dass du die Nerven verlierst. Du wirst mit Steffen nur am Fenster stehen und die Bullen draußen beobachten. Die Bullen wissen jetzt, dass wir nicht spaßen. Mit der Leiche können wir es ihnen sogar beweisen. Hast du seine Schlüssel für die Handschellen abgenommen?“ Pit dachte kurz nach und lachte gehässig. „Okay, dann werde ich die Leiche vor die Tür legen. Wenn wir sie rauswerfen, dann haben wir es nicht mehr so weit. Und ja, den Schlüssel habe ich.“ Arian lächelte leicht. „Gib ihn mir und dann bring den Toten weg!“ Pit nestelte in seinen Taschen und reichte den Schlüssel weiter. Dann bückte er sich, packte die Handgelenke des Toten und zog ihn bis zur Tür. Eine Blutspur zog sich über den Boden. Er sah, wie Arian sich vor den Bullen hinhockte. „Hör zu, wir haben es so nicht geplant. Leider ist mein Informant nicht sehr zuverlässig, aber wir können das hier sicher ganz einfach regeln oder?“ Der Polizist nickte. „Klar, Sie können die Sache schnell beenden. Geben Sie einfach auf.“ Arian lachte und holte aus. Seine Hand klatsche ins Gesicht des Polizisten. Auch Pit hörte den Satz kam sofort wieder zu Arian. „Lass dich bloß nicht von dem Kerl einlullen. Der Bulle weiß genau, dass er verloren hat!“ Arian nickte nur. „Nur keine Sorge. Der Bulle, der mich einlullt, muss noch geboren werden.“ beruhigte er ihn.

    Anne, klasse beschrieben. Diese Dramatik. Ich fiebere mit. Ben ist dem Tod näher, als dem Leben und Semir völlig verzweifelt. Es bleibt weiterhin spannend und ist in Sorge. Wird Ben es schaffen? Wird Semir danach wieder sehen können? Ich freu mich auf einen weiteren teil.

    Dafür gibt es zwei Teile

    Paul ging nach einer weiteren halben Stunde zu Kim Krüger ins Büro. „Frau Krüger, Semir ist immer noch nicht da. Er meldet sich nicht via Handy oder Funk. Ich mache mir große Sorgen.“ Kim Krüger sah ihn recht kühl an. „Herr Gerkhan ist schon jenseits der 18 und somit erwachsen. Er wird sicher gleich auftauchen. Warten Sie doch einfach ab.“ Paul sah sie eindringlich an. „Frau Krüger, Andrea sagte mir, dass er schon sehr früh das Haus verlassen hat, weil er noch ein Paket zur Post bringen wollte. Ich würde gern den Weg abfahren. Vielleicht ist ihm etwas passiert.“ Kim stöhnte leise auf. „Also gut, fahren Sie die Strecke ab. Wenn Sie ihn finden sollten, dann können Sie ihm auch schon mal sagen, dass es Konsequenzen hat, wenn er nicht zum Dienst erscheint.“ Paul glaubte nicht richtig zu hören. Heute schien Krüger mit dem falschen Bein aufgestanden zu sein. So mürrisch hatte er sie noch nie erlebt. Aber ihr schien es nur um die Pflicht zu gehen. „Selbstverständlich, Frau Krüger.“ presste er hervor, verließ das Büro und ging zu Susanne. „Susanne, kannst du mal Semirs Dienstwagen orten?“ bat er die Sekretärin. „Ja sicher. Was ist denn los?“ fragte sie. „Semir ist schon seit einer Stunde überfällig. Andrea weiß nicht wo er ist und ich mache mir ein wenig Sorgen.“ Susanne sah ihn an. „Denkst du, es ist was passiert?“ Paul zog die Schultern hoch. „Ich hoffe nicht, aber ich kann es auch nicht ausschließen.“ Susanne sah auf ihren PC. „So, der Wagen steht in der Liebigstraße 84 in Köln. Das ist knappe 3 km von Semirs Haus entfernt.“ Paul nickte und lächelte. „Danke für deine Hilfe. Ich werde hinfahren und hoffe, dass er nur den Akku leer hat, oder noch in der Post ist.“ Paul verließ die PAST und fuhr nach Köln.

