Beiträge von Elvira

    Konrad Jäger sah Kim Krüger erwartungsvoll an. „Wenn ich von der Bank wirklich soviel bekomme, dann hoffe ich sehr, das Ben …“ er stockte. „Er wird befreit werden. Und das Geld wird sicher nicht weg kommen. Was denken Sie? Sind Sie denn schon so kreditwürdig?“ wollte Kim wissen. „Ich hoffe es. Die letzten Monate konnte ich mich vor Aufträgen nicht mehr retten. Ich habe sogar noch Maurer einstellen müssen.“ lächelte Konrad. „Das klingt sehr gut…“ nickte Kim. Der Kundenberater kam wieder rein. „Herr Jäger wir haben jetzt alles durchgerechnet und kommen zu dem Ergebnis, dass wir Ihnen den Betrag….“ Er machte eine Pause. Ängstlich sah Konrad ihn an. „Sagen Sie schon, bitte. Es geht um Leben und Tod..“ flehte er. „…nun…wir haben wirklich Ihre jetzige Situation geprüft. Es ist eine große Verantwortung und….verstehen Sie uns nicht falsch. Aber unter den Aspekten, dass Ihre Firma vor einigen Wochen noch rote Zahlen schrieb ist es beachtlich, dass Sie sich so erholen konnten. Dem Darlehen von vier Millionen ist anhand der Aktien kein Problem. Nur wie wollen Sie das Geld haben?“ lächelte der Bankangestellte ihn an. Konrad strahlte. „Bitte in zwei Koffern. Ich weiß das es eine Menge ist, aber ich stehe quasi unter Polizeischutz..“ erklärte er. „Gut…dann kommen Sie in ….drei Tagen wieder.“ nickte der Mann. „Drei Tage? Ich brauche das Geld in drei Stunden!“ stieß Konrad aus. „Das ist nicht machbar. Soviel Geld haben nicht einmal wir im Tresor liegen.“ korrigierte der Mann. Kim räusperte sich. „Wie schnell ist das schnellste?“ wollte sie wissen. „Also frühestens morgen Abend…vorher nicht. Und das ist schon sehr gewagt…“ legte der Mann fest. „Das ist zu spät….das ist viel zu spät..“ stieß Konrad aus. „Herr Jäger...wir müssen die Männer hinhalten. Das wird sicher klappen.“ beruhigte Kim ihn. Der Bankangestellte sah sie an. „Warum ist es denn so dringend?“ wollte er wissen. Das Misstrauen war deutlich zu hören. „Das können wir Ihnen nicht sagen. Sagen Sie…wenn wir einen Polizeihubschrauber zur Landeszentralbank senden und Sie dort uns ankündigen, sollte es doch wohl schneller passieren oder?“ harkte sie nach. „Das ist durchaus möglich, aber dafür muss die Bank schon einen treffenden Grund haben.“ nickte der Mann. „Es geht um das Leben des Sohnes von Herrn Jäger..“ erklärte Kim. „Eine Entführung? Gott das ist ja schrecklich. Ich werde alles Mögliche in die Wege leiten, das das Geld in den nächsten zwei Stunden hier ist.“ kam aufgeregt von dem Mann.

    Ben lag am Boden und hatte die Augen geschlossen. Er fühlte sich schwach. Seine Wunden pochten und er hatte das Gefühl, das seine Körpertemperatur ins unermessliche stieg. Ben hatte versucht den Pfeil den er im Arm hatte heraus zu ziehen, aber er merkte schnell dass es ein Fehler war diesen an der langen Seite zu ziehen. So riss er die Wunde noch tiefer, denn der Pfeil schien genau wie Manuel erzählte, Widerharken zu haben. Die Wunde blutete stark und Ben nahm sein Shirt zur Hilfe um die Blutung zu stoppen. „Oh Fuck..“ stieß er aus als er den Stoff auf die Wunde presste. Lange würde er nicht mehr durchhalten. Er hatte großen Durst, doch zu Trinken gab es nichts. Richter und Parker hielten ihn knapp. Die Tür ging auf und die Peiniger kamen herein. „So Ben…dein Vater sollte das Geld bald haben. Es wird Zeit, dass du mit ihm telefonierst…“ grinste Klaus Richter. Ben sah ihn an. „Warum bringt ihr mich nicht einfach um und verschwindet?“ wollte er wissen. „Nun…Benni…du bist einiges Wert. Genau genommen 4 Millionen. Das ist nämlich die Summe, die dein Vater für dich berappen muss. Wir sind sogar gewillt dich dann laufen zu lassen. Sind ja keine Unmenschen.“ lachte Parker. „Das kannst du jemanden erzählen, der seine Hose mit der Kneifzange zumacht..“ fauchte Ben müde. „Na…wer wird denn so unfreundlich sein. Ich habe deinen Vater angewählt. Du darfst nun mit ihm reden. Aber ich warne dich, ein falsches Wort und es ist für dich vorbei.“ knurrte er und hielt Ben das Handy ans Ohr. „Konrad Jäger..“ hörte er seinen Vater sagen. „Papa…..hilf mir..“ gab Ben von sich. „BEN!!! Gott wo bist du? Bist du in Ordnung?“ fragte sein Vater. Ben sah zu Rufus Parker. „ich….bin …“ stieß er aus. Parker zog das Handy weg und beendete das Gespräch. „Soll nicht zu lang werden. Geht zu sehr auf die Brieftasche..“ grinste er. Mit Klaus verschwand er wieder. Ben sah ihnen nach. Er schloss die Augen. Würde sein Vater das Geld zusammen bekommen? Ben wusste genau, dass er nicht mehr lange leben würde. Egal ob die Kerle das Geld bekamen oder nicht. Er würde sterben.

