Beiträge von Elvira

    Susanne war nach draußen gegangen, um etwas durchzuatmen. Als sie wieder reinkam, sah sie in das Büro von Kim. Der große Blutfleck war auf dem Boden deutlich zu sehen, doch von der Leiche keine Spur mehr. Verwirrt sah sie sich um. Weder die Kollegen der Spurensicherung noch Sanitäter oder Bestatter waren an ihr vorbei gekommen. Langsam schritt sie auf die Tür zu, schob sie weiter auf und sah Kim auf dem Sofa sitzen, die Beine von sich gestreckt und die Augen geschlossen. Susanne fing an zu zittern und verstand gar nichts mehr. Wie konnte sich eine Leiche bewegen. Plötzlich ruckte Kims Kopf herum und die lebendigen, braunen Augen sahen die Sekretärin an. Sie erschrak. „Susanne, würden sie mir bitte einen Kaffee bringen und dann die Reinigungsfirma bestellen. Sie sollen das Blut aus meinem Teppich waschen.“, bat Kim, doch Susanne stand immer noch wie versteinert in der Tür und rührte sich nicht. „Chefin... aber .... wie ... Semir hat....“, stammelte sie und hatte Mühe sich bei Bewusstsein zu halten. Kim stand auf und zeigte ihr nur kurz die umgeschnallte Weste mit den präparierten Blutkonserven. „Keine Angst Susanne, Semir ist kein Mörder. Wir mussten das nur inszenieren, um Ben zu retten.“, erklärte sie. Zögernd näherte sich Susanne nun Kim. Die Chefin lächelte nur und ging einen Schritt auf sie zu. „Bitte entschuldigen sie, dass wir sie nicht haben eingeweiht, aber so war es sicherer. Wir wussten nicht, ob die Erpresser hier keine Wanzen versteckt hatten.“, erklärte sie. „Ich bring ihnen dann mal den Kaffee.“, kam es nur verwirrt von Susanne und unsicher verließ sie das Büro.

    Semir fuhr seine Auffahrt hinauf und parkte den Wagen neben dem schwarzen Mercedes von Alex Hoffmann, dessen Leute schon im Garten auf Semir warteten. „Da bist du ja.“, begrüßte der SEK-Leiter den Kommissar. „Sorry, ging nicht schneller. Hotte und Dieter wollten mich doch länger verfolgen, als nötig.“, erklärte er und zog sich dann die schusssichere Weste an, die ihm Alex hin hielt. „Okay, meine Männer sind in Position. Bist du sicher, dass dein Nachbar keinen Verdacht schöpfen wird?“ „Absolut... wir gehen sofort rüber. Am Besten teilen wir die Männer auf. Eine Gruppe durch den Keller, eine vorne und eine über die Terrasse.“, schlug Semir vor. „Gut, so sind wir bereits aufgestellt. Brauchst nur noch das Signal zu geben.“, meinte Alex und Semir nickte nur. „Los, holen wir ihn uns.“, fauchte er und ging mit der Gruppe mit, die durch den Keller eindringen sollte. Die Gruppe stand vor der Tür, bereit sie einzutreten. „Alex, wir sind in Position. Wie sieht es bei euch aus?“, wollte Semir wissen. „Wir sind auch bereit. Ich warte nur auf dein Zeichen.“, erwiderte der Mann per Funk im Ohr von Semir. „Okay, Zugriff... Zugriff!!“, stieß Semir aus und sofort trat einer der schwarz vermummten Männer die Tür zum Keller ein. Von oben war das Geschrei der anderen Männer zu hören. Keiner nahm den Geruch vom Gas wahr und so wusste niemand von der drohenden Gefahr.

    Semir sah sich immer wieder um, riss jegliche Tür auf. Plötzlich ließ er seine Waffe sinken. „Ben... verdammt.“, stieß er aus und schnellte zu seinem in den Fesseln hängenden, ohnmächtigen Kollegen. „Semir... Schaller ist ausgeflogen.“, hörte er über Funk von Alex. „Verdammt, gebt sofort eine Fahndung nach ihm raus...“, stieß Semir aus, löste dabei die Fesseln von Ben, der ihm sofort in die Arme fiel. „Ben... hey Ben, hörst du mich?“, versuchte Semir seinen Kollegen zu wecken, doch nichts half. Da nahm er den beißenden Geruch wahr. „Verdammt... das ist Gas. Alle sofort raus hier.“, schrie er und sah dann auch die Zeitzünder an der Gasleitung hängen. „Shit.... Alex, das Haus ist vermint und Gas strömt aus. Schaff deine Leute sofort hier raus.“, schrie Semir durchs Funk und schnappte sich, mit Hilfe eines weiteren SEKlers Ben und zerrte ihn nach draußen. Die Uhr tickte unaufhörlich, doch einer der Polizisten machte sich daran, das Ding zu entschärfen. Würde er es rechtzeitig schaffen können?

    Semir ließ Ben ins Gras sinken. „Hey… Ben…komm schon…!“, stieß er aus und gab Ben leichte Schläge ins Gesicht. Dank der frischen Luft kam er zu sich. Verwirrt öffnete er die Augen und sah in Semirs Gesicht und richtete sich auf. Doch sofort drückte Semir ihn wieder runter. „Bleib liegen…der Arzt ist gleich da…“, sagte er sanft. „Semir…die Bombe…die Bombe.“, stieß Ben aus. „Ja ich weiß. Die Kollegen sind bereits dabei…“, beruhigte Semir ihn. In diesem Augenblick kamen die Männer aus dem Haus. „Das war gar nicht so schwer…“, grinste einer der Entschärfer. Semir sah ihn an. „Habt ihr alles durchsucht?“, wollte er wissen. „Ja soweit schon… aber er ist weg.“, gab der Mann von sich. „Ich weiß…auch wo…“, stieß Ben schwer atmend aus. „Wohin?“, wollte Semir sofort wissen. „Bahnhof….hust---hust…Köln….“, kam von seinem Partner. Semir richtete sich auf. „Alex!! Wir müssen zum Bahnhof….!“, rief er dem Mann vom SEK zu. „Nimm…mich mit…Semir…“, stieß Ben aus. Ein leichtes Lächeln huschte über Semirs Gesicht. „Vergiss es… du wirst ins Krankenhaus gebracht.“, befahl er. Schon war der Arzt bei Ben und untersuchte ihn. „Scheint ja einiges mitgemacht zu haben….“, murmelte er und ließ Ben sofort in den Rettungswagen bringen. Er sah kurz zu Semir. „Marienhospital…aber heute keine Besuche…“, gab er bekannt. Semir hob die Hand und nickte. Dann war er verschwunden.

    Und schon hat Semir einen neuen Spitznamen. "türkischer Springteufel" gefällt mir irgendwie. Das er ausrastet ist ja wohl nur verständlich. Ich würde an seiner STelle auch nicht verkaufen. Aber ich möchte mal mit Vorurteilen aufräumen. In Chorweiler gibt es durchaus auch angenehme Bauten solange sie diesem Freitag nicht gehören...;) Es gibt sehr schöne Einfamilienhäuser und viel sehr viel Grün. Besonders im angrenzenden Gebiet wo ich wohne.... das aber nur nebenbei.

    @Chris...wieso machst du schon wieder Urlaub? Hattest du das nicht erst zu Weihnachten? Nein...Scherz.....wir lesen und wir schreiben ab Januar wieder und rutsch gut ins neue Jahr....

