Wo ist bitte ein aggressiver Unterton? Ich habe lediglich bekundet, dass es mir egal ist, wie du es empfindest. Und für deine Empfindungen kann ich nichts
Beiträge von Elvira
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Danke für den Hinweis, der umgehend korrigiert wird. Ansonsten nimm es einfach wie du es willst und wie es dir gerade passt. Ist mir ehrlich gesagt, ziemlich latte
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So hier dürft ihr eure Meinung rauslassen.
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Semir schlug die Augen auf, als sein Handy ihn aus den schönsten Träumen riss. Er brauchte eine Weile um richtig wach zu werden, schlug die Decke zur Seite und setzte sich auf. Mit den Händen fuhr er sich über das Gesicht und grunzte leicht. Was für ein schöner Traum und wenn er in wenigen Tagen wahr werden würde, dann wäre er der glücklichste Mann den es auf Erden gab, da war er sich sicher. Nur noch zwei Wochen und er würde mit seinen Töchtern und Andrea unter einem Dach leben. So wie er es eben schon im Traum erlebt hatte. Immer noch müde schlurfte er ins Bad, stellte sich unter die Dusche und ließ sich durch das kühle Nass vollends aufwecken. Nach einer guten halben Stunde war er fertig und ging in die Küche. Hier erwartete ihn die erste Überraschung an seinem 50igsten Geburtstag. Der Tisch war bereits gedeckt. Es stand herrlich duftender Kaffee und frisches Rührei auf dem Tisch. Die Brötchen waren bereits aufgeschnitten. „Guten Morgen Papa…“ begrüßte Dana ihn mit einem Kuss. „Alles Gute zum Geburtstag,“ hängte sie an. Semir lächelte verlegen. „Wow, womit habe ich das denn verdient? Und was machst du schon auf? Du hast doch später Schule. Sonst schläfst du doch auch viel länger.“ staunte er. Dana sah ihn lächelnd an. „Heute ist nicht irgendein Tag. Ich wollte dir zu deinem Ehrentag eine Freude bereiten.“ Semir wurde leicht rot. „Das ist dir gelungen. Das sieht richtig gut aus. Hast du das Rührei gemacht?“ Dana rollte mit den Augen. „Natürlich, wer denn sonst? Wir wohnen hier allein und ich fahre sicher nicht eine Stunde durch die Stadt und hole Rührei von Andrea. Ich hoffe, der schmeckt auch annähernd so. Ich habe es nach ihrer Anleitung gewürzt.“ erklärte sie ausführlich. Semir nickte und besah sich den Tisch noch einmal genau. Etwas enttäuscht schien er doch noch zu sein. „Aber ich habe noch ein anderes Geschenk für dich. Einen Moment!“ Dana verschwand und kam nur wenig später mit einem Briefumschlag und einem Karton zurück. „Noch einmal, alles Gute zum Geburtstag. Der Karton stand gestern vor der Tür, als ich nach Hause kam.“ Semir nahm den Umschlag und den Karton fragend an. „Was ist denn da drin?“ wollte er wissen. „Mach ihn doch einfach auf.“ schlug Dana vor und Semir riss den goldfarbenen Umschlag auf. Er sah hinein und grinste. „Ein Gutschein?“ lachte er. Dana steckte ihre Hände in die Hosentaschen und nickte. „Ja, für einen Grillkurs. Ich halte es für dringend notwendig. Denk mal bitte an deinen letzten Versuch bei Andrea. Sie kann echt froh sein, dass nur die Hollywoodschaukel Feuer gefangen hat. Ich meine, wenn wir demnächst schon mit allen unter einem Dach wohnen, dann wäre es für deren Sicherheit wesentlich besser.“Semir legte Gutschein und Umschlag auf den Tisch und bedankte sich mit einer festen Umarmung bei seiner Tochter. „Danke Dana…“ gab er von sich. „Dann werde ich mir mal den Karton ansehen.“ hängte er an und wandte sich dem kleinen Geschenk in der Größe einer Zigarrenkiste zu. Er nahm es in die Hand und bemerkte, dass kein Absender darauf zu erkennen war. Ein mulmiges Gefühl kam in ihm auf. „Das stand vor der Tür?“ Er sah Dana an und seine Tochter nickte.
Semir musterte den kleinen Karton genau und tastete ihn ab. Er spürte keine Drähte oder sonst irgendwelche Ungereimtheiten, doch er wusste auch, dass er sich in seinem Leben genügend Feinde gemacht hatte und es wäre nicht das erste Mal, dass sich jemand auf grausame Art und Weise rächen wollte. Er stellte das Kästchen auf den Tisch. „Dana, stellt dich bitte an die Tür!“ befahl er sanft und sah sie lächelnd an, doch seine Tochter schüttelte verständnislos den Kopf. „Was? Warum denn?“ „Tu bitte, was ich dir sage!“ befahl er nun etwas schärfer. Dana lachte auf. „Denkst du man schickt dir zum Geburtstag eine Bombe? In so einem kleinen Karton? Das ist doch lächerlich.“ Semir ignorierte den Einwand und tastete das Geschenk erneut akribisch ab. „Ich habe mir in meinem Leben eine Menge Feinde gemacht und davon sind einige schon auf ganz andere Ideen gekommen. Bitte Dana, wenn da etwas Gefährliches ist, dann möchte ich nicht, dass du verletzt wirst.“ Doch auch jetzt bewegte sie sich nicht. „Papa, wenn das wirklich eine Bombe drin ist, dann ist es ziemlich egal, ob ich am Tisch oder fünf Meter weiter in der Tür stehe. Nun mach schon auf und gut ist!“ Semir leckte sich nervös über die Lippen und öffnete das Geschenk sehr vorsichtig. Alles ging gut. „Siehst du, alles gut. Keine Bombe.“ grinste seine Tochter. Er öffnete den kleinen Kasten und sah, dass es ein Schwimmer war. Schnell griff Dana rein und holte ihn heraus. „Was ist das?“ wollte sie wissen. „Das ist ein Schwimmer. Ein Angelutensil. Das wird an die Sehne der Angel gelegt und unten kommt der Haken dran, mit dem der Fisch gefangen wird.“Dana sah ihn an. „Aber du angelst doch gar nicht.“ staunte sie. Semir nickte. „Ich weiß, dass ich nicht angele, aber ich habe es mal getan.“ „Okay, und warum sollte man dir einen …das Ding da schenken?“ „Ich weiß es nicht Dana.“ gab er zu. Er nahm ihr den Schwimmer ab und legte ihn wieder in den Kasten.
