Beiträge von Elvira

    Jenny sah Conny an und hob Handschellen hoch. Diese drehte sich nach Ben um. ”Jenny...das muss doch nicht sein..” wandte er sich an Jenny. “Ich habe keine Lust noch eine auf den Schädel zu bekommen.” erklärte die junge Polizistin. “ich habe mich doch schon entschuldigt...es tut mir wirklich Leid...wirklich...” beschwor Conny sie. “Ich habe trotzdem keine Lust noch einmal reingelegt zu werden. Außerdem ist es Vorschrift!” kam von Jenny. “Jenny...wir machen es ohne. Diesmal passe ich besonders gut auf...” mischte sich nun auch Dieter ein. Ben lächelte ihn an. “Danke Dieter....” sagte er leise und sah den Dreien nach, als sie verschwanden. “Ben! Kommen Sie bitte noch einmal zu mir!” riss Kim ihn aus seinen Gedanken. Er ging zu Kim ins Büro. “Setzen Sie sich..” bat sie. “Was gibt es denn?” fragte er nach. “Ich habe eben einen Anruf bekommen. Die junge Frau, die wir tot aufgefunden haben hatte eine unbekannte Droge in ihrem Körper. Die Chemiker haben die Substanz extrahiert und viele schädliche Stoffe darin festgestellt. Sie muss sie schon länger genommen haben. Der körperliche Zerfall ist bereits eingetreten.” erklärte kim. Ben zog die Schultern hoch. “ist doch nichts besonderes wenn eine Nutte süchtig ist. So machen die Zuhälter es doch in vielen Fällen. Damit ist das Mädchen dann abhängig von ihnen.” gab Ben zurück. Kim nickte nur. “Das ist richtig...bisher dachten wir immer das das Mädchen aufgrund der Folter umkam. Die Ärzte sind sich aber jetzt sicher, dass es die Droge war, die sie umbrachte. Die Droge ist mit Strichnin versetzt und führt zu innerlichen Blutungen. Diese wurden auch bei Lisa festgestellt.” erklärte Kim. “Wollen sie mir das sagen?” harkte Ben nach. Kim lächelte. “Ich weiß das Sie und Conny Braun etwas vorhaben. Was es auch immer ist...ich hoffe es bringt uns ans Ziel und Semir zurück..” sagte sie. Ben schluckte. “Bitte was?” harkte er nach. “Ben..ich bin eniges von Ihnen gewohnt...ich kenne Sie besser als Sie denken. Außerdem hat Conny den Sender noch bei sich...ist doch so oder? Sie wird sich den Männern ausliefern und so hoffen Sie an Semir ran zu kommen. Sie müssen hier nicht den Unwissenden spielen..” erklärte sie leise. “Nein...Chefin..das ist nicht so. Das geht überhaupt nicht. Ich habe Conny gesagt, das wir uns nicht gegen Sie stellen können!” widersprach Ben. Kim sah ihn ernst an. “Dann spielt Cornelia Braun das Spiel ohne Netz. Wir müssen sie aufhalten!” stieß sie aus und schon rannten sie und Ben auf den Hof. Doch Jenny und Bonrath waren bereits verschwunden.

    Semir blieb nichts anderes übrig als sich mit der Situation abzufinden. Die Übelkeit des Hungers überfiel ihn erneut. Er schloss die Augen und unterdrückte das Gefühl. Als sie hier her fuhren konnte er einen Blick auf seine Uhr machen. Er war bereits seit 24 Stunden in der Gewalt dieser Männer. Seit mehr als 28 Stunden hatte er weder gegessen noch getrunken. Er wusste dass Menschen ohne Nahrung ohne weiteres sieben bis acht Tage oder gar noch länger überleben konnten, doch ohne Trinken waren es lediglich drei Tage. Er spürte den Durst und versuchte die Speichel zu sammeln, doch es war bei weitem nicht genug. Übermorgen würde Andrea zurück kommen, wenn er dann nicht zuhause war, würde sie sich ihren Entschluss bei ihm zu bleiben sicher wieder überlegen. Ob Schweighard und Berger ihn wohl beobachteten? Wenn ja, musste es hier eine Kamera geben. Semir sah sich um. Das schwache Licht was das Gefängnis beleuchtete ließ nicht viel erkennen. Semir versuchte an der Decke eine Einstiegsluke zu erkennen wie sie bei Fahrstühlen ja vorhanden war, doch hier schien es nicht zu sein. Hier konnte man nur links oder rechts aussteigen. Doch Berger hatte sich dieses Gefängnis sehr wohl überlegt. Es gab keine Bedienungsmaschinerie im Fahrstuhl. Nur mit einem Schlüssel von außen konnte dieses Gefährt bewegt werden. “HEY!!! HALLO!! HILFE!!” schrie Semir. Allerdings war das Ergebnis gleich null. Entweder er war völlig allein in dem Gebäude oder aber man hörte ihn nicht. Er rüttelte am Gitter um festzustellen, das es fest verschlossen war. Hier würde er ohne Hilfe nicht herauskommen. Resigniert ließ er sich auf den Boden sinken und harrte den Dingen. Schweighard und Berger machten ihre Drohung also wahr. Er sollte hier hungern und dursten. Wie lange wollten sie das durchziehen? Bis zur Übergabe? Ließen sie ihn überhaupt wieder frei? Was war mit Ben und den Kollegen? Semir schloss die Augen. Kopfschmerzen überfielen ihn. Sicher auch eine Nebenwirkung des Hungers, dachte er und legte sich auf seine Jacke, die ihm als Kopfkissen diente.

    Robert sah auf sein Opfer. Es blutete aus der Wunde am Hals. „Du warst gut ...mein Schatz...aber nicht gut genug...und du hast einfach keine Phantasie. Schade drum...nun gut...du bist jetzt wenigstens mit deiner Kleinen wieder vereint.“, lachte er leise. Die Leiche wickelte er in mehrere Plastiksäcke und schaffte sie in sein Auto. Er fuhr erneut zu dem Parkplatz, wo er auch die Frau abgelegt hatte. Die Leiche des Mannes legte er vorsichtig ins Gras, als habe er Angst ihn zu verletzen. Dann beugte er sich über den Leichnam und küsste ihn noch einmal auf den Mund. „Wünsche dir ewige Ruhe und Frieden.“, sagte er und verschwand wieder. Zuhause angekommen fing er an den Raum für sein nächstes Opfer vorzubereiten. Als er fertig war überlegte er wie er es anstellen konnte an sein Lieblingsopfer zu kommen. Wie hieß er noch....ja...Ben...Ben Jäger...das wird sein nächstes Opfer werden. Länger als dieser vor ihm hielt er es sicher aus. Vielleicht ist er ja auch so gesinnt und empfindet Spaß daran? Eine spätere Hochzeit ist nicht ausgeschlossen, dachte Robert. Er wischte mit einem Desinfektionsspray alle Spuren weg, die sein Opfer hinterlassen hatte. Das Bett wurde frisch bezogen und der Raum gelüftet. Hier roch man noch die Angst seines Opfers. Ein widerlicher Gestank, empfand Robert und riss das Fenster auf. Es war vergittert und sehen konnte man nur Grün...niemand würde hier etwas hören. Als er mit allem fertig war, legte er sich in seinem Zimmer ins Bett und schlief.

    Semir, Ben und Jo fuhren zurück ins Büro. Semir sah Ben an. „Diese Idee, das ich mit Jo in die Oper gehe, ist so was von bescheuert...“, stieß Ben aus, der immer noch missmutig war. „Ben...Jo hat schon Recht. Die Opfer hatten alle eine Karte von der Oper bei sich. Also müssen sie dort den Mörder kennen gelernt haben. Hast du etwas Angst, dass du fremde Gefühle entwickelst?“, grinste Semir. „Du kannst es doch machen!“, maulte Ben weiter. „Kann ich nicht....sieh mal...ich habe da einen Verdacht....der Pathologe sagte etwas von Kratzern...und weißt du, wo ich Kratzer gesehen habe...?“, wollte Semir wissen. Ben schüttelte den Kopf. „Bei Robert Felder...und wenn ich in der Oper auftauche und er der Täter wäre...ich sagte, wenn er es wäre.... dann erkennt er mich wieder und dann....kannst du dir vorstellen....wird er nichts machen.“, erklärte Semir. „Du denkst Robert Felder ist der Kerl? Glaubst du allen Ernstes, er hat seinen Bruder umgebracht....so grausam? Das war eine Beziehungstat...da ist sich unser Profiler doch sicher...“, knurrte Ben weiter. „Ja...aber Geschwisterliebe ist auch eine Beziehung. So...bevor du mich auch noch misslaunig machst, werde ich jetzt in die Psychiatrie nach Porz fahren. Dort war Robert Felder nämlich laut den Unterlagen untergebracht. Auch wenn die behaupten, das es nicht so war. Abgerechnet haben sie ihn bei der Krankenkasse.“, erklärte Semir und verschwand.

    „Dr. Pfitzenreither....Sie sagen doch eben selbst dass Sie Herrn Felder behandelt haben... warum?“, harkte Semir kurze Zeit später nach, als er den Psychologen gegenüber saß. „Nun...das unterliegt ja der ärztlichen Schweigepflicht und Sie haben ...“, versuchte der Arzt zu erklären. Semir zog ein Stück Papier aus der Tasche. „Hier ist der gerichtliche Beschluss womit alle Bedenken aus dem Weg geräumt sind. Also warum haben Sie Robert Felder behandelt?“, wollte Semir erneut wissen. „Robert Felder? Nein....Sie irren sich...ich habe einen Lars Felder behandelt... traumatisches Erlebnis...er wurde als Kind vergewaltigt....“, stellte Dr. Pfitzenreither klar. „Lars Felder wurde vergewaltigt? Von wem?“, schoss es aus Semir heraus. „Darüber liegen mir keine Details vor. Seine Eltern brachten ihn nach der Tat her und übten sich in Schweigen. Auch aus dem Jungen war nichts heraus zu bekommen. Allerdings ist mir aufgefallen, dass er sehr große Angst vor seinem Bruder hatte. Seine Eltern sagten mir, das Robert Felder wohl sehr beherrschend war und die Familie tyrannisierte. Lars Felder war gut ein halbes Jahr in meiner Behandlung...“, erklärte der Arzt. „Wie sah die Behandlung aus?“, fragte Semir nach. „Nun....Psychopharmaka....Beruhigungs- und Schlafmittel sowie Behandlung durch einen Psychologen um den Jungen aus seinem Trauma zu holen. Nach der Behandlung war Herr Felder nie wieder hier. Er hat es sehr gut verarbeitet und konnte ein normales Leben führen.“, endete der Arzt. „Das Leben ist vorbei..Doc...Lars Felder wurde grausam getötet. Man hat ihn erneut vergewaltigt und anschließend die Pulsadern aufgeschnitten. Mein Verdacht ist, dass sein Bruder damit etwas zu tun hat...“, erklärte Semir leise. Dr. Pfitzenreither nickte. „Das kann ich mir bei seinen Bruder sehr gut vorstellen...“, gab er zu.