    Andrea schlucke, als sie hörte was passiert war. „ Aber du kannst doch gar nichts dafür. Warum hat Ben denn nicht einen anderen Kollegen angerufen, wenn er wusste dass etwas passiert. Hast du sein Handy nicht orten können? Hast du denn schon eine Spur? Weißt du wo er ist?“ harkte sie nach. „Leider nein. Das Handy lag zuhause und Hartmut kümmert sich darum. Aber wir haben die Vermutung dass er in den Fängen von zwei Exkollegen ist, die ihm vor ungefähr acht Jahren Rache geschworen haben. Mit Ben ist ein ehemaliger Kollege verschwunden. Ich muss die beiden suchen, habe bitte Verständnis.“ hörte sie Semir sagen. „Natürlich…das verstehe ich. Aber Semir! Denk auch an dich und versuche wenigstens ein wenig zu schlafen. Du hilfst Ben nicht, wenn du übermüdet bist.“ Bat sie ihren Mann, denn sie wusste genau, das Semir nicht ruhen würde bis er Ben gefunden hatte. „Wie geht es Ayda?“ wollte Semir wissen. „Es geht ihr sehr gut. Sie hat schon wieder im Garten gespielt. Die Schwellung ist ebenfalls weg und ich war auch beim Kinderarzt mit ihr. Er war zufrieden und hat gemeint, dass sie wohl nur einmal so darauf reagiert. Ich passe immer auf, dass sie nicht in die Nähe von Bienen oder Wespen kommen. Aber sie hat selbst jetzt ziemliche Angst davor, wenn sich ein solches Tier nähert.“ erklärte Andrea. „Gib ihr einen Kuss von mir und Emilie natürlich auch. Ich liebe euch.“ hauchte Semir leise. Andrea schloss die Augen. „Semir…pass bitte gut auf dich auf. Wir brauchen dich und vergiss nicht, dass du auch eine Familie hast.“ erinnerte sie ihn daran. „Ich weiß. Ich versuche mich immer wieder zu melden und werde dich auch auf dem Laufenden halten, wenn ich etwas habe.“ versprach Semir und warf einen Kuss durch den Hörer. „Ich liebe dich“ gab Andrea zurück. Dann war das Gespräch beendet. Andrea legte ihr Handy weg. „Mama…wann kommt Papa nach hause?“ fragte Ayda die gerade rein kam. „Mein Schatz…das dauert. Der Papa hat einen ganz schweren Fall zu lösen. Ihr werdet heute Abend mit mir Vorlieb nehmen müssen.“ Lächelte Andrea ihre älteste Tochter an. „Aber Papa wollte mir ein Märchen vorlesen, wenn ich ins Bett gehe!“ beschwerte sich das Mädchen. „Aber Papa kann nicht…das musst du doch verstehen. Du bist doch schon groß.“ Versuche sie ihr zu erklären. „Aber Papa hat gesagt, dass er auf jeden Fall kommt und mir was vorliest!“ blieb Ayda bei ihrer Aussage. Andrea ging in die Knie. „Mein Schatz…wenn der Papa könnte, dann würde er dir jeden Abend etwas vorlesen, aber es geht nicht .Du weißt doch das der Papa nicht immer dann nach hause kommen kann, wenn die es willst. Er muss doch die bösen Menschen jagen.“ Erklärte Andrea ihr. Ayda sah sie skeptisch an. „dann soll Ben mir eine Geschichte vorlesen. Der kann das nämlich viel besser als Papa“ schlug Ayda vor. „Ben arbeitet mit Papa zusammen. Ich werde dir etwas vorlesen. Was willst du hören? Welches Märchen?“ Ayda überlegte. „Dann will ich Dornröschen hören.“ Andrea lächelte. Wie einfach es doch war Ayda zufrieden zu stellen. „Also gut…Dornröschen.“ bestätigte sie. In Gedanken war sie bei Semir, der sich große Vorwürfe machte, weil er das Gespräch mit Ben abgelehnt hatte. Sie musste ihn irgendwie aufbauen.

    Die Zeit lief erbarmungslos davon. Semir sah auf die Uhr. Es war bereits 22 Uhr und immer noch gab es keine Ergebnisse. Keine Hinweise wo sich Ben oder Manuel sich aufhielten. Wütend wischte er alle Unterlagen vom Tisch und atmete heftig. Im nächsten Moment saß er am Tisch und stützte den Kopf mit den Armen ab. Wo sollte er nur suchen? Semir stöhnte laut auf und erschrak als sich eine Hand auf die Schulter legte. Er zuckte zusammen und drehte sich um. Kim Krüger stand hinter ihm. „Entschuldigung…ich wollte Sie nicht erschrecken.“ Gab sie von sich. „Schon gut...“ meinte er nur. „Semir…ich weiß das Sie es eigentlich gar nicht hören wollen, aber Sie müssen schlafen. Sie sind seit heute Morgen um sechs auf den Beinen. Ich weiß auch, dass Sie es zwei Tage schaffen nur damit helfen Sie Ben nicht. Fahren Sie nach Hause und legen sich hin. Morgen früh werden wir gemeinsam sicher etwas finden.“ versuchte sie. Semir schluckte. „Ich kann nicht einfach nach Hause fahren und mich hinlegen. Ben ist verschwunden! Glauben Sie wirklich ich könnte mich hinlegen und so tun, als wäre nichts passiert? Denken Sie ich mache einfach Feierabend?“ fauchte er sie lauter an, als er es eigentlich wollte. Sofort änderte sich auch Krügers Ausdruck. „Semir! Es ist nicht angebracht so zu reagieren. Und genau das zeigt, dass Sie nicht dienstfähig sind. Sie legen sich für mindestens drei Stunden in den Bereitschaftsraum!“ befahl Kim nun härter. „Das geht nicht!“ widersprach Semir sofort und wollte erneut Gründe dagegen setzen als sein Telefon klingelte. „Ja?!“ fauchte er in den Hörer. „Semir….ich bin es! Ich habe die Spuren in Bens Wohnung jetzt komplett ausgewertet. Das Blut ist von Ben. Aber auch von einem seiner Gegner. Ich konnte zwei Blutgruppen feststellen. Ich habe diese bereits eingeschickt aber vor morgen bekomme ich keine Informationen.“ Hörte er Hartmut. „Mach Druck! Ich brauche die Daten jetzt und nicht erst morgen!“ forderte Semir den Techniker auf. „Die haben alle Feierabend! Es ist doch schon spät am Abend!“ kam vom Techniker. „Mir ist es ziemlich egal, wie spät es ist! Ich will die Ergebnisse haben!“ schrie Semir wütend. Dabei schlug er mit der Faust auf dem Tisch. Die Utensilien die darauf lagen sprangen auf und einige Teile fielen zu Boden. Er sah wie Kims Hand vorschnellte und die Gabel runter drückte. Das Gespräch mit Hartmut war beendet. Erstaunt sah er sie an. „Sie werden sich jetzt sofort hinlegen! Ich weiß dass Sie sich Vorwürfe machen. Semir! Es wäre auch passiert, wenn Sie mit Ben gesprochen hätten, oder wenn Sie bei ihm gewesen wären. Also hören Sie auf damit! Wir machen uns auch Sorgen um ihn.“ ging es mit Kim weiter. Semir sah sie an. „Sie legen sich jetzt hin!“ wiederholte sie den Befehl. Semir stand auf und verließ wortlos das Zimmer. Das er innerlich kochte schien Kim Krüger nicht wahr zu nehmen. Im Bereitschaftsraum setzte er sich aufs Bett. Susanne kam hinter ihn her. „Frau Krüger hat Recht. Es hilft Ben nicht, wenn du dich nicht schonst. Wie willst du sonst den Typen in den Arsch treten, wenn du müde bist?“ versuchte sie ihn aufzumuntern. „Susanne…wenn ich mit ihm gesprochen hätte, dann wäre es sicher nicht soweit gekommen. Er wollte es mir garantiert erzählen. Und nur weil ich meine Familie nicht enttäuschen wollte, habe ich ihn nicht davor bewahren können.“ Knurrte Semir. „Das ist Blödsinn und das weißt du auch. Dann hätten die Typen sicher einen anderen Weg gefunden Ben zu holen. Leg dich hin. Ich wecke dich in drei Stunden.“ versprach die Freundin seiner Frau. Semir nickte und legte sich tatsächlich hin. Nur wenig später fiel er in einen unruhigen Schlaf.

