Beiträge von Elvira

    Du weisst schon,wie lange das ist,bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag?

    Ja es sind genau drei Tage. Also nicht lange. :D

    Gibts in deiner alten Heimat nicht wenigstens ein Internetcafe,oder bist du da auf einer einsamen Insel im Nordmeer?

    Da gibt es schon Internetcafes...und auch meine Mama hat Internet, aber...ich habe keine Zeit. Ich habe eine große Familie die ich alle besuchen muss. :D

    Pass dann wenigstens auf dich auf,dass du wenigstens heil zurückkommst.Lauter bange Fragen-Elli,du machst mich fertig.LG susan

    Ich passe sehr gut auf. Ach so....das Fertigmachen habe ich ziemlich gut drauf :D:D:D

    Ben duckte sich unter dem Schlag weg und teilte nun aus. Erst holte er Rufus mit einem Tiefschlag von den Beinen und ging dann Klaus Richter an. Doch die Männer waren auf einander eingespielt. Klaus wich seinem Schlag aus und Ben stolperte von seiner in den Schlag gelegter Wucht nach vor. Er fiel in den Sessel, konnte jedoch mit einer schnellen Drehung verhindern ganz mit ihm umzukippen. Bevor er sich aufrappeln konnte griff Rufus ihn wieder an. Ein gemeiner Tritt riss Ben von den Beinen. Er stürzte und riss den Sessel nun mit sich. Noch brauchte er eine kurze Weile bis er den Tritt verdaut hatte, doch weder Richter noch Parker wollten ihm die Pause gönnen. Klaus lachte höhnisch und schlug mit der Faust zu. Ben schrie auf. Der Schlag hatte verdammt viel Dampf. Ben glaubte sein Magen würde auseinander gerissen. Wut kam in ihm auf. Er sah Klaus erneut auf sich zukommen und schlug mit aller Wucht zu. Klaus sackte zusammen und Ben hielt ihn für bewusstlos. Ein schwerer Fehler, denn als er sich wieder Rufus zuwandte sprang Klaus auf und schlug mit seiner Waffe auf Bens Kopf ein. Ben schrie auf und ging benommen zu Boden, doch er wurde nicht bewusstlos. Er fühlte wie sich das Blut klebrig durch seine Haare wühlte und schließlich seinen weißen Teppich nässte. Er drehte sich um, um sich zu wehren, doch als er die Männer ansah zielten sie mit ihren Waffen auf ihn. Ben wusste genau, dass jede Bewegung nun seine letzte sein konnte. „Willkommen in der Hölle, Ben. Du wirst sie jetzt durchlaufen und ich verspreche dir etwas…Am Ende wartet der Tod auf dich und auf Manuel.“ kam wütend von Rufus. „Wo ist er? Wo ist Manuel“ kam stöhnend von Ben. Immer noch dröhnte der Schädel. Rufus lachte gehässig. „Oh.....der arme Manuel fühlt sich nicht ganz wohl...“ lächelte er. „Was hast du mit ihm gemacht?!“ schrie Ben ihn an. Er wäre dem Mann am liebsten an die Gurgel gesprungen, doch er hielt sich zurück, denn die Waffen sprachen eine eindeutige tödliche Sprache. „Nur keine Sorge...noch lebt er. Ich bringe dich hin...aber ich warne dich...ein Trick und du hast die ganze Ladung in deinem Körper. Und auch Schrot kann tödlich sein.“ Klaus Richter, der zweite Mann im Bunde kam auf Ben zu und legte ihm seine eigenen Handschellen an. „so...nur zur Vorsicht...Bulle...“ sagte er. Dann zerrte er Ben hoch und stieß ihn vorwärts.

    Ben wurde zu einem Wagen gebracht. Er sah sich um, doch niemand schien auf der Straße. Das Haus war ruhig. „Rein!“ fauchte Rufus Parker ihn an und verstärkte den Befehl mit einem Schlag in die Rippen. „Das bringt euch nichts!“ versuchte Ben, doch Rufus wollte es nicht hören. Er schlug kurzerhand mit der Waffe zu und Ben sackte zusammen. Klaus fing ihn auf. „Wir können ihn auch in den Kofferraum werden.“ schlug er vor. Rufus lachte auf und nickte. „Aber er wird geknebelt. Nicht das er um Hilfe schreit und einer seiner Kollegen ihn hört.“ warnte er. Klaus nickte. Er suchte kurz im Wagen und fand Klebeband. Damit verklebte er Ben den Mund als er im Kofferraum war. Auch die Füße von Ben wurden mit Klebeband fixiert. „So mein Freund…und nun wirst du in die Hölle gehen.“ lachte Klaus. Er schlug den Deckel zu und stieg auf den Beifahrersitz. Die Fahrt ging los. „Wir werden uns jetzt noch ein paar Tage abwarten. Manuel wird morgen zusehen, wie wir Ben systematisch fertig machen. Übermorgen wird Ben es sein der zusieht. Und dann werden wir sie durch den Wald hetzen und jagen. Wie ein Jäger den Hasen jagt. Pfeil und Bogen werden wir uns besorgen, genau wie du gesagt hast.“ grinste Rufus. „Die Frage ist nur, was machen wir mit Walter? Er wird sicher Wache schieben.“ harkte Klaus nach. „In jedem Krieg gibt es auch unschuldige Opfer. Wichtig ist, dass Manuel und Ben jetzt lernen was es heißt zu leiden. Wir haben acht Jahre gelitten. Die Beiden werden ein paar Tage leiden. Wir werden nur etwas härter mit ihnen umgehen.“ grinste Rufus. Er fuhr in einem gesitteten Tempo durch die Stadt um ja niemanden aufmerksam zu machen. So erreichten sie dann auch ihr Versteck. „Ich bringe Ben dann mal zu Manuel. Die können ihr Wiedersehen feiern.“ gab Klaus von sich und stieg aus. Rufus war einverstanden. Klaus öffnete den Kofferraum. Ben sah ihn an. „Oh…du bist schon wach…fein, dann kannst du auch allein laufen.“ lachte er. Mit einem kurzen Ruck nahm er Ben das Klebeband von den Beinen. Das auf dem Mund blieb drauf. Er stieß Ben vorwärts. Dieser taumelte kurz, doch vor Klaus würde er nicht kriechen. „Rein da!“ forderte er ihn auf. Ben ging voran. Es ging in einen Keller, der sicher schon bessere Tage gesehen hatte. „Warte!“ kam der nächst Befehl. Ben drehte sich um. Er sah Klaus direkt in die Augen. Dieser öffnete ohne den Blick von Ben zu wenden eine Tür und grinste ihn an. Er zog Ben das Klebeband vom Mund. „Rein da!“ befahl er und unterstützte diesen Befehl mit einem Wink mit der Waffe. Ben zog die Schultern hoch und folgte dem Befehl. „Viel Spaß beim Wiedersehen feiern!“ verhöhnte Klaus ihn und schloss die Tür.

    Kim saß mit Ben im Wohnzimmer der Schutzwohnung und ging die Akten durch. „Verdammt, hier finden wir nicht wirklich was.“, schimpfte sie, warf den Ordner auf den Boden und stand auf. Sie ging zum Fenster und starrte in die pechschwarze Nacht hinaus. Ihr überkam ein schockartiger Schüttelfrost, dabei war die ganze Wohnung geheizt. „Chefin, ist alles in Ordnung mit ihnen?“, wollte Ben wissen und stand plötzlich neben ihr. Sie sah ihn an und verspürte plötzlich das Bedürfnis nach menschlicher, zärtlicher Nähe. Sie sah Ben mit schmachtenden Augen an. Dieser wusste nicht, wie ihm geschah, als er ihre Hand an seinem Arm spürte. „Frau Krüger... bitte.“, bat er vorsichtig und erst jetzt realisierte sie, was sie tun wollte. „Tschuldigung.“, meinte sie und nahm von Ben wieder Abstand. Wo waren wir?“, wollte sie dann wissen und ging wieder zu den Akten. „Ich habe mir mal die Protokolle des Ausbruchs dieses Goltan Aranys durchgelesen. Laut Aussage des Wärters hat er sich scheinbar die Pulsadern versucht aufzuschneiden und ist dann auf dem Weg ins Krankenhaus geflohen.“, meinte Ben und Kim sah ihn an. „Und dann?“, wollte sie wissen. „Tja, er hat den Krankenwagen gekapert und dem Justizbeamten die Waffe geklaut. Die Fahndung hat nichts ergeben.“, erwiderte Ben und stand dann auf. „Ich muss noch einmal kurz in die PASt, bin aber gleich wieder da.“, meinte er und ging zur Tür. Kim nickte und sah Ben hinterher. Jetzt war sie ganz allein, dachte sie, als die Tür ins Schloss fiel.

    Ben fuhr schnurstracks zur PASt und wollte etwas über diesen André Schaller herausfinden, so hatte Semir ihn doch genannt, dachte Ben und parkte seinen Mercedes. Schnell ging er ins Büro und schaltete den Computer an. Was war noch mal sein Passwort? Ah ja... genau. Schnell wanderten seine Finger über die Tastatur und tippte den Namen André Schaller in das Suchregister ein, doch es ließ sich kein Ergebnis finden. Ben stutzte. Keine Vorstrafen, kein nichts, aber er kannte diesen Typen doch, jedenfalls dachte er das. Hm, mal im Melderegister schaun, war sein nächster Gedanke. Sofort huschten die Finger wieder über die Tastatur und auch hier war alles negativ. Ben stutzte erneut. Gab es diesen Namen überhaupt? Wer war der Typ dann und warum wohnte er neben Semir? Fragen über Fragen schossen Ben durch den Kopf. Diese Fragen konnte ihm nur einer beantworten und so beschloss er, zu diesem André Schaller zu fahren. Er verließ die Station wieder und war einige Minuten später vor der Haustür des vermeintlich nicht existierenden Mannes und klingelte, obwohl schon alles dunkel war. Er sah dann, wie das Licht im Flur anging und dumpfe Schritte waren auf der Treppe zu hören. „Was wollen sie zu nachtschlafender Zeit?“, fauchte André, als er die Tür aufmachte und Ben sich sofort ins Haus drängte. Das hätte er mal besser sein gelassen.