    AH!!!! Da hat es geknallt......und Semir hat es erwischt. Bohm ist mir ziemlich egal...aber ich hoffe sehr das es bald gute Nachrichten von Semir gibt. Und wie reagiert Andrea darauf? Weiß sie es schon?

    Semir sah den Mann an. Er war verletzt. Etwas Silbernes ragte aus der Wunde hervor. „Warum lassen Sie uns keinen Arzt rufen?“ schlug er deshalb vor. „Willst du mich verarschen?!“ fauchte Manuel Zöllner ihn an. „Herr Zöllner...hören Sie...wir haben das gleiche Ziel. Wir wollen beide heile raus kommen .Wo ist Ben?“ versuchte Semir das Eis zu brechen. Immer noch zielte seine eigene Waffe auf ihn. „Du bist wirklich gut informiert. Ben sagte mir, dass sein Partner uns finden wird, aber das Problem ist…. Richter und Parker wissen das auch und sie wissen den Namen.“ stieß Manuel unsicher aus. Semir überlegte wie er Zöllner davon überzeugen konnte, dass er nichts Böses im Schilde führte. „Ich war bei Ihrer Frau...sie hat große Angst um Sie. Wissen Sie eigentlich das Sie Vater werden?“ wollte Semir wissen. Manuel Zöllner sah ihn verwirrt an. „Sie waren bei Diana?“ stieß er aus. „Ja...sie macht sich große Sorgen und Ihre Tochter auch. Vertrauen Sie mir. Ich rufe Ihnen einen Krankenwagen und werde dann nach Ben suchen.“ versuchte Semir ruhig und besonnen. Er spürte dass die Unsicherheit von Manuel wich. „Sie sind wirklich Semir Gerkan?“ fragte er erneut. Semir nickte. „Ich bin es. Was ist mit Ben?“ wollte Semir wissen. „Sie...sie haben ihn vor ungefähr drei Stunden weg getragen. Er war bewusstlos. Ich befürchte, sie werden jetzt seinen Vater wegen Lösegeld erpressen.“ stieß Manuel aus. „Wissen Sie wohin er gebracht wurde?“ harkte Semir nach. Er stand auf und ging auf Manuel zu. Ohne Widerstand konnte er seine Waffe wieder an sich nehmen. „Ich werde mir die Wunde ansehen..“ lächelte er beruhigend. „Sie haben ihn sicher wieder ins Versteck gebracht. Aua..!“ kam von Manuel. Semir sah besorgt auf ihn. „Haben Sie außer dem Pfeil noch andere Verletzungen?“ fragte er weiter. Manuel nickte. „Okay...ich rufe einen Krankenwagen und dann werden Sie ins Krankenhaus gebracht.“ beruhigte Semir ihn. „Ich muss Ben finden! Das bin ich ihm schuldig.“ stöhnte Manuel. „Das werde ich tun und ich werde Parker und Richter für diese Aktion in den Arsch treten, das verspreche ich“ kam von Semir zurück. Manuel lächelte ihn an. „Es tut mir Leid, dass ich Sie niedergeschlagen habe.“ gab zurück. „Ich werde es überstehen und verzeihe Ihnen. Wenn ich das durchgemacht hätte dann würde ich auch niemanden trauen.“ erklärte Semir. Er setzte den Notruf ab und bat Susanne Frau Zöllner zu informieren.

    Eine gute Stunde später waren die Rettungskräfte vor Ort. Semir sah auf Manuel der auf der Trage lag. „Finden Sie Ben…“ flehte Manuel Zöllner. Semir nickte. „Das werde ich, versprochen. Und Sie werden jetzt erst einmal gesund.“ lächelte er und ließ den Verletzten in den Wagen bringen. Als der Notarzt an ihm vorbei wollte hielt Semir ihn fest. „Wie sieht es aus?“ fragte er. „Nicht gut. So wie es aussieht hat er einen Milzriss. Außerdem scheinen Rippen gebrochen zu sein. Es ist gut möglich, dass eine dieser Rippen links die Milz angerissen hat. Wenn er Glück hat dann wirklich nur ein Kapselriss, der von selbst heilt, wenn es den zweiten Grad erreicht hat, kann man sie dann in der OP wieder zusammenflicken. Aber wenn es schlimmer ist, dann dürfte die Entfernung anliegen. Die Pfeilspitze ist da ein kleineres Übel. Wir müssen..“ gab der Doc einen kurzen Bericht ab. Semir sah dem Fahrzeug nach, als sie abfuhren. Sein Handy riss ihn aus seinen Gedanken. „Ja?“ fragte er nur. „Susanne hier. Semir…Bens Vater ist hier. Er hat ein Erpresserschreiben erhalten. 4 Millionen für Ben. In vier Stunden soll die Übergabe durch dich erfolgen.“ gab Susanne Bericht ab. „Okay… ich komme zurück. Hast du Frau Zöllner erreicht?“ wollte Semir wissen und rannte zum Wagen zurück. „Ja sie ist bereits zum Krankenhaus unterwegs.“ bestätigte Susanne. Semir stieg ein und fuhr mit Blaulicht und Sirene zurück zur PAST. Manuel hatte ihm erzählt, dass Parker und Richter für Ben Lösegeld haben wollte. So blieb die Chance ihn schnell zu finden und zu befreien. In der PAST wurde er sofort von Susanne in Empfang genommen. „Frau Zöllner war überglücklich und dankt dir herzlich. Konrad Jäger und Frau Krüger sind unterwegs zur Bank. Sie hoffen inständig, das Geld zusammen zu bekommen.“ erklärte sie. „Hat Jäger denn noch soviel Geld?“ harkte Semir nach. Vor einigen Monaten war Konrad Jäger fast pleite. „Seine Firma hat sich sehr gut erholt. Nachdem dieser Santi tot war, bekam er wohl wieder verdammt viele Aufträge und konnte die Insolvenz vermeiden.“ nickte Susanne. „Das freut mich für ihn. Habt ihr den Brief schon untersuchen lassen? Gibt es da Fingerabdrücke drauf?“ wollte Semir weiter wissen. „Nein…keine Abdrücke. Das Video zeigt Ben gefesselt in einem Raum. Es sieht nicht gut aus und ist außerdem verletzt. Wenn ich das richtig gesehen habe, dann hat er zwei Pfeile abbekommen.“ erklärte Susanne. Semir sah sie erschrocken an. „Zwei?“ harkte er nach. „Einen hat er in die Schulter bekommen und einen weiteren im Arm.“ nickte Susanne.