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Nach einigen Minuten waren Paul und Manuel dort angekommen, wo sie die Täter vermuteten, doch dort fanden sie nichts. Paul sah sich um. „Wo sind die denn hin?“ wollte auch Manuel wissen. In diesem Augenblick schlug eine Kugel dicht bei Manuel ein. Der Polizist machte einen Satz und warf sich zu Boden. Auch Paul duckte sich und sah sich suchend um. „Da!“ stieß er aus als er einen der Männer laufen sah. Sofort eröffnete er das Feuer und zwang den Mann in Deckung. Und in diesem Augenblick stießen die Männer von Alex dazu. Sie schwangen sich durch die Fenster und Dachluken, traten die Türen auf und nur wenig später gaben die restlichen Männer um Pit Schweiger auf. Ohne weitere Gegenwehr ließen sie sich abführen. „Semir!“ stieß Paul aus und rannte mit Manuel und Alex zu der Kuppel. „Okay hoch mit dem Ding!“ forderte Paul und schaffte es mit Hilfe von Alex und Manuel Semir unter der Kuppel hervor zu holen. Dieser sah Paul an. Er hatte neben der Schusswunde im Bein auch Schrammen im Gesicht, die von den vor ihm eingeschlagenen Kugeln stammten. Er drückte sich die Wunde am Bein selbst ab, doch verlor immer mehr an Kraft. „Das war grandios…“ stöhnte er. Paul sah Semir die Wunde bereits mit seinem Gürtel abgedrückt hatte und die Blutung tatsächlich gestoppt war. Er orderte den Krankenwagen für seinen Partner heran. Bis dieser kam legte er mit Manuel einen Druckverband an und Semir schrie leise auf, als Manuel den Gürtel wieder abnahm. „Sonst okay? Hast du noch irgendwo ne Kugel?“ Semir schüttelte den Kopf. „Dank deiner genialen Idee, die Kuppel runter zu schießen, die mit ihrem Aufprall mir fast die Trommelfelle hat platzen lassen, bin ich in Ordnung! Was hättest du getan, wenn die direkt auf mich gefallen wäre?“ fauchte Semir wütend. Paul setzte sich neben ihn und lachte auf. „Da rettet man sein Leben und wird dafür auch noch angeschissen.“ Semir sah ihn an. „Danke…“ es klang ehrlich und Paul nickte nur.
Der Notarzt traf ein und untersuchte die Wunde von Semir. „Die Kugel ist drin! Ab ins Marien und unters Messer!“ legte er fest. Er ließ Semir auf eine Trage legen und nur wenig später war er auf dem Weg ins Krankenhaus. Paul und Manuel fuhren im Dienstwagen hinterher und warteten darauf, dass die OP vorbei war. Andrea und Kim kamen ebenfalls ins Krankenhaus und gemeinsam warteten sie auf den Arzt, der nur eine Stunde nach der OP zu ihnen kam. „Die Kugel hat keinen großen Schaden angerichtet. Sie steckte im Knochen knapp oberhalb des Knies. Es wird alles gut ausheilen und keine Schäden bleiben. Allerdings braucht er dafür Zeit. Ich denke die nächsten sechs bis acht Wochen wird Ihr Kollege keinen Dienst machen können. Andrea sah ihn dankend an. „Wird er hierbleiben müssen?“ wollte sie wissen. „Nun drei Tage ja, danach kann er dann entlassen werden.“ lächelte der Doc und verabschiedete sich schon wieder, da ein Notfall eintraf. Andrea stöhnte erleichtert auf. Kim sah zu Paul. „Für acht Wochen? Dann brauchen Sie in der Zeit einen neuen Partner.“ meinte sie nur. Paul lachte leise. „Sie glauben doch wohl nicht, dass Semir acht Wochen zuhause bleibt. Der wird in spätestens zwei wieder bei uns sein.“
Ende
So und wie gewohnt, weiter geht es mit: "In Erinnerung an ... "
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ich weiß, jetzt enttäusche ich den einen oder anderen
Paul sah wie Semir mit Kugeln eingedeckt wurde und erkannte auch, dass sein Partner keine Chance hatte sich zu schützen. Er schoss, genau wie die SEK-Leute auf die Schützen, die nicht zu sehen waren. Dann fiel sein Blick auf eine Metallkuppel die nach unten offen war. Sie hing genau über Semir. Auch wenn er das Material lediglich als Metall identifizieren konnte, wusste er nicht wie sicher sie war, aber besser als gar nichts. „Manuel, wir müssen die Kuppel runter schießen, dann ist Semir etwas geschützt! Hilf mir!“ forderte er seinen neben ihn hockenden Kollegen auf. Dieser lud seine Waffe nach und nickte. „Okay, auf drei!“ Beide legten ihre Waffe an, zielten und schossen auf die Halterungen. Sie trafen sofort. Mit einem lauten Knall landete sie auf dem Boden und verdeckte Semir komplett. „Gebt auf! Ihr kommt hier nicht raus!“ forderte Paul, nachdem er Semir in Sicherheit wusste. „Holt uns doch!“ provozierte einer der Gangster. Paul sah zu Manuel. „Wenn die es unbedingt haben wollen, dann los. Du rechts, ich links!“ Manuel war einverstanden. Er stand auf und deckte die Gangster mit Schüssen ein, damit Paul sich dem das Versteck nähern konnte. Dann war Paul dran, die Gegner einzudecken. Manuel schaffte es bis zum Treppenansatz. Wieder wechselten sie den Feuerschutz und kamen den Tätern immer näher. Doch die merkten es natürlich und zogen sich ebenfalls in eine andere Ecke zurück. Was die Gegner scheinbar nicht einbezogen hatten, waren Alex und sein Team, welches den Ring um die Täter immer enger zogen.