    „Was soll das denn jetzt?“, fauchte der junge Musiker und wusste nicht, wie ihm geschah, als Ben ihn am Kragen packte. „Wer sind sie?“, fragte er drohend. „Was? Ich bin André Schaller.“, meinte dieser und sah in zwei entschlossene Augen. War er enttarnt worden? Wusste Semir davon? Verdammt, das Risiko musste er ausschalten. Ben ließ von ihm ab und sah sich im Wohnzimmer um. Das hätte er besser nicht getan. André sah sich um und packte dann ein schweres Buch und zog es Ben mit einer brachialen Wut über den Schädel. Sofort sackte dieser benommen zusammen und verschwand im Dunkeln der Bewusstlosigkeit. André sah sich um. Er musste diesen Störenfried irgendwo hinbringen, wo er keinen Schaden anrichtete und vor allem, wo er niemanden von ihm erzählen konnte. Da hatte er die Idee. „So mein Freund.... erst einmal in den Keller mit dir... dort ist es zwar ungemütlich, aber immer noch besser, als wenn du mir den Job versaust.“, knurrte André und schulterte Ben. Das Haus, was er hier hatte, war schön groß und André liebte besonders die stabilen Türen. Doch wenn er den Kerl hier eh knebelte und fesselte, konnte er sich nicht bewegen. Allerdings musste er bedenken, dass sein Auto vor der Tür stand und das seine Kollegen ihn sicher suchen würden. Er war der Kollege von Semir.... vielleicht bedeutete er ihm doch mehr... wie wäre es....? Ja....viel Besser als Frau und Kind in der Gewalt....er würde Semir zwingen für ihn die Krüger zu erschießen....wenn nicht, dann ist der Kerl hier dran... dachte André. Er ließ Ben ziemlich unsanft zu Boden und nahm seine Handschellen heraus. Dann fesselte er ihn mit dem Rücken an einem sehr stabilen Rohr. Zum Schluss brachte er ein Stofffetzen den er als Knebel benutzte. Mit einer alten Wäscheleine, die auch noch Draht beinhaltete band er diesen so fest, das Ben ihn nicht ausspucken konnte. Nun musste er nur noch den Wagen verschwinden lassen. Aber das war ein Leichtes.

    Semir sah Andrea an. „Weißt du... ich glaub, der André ist gar nicht so schlecht. Immerhin hat er unserem Engel das Leben gerettet. So was ist absolut nicht zu verachten.“, gab er zu. Andrea nickte. „Ja und du wirst direkt eifersüchtig, weil er mich anschaut...“, lachte sie leise. „Na hör mal.... du gehört zu mir und ich werde dich behüten wie ein teurer Schatz... du bist für mich unbezahlbar und das gleiche zählt für Aida... dass ich dann misstrauisch werde, weil du dich mit anderen Männern vergnügst...dann...“, fing Semir an. „Vergnügen? Semir, ich habe mich nur mit ihm unterhalten. Und du hast es ja auch getan.... Was ist mit Hotte?“, wollte Andrea wissen. Semir zog die Schultern hoch. „Wir können nur abwarten. Dieter ist tag und Nacht bei ihm. Die Chefin hat ihn vom Dienst frei gestellt. Ich hoffe, der wird wieder.... Ich kann mir die PAST nicht ohne unseren Brummbären vorstellen.“, kam leise von Semir. Andrea spürte, dass er sich sorgte. „Ich werde direkt morgen früh mal hinfahren und schauen.“, versprach sie. Semir nickte. „Das ist eine sehr gute Idee... so und nun sollten wir schlafen... immerhin haben wir es ja schon nach Mitternacht.“, lachte Semir und trug seine Frau die Treppen ins Schlafzimmer hoch. „Oh...hat da jemand Lust auf türkisch Kuscheln.“, gurrte sie ihm ins Ohr. Ein verschmitztes Grinsen von Semir zeigte, dass sie damit genau richtig lag.

    Ich finde, du solltest immer zwei Teile einstellen, wenn jemand Geburtstag hat........oder wenn es irgendwo in Deutschland schneit........oder auch an schrecklichen Regentagen........oder wenn`s auch nur ein bisschen nieselt........oder wenn der Himmel so bedeckt ist und die Sonne nur ganz selten rauskommt...... :D

    lol ja ich weiß...oder wenn irgendwo ein Vulkan ausbricht, ein Erdbeben geschieht...eine Bombe explodiert....wie soll ich denn da in aller Ruhe neue Geschichten erfinden? Na ich mach das schon.....aber der Teil war diesmal wirklich eine Ausnahme...es ist schließlich Weihnachten und jetzt komm eine schlimme Nachricht für euch.....nur noch heute und morgen gibt es einen Teil, dann müsst ihr euch bis zum zweiten Weihnachtstag gedulden wenn ich wieder in der Zivillisation bin.

    Extra für Katrin 88 zum Geburtstag....

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    Ben kam am alten Hotel an. Es war vor Jahren einem Feuer zum Opfer gefallen und viele Gäste waren verletzt worden. Seit diesem Vorfall stand es leer. Viele Räume waren nicht mehr bewohnbar und einige waren sogar eingestürzt. Keiner würde dieses Haus mehr freiwillig betreten wenn es nicht sein musste. Und auch Ben hatte ein ziemlich mulmiges Gefühl dabei. Nur langsam ging er in das halb verfallene Haus. Es war dunkel und immer noch war dieser Brandgeruch wahr zu nehmen. Warum wollte sich Manuel ausgerechnet hier mit ihm treffen? Warum nicht im Revier oder zuhause? Warum in diesem verfallenen Gebäude? „Manuel?“ rief er, als er die ehemalige Empfangshalle betrat. „Es kam keine Antwort. „Manuel? Bist du hier?“ wiederholte er. Wieder kam nichts. „Manuel? Wo ist du denn?“ versuchte er erneut. Doch es blieb ruhig. Ben ging weiter durch die Ruine und sah sich aufmerksam um. Ein Geräusch ließ ihn zusammenzucken. Sofort griff er nach seiner Waffe und richtete sie in die Richtung. Mit der Taschenlampe versuchte er die Ursache des Geräuschs auszumachen. Eine Ratte huschte schnell aus dem Lichtkegel. Ben atmete tief durch und ging weiter. Nur wenig später war hinter ihm erneut ein Geräusch zu hören. Wieder drehte er sich um und leuchtete sofort mit der Lampe. Nichts war zu sehen. „Manuel? Bist du das?“ wollte er wissen. Es blieb nach wie vor ruhig. Mist...dachte er nur. Warum rief Manuel ihn an, bestellte ihn hier her und dann kam er nicht. Ben wartete noch eine Stunde und sah sich genau um. Nichts deutete darauf, dass sein Freund ihn erwartete. Resigniert fuhr Ben nach Hause. Doch bevor er den Feierabend einläutete meldete er sich bei Susanne ab, damit sich niemand sorgte. Wenn Semir schon frei hatte, dann konnte er auch pünktlich Feierabend machen. Er stellte den Wagen in die Tiefgarage und ging fröhlich pfeifend die Treppen hoch. Er schloss die Tür zu seiner Wohnung auf, zog die Schuhe aus und ließ sich auf die Couch fallen. „Sie sind wieder da...“ hörte er noch einmal die Worte von Manuel. Sollten Rufus Parker und Klaus Richter wirklich auf Rache aus sein? Wenn ja, dann musste er Semir informieren. Ben nahm sein Handy und rief ihn an. „Semir! Ja...ich weiß es ist dein freier Tag. Aber ich würde nicht anrufen wenn es nicht wichtig wäre.“ erklärte er. „Ben... was immer es ist. Es muss bis morgen warten. Andrea wird stinksauer und das will ich nicht.“ kam von Semir. „Ich...“ versuchte Ben erneut. „Nein! Ich komme morgen etwas früher zu dir und dann können wir reden. Einverstanden?“ schlug Semir vor. Ben war einverstanden. Wenn er geahnt hätte, dass es mehr als brannte dann hätte er darauf bestanden, das Semir sofort kam. Doch so nahm das Schicksal seinen Lauf.


    Rufus Parker sah Klaus Richter an als sie in dem Raum saßen was ihnen als Wohnzimmer diente. „Hast du die private Adresse von Ben herausgefunden?“ wollte er wissen. „Ja...und unser Goldjunge wohnt in einer richtig noblen Gegend. Ich habe mal meinen Freund angerufen, der arbeitet wohl für den Vater von Jäger als Polier. Er hat ein Apartment in Dünnwald. Er wohnt allein und hat keine Einbruchsicherung. Ich dachte du wolltest ihn im Hotel abfangen?“ kam neugierig von Klaus. „Das sollte Manuel auch denken. Das schlechte Gewissen, das er daran schuld ist, das wir Ben gefangen haben, lässt in mir ein Glücksgefühl aufkeimen. Er wird sich die Vorwürfe machen. Ich habe mir gedacht, dass wir langsam mit der Folter anfangen. Erst werden wir sie hungern lassen. Ein oder zwei Tage...“ schlug er vor. Klaus schüttelte den Kopf. „Das dauert zu lange. Die Kollegen von Ben werden sicher nicht einfach abwarten bis er sich meldet. Ich habe mal nachgeforscht und herausgefunden dass die auf dem Revier wo er ist, ein familiäres Verhältnis haben. Wir müssen schnell handeln. Lass sie uns zwei Tage im Keller schmoren und dann werden wir sie jagen. Ich weiß auch schon wo wir vernünftige Waffen herbekommen.“ setzte Klaus dagegen. „Ich bin ganz Ohr!“ grinste Rufus. „Du kennst doch noch den Schießclub wo wir beide vor unserem Absturz waren. Die Waffen dort sind die Besten. Die Armbrüste sind alle sehr gepflegt und die haben diese Pfeile mit Widerharken. Nicht diese glatten Pfeile. Was meinst du woher ich meine erste Waffe habe.“ lachte Klaus. „Ich will gar nicht wissen wie du dran gekommen bist. Aber ich finde es genial wie du selbst mit den Drogen im Körper denken kannst. Also gut...dann holen wir uns dort zwei Waffen. Dann haben wir eine in Reserve.“ stimmte Rufus zu. „Aber erst holen wir uns Ben Jäger.“ hängte er an. Nur wenig später standen sie vor der Eingangstür zum Haus wo Ben Jäger das Apartment bewohnte. Den Zutritt verschafften sie sich mit Hilfe eines Dietrichs. „Hereinspaziert…“ grinste Klaus und richtete sich wieder auf. Er ließ die Tür nach innen schwingen. „So…dann wollen wir doch mal sehen wie hoch Freund Ben wohnt. Ah…. hier… Ben Jäger...“ wies er auf ein Klingelschild. Rufus legte sein Ohr an die Tür. Der Fernseher war zu hören. „Okay…meinst du, du kriegst die Tür ohne Geräusche auf?“ wollte er von Klaus wissen. „Sicher …das ist eine meiner leichtesten Übungen.“ grinste dieser. Bevor er sich jedoch ans Werk machen konnte, hörten sie jemanden kommen. Sie stellten sich so an die Tür und taten als würden sie auf den Bewohner warten. Ein älteres Ehepaar ging an ihnen vorbei und grüßte freundlich. Rufus verbeugte sich leicht und auch Klaus lächelte. Dann machte er weiter und tatsächlich war die Tür in wenigen Sekunden auf. Leise schlichen sie die Männer in die fremde Wohnung. Im Wohnzimmer trafen sie dann auf dem schlafenden Ben, der vor dem Fernseher eingenickt war. Rufus grinste Klaus an. „sieht er nicht süß aus, wenn er schläft?“ flüsterte er ihm zu. Doch genau in diesem Augenblick öffnete Ben Jäger die Augen und sah die Männer verwirrt an. „Rufus!“ stieß er aus, sprang vom Sofa und ging sofort in Abwehrstellung. Ehe Rufus Parker sich versah, küsste Bens Faust seine Nase. „Hallo Ben!“ stieß er aus und wischte sich das Blut weg. „Was wollt ihr?“ fauchte Ben und tänzelte um seine Gegner die versuchten ihn in die Enge zu treiben. Rufus lachte. „Nicht viel… nur dich! Du wirst genau wie Manuel für den Verrat bezahlen.“ stieß er aus und schlug zu.