    Andrea nahm ihre Kinder und betrat das Haus ihrer Eltern. „Papa?“, rief sie. „Ja hier…im Wohnzimmer, Kind.“, kam klagend aus der Richtung. Andrea ging ins Zimmer und sah ihren Vater auf der Couch liegen. „Wie ist das denn passiert?“, wollte sie wissen. „Ich wollte Mama nur einen Gefallen tun und hab die Gardinen gewaschen und beim Aufhängen hab ich einen Tritt daneben gemacht…und…nun ja…dann bin ich gefallen. Das Bein ist gebrochen...ich habe Prellungen im Rücken und mein Kopf tut auch weh...ich glaub ich hab eine Gehirnerschütterung.“, klagte ihr Vater. „Warum bist du denn nicht im Krankenhaus geblieben? Da wärest du doch besser aufgehoben…“, fragte Andrea nach. „Ich mag die Krankenhäuser nicht…da stirbt man ja vor Langeweile….nichts los...Fernseher und Telefon nur gegen Bezahlung…das ist nicht mein Ding….absolut nicht…“, klagte ihr Vater. „Na...jetzt bin ich hier und werde dich versorgen… hast du heute schon was gegessen?“, harkte Andrea nach. „Nein, ich konnte mir ja nichts kochen und auch nicht einkaufen…das ist…ich meine…ich will dir nicht zur Last fallen…“, kam sofort von Hans-Hubert. „Papa..das ist nicht so wild. Ich fahre schnell einkaufen und dann koche ich dir was Feines…“, lächelte Andrea. Ihr Vater schien zu leiden, doch das kannte sie auch von Semir. Männer konnten nach außen hin so stark sein, aber wenn sei verletzt oder krank waren, dann litten sie mehr als andere Menschen. Sie streichelte ihrem Vater über die Stirn. „Hast du sonst noch Probleme?“, wollte sie besorgt wissen. „Nein…jetzt, wo du da bist, geht es mir auch schon viel besser.“, lächelte Hans Hubert und stöhnte leise. „Das höre ich schon…“, grinste Andrea.

    Karsten sah in die Runde. „Der nächste Überfall startet morgen. Und zwar um elf Uhr. Dann ist der beste Zeitpunkt dafür. Du…Mirko wirst dich hier hinter der Wand verstecken. Die Bank ist nicht Videoüberwacht und höchstens zwei Kassierer sind dort anwesend. Das wird also ein Kinderspiel. Der Transporter wird um 11 Uhr 15 dort eintreffen. Wir haben also genau 15 Minuten Zeit uns auf die Situation einzustellen. Und diesmal versucht eure Nerven zu behalten.“, ermahnte er seine Freunde. „Klar…ist kein Problem. Und abdüsen tun wir über die Autobahn. Wie weit müssen wir dann fahren und wo stellen wir die Karts wieder ab?“, wollte Leo wissen. „Na hier auf der Bahn…. Wir müssen doch die Dinger wieder hier einstellen. Rolf wird uns killen, wenn er die Dinger am Nachmittag nicht sieht. Du kennst ihn doch…also der Einsatz ist klar?“ Karsten sah erneut von einem zum Anderen. Nickend stimmten alle seinem Plan zu. „Sehr gut…dann werden wir morgen um gut 25.000 Euro reicher sein…“, lachte Karsten. Felipe und die anderen nickte nur. „Aber was machen wir, wenn uns die Bullen wieder auf den Fersen sind?“, wollte der Deutschspanier wissen und sah Karsten an. „Dann...dann werden wir uns einfach aufteilen...wenn wir alle in verschiedene Richtungen fahren, werden die uns niemals erwischen.“, erklärte er und rollte den Plan zusammen. Alle gingen wieder an die Arbeit und schlossen die Karts in ihren „Ställen“ ein. Die Kartbahn schloss und die Lichter wurden gelöscht. Die vier Jungs fuhren in ihr jeweiliges Zuhause und legten sich schlafen. Morgen würde für sie ein schwerer Tag werden.

