Jenny sah Conny an und hob Handschellen hoch. Diese drehte sich nach Ben um. ”Jenny...das muss doch nicht sein..” wandte er sich an Jenny. “Ich habe keine Lust noch eine auf den Schädel zu bekommen.” erklärte die junge Polizistin. “ich habe mich doch schon entschuldigt...es tut mir wirklich Leid...wirklich...” beschwor Conny sie. “Ich habe trotzdem keine Lust noch einmal reingelegt zu werden. Außerdem ist es Vorschrift!” kam von Jenny. “Jenny...wir machen es ohne. Diesmal passe ich besonders gut auf...” mischte sich nun auch Dieter ein. Ben lächelte ihn an. “Danke Dieter....” sagte er leise und sah den Dreien nach, als sie verschwanden. “Ben! Kommen Sie bitte noch einmal zu mir!” riss Kim ihn aus seinen Gedanken. Er ging zu Kim ins Büro. “Setzen Sie sich..” bat sie. “Was gibt es denn?” fragte er nach. “Ich habe eben einen Anruf bekommen. Die junge Frau, die wir tot aufgefunden haben hatte eine unbekannte Droge in ihrem Körper. Die Chemiker haben die Substanz extrahiert und viele schädliche Stoffe darin festgestellt. Sie muss sie schon länger genommen haben. Der körperliche Zerfall ist bereits eingetreten.” erklärte kim. Ben zog die Schultern hoch. “ist doch nichts besonderes wenn eine Nutte süchtig ist. So machen die Zuhälter es doch in vielen Fällen. Damit ist das Mädchen dann abhängig von ihnen.” gab Ben zurück. Kim nickte nur. “Das ist richtig...bisher dachten wir immer das das Mädchen aufgrund der Folter umkam. Die Ärzte sind sich aber jetzt sicher, dass es die Droge war, die sie umbrachte. Die Droge ist mit Strichnin versetzt und führt zu innerlichen Blutungen. Diese wurden auch bei Lisa festgestellt.” erklärte Kim. “Wollen sie mir das sagen?” harkte Ben nach. Kim lächelte. “Ich weiß das Sie und Conny Braun etwas vorhaben. Was es auch immer ist...ich hoffe es bringt uns ans Ziel und Semir zurück..” sagte sie. Ben schluckte. “Bitte was?” harkte er nach. “Ben..ich bin eniges von Ihnen gewohnt...ich kenne Sie besser als Sie denken. Außerdem hat Conny den Sender noch bei sich...ist doch so oder? Sie wird sich den Männern ausliefern und so hoffen Sie an Semir ran zu kommen. Sie müssen hier nicht den Unwissenden spielen..” erklärte sie leise. “Nein...Chefin..das ist nicht so. Das geht überhaupt nicht. Ich habe Conny gesagt, das wir uns nicht gegen Sie stellen können!” widersprach Ben. Kim sah ihn ernst an. “Dann spielt Cornelia Braun das Spiel ohne Netz. Wir müssen sie aufhalten!” stieß sie aus und schon rannten sie und Ben auf den Hof. Doch Jenny und Bonrath waren bereits verschwunden.
Semir blieb nichts anderes übrig als sich mit der Situation abzufinden. Die Übelkeit des Hungers überfiel ihn erneut. Er schloss die Augen und unterdrückte das Gefühl. Als sie hier her fuhren konnte er einen Blick auf seine Uhr machen. Er war bereits seit 24 Stunden in der Gewalt dieser Männer. Seit mehr als 28 Stunden hatte er weder gegessen noch getrunken. Er wusste dass Menschen ohne Nahrung ohne weiteres sieben bis acht Tage oder gar noch länger überleben konnten, doch ohne Trinken waren es lediglich drei Tage. Er spürte den Durst und versuchte die Speichel zu sammeln, doch es war bei weitem nicht genug. Übermorgen würde Andrea zurück kommen, wenn er dann nicht zuhause war, würde sie sich ihren Entschluss bei ihm zu bleiben sicher wieder überlegen. Ob Schweighard und Berger ihn wohl beobachteten? Wenn ja, musste es hier eine Kamera geben. Semir sah sich um. Das schwache Licht was das Gefängnis beleuchtete ließ nicht viel erkennen. Semir versuchte an der Decke eine Einstiegsluke zu erkennen wie sie bei Fahrstühlen ja vorhanden war, doch hier schien es nicht zu sein. Hier konnte man nur links oder rechts aussteigen. Doch Berger hatte sich dieses Gefängnis sehr wohl überlegt. Es gab keine Bedienungsmaschinerie im Fahrstuhl. Nur mit einem Schlüssel von außen konnte dieses Gefährt bewegt werden. “HEY!!! HALLO!! HILFE!!” schrie Semir. Allerdings war das Ergebnis gleich null. Entweder er war völlig allein in dem Gebäude oder aber man hörte ihn nicht. Er rüttelte am Gitter um festzustellen, das es fest verschlossen war. Hier würde er ohne Hilfe nicht herauskommen. Resigniert ließ er sich auf den Boden sinken und harrte den Dingen. Schweighard und Berger machten ihre Drohung also wahr. Er sollte hier hungern und dursten. Wie lange wollten sie das durchziehen? Bis zur Übergabe? Ließen sie ihn überhaupt wieder frei? Was war mit Ben und den Kollegen? Semir schloss die Augen. Kopfschmerzen überfielen ihn. Sicher auch eine Nebenwirkung des Hungers, dachte er und legte sich auf seine Jacke, die ihm als Kopfkissen diente.