so ausnahmsweise Abendessen.
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„Astrid Kempfert. Dieser Schießclub gehörte meinem Vater und ich führe ihn in seinem Namen weiter.“ stellte sich die Frau vor. „Semir Gerkan.“ Gab Semir zurück. „Mein Gott….Walter war doch nur ein Wachmann. Wer tötet einen so alten Mann? Und warum?“ wollte sie wissen. „Frau Kempfert. Sie kennen doch sicher die Mitglieder des Clubs oder?“ harkte Semir nach. „Nun ja. Nicht persönlich. Aber ich habe eine Kartei der Mitglieder. Denken Sie es war einer von ihnen?“ kam erstaunt von ihr. „Nun. Es gibt zwei Mitglieder die unter Verdacht stehen. Sagen Ihnen die Namen Rufus Parker und Klaus Richte etwas?“ forschte Semir weiter. Astrid Kempfert dachte nach. „Die Namen habe ich schon einmal gelesen. Aber in welchem Zusammenhang weiß ich gerade nicht. Wir können nachschauen, ob sie hier gemeldet sind.“ schlug sie vor. Ein weiteres Geräusch unterbrach das Gespräch. Die Spurensicherung war angekommen „Hier liegt der Patient.“ erklärte Semir und verließ mit Kempfert den Raum. Im Büro zog sie einen Kasten hervor. „Dann wollen wir doch mal sehen, ob die Herren hier gemeldet sind.“ meinte sie und wühlte die Karten durch. „Ah…ja hier!“ stieß sie nach einer guten halben Stunde aus. Semir sah sie neugierig an. „Oh…die waren aber vor gut sechs Jahren das letzte Mal hier.“ stieß sie aus. „Das passt. Sie saßen fast sechs Jahre im Gefängnis.“ Bestätigte Semir. „Im Gefängnis? Warum?“ kam nun die Frage von Astrid Kempfert. „Das ist Nebensache. Frau Kempfert…ich brauche Ihre Hilfe. Können Sie mir sagen was für Waffen gestohlen wurden?“ fragte er nach. „Ja sicher….Solche Armbrüste und drei Pfeilsätze. Jeder Pfeilsatz hat 24 Pfeile. Das Besondere an diesen Pfeilen ist, dass sie Widerharken haben.“ Erklärte die Waffenexpertin. „Widerharken?“ fragte Semir erstaunt. „Ja..sehen Sie. Wir haben zwei Pfeilarten. Einmal diese glatten Pfeile, die wir auf Scheiben nutzen. Sie verursachen nur wenig Schaden und man kann wenn sie selbst wenn sie sich verkanntet haben einfach herausziehen. Und dann diese Pfeile hier. Sehen Sie die kleinen Widerharken? Sie setzen sich fest. Diese Dinger wurden vor allem bei Jagden benützt. Der Schießverein hat einen besonderen Stellenwert. Wir dürfen mit Erlaubnis der Forstaufsicht und in Begleitung eines erfahrenen Jägers in Langel auch auf Wild schießen. Hauptsächlich Wildschweine, damit sie sich nicht zu sehr vermehren. Rotwild nur, wenn die Schonzeit vorbei ist und es einen zu großen Bestand gibt. Dann nutzen wir diese Pfeile weil die Wildschweine besonders schlau sind und sich die glatten Pfeile immer wieder rausgezogen haben. Diese Tiere haben eine dicke Hautschicht. Und wenn sie sich einen dieser Pfeile mit Harken rausreißen, dann verwunden sie sich stärker als ohne.“ erklärte sie sachlich.
Semir sah sie erschrocken an. „Waren Parker und Richter schon mal an einer solchen Jagd beteiligt?“ wollte er wissen. Astrid Kempfert sah in die Kartei. „Ja…vor gut neun Jahren haben sie bei einer Wildschweinjagd mitgemacht und vier Wildschweine erlegt.“ nickte sie. „Wo jagen Sie diese Tiere?“ fragte er mit einem ziemlich mulmigen Gefühl nach. „Nun…wir haben sechs Wälder die wir nutzen. Ich kann Ihnen gern eine Liste mitgeben. Ich kann Ihnen auch Pläne mitgeben.“ schlug sie vor. Semir nickte dankend. „Das würde mir sicher helfen, aber vielleicht können wir das ja auch abkürzen. Waren Richter und Parker in allen Wäldern?“ fragte er weiter. Astrid sah ihn an. „Das weiß ich nicht. Wir listen hier nur die Teilnehmer auf, die bei der Jagd dabei waren, aber nicht wo. Es ist gut möglich, dass sie in allen Wäldern dabei waren. Das herauszufinden würde einige Tage in Anspruch nehmen. Denn ich müsste die Listen der Jäger durchgehen, die uns begleiten um den entsprechenden Wald heraus zu finden.“ erklärte sie traurig. „Dann tun Sie das bitte und Frau Kempfert…es ist sehr sehr dringend. Vermutlich sind zwei Menschenleben in Gefahr und hängen genau von dieser Information ab.“ bat er eindringlich. „Dann setzte ich mich sofort dran.“ lächelte sie und machte sich an die Arbeit. Semir ging zum Gerichtsmediziner der eben das Zimmer betrat und ihn heran winkte. „Hallo Markus. Was hast du?“ wollte er wissen. „Der Mann ist mit einer 38er erschossen worden. Vermutlich Smith & Wesson. Das Projektil werde ich direkt nach der Obduktion zur Erkennung geben und dann können wir nur hoffen, dass sie registriert ist. Er wurde vor ungefähr drei Stunden erschossen. Der Schuss war sofort tödlich und lässt auf einen guten Schützen schließen.“ erklärte der Arzt. „Danke…“ kam leise von Semir. Seine Angst um Ben stieg weiter an. Wo war sein Freund und was hatten Parker und Richter mit ihm und diesem Zöllner vor. War Zöllner wirklich ein zweites Opfer oder gehörte er zu ihnen? War Ben in der Gewalt von drei skrupellosen Gangstern?