    „Komm schon, Ben...ich stör dich auch wirklich nicht. Und Felix ist auch der ruhigste Mitbewohner.“, quälte Semir Ben weiter. „Ruhig? Das Vieh beißt einem in die Zehe und klaut das Essen vom Tisch.“, knurrte Ben nur. Doch der tieftraurige Hundeblick von Semir ließ selbst ihn erweichen. „Eine Woche...eine Woche auf Probe...wenn du in dieser einen Woche auch nur meine Kaffeemaschine um einen Zentimeter verrückst, bist du und dein Kampfkater wieder obdachlos.“, knurrte Ben und gab den Weg in seine Wohnung frei. „Danke Partner...du wirst es nicht bereuen.“, kam es nur von Semir. „Das tu ich schon...“, grummelte Ben und ging wieder auf die Terrasse, ließ sich in die Hängematte fallen und zupfte weiter an seiner Gitarre herum. Doch schon das nächste Poltern ließ ihn wieder aufschrecken. „Hab ich nicht gesagt, es wird nichts angefasst...“, knurrte er leise und ging dem Geräusch nach. Dann sah er aber nur, dass Semir sein Koffer umgefallen war. Felix war sofort, nachdem ihm sein Herrchen aus der Box gelassen hatte, durch die Wohnung geflitzt und erkundete erstmal das neue Domizil, was er sonst nur als Übergangswohnung hatte. „Schon gut, ich weiß noch, wo die Bettwäsche ist.“, grinste Semir und bezog das Gästezimmerbett in weniger als fünf Minuten. „Okay, du rufst, wenn ich dir helfen soll.“, meinte Ben nur und ging dann wieder auf die Terrasse hinaus. Wieder lag er in seiner Hängematte, doch an Ruhe war nun nicht mehr zu denken. Im nächsten Moment spürte er, wie ein kleines, fellbesetztes Tier auf seinen Bauch sprang und es sich dort gemütlich machte. „Hey, geh sofort runter.“, knurrte Ben nur und packte den Tiger wieder auf den Boden. Doch der Kater ließ sich davon nicht abbringen, sprang ein zweites und ein drittes Mal auf den Bauch des jungen Hauptkommissars und immer wieder wurde er auf den Boden zurückgesetzt. Semir kam nach wenigen Minuten dazu und ließ sich in den Liegestuhl fallen. Sofort war Felix da und holte sich seine Streicheleinheiten, die ihm der Hauptkommissar auch zu gerne gab.

    „Soll ich uns nachher was kochen?“, wollte Semir wissen, während er den Kater kraulte. Ben lugte mit einem offenen Auge zu Semir rüber. „Du kannst nicht kochen.“, konterte er grinsend. „Okay, dann anders...soll ich uns was bestellen?“, fragte Semir nun. „Auf deine Rechnung?“, grinste Ben und hob nun vollends den Kopf an. „Okay, weil du mich aufgenommen hast.“, entgegnete Semir. Ben nickte und schon wurde darum geknobelt, was sie sich nun bestellen sollten. „Wie wäre es mit Chinesisch?“, freute sich der junge Hauptkommissar. „Schon wieder...das hatten wir doch erst zum Mittag...“, kam es ablehnend von Semir. „Gut, dann italienisch. Eine leckere Pizza und dazu ein schönes Tiramisu.“, grinste Ben. „Das hört sich schon besser an...okay...eine Funghi für mich und...“ „...eine Hawaii für mich und für uns beide Tiramisu...“, grinste Ben nur und reichte Semir das Telefon. Schnell war alles bestellt und nach einer viertel Stunde klingelte der Bote. Wie versprochen zahlte Semir und die beiden Freunde genossen das Essen auf der lauen Sommerterrasse. Selbst Felix hatte sein Fressen auf der Terrasse bekommen. Nachdem alles verputzt war, pflegten die beiden ihre vollen Bäuche vor dem Fernseher mit einem kühlen Bier. Aber da hier nichts Interessantes lief, gingen die beiden Mitbewohner bald darauf schlafen. Felix ließ es sich nicht nehmen, auf Semirs Bauch zu schlafen. Ben lag noch eine Weile wach und überlegte, ob das so eine gute Idee war, seinen Partner hier wohnen zu lassen. Es hatte letztens schon nicht geklappt, beziehungsweise wäre beinahe in Mord ausgeartet. Doch er konnte Semir jetzt nicht mehr rauswerfen. Über diese Gedanken hinweg, schlief er alsbald ein.

    Semir hatte seinen Wagen in einer Seitenstraße abgestellt. Sollten Ben und Zöllner hier wirklich von Parker und Richter gejagt werden, dann war es sinnvoll nicht direkt aufzufallen und sich vor dem Eingang zu stellen. Doch nun musste er sich durch das Gestrüpp wühlen. Brennnesseln ragten hier einen guten Meter hoch. Er nahm seine Waffe um sie wenigstens etwas zur Seite zu schieben. Nach guten fünf Minuten kam er auf einen der Wege die durch das Gehege führten. Er sah sich aufmerksam um. Nichts deutete darauf, dass sich hier Menschen befanden. Doch in welcher Richtung sollte er nun gehen? Links? Oder Rechts? Er entschied sich für links. Hoffentlich fand er eine Spur die ihn zu Ben führte. Der dritte Tag seit er verschwunden war und bisher tappte er im Dunkeln. Ob Ben und Zöllner sich hier im Wald aufhielten wusste er auch nicht genau, dennoch war es die einzige Spur die er verfolgen konnte. Wenn er ihn hier nicht fand, dann war es sicher, dass Ben sterben würde, sofern er nicht schon tot war. Semir ging in Gedanken durch den Wald. Er sah sich um und kam schon bald an einer Stelle die seine Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Ein dunkler Fleck, der sich von dem Laub abhob ließ ihn in die Hocke gehen. Mit einem Finger tippte er hinein. Es war schon fast getrocknet, dennoch sah er das es sich um Blut handelte. Hoffentlich war es nicht von Ben. Als er wieder ein paar Schritte gegangen war sah er einen Pfeil. Er schien abgebrochen zu sein, die Spitze fehlte. Verzweifelt sah er sich um. Was hier passiert war, konnte er sich denken. Hier war er genau richtig. Die Frage war nun, ob Ben oder Zöllner verletzt war. Er ging weiter und bemerkte in dem Dickicht eine Aussparung im Gestein. Es schien eine Höhle zu sein. Semir steckte seine Waffe ein und ging in die Richtung. Doch kaum hatte er die Öffnung erreicht hörte er ein Geräusch hinter sich. Bevor er sich umdrehen konnte durchzog ein heftiger Schmerz seinen Nacken. Er brach mit einem Stöhnen zusammen und verlor das Bewusstsein.