    Rufus Parker legte das Handy weg. „Das war sehr gut, Manuel. Das hast du ganz toll hinbekommen. Und nun fahren Klaus und ich zum Hotel und holen Ben hier her. Dann könnt ihr euch noch austauschen, bevor die Hölle für euch beginnt. Genau wie für Klaus und mich es begannen hatte. Es gibt allerdings einen kleinen Unterschied. Wir haben acht Jahre leiden müssen. Ihr werdet nicht so lange leiden. Dafür aber um so heftiger.“ versprach Rufus Parker. Manuel Zöllner sah ihn an. „Rufus...es hat doch keinen Sinn. Gibt auf und lass diese Rache. Wenn du jetzt aufgibst, dann kannst du mildernde Umstände bekommen. Was bringt dir die Rache denn noch?“ wollte er wissen. „Genugtuung! Für all das, was ich durchmachen musste und für das was Klaus durchmachen musste. Soll ich es dir aufzählen? Ich musste auf alles verzichten, was das Leben zu bieten hatte! Meine Familie ist daran zerbrochen! Meine Kinder wollen nichts mit mir zu tun haben! Meine Frau hat sich von mir abgewandt! Und da fragst du was sie mir bringt? Und was ist mit Klaus? Auch seine Frau hat in verlassen! Er hat angefangen Drogen zu nehmen. Weißt du warum? Weißt du das? Weil er im Knast gelernt hat, das einiges mit Drogen leichter zu ertragen ist. Sieh ihn dir an! Er ist ein Wrack! Er spritzt mittlerweile alle drei Stunden weil er es braucht. Wenn du high bist, hat er mir erzählt, dann sind die Dinge nicht mehr so schwer. Dann sind sie einfacher. Aber es hat einen Nachteil. Man wird süchtig. Und irgendwann setzt man sich den goldenen Schuss, weil man das Leben satt hat! Er will die Rache genau wie ich. Für mich zählt nicht, dass du ein guter Mensch bist, dass du Familie hast oder nicht mehr bei der Polizei bist! Das ist mir völlig egal. Du bist Manuel Zöllner und du hast mich mit Ben Jäger in den Knast gebracht! Ihr werdet dafür bezahlen!“ fauchte Rufus Parker ihn an. Er ging ein Stück weg und drehte sich noch einmal um. „Vielleicht setzte ich dich auch unter Drogen? Oder Ben? Oder euch Beide. Obwohl...dafür ist mir das Zeug zu schade. Dann kann Klaus sich eher damit vergnügen. Wenn ihr fertig seid, dann hättet ihr es euch gewünscht, dass ich es getan hätte“ lachte er. Gemeinsam mit Klaus verließ er den Raum und die Tür schlug zu. Manuel hörte den Schlüssel. Die Dunkelheit machte sich um ihn breit. Was sollte nun passieren?

    Semir zahlte die Rechnung im Café und bedankte sich noch einmal bei dem Arzt. „Sie sollen die Kleine heute im Auge behalten. Wenn etwas ist, dann wenden Sie sich sofort ans Kinderkrankenhaus. Aber ich denke es ist alles in Ordnung. Sie wird sicher in ein paar Stunden sehr müde sein. Legen Sie sie dann einfach ins Bett und lassen sie schlafen. Aber immer wieder zu ihr schauen.“ ermahnte der Arzt. „Danke für alles Doc...“ lächelte Semir nervös. „Kein Problem. Ich wünsche Ihnen alles gute.“ verabschiedete sich der Mediziner. Semir verschwand mit seiner Familie in Richtung Auto. Sie stiegen ein und er gab Gas. „Ich hoffe nur das wirklich nichts mehr nachkommt.“ meinte er während der Fahrt nach Hause. Andrea sah besorgt auf Ayda. Ihre Tochter sah aus dem Fenster. „Ist alles in Ordnung mein Schatz?“ fragte sie. „Mein Kopf tut weh!“ beklagte sich das kleine Mädchen. „Sicher eine Nebenwirkung der Spritze“ mutmaßte Semir. „Wenn wir gleich zuhause sind, dann legst du dich auf die Couch so wie Papa das macht, wenn er krank ist.“ schlug Andrea vor. „Ich will aber in meinem Bett liegen und schlafen. Ich bin müde.“ gab Ayda zurück. „Okay....wenn du schlafen willst, dann bringt der Papa dich später ins Bett.“ nickte Andrea. Damit war auch Ayda einverstanden. Semir hielt den Wagen auf der Einfahrt und ließ Andrea und die Kinder aussteigen. Emelie verstand nicht was passiert war und sah von einem zum Anderen. Andrea zog beide in die Wohnung während Semir das Auto verschloss. Später im Wohnzimmer stellte Andrea fest, das Ayda Fieber hatte. „Ich habe Angst, dass doch noch etwas passiert.“ gab sie zu bedenken. Semir sah sie an. „Wir werden sehen. Lass sie jetzt erst einmal schlafen. Ich denke es wird morgen schon besser aussehen, aber sie sollte zuhause bleiben.“ schlug er vor. Ayda war bereits in tiefen Träumen. Andrea nickte. Sie sah immer wieder besorgt auf ihre Tochter. „Ich mache Emelie fürs Bett fertig. Bleib du bei ihr.“ ließ Semir verlauten. „Danke mein Schatz.“ hauchte Andrea und gab ihrer Kleinsten einen Kuss. „Schlaf schön mein Engel.“

    Andrea sah zu wie Aida auf der Einfahrt spielte. „Komm mein Schatz...der Papa kommt gleich nach Hause und wir müssen doch kochen...“, sagte sie sanft. Doch Aida schien es anders zu sehen. Sie wollte noch etwas spielen. Andrea zog sie sanft hoch. „Also gut... aber nur fünf Minuten...“, ermahnte sie die Kleine lachend und ließ sie noch etwas laufen, da ihr Handy klingelte. Sie sah auf dem Display, dass es Semir war und ließ Aida ein klein wenig aus den Augen. „Semir? Was gibt es denn?“, wollte sie wissen. Semir erzählte ihr was passiert war. Geschockt über den Vorgang sah Andrea zu Aida. „Oh mein Gott... wie geht es Hotte denn?“, wollte sie wissen. In diesem Augenblick hörte sie Bremsen kreischen. Als ob eine Eingebung sie ermahnen wollte drehte sie sich zur Straße. Aida war nirgends zu sehen. „AIDA!!“, schrie sie. Das Mädchen stand direkt auf der Straße und sah sich um. „MAMA!!“, gab sie zurück. „NEIN!!!“, schrie Andrea entsetzt als sie sah wie das Auto auf sie zuraste. „AIDA!!!“, sie ließ ihr Handy fallen und rannte los. Doch sie wusste genau, dass sie ihre kleine Tochter nie erreichen konnte. Nicht vor dem Auto.

    Semir hörte den entsetzten Schrei und das Kreischen von Bremsen. „Oh mein Gott!! Nein...bitte nicht...“, stieß er aus. Ben sah ihn an und auch Kim warf ihm einen Blick zu. „Was ist?“, wollte Ben wissen. „Andrea...sie...hat laut nach Aida geschrieen... und...ich habe Bremsen kreischen gehört...wir müssen sofort hin....wir müssen ...“, stammelte er. Ben nickte und gab Gas. Mit Blaulicht und Sirene kamen sie schnell voran und erreichten Semirs Haus innerhalb von zehn Minuten. Ein Wagen stand vor dem Haus quer auf der Straße, Kollegen der Stadtpolizei und ein Krankenwagen. Mitten in der Gruppe sah er Andrea stehen. „Nein...bitte nicht...“, kam entsetzt von Semir und er stieg mit weichen Knien aus. Langsam wie von Fäden gezogen ging er zur Unfallstelle. Eigentlich wollte er nicht hinsehen, aber er musste... er musste Gewissheit haben. Und dann sah er Andrea, die Aida fest an sich drückte und weinte. Neben ihr stand André Schaller, der neue Nachbar. Er versuchte Andrea zu beruhigen, was bei Semir wieder eine Eifersucht aufsteigen ließ. Nun ging er mit festen Schritten auf die Drei zu. „Was ist passiert?“, fragte er heiser und versuchte seine Eifersucht im Zaun zu halten. „Semir.... André.... er...er hat Aida gerettet...er unserem Engel das Leben gerettet...“, stieß Andrea weinend aus. Semir sah zu André. „Ich...ich hab gesehen, wie Ihre Frau telefonierte und...die Kleine auf der Straße...das Auto...der Kerl hatte viel zu viel drauf und ich bin dann also .... ich hab...die Kleine gepackt und bin dann zur Seite... Der Typ hat sich erschrocken und ist dann in das Auto dort gekracht...“, erzählte der Mann. Semir sah ihn ungläubig an. André schien den Blick nicht richtig deuten zu können. War es nun Freude oder war es schon wieder Eifersucht? „Danke.“, kam es dann stockend von Semir. „Danke, dass sie meine... unsere Tochter gerettet haben. Wie kann ich ihnen das jemals danken?“, kam es freudig von Semir und auch er fing an, eine Träne zu vergießen. „Nicht... nicht der Rede wert.“, meinte André und musste schlucken. Donnerwetter, da hatte er mal, statt Leben auszuknipsen, ein Leben gerettet. Ließe sich daraus nicht etwas machen?

