Beiträge von Elvira

    ich sag doch...ich mag Finke nicht und meistens liege ich damit genau richtig. Der wird aber sein blaues Wunder erleben. Niemand legt sich ungestraft mit Semir und Ben an und niemand wird Kim von ihrem Thron stoßen. Auch wenn sei manchmal unausstehlich zu den Beiden ist. Loyalität zählt !

    Das Kim sich dann doch widersetzt und nicht macht was Semir und Ben wollen...jaaa...da frage ich mich von wem hat die das nur?

    Oje, jetzt fliegt wohl auf, dass Semir nicht wirklich gesund ist. Total süß geschrieben. Ben kocht für Semir und besorgt sogar einen Strauß Rosen. Super. Aber der Abend nimmt wohl kein so schönes Ende, oder? Bisher hat Semir ja noch keine Nahrung bei sich behalten können. Kein gutes Zeichen. Aber sag mal, wieso war das Kapitel denn soooo kurz? Das schreit nach einem Abendessen!!!

    So wie jedes Kapitel gell...aber heute Abend gibt es noch etwas.....versprochen

    Auf der Fahrt zurück zur PAST bemerkte Ben, das Semir immer ruhiger wurde. Ben sah immer wieder von der Straße auf ihn und bemerkte, dass dieser die Augen geschlossen hatte. “Bist du in Ordnung?” wollte er wissen. Semir nickte. “Mein Kopf dröhnt nur.” kam von ihm. Er sah Ben nicht an. “Sind vermutlich Nachwirkungen von deiner Zeit bei Schweighardt..” murmelte Ben nachdenklich. “Vermutlich....hältst du mal an..mir ist schlecht..” bat Semir als sie an einer Autobahnraststätte kamen. Ben nickte und ließ Semir nur kurz darauf aussteigen.Als er wieder zurück kam, sah er blasser aus als vorher. Ben machte sich Sorgen. “Was machst du wenn du zuhause bist?” wollte Ben wissen. “Ich werde für Andrea und mich kochen. Ich habe mir extra ein Kochbuch gekauft.” kam müde von seinem Partner. “Semir..ich will ja nicht unfair sein, aber so wie du aussiehst wirst du nicht kochen können.” Gab er zu bedenken. “Das krieg ich schon hin.” murmelte Semir und sah auf die uhr. “Ich habe noch gute sechs Stunden Zeit...” hängte er an. “Gut..dann fahre ich dich jetzt nach Hause und du legst dich mindestens zwei Stunden hin. Dann kannst du mit dem Kochen anfangen oder besser noch..ich koche...” grinste Ben. Semir antwortete nicht. Ben sah ihn an. “Du siehst wirklich nicht gut aus. Lass dir helfen...” bat Ben inständig. “Also gut...du darfst kochen. Aber halte dich strickt an dem Kochbuch und bevor Andrea kommt bist du verschwunden!” lachte Semir leicht. Ben nickte. Sie fuhren zu Semir nach Hause und dort bereitete Ben alles vor, während Semir sich hinlegte. “Aber du weckst mich in spätestens zwei Stunden!” ermahnte Semir ihn. Ben versprach es. Die Stunden vergingen im Fluge. Als Semir wieder aufstand waren vier Stunden vergangen. “Verdammt...warum hast du mich nicht geweckt?” fauchte er Ben an. “Weil du geschlafen hast wie ein Stein und ich denke du konntest es sehr gut gebrauchen. Das Essen ist soweit fertig. Ich habe Gans gemacht. Dazu Rotkohl und Knödel. Meine Ration habe ich während des Kochens bereits zu mir genommen und werde mich jetzt davon machen. Hab einen schönen Abend..” lachte Ben und verschwand.

    Um sechs kam Andrea nach Hause. Sie ahnte nicht, das Semir bereits daheim war und mit einem großen Blumenstrauß, den Ben noch besorgen konnte während Semir schlief, auf sie wartete. Der Schlüssel ging ins Schloss und die Tür ging auf. Ayda war die erste die reinkam. Und sie entdeckte Semir sofort. Doch dieser hatte seinen Finger auf den Mund gelegt und Ayda nickte nur. Dann kam Andrea mit Lilly ins Haus. “So....und nun geht ihr Beide noch baden und dann ins Bettchen..” erklärte sie und machte das Licht an. “Semir?” fragte sie erstaunt als sie ihn in der Wohnzimmertür stehen sah. Die Hände hinter dem Rücken. “Hallo Andrea...” sagte er leise. Langsam zog er die Hände hervor und hielt einen großen Strauß roter Rosen in der Hand. “Semir!! Der ist ja wunderschön..” strahlte Andrea. Sie umarmte ihn und küsste ihn innig. Ayda sah dem ganzen zu und nahm dann Lilly an der hand. “Komm...Lilly...Mama und Papa wollen alleine sein.” sagte sie und zog so die Aufmerksamkeit der Erwachsenen auf sich. “Hey..Prinzessin...ich komme gleich..” gab Semir zurück. Doch est einmal musste er seine Frau einfach nur festhalten. “Ich habe dich so unglaublich vermisst..” erklärte er. “Semir....ich liebe dich...das ist mir klar geworden. So wie du bist...du sollst dich nicht verändern..” gab auch Andrea zu verstehen. “Die Kinder warten...aber wir sollten essen. Ich habe gekocht...” strahlte Semir. Gemeinsam mit den Kindern ging es ins Esszimmer und genossen das Essen. Anschließend brachte Andrea die Kinder ins Bett. Semir las ihnen eine Geschichte vor und dann konnte endlich der Abend für die Eltern beginnen. Doch Semir spürte schnell das ihm übel wurde. Er verschwand im Bad und nur wenig später hörte man ihn würgen.

    Robert beobachtete seine große Liebe aus einer dunklen Ecke des Kellers heraus. Immer wieder malte er sich in Gedanken aus, wie er ihn verwöhnen würde. Dann würde er ihn pflegen und ihn heiraten...ja, warum nicht? Das war sein großes Ziel...das stand am Ende. Aber was, wenn Ben nicht wollte? Er musste wollen...er musste, wenn er weiterleben wollte. Robert hatte jetzt keine Hemmungen mehr. Das Töten war ihm schon zu einfach geworden. Ben wäre dann nur ein weiteres Opfer. Doch Robert wünschte sich innerlich, dass er ihn genauso lieben würde, er die gleichen Gefühle für ihn hatte, wie Robert für Ben. Töten, nein daran wollte er nicht denken...eher würde er sich danach auch umbringen. Langsam ging er an sein Opfer heran und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Langsam fuhr er mit den Fingern die Arme entlang und entdeckte erst jetzt die beiden Tätowierungen, die er hatte. Groß wurden die Augen, als er sie genauer betrachtete. Was für ein Mann, dachte Robert nur und merkte nicht, wie sich in Ben langsam wieder das Leben zu regen begann. Erst, als die Ketten der Handschellen ans metallene Bettgestell schlugen, fuhr Robert auf und beugte sich über Ben. „Was soll der Scheiß?“, stieß dieser nur aus. „Oh wie gut...du bist wach...“, lächelte Robert nur und fuhr mit seiner Hand durch Bens Gesicht. Dieser zog seinen Kopf zurück. „Machen sie mich sofort los...“, fauchte er und sah sich um, doch immer wieder schob sich das Gesicht seines Entführers dazwischen. Ben blickte ihn an und erst jetzt fiel ihm ein, woher er ihn kannte. „Felder...Robert Felder...“ „Du kennst meinen Namen? Wie gut, das ist schon ein Anfang, Ben...“, lächelte der Mann und ging dann zum Fußende des Bettes. „Was wollen sie von mir?“, fauchte der junge Hauptkommissar. „Kannst du dir das nicht denken? Ich liebe dich…das hießt… ich werde dich lieben… ich werde dich verwöhnen und….oh… Ben…Benny…wir werden sehr viel Spaß haben.“, strahlte Robert und beugte sich über sein Opfer. Er spitzte die Lippen um ihn zu küssen. Ben drehte sich angewidert ab.

    „Niemand hat was gesehen…keiner….wir wissen nichts.“, erklärte Kim. Semir sah sie an. „Sein Handy….es ist an...ich hab ihm auf die Mailbox gesprochen…wir müssen es orten!“, stieß er aus. „Susanne!! Versuchen Sie das Handy von Ben zu orten!!“, rief Kim sofort durch das Büro. Susanne machte sich an die Arbeit. „Ich hab ihn! Er ist…an der Zoobrücke!“, kam von Susanne nur nach wenigen Minuten. Schon rannte Semir raus. An der Tür stieß er mit Jo zusammen. „Was ist denn los?“, fragte dieser erstaunt. „Komm...Ben ist verschwunden und ich befürchte das Felder ihn hat!“, gab Semir hektisch von sich. Schon drehte Jo sich um und stieg zu Semir in den BMW. „Wo willst du denn hin?“, wollte Jo auf der Fahrt wissen. „Erst mal zur Zoobrücke…dort wurde Bens Handy geortet...und dann werde ich mir Felder vorknüpfen….dieser Kerl…dort führen alle Fäden zusammen. Dieser kranke Typ hat seinen Bruder brutal umgebracht und auch die anderen…da bin ich mir sicher….ich werde etwas finden, was seine DNA trägt und dann habe ich auch die Beweise…ich wusste es von vorn herein, das was mit dem Kerl nicht stimmt...“, stieß Semir wütend aus. Mit Blaulicht und Sirene kam er gut durch den dicken Kölner Verkehr. Endlich erreichte er die Zoobrücke. „Susanne! Wo genau?“, wollte er wissen. „Das Signal kommt unter der Brücke hervor…“, erklärte Susanne. „Unter…okay….dann denke ich, weiß ich woher….dort steht einsam ein Taxi…ich melde mich gleich.“, gab Semir durch und rannte auf das Taxi zu. Er fand das Telefon auf dem Rücksitz. Doch von Ben fehlte jede Spur. „Semir….im Kofferraum…“, kam leise von Jo. Semir sah ihn an. Er ging nach hinten und sah auf das Fahrzeug. Er sah zu Jo und öffnete den Deckel. Als er in den Kofferraum blickte drehte er sich angewidert ab. „Das ist….“, stieß er aus. Jo stand etwas weiter ab und sah ihn an. „Ist es Ben?“, fragte er heiser. Semir antwortete nicht sondern würgte nur. Jo ging zu ihm. Ein Blick fiel auf den Leichnam der im Kofferraum lag. „Das war wohl der Taxifahrer…oder?“, fragte er und legte Semir zur Beruhigung die Hand auf die Schulter. „Schon gut….ist okay...“, stieß er aus.