    Das verspricht doch schon mal Grausamkeiten, wie man sie sonst nur bei Elli findet

    Ich quäle nicht!!! ich berichte nur von den Grausamkeiten die sich die Verbrecher einfallen lassen und natürlich an den Helden testen. Was kann ich denn für diese Folter? :D:D:D

    Schön das du wieder schreibst Summer. Bin schon gespannt was dabei raus gekommen ist. Die Drogen scheinen nicht harmlos....und ich kann nur sagen FINGER VON DEN DROGEN!!!

    Krämer lebt in der Story, das ist gut...der Typ hat es sicher faustdick hinter den Ohren.

    Diana Zöllner knetete nervös ihre Hände. „Wir sind seit gut dreieinhalb Jahren verheiratet. Er hat mir mal erzählt, dass er und sein Kollege zwei andere Kollegen ins Gefängnis gebracht haben und dass er deshalb nicht mehr beim LKA arbeiten konnte. Er traute niemanden.“ erzählte sie. „Haben Sie Namen von diesen Kollegen?“ kam die nächste Frage. „Warten Sie…..ja…er…er sagte die Namen. Ich glaube Barker oder so. An den zweiten Namen kann ich mich allerdings nicht erinnern. Es ist doch schon so lange her.“ beklagte sie sich. Semir lächelte beruhigend. „Es ist immerhin ein Name. Damit kann ich ...“Semir stockte, denn die Tochter kam herein. „Mama…ich habe Hunger..“ beklagte sich das Mädchen. Diana nickte. „Ich komme gleich mein Schatz. Geh bitte noch in den Garten.“ sagte sie sanft. Das Mädchen nickte und verschwand. Diana stand auf und sah aus dem Fenster. Sie fröstelte leicht. Semir sah ihr nach und sie schien den Blick zu spüren. „Ich habe ein sehr ungutes Gefühl. Und meist ist es zutreffend. Heute Nacht…da hab ich geträumt, das er meine Hilfe braucht. Er war völlig blutüberströmt vor der Tür gelegen und…er hat mich angefleht, ihm zu helfen. Aber ich habe nichts getan. Ich habe ihn nur angesehen. Als ich ihn als vermisst gemeldet habe, da hat der Beamte nur so gelächelt und gemeint, ich sei nicht die einzige Frau die von ihrem Mann verlassen wurde. Aber Manuel hat mich nicht verlassen. Ich weiß genau, das er in Gefahr ist. Warum tunt die Polizei nichts?“ kam leise von ihr. „Frau Zöllner, ich verspreche Ihnen, dass ab jetzt was getan wird. Ich bin mir ganz sicher, dass das Verschwinden von Ihrem Mann und meinem Partner zusammen hängt. Ich werde ihn zurück bringen. Das verspreche ich Ihnen.“ erklärte Semir. In seiner Stimme lag Entschlossenheit. Er stand auf und verabschiedete sich. Die Uhr zeigte bereits drei am Nachmittag.

    Semir fuhr zur PAST. Er musste die Beschreibung mit Susanne durchgehen. Vielleicht hatte auch Hartmut schon etwas herausgefunden. Der Verkehr schien ihn aufzuhalten. Es ging kaum vorwärts. Waren denn heute alle nur auf der Autobahn die auch er nutzte unterwegs? Es schien als wollte ihn jeder aufhalten. Endlich nach einer viel zu langen Zeit kam er an. Sofort ging er zu Susanne und fixierte sie. „Hast du schon etwas?“ wollte er wissen. „Nun ja…wie man es nimmt. Ich habe mir Bens Akte angesehen. Also in seiner Ausbildung beim LKA war er mit einem Manuel Zöllner zusammen, das hatte ich dir ja schon gesagt. Und genau wie Ben hat er sich versetzen lassen. Ich habe mal meine Kontakte spielen lassen und herausgefunden, dass es während seiner Dienstzeit dort ein Problem mit zwei Kollegen gab. Und zwar mit einem gewissen Rufus Parker und Klaus Richter. Diese Herren wurden durch Ben und diesem Manuel ins Gefängnis gebracht, weil sie vor Gericht ausgesagt haben. Es ging damals um Drogendiebstahl aus der Asservatenkammer. Richter und Parker mussten für acht Jahre ins Gefängnis und sind seit gut drei Monaten wieder auf freiem Fuß.“ erklärte Susanne. „Hast du Bilder von diesen Männern?“ harkte Semir sofort nach. „Ja…die sind mir vom LKA zur Verfügung gestellt worden, nachdem unsere Chefin mit dem Obersten des LKA’s telefoniert hat. Ich habe sie dir auf den Server gelegt.“ erklärte Susanne. Semir lächelte ihr zu. „danke du bist die Beste.“ lobte er sie. „Danke Semir….ich hoffe nur wir finden Ben schnell.“ gab sie zurück. Semir nickte. Er ging in sein Büro, doch er blieb nicht lange allein. Kim Krüger kam herein. „Haben Sie etwas?“ wollte sie wissen „Ja…eine Täterbeschreibung. Das vermute ich jedenfalls. Zum Zeitpunkt als Ben verschwand waren Nachbarn von ihm auf dem Flur und haben zwei Männer bemerkt, die vor Bens Tür standen. Die Beschreibung war sehr präzise. Und ich habe jetzt festgestellt, dass diese auf die Herren Rufus Parker und Klaus Richter passen. Ich bin zwar noch nicht so weit das ich die Akte komplett durchgelesen habe, aber…“ erklärte Semir. „Die Herren haben Ben und einem gewissen Manuel Zöllner Rache geschworen, weil diese durch Ben und Zöllner ins Gefängnis wanderten, sie aus dem Polizeidienst ausgeschieden sind und auch ihre Familien wohl verloren haben. Dennoch sollten wir genau dort anfangen nachzuforschen.“ unterbrach Kim ihn. „Sie haben die Akten schon gelesen?“ harkte er erstaunt nach. „Ich will Ihnen helfen wo ich kann und ich dachte damit erspare ich Ihnen Arbeit.“ nickte Kim. „Danke Chefin…das war wirklich sehr nett. Sein Handy klingelte. „Andrea! Was gibt es?“ wollte Semir wissen, als er sah, wer dort anrief. „Semir….wir haben es gleich fünf. Wann machst du Feierabend?“ kam die Frage von seiner Frau. Semir holte tief Luft. Im Eifer der Arbeit und in Sorge um Ben hatte er ganz vergessen, dass er eigentlich pünktlich Feierabend machen wollte. „Ähmm...Andrea….ich….weiß nicht genau wann ich nach hause komme. Ben ist verschwunden. Er scheint entführt worden zu sein und ich will ihn suchen.“ Erklärte er sachlich. „Ben ist weg????“ stieß Andrea fragend auch. „Ja und ich mache mir die schlimmsten Vorwürfe, denn wenn ich ihn gestern als er anrief nicht abgewimmelt hätte, dann wäre er vermutlich noch da.“ erklärte Semir weiter.