    Ben sah der ganzen Szenerie angelehnt am Wagen zu. Er war froh, dass Aida nichts passiert war. Doch irgendwas störte ihn an diesem Nachbar, aber er konnte nicht sagen, was es war. Dennoch machte er sich Sorgen, doch Semir kam auf ihn zu. „Ben... fahr bitte mit der Chefin zu ihr und dann in die Schutzwohnung. Ich komme später nach.“, meinte er über glücklich und Ben nickte nur. Doch Semir sah auch, dass Ben seine Stirn in nachdenkliche Falten geschlagen hatte. „Was hast du?“, wollte Semir wissen, als er sah, dass sein Partner zu seinem neuen Nachbar, dem Retter seiner Tochter, mit skeptischem Blick ansah. „Ich weiß nicht, aber mir kommt es so vor, als habe ich diesen Kerl schon irgendwo einmal gesehen.“, meinte Ben dann und blickte André dann direkt in die Augen. Irgendwas war in diesen Augen, dass es Ben eiskalt den Rücken runterlaufen ließ. „Ach komm, fahr die Chefin jetzt zur Schutzwohnung.“, bat Semir und Ben nickte dann. Er stieg in den Wagen und fuhr mit Kim davon. Semir ging zu seiner kleinen Familie zurück und sah André nun mit vollkommen anderen Augen. Für ihn ging nun einmal die Familie über alles und da André seine über alles geliebte Tochter gerettet hatte, war aller Groll gegen ihn vergessen. „André, was halten sie davon, wenn sie heute Abend unser Gast sind?“, wollte Semir wissen. Der Musiker lächelte. „Sehr gern, aber nur, wenn wir uns dann duzen.“, lachte er und reichte Semir die Hand. Dieser nahm sie dankend an.

    Ben und Kim waren schnell in der Schutzwohnung angelang. Noch immer grübelte Ben darüber nach, woher er diesen Typen kannte. Doch er schob die Gedanken erst mal beiseite. Jetzt war das Leben seiner Chefin wichtiger. „Es ist zwar nicht so komfortabel, aber für die nächsten Tage wird es reichen.“, meinte er dann und ließ den Koffer auf den Boden fallen. Kim sah sich um. Gemütlich war etwas ganz anderes, dachte sie bei sich. Das LKA spart aber auch an allen Ecken und Enden, waren ihre nächsten Gedanken. „Hm, dann werde ich mal auspacken.“, meinte sie, nahm ihren Koffer und ging in das große Zimmer, während es sich Ben im gegenüber liegenden Zimmer bequem machte. Vorher prüfte er aber die Türen und Fenster. Alles war zu und einbruchssicher, so hoffte er. Mit Adleraugen suchte er die Umgebung ab. Da sie sich im achten Stock befanden, lagen sie höher, als die anderen Häuser der unmittelbaren Umgebung. Dennoch, ein guter Scharfschütze konnte auch aus über einem Kilometer Entfernung treffen und nach allem, was Hartmut erzählt hatte, wurde Petrovic nicht einfach nur erschossen. Er wurde regelrecht hingerichtet. Die Kugel trat in den Hinterkopf ein und auf der anderen Seite wieder aus. Eine ungeheure Durchschlagskraft. Wenn er sich vorstellte, dass die Chefin womöglich auch .... nein, das wollte er nicht denken. Das durfte er nicht denken. Er ging an Kims Zimmertür vorbei und hört ein leises Schluchzen. Einen Moment verharrte Ben und wusste nicht, was er tun sollte.

    „Das dauerte viel zu lange! Bringen Sie sie rein!“ befahl ein Besucher des Eiscafés. Semir sah ihn erstaunt an. „Ich bin Arzt!“ erklärte er. „Sie ist gestochen worden!“ kam von Semir. „Okay….ich brauche nur einen kleinen Moment.“ lächelte der ältere Mann. Andrea fasste sofort Vertrauen zu ihm. „Sehen Sie den roten Wagen am Straßenrand? Auf dem Beifahrersitz ist meine Tasche mit den Instrumenten. Holen Sie ihm bitte.“ wandte er sich an Semir und rechte ihm die Schlüssel. Dieser nahm ihn mit zitternden Händen und rannte zu dem kleinen Sportwagen. Nur wenig später war er wieder da. Der Mann öffnete die Tasche und zog eine Spritze auf. Diese setzte er Ayda, die immer weniger Luft bekam. „Ganz ruhig mein Engel. Ist gleich vorbei.“ redete Andrea auf ihre große Tochter ein. Dann schrie das Mädchen wieder auf. „Schon gut…gleich vorbei…gleich vorbei. Du bist ein ganz tapferes Mädchen.“ lobte der Arzt sie. Ayda verstand nicht wirklich was um ihr herum geschah. „Mama…“ weinte sie verzweifelt. „Ich bin ja hier. Ist alles gut. Es ist alles gut.“ beruhigte sie sie und strich ihr über den Kopf. „ Mir ist schlecht…ich habe Bauchschmerzen.“ beklagte sich das Mädchen. „Wie heißt du denn?“ wollte der Arzt wissen. „Ayda…“ kam weinerlich zurück. „Ayda…das ist ein schöner Name. Der ist viel schöner als meiner.“ lächelte er. Ayda sah ihn erstaunt an. „Wie heißt du denn?“ wollte sie neugierig wissen und irgendwie schienen die Schmerzen wie weg geblasen. „ich heiße Eugen….“ grinste der Arzt. Ayda überlegte kurz. „Meiner ist schöner..“ stimmte sie dann zu. „Ich denke wir können auf eine Klinikuntersuchung verzichten. Sie scheint ja doch recht fit zu sein. Hat sie schon öfter so auf Stiche reagiert?“ wollte er von Andrea wissen. „das ist das erste Mal, dass sie gestochen wurde. Sie ist ja gerade sechs.“ stellte Andrea richtig. „Okay….sechs. Dann sind die Abwehrstoffe noch nicht richtig ausgebildet. Es ist gut möglich, dass sie nur einmal so reagiert, dennoch sollten Sie es im Auge behalten. Ich habe ihr Adrenalin gespritzt. Damit ist der Kreislauf unterstützt und sie bekommt besser Luft. Sie bekommen von mir noch ein Histamin, was sie nur im Notfall bekommen darf. Auch wenn es rein pflanzlich ist, hat es doch Nebenwirkungen.“ erklärte der Arzt. Andrea nickte und bedankte sich. Der Tag war zu Ende.

    Während Semir nach Bens Meinung den Tag genoss musste er sich seinen Berichten zuwenden. Bürodienst war heute angesagt. Er sah auf den Bericht und stöhnte laut. Kim Krüger sah ihm vom Eingang her zu und lachte leicht. „Sie sollten den Tag ohne Semir nutzen und aufräumen. Es stehen noch ungefähr 18 Berichte aus und der Schreibtisch ist auch nicht mehr als solcher zu erkennen.“ erinnerte sie ihn freundlich. Ben nickte nur. Er stöhnte erneut auf und versuche etwas Ordnung zu schaffen in dem er ein paar der Berichte von links nach rechts räumte. „Davon wird es auch nicht besser oder weniger.“ riss ihn Susanne aus den Gedanken. „Ja ich weiß...aber das ist so viel! Warum muss Semir ausgerechnet heute frei haben?“ wollte er von ihr wissen. „Ben...selbst wenn Semir hier wäre, würde es den Haufen nur anwachsen lassen. Dann würdet ihr nämlich draußen sein und du könntest nicht schreiben.“ lachte Susanne. Sie setzte sich auf Semirs Stuhl. „Kannst du mir nicht helfen?“ bat Ben und sah sie traurig an. „Ben, ich habe selbst genügend Arbeit und wenn du es genau wie Semir machen würdest, der das so hat Andrea mir erzählt auch erst lernen musste, dann hättest du jetzt Zeit für dich.“ grinste Susanne. „BITTE!!“ flehte Ben mit sanfter Stimme. Susanne schüttelte den Kopf. „Nein! Da musst du nun durch“ lehnte sie endgültig ab. „Aber du hast so eine tolle Handschrift. Meine Sauklaue kann doch eh keiner lesen.“ setzte Ben dagegen. „Nein Ben. Ich habe keine Zeit.“ lachte sie laut. „Ich lade dich zum essen ein...oder zum Kino. Oder Beides. Du kannst dir das Restaurant und den Film aussuchen. Ich zahle alles!“ versuchte er sie zu bestechen. „Vergiss es!“ lachte Susanne. Sie stand auf und setzte sich wieder an ihren Tisch während Ben sich knurrend an die Berichte machte. Er wünschte sich einen Notfall herbei, oder einen anderen wichtigen Einsatz. Hauptsache er kam hier raus. Doch sein Wunsch erfüllte sich nicht. Das Telefon blieb ruhig. So schrieb er einen Bericht nach dem Anderen. Zwei Stunden später war er bei Nr. 5 und legte ihn zur Seite. Er schüttelte seine Schreibhand die ihm schmerzte. „Nie wieder...“ schwor er sich. Sein Telefon riss ihn aus den Gedanken. „Jäger!“ meldete er sich. „Hallo Ben. Hier ist Manuel.“ hörte er den Anrufer. „Manuel?“ harkte Ben nach. „Manuel Zöllner. Kennst du mich nicht mehr? Wir waren doch zusammen beim LKA. Ben...ich brauche deine Hilfe. Sie sind hinter mir her. Bitte! Hilf mir!“ flehte der Mann. „Was meinst du mit sie?“ wollte Ben wissen. „Parker und Richter! Sie sind wieder draußen! Sie wollen ihre Rache nehmen und du bist auch auf ihrer Liste. Hilf mir bitte!“ flehte der Mann erneut. „Okay, wo bist du?“ fragte Ben nach. „Komm ins alte Hotel „Sunshine“ auf der Rheinallee.“ kam von Manuel. „Okay. Ich komme.“ versprach Ben und beendete das Gespräch.