    Nachdem er die Spurensicherung gerufen hatte fuhren er und Jo zur Wohnung von Robert Felder. Wütend schlug Semir mit der Faust gegen die Tür. Es öffnete niemand. „Also gut….den Durchsuchungsbefehl hab ich….dann darf ich auch die Tür auftreten.“, kam von Semir. Er ging ein paar Schritte zurück und warf sich anschließend mit Anlauf gegen die Tür. Diese schlug gegen die Wand und schwang zurück. Semir zog seine Waffe und deutete Jo an, hinter ihm zu bleiben. Langsam betrat er die Wohnung, stieß eine Tür nach der Anderen auf. Doch von Robert Felder war nichts zu sehen. Die Wohnung war sauber und aufgeräumt. „Okay…er ist nicht da…..verdammt…wenn er wirklich Ben hat, dann…“, kam von Semir. Es hörte sich verzweifelt an. „Semir….wir müssen was tun…. Irgendwas. Der Kerl…er wird ihn umbringen….dieser Typ ist krank…“, kam von Jo. Semir nickte nur. Das wusste er doch selbst. Er zog sich Handschuhe an und durchsuchte alles worin er hoffte, dass die Techniker etwas DNA fanden. Im Badezimmer fand er die Zahnbürste. Sie war regelrecht verbraucht und hier würden sich bestimmt Spuren finden. „Okay…wir rufen die Spurensicherung…die sollen hier alles auf den Kopf stellen. Wir werden herausfinden, wo er Ben hingebracht hat und dann blase ich selbst zur Jagd…..auf Robert Felder…“, stieß Semir aus. Nachdem die Mitarbeiter der KTU in der Wohnung auftauchten fuhren Semir und Ben zur Gerichtsmedizin um die Zahnbürste analysieren zu lassen. Wegener sah auf, als er reinkam. „Hallo Semir…was ist los? Du siehst so gehetzt aus...“, grinste er. „Mir ist nicht zum Scherzen...Ben ist verschwunden und…ich befürchte, dass er eine üble Zeit vor sich hat….ich brauche sofort einen DNA-Test von dieser Zahnbürste…Vergleich mit den anderen Spuren von dem Tatort…“, erklärte Semir. An der Stimme wurde Wegener klar, dass Semir keine Scherze machten. Wegener nahm ihm die Tüte mit der Zahnbürste ab und verschwand in seinem Labor. Semir und Jo gingen hinterher. Es dauerte eine gute Stunde, bis Wegener ihn ansah. „Die Analyse ergibt eine 100% Übereinstimmung.“, stieß er aus. „Wusste ich es doch...“, knurrte Semir und schlug wie wild auf den Tisch. „Semir, komm...“, meinte Jo und zog den Kollegen vom Tisch weg. „Ich werde ihn zur Fahndung ausschreiben und dann...“, drohte Semir nur. „Ich klemme mich gleich hinter...ich werde alles über ihn herausfinden.“, meinte Jo und beide fuhren in die PASt zurück.

    Robert kam immer näher und Ben wich zurück. Doch dann holte er mit dem Kopf aus und schlug zu. „Ahhhh...“, schrie Robert und taumelte zurück das rote Blut schoss ihm wie eine Fontäne aus der Nase und floss ihm durch das ganze Gesicht in den Hals hinein. Mit Genugtuung sah Ben den Erfolg seiner Aktion. „Das passiert, wenn du es noch einmal wagen solltest...“, knurrte er und riss wieder an den Fesseln. Doch die Handschellen saßen fest genug. „Das...das wirst du bereuen...warum machst du so was? Du liebst mich doch...“, stieß Robert mit einem nasalen Pfeifen aus. „Sie sind krank...so krank...sie sind verrückt...“, schrie Ben und bäumte sich auf. Robert packte ihn am Kinn und drückte ihm die Mundwinkel ein, bis sie schmerzten. „Du wirst noch lernen, was es heißt, sich gegen mich aufzulehnen. Du wirst mich lieben, hörst du...du wirst es tun...oder ich werde dich töten...du hast die Wahl...“, fauchte Robert und stieg wieder die Treppe hinauf. Ben sah ihm nach. „Ey mach mich los...ey...ey...“, schrie er und zerrte wie ein Verrückter an den Fesseln, doch es nützte nichts. Weder Bettgestell noch Handschellen gaben nach. Nur die Haut wurde dadurch geschunden. Doch Ben wusste, zu was der Mann fähig war. Er musste hier weg und das sehr, sehr schnell, ansonsten war er tot.

    Also wirklich...was seid ihr ungeduldig...ihr kennt Semir doch...diesen harten Mann.... und ich höre ganz sicher nicht auf zu schreiben.....Elina. Das geht gar nicht...;)

    Als er zurück kam sah Ben ihn besorgt an. “Ist alles in Ordnung?” fragte er. Semir nickte. “Ben...ich...ich hab mich noch gar nicht bedankt. Du hast mich gerettet. Ich habe mit dem Leben abgeschrieben. Ich ...” erklärte Semir. Ben spürte das die Angst bei seinem Partner hochkam. Er stand auf und hielt Semir fest. “Hey...es ist vorbei. Es ist alles okay. Willst du nicht doch besser einen Arzt kommen lassen?” wollte er wissen. Semir schüttelte den Kopf. “Mir ist schlecht..” stöhnte er auf. “Kein Wunder, du hast soviel gegessen und das nachdem du tagelang nichts gegessen hast. Das muss dein Magen erst einmal verkraften. Du solltest dich hinlegen.” schlug Ben vor. Semir nickte und legte sich auf die Couch. Ben beobachtete ihn unauffällig. Irgendwie schien sein Partner nervös, gar ängstlich. “Ähm....wenn du willst bleibe ich hier. Dann bist du nicht allein und hast jemanden zum reden.” schlug er vor. “Das wäre wirklich klasse. Ich gebe es ungern zu, aber dieser Kerle scheinen mich geschafft zu haben. Weißt du...ich war schon oft in solchen Situationen...ich wurde geschlagen, betäubt...oder sonst was. Aber Hunger und Durst...das sind verdammt schlimme Feinde.” kam von Semir. Ben setzte sich in den Sessel. “Wenn du willst, dann spiele ich denPsychiarter und du bist der Patient auf meiner Couch. Hab irgendwo mal gelesen, dass Reden helfen soll.” versuchte er zu scherzen. Doch Semir lachte nicht. “Weißt du...als sie mich in diesen Fahrstuhl steckten...da...da dachte ich wirklich das ich ihn nicht lebend verlassen würde. Mir war übel vor Hunger. Aber der Durst war quälender. Wenn du glaubst zu vertrocknen.... dann....” Semir holte tief Luft bevor er weiter erzählte.” Und als ich dann merkte dass der Fahrstuhl sich bewegte hab ich gedacht, das...sie mich abstürzen lassen. Aber dann hab ich dich gesehen...und...ich hätte am liebsten geheult.” gab Semir leise zu. Ben sah ihn an. “Warum hast du nicht? Ich meine du hast richtig kühl getan...” wollte er wissen. Semir schmunzelte. “Ich würde niemals die wahren Gefühle zeigen. Immerhin waren da verdammt viele Zuschauer... und einer hätte Andrea dann wohl was erzählt! Und Ben! Ich will nicht, dass sie davon etwas erfährt ist das klar?” bat Semir. Ben nickte. “Kein Problem. Und nun werden wir schlafen.” befahl Ben mit zugekniffenem Auge. Semir nickte. “Wenn du schon müde bist..” lächelte er. Ben spürte das er die Anwesenheit von ihm sehr genoss. Kein Wunder, da er die letzten Tage vermutlich in irgendeinem Loch bzw. in dem Fahrstuhl verbracht hatte. “Ich kann hier im Sessel schlafen. Du bleibst hier auf der Couch und genießt die weiche Unterlage.” schlug er vor. Von Semir kam nichts. Ben sah ihn an und stellte fest, das sein Partner bereits in Träumen versunken war. “Dann wünsche ich dir eine ruhige Nacht.” meinte er nur und machte es sich bequem.

    Der nächste Morgen fing für Semir mit einem Frühstück an. Er wurde von einem herrlichen Kaffeeduft geweckt. “Whow...”stieß er aus, als er in die Küche kam. Ben hatte den Tisch reichlich gedeckt. Frische Brötchen warteten darauf verzerrt zu werden. “Frühstück...Schatz..” grinste Ben und schlug seinem Partner auf die Schulter. “Danke Ben...für alles” gab Semir noch einmal von sich. Dann machten sich die Männer über das Frühstück her. Anschließend ging es zur PAST wo alle bereits auf sie warteten. “Ich hoffe Ihnen geht es so gut, wie Sie aussehen..” harkte sie nach. “Danke ich kann nicht klagen. Auch wenn mein Magen noch etwas rebelliert.” bestätigte Semir. “Gut...Sie haben heute schon um zehn den Termin vor Gericht. Der Richter hat den Termin vorgezogen und mich telefonisch um Einverständnis gebeten, dass Sie aussagen dürfen. Fahren sie am Besten direkt hin.” erklärte Kim. Semir und Ben sahen sich verwundert an und nickten dann gleichzeitig. “Sag mal ist was mit Krüger passiert, während ich weg war?” harkte Semir nach als sie im Auto saßen. “Nee..warum fragst du?” wollte Ben im Gegenzug wissen. “Weil sie so scheiße freundlich zu mir ist.” grinste Semir. “Ach so...nee das macht sie neuerdings immer so. Bei mir auch. Vielleicht hat sie erkannt das wir gar nicht so verkehrt sind.” dachte Ben laut nach. “Das glaubst du doch wohl selbst nicht..” lachte Semir zurück. Sie kamen vor Gericht an und wurden direkt von einigen Reportern überfallen. “Herr Jäger! Was sagen Sie zu dem Prozess gegen einen Mann der Kriche?” wollte eine Reporterin wissen. Ben lächelte nur. “Kein Kommentar!” gab er kurz und Bündig zurück. “Sind Sie nicht in einer Zwickmühle? Wie können Sie gegen den eigenen Onkel aussagen?” kam die nächsten Fragen. “Kein Kommentar!” wiederholte Ben. Mit Hilfe der Gerichtsdiener wurden die Beiden von der Horde befreit.”Mein Onkel scheint die Presse auf seiner Seite zu haben.” knurrte Ben wütend. “Klar...ein Mann der Kirche kann nicht kriminell sein. Die Typen haben doch gar keine Ahnung.” gab Semir zurück. Vor dem Saal mussten sie wieder warten bis sie aufgerufen wurden. Doch diesmal ging es schneller. Nach einer guten Stunde waren Semir und Ben durch. “Ich hoffe das wir heute mal zu einem Urteil kommen. Die Zeugen waren sowas von unglaubwürdig..” meinte Ben als sie in der Pause waren. Semir nickte. “Ich habe irgendwie das Gefühl, das wir heute enttäuscht werden. In irgendeiner Art.” murmelte er nachdenklich. “Na...da bleibt doch nur lebenslänglich. Du hast den Antrag von Schranke doch gehört. Das was der Verteidiger sagte kannst du in der Pfeife rauchen. Er war nicht Herr seiner Sinne oder wie nannte er das?`” harkte Ben nach. “Er habe Stimmen gehört, die ihm die Sachen befohlen. Die wollen auf Unzurechnungsfähig gehen.” nickte Semir. Nach einer viertel Stunde wurden sie reingerufen. Als der Richter und die Schöffen eintraten erhoben sich alle. “Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil. Markus Jäger ist schuldig der schwerzen Körperverletzung, versuchter Mord sowie schweren Meschenhandel. Er wird daher zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 14 Jahren und acht Monaten verurteilt. Der Haftbefehl bleibt auf grund des gefällten Urteils in Vollzug.”verkündete der Richter das Urteil .Semir und Ben klatschen sich heimlich ab. Danach erklärte der Richter wie sie zu diesem Urteil gekommenwaren, doch das interessierte Ben und Semir überhaupt nicht.