    Manuel warf den Ast zur Seite und beugte sich über die Person, die vor ihm lag. „So mein Freund...und du wirst mir jetzt helfen Ben zu finden, sonst mache ich dich zu Hackfleisch.“ fauchte er. Er durchsuchte die Taschen des ohnmächtigen Mannes und fand die Brieftasche. Mit schnellen Griffen zog er die Papiere raus und seine Aufmerksamkeit fiel auf einen Ausweis. Semir Gerkan, las er. Das konnte doch nicht sein oder? Ben hatte Recht. Sein Partner und Freund würde sie finden. Verdammt...und er hatte ihn k.o. geschlagen. Ein leises Stöhnen riss ihn aus den Gedanken. Langsam schien dieser Mann wieder zu sich zu kommen. Manuel nahm die Waffe die der Mann trug. Immerhin konnte es auch ein Trick sein. Parker und Richter wussten ja, dass Bens Kollege ihn suchte und sie kannten den Namen. Nein...er musste sicher gehen. Vielleicht war es besser wenn er den Mann fesselte. Er musste ihm einen Beweis liefern...ja...das war viel besser. Manuel richtete sich auf und drückte dem Mann die Waffe ins Genick. Obwohl er noch nicht ganz wach war, versteifte er sich sofort. „Keine Bewegung!“ warnte Manuel ihn. Der Mann stöhnte leise auf. Manuel sah sich suchend um. Womit sollte er den Mann fesseln. Hier war nichts. Leise fluchte er. „Okay Freundchen...ich warne dich! Eine falsche Bewegung und du hast die Kugel im Bein oder sonst wo...klar?“ fauchte er. Der Mann nickte. Mittlerweile war dieser wieder voll bei sich. „Hören Sie..“ fing er an. „Schnauze!“ fauchte Manuel zurück. Er zog sich an die andere Wand des Felsens und richtete die Waffe auf den Mann, der sich nun aufrichtete. „Ich bin Semir Gerkan...ich suche meine Freund.“ stöhnte der Mann. Er fasste sich an den Kopf wo Manuel ihn getroffen hatte. Als er die Hand zurück zog sah Manuel das Blut an der Hand. „Der Ausweis ist gut. Ist das eine Fälschung?“ harkte Manuel ungerührt nach. „Sie sind Manuel Zöllner nicht wahr?“ fragte der Mann. Manuel sah ihn an. „Gut informiert. Wie viel zahlt Parker und Richter dir um uns zu jagen?“ kam die Gegenfrage von Manuel. „Ich werde nicht bezahlt. Ich bin hinter diesen Kerlen her, weil sie zwei Menschen entführt haben und vermutlich umbringen wollen.“ setzte der Mann entgegen.

    Ben sah sich gehetzt um. Er hatte es geschafft Rufus und Klaus von Manuel weg zu locken und nun kam es auf seinen Freund an. Er hoffte inständig dass Manuel es bis zur Straße schaffte und Hilfe holen konnte. Nur kurz blieb er stehen um zu sehen wo seine Verfolger waren. Er krümmte sich etwas denn die Schläge hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Er glaubte dass mindestens eine Rippe wenn nicht noch mehr gebrochen war. Seine ganze linke Seite schmerzte, doch er hatte keine Zeit sich darum zu kümmern. Ein Sirren ließ ihn erahnen, dass sie dicht hinter ihm waren. Ben rannte weiter. Er suchte immer wieder Deckung hinter den Bäumen. Er warf sich ins Gebüsch und schlug Harken. Er musste weg! Schnell weg. Vielleicht war er auf einem Baum sicherer. Dann konnte er sich verstecken und sobald diese Mistkerle an ihm vorbei waren, dann würde er sich auf den Rückweg machen und den Spieß umdrehen. Tatsächlich fand er eine knorrige Eiche auf die er sich leicht hangeln konnte. Sie war schon sehr alt und bot ihm Schutz. Schnell erklomm er den Baum und stellte sich so, dass er von dem Stamm verdeckt war. Und dann sah er sie. Rufus und Klaus hielten ihre Waffen im Anschlag. „Da hinten! Das ist er! Los schieß!“ forderte Rufus seinen Freund auf. „Nein…das ist er nicht. Er ist hier lang! Komm schon!“ lehnte Klaus sich auf. Rufus ließ sich mitziehen. Sie kamen näher. Ben hielt den Atem an um sich nicht zu verraten. Er klammerte sich fest. Das Blätterwerk der Eiche war dicht und sehr schlecht zu durchblicken. Das war für Ben die Rettung. Selbst Rufus und Klaus konnten ihn nicht sehen. Sie gingen an der Eiche vorbei ohne nach oben zu blicken. Ben sah sie sehr genau. Er glaubte sogar die eingespannten Pfeile zu sehen. „Sie müssen hier sein.“ fauchte Rufus wütend. „Komm weiter. Sie haben immerhin eine halbe Stunde Zeit gehabt und wir laufen gerade fünfzehn Minuten. Da lang!“ gab Klaus von sich und zog Rufus von der Eiche weg. Ben ging an seinem Standplatz in die Knie und seufzte lautlos. Die erste Gefahr war gebannt. Er musste jetzt nur runter und dann zurück. Gesagt getan. Er kletterte runter und ging in die Richtung aus der er gekommen war. Doch er hatte kaum einen Schritt getan, als er erneut ein Sirren hörte und nur kurz darauf spürte er den Einschlag in der rechten Schulter. „Verdammt..sie hatten seinen Trick durchschaut.“ dachte er nur. Ben taumelte kurz und sah auf seinen schmerzenden Körperteil. Er sah das Blut was sein Shirt benetzte. „Treffer!“ hörte er Rufus schreien. „Ich will auch!“ kam von Klaus und schon sirrte es wieder. Ben warf sich trotz seiner Verletzung zur Seite. Nur knapp verfehlte der zweite Pfeil, doch er ahnte, dass er verloren hatte. Bevor er wieder auf die Beine kam, standen Rufus und Klaus vor ihm. Klaus spannte seine Armbrust und drückte erneut ab.