    Leopold Riemer sah auf die Uhr. Der Überfall in der Postfiliale sollte jetzt über die Bühne gegangen sein und tatsächlich klingelte sein Handy. „Seid ihr durch?“ fragte er direkt, denn er sah, wer ihn dort anrief. „Hör mal! Die ganze Sache läuft gerade verdammt schief! Hier ist ein Bulle im Schalterraum und die Kollegen von ihm haben alles abgeriegelt! Wir sitzen fest! Du hast doch gesagt, dass alles ganz einfach ist! Und so viel Kohle, wie du gesagt hast, ist auch nicht hier!“ wurde er von dem Anrufer angeschrien. Leo hielt das Handy ein Stück vom Ohr entfernt. „Schrei mich nicht so an! Seid ihr noch in der Post?“ „Nein, wir sind auf dem Weg nach Hawaii. Na klar sind wir noch in der Post. Zusammen mit dem Bullen, deine Kollegin und vier Kunden! Was sollen wir machen?“ antwortete der Anrufer höhnisch. Leo atmete tief durch. „Okay, wichtig ist jetzt, dass keiner von euch in Panik verfällt. Die Leute sind deine Geiseln und so lange du welche hast, werden die Bullen keinen Zugriff wagen. Vor allem du musst ruhig bleiben. Die Bullen vor der Tür wissen doch sicher, dass einer von ihnen bei euch ist, oder?“ fragte er nach. Sein Freund am anderen Ende fluchte verhalten. „Das weiß ich doch nicht! Man, wir wollen hier weg! Der Bulle hat mein Gesicht gesehen! Der kann mich beschreiben, genau wie deine Kollegin!“ Leopold fluchte wortlos. „Hören die mit?“ „Nein, ich bin im Vorraum und schau gerade auf die Straße. Die Bullen sammeln sich.“ Der Mann am anderen Ende war nun ruhiger. Leo atmete tief durch. „Okay, pass auf. Du hast die Kunden, den Bullen und Sandra als Geiseln, das ist schon mal gut. Ihr wartet bis die Bullen vor der Tür mit euch Kontakt aufnehmen. Wie viel Geld habt ihr jetzt?“ Wieder hörte er seinen Freund am anderen Ende aufstöhnen. „Keine Ahnung. 10.000 € vielleicht. Ich habe es noch nicht gezählt, aber es reicht noch lange nicht!“ Leo lachte leise. „Okay, das können wir ändern. Wir werden einfach Lösegeld fordern. Der Staat wird schon für den Bullen einiges hinlegen und für die anderen Geiseln eh. Du forderst pro Geisel sagen wir 100.000. Dann kommen wir auf eine gute Summe, die ausreicht. Und fordert einen Bus. Ihr werdet, damit die Bullen euch auch in Ruhe lassen, den Bullen und Sandra als Geiseln mitnehmen. Solange die bei euch sind, seid ihr in Sicherheit! Die anderen sperrt ihr einfach ein oder macht Zugeständnisse, wenn die Bullen welche wollen. Aber ihr lasst immer nur eine Geisel gehen. Für das Geld eine, für den Bus eine, für den freien Abzug dann auch noch eine. Dann bleibt für jeden noch ein Schutzschild! Hast du mich verstanden?“ Es blieb am anderen Ende ruhig. „Hast du mich verstanden?!“ wiederholte er lauter. „Ja, habe ich.“ Er schloss die Augen. „Gut so. Melde dich, wenn du soweit bist.“ Er wollte gerade beenden, als es im Hintergrund lauter wurde. Ein Schuss fiel und das Gespräch wurde abrupt beendet. Leo starrte auf sein Handy. Verdammt, wer hatte da die Nerven verloren?