    „Hallo?“, meldete er sich mit unsicherer Stimme. Semir versuchte dem Gespräch lauschend zuzuhören, doch André ging ans andere Ende des Zimmers. „Arany, ich habe doch gesagt, sie sollen nicht anrufen. Ich rufe an, wenn es etwas neues gibt.“, zischte er leise. „Schwachsinn... ich bin der Auftraggeber und ich allein entscheide, was sie tun. Haben sie schon meine Tochter gefunden?“, wollte Arany wissen. „Noch nicht... aber das handelt sich nur noch um eine Frage von wenigen Tagen.“, erwiderte André und sah zu Semir. „Sie haben keine Tage mehr... Wenn sie den Auftrag in zwei Tagen nicht erledigt haben, sind sie ein toter Mann. Ich dulde keine Fehler.“, schrie der Mann und legte auf. Dann ging er zurück zu Semir. „So… also ähm… Sorry war meine Mutter. Die ist manchmal ziemlich aufdringlich.“, entschuldigte er sich. Semir nickte. „André… wie hieß der Mann, für den du damals gespielt hast?“, wollte Semir wissen und sah hinaus. Das mit der Katze war gelogen. Semir kannte die Gegend und er wusste auch, dass hier keine Katze herumlief. Außerdem kam das Geräusch aus dem Keller. „Oh…weißt du, wie lange das her ist? Ich kann mich nun wirklich nicht an den Namen erinnern. Warum willst du das überhaupt wissen?“, harkte nun André nach. Semir entging nicht, dass er nervös wurde. „Ist reine Routine. In einem Fall. Ich meine ich bearbeite einen Fall und wir kommen halt nicht wirklich weiter. Von daher haben wir Akten und gehen sie durch. Darin war das Bild und ich wollte einfach wissen, was für einen Hintergrund das hat.“, lächelte Semir leicht. Er horchte weiter. Vielleicht würde die „Katze“ ja noch einmal Krach machen, doch es schien vergebens. Nach wenigen Minuten verabschiedete Semir sich. Er nahm sich vor André zu beobachten.

    Ben atmete tief ein. Seine Wunden die durch den Elektroschocker entstanden sind brannten. Er war von André geknebelt und warf einen kleinen Eimer um. Dieser schepperte und er war sich sicher, dass, egal wer Schaller besuchte, würde es hören. Und wenn Semir es war, dann würde er sicher sofort anfangen zu suchen, so gingen seine Gedanken. Doch niemand kam. Zunächst nicht. Als sich die Tür öffnete stand Schaller vor ihm. „Ich sagte doch, dass du dich ruhig verhalten sollst…Jäger warum kannst du dich nicht daran halten? Weißt du denn nicht, dass es bestraft wird, wenn du dich weigerst das zu tun, was ich verlange..?“, fragte er tadelnd und zog Ben den Knebel raus. „Meine… Kollegen…werden Sie festnehmen….“, stieß er leise aus. „Oh meinst du…soll ich dir was verraten… das eben war dein Kollege. Ich habe ihm gesagt, dass eine Katze den Lärm gemacht hat und er hat es mir abgekauft….so einfach ist das…und nun werde ich ihn anrufen und du wirst ihm ein paar Takte sagen. Ein falsches Wort, und du bist tot….haben wir uns verstanden?“, wollte Schaller wissen. Ben nickte. Schaller rief Semir an. „Ich habe deinen Freund hier….du kannst ihn hören…“, sagte er nur und drückte Ben das Handy mit einer Hand ans Ohr während er mit der anderen den verdammten Elektroschocker an seinen Hals hielt. Ein hämisches Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. „Semir…. Ich bin es…ahhhhhhhhhhhhhaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhh.“ stieß er aus. Schaller hatte das Gerät aktiviert.

    Semir hielt das Handy vom Ohr, als der Schrei ertönte. „BEN!!“, schrie er zurück. „Hast du nun kapiert, dass ich nicht scherze?“, hörte er fragen. „Ja… ich tu was Sie sagen…lassen Sie ihn bitte in Ruhe…bitte…“, flehte Semir. Er hatte Tränen in den Augen. Aber er hörte etwas, im Hintergrund was er vor kurzen bereits gehört hatte. Es war kein Zweifel mehr da… es war Schaller, der am Telefon war und es war Schaller der Ben in seiner Gewalt hatte. Nun mussten sie schnell handeln. Semir hörte, wie das Gespräch beendet wurde. Am liebsten wäre er sofort mit dem SEK losgestürmt und hätte Ben aus den Fängen von André befreit. Doch er musste auf die Forderungen eingehen und dann, würde er freie Hand haben. Sicher würde André schon alsbald einen Fehler machen und dann... dann war Semir zur Stelle. Es musste einfach nur schnell und aufsehenerregend über die Bühne gehen. Semir würde dann verschwinden und konnte Ben befreien. Ja, das war ein guter Plan. Schnell fuhr er zur PAST zurück, um alles mit Kim noch einmal durchzusprechen. „Semir, ist was passiert?“, wollte sie wissen, als der Deutschtürke mit völliger Verzweiflung im Gesicht in ihrem Büro auftauchte. „Ich weiß, wer Ben hat und wo er ist.“, stieß er aus. „Was... erzählen sie.“, forderte Kim und Semir erzählte alles, was er wusste, und Kim hörte aufmerksam zu. Dann, als Semir mit den Erklärungen fertig war, rutschte sie auf ihrem Stuhl nach vorne. „Chefin, wir können das Ganze ohne jegliches Schauspiel durchziehen.“, meinte Semir und sah, dass Kim gar nicht begeistert davon war. „Nein Semir, es muss so vonstattengehen, wie wir es besprochen haben. Wir müssen auch den Auftraggeber bekommen und das schaffen wir nur durch dieses Täuschungsmanöver.“, erklärte Kim. Semir nickte, doch zufrieden war er mit der Antwort nicht. „Chefin, dieser Schaller ist zu allem fähig. Wir müssen Ben da raus holen, nachdem das Ganze passiert ist. Wer weiß, ob dieser Kerl ihn überhaupt laufen lässt, nachdem ich getan habe, was er von mir verlangt hat.“, erwiderte Semir und Kim nickte nur. „Wir werden heute Nacht das SEK in ihrem Haus aufstellen und sobald sie geflohen sind, werden sie zu ihrem Haus fahren und sich Schaller schnappen. Wir müssen herausbekommen, wer der Auftraggeber ist.“, meinte Kim und Semir nickte. So war alles vorbereitet.

    Ben sah André mit schmerzerfülltem Gesicht an. „Sie... sie werden ihr... ihr Ziel niemals erreichen.“, stieß Ben mit schmerzerfülltem Gesicht aus. André lachte nur auf. „Das glaube ich nicht. Sieh mal, wenn er seinen Auftrag erfüllt hat, bist du frei.“, erwiderte er. „Das glauben sie doch selbst nicht.“, keuchte Ben erneut und sah auf. André stand da und sah auf den gefesselten Mann hinunter. „Du glaubst mir wohl nicht? Das kann ich dir nicht verübeln, aber ich stehe zu meinem Wort. Wenn Semir den Auftrag durchführt, dann wirst du dieses Haus verlassen... als Leiche.“, lachte er und ging aus dem Raum hinaus, ohne Ben zu knebeln. André sah sich inzwischen nach einer geeigneten Tötungsmethode um. Da hatte er eine Idee. Warum vernichtete er seinen Gast nicht mitsamt dem Haus? Ein Gasleck... das passierte doch in letzter Zeit immer öfter und Unfälle im Haus waren doch an der Tagesordnung. Ja, das war der perfekte Plan. Er musste nur alles vorbereiten und dann... dann würde er Ben so anziehen, als wäre er André und dann ... tja, den Rest würde die Feuerwehr und die Polizei der Stadt übernehmen. André bereitete im Haus alles vor. Die kleinen Brandsätze platzierte er geschickt und sobald das Gas genug im Haus verströmt war, würde er per Fernzündung das Haus sprengen und sich mit dem hinterlegten Geld aus dem Staub machen. Keiner würde ihn so schnell wiederfinden. Während seinen Vorbereitungen merkte er nicht, wie sich im Haus von Semir Gerkhan mehrere Personen versammelten, dann aber außer Sichtweite gingen. Alles, was André in die Hand nahm, machte er mit großer Perfektion.