    Manuel kam im Keller wieder langsam zu sich. „Und wie geht es uns?“ wollte Rufus Parker wissen. „Du wirst mit deiner Rache nicht viel ausrichten. Ben und ich haben euch nicht verraten. Wir haben nur unsere Pflicht getan. Das kannst du uns nicht übel nehmen.“ stöhnte Manuel. Die Wunden taten weh. Rufus hatte sie sogar verbunden doch das geschah sicher nicht aus Nächstenliebe. „Du siehst es so. Ich sehe es ganz anders. Wenn du und Ben die Klappe gehalten hättet dann wären wir nicht aufgeflogen. Wir wollten euch beteiligen. Aber ihr habt abgelehnt. Doch damit nicht genug. Ihr habt uns verpfiffen. Ihr wusste dass wir die Drogen aus der Asservatenkammer holen wollten und ihr habt den Kollegen den Tipp gegeben! Nur deshalb sind wir eingewandert. Aber nicht nur das…wir haben unsere Familien verloren, unsere Frauen, unseren Job und unser Geld. Klaus wurde im Gefängnis von einem der schwulen Insassen vergewaltigt. Und nun hat er Aids. Auch wenn es bei ihm noch nicht ausgebrochen ist. Dafür allein hätte er die Rache verdient.“ erzählte Rufus wütend. Manuel sah ihn an. „Dafür können wir doch nichts. Rufus…ihr habt für die Tat die ihr begangen habt gesühnt. Damit ist es vorbei. Warum gebt ihr keine Ruhe?“ wollte er wissen. Rufus lachte leise. „Weißt du was wir vorhaben? Sobald Ben hier ist, werden wir euch durch den Wald hetzen. So wie du schon mal den Vorgeschmack bekommen hast. Und wir werden euch jagen. Nicht mit Gewehren…sondern wie eben schon mit Pfeil und Bogen. Ich weiß nicht ob es dir aufgefallen ist, aber diese Pfeile sind was ganz Besonderes. Sie haben Widerharken. Wenn du einen von ihnen rausziehen willst, dann reißt du dir die Wunde noch größer. Also lass die Finger davon.“ warnte er seinen Gefangenen. Klaus Richter kam in den Raum. „Ich habe zwar sein Handy, aber da ist keine Nummer von Ben drauf. Ich habe aber auch herausgefunden, dass unser Freund Ben Jäger jetzt bei der Kripo Autobahn untergekommen ist. Er ist ein Asphaltcowboy geworden. Was für ein Abstieg.“ lachte er. „Gut…dann ruft Manuel ihn jetzt an und bestellt ihn zum alten Hotel.“ nickte Rufus. Manuel sah ihn an. „Ich werde Ben nicht für euch in die Falle locken. Niemals!“ schrie er wütend. Rufus beugte sich zu ihm und packte den Pfeil der in seiner Schulter steckte. Er drehte das kleine Stück und Manuel schrie auf. „Du wirst ihn anrufen. Ansonsten drehte ich den Pfeil und ziehe ihn raus. Anschließend werde ich Salz nehmen und es in die Wunde streuen. Weißt du wie schmerzhaft das ist? Ist Ben das wert?“ harkte er nach. Manuel stöhnte nur. „Von mir erfährst du nichts.“ gab er gepresst zurück. „Siehst du das wirklich so? Du und Ben seid schuld an unserer Misere.“ kam nun von Klaus. „..du und Klaus ihr habt die Scheiße gebaut und ihr hättet damit rechnen müssen, dass es nicht für immer gut geht. Das wir euch hinter Gitter gebracht haben, war nur gerecht. Ihr habt es doch gewusst. Ihr ward doch auch Polizisten…“ stöhnte sein Gefangener auf. Rufus nahm den Pfeil erneut und drehte dran. Der Verletzte schrie gequält.

    „MAMA!! GUCK MAL!“ rief Ayda ihre Mutter. Sie war auf einem der höchsten Klettergerüste und hielt sich nur mit einer Hand fest. „AYDA!! Pass auf, dass du nicht fällst!“ kam sofort von Semir. Seine Sorge um seine Tochter stand ihm regelrecht ins Gesicht geschrieben. Andrea lachte leise. „Fein mein Schatz!“ meinte Andrea nur und wandte sich wieder dem Eis zu. Semir sah sie erstaunt an. „Sie könnte runterfallen und sich sehr weh tun!“ beschwerte er sich. „Ja ich weiß. Aber Ayda ist eine wahre Kletterkünstlerin. Sie war schon so oft auf einem Gerüst und ist noch nie runter gefallen.“ erklärte seine Frau. „Ja und? Ich bin auch täglich auf der Autobahn und ein guter Autofahrer, aber ich weiß auch, dass ich einen Unfall bauen kann. Ich muss ja nicht schuld sein!“ setzte Semir dagegen. „Semir! Sie ist gerade mal einen Meter über den Boden und du bist mit 150 Sachen auf der Autobahn. Das kann man nicht vergleichen.“ stellte Andrea richtig. „Nun ja…aber wenn man nicht so kleinlich ist, dann kann man das schon vergleichen. Sie bringt sich in Gefahr und du siehst zu. Mehr sogar…du lobst sie noch dabei!“ maulte Semir. Andrea sah ihn lachend an. „Sie ist wie ihr Vater. Es sind deine Gene die da durchkommen.“ meinte sie nur. „Etwas muss sie ja von mir haben.“ grinste Semir und leerte seine Kaffeetasse. „Nur die schlechten Angewohnheiten.“ nickte seine Frau. „Was Ben wohl macht, während wir hier sitzen?“ hängte sie fragend an. Semir lachte auf. „Das weiß der Teufel. Aber ich werde ganz sicher nicht anrufen und nachfragen. Der soll ruhig mal sehen, wie es ist, wenn ich nicht da bin.“ gab er zurück und genoss das Eis. Dabei sah er zu wie Andrea Emelie fütterte. „sie sieht genauso aus wie Ayda früher.“ gab er zu. Andrea nickte. Im gleichen Moment kam von Ayda ein Aufschrei und sofort rannte Semir hin. „PAPA!! Eine Biene hat mich gestochen!“ weinte das kleine Mädchen und hielt sich den Arm. „Zeig mal her, mein Engel. Das haben wir gleich. Wir tun da etwas Eis drauf und schon ist es wieder gut.“ tröstete er seine Tochter und bat den Besitzer des Eiscafés um einen Eisbeutel um die aufkommende Schwellung einzudämmen. Ayda weinte und schnappte nach Luft. „Papa…ich…ich bekomme keine Luft.“ stöhnte sie auf und wurde immer blasser. Die Stichwunde schwellte trotz des Eises stark an. „Verdammt Andrea!! Sie reagiert allergisch!! Wir müssen sofort ins Krankenhaus!“ stieß er panisch aus.

    Ich habe mir überlegt euch doch nicht so lange warten zu lassen und bin mit meiner Geschichte schneller fertig geworden als ich dachte. Aber an alle Fans von Ben....diese Story ist nichts für schwache Nerven. Schnallt euch an und stellt Baldrian bereit!!!
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    Am Ende wartet der Tod

    Der Wald war noch feucht vom Regen der letzten Nacht. Überall schienen sich die Tropfen auf den Blättern zu legen. Doch er hatte keine Zeit sich darum zu kümmern. Er rannte um sein Leben. Ein zischen ließ ihn zusammenzucken und sofort warf er sich zu Boden. Der Pfeil schoss an ihm vorbei. Schnell kam er wieder auf die Beine und rannte weiter. Doch nur wenig später verließ ihn sein Glück. Er kam auf eine Lichtung. Keine Deckung möglich. Gehetzt sah er sich um. Sicher waren sie schon dicht hinter ihm. Er musste sich verstecken. Er musste Hilfe finden. Auf einen Baum klettern? Während er so überlegte hörte er das nächste Zischen und direkt darauf einen stechenden Schmerz im Oberschenkel. Stöhnend brach er zusammen. Er hatte verloren. Doch seine Verfolger ließen sich davon nicht abhalten einen zweiten Pfeil auf ihn abzufeuern. Dieser traf ihn in die Schulter. Voller Panik sah er sich um. Seine Verfolger waren nicht auszumachen. „Hört auf!! Ich flehe euch an! Denkt an meine Familie!“ schrie er flehend. Er hielt sich die Wunde an der Schulter. Das Blut hatte seine Jacke getränkt. Und dann hörte er das höhnische Lachen seiner Peiniger. Er drehte sich um. „Wir haben dich! Mach dich auf dein Ende bereit, denn du weißt ja…am Ende wartet der Tod.“ verhöhnte ihn Rufus Parker. Er sah das böse Grinsen im Gesicht seines Exkollegen. „Bitte….lasst mich gehen. Es ist doch schon so lange her. Bitte…“ flehte er leise. Doch Rufus lachte nur. „Du hast verloren, mein Freund. Aber so einfach mache ich es dir nicht. Du warst damals nicht allein, als wir verraten wurden. Erinnerst du dich? Du hattest deinen Freund bei dir. Und ich will euch beide leiden sehen. Schade dass du dann nicht mehr in der Lage bist wegzulaufen. Wenn wir die Jagd auf dich und deinem Freund eröffnen, wirst du sicher der erste sein, der drauf geht. Oder meinst du dein Freund würde dich retten? Wird er sich für dich opfern?“ wollte Rufus wissen. „Er wird dir in den Arsch treten. Er wird dich zur Rechenschaft ziehen, für alles was du tust.“ stieß sein Opfer hasserfüllt aus. „Du wirst sicher nicht an den beiden Wunden sterben. Du wirst gleich versorgt werden und dann wirst du deinen Freund hier zu uns bestellen. Ihr werdet jeden Tag den ich und Klaus hinter Gitter verbracht haben, bezahlen. Jeden Tag…jede Stunde…jede Minute. Und wenn es soweit ist, dann werdet ihr um den Tod betten. Das verspreche ich dir. Und du kennst mich. Ich löse jedes Versprechen ein.“ verhöhnte Rufus Parker. Er zerrte den verletzten Mann hoch und trieb ihn zu der Stelle zurück wo diese Menschenjagd gestartet war.