    Manuel war bereits eine Zeit gelaufen als er seine Schwäche spürte. Sein Körper wollte nicht mehr und Schwindel befiel ihn. Er lehnte sich an den Baum. Ob sie Ben schon erwischt hatten? Er atmete tief ein und schüttelte den Kopf. Er musste weg. Er musste Hilfe holen! Mit letzter Kraft schleppte er sich vorwärts. Langsam, Schritt für Schritt ging er in die Richtung aus der er gekommen war. Nur mühsam kam er voran. Die Wunde pochte und blutete auch wieder. Nach einer Weile ließ er sich zu Boden sinken. Weit war er nicht gekommen, aber er musste weiter. Er musste Hilfe holen. Vor allem für Ben. Das war er ihm schuldig. Nach wenigen Minuten Rast raffte er sich auf und ging weiter. Er kam an einer kleinen unscheinbaren Höhle vorbei und dachte sofort daran sich dort zu verstecken. Hier konnte er sich ausruhen und dann wollte er sich auf den Weg zur Straße machen. Es brachte nichts, wenn er zusammen klappte. In der Höhle angekommen zog er sein Shirt aus und riss es in Stücke um die Wunde abzubinden. Während er sich selbst verarztete hörte er Geräusche. Neugierig sah er in die Richtung. Zwei Männer kamen genau auf ihn zu. Anhand des Lachens was einer von ihnen ausstieß erkannte er Rufus Parker. Er selbst schien für die Beiden unsichtbar, doch er erkannte noch mehr. Diese Beiden trugen einen Dritten und Manuel erkannte auch diesen Mann. Es war Ben. Er schien bewusstlos. Sie hatten ihn also eingefangen. Doch er war zu schwach um was auszurichten. Manuel registrierte die Richtung in die Parker und Richter mit Ben verschwanden. Und genau in dieser Richtung wird er auch in einigen Minuten gehen. Aber er musste erst einmal zu Kräften kommen .Die Schmerzen die von den anderen Verletzungen stammten spürte er kaum Er hatte Ben verschwiegen, dass er durch die Schläge von Rufus und Klaus bereits einige Hämatome abbekommen hatte. Er sah jetzt wo er das Shirt nicht mehr trug sich die Stelle an. Sie war tiefblau schon fast schwarz. Er schloss die Augen. Das war nicht nur ein Hämatom, das erkannte er. Doch wenn Manuel dachte, dass er nun Ruhe bekam, dann hatte er sich geirrt. Nur zwei Stunden später hörte er erneut jemanden kommen. Er sah vorsichtig hinaus und erkannte einen Mann, der durch den Wald schlich. Jetzt wo er geruht hatte, fühlte er sich kräftig. Er suchte sich einen starken Ast und stellte sich so, dass er den Mann genau sehen konnte. Dieser schien tatsächlich die Höhle entdeckt zu haben. Manuel presste sich regelrecht an der kleinen Felsnische und wartete darauf, dass der Mann herein kam. Er hob den Ast und war bereit zuzuschlagen.