    Sorry. doppelte Ladung :D Hier kommt die richtige. Danke Actionheld

    Sandra stand immer noch wie erstarrt hinter dem Schalter und sah auf die Szene, die sich direkt vor ihr abspielte. Dann zucke sie zusammen, als einer der Männer zu ihr kam. Er packe sie hart am Arm und zerrte sie in den hinteren Bereich. „Wir beide werden uns jetzt den Tresor vornehmen, Puppe! Du wirst mir das Geld in die Tüte packen und dann ganz friedlich bleiben, klar?“ Sandra nickte zögerlich. Sie stöhnte leise auf, als der Griff um ihren Oberarm härter wurde. „los!“ fauchte der Mann sie an. Er ließ sie los und sie ging langsam vor. Immer wieder drehte sie sich zu Semir Gerkhan um, doch von ihm war scheinbar keine Hilfe zu erwarten. Sie war ein wenig enttäuscht, dass der Polizist, den sie sich als Held vorgestellt hatte, nichts tat und sich einfach fügte. Warum griff er die Männer nicht an? Warum hatte er nicht direkt seine Waffe gezogen und die Räuber erschossen? „Hey, schlaf nicht ein!“ riss die Stimme des Räubers sie aus ihren Gedanken. „Ja…“ kam von ihr. Sie zog den Tresorschlüssel hervor und gab die Zahlenkombination mit zitternden Händen ein. Nur wenig später wurde das Geld in die Tüte gepackt. Der Räuber sah etwas enttäuscht in die Tasche. „Ist das alles?“ wollte er wissen. Sandra nickte. „Außer dem Geld in der Kasse vorn und das im Automaten. Für den Automaten habe ich aber keinen Schlüssel.“ Der Mann packte sie am Arm und drückte schmerzhaft zu. „Verarsch mich nicht! Du hast einen Schlüssel, das weiß ich! Los nach vorn!“ fauchte er sie an und zog sie hoch. Er stieß sie vorwärts und Sandra stolperte wieder in den Kassenraum. Dort musste sie die Kasse leeren und sah die Kunden, die noch in der Halle waren, am Boden liegen. Sie vergruben die Köpfe in ihren Armen.

    Semir drehte sich wie gefordert um und legte die Hände auf den Rücken. Nur wenig später schlossen sich die Schellen um die Handgelenke. „Runter!“ kam der nächste Befehl und zur Unterstützung drückte der Mann Semir auf die Schultern. Er drehte sich um und rutschte langsam zu Boden. Er sah sich die Männer an. Vom Alter her, würde er sie auf 25 bis 30 Jahre schätzen. Sie hatten sich ein Tuch vor dem Gesicht gebunden und ließen nur die Augen frei, doch er hatte sie kurz ohne Maske gesehen. Er stellte jedoch fest, dass der kurze Moment nicht reichte, sich die Gesichter zu merken. „Okay, setz dich da neben dem Bullen“ hörte er von dem Mann, den er als Anführer identifizierte, zu Sandra Lanz sagen. Die Postangestellte setzte sich zu ihm. „Sind Sie in Ordnung?“ wollte er von ihr wissen. Sandra war in seinem Alter, vielleicht ein paar Jahre jünger. Sie hatte blonde Haare, die mit ein paar dunklen Strähnen versehen war und trug einen frechen Kurzhaarschnitt. Ihre braunen Augen bildeten einen schönen Kontrast. Sandra nickte nur. Sie sah die Männer ängstlich an. „Es wird alles gut.“ versuchte Semir ihr Mut zu machen. „Okay, die Herrschaften. Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit. Wir werden Sie jetzt verlassen. Ich möchte Sie aber bitten, sich noch eine gute Stunde ruhig zu verhalten. Dann dürfen Sie auch gehen.“ kam nun von dem Anführer der Räuber und Semir sah ihn skeptisch an. Sollte es wirklich so einfach laufen? Irgendwie glaubte er nicht daran und als die Sirenen erklangen, wurde seine Befürchtungen auch bestätigt. „Scheiße! Die Bullen! Draußen sind die Bullen!“ stieß einer der Räuber aus. „Fuck!“ fluchte der Anführer und zerrte Sandra hoch. „Mach die Türen dicht! Lass das Gitter runter!“ Sandra nickte und führte den Befehl sofort aus. „Fuck, was machen wir denn jetzt? Du hast doch gesagt, es ist einfach. Rein, Kohle einsammeln und wieder raus!“ schrie einer der Komplizen. Der Anführer atmete tief durch. „Wir haben genügend Geiseln. Wir kriegen das hin, reißt euch zusammen!“ Er stieß Sandra wieder auf ihren Platz und griff zu seinem Handy.

    «Alarm für Cobra 11» im gewohnten Doppelpack, bestehend aus einer neuen und dann einer alten Folge. 14,8 und 13,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe waren hier das sehr solide Ergebnis. 2,71 und 2,56 Millionen Leute verfolgten die Einsätze der Autobahnpolizei.