    so ausnahmsweise Abendessen:

    Semir fühlte sich schwach. Er hörte die Geräusche die über seinen Kopf entstanden doch er konnte sie nicht zuordnen. Vielleicht waren es Schweighard und Berger die ihn so auch noch in den Wahnsinn treiben wollten. Zuzutrauen ist denen alles. Er hörte dumpfe Stimmen, die er nicht wirklich identifizieren konnte. Sie konnten jedem gehören und an seine Rettung dachte er nicht. Wie sollte Ben ihn hier auch finden? Sicher hatte Ben sich im Hafen versteckt um erst einmal Conny zu retten. Er war ihm nicht böse und hätte es sicher auch so gehandhabt. Conny ging vor. Er legte sich hin doch diesmal konnte er seine Jacke nicht nutzen, denn sein Shirt hatte Conny an und für oben ohne war eindeutig zu kalt hier drinnen. Er schloss die Augen. Den Hunger spürte er nicht mehr doch den Durst um so mehr. Er versuchte seinen Mund feucht zu halten in dem er die Spucke sammelte. Nur gelang es ihm immer weniger. Zu lange hatte er nichts mehr getrunken. Ein Rucken ging durch den Fahrstuhl und ließ ihn aufschrecken. Was für eine Teufelei hatten Schweighard und Berger nun vor? Wollte sie ihn abstürzen lassen? Er setzte sich hin und klammerte sich instinktiv am Gitter fest. Noch konnte er eine Panik verhindern, doch er wusste genau, wenn das Ding abstürzen sollte würde er sterben. Aber das würde er eh. Hier kam er nur mit Hilfe raus und die war mit Sicherheit sehr weit entfernt, so dachte er jedenfalls. Wieder ruckte es. Es ging eindeutig nach oben, nicht nach unten. Aber warum so ruckhaft? Nach und nach kam doch die Hoffnung auf, das es seine Rettung war. Und dann endlich sah er wieder etwas von dem Raum. “Semir?” hörte er Ben fragen. Es war eindeutig Bens Stimme. “Ben... Partner...” lächelte Semir leise. “Bist du in Ordnung?” harkte Ben nach. “Ich habe Hunger und Durst.....wobei der Durst schlimmer ist..” beklagte Semir sich. “Ich habe hier Wasser...komm her...dann kannst du trinken...aber langsam..” ermahnte Ben ihn. Semir nickte und ging mit wackeligen Beinen an die Seite des Gitters wo Ben stand. Er nahm die Flasche durch das Geflecht aus Eisen und öffnete sie. Auch wenn sein Instinkt ihm sagte, dass es nicht gut war wenn er hastig trank so konnte er sich nicht zurück halten und stürzte das Wasser nur so runter. Die Quittung bekam er postwendend zurück. Sein Magen rebellierte und er übergab sich. “Scheiße...verdammt...” stieß er anschließend aus. “Schon gut....bist du sonst okay?” wiederholte Ben. Semir nickte nur. “Ich will hier raus...” beschwerte er sich. “Wir sind dabei. Nur der Schlüssel ist nicht erreichbar. Hartmut wird das Gitter aufschweißen....dann kannst du nach Hause...” erklärte Ben.

    Es dauerte noch einige Stunden bis Hartmut das Gitter durchhatte. “Hast du nicht was zu essen für mich?” wollte Semir wissen. “Ja sicher....ich habe hier ein paar Salzstangen...aber ich weiß nicht ob das für dich das Richtige ist.” meinte Ben besorgt. “Gib her...auch wenn mir ein Schnitzel mit Pommes jetzt am Liebsten wäre..” lachte Semir. Er griff nach dem salzigen Gebäck und aß es langsam. Immer wieder spürte er die Übelkeit aufsteigen. Doch es dämpfte wenigestens den Hunger etwas ein. “Ist Andrea schon zuhause?”fragte Semir. “Nein....noch nicht. Sie hat sich auch nicht gemeldet. Also ist alles gut...” lächelte Ben. Semir nickte. Er schloss die Augen. “Was ist?” wollte Ben sofort wissen. “Mein Kopf...er dröhnt...” beklagte Semir sich. “Das ist sicher der Stress dem du ausgesetzt warst. Nur keine Sorge...das vergeht wieder. Soll ich einen Arzt rufen?” Semir schüttelte den Kopf. “Nicht nötig. Was ist mit Conny?” fragte Semir nach. “Sie ist im Krankenhaus. Sie hat einiges mitgemacht und erholt sich nun. Die Kollegen vom Drogendezernat haben diesen Scheich einkassiert und sechzig Kilo Koks sicher gestellt. Dieser Scheich war ein Deutscher, der bereits seit einigen Jahren gesucht wird. Markus Scheffler....ach ja...nächste Woche ist der Termin vor Gericht. Ich hoffe dann wird Markus Jäger für immer hinter Gitter wandern.” knurrte Ben. Semir nickte leicht. “Ich bin müde...ich will nur noch nach hause und schlafen.” Ben schlug ihm sanft auf die Schulter. “Ist gleich soweit....” erklärte er. “Geschafft!” jubelte in diesem Augenblick Harmtut. Er zog das Gitter auseinander und gemeinsam mit Ben holte er Semir raus. “So....ab nach Hause. Der Bericht kann warten. Soll ich heute für dich kochen?” grinste Ben. Semir sah ihn an. “Lass uns lieber an der nächsten Pommesbude halten...” gab Semir zurück. Gemeinsam mit Ben fuhren sie zu Semir nach Hause. Ben bestellte Pizza und beobachtete Semir genau wie dieser langsam seine erste Mahlzeit einnahm. “ist alles okay?” harkte er immer nach .Semir sah ihn an. “Keine Angst...das kriege ich alles allein auf..” grinste Semir und biss in das nächste Stück. “Semir...das ist nicht gesund. Du hast mehrere Tage nichts gegessen und haust jetzt rein. Das wird sicher noch Folgen haben...” ermahnte Ben seinen Freund immer wieder. Semir sah ihn an. “du willst nur was abhaben..” grinste er. Doch auf einmal war ein merkwürdiges Grummeln zu hören. Semir verzog das Gesicht und rannte würgend ins Bad.

    So wie versprochen.....der extra lange Teil...;)

    Ben hatte genug für heute. Er wollte nur noch nach Hause. Doch vorher sah er nach Jo, der einsam und zusammengekauert in der Arrestzelle der Station saß. „Ich bin kein Mörder...“, kam es immer wieder in ein und demselben Ton von Jo. Irgendwie tat er ihm leid. Da hatte er ihn noch zu Anfang angegiftet und jetzt war er selbst zu einem Opfer geworden. Ben wusste, dass Jo kein Mörder war. „Hey Jo, wie geht es dir?“, wollte der junge Hauptkommissar wissen, nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte und im Rahmen stand. „Ben, bitte hilf mir...ich...ich war das nicht. Das musst du mir glauben.“, flehte er regelrecht. „Ich weiß Jo, aber Semir ist nicht überzeugt davon. Er wird es sein, wenn die Analyseergebnisse vorliegen. Kann ich irgendwas für dich tun?“, wollte Ben wissen. „Ja...sag Torben, dass ich unschuldig bin und wenn du mir morgen einige Sachen bringen könntest. Er weiß schon, was.“, bat Jo. Ben nickte und versprach, es gleich morgen hierher zu bringen. Die Tür fiel wieder ins Schloss und der Schlüssel drehte sich um. Mit gemischten Gefühlen fuhr Ben zu Torben und bat ihn um die Sachen. Natürlich wusste auch Torben, dass sein Schatz unschuldig war, und er war froh, dass dieser junge Polizist auch so dachte. Schnell waren die Sachen für Jo eingepackt und Torben händigte sie Ben aus. „Bitte...er geht mir im Gefängnis ein...ich will meinen Mann wiederhaben...“, flehte der Architekt und fasste dabei Ben sanft an die Schulter. Dieser wich kurz zurück, nickte aber dann. Mit der Tasche fuhr er nach Hause, stellte sie in seinen Flur und genehmigte sich noch ein kühles Bier, bevor er sich unter die Dusche stellte und danach ins Bett verschwand.

    Am nächsten Morgen fuhr Ben erneut zu Jo. „Hier…mein Freund….alles was du wolltest und ganz viele liebe Grüße von Torben.“, lächelte Ben ermutigend zu. „Danke….habt ihr die Ergebnisse schon?“, fragte Jo nach. „Ich war noch nicht im Büro….aber ich bin mir sicher, dass du schon heute Abend frei sein wirst…schließlich bist du unschuldig...und das wird auch Semir erkennen….“, machte Ben ihm Mut. „Ja sicher….danke Ben….danke…für alles….wir haben es uns ganz schön schwer gemacht am Anfang…und…eigentlich…Ben..ich mag dich…nein...nein...nicht wie du jetzt denkst...ich mag dich als Menschen…als Freund…als Zuhörer…“, erklärte Jo. Ben lächelte. „Ich hab schon verstanden…lass die Ohren nicht hängen…du bist bald draußen… ich muss leider los...Semir wird sonst sauer, wenn ich heute schon wieder zu spät komme…“ Ben erhob sich und verabschiedete sich von Jo. Dieser ließ sich wieder auf seine Pritsche nieder und sah seinem Freund nach. Ben betrat die Straße und ging auf seinen Wagen zu und nahm sein Handy. „Guten Morgen Semir…bist du schon im Büro?“, wollte Ben wissen, als sein Partner sich meldete. „Klar doch….nein..ich bin gerade auf dem Weg. Was ist..ist dein Wagen kaputt?“, hörte er seinen Freund fragen. „Nein…ich bin gerade bei Jo gewesen und hab ihn ein paar Sachen gebracht. Der Junge ist richtig fertig….“, gab Ben bekannt. „Kann ich mir vorstellen. Ben…ich weiß was du denkst, aber…es ist immer noch möglich, dass die DNA seine ist. Wenn nicht...dann entschuldige ich mich bei ihm, aber nur dann….und nun beweg dich in die PAST. Ich will, dass du bei der Besprechung mit der Krüger auch dabei bist!“, ermahnte Semir seinen Freund. „Ich werde mich beeilen...“, lachte Ben und legte auf.