    Ben zog Conny zu Kim. “Chefin...wir haben eine Idee, wie wir Semir befreien können. Conny..also Frau Braun hat gehört, das Schweighard und Berger ihn in einem Bunker gefangen halten. Wir müssen nur alle Bunker die in Frage kommen durchsuchen...” stieß Ben aus. “Mal langsam....was für eine Idee?” holte Kim ihn aus dem Freudentaumel. “Conny hat sich bereit erklärt den Austausch zu machen...also vorgetäuscht....sie wird sich nciht in die Hände von Schweighard und Berger begeben, sondern einen Sender tragen. Sobald wir Semir haben, wird sie befreit..” kam von Ben zur Erklärung. “Wie soll das bitte ablaufen? Glauben Sie die werden Semir mitbringen?” harkte Kim nach. “Nein...paralell dazu suchen wir die Bunker ab. Semir muss in einem von diesen verdammten Gebäuden stecken. Vermutlich ohne Essen und Trinken, denn ich traue Schweighard zu, diese Gemeinheit durchzuführen.” knurrte Ben. Kim nickte. “ Wenn die Leute Fraun Braun haben, dann ist Semirs Leben keinen Pfifferling mehr wert! “ dachte Kim laut nach. “Ich bin mir das Risiko bewusst. Vielleicht bringen sie mich zu Ihrem Kollegen, dann kann ich ihm den Sender geben und wenn Tristan und Julian mich wegbringen, dann....” Conny stockte. “Die Idee ist überhaupt nicht durchführbar. Entweder bekommen wir Semir wieder und verlieren Frau Braun oder aber Frau Braun geht zurück und Semir stirbt dennoch. Das ist mir zu unsicher. Wir werden die Bunker alle überprüfen und können nur hoffen, Semir zu finden. Ben, Sie werden die Suche koordinieren und Frau Dorn und Bonrath werden Frau Braun wieder in die Schutzwohnung bringen.” lehnte Kim den Vorschlag nun endgültig ab. Conny sah Ben an doch dieser zog nur die Schultern hoch. Er nickte ihr zu und verschwand mit ihr aus dem Büro. “Jenny, Dieter...bringt ihr sie zurück in die Schutzwohnung?” bat er die Kollegen. Conny hielt ihn fest. “Du sprichst das Todesurteil über deinen Kollegen aus. Schweighard wird ihn nicht laufen lassen.” Redete sie auf ihn ein. “Ich weiß, aber ich kann mich nicht gegen meine Vorgesetzte stellen. Wir müssen es anders lösen. Gib mir den Sender wieder...” bat Ben und streckte die Hand aus. Conny sah ihn an. “Ich habe ihn in deinem Büro liegen lassen.”erklärte sie. Ben strich ihr über das Gesicht. “Wir werden es schon schaffen...” versprach er. “Ja klar...das ist wie im Schach....irgendwann macht man den entscheidenden Zug...” nickte sie.

    Semir zuckte zusammen als sich die Tür öffnete. Geblendet schloss er die Augen. Zum Schutz hob er einen Arm und hielt ihn sich vors Gesicht. Die Männer die ihn hergebracht hatten packten ihn und zerrten ihn raus. Ohne mit ihm zu reden wurde er ohne Rücksicht in einen Sprinter geworfen. Semir schrie leise auf und wollte direkt wieder hoch, doch einer der Männer drückte ihn sofort zu Boden und setzte sein Knie auf seinen Rücken. Semir stieß Luft aus. Er streckte die Hände nach oben zum Zeichen dass er nichts unternehmen würde. “So ist es brav. Dir wird nichts passieren, aber wenn du auch nur eine Bewegung machst....ist das angekommen?” fauchte ihn der Mann an. Semir nickte vorsichtig. Der Druck in seinem Rücken verschwand doch Semir rührte sich nicht. Er wollte die Männer nicht provozieren und hoffte später eine Chance zu bekommen, sich selbst zu helfen. Anhand der Fahrgeräusche hörte er genau, dass sie sich auf der Autobahn befanden. Doch nicht lange und der Wagen wurde langsamer und dann endgültig stehen blieb. “Hoch mit dir!” forderte der Mann auf. Langsam kam Semir auf die Beine. “Ich brauche was zu trinken...bitte...” sagte er leise. “Klar doch...im nächsten Leben!” lachte der Mann und stieß ihn von der Ladefläche. Semir fing sich ab. Er schaffte es auf den Beinen zu bleiben, doch schon der nächste Stoß beförderte ihn zu Boden. Dennoch wehrte er sich nicht. Mit einem schnellen Blick versuchte er sich zu orientieren ,doch die Gegend hier war ihm gänzlich unbekannt. Und vermutlich hätte er resigniert, doch dann sah er in der Ferne die für Köln-Chorweiler typischen Hochhäuser stehen. “Na hoch mit dir!” fauchte der Mann und zerrte ihn hoch. Semir ließ es zu. Er wollte sehen wohin man ihn brachte. Vielleicht sollte hier die Übergabe stattfinden, doch irgendwie bezweifelte er es als er sah wohin es ging. “Was soll das?” fragte er heiser. “Dein neues Zuhause. Genieße es solange du noch lebst...” grinste der Mann. Er stieß Semir weiter. Nach einigen Schritten sah Semir Schweighard und Berger an einem Fahrstuhl stehen. Ihm schwante Übles. “Sie werden es nicht schaffen...” stieß Semir aus. “Rein da!” forderte Berger auf. Semir sah auf die Waffe die auf ihn zielte und ging in den Fahrstuhl. Vermutlich würden sie alle nach unten fahren und dort werden sie ihm dann fertig machen, dachte Semir. Doch er bemerkte schnell das er sich irrte. Als er im Fahrstuhl war wurden die alten Gittertüren zugezogen. Semir kam sich vor wie im Gefängnis. Dann senkte sich der Fahrstuhl langsam runter. Semir sah nach oben durch die Gitter und sah die höhnischen Blicke von Schweighard und Berger. “Damit kommen sie nicht durch!” rief er ihnen zu.

    okay....Elina....das Abendessen ist serviert....;)
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    “Einen Bunker? Bist du dir da sicher?” harkte Ben nach, als Conny ihm alles erzählt hatte. “Ja...er hat gesagt, dass Gerkan in dem Bunker ganz allein auf sich gestellt ist und ohne Hilfe nicht rauskommen kann. Vorallem wenn er nichts zu essen bekommt. Und ich kenne Tristan...der sagt es nicht nur. Er tut es auch. Dein Freund wird nicht überleben..” bestätigte Conny. Ben sah sie ernst an. “Weißt du wo dieser Bunker ist?” harkte er nach. Conny schüttelte den Kopf. “Nein...ich weiß es nicht. Wirklich....ich habe gehört, dass er dort eigentlich Asiatinnen unterbringen wollte. Doch wo er ist, keine Ahnung...den kennen sicher nur Julian und Tristan...” stöhnte sie auf. Ben dachte nach. “Nein...nein....nicht nur. Diese Gorillas die kennen den Bunker auch....wir müssen einen von den Burschen kriegen und dann ausquetschen. Und zwar schnell...” stieß Ben aus. Er zog Conny am Arm ins Büro. “Ben...du tust mir weh!” beschwerte sie sich. “Conny.... du kennst doch die Bodyguards von Schweighard oder nicht?” fragte Ben. Conny nickte “Ja sicher....diese Hohlköpfe die sich nicht einmal die Zähne putzen können.” Stieß sie verachtend aus. “Genau...kennst du die Namen der Männer?” wollte Ben wissen. “Max und Richard....aber die Familiennamen kenne ich nicht. Vielleicht ist es besser wenn ich doch zurück gehe. Dann ist dein Freund gerettet...” erklärte Conny leise. “Das kommt überhaupt nicht in Frage!” widersprach Ben sofort. Er drückte Conny das Kinn hoch. “Du wirst nicht zurück gehen. Wir werden Tristan und Julian einsacken und dann für immer wegsperren!” versprach er. “Dein Freund wird sterben...auf eine grausame Art und Weise...Er wird verhungern und verdursten.” gab Conny leise von sich. Ben nickte. “Ich weiß....aber ich werde dich nicht ausliefern. Das würde Semir auch nicht wollen.” lächelte er ihr zu. “Aber ich kann das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Ben...dein Freund soll nicht für mich sterben. Das geht nicht...das wäre nicht gerecht.” versuchte Conny ihm zu erklären. Ben hockte sich vor ihr hin. “du weißt doch genau, was mit dir passiert wenn du zurück gehst. Willst du so weiterleben? Meinst du wirklich, das Tristan und Julian keine Rache ausüben. Mein Freund wird sterben ob du gehst oder nicht. Schweighard kann ihn gar nicht mehr laufen lassen. Verstehst du das nicht?” harkte er nach. Conny lächelte. “Ich bin nicht dumm...natürlich weiß ich, dass sie mich umbringen wollen. Aber dann bekommt Tristan seine Ware nicht. Keine Drogen....das hat der Scheich versprochen. Kein Mädchen...keine Drogen...” erklärte sie. Ben sah sie an. “Was willst du damit sagen?” harkte Ben nach.

    Der nächste Morgen brach an. Tristan stand um zehn am Morgen auf und reckte sich zunächst. Dann sah er auf seinen Laptop und auf seine Geisel. Diese saß in der Ecke und schien zu schlafen. Ob er wohl Hunger hatte? Vielelicht sollte er das Leides des Mannes verlängern und ihm doch etwas geben. Einen kleinen Happen nur. Gerade soviel dass er Apetit bekam. Nein...nein...das wäre unfair. Er stand zum Wort und er hatte Jäger versprochen, das Gerkan nichts bekommt. Er ging unter die Dusche und frühstückte anschließend ausgiebig. Dann fuhr er zu Julian. “So....in drei Tagen wird Conny an den Scheich gegeben. Bis dahin ist sie ein Wrack. Sie wird zwar ihre Schönheit noch haben, aber sie wird nichts mehr fühlen....gar nichts mehr. Der Scheich wird ihr eh schnell überdrüssig. Vielleicht nach dem dritten Kind oder so. Wichtig ist, dass wir die Drogen bekommen.” meinte er nur. Julian nickte. “Was ist mit dem Bullen?” fragte er nach. “Gut untergebracht...der alte bunker ist absolut schalldicht. Da kann er brüllen wie er will. Niemand wird ihn hören.” gab Tristan bekannt. “Willst du ihn wirklich laufen lassen wenn wir Conny haben?” wollte Julian wissen. Tristan lachte auf. “Ich sagte doch dass Jäger einen Hinweis bekommt wo er sich aufhält. Ich mache mir die Hände nicht schmutzig. Was kann ich dafür, wenn Jäger zu dämlich ist den richtigen Bunker zu finden. Es gibt insgesamt 67 Bunker allein in Nordrhein-Westfalen. Was meinst du wie lange es braucht alle durchzusehen?” stellte Tristan Julian grinste. “Du vergisst das die Bullen viel sind...und die werden sicher nicht alle an einem Ort suchen, sondern sich aufteilen. Also werden sie ihn schneller finden, als du denkst..” ließ Julian nachdenklich raus. Tristan sah ihn an. “Du meinst die finden ihn zu schnell?” wollte er wissen. “Ja...viel zu schnell. Was hältst du davon, wenn wir ihn ...sagen wir mal....verlegen?” fragte Julian nach. Tristan dachte kurz nach. “Wohin denn?” wollte er wissen. “Wie wäre die alte Lagerhalle in Chorweiler. Dort gibt es einen Großraumfahrstuhl...nur bedienbar mit einem Schlüssel und so lenkbar, dass er zwischen den Stockwerken stehen bleibt. Keine Fenster keine Türen...niemand der ihn hört...” zählte Julian auf. Tristan setzte ein breites Grinsen auf. “Sehr gut....das ist wirklich gut....” lachte er. Gemeinsam mit Julian fuhr er zum alten Bunker um die Geisel zu verlegen.