Semir zog sich zusammen, als die Kugeln um ihn herum einschlugen. Die Schmerzen im Bein waren derzeit nicht spürbar, aber er wusste genau, dass es nur das Adrenalin, welches gerade in großen Mengen durch seinen Körper lief, es verhinderte. Wieder schlug die nächste Kugel ein und er machte sich so klein wie es nur ging und plötzlich knalle es metallisch und es wurde dunkel um ihn. Zunächst blieb er geschockt liegen und versuchte herauszufinden, was passiert war, doch dann realisierte er, dass er nun Schutz hatte und genau in diesem Moment kamen die Schmerzen von der Schusswunde spürbar zurück. „Oh scheiße!“ stieß er aus und hielt sich sein Bein. Er spürte sofort die klebrige Flüssigkeit, löste seinen Gürtel und zog diesen um sein Bein fest zusammen, damit die Blutung gestoppt wurde. Dann legte er sich auf den Rücken und atmete tief durch. Die Schmerzen stiegen ins unermessliche doch plötzlich gab es sonderbare Geräusche und er zuckte zusammen. Es klang als würde jemand in unregelmäßigem Takt gegen seine Schutzhülle schlagen und ihm war klar, dass es die Kugeln waren, die einschlugen. Dank dieser Metallbox, die über ihn lag, konnten sie ihm aber nichts antun. Wie gern hätte er gewusst, was draußen vor sich ging. Besonders als es plötzlich still wurde. Es dauerte noch eine ganze Weile, doch dann konnte er Stimmen hören. Nur wenig später hörte er, wie man versuchte die Kuppel hochzuheben und das nächste was er sah, war das Gesicht seines Partners Paul Renner.
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Danke hab es dann mal verbessert, nur für die Nachwelt
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Paul griff, als sie im Büro waren direkt zum Telefon und orderte das SEK an. „Und jetzt schnappen wir uns den Rest.“ knurrte Semir als er zu ihm kam. Doch bevor sie das Büro verlassen konnten, trat Kim Krüger mit Staatsanwältin Schrankmann ein. „Nicht schon wieder die…“ knurrte Semir kaum hörbar. „Herr Gerkhan, Frau Schrankmann hat ihnen etwas zu sagen.“ Semir nickte und sein Blick zeigte, was er im Augenblick empfand. „Wann hat sie das nicht?“ knurrte er. Schrankmann sah zu Boden. „Herr Gerkhan, ich bin sehr froh, dass Sie Ihre Dienstwaffe wiedergefunden haben. Was ich zuvor geäußert habe, das… also ich meine, die Sache mit dem Staatsbegräbnis...“ stammelte sie. Semir sah sie mit festem Blick an. „Frau Schrankmann, könnten Sie sich vielleicht beeilen? Ich würde gern die anderen Verbrecher stellen. Wir wissen wo sie sind und haben nicht den ganzen Tag Zeit.“ säuselte er. Kim Krüger sah ihn mahnend und doch mit einem leichten Lächeln an. „Okay, dann machen wir es kurz. Es tut mir leid, was ich gesagt habe.“ Schrankmann wollte gehen, doch Kim hielt sie fest. „Haben Sie nicht etwas vergessen?“ „Das muss doch wirklich nicht sein…“ gab Schrankmann flüsternd von sich. „Doch, der Innenminister besteht darauf und ich muss ihm Bericht abgeben, ob es auch wirklich stattgefunden hat.“ lächelte Kim süffisant. Schrankmann wandte sich wieder Semir zu. „Ähm, was ich noch sagen wollte, ich hoffe sehr, dass wir Sie als einen der besten Polizisten in Nordrhein-Westfalen, noch lange im Dienst haben.“ presste sie hervor und streckte Semir die Hand hin. Doch dieser hatte natürlich erkannt, dass sie es nicht wirklich meinte und ignorierte die Hand gekonnt. „Danke für die warmen Worte. Können wir jetzt?“ lächelte er.
Gemeinsam mit Paul und Manuel verließ er die PAST. Als sie auf den Hof kamen fuhren gerade fünf schwarze Audis auf den Parkplatz. Am ersten Fahrzeug ging das Fenster runter und Alexander Hoffmann sah Semir an. „Die Kavallerie ist da!“ verkündete er und hob nur kurz die Hand. Semir begrüßte ihn herzlich. „Alex, schön dich zu sehen. Wir müssen eine dreiköpfige Bande ausheben. Sie befinden sich in Langenfeld in einer Lagerhalle. Wie diese aussieht weiß ich nicht. Intensive Besprechung vor Ort.“ erklärte er kurz und Alex nickte. Bevor sie losfuhren, legte Semir sich genau wie Paul und Manuel seine Schutzweste an. Nur wenig später ging es im Konvoi zur Lagerhalle. Die Fahrt verlief ruhig und 500 m. vor dem Gelände sammelten sich die Insassen der Fahrzeuge zur Einsatzbesprechung. „Alex, du wirst mit deinen Leuten ringsum abriegeln. Drei von deinen Männern gehen mit mir, Manuel und Paul rein. Die Scharfschützen sollten sich selbst einen guten Platz suchen, damit sie auch alles im Blickwinkel haben!“ Alexander Hoffmann nickte. Semir und er waren schon sehr gut befreundet und Semir wusste genau, dass er sich auf Alex verlassen konnte. Nur wenig später ging der Fünf-Mann-Trupp auf die Lagerhalle zu. Die SEK-Leute hatten Schilde vor sich gehalten und sicherten Semir, Manuel und Paul ab. Als sie die Tür erreicht hatten, bekam er den Hinweis, dass die SEK-Leute in Stellung waren und auf sein Kommando warteten. „Auf drei! Eins! …Zwei! … Drei! … Zugriff!!!“ schrie Semir ins Mikro und stürmte mit seinem Trupp in die Halle. Hier schien alles leer. „Okay, durchsuchen!“ befahl Semir und ging mit Paul weiter in die Halle. Plötzlich ertönten Schüsse. Semir schrie auf und ging zu Boden. Paul, der etwas weiter von seinem Partner weg war, registrierte, dass dieser einen Schuss in den Oberschenkel bekommen hatte. Manuel, der mit Paul etwas hinter Semir ging, zog Paul mit sich in Deckung ehe der etwas unternehmen konnte. Semir krümmte sich und hielt sich das Bein. Seine Waffe war bis an einem leeren Regal geschliddert und so außer Reichweite für ihn. Paul hob seinen Kopf und sofort schossen die unsichtbaren Gegner auf ihn. „SEMIR!!“ schrie er. Der Schütze deckte sie ein und so war kein Rankommen an Semir. „Oben links!“ stöhnte Semir und hielt sich das verletzte Bein. Eine weitere Kugel schlug dicht bei ihm ein. Erschrocken riss der Hauptkommissar seine Arme hoch, er rollte sich zusammen und deckte seinen Kopf. Dann der nächste Schuss und der nächste. „Verschwindet, oder die nächste Kugel trifft!“ schrie einer der Gangster.