    Semir grinste leicht als er ins Auto stieg. „Fahr vorsichtig Semir…“, verabschiedete Andrea ihn. Semir nickte und fuhr los. Er kam zügig bis zur Autobahn, doch dann geriet er in einen Stau. „Muss das eigentlich immer um diese Zeit sein, dass alle fahren?“, stöhnte er fragend. Natürlich kam keine Antwort, weil er allein im Auto saß. Er fuhr entsprechend des Aufkommens und genoss die Fahrt ein wenig. Auch wenn er sicher etwas zu spät kam. Doch er war sich sicher, dass er auf jeden Fall vor Ben in der PAST sein würde. Dass er diese Wette gewann, wusste er noch nicht. Nach einer guten Stunde hatte er die PAST erreicht. Bens Wagen war nirgends zu sehen. Semir grinste breit. „Ich könnte drei Stunden später zum Dienst erscheinen und bin immer noch früher da als Bennyboy…“, sagte er leise und betrat das Großraumbüro. „Guten Morgen Semir… der Bericht ist schon auf deinem Schreibtisch. Wo ist Ben?“, begrüßte Susanne ihn. „Er ist wohl am Steuer eingeschlafen….ich hab noch eben mit ihm telefoniert…bin in einen Stau geraten und er ist immer noch nicht da….“, lachte Semir und ging in sein Büro. Er las den Bericht der Spurensicherung. Doch der Bericht über die DNA war noch nicht dabei. „Ich fahre noch mal zu Wegener..der hat vergessen die DNA-Ergebnisse reinzulegen…wenn Ben kommen sollte, dann soll er sich schon mal damit vertraut machen und hier auf mich warten…aber er soll nicht alle Brötchen essen.“, grinste Semir und verschwand. Diesmal brauchte er nicht lange bis er bei Wegener im Labor war. „Du wirst alt, Doc…wo ist denn das Ergebnis der DNA Untersuchung?“, wollte Semir wissen. „Oh verdammt…entschuldige aber mich erschlagen die Leichen in dieser Woche. Und da kann man schon mal was vergessen. Wo ist denn dein Zwilling?“, wollte der Arzt wissen. „Den hab ich vergessen…er verspätet sich etwas… wie immer. Okay… wo ist er?“, harkte Semir nach. Wegener winkte mit den Kopf zum Schreibtisch. Semir ging hin und nahm den entsprechenden Bericht hoch. „….nicht übereinstimmend ist….“, las er leise. Jo war also unschuldig….er hatte Recht…Jo war nicht der Täter. Doch wie kamen seine Sachen dann an den Tatort? Da muss es doch einen Zusammenhang geben? War es vielleicht Torben? Der kam ja auch in Frage…..er kam an die Sachen von Jo und er war schwul….dachte Semir und ging mit dem Zettel in der Hand aus dem Labor. „Grüß mir deine Frau und gib deinen Kindern einen Kuss von mir!“, rief Wegener ihm nach. „Ja…ja..ich küsse meine Frau von dir und grüß meine Kinder…“, wiederholte Semir in Gedanken.

    „Man komm schon...spring an...“, zischte Ben nur und startete zum xten Mal den Mercedes, doch irgendwas wollte überhaupt nicht mehr. „Verdammter Dreck...“, fluchte Ben nur und stieg aus. Er ließ die Klappe ausrasten und hob die Motorhaube an. „Jetzt erzähl mir mal, Schnuckelchen, was los ist?“, forderte er seinen Wagen auf. „Probleme?“, wollte plötzlich eine Stimme hinter ihm wissen. Ben drehte sich um und erblickte einen jung aussehenden Taxifahrer mit einem leicht ausgeprägten Schnauzer. „Ja, mein Wagen will nicht anspringen und ich muss gleich auf Arbeit sein.“, gab Ben bekannt. „Dann steigen sie doch bei mir ein.“, entgegnete der Mann freundlich lächelnd. Etwas störte den jungen Kommissar an dem Mann. Doch er hörte schon Semirs Stimme in seinem Ohr pfeifen. Also musste er das Angebot wohl oder übel annehmen. „Okay...Zur Autobahnpolizeistation in Neuss...wissen sie, wo das ist?“ „Sicher...da hab ich erst letztens einen abgeholt.“, entgegnete der Mann und führte Ben zu seinem Wagen. Der junge Hauptkommissar stieg hinten ein und dann ging die Fahrt los. Er ahnte noch nicht, dass dies eine Fahrt der anderen Art werden sollte. „Würden sie bitte das Radio etwas leiser stellen? Ich möchte noch etwas schlaf nachholen.“, bat Ben. „Aber sicher...ich wecke sie dann, wenn wir da sind.“, lächelte der Taxifahrer zurück. Schon in Gedanken hatte er den Knopf betätigt, der die Zentralverriegelung auslöste und die Überraschung ausströmen ließ.

    Semir saß derweil immer noch wartend vor seinem Schreibtisch und studierte den Bericht des Gerichtsmediziners. Jo kann es also nicht gewesen sein, aber immer noch waren da seine Spuren am Tatort...das Halstuch und der Schlüsselbund und all das sprach doch nur dafür, dass es jemand aus Jos Umfeld gewesen sein kann, jemand, der Zugang zu seinen Sachen hat. Vielleicht sollte er wirklich mal mit Torben reden, dachte sich Semir und wollte gerade los, als Kim auf ihn zukam. „Semir, wo wollen sie denn hin? Und wo ist Ben? Die Besprechung findet gleich statt...“, knurrte sie. „Ja, ich weiß, Chefin, aber ich dachte mir, da Ben noch nicht da ist...kann ich noch eine Sache überprüfen. Es ist wirklich wichtig.“, erklärte er und sah seine Chefin mit bittendem Blick an. Sie sah auf die Uhr. „Ich gebe ihnen zwei Stunden...dann stehen sie wieder auf der Matte und Ben ebenfalls oder sie können die nächsten zwei Wochen die Schichten der Kollegen Herzberger und Bonrath übernehmen, in Uniform.“, knurrte sie und ging dann wieder in ihr Büro zurück. „Danke Chefin...“, rief Semir ihr nur hinterher und machte sich dann auf den Weg zu Torben...wie hieß er eigentlich mit Nachnamen? Nur wenige Minuten später stand er vor dem Haus, wo sie gestern noch Jo verhaftet hatten. Semir klingelte an dem Türschild „Pfeifer/Ziegler“, doch es öffnete keiner. Verdammt, der ist schon arbeiten...dann eben zur Arbeit...dachte Semir und ließ sich von Susanne die Adresse besorgen. Das Bürohaus lag nur drei Querstraßen weiter. „Hallo, ich suche Herrn Ziegler...“, meinte Semir zu der Sekretärin, die am Empfangstresen saß. Sie sah ihn nur an und hielt die Hand auf. „Geben sie es mir...ich reiche es dann weiter...“, meinte sie. „Bitte? Seh ich aus, wie ein Kurierbote?“, knurrte der Deutschtürke. „Ehrlich gesagt nein, aber ich dachte, weil wir die Entwürfe aus dem Rathaus zurück erwarten.“, entgegnete sie. „Ich bin wegen einer privaten Angelegenheit hier...“

    Hartmut wollte gerade Feierabend machen als sein Handy klingelte. Ben...erschien im Display. “Och nee....einmal bitte pünktlich Feierabend...” stöhnte der Techniker dennoch meldete er sich. “Was gibt es denn?” wollte er wissen. “Hör zu Einstein....ich brauche deine Hilfe...oder besser Semir braucht deine Hilfe!” hörte er Ben sagen. “Ja sicher...ist doch immer so. Okay... wo brennt es?” harkte Hartmut nach. “Semir sitzt in einem alten Fahrstuhl fest. Er hat seit gut drei Tagen nichts mehr gegessen oder getrunken...also fast....drei Tage....und dieser Fahrstuhl lässt sich nur mit einem Schlüssel öffnen, doch den hat der Gangster geschluckt. Wir müssen Semir da raus holen!” erzählte Ben ohne Atem zu holen. “Wo?” kam die kurze Frage von Hartmut und während er telefonierte suchte er sich alles zusammen, was er für diese Angelegenheit gebrauchen konnte. “Ich bin unterwegs...” gab er zurück als Ben ihm die Adresse genannt hatte. Schnell lud Hartmut alles ein und fuhr zum Fabrikgebäude. “bist du geflogen?” fragte Ben erstaunt. “Nein....gefahren. Wo ist er?” wollte Hartmut wissen. Er nahm seine Tasche und das Schweißgerät. “Da drin....der Fahrstuhl lässt sich nur mit dem Schlüssel bewegen und eine Einstiegsluke scheint es nicht zu geben.” erklärte Ben weiter und zeigte auf ein ziemlich großes Loch im Boden. Harmtut sah rein. “Whow....so ein Ding darf eigentlich gar nicht mehr betrieben werden...” sagte er klug. “Toll...nur Semir ist da drin...wie können wir ihn rausholen?” drängte Ben ihn. “Ich muss mir das erst einmal ansehen. Wenn ich da ein Kabel durchtrenne, dann rauscht das Ding in den Keller und was dann mit Semir passiert muss ich dir sicher nicht erklären.” maulte Hartmut und untersuchte das Gefährt weiter. “Das wird schwierig...wir könnten ihn durch einen Kurzschluß zum Fahren bringen, aber er könnte auch abstürzen. Damit wäre Semir nicht gerade geholfen. Hast du mit ihm gesprochen?” harkte Hartmut nach. “Ich habe ihn gerufen, aber er antwortet nicht. Conny sagte mir, dass man ihn zusammen geschlagen hatte, als er versuchte sie zu schützen. Wie willst du vorgehen?” wollte Ben wissen. “Das weiß ich ehrlich gesagt noch nicht .Die Dinger sind nicht gerade sicher. Deshalb wurden sie vor gut 15 Jahren auch aus dem Dienst genommen. Sie dürfen gar nicht mehr betrieben werden..” maulte Hartmut weiter. “Ist mir egal...hol Semir da raus!” fauchte Ben ihn an. “Ich tue was ich kann...aber ich will ihn nicht gefährden...also lass mich in Ruhe arbeiten!” schrie Hartmut zurück. Dabei wurde er so laut, das Ben zuammen zuckte. “Ist ja gut...” stieß er erschrocken aus.