    Zur gleichen Zeit genoss Semir die letzten Sonnenstrahlen und verbrachte seinen freien Tag mit seiner Familie im Eiscafé direkt am Rheinufer. Auf dem nahe gelegenen Spielplatz tobten Ayda und Emilie sich aus. Während Ayda ein Klettergerüst nach dem Anderen nahm, versuchte Emilie sich an der Rutsche. Sie war mit ihren zwei Jahren nicht besonders schnell aber sie hatte sehr schnell den Kniff raus, wie sie am besten auf die Rutsche kam. Semir und Andrea sahen zufrieden zu. Als Ayda eines der höheren Klettergerüste in Angriff nahm wuchs bei Semir die Angst. „Ayda!! Sei Vorsichtig!“ ermahnte er sie sofort. Andrea lachte leise. „Lass sie. Wir bestellen uns erst einmal einen Kaffee und genießen das schöne Wetter. Lass die Kinder spielen.“ schlug sie vor und sah wie Emilie sich an dem Sand versuchte. Schnell war sie von anderen Kindern umrahmt die mit ihr spielten, als würden sie sich schon lange kennen. „Kind sein ist so einfach.“ schwärmte Semir leise. „Ja….und ohne Sorgen. Einen Cappuccino?“ wollte Andrea wissen. Semir nickte nur. Die Zeit verging schnell und so langsam neigte sich dieser Nachmittag dem Ende. „AYDA! EMILIE! Kommt Eis essen!“ rief Andrea nun. Die Kinder gehorchten aufs Wort. Nur wenig später saß die ganze Familie an dem kleinen runden Tisch und genossen das Eis. Semir hob seine jüngste Tochter hoch und sah sie an. „Na du siehst aus…das Eis gehört in den Mund und nicht auf die Nase.“ lachte er und nahm eine Serviette um das Kind zu säubern. „Semir…sie ist doch noch klein. Sie lernt es schon noch.“ lachte Andrea. „sie könnte von einer Wespe oder einer Biene gestochen werden und dann? Wer weiß was dann passiert!“ maulte Semir. Andrea nickte. Die Sorge war berechtigt. „Mama…darf ich noch mal klettern?“ wollte Ayda wissen, die ihr Eis auf hatte. „Ja aber nicht mehr lange.“ nickte Andrea. Ayda verschwand.

    Kim packe ihre Sachen und entließ sich doch. Sie wolle arbeiten. Sie konnte nicht nur hier liegen und gar nichts tun. Das war nicht ihr Ding. Sie ließ sich ein Taxi kommen und zur PAST fahren. Die Köpfe ruckten herum als sie das Büro betrat. „Chefin!! Sie sind ja schon wieder raus! Wie geht es Ihnen denn?“, wollte Herzberger sofort wissen und nahm ihr den Koffer ab. „Danke…es geht… würden Sie mir den Koffer bitte ins Auto packen?“, bat sie ihm. „Ja sicher… selbstverständlich…“, nickte Herzberger und verschwand. Kim ging in ihr Büro. Die Post stapelte sich auf ihrem Schreibtisch und Susanne brachte die heutige gerade rein. „Wo sind Semir und Ben?“, wollte Kim wissen. „Sie sind auf Streife…werden sicher gleich reinkommen…“, lächelte Susanne. „Kann ich Ihnen noch was bringen?“, wollte sie wissen, als sie das Büro verlassen wollte. „Ja sehr gern…einen starken Kaffee wäre nicht schlecht…“, nickte Kim. Sie ließ sich in ihrem Stuhl zurück sinken und schloss die Augen. Vielleicht wäre sie doch lieber im Krankenhaus geblieben… Doch als sie so nachdachte hörte sie plötzlich einen lauten Knall… Eine Explosion. Sofort sprang sie auf und rannte raus auf den Parkplatz woher der Knall kam. Eine dunkle Rauchsäule stieg gen Himmel. Sie sah ihren kohlrabenschwarzen Wagen, der in Flammen stand und daneben, am Boden liegend, der große, beleibte Hotte, bewusstlos und mit einer großen Wunde im Bauchbereich. „Hotte.“, schrie Dieter aus und ging sofort zu seinem Freund. Kim stand wie angewurzelt da und sah auf den am Boden liegenden Kollegen. „Ruft doch jemand einen Krankenwagen.“, schrie Dieter zu den umher stehenden Kollegen und einige reagierten sofort. Siggi griff zu seinem Telefon und alarmierte die Rettung. Nur innerhalb von wenigen Minuten waren die Sanitäter vor Ort, untersuchten die Wunde des immer noch bewusstlosen Hotte. „Ein Metallsplitter steck in seinem Bauchbereich. Er muss sofort ins Krankenhaus und operiert werden.“, stieß er aus und winkte seine Sanitäter zu sich. Diese hievten Hotte auf die Trage und fuhren mit ihm und unter Polizeibegleitung ins Krankenhaus. Kim stand noch immer unter Schock. Ihr wurde schlagartig klar, wer nun mit dem Attentat auf der Autobahn gemeint war... Sie. Jemand wollte sie aus dem Weg räumen. Aber warum?

    Ben und Semir waren gerade von der Raststätte weg und auf Streifenfahrt, als Bens Handy klingelte. „Oh Hartmut... Hallo Hartmut, sag bitte, du hast was gefunden?“, meldete sich Ben mit gewohnt ungeduldigem Ton. „Sonst würde ich nicht anrufen.“, erwiderte der Techniker und lachte kurz auf. „Könntet ihr bitte zu mir in die KTU kommen.“, bat er. „Sind schon auf dem Weg.“, entgegnete Ben und legte auf. Semir sah kurz rüber zu seinem Partner, dachte aber nach, was er heute nach Feierabend machen würde. Sollte er den neuen Nachbarn zu einem Versöhnungsessen einladen? Das wäre an sich eine gute Gelegenheit, um ihn näher kennen zu lernen und um Andrea zu zeigen, dass Semir auch noch anderes kann, als arbeiten. „Semir? Hallo?“, holte ihn Ben zurück zu den Tatsachen. „Was?“, fragte dieser erschrocken und ertappt zur gleichen Zeit. Ben lachte schallend auf. „Wo warst du denn gerade? Auf dem Mond?“, fragte Ben nur. Semir sah ihn erbost an. Sonst war Ben es, der tagträumte und nicht Semir. „Ja, ja, lach du nur. Ich denke nur nach, was ich in meinem Eheleben verbessern kann.“, gab Semir zu. „Und da ist dir jetzt was eingefallen? Respekt, sonst brauchst du ja immer erst eine gedankliche Ohrfeige, um zu merken, dass etwas schief läuft.“, konterte der junge Hauptkommissar und wich Semirs Hand aus. „Nicht so frech, noch bin ich hier der Ältere von uns beiden.“ „Daran wird sich auch kaum was ändern.“, kam es wieder von Ben. „Grünschnabel.“, schimpfte Semir nur und schwieg für den Rest der Fahrt.

    Hartmut saß in seinem Labor und wartete schon geduldig auf die beiden Kommissare. „Hallo, da seid ihr ja endlich.“, lachte Hartmut und kam gleich auf Ben und Semir zugelaufen. „Hartmut, was hast du herausgefunden? Ich hoffe doch, es ist was gutes.“, meinte Ben gleich und ließ die Händen in seine Hosentasche verschwinden. „Nun sicherlich hab ich was.“, erwiderte er und ging mit Beiden zu seinem Computer, schaltete ihn ein und deutete auf den Bildschirm. „Das ist das Projektil von gestern morgen... und das...“, er deutete auf einen anderen Bildschirm. „...ist ein Vergleichsstück aus der Asservatenkammer. Fällt euch was auf?“, wollte Hartmut wissen und strahlte förmlich über beide Wangen. Semir sah mit zusammengekniffenen Augen auf den Bildschirm und die beiden Bilder. Ben sah dies mit einem großen Grinsen. „Brauchst du eine Brille?“, wollte der junge Hauptkommissar wissen und klopfte Semir kurz auf die Schulter. „Sehr witzig.“, zischte dieser nur und nun sahen beide auf die Bilder. „Hartmut sag uns, was wir sehen sollen.“, forderte dann Semir nach einer Weile. Der Techniker lachte auf und gesellte sich dann hinter die beiden Kommissare. „Also, die Kugeln stammen aus derselben Waffe.“, erklärte Hartmut dann. „Was? Wieso hast du das nicht gleich gesagt?“, knurrte Ben und ruckte mit dem Kopf nach hinten. „Weil ihr nicht gefragt habt.“, erwiderte er nur grinsend. „Okay Hartmut, also die Waffe wurde schon einmal verwendet. Weißt du auch, bei was für einem Verbrechen?“, wollte Semir wissen und sah den Techniker ungeduldig an. „Nun, die zweite Patrone stammt aus dem Jahre 1998 und wurde in dem toten Körper von Gregorio Petrovic gefunden.“, erwiderte Hartmut. „Etwa der Petrovic, der Besitzer der Nachtclubs und Amüsierbetriebe in Köln und Düsseldorf?“, staunte Ben. „Genau der und jetzt ratet mal, wer damals den Drahtzieher des Mordes verhaftet hat.“, meinte Hartmut und deutete auf den Namen des ermittelnden Beamten. Semir und Ben staunten nicht schlecht. „Die Krüger?“, riefen beide erstaunt aus.