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Semir hielt an und sprang aus seinem Wagen. Er rannte zu den Verunfallten hin und riss die Tür vom Ford auf. Pit Schweiger lag bewusstlos am Lenkrad, doch als Semir den Puls überprüfte, registrierte er mit Zufriedenheit, dass dieser kräftig schlug. Dann sah er seine Dienstwaffe im Hosenbund des Mannes, nahm sie und stieß einen erleichterten Atemzug aus. Er sah sich nach den anderen Personen um, die ebenfalls im Unfall verwickelt waren, doch die waren bereits von anderen Verkehrsteilnehmern erstversorgt worden. „Kann einer von Ihnen den Rettungswagen bestellen?“ bat Semir sie. „Schon passiert!“ kam zurück und aus der Ferne waren die Martinshörner bereits zu hören. Irgendwas knisterte und zog Semirs Aufmerksamkeit wieder auf den verunfallten Wagen. Und da sah er es. Benzin tropfte auf die Straße. „Scheiße!“ stieß er aus und versuchte Pit aus dem Wagen zu befreien. In diesem Augenblick war es gut, dass Schweiger bewusstlos war. „Hey! Helfen Sie mir!“ wies Semir einen Mann an, der näherkam. Und jetzt sah Semir, dass er eine Zigarette in der Hand hielt. „Weg mit dem Glimmstängel!! Hier läuft Benzin aus!“ schrie er auf und der Mann warf erschrocken seine Zigarette auf den Asphalt. Ein leichter Windhauch genügte und die immer noch glühende Zigarette an die Benzinpfütze zu bringen. „Treten Sie sie aus!! Treten Sie sie aus!!“ schrie Semir verzweifelt und versuchte verzweifelt Schweiger aus dem Wagen zu ziehen. Der Mann war kurz geschockt, doch dann tat er was befohlen war. Die Gefahr eines Brandes durch die Zigarette war gebannt, doch plötzlich schlugen Flammen aus dem gerammten Transporter. „Verdammt! Los, wir müssen den Mann rausholen!“ Zu weit schafften sie es, Pit zu befreien und in sichere Entfernung zu bringen. Sie waren einige Meter entfernt als sie plötzlich von einer Druckwelle erfasst und zu Boden geschleudert wurden. Im gleichen Augenblick ertönte eine Explosion und Semir spürte die Hitze der Flammen die die Autobahn nun in ein Inferno verwandelten.
Nur eine Stunde später saß Pit Schweiger bei Semir und Paul im Verhörraum. Auch Manuel war dabei. „Okay, Sie sind vernehmungsfähig, das hat uns der Arzt bestätigt. Sie können jetzt nur noch Pluspunkte sammeln. Sagen Sie uns, wo sich der Rest der Bande befindet!“ versuchte Manuel zunächst. Doch Pit Schweiger schwieg. „Sie wollen die ganze Strafe für den Raub, den Mord, die Geiselnahme und wer weiß noch was allein auf sich nehmen? Wirklich alles?“ schlug Paul in die gleiche Kerbe. Pit sah ihn unsicher an. Und wandte sich dann an Semir. „Ich weiß, dass sie sich in der Lagerhalle in Langenfeld verstecken. Bitte, Sie müssen mir glauben, ich wollte den Jungen nicht erschießen. Das war im Affekt!“ beschwor er, doch Semir sah kurz zu Paul und dieser verschwand. Er setzte sich an den Tisch und sah Pit Schweiger an. „Herr Schweiger, Sie vergessen eines bei der Darstellung. Ich war hautnah dabei und Sie wollten mich auch umbringen. Sie haben mich mit der Waffe bedroht und mir einen Bauchschuss angedroht. Das war kein Affekt. Und genau das werde ich vor Gericht auch aussagen.“ kam leise von Semir. Pit sah ihn nur an. „Aber dann muss ich für immer hinter Gitter! Ich bin gerade Anfang 30! Haben Sie denn gar kein schlechtes Gewissen dabei?“ Semir lachte auf, doch schnell wurde er wieder ernst. „Ganz ehrlich? Nein. Ich habe ein sehr gutes Gefühl dabei. Denn das heißt, dass es einen Verbrecher und Mörder weniger auf der Welt gibt.“ Es klopfte an der Tür. „Ja!“ rief Semir. Ein ihm unbekannter Mann trat ein und musterte Semir von oben bis unten. „Dr. Hofenstaat. Ich bin der Anwalt von Herr Schweiger und ab sofort wird er kein Wort mehr sagen!“ legte er fest. Semir lächelte leicht und sah zu Paul und Manuel. „Das muss er auch gar nicht. Herr Schweiger ist des Mordes angeklagt und wird in Untersuchungshaft gehen.“ Der Anwalt lachte auf. „Haben Sie auch Beweise für Ihre Anschuldigung.“ Semir stellte sich vor den Mann, der ihn um einen Kopf überragte. „Ich habe was Besseres. Augenzeugen.“ Der Anwalt schluckte und ging zu Pit an den Tisch. „Ich verteidige Sie vor Gericht und werde Sie in Kürze in der Haft besuchen. Bis dahin schweigen Sie und widerrufen Ihre bisher gemachte Aussage!“ befahl er. Pit sah ihn etwas unsicher an, nickte dann aber. „Ich widerrufen meine Aussage und ich erkläre hiermit, dass die Polizei mich bei meiner Aussage unter Druck gesetzt hat!“ erklärte er mit fester Stimme. Semir tat gelangweilt und zog die Schultern hoch. „Machen Sie das nur. Das ändert nichts an der Sache.“ Er ließ Pit abführen und der Anwalt verschwand ebenfalls. Semir ging zu Paul, der bereits alles veranlasst hatte.