    Andrea packte die Sachen von ihr und den Kindern ein. “Ich wusste das du zurück fährst. Du und Semir...ihr seid füreinander bestimmt. Egal was auch passiert. Ihr gehört zusammen. Ohne dich würde er kaputt gehen und umgekehrt genauso. Du liebst ihn sehr...auch wenn du es nicht zugibst..” lächelte Margot ihre Tochter an. “Ach Mama....du hast ja Recht. Ich will ihn verändern, aber er will es gar nicht. Die Tage in Afrika da war er so gelöst....und hier....kaum ist er wieder im Dienst fliegen die Autos nur so durch die Luft. Ich halte es auf der einen Seite nicht aus, wenn er seinen Dienst schiebt, aber auf der anderen Seite, liebe ich ihn dafür, dass er manchmal so ungestüm ist. Das macht ihn aus....so kenne und liebe ich ihn.” stöhnte Andrea. Sie war sich im Klaren, dass sie Semir niemals ändern konnte und eingetnlich wollte sie es auch nicht. “Du wirst sehen....wenn ihr wieder zuhause seid, dann wird er sich riesig freuen. Sicher hat er ein paar Tage nichts gegessen, weil er sich Sorgen um eure Zukunft gemacht hat. Semir ist sehr sensibel was das angeht. Du wirst ihn verwöhnen müssen, wenn du wieder zuhause bist.” ermahnte Margot sie. Andrea lachte auf und nickte. “Das werde ich auch. Morgen Abend werde ich ihm sein Lieblingsessen machen. Rotkohl mit Knödel und Rinderrouladen. Wenn er nach Hause kommt wird er sich bestimmt darauf stürzen. Schade nur, das die Kinder ihn nicht sehen werden. Wenn er Dienstschluss hat, dann schlafen sie schon. Es ist irgendwie schade, dass sie nur so wenig von einander haben. Er bekommt nicht einmal mit wie die Kinder sich entwickeln. Aber er hat mir versprochen, das...” erklärte Andrea. “...das er demnächst die Wochenenden nur mit euch verbringt und seine Überstunden abfeiert...das sagt er jetzt schon seit ihr verheiratet seid...” lachte Margot. Andrea stöhnte auf. “Nun ja...aber er ist ein liebevoller Vater, wenn er es ist...” gab sie zurück. Margot nickte. Sie sah auf die Uhr. “Es wird Zeit fürs Abendessen. Schade das ich morgen schon wieder allein bin...aber es ist halt so. Ich würde euch gern in zwei Wochen besuchen kommen...so für eine Woche. Meinst du es ist drin?” wollte Margot wissen. “Ja sicher....wenn du willst auch zwei Wochen...” lachte Andrea. Die Kinder waren immer glücklich wenn die Oma zu Besuch war. Nur wenig später saßen alle am Tisch und nahmen das Abendessen ein.

    Ohoh...wenn das mal nicht nach hinten losgeht. Der neue Dienststellenleiter scheint nicht gerade zu wissen, das ein "NEIN!" von ihm für Semir und Ben nicht die Bohne zählt. Und das sie jetzt auch noch Kim entführen wollen. wohlmöglich von der Damentoilette...genial. Ob Ben dort im Röckchen reingeht? :D

    Der Tag ging vorbei und auch diesmal bekam weder Semir noch Conny etwas zu essen oder zu trinken. Für Semir war es mittlerweile der 3. Tag den er mit knurrendem Magen beendete. “Was werden sie mit Ihnen machen?” wollte Conny wissen. Semir zog die Schultern hoch. “Sie werden mich mit Sicherheit nicht laufen lassen und ich werde nicht zulassen dass Sie verkauft werden.” lächelte er sie beruhigen zu. “Sie werden es nicht verhindern können. Tristan und Julian haben sich zusammengetan und sie werden tun, was immer sie wollen. Mit mir...mit Ihnen....mit Ingrid....einfach mit allen....und die Asiatinnen werden auch einfach so verwendet wie es ihnen passt.” stieß Conny aus. “Welche Asiatinnen?” harkte Semir sofort nach. Conny zog die Schultern hoch. “Ich habe es mitbekommen....ein Gespräch, das Tristan sich Mädchen aus Asien kommen lassen will.” erzählte Conny. “Und die Drogen?” wollte er nun wissen. “Die bekommt Tristan für mich. Mein Schicksal ist besiegelt. Niemand kann mir helfen. Niemand...ich werde in Arabien versauern und diesem Typen..” stieß Conny aus. “Nein...das werden Sie nicht. Ich mag vielleicht nicht so aussehen, aber ich werde es nicht zulassen. Niemals...” widersprach Semir. Ein Rucken ging durch den Fahrstuhl. “Sie holen mich..” kam ängstlich von Conny. Nur wenige Augenblicke waren sie oben. Semir war ebenfalls aufgestanden. Jetzt entschied sich ob er leben oder ob er sterben wird. Und wie schnell. Wenn Schweighard und Berger gnädig waren, würde er gleich eine Kugel schlucken. Wenn nicht, würde er elendig verhungern. Keine guten Aussichen, musste er sich zugestehen. “Conny! Los komm her!” fauchte Julian die junge Frau an, die sich ängstlich an die Wand drückte. “Lassen Sie sie in Ruhe!” gab Semir entschlossen zurück. Er stellte sich schützend vor Conny. “Was willst du denn?” lachte Julian und gab Semir einen Hieb in die Rippen. Stöhnend brach er zusammen. Doch er tat nur als wäre er schwer getroffen. Mit einer schnellen Bewegung zog er Julian die Beine weg und warf sich auf ihn. Mit aller Wut die in ihm aufgestaut war, schlug er zu. Allerdings hatte er vergessen, das Julian nicht allein war. Tristan zerrte ihn von Julian runter und schlug mit der Waffe zu. Ein stechender Schmerz ließ Semir aufschreien. Benommen sackte er zusammen und sah wie Conny aus dem Fahrstuhl gezerrt wurde. “Viel Spaß beim Sterben!” fauchte Tristan ihn noch an und gab ihm einen Tritt in die Rippen. Semir blieb liegen und stöhnte auf. Dann fuhr der Fahrstuhl wieder runter. “Gebt ihm wenigstens was zu trinken!” hörte er Conny wie durch Watte rufen.

    Ben folgte dem Wagen von Tristan als er losfuhr. Die Fahrt ging quer durch Köln bis nach Chorweiler. Dort hielt er seinen Wagen vor einer leeren Fabrikhalle. War Semir hier versteckt? Die Bunker waren alle leer. Bisher hatten sie keine Spur wo Semir steckte. Doch dann sah er Schweighard und Berger mit Conny aus der Halle kommen. “Cobra 11 an SEK....die Zielpersonen sind in sicht!” gab er durch. “Verstanden... Zielpersonen erfasst, warten auf Anweisung!” kam zurück. “Kampfunfähig machen!” befahl Ben. Er musste sicher gehen, das Schweighard und Berger ihm sagen konnten wo Semir war. Die Übergabe im Hafen mit dem Scheich hatte das Drogendezernat übernommen. Ben wollte hier sein und Semir retten. Er beobachtete wie Berger Conny in den Wagen zwängte. Das war die Gelegenheit, die Männer auszuschalten. “Zugriff!” stieß er aus und in wenigen Augenblicken war der Platz von mehr als ein dutzend Männern befüllt. Berger und Schweighard benutzten ihre Handfeuerwaffen und legten los. Einer der SEK-Männer schrie auf und sackte zusammen. Die Anderen erwiderten das Feuer. Schweighard wurde von mehrern Kugeln getroffen. Er sackte tot zusammen. Berger bekam ebenfalls sein Fett weg. Nachdem eine Kugel sein Bein und eine seine Schulter durchschlagen hatte gab er auf. Ben rannte zu ihm. “wo ist mein Kollege?” fragte er ihn wütend. Berger lachte leise. “Er wird sterben...ohne mich..” gab er bekannt. Dann steckte er seine Hand in die Tasche und holte etwas Kleines hervor. Bevor Ben etwas unternehmen konnte, schluckte er es runter. Ben sah dass es ein Schlüssel war. “Verdammt! Wo ist er?” schrie er ihn an. “Er wird nie wieder das Licht erblicken...er ist eh schon halbtot..” verhöhnte Berger ihn. “ich bringe dich hin...ich weiß wo er ist. “kam nun von Conny. Sie stieg aus und machte einen großen Bogen um Berger. Gemeinsam mit Ben ging es in die große Halle. “Da...da ist ein Fahrstuhl...und da ist er drin. Ben...es geht ihm nicht gut. Tristan und Julian haben ihn hungern und dursten lassen.” erklärte Conny. Ben untersuchte das ältere Gefährt. “Dafür brauche ich den Schlüssel...das ist vermutlich das was er runtergeschluckt hat...verdammt....ohne bekommen wir es nicht hoch!” stieß Ben aus.

    Robert sah sich in dem Haus um. Es war sauber….sehr sauber. Lars war tatsächlich wie ein Putzteufel durch das Haus gegangen. Sicher, es lag etwas Staub auf den Möbeln aber das war kein Problem. Das Leben hier würde eh meist im Keller stattfinden. Robert ging die Stufen runter und sah sich in dem Keller um. Er musste hier ein Bett reinbringen, das war sicher. Sein Opfer soll sich doch wie zuhause fühlen. Und es musste alles weich sein…Robert liebte es weich und Ben….sein Ben war sicher auch der Meinung, dass es besser war, wenn man sich beim wilden hemmungslosen Sex nicht verletzen kann. Auch, wenn Ben eh die meiste Zeit hier eingesperrt sein würde, war es für Robert wichtig, dass er sich wohl fühlte. Und da war er sicher, das würde er tun. Er stieg die Treppen wieder hoch. Doch nun musste er sich noch etwas überlegen, um Gerkan aus dem Weg zu räumen. Nur wie? Der Kerl könnte alles vermiesen. Er musste etwas dagegen tun….eine Warnung? Nein..nein…das würde den Bluthund nur aufwecken und schärfer machen. Er musste etwas tun, damit er aus dem Verkehr gezogen ist. Seine Familie…nein…nein..niemals…es waren alles nur weibliche Personen…damit konnte Robert nichts anfangen. Wie sollte er wissen, was in einer Frau tickte? Nein….er wollte Gerkan persönlich zeigen, dass er sich zurück halten sollte…. Er musste ihn von der Unschuld überzeugen..ja…das war es…Er musste Gerkan einen Täter präsentieren….er musste…..was ist mit diesem Lover von Ben? So war er auch ihn los…ja…das war gut…nein…das war genial….Robert strahlte bei den Gedanken, wie er seine Taten auf diesen Freund schob.