    Es dauerte noch eine ganze Weile bis Herr Reuther nach Hause kam. In der Zeit hatte sich Semir die Lebensgeschichte von Edeltraut bis hin zum Auszug der Kinder angehört. „Ah...da ist er…“ strahlte sie als ihr Mann herein kam. Dieser musterte Semir sofort sehr misstrauisch. „Das ist ein Kollege von Ben Jäger...unserem Nachbarn.“ erklärte sie. „Ich weiß das Ben Jäger unser Nachbar ist!“ fauchte ihr Mann und Semir musste sich ein Grinsen verkneifen. „Hallo Hugo Reuther. Ich hoffe meine Frau hat sie nicht allzu sehr genervt. Es geht sicher um die beiden Kerle die gestern vor der Tür von Jäger waren nicht wahr?“ harkte er nach. Semir nickte. „Und Sie wollen von mir nun eine Beschreibung?“ kam die nächste Frage. Wieder nickte Semir. „Okay...der eine Kerl war ungefähr 38 Jahre alt, groß gewachsen ich würde sagen 190 cm, er hatte dunkle ganz kurz geschorene Haare und einen Schnäutzer. Auf der linken Wange eine ca. 2 cm lange Narbe. Der zweite war kleiner ich würde schätzen ca. 170 cm, Vom Alter her gleich, er hatte lange ziemlich ungepflegte blonde Haare und sah sehr blass aus.“ Gab der Alte von sich. Semir konnte ein Jubeln nur schwer unterdrücken. Was dieser Mann erzählte passte ziemlich genau auf 60% aller Männer. Er stand auf. „Danke Herr Reuther, man merkt dass Sie bei der Polizei waren. Sie sind ein sehr aufmerksamer Beobachter und haben mir sehr geholfen.“ bedankte und verabschiedete er sich. Nun musste er noch die Wohnung von Manuel Zöllner aufsuchen und mit seiner Frau sprechen. Vielleicht konnte sie noch mehr Hinweise geben und er ein großes Teil des Puzzles zusammensetzen. Nur eine Stunde später stand er vor den Haus in dem Manuel Zöllner wohnte. Es war ein kleines gemütliches Haus mit einem übersichtlichen Garten. Im Haus hörte man helles Kinderlachen. Er drückte die Klingel. „Das ist PAPA!!“ hörte er eine Mädchenstimme. Er verzog leicht das Gesicht. Leider nicht, dachte er nur. Schon öffnete sich die Tür. Eine junge Frau von knapp dreißig Jahren sah ihn an. „Ja bitte?“ fragte sie vorsichtig. „Semir Gerkan, Kripo Autobahn. Frau Zöllner?“ fragte er und zeigte den Ausweis. „Ist was mit Manuel? Haben Sie ihn gefunden?“ stellte sie hoffnungsvoll die Gegenfrage. „Manuel? Ihren Mann?“ kam von Semir erstaunt zurück. „Ja…ja..er ist seit fast vier Tagen verschwunden. Niemand kann mir sagen wo er ist.“ beklagte sie.

    Semir sah sie an. „Darf ich reinkommen?“ bat er. „Ja sicher….entschuldigen Sie.“ kam leicht traurig von der Frau. „Frau Zöllner…was genau war an dem Tag als Ihr Mann verschwand? War er anders als sonst? Hatte er Angst?“ wollte Semir wissen. „Jetzt wo Sie es sagen….vor ungefähr einer Woche fing es an. Manuel war besorgt. Immer wenn Annika im Garten spielte und er zuhause war sah er aufmerksam zu. Er schien Angst zu haben, dass ihr etwas passierten konnte. Ich habe ihn natürlich gefragt, aber er meinte nur, dass sie sein Gold wäre und er auf sie aufpassen müsse. Er war ganz sonderbar. Er hat sogar mein Auto untersucht, ob dort eine Bombe wäre.“ erklärte Diana Zöllner. „Okay….sagt Ihnen der Name Ben Jäger etwas?“ fragte Semir nach. Diana schüttelte den Kopf. „nein….Manuel hat diesen Namen soweit ich weiß nie genannt. Warum fragen Sie das?“ stellte sie die Gegenfrage. „Ben Jäger und ihr Mann waren beim LKA zusammen. Sie haben sich soweit es mir bekannt ist, auf der Polizeischule kennen gelernt und waren enge Freunde. Ben ist mein Dienstpartner und er ist seit gestern Abend verschwunden. Er meldet sich nicht, sein Handy liegt im Büro und seine Wohnung wurde verwüstet.“ erklärte Semir. Diana Zöllner sah ihn erstaunt an. „Und Sie denken mein Manuel hat damit was zu tun? Er ist doch seit vierTagen weg! Ich kann ihn nicht erreichen! Wie soll er da diesen Ben entführt haben?“ stieß sie aus. Semir hörte die Wut in ihrer Stimme. „Nein…das wollte ich nicht damit sagen. Aber Ihr Mann hat Ben gestern angerufen und ich würde gern wissen warum. Was wollte Ihr Mann von Ben? Was hat er mit Ben zu tun gehabt?“ harkte Semir nach. „Das weiß ich nicht. Ich sagte doch, dass er seit vier Tagen verschwunden ist. Manuel war nach einem Anruf vor ungefähr zwei Wochen wie ausgewechselt. Ich sagte ja, das er gerade was Annika betraf sehr empfindlich war. Aber nach diesem Anruf war es noch schlimmer. Ich durfte nicht mehr ohne Begleitung von ihm raus. Annika nicht mehr draußen spielen. Er sperrte uns regelrecht ein. Wenn ich ihn fragte, warum dann sagte er nur es wäre zu unserem Besten. Was kann denn nur mit ihm passiert sein?“ wollte sie wissen. Semir hörte die Verzweiflung in der Stimme. „Frau Zöllner…wie lange sind Sie schon verheiratet? Hat er Ihnen erzählt, warum er vom LKA zum Zoll gewechselt hat?“ versuchte Semir weitere Informationen zu bekommen.

    Auch hier wietergeht's

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    Semir sah zu Kim, als sie auflegte. „Was wollen wir machen? Wie wollen wir vorgehen?“, wollte er wissen und sah sie an. Kim wusste nicht so recht, was sie antworten sollte. Schließlich ging es hier um ihr Leben und nun sollte Semir sie erschießen. Sie sah vor sich hin und schwieg. Semir wusste, dass sie das immer machte, wenn sie sehr intensiv nachdachte und dabei durfte man sie nicht unterbrechen, weil meist eine geniale Idee am Schluss dieser Überlegung stand. Plötzlich zauberte sich ein Lächeln auf Kims Gesicht und Semir wurde stutzig. „Chefin, was soll dieses Grinsen bedeuten?“, wollte er wissen und sah sie dabei etwas herausfordernd an. „Ganz einfach...“, meinte sie nur und erläuterte ihren Plan. Semir hörte gespannt zu und beide waren sich darüber im Klaren, dass dies zwar ein unsagbares Risiko war, es aber nötig sein musste, um Ben zu retten und diesen Kerl und die Drahtzieher aus der Reserve zu locken.