    „Sehr gut Jungs…. Der kriminalistische Sinn ist ja vorhanden. Ganz genau… Kim Krüger hat dessen Mörder festgesetzt und das Beste ist… oder auch nicht… der Typ ist vor sechs Wochen geflohen.“, verkündete Hartmut und sah stolz auf die Beiden. „Ach, woher weißt du das denn?“, wollte Semir wissen. Hartmuts Hoffnung mal ein Lob von denen zu hören schwand immer mehr. „Ich habe recherchiert…“, gab er leicht angesäuert zurück. „Dann ist es möglich, dass der Anschlag gar nicht der First Lady galt, sondern unserer Chefin?“, dachte Semir laut nach. Hartmuts Kopf ruckte hoch. „Die Frau des Präsidenten ist in Köln und keiner sagt mir Bescheid?“, fragte er enttäuscht. „Nein… die Außenministerin Clinton….Hartmut…ich brauche alles über den damaligen Fall… und dann müssen wir…“, fing Semir an, als sein Handy klingelte. „Das ist Susanne…“, murmelte er. „Ja Susanne, was gibt es denn?“, wollte er wissen und hörte eine kurze Weile zu. „WAS!!!!“, schrie Semir so laut, das Ben erschrak. „Ja…wir kommen…ja…welches?“, fragte Semir hektisch. Ben ahnte, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Vielleicht war Andrea etwas zugestoßen? Warum sollte Semir sonst so aufgeregt sein? dachte er. Endlich beendete er das Gespräch und sah Ben und Hartmut an. „Hotte…er… er liegt im…Krankenhaus… Eine Bombe…im Wagen von Krüger…“, stammelte er völlig fassungslos. „Komm!! Ich fahr!!“, befahl Ben und zog Semir mit. Er sah ihn eindringlich an und erkannte Tränen in den Augen.

    zweite!!!

    ich stell mir gerade vor, wie Semir unser türkischer Hengst als Vampir aussieht und kringel mich vor Lachen...genial. So so.....Ben hat natürlich gar keine Angst....nein nie... Immer diese Männer....Ich liebe Dracula mit Christopher Lee. Für mich der beste Darsteller des nie sterbenden Meisters. Aber noch eine Frage...wo wohnt der Typ genau in Chorweiler? Ich hoffe nicht direkt neben mir.....;)

    klasse Teil.....und es regt mich an, das ich meine neue Story auch starten sollte....aber dann frühestens zur Bescherung am 24.12.

    André stand am großen Fenster in seinem Schlafzimmer und schaute auf die Straße. Er sah, wie der Mann von Andrea, Semir hieß er, die Straße mit wutgeladenem Bauch entlang ging. Das hatte ihn gerade noch gefehlt. Sein neuer Nachbar war einer dieser Gesetzesfanatiker. Toll, dachte er sich, aber das konnte er durchaus zu seinem Vorteil ausnutzen und das würde er auch definitiv machen. Aber erstmal würde er sich mit den beiden so weit es möglich war anfreunden und dann, wenn sie von ihm nicht mehr von Nutzen waren, aber bisher hatte jeder Mensch einen Nutzen erfüllt, auch wenn André dies etwas anders auslegte. Lächelnd ging er zum Klavier zurück, ließ sich auf seinen Schemel fallen und nahm ein Notenblatt aus seiner Sammlung. Hm, Bach machte sich eigentlich immer gut. Die Toccata mit Fuge... das war das Stück, was ihm eigentlich immer am Besten für einen Auftrag aufputschte oder ihn von der vollendeten Arbeit wieder auf den Boden holte. Gerade, als er zum Spielen angesetzt hatte, die ersten Töne und Takte mit seinen Fingern aus den Saiten des Flügels gezaubert hatte, klingelte sein Handy. „Ja Schaller?“, meldete er sich, ohne von seiner Musik abzulassen. Doch, als er die metallene Stimme hörte, lösten sich sofort seine Finger wieder von der Musik. „Sie haben ihren Auftrag nicht ordnungsgemäß ausgeführt. Wir sind sehr unzufrieden mit ihnen.“, kam es schnarrend durchs Telefon. „Moment mal... ich habe geschossen. Sie kann gar nicht überlebt haben. Das ist nicht möglich. Sie müssen sich irren.“, stotterte der junge Mann und saß schlagartig gekrümmt am Flügel. „Ausflüchte. Sorgen sie dafür, dass sie ihren Auftrag ausführen oder wir finden einen anderen, der erst die Frau und dann sie ausknipst.“, kam es von der Metallstimme. Dann war es still in der Leitung. André hielt das Handy nur noch in der Hand und merkte gar nicht, dass es inzwischen auch unten an der Tür geklingelt hatte.

    Er kam aus den Gedanken und hechtete die Treppen hinunter zur Tür. Mit wundernden Augen erblickte er den Mann von Nebenan, der mit nachdenklichem, wehleidigem Gesicht vor seiner Tür stand. „Guten Abend…Herr Gerkan…“, lächelte er als er die Tür öffnete. „Herr ….“, fing der Nachbar an. „Schaller…André Schaller…“, kam von André. „Ich… ähm…also ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen…“, erklärte der Nachbar. André lächelte. „Kommen Sie rein…mögen Sie ein Bier?“, bot er an. Der Nachbar nickte. „Ja gern…also das eben… ich meine, ich wollte Sie nicht…“, erklärte er umständlich André grinste leicht. „Nur keine Sorge… Herr Gerkhan… Bei einer Frau wie Ihrer würde ich auch ausrasten. Ich beteuere jedoch, dass ich mich lediglich mit Ihrer Frau unterhalten habe…“, bestätigte André der den Mann wirklich verstand. Wieso bekamen die Bullen die schönsten Frauen? „Ich … nun ja… ich arbeite sehr viel und…“, redete Semir weiter. „Semir… ich darf Sie doch Semir nennen oder?“, wollte André wissen. Er machte sich den Streit zu Nutze. Vielleicht konnte eine Freundschaft zwischen ihm und Semir Gerkhan sehr nützlich sein. Und vielleicht konnte er ihn sogar dazu bringen … „Ja sicher… André… sagen Sie… was machen Sie beruflich?“, kam die Frage von seinem Nachbarn. Typisch Bulle….dachte sich André und nickte. „Ich bin Musiker…. Ich spiele zwar eher zum Leidwesen meiner Nachbarn mehr schlecht als Recht aber es lohnt sich zuzuhören. Nein… ich bin Dienstleister…. Oder eher gesagt Problemlöser…Für alle Fälle. Semir… wenn Sie meinen Rat hören möchten, dann lassen Sie Andrea nicht zu oft allein. Frauen kommen dann meist auf dumme Gedanken.“, riet er. Die Unterhaltung ging noch bis tief in die Nacht.

    Andrea stand am frühen Morgen auf. Semir lag auf der Couch. Traurig sah sie zu ihm. Was für ein blöder Streit…nur wegen dem Nachbarn… dachte sie und entschloss sich den ersten Schritt zur Versöhnung zu machen. Sie gab Semir einen Kuss und weckte ihn sanft. „Hey… Schatz… du musst aufstehen…“, sagte sie leise. Semir öffnete nur schwerfällig die Augen. „Andrea….ich liebe dich…“, kam verschlafen von ihm. Andrea nickte. „Ich weiß…komm, ich mach dir Kaffee…“, lächelte sie zufrieden. Ein Streit zwischen ihnen hielt meist nicht länger als wenige Stunden. Während Semir duschte, machte Andrea Frühstück und holte auch Aida an den Tisch. Wenig später verkündete Semir sein Vorhaben mit dem Innendienst. Andrea lachte leise. „Semir… das wirst du nie bringen. Du bist kein Schreibtischhengst und genau das liebe ich an dir. Nur versuche wenigstens um sechs daheim zu sein, oder am Wochenende. Ich will auch was von dir haben…“, bat Andrea und biss in ihr Brötchen. „Wo warst du denn gestern Abend noch nach dem Streit?“, wollte sie wissen. „Ich war bei André…ein sehr netter Mann…“, gab Semir zu. Andrea sah ihn an. „Was habt ihr denn gemacht?“, fragte sie erstaunt. „Nun…wir haben geredet und er hat mir, wenn du so willst, die Augen geöffnet. Deshalb ja auch das mit dem Innendienst...ich meine… ich vernachlässige euch wirklich und…“, erklärte Semir. Doch Andrea spürte genau, dass es nicht das war, was er wollte. „Semir… gestern was ich gesagt habe… ich meine mit dich verlassen und so…ich …es war dumm.. Ich liebe dich so wie du bist.“, lächelte sie und küsste ihn innig. Aida sah ihre Eltern an. „Mama…Papa…lieb…“, sagte sie leise. Die Beiden schauten auf die Dreijährige. „Ja… du hast Recht… Mama hat den Papa sehr lieb.“, lachte Andrea.

    Kim wurde gegen sechs geweckt. „Wie geht es Ihnen heute, Frau Krüger?“, fragte die Schwester. „Danke…es geht mir soweit gut… nur die Übelkeit, wenn ich mich aufrichte, aber sonst geht es.“, erklärte Kim. „Was ist mit Kopfschmerzen?“, kam die nächste Frage. „Die sind auszuhalten. Ich werde heute Nachmittag eh die Klinik auf eigener Verantwortung verlassen. Ich muss unbedingt wieder arbeiten und …“, sagte Kim. Die Schwester lächelte. „Sie sollten heute noch hier bleiben. Wenigstens noch den heutigen Tag. Morgen wird es sicher noch besser werden und dann können Sie eh nach Hause…“, meinte die Schwester nur. „Bitte, ich muss etwas tun.“, meinte sie und sah die Schwester an. „Der Arzt wird gleich da sein. Er kann entscheiden und nur er.“, lächelte sie vielsagend und verließ dann das Zimmer. Kim ließ sich ins Kissen zurückfallen und sah zur Decke hoch. Doch da klopfte es an der Tür. Kim drehte den Kopf und sah zwei grinsende Gestalten in der Tür stehen. „Na Chefin, wie geht’s ihnen?“, wollte Ben wissen und hielt einen kleinen Blumenstrauß in der Hand. Semir stand daneben und hatte eine Schachtel Konfekt in der Hand. „Sind die für mich?“, wollte die Chefin mit überraschter Stimme wissen und richtete sich auf. Ben und Semir nickten und kamen näher ans Bett. Sie übergaben die Sachen an Kim. „Wie geht es ihnen, Chefin?“, wollte Semir wissen und sah Kim mit besorgtem Gesicht an. „Es geht. Ich hoffe, dass ich gleich entlassen werde.“, erwiderte sie. „Chefin, das ist aber nicht gut. Sie sollten sich richtig auskurieren, bevor sie zu der Truppe zurückkommen.“, meinte Ben und Kim sah ihn grinsend an. „Das ist jetzt nicht ihr Ernst, oder? Sie selbst springen von jeder Trage eines Krankenwagens noch ehe der Arzt ihre lädierten Wunden versorgt hat und da sagen sie mir, ich soll mich auskurieren?“, lachte sie und sah auf, als der Arzt reinkam.

    hi Jennymaus...


    also.....1. Ich kritisiere dich nicht...sondern drück dich so das du es in der Schweiz merkst. Was ich über deine Storys denke weißt du ja.