    „Torben…bitte entschuldige, was ich getan habe..aber es war wirklich beruflich bedingt. Wir sind da einem Mörder auf der Spur, der aus unseren Gefilden kommt. Er ist schwul und…er sucht sich seine Opfer immer in der Oper und deshalb waren wir …also Ben und ich…in der Oper. Aber der Kerl hat überhaupt kein Verstand für diese Musik….dabei ist er selbst Musiker…. Aber er mag diese Musik nicht. Ich musste ihn mehrmals wecken und nun ja….aber ich liebe nur dich...wirklich..ich will dir ganz allein gehören...“, schwor Jo und reichte ihm eine rote Rose. Torben sah ihn verlegen. Er nahm die Blume und roch daran. „Jo…ich will doch auch nur dir gehören….Wenn das alles vorbei ist…meinst du, dann könnten wir … ich meine…unsere Hochzeit..es wäre doch legal, wenn wir…die Zeiten haben sich geändert und...ich sehne mich danach, mit dir mein Leben zu verbringen…“, erklärte Torben leise. Jo sah ihn an und strahlte. „Du willst mich heiraten?“, fragte er nach. Torben nickte. „Ja….“, hauchte Jo. Torben lachte „Wirklich?“, wollte er wissen. „Ja….ich will….aber ich will meine Trauzeugen haben….“, grinste Jo. „Deine Kollegen?“, harkte Torben nach. „Ja…“, bestätigte Jo. „Ich denke nicht, dass die Beiden zustimmen….das sind Heteros…die denken anders. Sie werden niemals unsere Ehe bezeugen können.“, lachte Torben. „Du solltest der Welt offener begegnen. In Köln….ist alles möglich. Die Menschen sind toleranter als in den anderen Städten…hier leben Hetero und Schwule nebeneinander, reden ganz normal ja…haben sogar Freundschaften gebildet…“, kam von Jo. „Ja, aber weißt du denn genau, dass sie dir diesen Wunsch erfüllen?“, wollte Torben wissen. „Ich frage sie einfach...“, lächelte Jo und küsste seinen Verlobten. Danach kam Ranjid an den Tisch und die beiden bestellten.

    Robert lief durch die Straßen und dachte nach, wie er seinen Plan umsetzen konnte. Er musste diesen Freund wiederfinden und dann musste er irgendwas tun, damit der Verdacht auf diesen Knaben fiel. Er ging, den starrem Blick auf den Bürgersteig gerichtet, um eine Ecke und stieß mit jemandem zusammen. „Hey, passen sie doch auf...“, knurrte der junge Mann und Robert sah erst jetzt, wen er da umgestoßen hatte. „Entschuldigen sie, ist alles in Ordnung?“, wollte Robert wissen und kam ganz dicht an den Mann heran. Unbemerkt konnte er etwas aus dessen Tasche ziehen. Beide Sachen steckte er ein und verschwand dann mit schnellen Schritten. „So ein Flegel...“, stieß Torben aus und ging dann mit seinem Jo nach Hause. Robert drehte sich um und lächelte. Erst jetzt sah er sich an, was er da erwischt hatte. Ein Tuch mit den Initialen J P und einen auffälligen Schlüsselbund mit einem küssenden Seemann. „Hehe, jetzt, mein Lieber, bist du geliefert.“, lachte Robert nur und sah sich nach einem neuen Opfer um. Dieses Mal musste er aber genauso wieder vorgehen. Die Frau würde er mit dem Tuch erdrosseln und daneben den Schlüsselbund hinlegen. Gerkhan würde dann hoffentlich die richtigen Schlüsse ziehen und er konnte seinen Ben holen. „Ach Ben...bald sind wir beide vereint.“, murmelte Robert nur und ging zum Opernhaus. Sicher war die Vorstellung schon zu Ende und dieses Mal würde es das letzte Mal sein...danach würde sein Ben kommen...er würde ihn einfach holen und...ja, das war die Idee...er würde ihn in einem Taxi entführen. Dazu musste er nur dafür sorgen, dass sein Wagen nicht funktionierte. Eine seiner leichtesten Übungen. Robert rieb sich die Hände und spähte sich ein geeignetes Paar aus.

    „So, dann machen wir mal Feierabend...“, meinte Semir und wollte gerade das Licht ausknipsen, als das Telefon klingelte. Beide blieben wie angewurzelt stehen. „Eigentlich ist ja Feierabend...“, knurrte Ben und sah auf die Uhr. „Du weißt doch, so was haben wir nicht...“, gab Semir resigniert wieder und nahm den Hörer ab. „Gerkhan...Kripo Autobahn...“ Er hörte eine Weile zu und legte dann wieder auf. „Es gab wieder eine Leiche...eine junge Frau...also los...“, gab Semir bekannt. Schon nach wenigen Minuten waren sie vor Ort und auch Wegener war bei der Arbeit. „Hallo Jungs...“, begrüßte er die Kommissare mit schwerer Stimme. „Hallo Doc...das ist wohl nicht gedacht, dass wir uns so häufig wiedersehen.“, meinte Semir nur und kniete sich neben die Leiche. „Eine junge Frau, 28 Jahre alt, wurde mit diesem Tuch erdrosselt. Wieder keine Vergewaltigungsmerkmale.“, meinte der Pathologe und reichte Semir das eingetütete Beweismittel rüber. Dieser nahm es und sah es sich sofort an. „Ein Tuch mit Initialen...J.P. Oh ha...“, kam es sofort von ihm. „Semir, das habe ich da hinten gefunden. Es muss dem Täter aus der Tasche gefallen sein, als er die Leiche hier abgelegt hatte.“, gab Ben bekannt und brachte ein kleines Schlüsselbund mit Anhänger. „Weißt du, wem das Ding gehört?“, fragte er und sah seinen Partner an. Semir schüttelte mit dem Kopf. „Das habe ich bei Jo gesehen.“, erklärte er mit schwerer Stimme. Schlagartig sprang der Deutschtürke auf und ging zum Wagen. „Semir, warte doch mal...“ „Hier, das hat Wegener um den Hals der jungen Frau gefunden. Es sind Jos Initialen. Johannes Pfeifer...“, knurrte Semir nur. „Meinst du, er ist der Täter? Aber das kann ich mir nicht vorstellen. Ich meine, er war doch jedes Mal am Tatort.“ „Ja, und da hatte er genug Zeit, seine Spuren zu verwischen. Doch dieses Mal hat er es scheinbar nicht geschafft. Was hat er uns noch mal erzählt...ein jeder Serienkiller macht einmal Fehler...und das hier war seiner. Jetzt haben wir ihn.“, stieß Semir aus. „Sollten wir nicht erst warten...ich meine, bis die Analyse abgeschlossen ist.“, kam es nachdenklich von Ben. „Nein, der Kerl ist gemein gefährlich...Ben, finde dich damit ab, dass wir einen Mörder in unseren Reihen haben.“, kam es erbost von Semir zurück. Ben konnte nur nicken. Es war mehr als enttäuschend und schockierend zugleich.

    Semir zuckte zusammen als der Fahrstuhl sich bewegte. Es ging nach oben. War die Übergabe jetzt geplant? Wollten sie ihn doch mitnehmen? Er blieb sitzen, denn er fühlte sich nicht wohl. Ob es nun an dem verbrauchten Sauerstoff oder eher am Nahrungsmangel lag, konnte er nicht sagen. Dann sah er Schweighard und Bergers Beine. Doch die Männer waren nicht allein. Zwischen ihnen stand Conny und sie sah gar nicht gut aus. Der Fahrstuhl hatte das Geschoß erreicht. “hier....damit Sie auch etwas Spaß haben.” lachte Tristan und stieß Conny in den Fahrstuhl. Die junge Frau blieb am Boden liegen und wimmerte nur. “Was haben Sie mit ihr gemacht?” fragte Semir und kroch auf sie zu. Vorsichtig drehte er sie auf den Rücken. Das was sie am Leib trug war zerrissen und verdeckte kaum etwas von ihrem Körper. Semir zog sein Shirt aus und legte es ihr über. “Sie ist gut....schade, dass es das letzte Mal ist, dass ich sie mir vornehmen konnte...aber so ist das Schicksal. Demnächst wird sie im Harem von Scheich Abdel verbringen..” kam von Tristan. Wieder schlossen sich die Gittertüren und der Fahrstuhl wurde runtergefahren. “Hey....bitte...geben Sie uns wenigstens was zu Trinken..” rief Semir ihnen zu. Doch nur das Lachen von Tristan und Julian begleitete die Fahrt. “Conny?” fragte er und strich dem Mädchen die Haare aus dem Gesicht. Er sah das Blut was ihr aus dem Mund gelaufen war. Langsam öffnete sie die Augen. “aua...” stieß sie aus und richtete sich auf. “Vorsichtig.....ganz vorsichtig...Sie haben eine ziemliche Beule am Kopf. “ ermahnte Semir sie. Mit seiner Hilfe kam sie auf die Beine. “Wo sind wir hier?” fragte sie. “In einem Fahrstuhl...irgendwo in Köln zwischen zwei Stockwerken.” gab Semir von sich. Ein lautes Knurren folgte. Conny sah ihn an. “Sie haben Hunger oder?” fragte sie weiter. Semir nickte .”Seit ich hier bin, habe ich weder was zu trinken noch zu essen bekommen.” gab er zu. “Ben sagte mir, was die Kerle mit Ihnen vorhaben. Es tut mir Leid, dass Sie wegen mir in Schwierigkeiten geraten sind. Ich dachte ich könnte es wieder gut machen.” kam bitter von Conny. “Weiß Ben das Sie hier sind?” harkte Semir nach. Er schöpfte Hoffnung auf baldige Befreiung. Conny schüttelte den Kopf. “Wir hatten mit der Dienstellenvorgesetzten gesprochen, aber sie hat unsere Idee abgelehnt.” erklärte sie leise. “Was für eine Idee?” fragte Semir sofort nach. Conny erklärte es ihm. Als sie fertig war sah er sie ernst an. “Das ist auch eine absolut dämliche Idee. Natürlich geht Frau Krüger darauf nicht ein. Mit Recht!” fauchte er. “Aber ich wollte doch nur helfen....” begehrte Conny auf. “Ja super...und wo hat die Idee hingeführt? Jetzt sitzen wir beide hier fest...” knurrte Semir.