    André saß immer noch vor Ben, aus dessen Nase Blut lief und ihn über die Lippen rannte. „So, wollen doch mal sehen, wo deine Schmerzgrenze liegt.“, lachte er und zog ein kleines Messer hervor. Ben wollte schlagartig zurückweichen, doch er konnte nicht. „Wagen sie es nicht...“, fauchte er und schluckte. Sehr überzeugend klang er dabei nicht. „Oder was? Wollen sie mich verhaften?“, lachte André und stand auf. Ben folgte ihm mit den Augen und wollte austreten, sein Gegner stand gerade in der richtigen Position dafür. Ein fieses Grinsen huschte über das Gesicht des jungen Hauptkommissars und dann, ohne eine Vorwarnung trat er André in den Schritt. Dieser ließ schlagartig das Messer fallen, fiel zu Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Er wimmerte wie ein kleines Mädchen. „So, hast du genug, du Arschloch?“, fauchte Ben und zerrte weiter an seinen Fesseln, doch sie ließen sich immer noch nicht lösen. Verflucht, bald würde dieser Typ wieder zu sich kommen. Als André langsam seinen Kopf hob, trat Ben mit seinem Fuß zu, traf mit voller Wucht das Kinn und schickte seinen Gegner ins Reich der Träume. „So, und nun?“, fragte Ben sein regungslosen Gegner. Er sah sich im Keller um, denn er musste sich schnell etwas einfallen lassen. Wenn dieser Schaller wieder aufwachen würde, dann wäre es vielleicht Bens letzte Aktion gewesen. Suchend sah er sich um. Würde er was finden?

    Semir machte sich nach der Besprechung ins Büro auf, wo Hartmut die Akten hatte hinbringen lassen, die sich Ben durchsehen wollte. Vorher informierte er Andrea, dass sie sich keine Sorgen zu machen braucht. Mit einem Grummeln akzeptierte Semirs Ehefrau die Entschuldigung ihres Mannes und Semir machte sich sofort an die Arbeit. Es waren überwiegend Akten zu den damaligen Ermittlungen von Kim. Sie war als Undercover-Bardame bei Arany beschäftigt gewesen und konnte ihn durch eine eigens eingeschleuste Abhörwanze überwachen. Die aufgezeichneten Gespräche lieferten den Hinweis, dass Arany den Auftrag zum Mord an Petrovic erteilt hatte, doch keines der Bänder lieferte den entscheidenden Hinweis auf den damaligen Attentäter. Doch eines fiel Semir sofort ins Auge. Drei Wochen vor dem Mord kam ein junger Mann in das Umfeld von Petrovic, der sehr musikalisch gewesen sein soll und in dem Etablissement des Russen als Barpianist die Leute unterhalten hatte, während sie den Showeinlagen der Mädels zusahen. Sicher nichts ungewöhnliches, dachte Semir bei sich und blätterte dann weiter. Er stutzte, als er ein Foto des Mannes sah. War das etwa... Nein, das konnte nicht sein... oder doch? Er wusste nicht mehr ein oder aus. Was sollte er davon halten. Er schnappte sich das Bild und ging damit zu Roland, dem Phantomzeichner und einem wahren Künstler am Computer. „Roland, ich brauche deine kreative Hilfe.“, meinte Semir, als er das etwas abgelegene Büro des Zeichners betrat.

    Roland Kuhnert sah ihn an. „Hey.. Semir…was kann ich denn für dich tun?“, wollte der Zeichner wissen. „Hier… ich habe hier ein altes Bild. Und ich würde gern wissen, wie dieser Mann dort am Flügel aussieht wenn es heute aufgenommen worden wäre.“, gab Semir bekannt. Roland nahm das Foto. „Ohhhh…. Eine schlechte Qualität…also 100 % schaffe ich aber nicht, dennoch denke ich, dass es ausreicht…“, meinte Roland als er es sich ansah und machte sich an die Arbeit. „Wo ist denn dein Zwilling?“, wollte er wissen. „Ben…? Der ist---verhindert.“, redete Semir sich raus. Er wollte Roland nicht psychisch unter Druck setzen. „Also gut… Semir….in zwei Stunden hast du es. Ich kann es dir dann per Mail schicken…“, schlug Roland vor. Semir war damit einverstanden und verschwand wieder. Doch auf dem Weg zur PAST überlegte er sich dass, wenn André tatsächlich damit zu tun hatte, Andrea und Aida in Gefahr waren. Als hätte seine Frau es geahnt klingelte das Handy. „Semir….ich bin es… Hör mal… Mama hat gerade angerufen und…sie hat sich ein Bein gebrochen… Papa braucht mich jetzt. Hast du was dagegen, wenn Aida und ich hinfahren und…“, wollte sie wissen. „Nein…das ist gut…fahr…ich komme schon klar…“, unterbrach Semir sie. Er sah in Gedanken, wie Andrea stutzte. „Was ist denn mit dir? Alles in Ordnung? Hast du eine Spur von Ben?“, harkte sie nach. „Nein… noch nichts… aber es wird sicher nicht mehr lange dauern. Soll ich dich fahren, oder willst du allein fahren?“, wollte er wissen. „Ich fahre gleich schon los. Meine Sachen sind gepackt… Ich liebe dich mein Held…“, säuselte sie. „Ich dich auch.. Fahr vorsichtig.“, ermahnte Semir seine Frau. Er war seiner Schwiegermutter irgendwie dankbar, dass sie sich das Bein gebrochen hatte, so blieb es ihm erspart, Andrea zu überreden weg zu fahren.

    Sehr schön zu lesen, dass auch du Pause machst....aber zu Weihnachten hat eh kaum jemand zeit zu lesen. Sehr interessante Story und endlich weiß auch ich woher Ben und Finn sich kennen. Das mit dem Rächer,der sich die Bösen holt könnte aber auch nach hinten los gehen. Man weiß nie was das für ein Mensch ist und ob er wirklich nur die Guten tötet. Was wenn unsere Helden ihm zu nahe kommen?

    so beck vom Meer.

    Liest sich schon viel besser und ich muss sagen, dass mir der Inhalt gefällt. Du siehst also...ich kritisiere nicht und habe auch nie behauptet, das die Story schlecht ist. Aber egal.....freut mich mehr zu lesen.

    Die Idee mit dem Westernreiten ist sehr schön und interessant. Da sieht man doch das neue Köpfe neue Ideen bringen und wer weiß...vielleich wird deine Story ja die "Story des Monats". Denn auch wenn ein oder zwei Leutchen hier denken, dass es immer nur die Storys von den "Profischreibern" die es hier eigentlich gar nicht gibt, gewinnen, irrt. Jeder Story kann gewinnen und ich drücke dir die Daumen.