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die gestrige Folge brachte 2,72 Mio Zuschauer und einen Marktanteil von 13,3% Die Wiederholung immerhin noch 2,28 Mio mit einem Anteil von 10,7%
Quelle: Quotenmeter.de
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Die Tage vergingen und Semir erholte sich immer mehr von den Verletzungen. Nur vier Tage nach der Geiselnahme fuhr er fast topfit ins Büro. Es war ein sonniger und doch kalter Morgen an diesem Tag. Er hatte die Hälfte der Strecke gefahren, als ihm auffiel, dass er noch tanken musste und fuhr an die Tankstelle. Dort stellte er sich an die freie Säule und betankte seinen Wagen. Gerade als er bezahlen wollte, klingelte sein Handy. Er sah auf das Display und grinste leicht. Er hatte eine SMS erhalte. „Danke…Paket angekommen. Öffne erst zu Weihnachten. Gruß Ben.“ Semir grinste und ging auf den Laden zu und wollte ihn gerade betreten, als er regelrecht umgerannt wurde. Semir ging zu Boden. Sein Handy schlidderte über den Asphalt und er fluchte verhalten. Dann sah er den Mann an, der ihn umrannte. Sofort erkannte er den Mörder des jungen Mannes in der Post Pit Schweiger! Schnell war er auf den Beinen und nahm die Verfolung auf. „Stehen bleiben! Polizei!!“ schrie er, doch der Mann hörte nicht. Er warf einen Blumenständer um und Semir sprang über diesen am Boden liegenden Ständer und nahm die Verfolgung auf. Die Kassiererin kam heraus. „Rufen Sie die Kollegen!“ schrie er noch der Frau zu und schon sprintete er zu seinem Wagen. Pit Schweiger raste mit seinem Ford Fiesta davon. Doch Semir hängte sich ran, setzte Blaulicht und Sirene in Gang und verschaffte sich so den Vorteil, den er brauchte. Die Fahrt ging über die A1 und Pit Schweiger raste rücksichtslos in den aufkommenden Verkehr. Mehrfach überholte er die vorausfahrenden Fahrzeuge auf riskanter Weise und versuchte Semir abzuschütteln, doch das klappte nicht. Semir kam immer näher ran. In seiner Verzweiflung rammte Pit einen Wagen, als er ihn überholte und wie gewollt verlor dessen Fahrer die Kontrolle. Der Wagen raste vor Semir an die Begrenzungsmauer und blieb quer zur Fahrbahn stehen. Semir fuhr rasant an ihm vorbei. Doch Pit Schweiger gab nicht auf. Semir sah, dass er ziemlich leichtsinnig wurde und das Auto nicht wirklich beherrschte. Und dann passierte es.
Pit sah, dass der Polizist aufholte. „Verdammt! Ich hätte dich doch umlegen sollen!“ schrie er wütend und schlug auf das Lenkrad. Dabei verlor er nur für Sekunden die Kontrolle. Er war sich sicher, dass der Bulle hinter ihm sicher nicht aufgeben würde. Er musste ihn abschütteln. Koste es was es wolle. Er rammte den Kleinwagen als er ihn überholte und sorgte so dafür, dass er dem BMW des Bullen den Weg versperrte, doch das schien den Mistkerl nicht aufzuhalten. Panik stieg in ihn auf und er wusste, dass er schon verloren hatte. Immer wieder sah er in den Spiegel und nach wie vor war das blinkende blaue Licht am Wagen zu erkennen. Verzweifelt suchte er nach einem Ausweg, den Polizisten endlich loszuwerden, doch egal was er auch tat, der Polizist klebte regelrecht an ihm. Er sah über die Schulter nach hinten und hatte so die Straße für wenige Augenblicke nicht mehr vor Augen. Das Fahrzeug kam immer weiter auf die zweite Spur und als er das Hupen des Wagens neben sich hörte, konnte er nicht mehr reagieren. Er rammte den Transporter seitlich und die Schnauze seines Fiestas bohrte sich in das Blech des Transporters. Es kreischte und durch den Aufprall verformte sich das Blech.Pit wurde beim Zusammenprall erst heftig auf das Lenkrad geschleudert und schlug dann mit dem Kopf gegen die Seitenscheibe. Er schrie auf, denn auf seinem Bein entstand ein extremer Druck. Er spürte starke Schmerzen aufkommen. Seine Hand ging in Richtung Bein und wollte dorthin greifen, doch ihm wurde schwarz vor Augen. Übelkeit stieg auf und er ließ sich einfach auf das Lenkrad fallen. Die Augen flackerten noch einige male auf, bevor er in die Dunkelheit sank. Das letzte was er sah, war der Polizist, der versuchte die Tür zu öffnen.
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Die Folge war auch ohne Semir sehenswert. Schon allein weil mal kein Familienmitglied von Semir in Gefahr bzw. im Mittelpunkt standen. Susanne war der heutige Star und das hat sie sehr gut gemeistert. Und wir erfahren auch, warum Semir nicht da ist, der ist auf Hochzeit in der Türkei. Und dafür muss Paul mit Jenny auf Streife, die dann aber scheinbar nicht langweiliger war als mit Semir.