    Quelle: Quotenmeter

    Paul sah auf die Uhr. Es war schon seit einer halben Stunde Dienst und von Semir war noch nichts zu sehen. Es war schon sehr sonderbar, denn sein Partner war meistens der erste, der im Büro war. Vielleicht war er krank, mutmaßte er, denn er erinnere sich daran, dass Semir die letzten Tage immer wieder über Kopfschmerzen klagte und meinte, es würde etwas im Argen liegen. Doch er wusste auch, dass sein Partner nicht wegen kleinen Wehwehchen zuhause bleiben würde. Dazu war er nicht der Typ. „Herr Renner, wo ist Herr Gerkhan?“ riss ihn die Stimme von Kim Krüger aus den Gedanken. Paul sah sie an. „Morgen Frau Krüger. Also ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Ich wollte ihn gerade anrufen und fragen, wo er bleibt.“ gab er zur Antwort. „Tun Sie das und wenn er auftaucht, dann kommen Sie bitte beide in mein Büro.“ forderte seine Vorgesetzte. Paul nickte stumm und griff zum Telefon. Er wählte zunächst das Handy seines Partners an, doch Semir meldete sich nicht. Nun versuchte er es am Festnetz, doch auch hier meldete sich nach mehrmaligem Klingeln niemand. Paul dachte daran, dass wenn Semir tatsächlich im Bett lag, das Telefon gar nicht hören konnte und die Kinder waren sicher schon in der Schule bzw. im Kindergarten. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass Andrea sicher schon in der Staatsanwaltschaft war und so wählte er die Rufnummer. Nur wenig später meldete sich Andrea. „Staatsanwaltschaft Köln, Schäfer am Apparat.“ „Hallo Andrea, hier ist Paul. Sag mal, ist Semir krank?“ wollte er wissen. „Nein, wie kommst du denn darauf? Er ist heute sogar früher raus weil er noch ein Paket nach Amerika schicken wollte.“ gab sie erstaunt von sich. „Hmmm, sonderbar. Ich habe schon versucht ihn auf dem Handy zu erreichen, aber er meldet sich nicht. Okay, vielleicht dauert es in der Post nur etwas länger. Ich warte noch eine halbe Stunde und sollte er bis dahin nicht hier sein, dann fahre ich zur Post und frage dort nach.“ versprach er. „Meldest du dich bitte, wenn es anders sein sollte?“ bat Andrea ihn und Paul versprach es. Er beendete das Gespräch und sah nachdenklich aus dem Fenster.

    Semir zuckte zusammen, als er spürte wie das Handy vibrierte. Er hoffte inständig, dass der Typ, der ihn mit der Waffe bedrohte, es nicht bemerkte, doch das war leider nicht so. Der Mann packte ihn und wirbelte ihn herum. Dann drücke er ihn gegen den Tischrand des Schalters. Die Waffe presste er ihm an den Hals. Semir wagte nicht, sich zu bewegen. „Wo ist dein Handy?“ wollte er wissen. „In der linken Jackentasche…“ presste Semir hervor. Nur wenig später spürte er, wie der Mann nach seinem Handy griff und auf das Display sah. Dann drehte er das Gerät in Semirs Richtung. „Wer hat dich angerufen?“ fragte er forsch. Semir sah, dass es Pauls Nummer war. „Ein Freund von mir.“ gab er von sich. „Okay, dann werden wir deinem Freund mal mitteilen, dass du nicht erreichbar bist.“ knurrte der Mann und warf das Handy gegen die Wand. Semir sah, wie es in mehreren Teilen auf dem Boden landete. Einer der Komplizen kam zu ihnen und zog die Hand seines Bewachers mit der Waffe zurück. „Reiß dich zusammen! Nimm ihn die Waffe ab und fessele ihn!“ forderte er ihn auf. Der Polizist hatte sich schon gewundert, dass er immer noch seine Waffe trug, doch das änderte sich schlagartig. Der Mann vor ihm nahm seine Waffe ab und steckte sie sich in den Hosenbund. „Wo sind deine Handschellen?“ wollte er nun wissen. „Hintern rechts.“ gab Semir zur Antwort. Er verhielt sich passiv, doch er wusste auch, dass, wenn er gefesselt war, er noch weniger Chancen hatte, etwas zu unternehmen.