    Ingrid kam nicht mehr wieder. Ben fluchte verhalten. Er selbst konnte nicht ins Bordell gehen, da Schweighard ihn mit Sicherheit sehen würde und das könnte Semir noch mehr gefährden als es eh schon der Fall war. Er musste Conny finden. Resigniert stieg er in seinen Wagen und fuhr zur PAST, wo Jenny Dorn und Dieter Bonrath bereits auf ihn warteten. “Ben...wir konnten nichts tun. Der Angriff auf Jenny kam so überraschend dass sie gar nicht reagieren konnte und ich war gerade auf der Toilette...niemand konnte damit rechnen, das deine Cousine so austickt!” verteidigte Dieter sich und seine junge Kollegin. Ben nickte. “Ich mache euch keine Vorwürfe...aber hat Conny etwas gesagt, was darauf schließt wo sie jetzt ist?” harkte er nach. Jenny und Dieter schüttelten den Kopf. “Die Krüger hat uns eben schon lang gemacht...” gab Jenny von sich. Ben nickte erneut. Das die Chefin ausflippte wenn sich einer der Beamten so überwältigen ließ, war klar und auch er hatte es schon mehrfach über sichergehen lassen müssen. “Semir wird sterben, wenn wir ihn nicht finden. Wir haben nur 48 Stunden Zeit. Wir müssen verdammt nochmal versuchen eine Spur zu finden. Susanne...wie weit bist du mit Schweighard?” wandte Ben sich an die Sekretärin. “Noch nicht viel weiter. Ich warte auf die Antwort von den Kollegen des LKAs und der Sitte...” gab diese zurück. Ben stöhnte auf. “Ich kann euch helfen....ich..” riss plötzlich die Stimme von Cornelia Braun ihn aus den Gedanken. “Conny! Verdammt was soll das denn? Warum haust du ab?” fauchte Ben sie sofort an. Conny zuckte zusammen. “Ben...ich....ich....es tut mir Leid....wirklich....” sagte sie leise und gab Jenny ihre Waffe wieder. Sofort wurde sie von der jungen Polizistin überprüft die erleichtert feststellte, das keine Kugel fehlte. “Ich möchte mich entschuldigen...ich wollte niemanden verletzen...zumindest niemanden der es nicht verdient hat.” sagte sie dabei. Jenny nickte und drehte sich um. “Wo warst du? Und wie kannst du uns helfen?” harkte Ben nach. “Ich war bei Julian....das heißt...ich bin ihm gefolgt und....vor der Wohnung wo er jetzt ist, da bin ich kurz stehen geblieben und dann sah ich Tristan kommen. Ich habe mich versteckt und da die Tür nicht zu war, habe ich das Gespräch belauscht, was die geführt haben...” erzählte Jenny. “Ja und? Was haben die gesagt?” forschte Ben weiter. “Tristan hat davon gesprochen, das du mich austauschen wirst...gegen deinen Kollegen... Ben...das geht nicht. Ich will nicht wieder zurück.” flehte Conny. Ben nickte. “Das musst du auch nicht, aber wir müssen Schweighard und Berger eine Falle stellen.” tröstete er sie.

    Julian sah Tristan an. “Willst du Gerkan wirklich hungern lassen?” fragte er. Tristan nickte. “Unser Freund wird die nächsten Stunden ganz allein im Bunker verbringen. Sieh ihn dir an. Er ist schon etwas verzweifelt. Vermutlich knurrt sein Magen und er versucht sich abzulenken. Da...er läuft run und zerrt an der Tür....durchsucht den Raum...es ist schon witzig was er sich so einfallen lässt.” Grinste Tristan und wies auf seinen Laptop. Julian war neugierig. “Du hast den Raum mit ner Kamera gespickt?” lachte er. “Ja....eigentlich war der Raum ja für meine Asiatinnen. Ich wollte sie dabei beobachten wie sie an sich herumspielen...aber nun bekomme ich ganz großes Kino geliefert. Ich sehe zu, wie der Mann dort verhungert oder besser verdurstet. Wenn er anfängt über das Leben nachzudenken und wie er langsam dahin siecht. Er wird immer schwächer und kann sich nicht konzentrieren...” zählte Tristan auf. Julian nickte. “Was wenn Jäger nicht mitspielt? Was wenn er nicht vorhat die Kleine an uns auszuliefern?” harkte er nach. “Dann wird Jäger um Gerkan trauern müssen. Wenn das nicht hilf, dann werden wir sicher noch weitere Druckmittel finden. Ich habe bereits jemanden darauf angesetzt der ihn beobachten soll. Aber so wie es aussieht ist Jäger in Conny verliebt und du weißt ja...Liebe ist gefährlich. Besonders wenn man sich in eine Nutte verliebt. Da bekommt man es dann mit dem Zuhälter zu tun und du weißt ja selbst wie gefährlich diese Typen sein können.” grinste Tristan. Julian sah ihn erneut an. “Der Scheich lässt ne Menge Zeug da für Conny. Schon allein dafür müsste sie dir eigentlich dankbar sein. Aber so eine undankbare Person weiß es nicht zu schätzen. Sie darf in Arabien leben. Immer Sonne....keine Sorgen. In so einem Harem soll es doch gemütlich zugehen. Den ganzen Tag nur auf der faulen Haut liegen und darauf warten, dass der Scheich sie begehrt. Was will sie denn mehr?” fauchte er wütend. “Nur keine Sorge...bevor Conny nach Arabien geht, wird sie von uns noch mal durchgenommen. Wir werden ihr die Flötentöne beibringen, das verspreche ich dir.” knurrte Tristan. Er klappte den Laptop zu. “das Programm ist langweilig.” grinste er. Julian lachte auf. “Kann ich mir vorstellen. Der Bulle ist sicher ganz ruhig und pennt damit er nicht zuviel Kraft verliert.” Tristan nickte. “Das wird ihm auch nicht helfen. Wenn ich will, dann kann ich den Raum sogar fluten. Was meinst du wie lange man in kaltem Wasser schwimmen kann. Wenn man Hunger hat....Durst hat und das Wasser extrem kalt ist...?”

    Conny fuhr zur Wohnung von Schweighard und wartete. Tatsächlich tauchte Julian Berger auf. Fröhlich pfeifend ging er ins Treppenhaus. Conny rannte hinterher bevor sich die Türe schließen konnte. Sie folgte ihrem Exfreund durch das Treppenhaus bis zum Dachgeschoss. Dort sah sie wie Julian die Wohnung betrat. “Du verdammtes Schwein...” stieß sie kaum hörbar aus. Sie nahm die Waffe von der Polizistin und überprüfte sie. Hoffentlich funktioniert das Ding auch...dachte sie, denn von Waffen hatte sie keine Ahnung. In den Filmen hatte sie immer wieder gesehen, wie die Polizisten ihre Waffe überprüften. Doch worauf achteten sie dabei? Conny war es jetzt ersteinmal egal. Vielleicht hatte Julian auch keine Ahnung und bekam Angst. Ja...er sollte Angst bekommen. Große Angst. Angst vor ihr, vor Cornelia Braun. Bevor sie jedoch klingeln konnte hörte sie jemanden die Treppen raufkommen. Als die Person oben fast oben war könnte sie die Silouhette von Tristan sehen. Schnell verschwand sie in eine der Nischen. Mit einem Klopfzeichen ließ Tristan sich die Tür öffnen. Conny überlegte kurz, vielleicht sollte sie sich die Beiden vornehmen...immerhin war die Gelegenheit günstig und sie hatte eine Waffe. Damit war sie überlegen! Sie konnte es beiden Männern zeigen. Auf Zehenspitzen schlich sie sich an die Tür und lachte leise. Die Tür war nicht ins Schloss gefallen. “....Jäger wird kuschen sag ich dir. In zwei Tagen haben wir Conny wieder und können unseren Deal durchziehen. Gerkan wird niemand finden. Er wird in diesem Loch verrecken. Langsam und qualvoll.” hörte sie Tristan sagen. “Vermutlich wird Jäger sich gar nicht darauf einlassen. Er wird Zug um Zug tauschen wollen. Die kleine Nutte gegen seine Partner...” lachte nun auch Julian. Conny schloss die Augen. Ben hatte keine einfache Entscheidung zu treffen, dachte sie. Sie gegen diesen Gerkan. Aber Ben wird sich ganz klar für sie entscheiden. Immerhin war sie seine Verwandte und der Andere nur ein Polizist. “Er hat nichts zu bestimmen. Wenn er nicht spurtet, werde ich Gerkan zerschießen. Erst eine Kugel ins Bein...dann ins Knie...in die Schulter...immer weiter...und die letzte dann in den Kopf. Wenn Jäger nicht spurt, dann wird sein Kollege in weniger als zwei Tagen das Zeitliche segnen. In diesem alten Bunker wird er nicht allein rauskommen. Ich habe die Türen extra verstärkt.” versprach Tristan. Conny hörte genau wie sehr er hoffte das Ben einen Fehler machte. Sie musste zu Ben....sie musste ihn suchen und ihn informieren.

    Semir setzte sich auf den Boden. Es war kühl in diesem Raum. Feuchte Kälte die langsam in seinem Körper kroch. Es gab kein Bett, keine Matratze. Nichts worauf er sich setzen konnten. Nur den kalten Beton. Aber wenigstens war er nicht gefesselt und irgendwann musste man ihn ja auch versorgen, hoffte er jedenfalls. Dann konnte er seinen Bewacher ausschalten und abhauen. Doch die Zeit verging. Langsam merkte Semir dass er Hunger bekam. War es noch Tag? Oder war es schon Nacht? Die Uhr die er am Arm trug, hatte die Schlägerei nicht überstanden. Das Glas war zerbrochen und die Anzeige schien ein Riss zu haben. Es war keine Zahl mehr zu lesen. Semir zog die Knie an und umfasste sie. Dann legte er seinen Kopf auf die Knie und schloss die Augen. Mehr wie etwas dösen konnte er nicht tun. Nur langsam schlief er ein und versankt in seinen Träumen. Das nächste was er spürte war ein Lufthauch. Schnell sprang er auf und sah sich verwirrt um. Doch außer ihm war hier nichts. Da... da war er wieder...dieser Hauch. Semir ging diesem nach und bemerkte eine kleine Öffnung in der hinteren Ecke. Viel zu klein um durchschlüpfen, aber wenigstens kam frische Luft in den Raum und der verbrauchte Sauerstoff konnte abziehen. Nur ein schwacher Trost wie er fand. Immer noch war keiner in Sicht, der ihn mit Essen und Trinken versorgte. Sollten Schweighard und Berger ihn etwa hungern lassen? Sie wollten doch sicher Cornelia Braun gegen ihn eintauschen, dachte er nach. Doch dann stieß er einen leisen Laut aus. Dazu musste er nicht mehr leben. Schweighard und Berger wussten genau, das Semir nicht aufgeben und sie jagen würde, sobald er auf freiem Fuß war. Er war zu gefährlich für sie. Aufstöhnend ließ er sich wieder zu Boden. Übelkeit überkam ihm. Übelkeit vor Hunger und Durst. Wie lange war er jetzt hier? War der Tag schon vorbei? Sein Magen knurrte so heftig das es wehtat. Auch der Durst war zu spüren doch er war bei weitem nicht so schlimm wie der Hunger. In solchen Augenblicken verfluchte er dass er die Gewohnheit Kaugummis bei sich zu haben abgelegt hatte. Nach einer guten Stunde zog er seine Jacke aus und nutzte diese als Kopfkissen. Nur unter Zwang schlief er ein.

    „Okay, haben wir den Namen unseres Opfers?“, wollte Semir wissen, als die Bestatter die Frau in den Sarg gelegt hatten. Jo sah den Deutschtürken nur an und nickte. „Nicole Franke...24 Jahre alt.“ Seine Stimme war mehr als schwer und betroffen. „Verdammt...“, stieß Ben aus und sah sich um. „Leute, ich vermisse hier was...“ „Falls du die männliche Leiche meinst, wie beim letzten Mal...ja, danach hab ich auch schon gesucht. Dafür hab ich das hier gefunden.“, erklärte Jo und hielt eine Opernkarte hoch. „Wieder eine...Okay, was kannst du uns sagen?“, forderte Semir. „Ich denke mal, der Täter sucht sich seine Opfer spontan aus. Und zwar hier...in der Oper. Wahrscheinlich beobachtet er die Pärchen während der Vorstellung...Zeit genug hat er ja...danach schlägt er zu...dieses Mal hat er sich ganz bewusst den Mann ausgesucht und die Frau brutal ermordet.“, erklärte Jo und sah immer wieder auf die Eintrittskarte. „Dann müssen wir das Konzerthaus überwachen lassen. Vielleicht ist da jemand drunter, der zum Täterprofil passt.“, erklärte Semir. „Noch haben wir keins bekommen, außer das wir nach einem Schwulen Ausschau halten, der etwas gegen Pärchen hat.“, knurrte Ben und sah in Jos Richtung. „Okay...nach den neuesten Erkenntnissen kann ich sagen, dass der Täter ziemlich kräftig sein muss...Rechtshänder und einen Faible für Musik hat...oh und er scheint einen Fußfetisch zu haben...“, erklärte Jo. „Warum das?“, wollte Ben durch die Zähne wissen. „Wieder fehlt dem Opfer der linke Schuh und ich wette, dem Mann fehlen, wenn wir ihn finden, Schuh und Socke...“, erwiderte der Profiler. „Okay, fahren wir erstmal zum Revier zurück. Vielleicht hat Susanne ja was für uns.“, erklärte Semir.