Mr. Chaos hat Chaos veranstaltet und Mrs. Perfekt musste ihm das natürlich vorhalten. Allerdings fand ich die Berichtserstattung von den Beiden recht gut. Das Geplänkel danach und während der ganzen Folge fand ich schon passend. Was sich neckt das liebt sich aber ich hoffe nicht, dass man jetzt Paul und Jenny zu einem Paar werden lässt.
Sehr gefreut habe ich mich darüber, den in meinen Augen genial spielenden Alexander Beyer, den wir ja schon in den Folgen (Ohne Gewissen, Schuld und Sühne und Gift) sehen konnten. Dem kaufe ich den wahnsinnigen genialen Verbrecher ab.
Die Action hielt sich in gesunden Grenzen. Keine unnötige Explosion, keine fliegenden Autos die man sich nicht erklären konnte.Jetzt bleibt es nur abzuwarten wie es mit Jenny und Paul weitergeht.
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Nur wenig später waren die Hauptkommissare in der KTU wo Semir von Hartmut begutachtet wurde. „Ich bin echt froh, dass du wieder da bist, Semir. Ohne dich ist Paul doch nur die Hälfte und ich habe kaum Arbeit. Aber wie ich dich kenne, hast du mir sicher welche mitgebracht, oder?“ Semir grinste leicht. „Du kennst mich sehr gut, Einstein. Ja, ich habe dir was mitgebracht. Ich brauche ein Gesicht, was auf den Videos leider nur sehr verschwommen ist. Und ich habe Paul erzählt, dass du das auf jeden Fall hinbekommst. Ich irre mich doch nicht oder?“ Er hielt den Stick hoch und Hartmut packte sofort zu. „Hast du gewettet?“ Semir sah kurz zu Paul und dieser nickte. „Ich habe gesagt, du packst das nicht und wenn ich Recht habe, dann schuldet Semir mir 100 Euro. Wenn er Recht hat, dann bekommt er die von mir.“ Hartmut sah kurz zu Semir und nickte. „Die 100 hast du sicher.“ Er verband den Stick mit seinem Rechner und fing an, das Video zu bearbeiten. Für die Darstellung des von Semir angemerkten Gesichtes brauchte der Techniker keine zehn Minuten. „Das ist zwar nicht gerade ein Modelfoto aber besser ist es nicht zu machen.“ Er drückte die Enter-Taste und das Bild des Räubers erschien deutlich auf dem Bildschirm. „Da! Das ist einer der Kerle! Ich wusste es!“ strahlte Semir. Paul erkannte den Mann sofort. „Okay, das ist Pit Schweiger. Eindeutig und damit verlängert sich die Liste der Straftaten. Die Frage ist, wo ist er hin. Hartmut, geh doch mal in den Aufnahmen zurück. Der Kerl muss doch mit einem Auto gekommen sein und wir müssten es auf der Aufzeichnung haben. Dann hätten wir ein Kennzeichen.“ Hartmut nickte und führte den Befehl aus, doch leider war Pit Schweiger nicht so dumm gewesen, sein Fahrzeug für die Kameras sichtbar zu parken. „Mist!“ fluchte Paul. „Okay, fahren wir zur PAST.“
Pit kam mit seiner Beute im Versteck an. „Da bin ich wieder und hab einiges mitgebracht. Zigaretten für uns und Alk! Wir können heute abend eine Party steigen lassen.“ lachte er. Arian sah ihn an. „Wo hast du das her? Hast du was von deinem Anteil ausgegeben?“ wollte er sofort wissen. „Nein. Ich habe sogar noch Geld mitgebracht. Aber das ist meins, weil ich dafür auch das Risiko auf mich genommen habe.“ Nun schüttelte sein Komplize verständnislos den Kopf. „Was soll das heißen? Hast du eine Tanke überfallen oder was?“ Pit hob die Finger in die Höhe und zeigte auf Arian. „Bingo!“ gluckste er. „Der Kandidat hat 100 Punkte. Ja, ich habe die Tanke an der A3 überfallen. Fette Beute und eine verdammt hübsche Kassiererin. Ich habe 600 Euro Schnitt gemacht und die Kohle kann ich sofort wieder ausgeben. Ich lade euch heute zum Essen ein. Was wollt ihr?“ grinsend sah er seine Komplizen an. „Sag mal spinnst du? Wir sollten die Füße stillhalten, damit die Bullen sich beruhigen und du machst sie wieder heiß!“ fauchte Arian los. „Hey beruhige dich. Ich bin ja nicht dämlich. Das Auto war außerhalb der Kameras geparkt. Die Kleine in dem Kassenraum war so verängstigt, dass sie sicher eine Weile braucht um die Bullen zu informieren.“ versuchte Pit die Situation zu klären. „Und was ist mit deinem Gesicht? Hast du die Maske die ganze Zeit auf?“ Pit sah Steffen, der dies einwarf, an. „Dann hätte ich mir auch gleich das Schild „Ich überfalle die Tanke“ anhängen können.“ „Du Idiot! Dann haben die Kameras deine Visage aufgenommen und die Bullen wissen sicher bald das du es bist!“ fauchte nun Heiko. „Aber die haben doch gar keinen Schimmer wo wir sind und der Bulle glaubt sicher noch, dass wir uns nach Belgien abgesetzt haben. Also schilt mal ein bisschen. Also was wollen wir essen?“ Arian sah zu den Anderen. „Okay, ist nicht mehr zu ändern. Aber ab sofort wird kein Bruch mehr gemacht, kein Raub, gar nichts! Wir werden uns die nächsten Tage ruhige verhalten!“ legte er fest. „Sollen wir hier versauern? Hey, ich will heute noch eine Strichmieze vernaschen! Ich brauche meinen Spaß!“ beschwerte Pit sich. Doch als Arian ihn drohend ansah, senkte er seinen Blick. „Okay, wir verhalten uns ruhig…“ murmelte Pit, doch er hatte nicht vor, sich an diese Regel zu halten.