    “Keine Spur...weder von Conny noch von Tristan Schweighard oder Julian Berger...wie vom Erdboden verschluckt.” stöhnte Ben in seinem Büro. Kim sah ihn an. “Wir müssen doch irgendwo anfangen. Die Bunker sind alle leer. In einem haben wir zwar ein Taschentuch gefunden, aber das muss nicht unbedingt von Semir sein. Ich habe es dennoch in die KTU gegeben. Kann und diese Ingrid nicht weiterhelfen?” fragte sie hoffnungsvoll. Ben lächelte leicht. “Sie wird mich informieren wenn Schweighard wieder auftaucht. Solange können wir nur warten. Morgen wird der Deal stattfinden und wenn wir dann alle verhaften, dann können wir die Leute unter Druck setzen, ihnen einen Deal anbieten oder sonst was...” schlug Ben vor. “Ja wenn...das SEK ist in Bereitschaft und wir werden ganz sicher vor Ort sein. Hoffentlich geht es Semir gut...” gab Kim leise von sich. “Ich hoffe das Conny noch lebt. Sie hat genug gelitten und ich habe ihr versprochen ihr zu helfen. Sie hat diese Dummheit nur begonnen, weil sie sich schuldig fühlt. Schuldig dafür, das Semir in der Klemme steckt. Verdammt...warum hat sie nciht wenigstens den Sender bei sich..” fauchte Ben. Kim zog die Schultern hoch. “Wir können jetzt nur abwarten. Aber für Semir läuft die Uhr ab. Er ist jetzt seit gut 36 Stunden in der Gewalt der Gangster und wenn die ihre Drohnung wahrmachen dann kurz vor dem Verdursten...” ließ sie die Realität Revue passieren. Ben nickte. “Wir müssen ihn finden. Wir müssen einfach...” stöhnte er auf. Die Angst um seinen Freund und auch seiner Cousine ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Er stand auf und nahm seine Jacke. “Wo wollen Sie denn hin?” fragte Kim erstaunt. “Ich werden nochmal zu Ingrid fahren. Vielleicht weiß sie ja mehr und hat nur Angst es zu sagen.” erklärte er. Doch er war noch nicht ganz draußen als sein Handy klingelte. “Jäger!” meldete er sich. “Hallo Herr Jäger...Tristan ist jetzt da....er ist ganz euphorisch und tanzt wie ein Wilder hier herum...” hörte er Ingrid sagen. “Verstanden....ich komme hin..” versprach er und verschwand. Nur mit Mühe konnte er sich auf den Verkehr konzentrieren. Er hielt den Wagen mit etwas Abstand vor dem Bordell an und stieg aus. Dann suchte er den Wagen von Tristan Schweighard. Wenn er hier einen Sender anbringen konnte, dann würde er ihn zu Semir führen. Früher oder später. Seine Geduld sollte auf eine harte Probe gestellt werden.

    “Wo ist der Polizist?” wiederholte Conny ihre Frage. Julian hielt seinen Arm. Conny hatte ihm eine Kugel verpasst ,als er versucht hatte sie zu überwältigen. “Das wirst du nie erfahren. Er wird verhungern...und du wirst die Schuld dafür tragen.” gab er zu verstehen. “Ich kann dir auch die Eier wegschießen. Dann kannst du keine unschuldigen Mädchen mehr reinlegen und musst selbst für dein Geld arbeiten...” warnte Conny ihn. Die Waffe ging in seinen Schritt. “Hey...Baby....reg dich ab. Komm wir können doch über alles reden. Nimm die Waffe weg...bitte....nimm sie weg..” flehte Julian. Er schien tatsächlich Angst vor ihr zu haben und Conny genoss es. “Wo ist der Polizist?” wiederholte sie stoisch. Julian leckte sich über die Lippen. “Wenn ich es dir sage, lässt du mich dann laufen?” fragte er neugierig. “Ich bringe dich um, wenn du es nicht tust...Stück für Stück. Eine Kugel ins Bein....eine in den Bauch...eine in die Eier...und so weiter. Wie lange willst du es aushalten?” verhöhnte Conny ihn nun. “Conny....bitte. Was interessiert uns der Bulle. Ich mache dir einen Vorschlag. Du und ich...wir können doch noch mal von vorn anfangen. Was hast du zu verlieren? Ich habe Fehler gemacht...aber ich liebe dich...wirklich....ich habe es doch nur..” versuchte Julian sie einzulullen. “Was? Für deine Mutter? Ich weiß das deine Mutter tot ist!! Das habe ich bei der Polizei erfahren!! Wo ist der Polizist? Ich frage nicht noch einmal!” fauchte Conny. Sie war völlig auf Julian fixiert und bemerkte nicht, das Tristan hinter ihn in die Wohnung kam. Erst als er ihre Waffenhand umklammerte und ihr den Arm schmerzhaft auf den Rücken drehte wurde ihr bewusst das sie in die Falle gelaufen war. “So...meine kleine Maus...und nun werden wir mal Tacheles reden...” fauchte Tristan ihr ins Ohr. Die andere Hand griff ihr in die Haare und zerrte den Kopf mit eiem Ruck nach hinten. Conny schrie auf. “Lass mich los!!” bat sie. Doch Tristan lachte nur. “Du wirst jetzt deinen Spaß haben meine Liebe...nur du und Julian und ich... mach dich auf einen harten Tag bereit...” drohte Tristan ihr. Conny ahnte das ihr böse Stunden bevorstanden. “Wir müssen weg. Vermutlich sind die Bullen schon unten und suchen sie..” stieß Julian aus “Bist du sonst okay?” wollte Tristan wissen.. Julian ging auf Conny los und schlug mit der Faust zu und sah Tristan an. “Jetzt ja..” stieß er aus. Conny ging mit einem Schrei zu Boden. Sie würgte und versuchte die Schmerzen in ihrem Bauch zu bewältigen.

    “Ingrid....Sie können Conny helfen. Bitte... Sie helfen auch sich.” Versuchte Ben erneut bei der Bardame. Ingrid säufzte. “Warum stellen Sie sich auf die Seite einer Nutte?” wollte sie wissen. “Conny ist meine Cousine. Ich will ihr helfen...aber das kann ich nur wenn Sie mir helfen. Bitte. Es geht auch um das Leben meines Kollegen. Der befindet sich in der Gewalt von Schweighard. Wollen Sie wirklich bis ans Ende ihres Lebens diesen Job machen? Wollen Sie nicht mit Ihrer kleinen Tochter zusammen sein?” harkte Ben nach. Ingrid fing an zu weinen. “ich würde lieber heute als morgen diesen Job an den Nagel hängen. Doch was ist dann mit meiner tochter? Was dann? Ich kann sie nicht ernähren...” stieß Ingrid verzweifelt aus. “Ich helfen ihnen....versprochen. Wo ist Conny...?” wiederholte Ben. “Sie ist in der Wohnung von Julian....” kam leise von ihr. “Da ist sie nicht...die Kollegen haben die Wohnung unter Beobachtung.” widersprach Ben. “Nicht die alte. In der Wohnung von Tristan. In der Hunnendorfer Str. 18. Obergeschoss...” gab Ingrid die Adresse bekannt. “Danke....Sie werden jetzt die Mädchen hier raus bringen. Die Kollegen der Sitte sind unterwegs hier her. Jetzt können Sie bald ein neues Leben anfangen...” lächelte Ben sie an. “Ich hoffe es sehr, Kleiner. Sorgen Sie dafür, das Conny keine Dummheiten macht. Tristan ist auf den Weg zur Wohnung und wenn sie noch dort ist, dann wird sie umgebracht werden...” prophezeite Ingrid. Ben nickte und verschwand. Mit Blaulicht und Sirene ging es zur der genannten Adresse. Dort angekommen gab er einen Funkspruch an die Kollegen durch. “Sie warten auf das SEK!” befahl Kim sofort. “Ja sicher..” knurrte Ben und stieg aus. Er überprüfte seine Waffe im laufen und nahm drei Stufen auf einmal. Dann endlich stand er vor der Wohnungstür. Sie war offen. Er stieß sie ganz auf und ließ sich in den Flur fallen. Mit einer Rolle kam er in die Deckung im Flur und richtete seine Waffe auf den Raum, der sich vor ihm befand. Hier war alles leer. Auch der nächste Raum war leer. Dafür fand er im Wohnzimmer die Waffe von Jenny. Somit war klar, das Conny hier war und sich nun vermutlich in den Fängen von Tristan und Julian befand. Verdammt....dachte er bei sich und informierte die Kollegen der Spurensicherung.

    Ben sah gelangweilt auf das Geschehen auf der Bühne. Am liebsten wäre er eingeschlafen, doch jedes Mal wenn er einnickte stieß Jo ihn an. „Schatz…..nicht einschlafen…“, gab er leise von sich. Ben sah ihn an. „Hör auf mit dem Scheiß…ich bin nicht Schatz….man…“, fauchte Ben leise zurück. „PSSST!!!“, kam von vorn. Eine ältere Dame drehte sich wütend zu Ben und Jo um. „Können Sie sich nicht nach der Aufführung streiten?“, fragte sie wütend. „Entschuldigung.“, murmelte Ben leise zurück. „Siehst du Schatz…wie ich es sagte…du solltest leise reden und nicht gleich so aufbrausen..“, grinste Jo ihn an. Ben beugte sich langsam zu Jo und zog ihn an sich heran. „Noch einmal so einen dämlichen Satz und du bist tot… Schatz…war das deutlich?“, fauchte er fast unhörbar in Jos Ohr. Doch dieser grinste nur. Er schien richtig Spaß daran zu haben, jetzt einmal auf der anderen Seite zu sein. Ben hatte ihn an den letzen Tagen immer wieder getriezt und nun war er am Zug. Die Oper endete. Ben erhob sich etwas steif und reihte sich in die Menge ein, die zum Ausgang strebten. Er drehte sich immer wieder um, doch von Robert Felder war nichts zu sehen. Vielleicht war er ja doch unschuldig. Jo kam schnellen Schrittes an seiner Seite und harkte sich ein. Ben machte eine harsche Bewegung. „Lass das! Er ist nicht hier…“, knurrte Ben. Jo lachte. „Man könnte meinen, du magst mich nicht…Schatz…“, grinste er breit. Ben drehte sich Jo zu. „Pass mal auf!! Ich hasse es, wenn du mich Schatz nennst...also lass es!! Ist das endlich angekommen?“, schrie er wütend. „Ben...Schatzi….lass uns noch etwas den Rhein entlang gehen…“, säuselte Jo grinsend.

    Wütend stapfte der junge Hauptkommissar zum Wagen und ließ die Zentralverriegelung aufrasten. Jo kam nach und als sie unbeobachtet waren, drehte sich Ben um und packte den Profiler an der Schulter. „Sag mal, was sollte das denn?“, fauchte er wütend. „Am Liebsten würde ich dir eins auf die Nase schlagen.“ Jo grinste nur. „Das war die Revanche für deine Sticheleien. Jetzt habe ich dich matt gesetzt.“, meinte der Profiler mit lässiger Stimme. „So? Dann hast du ja nichts dagegen, wenn ich dir dafür jetzt eine verpasse, oder?“, knurrte Ben und wollte ausholen. Jo zuckte nur mit den Schultern und ging dann zur Beifahrertür. „Jetzt sind wir quitt, Ben, und ich hoffe, du nimmst meine Arbeit nun etwas ernster und unterlässt deine Scherze. Jetzt darf ich dich bitten, Schatzi, mich zu meinem Schatz zu fahren.“, lächelte der Profiler herausfordernd. „Noch einmal Schatzi und ich lass dich hier stehen...“, knurrte Ben laut. „Ja, ist ja gut...nun fahr mich mal nach Hause.“, gab Jo bekannt und in der nächsten Minute startete der Wagen. Wenig später hielt Ben vor einem großen, sehr gut renovierten Haus mit Außenstuckverzierungen und sah auf. „Hier wohnst du?“, wollte der junge Hauptkommissar erstaunt wissen. „Na ja...mein Freund gehört die Wohnung...er ist Architekt.“, erklärte Jo und stieg aus. „Also, dann bis morgen...Schatzi...“, grinste er und war schnell im Haus verschwunden, ehe Ben nachkommen konnte. „Dieser kleine...“, grummelte er nur und setzte sich dann hinters Steuer. Doch dann fing er an zu grinsen und dieses Grinsen steigerte sich in ein herzhaftes Lachen. Eigentlich war dieser Abend recht nett...mal abgesehen von Jos Avancen, aber irgendwie schien Bens Antipathie gegen den Jungen zu schwinden. Er startete den Wagen und fuhr in seine Wohnung, wo er sich erstmal aus den Anzug schälte und unter die Dusche sprang. Herrlich kühl und frisch ergoss sich der Schwall Wasser über seinen Körper. Nach dieser Wohltat ließ er sich auf die Couch niederfallen und zappte durch das Fernsehprogramm, bis er sich schließlich ins Bett legte und einschlief.