    Die Sekretärin sah auf, als sie die drei Beamten ins Revier kommen sah. „Susanne, hast du schon was über diesen Robert Felder gefunden?“, fragte Semir mit ungeduldiger Stimme. „Ja...und nein...“, erklärte sie. „Wie? Was soll das denn heißen?“ „Erinnerst du dich noch an diesen Cyberstorm von vor einem knappen Jahr?“ „Wie könnte ich das vergessen.“, entgegnete Semir nur. „Tja, damals wurden halt doch einige Unterlagen beschädigt. Und zwar die der Eingesessenen von 2003 bis 2008. Ich weiß nur, dass er gemeldet ist und einen Bruder hatte, aber an seine polizeiliche Vergangenheit komme ich nicht ran.“, erklärte die Sekretärin. „Ja, hat denn das Gefängnis oder sonst irgendjemand nicht eine Akte über ihn...ich meine, keine elektronische...sondern als Papier...“, zischte Ben. „Ich hab schon bei den einschlägigen Gefängnissen und Anstalten nachgefragt. Sie wollten sich bei mir melden, wenn sie etwas haben.“, erklärte sie. „Na ganz toll...“, stieß Semir aus und wollte gerade wieder ins Büro gehen, als Kim ihren Kopf hinausstreckte. „Ben, ich möchte sie einen Moment mal sprechen, wenn es möglich ist.“, bat sie. Ben schluckte. Was will sie denn nun von mir, dachte er und ging mit einem unguten Gefühl in das Büro der Chefin.

    „Oh man...sind die süß...“, stieß Andrea aus, als sie Julia besuchte. Sie hatte die beiden Zwillinge auf den Arm und wiegte sie hin und her. „Ja, sie sind unser ganzer Stolz und sie sehen ihrem Vater und ihrem Onkel so ähnlich...“, lächelte Julia nur und nahm dann Markus und gab ihm die Brust, während Andrea mit Mathias nach draußen ging. „Na, du bist ja auch gleich dran.“, lächelte sie und wiegte das kleine Würmchen hin und her. Dieses machte seinen Hunger durch lautes Geschrei deutlich. „Ja, du kriegst ja gleich was...aber erstmal ist dein Bruder dran.“, grinste sie und musste daran denken, wie Aida um ihr Essen bettelte oder Layla es jetzt noch tat. „Sind sie nicht allerliebst?“, fragte plötzlich eine Stimmer hinter ihr. Erschrocken fuhr die Frau herum und lächelte im nächsten Moment. „Hallo Peter...ja, da hast du zwei prächtige Jungs...“, erklärte sie und gab Mathias an seinen Papa weiter. Auch da wurde nach Essen geschrieen. „Er schreit ganz schön kräftig.“, lachte Andrea. „Oh ja…die sind beide nicht ohne.“, bestätigte Peter. „Bring ihn mir bitte.“, rief Julia von drinnen. Peter machte kehrt und bracht auch Mathias hinein. „Mama…guck mal…die trinken…“, kam von Aida die zusah wie die Babys abgefertigt wurden. „Ja… mein Schatz..so hast du damals auch getrunken.“, erklärte Andrea. „Ja und Layla macht das auch bei dir.“, bestätigte das Mädchen. Andrea lachte laut auf. „Ja das stimmt...Layla macht das auch…“

    „Ben….es geht um Johannes Pfeiffer. Ich habe bemerkt, dass Sie ihn nicht mögen. Woran liegt es? An seiner sexuellen Vorliebe?“, wollte Kim wissen. „Nein…Chefin..mir ist so ziemlich egal, ob er Frauen oder Männer liebt. Damit hab ich gar kein Problem. Nur hilft er uns nicht wirklich. Er kann uns nur sagen, dass die Opfer tot sind und das ihnen Schuh und Socke fehlen. Das wissen wir selbst. Außerdem ist er extrem jung und völlig unerfahren…“, knurrte Ben und versuchte seine Sicht der Dinge darzustellen. „Sie mögen ihn nicht, weil er jung ist? Ben… erinnern Sie sich doch bitte, wie es war, als Sie herkamen. Hat man Sie da sofort wie ein vollwertigen Polizisten behandelt?“, harkte Kim nein. „Nein...aber das kann man doch nicht vergleichen…ich bin…“ Ben suchte nach den richtigen Worten. „Okay... wenn Sie mir nicht sagen, was Sie gegen ihn haben, fordere ich Sie auf, ihn entsprechend zu behandeln. Freundlich und Respekt bitte. Auch er hat seinen Job gelernt und nur, weil Sie mit seiner Arbeitsweise nicht zu Recht kommen, kann er ihn dennoch. Haben wir uns verstanden?“, fragte sie. „Ja Chefin….ich werde ihn mit Respekt behandeln…“, knurrte Ben leise. „Ich verlass mich auf Sie…“, kam von ihr, als er das Zimmer verlassen wollte. „Danke Chefin…“, lächelte Ben zurück. Er ging ins Büro zu Semir. Dieser sah natürlich sofort auf. „Und was wollte sie?“, harkte er nach. „Jo…“, gab Ben lediglich bekannt. „Hat er sich beschwert?“, fragte Semir weiter. „Nein…scheinbar war meine Abneigung gegen Mr. Profiler so deutlich, dass sie gesehen hat, dass ich ihn nicht mag.“, gab Ben zu bedenken. Semir grinste. „Nun…dann musst du wohl deine Taktik ändern… entweder, du zeigst es nicht so deutlich…oder verheimlichst es.“, lachte Semir. Er duckte sich, denn Ben warf ihm ein Radiergummi an den Kopf. „Das ist das Selbe du….“, fauchte Ben und grinste auch.

    Ben sah wie Schweighard und Berger verschwanden. Er selbst blieb stehen. “Vergiss die Zeit nicht. Sie läuft unaufhaltsam!” rief Berger ihm noch zu. Als sie weg waren wachte Ben aus seiner Starre auf. Er griff zum Handy und rief Kim an. “Ich hab es doch geahnt! Das konnte nur eine Falle sein!” stöhnte sie auf. “Die wollen im Austausch für Semir Conny haben. Aber ich kann doch ....” erklärte Ben. “....Cornelia Braun ist abgehauen. Sie hat Frau Dorn niedergeschlagen und Bonrath in die Toilette gesperrt. Wir haben keine Ahnung wo sie steckt.” unterbrach Kim ihn. Ben schloss die Augen. “Schlimmer aber ist, dass sie die Waffe von Frau Dorn ebenfalls mitgenommen hat. Sie kenne Ihre Cousine. Was wird sie unternehmen?” wollte Kim wissen. “Ich komme ins Büro..” gab Ben zurück und lief zum Auto. Nur eine halbe Stunde später saß er bei Kim auf dem Besucherstuhl. “Wie konnte das passieren?” wollte Kim wissen. “Wir haben uns positioniert, aber die Kerle schienen genau darauf gewartet zu haben. Berger hat Semir überrascht und konnte ihn überwältigen, wähend Schweighard mich mit seinen Gorillas in Schach hielt. Chefin..wir müssen was tun, die werden auch dann keine Ruhe geben, wenn sie Conny haben. Wobei ich sie nicht ausliefern werde.” stieß Ben aus. Kim nickte. “Das ist klar. Aber nur sie kann uns helfen. Dazu müssen wir sie jetzt wiederfinden. Versuchen Sie im Bordell etwas herauszufinden.!” bat Kim ihn. Ben nickte. “Ich werde sie finden....” versprach er. “Gut....war Semir verletzt?” wollte Kim noch wissen. “Nur von der Schlägerei...” nickte er. “Aber Schweighard hat mir gesagt, dass er nichts zu essen und trinken bekommen wird. Wir müssen rausfinden wohin er ihn gebracht haben kann und vielleicht kennt Conny ja das Versteck. Nur eins sag ich Ihnen...sollte meine Cousine ein falsches Spiel treiben, dann lernt sie mich von einer Seite kennen, die ihr sicher keinen Spaß machen wird.” fauchte Ben wütend. “Denken Sie, das es eine abgekartete Sache war?” harkte Kim nach. “Eigentlich nicht...Conny ist vermutlich aus Naivität in die Sache rein geraten und weiß nicht wirklich etwas.” widersprach Ben seiner Therorie selbst. “Gut...dann suchen Sie Frau Braun und ich werde mich darum kümmern, dass Schweighard überwacht wird. Vielleicht fährt er selbst zu Semir und dann können wir ihn schnell befreien. Weiß Andrea schon etwas?” fragte Kim weiter. “Nein...Andrea und Semir sind etwas zerstritten, aber sie kommt am Wochenende zurück und will dann mit ihm Frieden schließen.” Erklärte Ben weiter. Kim sah auf den Kalender. “Wir haben heute Dienstag...also haben wir noch maximal vier Tage um ihn zu finden. Unversehrt...hoffe ich...” dachte Kim laut nach.

    Ben fuhr zum Bordell. Er hoffte inständig das Schweighard noch nicht hier war und er sich diese Blondine vornehmen konnte. Doch bevor er sich versah, kam diese aus dem Bordell und sah sich verstohlen um. Dann rannte sie über die Straße in eines der Häuser. Ben ging hinter ihr her. Vielleicht traf sie sich mit Conny oder wusste wo Conny war. Doch als er sie eingeholt hatte, sah er dass er sich geirrt hatte. Ingrid umarmte ein kleines Mädchen und lächelte sie freundlich an. Ben ging langsam auf sie zu. “Hallo Ingrid..” sagte er. Die Bardame drehte sich erschrocken um und stellte sich schützend vor dem kleinen Mädchen. “Was wollen Sie? Sind Sie vom Amt? Wollen Sie mir die Kleine wegnehmen?” fauchte Ingrid ihn an. “Nein...ich bin Ben Jäger....von der Kripo Autobahn. Ich bin auf Conny Seite...und ich will ihr helfen. Aber sie ist abgehauen und ich muss unbedingt wissen wo sie ist. Bitte helfen Sie mir...dann helfe ich auch Ihnen und Sie können mit Ihrer Tochter ein ruhiges Leben führen.” bot Ben ihr an. Ingrid musterte ihn. “sie sind ein Bulle?” harkte sie nach. Ben nickte. “Bitte helfen Sie mir. War Conny heute hier?” wollte er wissen. Ingrids Misstrauen war nicht weg. “Wer sagt mir, dass Sie nicht für Schweighard oder Berger arbeiten?” fragte sie forsch. “Ich....hören Sie...Schweighard und Berger haben meinen Kollegen in ihrer Gewalt. Sie wollen ihn nur gegen Conny freilassen. Helfen Sie mir...bitte...” spielte Ben mit offenen Karten. “Sie war hier....sie hat eine Waffe und sie ist zu allem entschlossen. Ich habe ihr gesagt, wo sie Berger finden kann...” kam leise von Ingrid. “Was meinen Sie mit ....zu allem entschlossen...?” harkte Ben nach. “Conny will nicht das Berger nur im Gefängnis landet. Er soll leiden...was sie damit meint, können Sie sich doch sicher vorstellen oder?” stellte Ingrid die Gegenfrage. “Okay....wo ist dieser Berger denn?” nickte Ben. Doch Ingrid traute ihm immer noch nicht. “Das weiß ich nicht genau.” gab sie zurück. “Sie haben Conny doch auch die Adresse gegeben. Ich muss sie von der Dummheit abhalten. Sie darf keine Selbstjustiz durchführen. Ingrid....es ist wirklich wichtig...bitte....bitte...tun Sie es für Conny...” flehte Ben weiter. “Ich muss zurück.....Schweighard wird gleich auftauchen und dann wird er wütend...” wich Ingrid aus. Sie rannte zurück bevor Ben sie festhalten konnte. “Ich komme nachher wieder!” rief sie ihm noch zu. Doch wann war nachher?