    Semir ging zum Krankenwagen und sah den Wachmann an. „Gerkhan, Kripo Autobahn...können sie mir erzählen, was passiert ist?“, wollte er wissen und sah dann auf den dicken Verband an der rechten Hand. Der Mann hob leicht den Kopf und sah den Hauptkommissar an. „Ich...ich wollte gerade wieder die...die Tür schließen, als zwei Männer mit Helm in den Wagen sprangen und meinen Kollegen mit einer Waffe bedrohten. Als ich...ich den Alarmknopf drücken wollte, da haben sie...haben sie mir...in die Hand geschossen.“, erklärte der Sicherheitsmann. „Bitte, lassen sie ihre Fragen...sie sehen doch, wie fertig er ist.“, knurrte der Notarzt und schloss die Tür. „Nur noch eine Frage...haben sie an der Stimme erkannt, wie alt die Männer waren?“, wollte Semir wissen. Er sah, wie der Mann mit dem Kopf schüttelte. „Das...das war so ein Integralhelm mit so einem Mikrofon drin, dass die Stimme verzerrt.“, kam es nur schwach von dem Mann. „Bitte...lassen sie ihn.“ „Ist ja gut, sie können fahren.“, knurrte Semir und ging dann zu Ben zurück, der im hinteren Raum stand und sich die Bilder der Überwachungskameras ansah. „Sieh mal Semir, hier betreten sie die Tankstelle und fordern von der Kassiererin, dass sie den Wachmann freundlich grüßen soll. Die beiden Kunden werden hinten eingesperrt und ein weiterer Täter versteckt sich vorne zwischen den Regalen.“, erklärte Ben, dann spulte er ein bisschen vor. Nun sah man, wie der Wachmann den Raum betrat. Alles ging blitzschnell. Der Mann zwischen den Regalen schnellte hervor und warf ihn zu Boden, während der hinter der Kasse nun die Kassiererin zu Boden drückte und dann die Kasse ausräumte. Dem Wachmann wurde die Kassette entrissen und beide Täter verschwanden. „Verdammt, die sind ganz schön brutal. Da kann man froh sein, dass nicht mehr passiert ist.“, knurrte Semir. Ben nickte nur. „Woher hatten die aber die Informationen, dass der Geldtransporter heute kommen sollte?“, fragte der junge Hauptkommissar. „Kommen die nicht immer am gleichen Tag?“, entgegnete Semir. Ben schüttelte energisch den Kopf. „Ich hab mich mit der Kassiererin unterhalten. Das Sicherheitsunternehmen wechselt immer die Wochentage und auch die Uhrzeiten. Das heißt, niemand kann davon wissen. Erst eine halbe Stunde vor Ankunft werden die entsprechenden Tankstellen informiert.“, erklärte Ben. „Dann muss es einen Insider geben. Jemand, der den Ablauf und die Vorgehensweise genau kennt.“ Semir sah sich um. „Komm, wir fahren erstmal zurück zur PASt. Hartmut soll alles über die Karts herausbekommen. So viele von den Bahnen kann es ja hier nicht geben.“, stieß Semir nur aus.

    „Leute, ich hab hier was für euch.“, kam es einige Stunden später von Hartmut, als dieser ins Büro der Hauptkommissare trat und einen kleinen Ordner auf den Tisch legte. „Dann schieß mal los, Feuerpinsel.“, grinste Ben ihn nur an. „Also, die Karts waren so genannte Streetkarts, heißt, die sind auch für den Straßenverkehr zugelassen.“, erklärte er nur. „Ja, aber was bringt uns das denn?“, knurrte Semir. „Na pass doch mal auf...es sind Straßenfahrzeuge und als solche müssen sie registriert sein. Hier hab ich euch die Liste gemacht, welche Kartbahn alles Streetkarts besitzt. Es sind ja zum Glück nur fünf.“, grinste Hartmut und verschwand. Semir sah Ben an. „Nur fünf….na das wird ja ein Kinderspiel. Die Täter sind doch dämlich…die müssten sich doch denken können, dass wir alle Bahnen überprüfen.“, grinste Semir. „Sei dir da nicht so sicher…vielleicht wissen die das genau…und nur, weil wir die Bahnen überprüfen, heißt es ja nicht, dass sie aufstehen und sagen... Hier sind wir… und gut ist…“, gab Ben zu bedenken. „Ja du Schlaumeier…das weiß ich auch…aber ich denke, wir können an den Wagen erkennen, ob sie unterwegs waren oder nicht.“, erklärte Semir. „Dann los…fahren wir…wo ist die erste?“, wollte Ben wissen. „In Kerpen…das wäre das Naheliegenste…wenn man den Überfallort betrachtet.“, murmelte Semir nachdenklich. „Da hast du Recht…die Kartbahn Kerpen..ist das nicht die von den Schumachers?“, kam von Ben erstaunt. „Nein…die liegt etwas abseits…“, grinste Semir. Schon waren sie im Mercedes unterwegs.

    Mirko stellte sein Kart in die dafür vorgesehene Box. „Strahlt wie neu.“, gab er stolz von sich, als Karsten zu ihn trat. „Ja…sieht gut aus...hast du auch an die Reifen gedacht?“, wollte er wissen. Mirko nickte. „Alles…wie neu….keiner...Achtung...da kommt jemand.“, ermahnte er Karsten. Dieser drehte sich um und sah die beiden Männer auf sich zukommen. „Gerkhan, Kripo Autobahn….mein Kollege Ben Jäger…wir sind auf der Suche nach Streetkarts.“, erklärte der Kleinere von ihnen. Karsten nickte. „Wollen Sie ein Zweierrennen fahren?“, harkte er nach. „Nein…nein…es geht um einen Überfall… die Täter es waren insgesamt vier sind mit Streetkarts geflohen. Und nun suchen wir die Fahrzeuge.“, erklärte der Polizist. Karsten nickte. „Nun….das ist zwar sehr interessant aber …ach so…Sie denken, dass die Typen hier die Streetkarts gemietet haben und damit den Überfall gemacht haben?“, wollte Karsten wissen. „Das ist durchaus möglich. Aber unsere Karts sind nicht ausgeliehen worden.“, behauptete Karsten. „Haben Sie dafür einen Nachweis? Ich meine, wenn sie ausgeliehen werden…haben sie dann Angaben wenn ein Fahrzeug vermietet wird?“, wollte der große Polizist wissen. „Ja sicher…alle Mieter werden festgehalten. Sie müssen einen Vertrag unterschreiben um uns von allen Schäden, die während der Fahrt passieren nicht durch uns regulieren zu lassen. Der Mieter hat eine Versicherung abzuschließen, die ihn während der Mietzeit versichert. Das kann ich Ihnen gern im Büro zeigen.“, lud er die Männer ein. „Ja sehr gern.“, meinte der Kleinere. „Ja geh du da hin...ich sehe mir die Dinger mal an..“ meinte der Größere. Karsten warf Mirko direkt einen Blick zu und dieser nickte kaum merklich. „Bitte folgen Sie mir…das Büro liegt dort drüben.“, lächelte Karsten und ging voraus. Ihm gefiel es nicht, dass die Polizisten sich trennten, doch er hätte es auch nicht verhindern können.