    Robert konnte den Drang nicht länger unterdrücken. Er musste, musste ihn haben, Ben Jäger...er musste ihn besitzen. Dieser Drang...er konnte ihn nicht länger halten. Doch es war zu früh...zu früh um ihn zu holen. Nein, er musste diesen Druck los werden. Aber wie? Wie sollte er sich ausreichend Befriedigung verschaffen. Da kam ihm nur eins in den Sinn...er musste wieder auf die Piste. Wieder hinaus, sich ein neues, ein anderes Opfer suchen, dass erst einmal seinen Drang nach Sex befriedigte. Dieses Mal durfte jedoch die Leiche nicht auftauchen. Nein, denn noch immer lag Gerkhan auf der Lauer und würde ihn bei der erstbesten Gelegenheit festnehmen. Das musste er unbedingt vermeiden. Jetzt würde er ein ganz anderes Muster ausprobieren. Wieso holte er sich nicht einen Strichjungen? Die kosteten zwar etwas, aber er musste ihn ja nicht bezahlen...Ja, das war gut, dachte Robert und ging in die einschlägigen Bars und Bezirke. Schließlich fand er einen und zog sich mit ihm in eine der hintersten Ecken zurück, frönte dort seiner Lust und probierte gleich etwas neues aus. Er würgte den jungen Mann beim Sex. Und dieser wehrte sich dagegen, doch der feste Griff Roberts ließ ihn alsbald bewusstlos werden. Erst jetzt hörte der Mann auf und ergötzte sich an seinem Höhepunkt. Das war der ultimative Kick...das war es, was ihm gefehlte hatte und schon bald würde er es mit seinem geliebten Ben machen.

    Wegener hatte mal wieder Nachtschicht und nahm sich das letzte Opfer vor...Karsten Dobermann. „Dann wollen wir doch mal sehen, was du so für mich hast.“, sprach er auf den Toten ein und untersuchte dessen gesamten Körper. „Sieh mal an...was haben wir denn da? Speichel an den Zehen...“ Sofort holte er die angetrockneten Reste mit einem Wattestäbchen heraus und führte sie in eines seiner Analysegeräte ein. „Dann wollen wir doch mal sehen, ob du in der Kartei bist...aber wahrscheinlich nicht, wenn nicht einmal das Sperma drin war....“, erklärte er sich selbst. Immer wieder musste er gähnen. Wie spät war es eigentlich? Oh man, schon halb zwölf...langsam wollte er doch auch mal Feierabend haben. Doch die Arbeit ging vor...und besonders in diesem Fall. Selbst er als Pathologe wusste er, dass sie es hier mit einem Serienmörder zu tun hatten. Die Spuren, die er an der Leiche sicherte gab er sofort ans Labor weiter. Er rief bevor der Bote kam im Labor an. „Ich weiß...es ist spät....aber mir hängen die Hauptkommissare auch im Nacken. Ich will auch wissen, ob es ein und derselbe Täter war....also vergiss deine Frau und mach dich an die Arbeit Paul....“, fauchte er ins Telefon und legte auf. Nur fünf Minuten später war der Bote da und holte sämtliche Proben ab. Es dauerte ganze drei Stunden bis Paul ihn zurück rief. „Also....es ist ein und der selbe Täter. Die DNA ist die gleiche...das sag deinen Hauptkommissaren....“, knurrte er ins Telefon. „Danke Paul... Viel Spaß mit deiner Frau....geht ihr in die Oper?“, wollte Wegener wissen. „Nein....das kann ich mir jetzt abschminken. Bin schon froh, wenn ich nicht auf der Couch schlafen muss.“, gab Paul zurück und legte auf. Wegener lachte leicht. Er kannte Elsbeth und wusste genau wie gnädig sie war.

    Zunächst einmal möchte ich sagen, das es klasse ist, wie intensiv ihr lest. Ihr findet Fehler, die mir als Schreiber gar nicht aufgefallen waren. Danke für die Hinweise.

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    Conny sah sich um. Hier sollte Berger sich also versteckt haben. Gut....dann werden wir ihn doch mal auflauern..dachte sie bei sich und versteckte sich in eine Nische neben der Eingangstür. Nun konnte sie nur noch darauf hoffen, dass Julian allein nach Hause kam. Wenn nicht, müsste sie warten bis die Begleitung weg war. Sie setzte sich. Alles lief irgendwie aus dem Rahmen. Sie dachte sie könne so einfach weglaufen und gut ist, doch nun wurde sie gejagt. Nicht nur von Berger und Schweighard, sondern auch von der Polizei. Sie konnte die Polizistin und ihrem Partner schnell überlisten und am Streifenwagen fesseln, doch was nun? Was würde Ben sagen? Sicher würde er es nicht gut heißen, dass sie den Plan den sie beide hatten nun doch durchführte. Aber sie konnte nicht zulassen das der Polizist starb. Für Schweighard und Berger wurde er überflüssig wenn sie bei ihm war. Also musste sie herausfinden wo er gefangen gehalten wird. Dann würde sie ihn befreien und Ben anrufen und dann würde Ben sie alle verhaften. Conny konnte ein Leben in Ruhe führen und Ben war wieder mit seinem Freund zusammen. Sie hörte Schritte und zuckte zusammen. Nun kam es darauf an, dass es wirklich Berger war oder aber Schweighard. Schließlich gehörte ihm diese Wohnung. Sie sah den Schatten und an der Statur erkannte sie Berger. Und das beste daran, er war allein. Sie nahm die Waffe die sie wieder ansich genommen hatte und machte sich bereit. Dann stand er endlich an der Tür. Conny hörte wie der Schlüssel ins Schloss gesteckt wurde. Jetzt oder nie. Sie sprang auf und presste den Waffenlauf in den Rücken von Julian Berger. Dieser versteifte sich völlig. “Hallo Juli...” fauchte sie ihn an. “Conny...was...was soll das?” fragte er ängstlich. “Wo ist der Bulle?” stellte Conny die Gegenfrage. “Welche Bulle denn?” grinste Berger. Er schien wieder Oberwasser zu bekommen. “Mach die Tür auf und rein!” forderte Conny ihn auf. “Okay...ganz ruhig. Wir können doch über alles reden, Mädchen...Hast du unsere schöne Zeit vergessen?” fragte Julian und öffnete die Tür. Conny stieß ihn rein. Julian stolperte. Als er am Boden lag, drehte er sich um und sah sie an. “Was willst du mit dem Ding? Willst du mich umbringen? Ich bitte dich...dafür bist du doch viel zu weich. Du liebst mich doch...” lachte er sie aus. Conny wurde sichtlich nervös. Sie musste sich zusammenreißen. Julian durfte nicht merken, dass sie Angst vor ihm hatte. “Steh auf!” befahl sie kühl. Julian lachte bloß. Dennoch stand er auf. “Was willst du mit mir machen? Mich erschießen? Na los...du kleine Schlampe....schieß doch! Was ist? Traust du dich nicht?” reizte er sie. Conny spannte den Hahn.

    Ben sah auf als Jenny und Dieter in die PAST kamen. “Wie konnte das bitte passieren?” fauchte er sie an. “Hey...was können wir dafür, das deine Cousine so durchdreht?” gab Jenny wütend zurück. Sie blutete aus einer zweiten Platzwunde an der Stirn. Vor einer Stunde hatten sie es geschafft einen Notruf abzusetzen. Als die Kollegen eintrafen war Dieter am Lenkrad und Jenny am Haltegriff gefesselt. “Ja ihr seid doch ausgebildet? Habt ihr denn keine Handschellen benutzt? Sie hat euch schon einmal reingelegt...verdammt!” stieß Ben wütend aus. “Du hast doch selbst gesagt, dass wir sie nicht brauchen!” fauchte Jenny zurück. Ben schluckte. Das hatte er total vergessen. Er kannte Connys Dickschädel. Sie würde den Plan nun allein durchziehen. Er musste sie erreichen. “Was ist mit ihrem Handy?” wollte er wissen. “Das Handy liegt doch noch hier. Sie hat es vergessen, oder absichtlich liegen lassen. “mischte sich Susanne an und hob das Telefon hoch. “Verdammt...so ein verdammter Sturkopf. Was ist mit den Suchmanschaften die die Bunker durchsuchen sollen?” wandte Ben sich an die Sekretärin. “Sie haben bisher die Hälfte durch. Noch keine Spur von Semir.” gab sie zur Antwort. Ben sah auf die Uhr. “Die Zeit läuft ab. Ich versuche bei dieser Ingrid herauszufinden wo Conny steckt.” stieß er aus und verschwand. Jenny sah Dieter an. “Wir haben richtig Scheiße gebaut oder?” fragte sie. Dieter zog die Schultern hoch. “Ben entschuldigt das schon. Aber die persönliche Schmach sich von so Einer....überwältigen zu lassen und das gleich zweimal nacheinander, das ist schlimmer.”stöhnte Dieter. Jenny nickte. “Das wird sie mir büßen. Noch einmal wird sie keine Chance haben.” stimmte sie ihm zu. “Frau Dorn, Herr Bonrath! In mein Büro!” riss Kim sie aus ihrem Gespräch. Nur wenig später saßen sie der Revierleiterin gegenüber. “Wie bitte konnte es passieren?” wollte Kim wissen. “Wir konnten nichts machen. Sie griff auf einmal meine Waffe und hat uns bedroht! Was sollten wir denn tun?” stellte Jenny die Gegenfrage. “Warum hatte Cornelia Braun keine Handschellen? Das ist Vorschrift!” erinnerte Kim die Beiden. “Weil Ben....also Herr Jäger uns sagte, dass wir darauf verzichten können und Cornelia Braun hatte sich entschuldigt. Deshalb.” maulte Dieter. “Es ist völlig egal was Herr Jäger sagt. Künftig halten Sie sich an die Vorschriften! Ist das klar?” fauchte Kim zurück. Jenny und Dieter nickten.