    „Er ist also tot...“, meinte Jo, als er die Leiche besah. „Wie sie es wollten.“, knurrte Ben nur leise. Doch das hatte Jo gehört und fuhr wütend auf. „Ich habe meine Arbeit gelernt...und ich komme meiner Arbeit nach.“, fauchte er wütend und widmete sich dann wieder der Leiche, sah sich dann um. „Er hatte Besuch...“ „Woher wollen sie das denn jetzt wissen?“, wollte Ben wissen. Jo deutete nur hinter den Hauptkommissar. Deutlich waren im Teppich hinter der Tür noch Fußabdrücke zu sehen. „Okay, Mr. Monk...dann machen sie mal weiter...“ Ben verdrehte genervt die Augen. „Tja, aber das sagt uns nur, dass einer hier war...und ich möchte wetten, dass hier ein anderer Grund vorliegt. Werden sie eine Obduktion machen?“, wollte Jo wissen. „Das ist Standart bei uns...“, zischte Ben nur und wurde dann von Semir zurückgezogen. „Jo, egal, was sie finden...alles kann uns helfen...“, erklärte er ruhig und erntete ein dankendes Lächeln. „Okay...ich werde mich jetzt auf den Clipchart konzentrieren. Eigentlich könnt ihr Feierabend machen.“, meinte Jo und stand auf. „Na endlich...“, grummelte Ben und zog Semir mit sich nach draußen. „So, du fährst mich nach Hause...“, forderte Ben. Semir machte große Augen. „Warum sollte ich das tun? Du hast zwei gesunde Beine und einen Arm, mit dem du ein Taxi rufen kannst.“, grinste Semir. Jo beachtete die Beiden nicht mehr und machte sich an die Arbeit. Dabei redete er so laut, das Semir und Ben zuhören konnten, was in seinem Kopf vorging. „Wenn man davon ausgeht wie brutal der Täter gewesen ist, dann könnte man glatt meinen, dass es eine Beziehungstat war…“, hörte Semir ihn sagen. Sonderbarer Weise bekam Semir in Gedanken das Bild von Robert Felder vor die Augen.

    Robert hörte dem Spiel der Musik nicht zu. Er bekam kaum mit, was auf der Bühne passierte sondern beobachtete nur sein Opfer. Wie er sich bewegte. Wie er Beifall gab. Es hatte etwas …er war so niedlich…und nun..lachte er…dabei zeigte sich ein Grübchen in den Wangen, welches durch das sanfte matte Licht reizend wirkte. Nur als der Mann sich zu der Frau beugte und sie küsste bekam er einen Schaueranfall. Nach zwei Stunden war die Oper vorbei. Robert erhob sich steif und wartete bis sein Auserwählter vor ihm war. Er beeilte sich um ihn nicht aus dem Blick zu verlieren und drängte sich zwischen die zum Ausgang strebenden Personen. Sein Auserwählter ging nur wenige Schritte vor ihm. Den Arm um die Frau geschlungen. „Lass uns noch etwas spazieren gehen…die Nacht ist so schön…“, säuselte sie. „Ja….das ist eine geniale Idee. Wie wäre es, wenn wir uns am Rhein noch ein kleines Gläschen gönnen….und dann durch den Rheinpark…“, gab der Mann zurück. Ja….das war eine sehr gute Idee… der Rheinpark ist wundervoll als Hintergrund für sein Vorhaben… dachte Robert als er das Gespräch mithörte. Das Pärchen ging am Rhein entlang, wo viele Kneipen waren. Das Pärchen setzte sich auf eine der Terrassen und bestellte sich etwas zu trinken. Auch Robert setzte sich nicht weit von dem Beiden an einen Tisch. „Mark….wann wollen wir es unseren Eltern sagen? Ich meine, wir wissen, dass wir heiraten wollen….und…meine Alten sind schon ganz fertig…“, klagte das Mädchen. Robert grinste leicht. Du wirst ihn nicht mehr heiraten…dachte er in Gedanken. Sein Getränk kam. Er trank es genüsslich und wartete bis das Pärchen fertig war und in den Park ging.

    Wegener hatte in der Nacht Dienst. Er bekam gerade die Leiche von Lars Felder auf den Tisch. „Na, du armer Kerl…dir haben sie ja was ganz Schlimmes angetan, was? Wer kann denn so grausam sein… der Typ ist krank…aber nur keine Sorge…wenn du mir hilfst, dann verspreche ich dir, dass der Mistkerl bald im Knast sein wird. Also erzähl mir was…“, sprach er auf den Leichnam ein und fing an den Toten systematisch zu untersuchen. Nach einer guten Stunde sah er noch einmal auf den vor ihm liegenden Mann. „Na…wer sagt es denn…die Hautreste unter den Fingernägeln, wird sicher einen Hinweis geben, wer dir das angetan hat. Sperma haben wir auch…..und wenn wir jetzt noch ein Bild von dem Kerl hätten, dann wären wir einen guten Schritt weiter…“, murmelte er nachdenklich. Fein ordentlich machte er sich Notizen. Endlich war er fertig und schrieb den Bericht. Er tütete die Sachen die er gefunden hatte ein und schickte sie ans Labor. Gegen drei Uhr morgens machte auch Wegener Schluss und fuhr nach Hause. Morgen würden Ben und Semir sicher Augen machen, wenn der Bericht bereits im Mailfach lag. Er legte sich ins Bett und schlief recht schnell ein. Alles Weitere würde dann in den Händen von Ben Jäger und Semir Gerkhan liegen, die sicher längst im warmen Bettchen lagen und den Schlaf der Gerechten hielten.

    Der nächste Morgen kam und Semir war zeitig im Büro. Er sah sofort nach dem Bericht des Gerichtsmediziners und fand ihn in seinem Emailfach. Aufmerksam las er den Bericht durch. Dann fiel ihm ein, dass der Bruder von Felder noch nichts über den Tod wusste. Ben war noch nicht in Sicht, also musste er allein hin. Er fuhr los. Eine knappe viertel Stunde später klingelte er bei Robert Felder und weckte den scheinbar noch schlafenden Mann. „Guten Morgen…Gerkhan…Kripo Autobahn. Es geht um Ihren Bruder…“ erklärte Semir und zeigte seinen Ausweis. „Meinen Bruder? Hat er..ist er…?“, stammelte Robert Felder. „Herr Felder… es tut mir sehr leid, aber Ihr Bruder ist tot. Er wurde ermordet…können wir uns einen Augenblick unterhalten?“, bat Semir. Robert Felder sah ihn an. „Aber das kann nicht sein….das geht doch nicht….ich...meine...er…er…“, stammelte er. Semir sah genau, dass der Mann völlig verstört war. Robert ließ ihn in die Wohnung. Semir sah sich um. Die Wohnung war ordentlich eingerichtet. „Wie war Ihr Verhältnis zu Ihrem Bruder?“, wollte Semir wissen. Robert überlegte nicht lange. Er wusste, was er diesem Bullen auftischen musste. Doch er musste ihn auch schnell wieder los werden. Immerhin würde sein „Gast“ bald aufwachen und Alarm schlagen. „Eigentlich recht gut...wie man sich nun mal unter Brüdern so versteht. Ich habe seine Leidenschaft für die Musik immer geteilt.“, erklärte Robert nur und sah den Polizisten abwartend an. Dieser nickte nur. „Können sie sich vorstellen, dass ihr Bruder Feinde hatte? Jemanden, der ihn abgrundtief hasste?“, fragte Semir und beobachtete jegliche Regung des Mannes. Robert verzog die Mundwinkel und spielte eine nachdenkliche Pose. „Nein...nein, eigentlich fällt mir da keiner ein.“, erklärte Robert und sah dann Semir an. „Bitte...könnte ich jetzt alleine sein. Ich möchte um meinen Bruder trauern.“, bat der Mann. Semir nickte nur und verließ das Haus. Auf der Straße drehte er sich noch einmal um. Irgendwas störte ihn an diesem Kerl, er wusste aber noch nicht was. Sein Magen sagte ihm aber, dass hier etwas nicht stimmte.

    Conny fuhr mit dem Bus zu Julians Wohnung. Sie sah das Polizeisiegel und drehte um. Dann eben zu Ingrid. Sie wusste genau, dass sie sich in großer Gefahr begab, wenn sie das Bordell erneut betrat, doch Conny wollte nicht in das Haus sondern ging auf den Hinterhof. Sie nahm einen Stein und warf ihn an Ingrids Fenster. Mehrmals musste sie werfen, bis sich das Fenster endlich öffnete. “Sag mal geht es noch?” fauchte Ingrid sie an. “Conny!! Was tust du hier? Warte ich komme runter!” stieß Ingrid aus, als sie erkannte wer da war. Nur wenige Minuten späte war Ingrid bei ihr. Sie nahm Conny in den Arm. “Bist du wahnsinnig hier her zu kommen? Tristan ist am toben sag ich dir! Er ist völlig außer sich..” erkärte Ingrid. “Ist er jetzt da?”wollte Conny wissen. “Nein...er ist mit Julian und drei Männern weg gefahren. In zwei Wagen. Wir sind allein hier und natürlich unter verschluss. Der Mistkerl hat den anderen einen Cocktail mit Schlaftabletten gegeben damit keiner von denen abhaut. Zu mir hat er ja mehr Vertrauen. Sie wollen, das habe ich mitbekommen, dich eintauschen. Aber ich weiß nicht wie. Das sind Worte die Ralf von sich gegeben hat. Ich hab versucht herauszufinden was er damit meint, aber der Idiot hat nichts gesagt. Aber zu dir...warum bist du zurück gekommen?” wollte Ingrid wissen. “Ich komme nicht zurück. Nie wieder. Ich werde dafür sorgen das Tristan und Julian nie wieder Frauen so etwas antun können. Mein Cousin....Ben ist dabei ihn und Julian zu verhaften. Er und sein Freund werden die Kerle nur in den Knast bringen. Ingrid....ich will das sie leiden...ich will sie leiden sehen....weißt du wo sie hin sind?” harkte Conny nach. Ingrid bemerkte die Waffe, die sie trug. “Was hast du vor? Willst du dich selbst in Gefahr bringen? Wenn du Selbstjustiz machst dann geht du in den Knast! Das sind die Schweine nicht wert!” versuchte sie Conny die Idee, die sie dachte auszureden. “Nur keine Sorge....sie dient nur zur Abschreckung und zur Notwehr. Nur wenn ich wirklich keinen anderen Weg sehe, werde ich sie einsetzen.” versprach Conny. Ingrid atmete ein. “Ich weiß das Julian in der Wohnung von Tristan wohnt. Die am Rhein direkt. Vielleicht sind sie da. Die Rhododenrenstrasse 3.” gab Ingrid bekannt. Conny lächelte . “danke...du wirst auch bald ein Leben führen können wie du es willst.” versprach sie. Ingrid lächelte sie an. “warte!” stieß sie aus und rannte ins Bordell zurück. Conny sah sich unsicher um. Ingrid kam wieder. “Hier...der Schlüssel für den Porsche. Du wirst ein schnelles Auto gebrauchen.” lächelte die altgewordene Prostituierte und Bardame. Conny drücke sie noch einmal und verschwand. “