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Wie süß. Das Gespräch zwischen Finn und seiner "großen" Schwester hat mir sehr gefallen. Lara macht ihre Aussage aber sonst haben die Helden noch nichts. Ganz schön verzwickt die ganze Sache
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Geht’s dir gut?
Danke der Nachfrage Anne, ja mir geht es gut. Semir braucht seine Kräfte für die nächste Story, das kann ich dir schon mal versprechen. Körperlich wie auch seelisch. Und hier bekommt er noch ein bisschen von mir. Ich mag es nicht, wenn Helden im Krankenhaus sind. Die gehören für mich auf die Straße wo sie ermitteln.
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Andrea fuhr mit einer gehörigen Wut im Bauch zur Staatsanwaltschaft. Doch gerade als sie in das Büro von Isolde Maria Schrankmann gehen wollte, hörte sie eine laute männliche Stimme und stutzte. „Ich hoffe Sie haben verstanden, Frau Schrankmann!“ Die Stimme war dicht an der Tür und schnell ging Andrea zum Schreibtisch und setzte sich hin. Sie fuhr den PC hoch. Die Tür öffnete sich und der Innenminister persönlich trat hervor. „Guten Morgen…“ säuselte Andrea. „Morgen Frau Gerkhan, Sie sehen bezaubernd aus.“ gab der Politiker von sich und lächelte sie freundlich an. Schrankmann kam ebenfalls aus dem Büro und der Blick des Mannes veränderte sich. Andrea deutete ihn ganz klar als wütend.„Was fällt dem Mann eigentlich ein? Da macht man seinen Job und dann so…“ knurrte Schrankmann, als der Innenminister die Staatsanwaltschaft verlassen hatte. „Frau Schrankmann, hätten Sie vielleicht einen Moment für mich?“ bat sie freundlich und die Staatsanwältin sah auf die Uhr. „Höchstens vier Minuten, dann beginnt die Verhandlung gegen Ringelsbach. Haben Sie die Akten schon bereitgelegt? Was gibt es denn?“ Andrea schluckte eine Bemerkung runter. „Es geht um das, was Sie meinem Mann gestern vorgeworfen haben. Sie haben indirekt behauptet, dass er schuld an der Geiselnahme war und das finde ich sehr ungehörig!“ Schrankmann lächelte sanft. „Ich weiß, dass ich da etwas ungerecht rangegangen bin und entschuldige mich für den Ausrutscher. Aber mir ist einfach die Hutschnur geplatzt, als ich von dem Dienstwaffenverlust erfahren habe. So eine Waffe ist ja nicht ganz billig und Ihr Mann kostet dem Staat ja doch eine ganze Menge.“ Andrea nickte. „Und wie hätte er sich gegen vier Männer mit Waffen wehren sollen? Die Waffe wurde ihm abgenommen und so hat er sie nicht verloren. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied. Glauben Sie, dass er das hätte verhindern können? Sollte er auf Kamikazeart gegen die Kerle angehen?Wäre es Ihnen egal, wenn seinen Kindern der Vater genommen worden wäre?“ Nun stand Isolde Schrankmann auf. „Frau Schäfer, ähm… Gerkhan… ich habe, wie eben schon erwähnt zugegeben, mich im Ton vergriffen zu haben. Der Innenminister hat mir gerade schon einige Dinge vorgehalten… anders gesagt, es tut mir leid, was ich da von mir gegeben habe, aber Sie können sich sicher sein, ich wünsche niemandem den Tod. Nicht einmal Ihrem Mann. Er bringt mich halt nur mit seiner Art zur Weißglut. Ich hoffe sehr, dass er uns als sehr guter Polizist – und dass meine ich ernst – erhalten bleibt. Bitte richten Sie ihm von mir die Entschuldigung aus.“ Sie griff ihre Akten und verließ das Büro.
„Es war ein Mann? Sind Sie sich sicher?“ Paul sah die Frau, die immer noch weinte fragend an. „Ja, es war nur ein Mann. Ich habe ihn aber nur mit Maske gesehen. Aber er muss auf den Überwachungsvideos drauf sein und sicher auch ohne Maske. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand schon mit Maske über den Platz rennt.“ Semir nickte. „Da hat sie recht. Wo sind denn die Aufnahmen?“ Nun stand sie auf und ging in einen hinteren Raum. Semir und Paul folgten ihr. „Hier. Der Überfall fand eine halbe Stunde vor dem Anruf statt. Ich war noch hier hinten und habe die Ware, die heute gekommen ist, ins Lager gestellt. Als ich dann vorn die Klingel hörte, bin ich hin und sah direkt in die Waffe. Ich war wie erstarrt und habe einfach alles getan, was der Räuber wollte.“ „Sie haben richtig gehandelt. Man kann Geld und andere Dinge ersetzen, aber das Leben ist nicht ersetzbar. Wie viel hat der Mann erbeutet?“ „In der Kasse war nicht viel. 300 Euro vielleicht. Die Zigaretten und den Alkohol könnte ich mit knappen 260 Euro beziffern. Ungefähr.“ Paul schrieb alles auf. Semir beugte sich runter um die Aufnahmen zu sichten. Als er die Bilder des Täters sah nickte er. „Das ist Pit Schweiger!“ stieß er aus. „Bist du sicher?“ wollte Paul wissen. „Ja, ich habe den Kerl vor mir stehen sehen, als er den Jungen erschossen hat. Die gleiche Körperhaltung. Das Gesicht ist etwas verschwommen, aber ich denke, dass Hartmut da sicher was draus machen kann.“ Paul konnte dem nichts hinzufügen. „Okay, Frau Hermsen, können Sie uns die Daten auf einem Stick sichern?“ Die junge Frau nickte und führte den Wunsch direkt aus. „Sie sollten für heute die Tankstelle schließen, oder aber sich ablösen lassen.“ schlug Semir nun vor. „Danke, ich habe meine Kollegin bereits informiert. Sie wird in der nächsten halben Stunde hier sein und mich ablösen. Finden Sie diesen Mistkerl! Ich will das er dafür bestraft wird.“ Semir sah sie an. „Nicht nur dafür, Frau Hermsen, das verspreche ich Ihnen.“
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Bitte? Das will ich überhört haben
Okay, ich drücke mich anders aus. Du bist Frau, Frau kann Schmerzen ertragen, daher kein Held.