    ich bin zurück! Es war einfach nur herrlich entspannend
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    Semir fuhr zur PAST. Susanne sah ihn an, als er eintrat. „Hast du etwas? Weißt du schon was genau passiert ist?“ harkte sie ungeduldig nach. Semir schüttelte den Kopf. Er war völlig niedergeschlagen, völlig verzweifelt. „Ich habe gar nichts. Absolut nichts. Verdammt, warum habe ich nicht einfach gestern mit ihm gesprochen? Warum habe ich nicht zugehört…dann….“ Fauchte er wütend. Doch er stockte sofort als er Susannes Blick sah. „Hartmut ist noch mitten in der Arbeit. War gestern etwas Besonderes?“ fragte er nun. Susanne dachte nach. „Nein…eigentlich nicht. Er saß in seinem Büro und wir haben ihn aufgezogen wegen der Berichte. Er fand es zwar nicht lustig, aber es war jetzt nicht so, dass er gekränkt war. Warte….da kam ein Anruf und danach ist er weg. Ich habe nicht viel mitbekommen, aber er nannte den Namen „Manuel“.“ gab sie zurück. „Manuel? In welchem Zusammenhang? Denk bitte genau nach!“ forderte Semir sie auf. „Ich sagte ja, dass ich nicht viel mitbekommen habe, aber danach ist er sehr schnell raus. ES schien wirklich wichtig.“ erklärte Susanne. „Okay….hat dieser Manuel auf seinem Handy angerufen?“ harkte Semir weiter nach. „Nein…auf dem Festnetz.“ widersprach Susanne. „Okay….dann müsste die Nummer noch in der Anrufliste sein. Bin gleich zurück!“ Semir rannte ins Büro und drückte eine Taste auf Bens Telefon. Dann schrieb er sich die Nummern auf. Er ging zurück zu Susanne. „Überprüfe bitte diese Nummern und dann die Daten dazu! Ich muss wissen zu wem welche Handynummer gehört!“ befahl er. „Sehr wohl der Herr. Ich hoffe sehr, dass wir ihn bald finden.“ kam leise von ihr. Semir sah sie an. „Wenn ich gestern nur ein paar Minuten zugehört hätte, dann wäre er gar nicht verschwunden.“ knurrte er. „Semir…du kannst doch nichts dafür. Woher solltest du denn wissen, dass es so schlimm ist.“ versuchte Susanne ihn zu trösten. Doch sie sah an seinem Blick dass es nicht möglich war. „Danke nur sehe ich das anders.“ gab Semir leise von sich und ging zu Kim Krüger. Er klopfte an die Tür und wartete auf das „Herein“. „Frau Krüger!“ sagte er sofort. „Semir! Gibt es was Neues von Ben?“ wollte die Revierchefin wissen. „Bisher noch nicht. Hartmut ist aber noch vor Ort. Ich habe Blut in der Wohnung gefunden und es sieht alles nach einem Kampf aus. Einbruchspuren gibt es allerdings auf dem ersten Blick nicht.“ berichtete Semir. „das heißt wir haben gar nichts?“ harkte Kim nach. „Nicht ganz. Susanne sagte mir eben, dass sie ein Telefonat von Ben mitbekommen hat. Ein gewisser Manuel hat ihn angerufen und darauf ist er weg gefahren. Somit könnte dieser Manuel damit was zu tun haben.“ gab er Bericht ab. „Manuel? Okay…Sie werden alle Fälle auf Eis legen und sich nur um Ben kümmern. Finden Sie ihn!“ befahl sie. Semir nickte und ging in sein Büro. Nur wenig später bekam er von Susanne die Liste der Namen die zu den Nummern passte. Er ging alle durch. „Hast du alle Nummer gecheckt?“ wollte er von der Sekretärin wissen. „Ja…ein gewisser Manuel Zöllner. Er wohnt in der Hubertusstraße 48. Nach den Papieren ist er ein Kollege vom LKA, der mit Ben die Ausbildung gemacht hat. Er ist genau wie Ben gewechselt und zwar zum Zoll. Manuel Zöllner hat eine Ehefrau und eine Tochter.“ zählte Susanne den Lebenslauf des Mannes. „Ich fahre sofort hin!“ gab Semir bekannt, schnappte seine Jacke und fuhr mit kreischenden Reifen vom Parkplatz.

    Als Semir gerade fahren wollte klingelte sein Handy. „Hartmut? Hast du schon was raus gefunden?“ harkte er sofort nach als er sah wer anrief. „Ja natürlich! Das Blut ist eindeutig von Ben. Die Tür wurde fachmännisch geöffnet. Vermutlich mit einem Dietrich. Die Kratzspuren sind wirklich sehr unscheinbar. Das waren Profis, sag ich dir! Aber und das dürfte dich noch mehr interessieren. Mich hat soeben ein älteres Ehepaar angesprochen was auch im Haus von Ben lebt. Sie haben gestern eine Beobachtung gemacht. Die Herrschaften heißen Edeltraut und Hugo Reuther. Sie wohnen in der vierten Etage.“ gab Hartmut zurück. „Ich werde direkt hinfahren, danke Hartmut“ stieß Semir aus und stieg in seinen BMW. Wenn dieses Ehepaar tatsächlich etwas bemerkt hatte, dann war es möglich, dass sie die Täter gesehen hatten und sie beschreiben konnten. Semir hielt seinen Wagen vor Bens Haustür und klingelte an dem Schild mit Reuther. Der Summer ertönte. Mit schnellen Schritten nahm er die Stufen. „Wir kaufen nichts!“ beschwerte sich die alte Dame. „Das ist sehr vernünftig. Semir Gerkan...Kripo Autobahn. Ich bin der Kollegen von Ben Jäger.“ Stellte Semir sich vor. „Ah...der junge rothaarige Mann sagte uns schon, das wir Besuch von Ihnen bekommen. Kommen Sie bitte rein!“ lächelte die alte Dame. Semir nickte und betrat die kleine Wohnung. Alles war für seinen Geschmack ziemlich kitschig eingerichtet. „Setzten Sie sich. Ja...also das so...ungefähr gegen zehn sind mein Mann und ich noch zu einem Spaziergang raus. Wir machen das immer, denn in unserem Alter brauchen wir ja nicht mehr soviel Schlaf und man wird auch gar nicht richtig müde.“ erzählte die Frau. Semir nickte. „Mich interessiert was Sie gesehen haben.“ unterbrach er sie. „Ja also wie gesagt, gegen zehn sind wir raus und als wir an der Tür von Herrn Jäger, ein sehr netter Mensch muss ich schon sagen, also...als wir daran vorbeigingen waren dort zwei Männer. Sie waren sehr höflich und haben gegrüßt. Ja und als wir eine Stunde später zurück sind, da waren sie nicht mehr da. Sicher waren das Freunde von Herrn Jäger.“ erzählte Edeltraut Reuther. Semir verzog das Gesicht. Leider nicht, dachte er nur. „Können Sie mir die Männer beschreiben?“ wollte er wissen. “Oh...also ich sehe ja kaum noch richtig aber mein Mann, der kann sich Gesichter merken wie andere Mensche Nummern. Er kommt sicher gleich vom Einkauf zurück. Mein Mann war nämlich Polizist müssen Sie wissen.“ erzählte sie stolz. „Oh...ein Kollege. Das ist sehr gut. Dann weiß Ihr Mann ja worauf es ankommt.“ gab Semir zurück. Er war erleichtert. Endlich konnte er mit einer guten Aussage rechnen.