    Semir konnte nicht sehen wohin es ging. Er lag zwischen den Vorder- und Rücksitze und der eine der Gorillas fand es lustig ihm seine Schuhe in den Rücken zu stellen. “Nur zur Warnung...wenn du versuchst aufzsutehen, werde ich zutreten...so in etwa...” warnte ihn der Mann und hob den Fuß hoch um ihn direkt mit großer Wucht auf Semirs Rücke landen zu lassen. Der Deutschtürke stöhnte laut auf und blieb einfach liegen und holte vorsichtig Luft. Der Rücken schmerzte extrem und er hatte Angst, dass seine Wirbelsäule gebrochen werden würde. Die Fahrt dauerte eine gute Stunde und bei dem Tempo konnten sie überall sein. Was hatte Schweighard wirklich vor? Dass er ihn laufen lassen würde war ziemlich unwahrscheinlich. Vielleicht wollte er ihn gegen Cornelia Braun tauschen. Immerhin war sie die einzige Zeugin die ihm und Berger gefährlich werden konnte. Aber sie war Bens Cousine und wie sollte Ben sich entscheiden. Er war sein Freund, sie war ein Teil seiner Familie. Der Wagen stoppte. “So und nun gesittet aussteigen....!” befahl der Mann. Semir kam langsam hoch. Er sah sich auf dem Gelände wo sie gehalten haben um. Hier war lediglich ein alter Bunker. Sollten sie ihn hier festhalten? “Los!” fauchte der Mann hinter ihm und stieß ihn auf den Bunker zu. Es ging tief nach unten, das konnte Semir erkennen ansonsten war hier kaum eine Lichtquelle. Alles roch modrig und vergammelt. Nach gut fünf Minuten Fußmarsch wurde Semir in einen Raum gestoßen. Er bestand aus nacktem Beton. “viel Vergnügen!” verhöhnte ihn der Mann und verschloss die Tür. Semir hörte wie sich der Schlüssel drehte. Noch einmal sah er sich um. Doch hier war nichts. Keine Decke, keine Matratze, kein Stuhl...oder sonst etwas, das den Aufenthalt hier gemütlicher machte. Er zuckte mit den Schultern. Mit dieser Situation musste er sich abfinden. Vielleicht bekam er später mit dem Essen etwas worauf er schlafen konnte. Er ließ sich an der Wand nieder, doch er setzte sich nicht sondern hockte sich hin. So konnte er vielleicht einen der Aufpasser überwältigen wenn sie zurück kamen. Die Zeit verging. Semir spürte eine Unruhe in sich. Er wollte sich nicht so einfach damit abfinden. Also stand er auf und ging zur Tür. Er zog daran, doch sie blieb verschlossen. Auch wenn das Gebäude noch so herunter gekommen war. Die Schlösser hier waren neu. Nach einer guten Stunde wusste er, dass er hier nicht ohne Hilfe herauskam.

    ist ja gut.......ist ja gut....hier das Abendessen

    *********************************************

    Julian grinste breit, als er den kleineren Polizisten unter sich sah. Er saß bereits seit einer guten Stunde im Baum und hatte einen tollen Überblick über das Gelände. Da unten war er also....der Grund für den anderen Bullen ihm Conny zu bringen. Doch nun musste er Tristan das Zeichen geben, das alles bereit war. Er würde mit drei seiner Bodyguards einen Deal vortäuschen. Julian hatte die Aufgabe sich im Rücken des Bullen anzuschleichen und ihn dann in seine Gewalt zu bringen. Der Andere wird dann unter Druck gesetzt und darf gehen. Tristan hatte bereits die perfekte Unterkunft für den Bullen gefunden und freute sich schon auf Conny. Diese kleine Schlampe wird sicher hart spüren was es heißt sich so zu Wehr zu setzen. Das vibriren seines Handys ließ ihn zusammenzucken. “alles klar...” kam von Tristan. Julian schrieb zurück. Julian fixierte den Polizisten und sah wie er aufstand und sich fast genau unter ihm stellte. Das war perfekt. Julian stellte sich so ins Geäst, dass er sich auf den Mann fallen lassen konnte. Er ließ los und fiel. Doch er hatte sich etwas verrechnet, denn der Mann sah instinktiv nach oben und sprang sofort zur Seite. Dabei verlor er seine Waffe die er bereits gezogen hatte. Julian landete und rollte sich ab. Gerkan sprang aus der Hocke auf ihn zu und schlug direkt mit der Faust in sein Gesicht. Julian fluchte wütend. Er spürte das Blut aus der Nase schießen und schlug nun seinerseit zu. Doch der Schlag ging durch die Luft, da sich der Polizst unter den Schlag duckte. Julian zog seine Beine an und trat aus. Er hörte ein Aufstöhnen und sah wie der Polizist erneut zu Boden ging. Julian richtete sich auf, warf sich nun auf den Polizisten und nagelte ihn am Boden fest. “Du verdammter Mistkerl!” stieß er aus und schlug zu. Mit voller Wucht traf seine Faust den Polizisten im Gesicht. Dieser war kurz benommen und Julian ließ seine Klammerung leicht nach. Ein Fehler wie sich herausstellte, denn sofort ließ Gerkan seine Beine hochschnellen und brachte Julian mit Hilfe der Beinschere von sich. Doch Julian war keiner, der sich leicht geschlagen gab. Er drehte sich in der Schere und schlug erneut zu. Diesmal traf er Gerkan in der Nierengegend. Der Druck der Beinschere ließ nach und Julian gewann wieder Oberhand. Mit einem harten Faustschlag in den Magen. Mit einem Aufschrei krümmte Gerkan sich am Boden. Julian sah die Waffe nur wenige Meter von ihm liegen. Schnell sprang er hin und griff danach. Doch Gerkan war noch nicht geschlagen. Bevor Julian die Waffe entsichern konnte schlug Gerkan zu. Julian schrie auf, als die Faust in seinen Rippen landete. Schnell drehte er sich um ohne die Waffe fallen zu lassen. Er schlug mit der Waffe in der Faust zu. Er traf nicht, denn Gerkan rollte sich weg.Gerkan wollte mit einem Tritt die Waffe aus Julians Hand schlagen, doch dieser riss Gerkan die Beine weg. Gerkan krachte zu Boden. Julian schnellte hoch und ließ den Hahn einrasten. Dann presste er ihm die Waffe in den Hals. Die Gegenwehr erstarb. “Ganz langsam...noch eine Bewegung und es war deine Letzte ist das angekommen?” fauchte er Gerkan etwas atemlos an. Gerkan regte sich nicht. Julian war zufrieden. “Okay....und nun wirst du aufstehen. Langsam und gesittet. Die Hände nach oben...keine Tricks. Ich bin schneller mit dem Abdrücken als du mit deinen Beinen...” warnte er ihn.

    Ben wartete und sah gelangweilt auf seine Finger. Er knippte an den Nägeln und schloss kurz die Augen. Dann hörte er ein Geräusch. Eine Gruppe von Männern betrat das Gelände vor der Hütte. Ben erkannte Tristan Schweighard. Na endlich...dachte er und stand auf. Doch schon wenig später starrte er auf die Situation die sich vor ihm abspielte. “Jäger! Komm raus! Dein Partner ist auch schon hier!” hörte er Tristan schreien und gleichzeitig ließ er den Blick auf Semir frei, der zwischen den Männern stand. Die Hände nach oben und die Waffe am Kopf. “Ruf ihn!” forderte Julian Berger ihn auf, der hinter ihm stand. Ben hielt den Atem an. Verdammt wie konnte das passieren? War es doch eine Falle? Hatte dieser Mike sie hier absichtlich hingelockt? Aber warum? Fragen über Fragen. “Ruf ihn!” hörte er Tristan schreien. “Ben!” kam von Semir. Doch Ben rühte sich nicht. Vielleicht konnte er Semir aus der Gewalt der Männer holen, wenn er sich ruhig verhielt. Ein Schuss fiel und Ben zuckte zusammen. Schnell sah er zu Semir, doch dieser war unverletzt. Dafür glaubte er den Rauch am Waffenlauf zu sehen. “Noch ging der Schuss daneben, aber der nächste trifft!” hörte er die Drohung von Tristan. Ben überlegte nicht lange. Langsam stand er auf. “Wirf die Waffe weg!” forderte Julian. Ben tat es. Mit erhobenen Händen ging er auf die Gruppe zu. “Sehr schön...dann sind wir doch alle wieder vereint. Fehlt eigentlich nur noch Conny. Wo ist sie?” fragte Tristan. Ben und Semir schwiegen. “Meine Herren...Schweigen hat überhaupt keinen Sinn...also wo ist sie? Sie gehört mir. Ich habe sie gekauft und ich kann mit ihr tun was ich will.” hängte er an. Ben sah ihn an. “Conny gehört Niemanden. Sie ist kein Besitz.” stieß er wütend aus. Tristan lachte leise und drehte sich zu ihn um. “Ich weiß Jäger...aber wissen Sie wie gut sie im Bett ist?” wollte er wissen. Ben atmete heftig und hätte am Liebsten zugeschlagen, doch noch war Semir in höchster Gefahr. “Sie sollten aufgeben! Wir bekommen Sie eh...” stieß Ben aus. “Ach glauben Sie wirklich? Was haben Sie denn gegen mich in der Hand. Glauben Sie wirklich das Conny gegen mich aussagt? Dann ist die Frage wen mehr Glauben geschenkt wird. Einem ehrlichen Geschäftsmann oder einer billigen Nutte...?”lachte er. Ben hielt sich nun nicht mehr zurück und schlug mit einer großen Wut zu. Doch Tristan schien geahnt zu haben. Er wich einen Schritt zurück. Der Schlag ging ins Leere. “Ich sehe schon, dass Sie sehr emotional sind. Und ich werde das etwas ausweiten. Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sie holen Conny her und ich lasse Gerkan am Leben? Ist das ein faires Geschäft?” lachte Tristan. Er hob die Hand. Seine beiden Gorillas packten Semir, der versuchte sich loszureißen und zerrten ihn in einen Wagen. Ben war dazu verdammt es zuzulassen, denn Tristan und auch Julian richteten ihre Waffen auf ihn. “Sie haben jetzt genau 48 Stunden Zeit. Sie werden Conny zu mir bringen und dann erfahren Sie den Aufenthaltsort von Gerkan. Sie sollten sich aber beeilen, denn er wird sicher nicht in einem Hotel untergebracht werden. Dort wo er ist, wird es nichts zu essen oder zu trinken geben. Sie haben es in der Hand. Ich glaube ein Mensch hält es eine Woche ohne Essen aus. Drei Tage ohne Trinken. Wenn ich will, kann ich den Zustand auch fokosieren und ihn unter Hitze setzen....Wärme trocknet aus...und man bekommt großen Durst. Oder ich gebe ihm Salz zu essen....wissen Sie was passiert wenn man Salz isst? ....man bekommt Durst....nur wenn man nichts zu trinken bekommt, dann ist es grausam nicht wahr?” verhöhnte Tristan ihn.

    So endlich ist es raus.....wird ja auch zeit. Nun können Semir und Ben was machen. Nur ob der Typ im Computer ist? Ich habe da so meine Zweifel. Wie schön, das Semir die Identität nun rausbekommt und diesen Wahnsinn ein Ende setzen kann. Sehr schön geschrieben. ABer was hat der Kerl nun vor??

    “Sie wollen nur mit Semir zu dieser Hütte fahren und dann auf die Gangster warten?” fragte Kim erstaunt nach. “Nun ja...noch wissen wir ja nicht, ob da wirklich etwas ist. Vielleicht ist es nur eine Täuschung. Wir müssen auf jeden Fall versuchen diesen kleinen Deal zu verhindern. Dann ist Schweighard noch mehr gezwungen den großen Deal zu machen. Und dann werden wir ihn spätestens packen. Ich denke auch nicht, das die Beiden dort hinkommen. Aber selbst wenn...dann haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und beim großen Deal weniger Gegner.” bestätigte Ben. “Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist. Immerhin ist das Gebiet sehr unübersichtig. Was wenn Sie in eine Falle laufen?” harkte Kim nach. “Das Risiko gehen wir ein. Cornelia Braun ist bei Jenny und Bonrath in guten Händen. Die lassen sie nicht aus den Augen und Schweighard wie auch Berger setzen sicher alles daran sie wieder zu bekommen. Aber sie wissen ja nicht wo Frau Braun steckt.” gab Semir zum Besten. “ Frau Braun arbeitet mit uns zusammen?” fragte Kim weiter. Ben und Semir nickten. “Sie will beide Männer hinter Gitter sehen und ich kann das verstehen.” kam von Ben. Kim dachte nach. Sie brauchte gute fünf Minuten und nickte dann. “also gut...aber Sie melden sich nach dem Deal! Und bitte....keine Alleingänge...ich will nicht schon wieder zum Polizeipräsidenten und ihn erklären müssen, warum meine Beamten im Krankenhaus liegen!” warnte sie. Ben und Semir versprachen es und verschwanden. Nur eine Stunde später waren sie in dem Wald dicht beim Fühlinger See. “Hier könnte ich mit Andrea auch mal ein Picknick machen...” dachte Semir laut nach. “Ja....kein schlechter Platz. Richtig ruhig und schön....und der See ist auch herrlich.” gab Ben ihm Recht. “Die Hütte müsste dann dort liegen. Conny sagte ungefähr fünf Minuten vom See und zwar von der Brücke in der Mitte Richtung Nord...also da lang.” wies Ben den Weg. Semir nickte. Er sah sich aufmerksam um. Dann erreichten sie die Hütte, von der Conny gesprochen hatte. Semir schlich sich an und riskierte einen Blick hinein. Niemand war zu erkennen. “Die Hütte ist leer.” Gab er nur kurz darauf an Ben weiter. “Gut...dann sollten wir uns im Gebüsch verstecken. Du hier vorn und ich werde mich hinter der Hütte positionieren. Dann können wir von zwei Seiten die Leute festsezten.” legten sie sich ihren Plan zu Recht. Nur zwei Minuten später war es soweit. Semir saß im Gebüsch und war durch die Zweige fast unsichtbar. Alles war ruhig... doch der Schein trügte, wie sich schon sehr bald herausstellen sollte.