Semir ist Mann, Mann und Schmerzen sind nicht kompatibel. Daher ist Semir mehr Held als du
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Ich wusste es doch. Finn ist ein Held. Gut ein paar kleine Fehler gibt es noch auszumerzen aber er macht sich. Immerhin hat er überlebt was sehr gut ist und er hat das Kennzeichen gesehen! Hoffentlich kann er sich bald erinnern und Semir helfen den Kerl zu finden.
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Ich hatte schon kaputte Rippen und es ist wirklich nicht das angenehmste auf der Welt.
Du bist ja auch kein Held
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Andrea kam gegen fünf nach Hause. Die Kinder gingen ins Wohnzimmer und sahen ihren Vater auf der Couch liegen. „Papa schläft…“ flüsterte Lilly. Andrea legte ihre Tasche ab und ging ihren Kindern nach. Sie ging zu Semir und strich ihm sanft über die Wange. Prompt schlug er die Augen auf. „Hey, alles gut?“ wollte sie von ihm wissen. Semir setzte sich auf. „Ja, es ist alles gut. Außer das Schrankmann mich für die ganze Sache verantwortlich macht.“ Andrea sah ihn an. „Bitte was?“ hakte sie nach. „Sie hat mir zum einen vorgeworfen, dass ich nichts gegen die Gangster unternommen habe und zum anderen, dass ich mir meine Waffe abnehmen lassen habe. Sie war aber dankbar, dass ich nicht erschossen wurde, weil dadurch die Kosten für ein Staatsbegräbnis wegfallen.“ berichtete er und Andrea wurde wütender. „Das darf doch wohl nicht wahr sein! Aber das erklärt natürlich auch ihren Auftritt in der Staatsanwaltschaft. Na, die wird sich morgen einiges anhören, das schwöre ich dir. Was machen die Schmerzen?“ Er lächelte sie an und lehnte sich zurück. Dabei hielt er sich die gebrochenen Rippen. „Das wird schon. Solange ich den Verband trage, dürfte es ausreichen. Außerdem gibt es ja noch Schmerztabletten. Aber ich habe Hunger.“ Andrea lachte auf. „Na, dann werde ich dir was kochen. Das Auge ist ganz schön bunt. Sicher, dass da nicht auch ein Knochen gebrochen ist?“ Semir schüttelte den Kopf. „Der Arzt ist sich sicher, dass alles heile ist. Nur halt eine schwere Prellung aber der Kerl hatte auch einen verdammt harten Schuh an.“ Seine Exfrau nickte wissend. „Und hat Paul irgendwelche Spuren wohin die Kerle sind?“ „Nein, ich habe den letzten Mann beschrieben und mit dem Zeichner ein Phantombild erstellt, aber der Kerl ist nicht in der Kartei. Und die Spuren verlaufen sich einfach. Keiner weiß wo die Kerle sind. Die Kollegen in Belgien haben auch nichts gefunden und ich habe das dumpfe Gefühl, das die noch immer in Deutschland sind.“ Andrea schlug ihm sanft auf die Schulter. „Dass mein lieber Semir ist derzeit nicht deine Baustelle. Du wirst dich nur erholen und zuhause bleiben.“
Als am nächsten Morgen alle das Haus verlassen hatten, griff Semir zum Handy. „Morgen Paul, holst du mich bitte ab?“ bat er. „Du bist doch krankgeschrieben…“ kam sofort von seinem Partner. „Das weiß ich. Ich bin aber nicht bettlägerig und die Rippen heilen auch beim laufen oder Autofahren. Also, holst du mich ab, oder muss ich den Bus nehmen?“ knurrte Semir und ließ Paul deutlich hören, dass er wütend war. „Also gut, ich komme. Aber du erklärst Andrea warum du nicht zuhause bist.“ Semir grinste leicht. „Nur keine Sorge. Sie ist meine Frau. Meine Ansage und gut ist.“Paul brauchte gute zwanzig Minuten bis er bei Semir war und dieser stellte sich kurz davor an die Straße. Als der Mercedes anhielt. Er stieg vorsichtig ein. „Was hast du eigentlich vor, Semir? Du kannst doch derzeit nicht helfen. Manuel und ich machen das schon.“ versuchte Paul ihn davon zu überzeugen, dass es besser wäre, doch zuhause zu bleiben, doch Semir sah ihn mit finsterem Blick an. „Ich werde nur im Büro sitzen und Däumchen drehen, wenn es sein muss, aber ich kann nicht nur zuhause rumsitzen und gar nichts machen. Gibt es etwas Neues?“ Paul schüttelte den Kopf. „Seit gestern nicht. Die Bande ist wie vom Erdboden verschluckt.“ „Dann gib Gas. Ich werde mir noch einmal die Kundenkartei durchsehen. Vielleicht fällt mir doch was bei denen auf, die wir schon kennen.“ Paul nickte und fuhr los. Sie waren gerade auf der Autobahn, als ein Funkspruch die Stille im Mercedes zerriss. „Cobra 11 für Zentrale! Überfall auf der Tankstelle „Raderberger Tal“ an der A3.“ Semir nahm das Mikro, doch Paul riss es ihm aus der Hand. „Du bist nicht da! Cobra 11 übernimmt!“ gab er durch. „Ich habe leider keine Zeit dich jetzt erst ins Büro zu bringen.“ wandte er sich wieder an Semir und gab Gas. Semir lachte leise auf. „Dann schnappen wir uns die Kerle eben gemeinsam.“ Sie brauchten fast eine halbe Stunde, obwohl sie mit Blaulicht und Sirene gefahren waren. Im Kassenraum trafen sie auf eine junge Frau, die weinend auf einem Stuhl saß und vom Notarzt betreut wurde. „Können wir ihr ein paar Fragen stellen?“ wollte Semir wissen und zeigte seinen Ausweis.