    2. Wenn du mal wieder on bist könnten wir chatten und ich gebe dir mal eine Motivationsfee oder wie es bei uns heißt "einen Tritt in den Hintern" :D:D

    3. Ich inspiriere dich Baby....! :D

    und zum Schluss eine Bitte. Halt dein Versprechen ein soweit es geht. Drück dich ganz fest...

    Der Wild And Young Award (auch WAYA oder WAY Award genannt) wurde in den Jahren 2001 bis 2004 und wieder seit 2008 unter den Namen CMA Award (Celebrity Magazine Award) vom Online-Magazin "Streetwalk Reloaded" vergeben.

    2010 wurde das Konzept und der Name der Awards überarbeitet und der Preis erstmals von !WANjK in Zusammenarbeit mit TNSmedia präsentiert. 2010 wurde der Anhang "Wild And Young" zum Namen hinzugefügt, der im Folgejahr als offizieller Titel der Awards übernommen wurde. !WANjK wurde als Präsentator vom Online-Radio "RoN FM" abgelöst.

    Seit 2011 wird der WAYA nur noch an deutschsprachige Künstler, Schauspieler und Sportler verliehen.

    Der Wild And Young Awards 2011 geht in der Kategorie "Bester Schauspieler" l hat sich Tom Beck vor Daniel Brühl und Kostja Ullman. Er war mit 32,94% ganz vorn. In der Kategorie "beste TV-Serie" konnte sich auch Cobra 11 mit 25,12% gegenüber Doctors Diary und Schloss Einstein durchsetzen.


    Hier kann man die Abstimmung sehen:

    http://www.wildandyoung.de/index.php/show

    Andrea ging mit Aida auf die Terrasse. „Hier meine Kleine… kannst du etwas spielen.“, sagte sie zu Aida und gab ihr den kleinen Puppenwagen. Aida spielte sehr gern Mama und Kind. „Mama….Aida…“, brabbelte die Kleine. „Ist ja richtig niedlich die Kleine…“, hörte Andrea einen Mann von der Seite sagen. „Ja…sie ist mein Augenstern…“, lächelte Andrea stolz. „Sehr schön….ich bin der Neue…also hier in der Nachbarschaft… André Schaller…“, stellte sich der Mann vor. Andrea lächelte und ging zu ihm. „Andrea Gerkhan… nett, Sie kennen zu lernen.“, gab sie zu. „Sie wohnen allein in dem großen Haus?“, harkte sie nach. „Nun ja… ja… ich bin allein. Meine Musik wohnt mit mir und das ist im Augenblick ausreichend. Mann muss ja nicht gleich heiraten… und Sie?“, lächelte André. „Ich bin verheiratet und erwarte mein zweites Kind. Mein Mann ist sehr beschäftigt…“, erklärte sie. „Oh…Vertreter?“, wollte André wissen. „Ja…wenn Sie es so sehen…dann ist er ein Vertreter.“, lächelte sie zurück. Sie wusste nicht warum, aber sie verschwieg dem ziemlich neugierigen Nachbarn dass ihr Mann Polizist war. Noch musste er es ja nicht wissen. „Was machen Sie denn beruflich?“, harkte sie nun nach. Immer wieder sah sie zu Aida die ganz friedlich ihr Baby badete und fütterte. „Ich bin Dienstleister…wenn sie so wollen.“, gab André von sich. „Dienstleister…. Aha… und was für einen Dienst?“, wollte Andrea wissen. Sie unterhielt sich sehr angenehm mit diesem Mann. Seine Stimme war sehr herzlich und warm. „Nun…sagen wir mal so…ich löse die Probleme der Anderen…“, lachte André geheimnisvoll. Andrea sah ihn an. Dieser Mann bekam ein süßes Grübchen in den Mundwinkeln wenn er lachte.

    Kim wurde eingehend untersucht. „Und was ist?“, wollte sie anschließend wissen. „Nun….gebrochen ist nichts… Aber Sie sollten sich für heute und morgen ins Bett legen. Schleudertrauma und Gehirnerschütterung. Ihre Herren müssen für eine kurze Weile wohl ohne Sie auskommen.“, gab Dr. Wintherhub von sich. Kim nickte. „Mir ist schlecht…ich werde mich abholen lassen und dann zuhause bleiben…“, erklärte sie. „Sie können auch hier zur Überwachung bleiben. Es wäre mir ehrlich gesagt sogar lieber…“, kam von dem Arzt. Kim sah ihn an. „Aber ich habe doch gar nichts mit… kein Pyjama, keine Hygieneartikel.“, gab sie zu bedenken. „Das ist nicht weiter schlimm. Lassen Sie sich was bringen. Für heute haben wir alles für Sie bereit.“, war die Antwort. Kim nahm das Angebot an. Im Gegensatz zu Ben und Semir ließ sie es nicht unbedingt darauf ankommen zusammen zu brechen. „Keine Sorge, Frau Krüger. Morgen können wir sie wieder entlassen.“, meinte der Arzt und ließ sie dann alleine. Sie blieb gleich auf dem Bett sitzen, griff zum Telefon und rief Susanne an. „Susanne... Krüger hier. Hören sie, ich brauche unbedingt einige Sachen aus meiner Wohnung. Meinen Pyjama, meinen Morgenmantel und meine Schminktasche. Könnten sie das für mich holen bitte? Ach, und sagen sie Semir, dass vorerst er die Station leitet. Allerdings nur für drei Tage.“, bestimmte Kim und legte dann, nach einer Zustimmung von Susanne wieder auf. Sie sah auf ihre Hand, über deren Handrücken eine dicke Schramme verlief. Sie zitterte leicht und je mehr sie versuchte, die Hand ruhig zu halten, desto stärker wurde das Zittern.

    Ben und Semir geleiteten Hillary Clinton in ihrer Limousine zu ihrem Zielort und fuhren dann Richtung Station zurück. „Also, was haben wir? Die Kugel, die in Frau Krügers Wagen einschlug und den Reifen verfetzte.“, fing Semir an aufzuzählen und Ben nickte zustimmend. „Hm, ist bereits bei Hartmut, der kann uns morgen aber erst näheres sagen.“, präzisierte Ben. „Dann die Attentatsdrohung. Der Sekretär meinte, sie kam per Email an Miss Clinton.“ „Ich glaub kaum, Semir, dass uns die Amerikaner in ihre Akten Einsicht nehmen lassen. Die wollen den doch nur finden und nach Cuba verfrachten.“, meinte Ben mit bissigem Ton. „Ich hoffe es doch, ansonsten kann ich sehr, sehr ungemütlich werden.“, funkelte Semir mit seinem Augen und Ben musste sich anhalten, um das Lachen zu unterdrücken. „Klar... apropos ungemütlich... was willst du nun zur Aufpäppelung deines Ehelebens unternehmen?“, wollte Ben dann wissen. „Hör mal, das geht dich nichts an, du Single.“, lachte Semir nur und Ben grinste ihn nur an. Er wusste, dass er es sowieso erfahren würde, wenn etwas schief läuft in Semirs Privatleben. Er war und wird auch immer ein Sturkopf bleiben. Zurück in der Station wollten Ben und Semir zur Chefin, doch Susanne hielt sie auf. „Die Chefin fällt die nächsten drei Tage aus.“, meinte sie. „Was? Sie bleibt im Krankenhaus?“, staunte Semir, denn er wäre noch gleich am Unfallort wieder von der Trage gesprungen. „Ja, ich hol ihr nachher ein paar Sachen aus der Wohnung und du sollst die nächsten drei Tage den Chef mimen.“, erwiderte die Sekretärin. „Was? Semir als Chef? Das wird grausam.“, murrte Ben nur und bekam einen bösen Blick seines Kollegen zugeworfen. „Tja, wenn das so ist... Dann werde ich für heute mal Feierabend machen.“, lachte der Deutschtürke und Ben und Susanne sahen ihm nur nach. „Toll jetzt haben wir die nächsten drei Tage hier einen Napoleon rumlaufen.“, knurrte Ben und Susanne lachte ihn an. Wie recht Ben aber doch behalten sollte.

    Semir fuhr zum nächsten Blumenladen und kaufte Andreas Lieblingsblumen. Ben hatte irgendwie doch Recht. Im Moment gab es nur Arbeit, Arbeit, Arbeit in Semirs Leben. Das wollte er nun ändern. Wenn dieser Fall abgeschlossen war... wie oft hatte er sich das schon vorgenommen. Immer die gleichen Worte... wenn dieser Fall abgeschlossen war. Manchmal fragte er sich, warum Andrea bei ihm blieb, wenn er nie zu Hause war. Er parkte seinen BMW in der Auffahrt und schloss die Haustür auf. „Andrea... Schatz, ich bin zu Hause.“, rief er durch das Haus, doch er bekam keine Antwort. „Andrea?“, rief er erneut, doch dann hörte er ein Kichern, dass er sofort seiner Frau zuordnete, doch auch ein dumpfes Lachen. Diese Stimme kannte er nicht. Sofort ging er geradewegs ins Wohnzimmer und dem Lachen nach. Wer auch immer hier war, keiner lachte mit seiner Frau. „Guten Abend…Störe ich? Soll ich wieder gehen?“, fragte er bissig. Andreas Kopf ruckte herum. „Semir!! Schön das du endlich zuhause bist. Unser neuer Nachbar… André Schaller.. André das ist mein Mann…Semir Gerkhan…“, stellte Andrea ihn vor. Nur argwöhnisch reichte Semir dem Mann die Hand. „Was hast du denn da?“, fragte Andrea und sah hinter den Rücken ihres Mannes. „Der…ist für dich…“, sagte er und drückte Andrea den Blumenstrauß in die Hand. „Whow… der ist so schön…womit hab ich den denn verdient?“, wollte sie wissen. Semir lächelte nur und dachte gleichzeitig, das wüsste ich auch gern. Am liebsten hätte er sofort gefragt, was zwischen ihr und André lief. Doch er riss sich zusammen. „Hast du Hunger?“, fragte Andrea als sie aus der Küche kam und die Vase mit dem frischen Blumen auf den Tisch stellte. „Ja gern…können wir mal kurz in die Küche?“, bat er. Andrea sah ihn etwas irritiert an. „Ja sicher…“, nickte sie und ging vor Semir in die Küche.