    Jenny hörte schweigend zu was Conny sagte und stellte zwischendurch neugierige Fragen. Sie konnte nicht verstehen wie eine junge Frau aus Liebe zu dem vermeindlichen Traummann alles tun konnte, selbst seinen Körper zu verkaufen. “Haben Sie es denn nie bemerkt, das Berger Sie nur benutzte? Ich meine...haben Sie irgendwann seine Mutter kennen gelernt?” harkte sie nach. Conny schüttelte den Kopf. “Nein..immer wenn ich es wollte, sagte er mir, dass sie zu schwach sei und die Krankheit es nicht zuließe. Ich habe ihm geglaubt. Ich bin in Ihren Augen vermutlich dumm oder?” lachte Conny. Jenny schüttelte sofort den Kopf. “Nein...ich finde nur, dass man sich wehren muss. Wenn mir soetwas angetan würde, dann würde ich vermutlich meine Waffe nehmen und die Kerle umlegen. Einfach abknallen...” grinste Jenny. Conny sah sie an. “Das wäre aber doch Selbstjustiz und die ist strafbar. Denken Sie wirklich das Ben und Herr Gerkan die Beiden kriegen und sie einsperren? Ich meine...solange die draußen herumlaufen, bin ich doch nicht sicher. Ich habe Angst. Wenn sie wirklich an der Hütte sind, dann könnten sie auch darauf kommen, dass sie mich hier rausholen? Sie sind mit Herrn Bonrath ganz allein hier und Tristan hat seine Bodyguards die ihm völlig ergeben sind. Die würden für ihn sogar töten..” sagte Conny leise. Sie zitterte und Jenny setzte sich neben ihr. Sie nahm die Frau, die genau wie sie 26 war, in den Arm. Dabei vernachlässigte sie den notwendigen Abstand. Conny packte die junge Frau, und griff nach ihrer Waffe. Sie schlug Jenny damit auf den Kopf. Ohne einen Laut zu sagen, sackte die junge Polizistin zusammen. Conny bettete sie vorsichtig auf der Couch und sah wie der lange Polizist auf die Toilette ging. Conny sah auf Jenny. “Tut mir Leid, Kleines. Aber ich werde Julian und Tristan nun ihrer Strafe zuführen. Knast ist nicht genug für die Beiden.” sagte sie leise und schlich zur Toilettentür. Diese ging nach Außen auf und sie wusste das dieser Bonrath darin war. Sie versperrte die Tür mit einem Besenstiel. Anschließend nahm sie einen dünnen Schal und fesselte der Polizistin die Hände an der Lehne der Couch. Sie knebelte sie noch schnell mit einem Pflaster. Dann ging sie zur Tür und fast lautlos öffnete sie diese und schlüpfte durch. Auch das Schließen verlief ohne jeden Ton. Conny rannte die Treppe runter und versteckte die Waffe unter ihrer Jacke. Auf der Straße sah sie sich um, um sich zu orientieren. Nun musste sie nur noch zur Hütte kommen und diesen Mistkerlen den Garaus zu machen. Conny rannte durch die Gassen bis sie zu einer vielbefahrenen Hauptstraße kam.

    Tristan Schweighard sah Mike Bronner an. “Das war sehr gut...” lobte er ihn. “Dann gib mir jetzt die versprochene Dosis...ich brauche sie!” flehte der Mann. Er kniete vor Tristan und sah ihn bettelnd an. “Aber ja doch....mein Freund Julian wird dir deine Belohnung geben. Geh mit ihm...” befahl Tristan. Mike nickte und verschwand mit Julian. Nur kurz darauf knallte ein Schuss. Julian kam zurück. “Und was willst du jetzt machen? Meinst du die tauchen nur zu zweit auf?” fauchte er Tristan an. “Nein....ganz sicher nicht. Aber der Wald ist ein sehr gutes Versteck. Wir können uns dort auf jeden Fall einen Vorteil einbringen und den werden wir nutzen. Ich will Conny zurück und das werde ich spätestens morgen haben....” knurrte Tristan. Julian nickte. “und dann zeige ich der Schlampe was ich von ihrer Art halte. Sie wird mich nie vergessen...nie....” stieß Julian aus. Tristan lachte leise. “Ganz sicher nicht. Sie wird dem Scheich übergeben und da wird sie sicher nicht mehr lange so störisch sein, das kann ich dir versprechen.” bestätigte er. “Okay....dann werden wir mal so tun, als würden wir unser Deal durchziehen. Aber die Bullen werden sicher nicht allein dort auftauchen. Wie gut, dass du den Scheich davon überzeugen konntest den großen Deal zu verschieben. Nur wie willst du dich gegen die Bullen sichern? Die schnappen uns..” gab Julian seine Bedenken bekannt. Tristan lachte leise. “Ich habe mir deinen Plan von dem Bunker noch mal durch den Kopf gehen lassen und bin begeistert. Wir werden dort sagen wir...ein kleines Quartier aufstellen. Was meinst du wie lange die Bullen uns nerven, wenn einer aus ihren Reihen in unserer Gewalt ist?” wollte Tristan wissen. Julian schluckte. “Du willst dir einen von denen schnappen? Das geht nicht gut....das kann gar nicht gut gehen!” stieß er aus. “Das überlasse mir. Du sollst nur mithelfen die Falle aufzustellen. Alles Andere erledigen meine Jungs und ich.” grinste Tristan. Julian zog die Schultern hoch. “Ich habe da ein ungutes Gefühl...ein verdammt ungutes Gefühl. Und wie willst du Conny dann bekommen? Sie gegen den Bullen tauschen oder was?” wollte er wissen. Tristan nickte. “Blut ist dicker als Wasser...und mir scheint das diese beiden Bullen Gerkan und Jäger sehr eng befreundet sind. Was meinst du ist Ben Jäger wichtiger? Eine kleine Nutte oder ein Freund?” grinste Tristan böse.

    Conny sah Jenny an. “Was soll denn jetzt mit mir passieren? Ich kann mich doch nicht ewig verstecken. Irgendwann werden Tristan und Julian hier auftauchen und mich abholen. Ich will da nicht hin. Ich will nicht nach Arabien!” erklärte sie. Jenny Dorn sah die junge Frau an. “Das müssen Sie nicht. Ich denke mal, dass Semir und Ben diese Typen jetzt das Garaus machen. Die werden zur Hütte fahren und dort alle festnehmen. Sie machen eine Aussage vor Gericht und zack...sind die Herren hinter Schloss und Riegel.” Erklärte sie. “Sie glauben an Ben?” harkte Conny nach. “Ja sicher...Ben ist ein sehr toller Mann. Er ist mutig und er lässt sich nicht ins Boxhorn jagen. Und er kann unglaublich gut singen. Er hat sogar eine eigene Band..” nickte Jenny. Conny lachte bitter auf. “Ich kenne einen ganz anderen Ben. Er hatte damals eine große Klappe und brach immer wieder aus den Regeln die bei den Jägers herschte aus. Er hat Streiche gespielt und sogar sich mit seinem Vater angelegt...Ich dachte immer, das Konrad seinen Sohn im Griff hatte.” gab sie leise zurück. “Ben hat Streiche gespielt?” harkte Jenny nach. Conny nickte. “Oh ja....und davon waren einige verdammt übel. Einmal hat er die Angel seines Onkels mit Seife eingeschmiert. Und natürlich hat am Angeltag ein Fisch angebissen....ein verdammt großer sogar. Mein Vater hat seine Angel genommen und wollte den Fisch an Land ziehen, aber er konnte die Angel nicht halten. Also griff mein Vater die Sehne und versuchte es so. Doch der Fisch war so stark und zog die Sehne so durch die Finger, dass sie schwer verletzt wurden. Natürlich hat niemand zugegeben was mit der Angel war. Nun ja...ein dummer Jungenstreich. Schmerzhaft aber ein Streich. Wir haben sehr viel gelacht bis....” Conny holte tief Luft. “...bis unsere Mütter starben. Ben und ich warem im Wagen als der Unfall passierte. Ben und ich wurden nur leicht verletzt. Aber wir sahen beide unsere Mütter in ihrem Blut liegen. Das sind Bilder die ich nie vergessen werden. Sie sind eingebrandt.” endete sie. Jenny schluckte. “Wie sind Sie dann an diesen Julian Berger geraten?” fragte sie nach. “Er war der Mann, der mir alle Wünsche erfüllte. Er war so liebevoll und nahm Rücksicht auf meine Gefühle. Er war ein Traummann.”strahlte Conny. “Und dann?” kam die nächste Frage von Jenny. “...dann stellte es sich heraus, dass seine Mutter totkrank ist und sie eine OP brauchte, die in Amerika nur durchgeführt werden konnte. Aber das war teuer und da ich irgendwie in seiner Schuld stand, habe ich für ihn das Geld verdient...bis er mich verkauft hat. Dann wurde ich wach....es war zu spät und Tristan Schweighard ist kein Mann der ein Spielzeug freigibt...” stieß Conny aus.

    Semir beobachtete Lars Felder genau und erkannte dass der Mann Angst hatte. „Das ist mein Bruder…Robert…“, stellte Lars den Mann der eben das Zimmer betrat vor. „Robert…das sind…Semir Gerkhan und Ben Jäger von der Polizei…sie….bearbeiten den Fall…“, kam stockend von Lars. Robert Felder ergriff die Hände und hielt die von Ben etwas länger fest, als die von Semir. Doch den Beiden entging der Blick mit dem Robert Ben fixierte. „Wie geht es dir denn?“, wollte Robert Felder wissen und streichelte seinen Bruder über den Kopf .Doch dieser zog den Kopf weg und Semir registrierte auch diese Abwehrbewegung. „Herr Felder… wenn Sie, sobald es Ihr Zustand zulässt zum Revier kommen könnten, wäre ich Ihnen sehr verbunden. Wir müssen Ihre Aussage noch zu Protokoll nehmen…“, lächelte Semir und wandte sich zum Gehen. „Warten Sie…ich komme direkt mit. Hier im Krankenhaus will ich eh nicht bleiben…“, begehrte Lars Felder auf. „Nein Lars...du lässt dich schön untersuchen...wer weiß, was dir fehlt.“, meinte Robert streng und drückte seinen Bruder zurück in das Bett. Wieder registrierte Semir die Angst in den Augen des Mannes. „Warum eigentlich nicht...ich meine, wenn der Arzt nichts dagegen hat.“, mischte sich Semir ein. Lars schloss erleichtert die Augen und nickte dann. Der Arzt ließ Lars das entsprechende Formular unterschreiben und zog mit den beiden Autobahnpolizisten von dannen. Robert ballte die Fäuste. Das würde er bereuen. Er würde seinem Bruder so das Leben zur Hölle machen. Aber dieser Polizist, der Große, sah wirklich niedlich aus. Er war genau das, was Robert suchte...athletisch, einen gut gebauten Körper, braune Haare und schöne leuchtend braune Augen. Dieser Kerl würde sein Höhepunkt sein, das Sahnestück seiner Sammlung. Doch jetzt musste Robert sich fertig machen und auf das nächste Konzert warten.