    Ben drehte sich um als die Tür geschlossen war. Diese Kerle waren doch nicht mehr ganz dicht. Glaubten sie wirklich damit durchzukommen? Er stand mitten in einem ziemlich modrig riechenden und dreckigen Raum. In der Ecke saß eine Person, die sich nicht rührte. Auch wenn es schon sehr lange her ist, erkannte er doch seinen ehemaligen Kollegen vom LKA.“Manuel!“ stieß er auf und rannte hin. Seine Hände waren immer noch auf dem Rücken gefesselt. Er kniete sich vor dem Mann hin, der am Boden saß. Jetzt sah Ben dass auch Manuel gefesselt war. Und er sah dass er verletzt war. „Ben…es… es tut mir leid.“ stöhnte er. Ben ging in die Hocke. „Was denn?“ fragte er sanft. „Ich…ich habe dich in die Falle gelockt. Sie wollten mich töten, sie hätten mich getötet wenn ich es nicht getan habe.“ erklärte Manuel. Seine Stimme klang schwach und gebrochen. Er drehte sich um und sah Ben an. Dieser schluckte. „Was haben sie mit dir getan?“ fragte er heiser. „Sie haben mich gejagt. Durch einen Wald und dann haben sie geschossen. Nicht mit Kugeln. Sie sagten dass sie dabei keine Freude haben. Sie…sie haben mit Pfeil und Bogen auf mich geschossen. Aber nicht einfach Pfeile, die man rausziehen kann. Diese haben Widerharken. Als…als ich mich geweigert habe dich anzurufen, hat Rufus den Pfeil in meiner Schulter gedreht und gezogen.“ erzählte Manuel. Ben spürte Wut in ihn aufsteigen. „Diese verdammten Schweine…“ stieß er aus. Er setzte sich neben Manuel und sah ihn an. „unser Wiedersehen hätte ich mir auch anders vorstellen können. Warum hast du dich nie gemeldet?“ wollte Ben wissen. „Mir ist so heiß….so unendlich heiß.“ Stöhnte Manuel. „Wie lange bist du schon hier?“ harkte Ben nach. „Ich weiß nicht….welchen Tag haben wir heute?“ stellte Manuel die Gegenfrage. „Heute ist Mittwoch.“ Antwortete Ben. „Dann bin ich seit drei Tagen hier. Erst haben sie mich nur eingesperrt und vergessen mir was zu essen zu geben. Da war ich nicht gefesselt. Und dann… dann haben sie mir vorgegaukelt, dass sie vergessen hatten die Tür zu verschließen. Ich bin darauf reingefallen und schon war ich ihre Beute. Sie haben gejubelt als ich verletzt zu Boden ging.“ erzählte Manuel weiter. „Gibt es keinen der dich vermisst melden könnte?“ kam die nächste Frage von Ben. „Natürlich. Ich bin verheiratet und habe eine kleine Tochter. Annika. Sie ist fünf Jahre alt. Aber du kennst doch die Kollegen. Sie werden meiner Frau raten abzuwarten und ihr Hoffnung machen, dass ich zurück komme.“ gab Manuel von sich. Damit hatte Bens Freund nicht ganz unrecht. Vermisstenanzeigen über Erwachsene werden von den Kollegen meist belächelt. „Gut… aber meine Kollege werden mich ab sofort suchen. Und das sehr intensiv.“ versprach er. Er wusste genau das Semir spätestens ab morgen Alarm schlagen würde, wenn er die Wohnung verwüstet vorfand.

    Am nächsten Morgen fuhr Semir zeitig los um Ben abzuholen. Er drückte auf den entsprechenden Klingelknopf und wartete. Doch niemand öffnete. „Ben?“ rief er leise um die Nachbarn nicht zu wecken. Nichts passierte. „BEN!!“ ging es nun lauter und er klopfte an die Tür. Nichts. Er horchte an der Tür, doch in Bens Wohnung war es ruhig. „Gut…dann eben die alte Art dich zu wecken. Ein Glas kaltes Wasser über das Kissen und schon bist du munter“ versprach Semir und nahm seinen Ersatzschlüssel. Er hatte einen genau wie Ben für sein Haus Schlüssel hatte. Das war für den Fall das etwas unvorhergesehenes passierte und es auf jede Minute ankam. Semir betrat die Wohnung. „BEN!“ rief er noch einmal und sah sich um. Im Wohnzimmer bemerkte er das Chaos und war sofort alarmiert. Er zog seine Waffe, entsicherte sie und sah sich vorsichtig um. „BEN?!“ rief er erneut. Wieder kam nichts. Auf dem Tisch lag das Handy seines Partners doch er schien nicht hier zu sein. Das Bett war unberührt. Dafür stand im Wohnzimmer nichts mehr wie es sein sollte. Der Glastisch war zerbrochen und überall lagen Glasscherben herum. Dann entdeckte er einen roten Fleck. Er ging in die Hocke und tippte mit dem Finger rein. Die Flüssigkeit war klebrig und bestätigte seinen Verdacht. Es war Blut. „verdammt!“ stieß er aus und griff zu seinem Handy. „Hartmut! Ich bins! Ich bin in Bens Wohnung und hier sieht es aus wie nach einem Bombenanschlag. Ben ist nicht da und ich habe Blut gefunden!“ stieß er aus. „Bin schon unterwegs“ kam von Hartmut und dieser beendete das Gespräch. Semir sah verwundert auf sein Handy. Das Hartmut so schnell reagierte, hatte er auch noch nicht erlebt. Doch es blieb ihm keine Zeit. Er musste Kim Krüger informieren. Nur wenig später hörte er die kühle Stimme. „Was kann passiert sein?“ wollte sie wissen. „Wenn ich das Chaos hier ansehe, dann scheint es, dass Ben überfallen und entführt wurde. Es ist gut möglich, dass sein Vater eine Lösegeldforderung erhält. Sie sollen ihn anrufen und nachfragen!“ bat er freundlich. „Wann haben Sie das letzte Mal mit Ben gesprochen?“ kam die nächste Frage. „Gestern gegen vier. Er wollte mit mir über etwas reden, aber ich habe abgelehnt. Verdammt wenn ich…“ fluchte Semir leise. „Machen Sie sich keine Vorwürfe! Sie können doch nichts dafür!“ widersprach Kim Krüger sofort. „Wenn ich ihn nicht abgelehnt hätte, dann wäre er vielleicht noch da!“ behauptete Semir wütend. „Hat er Ihnen noch etwas sagen können?“ harkte Kim nach. „Nein…ich habe aufgelegt.“ erklärte Semir leise. „Kommen Sie zur PAST sobald die Spurensicherung vor Ort ist“ folgte der Befehl der Chefin.

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    so ihr lieben...der letzte Teil bis nach Weihnachten. Am 26. 12 geht es hier weiter.

    Ich find`s auch ganz toll, dass hier mal wieder jemand Neues schreibt, denn das hier hat sich ja in der letzten Zeit so ein bisschen zur "Elli und Chris-Alleinunterhaltershow" entwickelt. Und auch diese beiden Profis machen manchmal Fehler, sei es in der Wortwahl, in der Logik oder eben einfach, weil die Atmosphäre nicht stimmt und die Gefühle fehlen. Die beiden lassen sich davon auch nicht entmutigen und schreiben immer weiter, also halte du dich auch an ihr Vorbild.

    Zunächst ist für den Schreiber ganz wichtig auch mit Kritik umzugehen. Ich hatte dir Susanne ja schon gesagt, das das Niveau hier im Forum ziemlich hochgesteckt ist. Woran ich leider nicht ganz unschuldig bin. Also nicht sauer reagieren wenn es Kritik hagelt, es hilft. Und auch wenn es mal keine Feeds gibt. Anhand der Zugriffe siehst du wie oft deine Story gelesen wurde.

    Okay...Susan......

    sorry aber jetzt blutet mein Schreiberherz. Ich habe folgende Tipps für dich:

    1. Bitte auch auf die Leerzeichen achten.....
    2. Absätze!!! Bitte mach richtige Absätze weil sonst tun die Augen beim Lesen weh.
    3. Nicht mitten im Satz abbrechen. Dann lieber auch den Rest des Satzes schreiben oder aber halt so löschen, dass es passt.

    Ansonsten...dein Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. Ich würde auf diverse Erklärunge wie "all you can eat versteht sich-Ben hatte ja ausgesucht" oder auch "sie hat gestern irgendeinen Cocktail eingenommen und hatte einen Kreislaufzusammenbruch mit Herzstillstand" Dann lieber in einem Satz zur Erklärung aber nicht so abgehackt.
    Ich musste den Text regelrecht auseinander nehmen um den Sinn zu verstehen.

    Sorry aber ich bin lieber direkt