    „So, dann unterschreiben sie mal hier bitte...“, bat Semir, nachdem er das Protokoll aus dem Drucker genommen hatte. Lars nahm es und unterschrieb mit zittriger Hand. „Ist alles mit ihnen in Ordnung?“, wollte Ben wissen und wollte dem Mann seine Hand auf die Schulter legen, doch Lars zuckte sofort zurück. „Sorry...“, meinte Ben nur und sah vielsagend zu Semir rüber. „Ist nur der Schock...“, versicherte Lars mit bebender Stimme und verließ dann die Station. Semir guckte ihm nachdenklich nach. „Er hat uns nicht alles gesagt...“, stieß er dann aus. „Hast du gesehen, wie er reagiert hat, als sein Bruder im Krankenhaus aufgetaucht ist?“, wollte der Deutschtürke von seinem Partner wissen. „Hab ich...aber das muss nix bedeuten.“, entgegnete Ben nur und streckte sich. „Wird Zeit, dass Feierabend ist...ich will nach Hause...“, gähnte er. Semir lachte. „Feierabend ist erst in vier Stunden...bis dahin haben wir noch was zu tun...“, grinste er und schnappte sich dann seinen Schlüssel. „Komm, fahren wir Streife...“ Ben nickte und folgte seinem Partner. Doch Semir ließ die Szene im Krankenhaus und eben jetzt nicht los. Mit dem jungen Mann war doch was nicht in Ordnung. Was verbarg er nur?

    Lars fuhr zu seiner Wohnung zurück. Er musste jetzt einfach wieder arbeiten und in drei Stunden war das nächste Konzert. Noch viel war dafür zu tun. Er schloss seine Tür auf und riegelte sofort hinter sich zu. Zuerst wollte er sich vergewissern, ob niemand in seiner Wohnung war. Vorsichtig durchsuchte er alle Räume und kam am Ende ins Wohnzimmer. Hinter der Tür kam ein schweres Atmen hervor. Sein Körper versteifte sich und alles zog sich in ihm zusammen. „Dachtest du, dass du mich so einfach los wirst?“, hörte er die Stimme seines Bruders und schon in der nächsten Minute spürte er, wie dessen Hand in sein Haar fuhr und kräftig zupackte. „Lass mich los...ich...ich hab ihnen nichts verraten...“, stieß der junge Dirigent unter Schmerzen aus. „Das will ich dir auch geraten haben. Ansonsten hättest du dir jetzt deine Knochen zusammen suchen können.“, fauchte Robert und stieß seinen Bruder vorwärts. „Was...was willst du von mir?“, fragte Lars, obwohl er die Antwort schon erahnte. „Du hast mir die Nase gebrochen...dafür breche ich dir deinen Willen, mein liebes Bruderherz...“, knurrte Robert und warf sich auf ihn. „Nein, bitte nicht...bitte...“, schrie Lars und wehrte sich, so gut er konnte, doch sein Bruder hatte ihn am Boden festgenagelt, presste ihm die eine Hand auf den Mund, während er mit der anderen Hand in den Schritt seines Bruders fasste und dessen bestes Stück bearbeitete. „Ja, so ist es gut...Wehr dich...dann haben wir beide etwas davon.“, zischte Robert nur und ließ seinen Trieben freien Lauf.

    Semir und Ben kehrten von ihrer Streife zurück und trafen im Büro auf Jo, der gerade dabei war, eine Clipchart mit den jeweiligen Ermittlungsfortschritten zu füllen. „Jo, was machen sie da? Warum nutzen sie nicht unsere elektronische Wand?“, fragte Semir und hing seine Jacke über den Stuhl. „Ich arbeite so immer am Besten...so weiß ich, wo wir stehen und so kann ich mich auch besser in die Situation hinein versetzen.“, erklärte der Profiler. Ben verdrehte nur die Augen, ließ sich in seinen Stuhl nieder und warf die Füße auf den Tisch. „Okay, Herr Profiler...dann sagen sie uns doch mal was über den letzten Angriff.“, forderte Ben. „Ähm…..nach allem, was ich bisher erfahren habe oder glaube erfahren zu haben?“, fragte Jo. Ben nickte. „Nichts….“, kam von Jo kleinlaut. „Oh…das ist eine große Hilfe…ich dachte, Sie können uns helfen?“, knurrte Ben. „Ich hab doch alles versucht...ich meine…wir haben nichts Greifbares als die Opfer und ich hab Ihnen gesagt, dass es ein Schwuler war…das ist doch schon was… Soll ich Ihnen vielleicht den Täter präsentieren?“, fauchte Jo ihn an, weil er sich ungerecht behandelt fühlte. „Ja okay…war nicht gut….“, entschuldigte Ben sich. Er sah Semir an. „Was machen wir jetzt? Drehen wir Däumchen und warten bis Herr Profiler was gefunden hat?“, stöhnte er. „Ben….Jo macht, was er kann…er arbeitet hier und wir fahren noch mal zu Lars Felder…ich habe ein dumpfes Gefühl, dass dort ein Knoten liegt.“, erklärte Semir geduldig. Ben erhob sich und nickte nur. Sie fuhren los.

    Semir saß in seinem Wohnzimmer und zappte gelangweilt durch das Programm. Immer wieder erwischte er sich, wie er zum Telefon schielte. Warum klingelte es nicht endlich? Warum rief Andrea nicht an? Liebte sie ihn nicht mehr? War nun alles vorbei? Oder sollte er den ersten Schritt wagen? Ja okay...er hatte Ben angelogen. Er hatte Andrea nicht angerufen. Aber nicht weil er zu stolz dazu war, sondern weil er Angst davor hatte. Angst davor, das Andrea ihm nun sagte, es sei vorbei. Er stand auf und ging ans Fenster. Draußen war es am regnen und die Tropfen liefen dem Fenster runter. Was würde er tun, wenn Andrea sagte es wäre aus? Was machte er dann? Seine Kinder konnte er sicher jederzeit sehen, aber die Einsamkeit....genau das was er jetzt spürte...das war etwas beängstigendes. Das wollte er nicht. Aber er wollte sich auch nicht dem Willen von Andrea beugen und in den Innendienst gehen. Dafür war er einfach zu jung. Er stöhnte leise auf. Vielleich sollte er sie doch anrufen. Was konnte sie denn sagen? Er hatte Ben eben noch vorgehalten dass er nicht so stur sein sollte und die Sache mit seiner Cousine zu klären und er ? Er traute sich nicht seine Frau anzurufen.Was konnte sie ihm denn vorwerfen? Das er Geld verdiente? Für sie und für die Kinder? Los Semir! Ruf sie an und sag ihr endlich was du willst! Forderte er sich in Gedanken auf. Er griff zum Telefon und wählte die Nummer seiner Schwiegermutter. Er hörte das Freizeichen und legte auf. “Nein....nein...das geht nicht..” stöhnte er leise. Doch es muss gehen! Los trau dich! Forderte die innere Stimme wieder auf. Semir atmete tief ein und wählte erneut die Nummer. “Schäfer!” hörte er kurz darauf. “Hallo Margot....kann ich....Andrea sprechen?” fragte er heiser. “Semir! Was für eine Freude. Wir haben gerade über dich gesprochen. Warte... ich hole sie..” Die Stimme von Margot war freundlich und warm. “Hallo?” hörte er dann Andrea sagen. “Hallo mein Schatz....ich...ich...” fing Semir an. “Semir....wie geht es dir?” wollte Andrea wissen. “Danke....ich Andrea können wir nicht noch mal über die Sache reden? Bitte...es ist mir sehr wichtig..” flehte Semir. “Hör mal...ich war wohl etwas zu voreilig. Ich habe dir Unrecht getan und es tut mir sehr Leid. Ich weiß doch wie sehr du an deinem Job hängst. Lass uns am Wochenende reden , ich komme dann zurück und dann klären wir alles. Ich liebe dich!” hauchte Andrea ihm ins Ohr. “Wirklich?” fragte Semir und unterdrückte einen Jubelschrei. Tränen des Glücks liefen ihm über die Wange. “Ja...wirklich.... ich liebe dich mehr als mein Leben...” wiederholte Andrea und warf ihm ein Kuss durch die Hörmuschel. “Ich liebe dich auch...dich und die Kinder...ihr seid mir das Wichtigste und wenn du ....wenn du...” fing Semir an zu erklären. “Nicht jetzt Schatz. Leg dich ins Bett und träume von mir...ich komme am Samstag zurück.” hauchte Andrea in sein Ohr. “ja...ja...ich freu mich so auf euch..” lachte Semir. Ein Klicken sagte ihm das Andrea aufgelegt hatte. Es war alles in Ordnung...es war wieder alles in Ordnung. Eine Woche Trennung von Andrea hatte er gerade hinter sich gebracht und nun sagte sie, dass sich nichts ändern musste. Gott was liebte er diese Frau....Semir tanzte regelrecht ins Schlafzimmer und wäre fast über Felix gestolpert. Schnell nahm er den Kater und küsste ihn auf die Schnauze. Das Tier mauzte verwundert. “Sie liebt mich!” sagte er und ging mit einem guten Gefühl ins Bett.

    Der nächste Morgen kam und Semir fuhr zu Ben um ihn abzuholen. Mit einem freudestrahlenden Gesicht betrat er die Wohnung und traf Conny und Ben gemeinsam am Tisch sitzend an. “Guten Morgen!!” begrüßte er die Beiden. “Whow...was ist passiert?” harkte Ben sofort nach, dem die Gute Laune sofort aufgefallen war. “Alles bestens! Die Sonne scheint und ich habe herrlich geschlafen..” gab Semir von sich. “Fein....und der Grund?” harkte Ben weiter nach. “Andrea kommt am Wochenende zurück” strahlte Semir. “Dann ist wieder alles im Lot?” wollte Ben wissen. “ja...sie sagte gestern das sie mich liebt und das sie sich das Leben ohne mich gar nicht vorstellen kann..” nickte Semir. “Gut...und was ist mit Berger?” kam Ben nun auf den Fall zurück. “Keine Spur von ihm. Wir müssen uns an Schweighard halten. Wir haben nur noch drei Tage bis dieser Deal stattfinden soll.” meinte Semir nachdenklich. “Dann können wir uns lediglich im Hafen auf die Lauer legen...” schlug Ben vor. “Ich hätte vielleicht noch eine Idee..” warf Conny ein. Die Männer sahen sie an. “Was meinst du damit?” fragte Ben nach. “Tristan hat eine kleine Hütte im Wald. Das ist am Fühlinger See. Er veranstaltet dort sogenannte Frischfleischbeschauungen. Ein Markt wo sich die Bordelle die Mädchen aussuchen. Ich war einmal kurz dort gewesen um die Leute anzuheizen..” stieß Conny regelrecht aus. Das sie sich ekelte spürte man jetzt noch. “Weißt du genau wo diese Hütte liegt? Vielleicht hat sich Berger dort versteckt...” dachte Semir laut nach. Ben nickte. “Ein Versuch wäre es wert... hast du dich eigentlich gestern noch mit deinem Informanten getroffen?” fragte er und sah Semir an. “Ja...aber er konnte mir nichts erzählen.” Nickte Semir. In diesem Augenblick klingelte sein Handy. “Mike? Was gibt es?” wollte Semir wissen. Er horchte eine Weile. “Bist du ganz sicher, dass sich dort was abspielt?” harkte Semir nach. Wieder schwieg er und nickte. Dann grinste er breit. “Danke...Hast was gut bei mir..” versprach er und beendete das Gespräch. “Frau Braun hat Recht. Das war Mike...er hat gehört, dass Schweighard zur Party eingeladen hat. Im Stadtwald von Chorweiler...in der Nähe des Fühlinger Sees. Ich denke wir sollten uns dort umsehen. Jenny und Bonrath werden uns hier ablösen.” grinste Semir. Ben sah ihn an “Hältst du das für eine gute Idee? Wir allein gegen Schweighard?” wollte er wissen.