    Sag mal...kannst du dich mal entscheiden? Ist Finn nun der Böse oder der gute? Hat er nun einen umgelegt oder nicht? Nicht immer Hü und Hott....sag uns was gespielt wird!

    klasse geschrieben :D

    „Entschuldige…ich wollte dich nicht so angehen.“ stieß Ben sofort aus. „ Ich wollte dich nicht beunruhigen. Ich kenne dich schließlich. Du hast Recht! Wir lassen uns nicht von diesen Mistkerlen jagen. Wir drehen den Spieß um.“ sagte nun Manuel. Er schien aus seiner Angst zu erwachen. „Du wirst nicht viel ausrichten können. Wichtig ist, dass wir uns trennen. Allein komme ich weiter. Du wirst dich hier irgendwo verstecken und dann in die andere Richtung schlagen, sobald sie von dir weg sind.“ schlug Ben vor. „Das hört sich nach einem Plan an…“ grinste Manuel. Er wurde wieder sicherer. „Vielleicht… pass auf. Ich kenne mich zwar nicht aus, aber dieser Wald sieht ziemlich dicht aus. Warum nutzen wir es nicht. Die Kerle waren schon lange nicht mehr auf der Jagd und der Wald dürfte sich auch verändert haben. Du wirst dich ein Stück weiter im Gebüsch verstecken. Ich werde dich mit Laub bedecken und dann renne ich weiter. Sobald sie von dir weg sind, gehst du wieder zur Straße und versuchst ein Auto anzuhalten. Ruf dann Semir Gerkan an. Kripo Autobahn. Er wird sich um alles Weitere kümmern und dich ins Krankenhaus bringen.“ erklärte Ben. Manuel sah ihn an. „du willst allein gegen diese Mistkerle kämpfen?“ harkte er nach. „Manuel. Du bist verletzt! Du gehörst in ein Krankenhaus. Ich schaffe das schon.“ gab Ben ihm die Hoffnung. „Also gut…aber pass auf dich auf…“ warnte er. „Was mache ich, wenn es wirklich einen Helfer gibt? Das haben die Beiden doch gesagt.“ wollte Manuel wissen. „Mit einem wirst du ja wohl fertig werden. Ein Schlag auf den Kopf und dann zusammenschnüren. Wenn du willst, kannst du ihn dann verhören. Das wirst du ja nicht verlernt haben.“ lachte Ben. Er munterte Manuel so auf. „Gut…das schaffe ich. Der Kerl wird sich dann wünschen nie geboren worden zu sein.“ nickte Manuel bekräftigend. Schon ging es los. Sie rannten noch knappe fünf Minuten durch den Wald und dann wurde Manuel versteckt. Ben deckte ihn mit Laub zu und verwischte alle Spuren. „viel Glück!“ raunte Manuel ihm noch zu. Ben rannte weiter. Er schlug Harken um die Verfolger die sicher schon auf dem Weg waren in die Irre zu führen.

    Manuel lag in seinem Versteck und rührte sich nicht. Er wartete nach seinem Gefühl eine Ewigkeit und dann hörte er sie. „Sie müssen hier irgendwo sein. Soweit können die noch gar nicht gekommen sein.“ kam von Rufus. „Ich werde den ersten Schuss abgeben. Und ich wette mit dir, das ich Ben treffe!“ hörte er Klaus sagen. „Also gut…aber nicht töten! Wir müssen noch ein wenig unsere Fluchtkasse aufbessern. Ich denke mal der Alte von Ben wird gut für ihn zahlen.“ mahnte Rufus darauf. „Okay….dann ins Bein oder in die Schulter.“ knurrte Klaus. Manuel ballte die Fäuste. Diese Kerle redeten über ihn und Ben wie über Wild. Er bewegte sich ein kleines bisschen. Es raschelte und sofort erstarrte er wieder. Er sah zu Rufus und Klaus, die es scheinbar auch gehört hatten. „Ob sie im Gebüsch stecken?“ wollte Klaus wissen. „Denke ich nicht. Die werden weiter gelaufen sein. Vielleicht hoffen sie, die Straße zu erreichen. Die armen Irren wissen nicht, dass der Zaun von der Straße trennt und dieser unter Strom steht.“ lachte Rufus. „Ich weiß nicht…es raschelte und ich werde nachschauen.“ gab Klaus zurück. Manuel zog sich zusammen. Nun wurde es eng. Bevor Klaus jedoch einen Schritt auf ihn zumachte hielt Rufus ihn fest. „Da hinten! Ich hab einen von ihnen gesehen!“ stieß er aus. Sofort rannten die Beiden in die andere Richtung. Manuel schloss erleichtert die Augen. Ben hatte viel riskiert und brachte sich nun noch mehr in Gefahr als es eigentlich notwendig war. Manuel zählte bis zehn und stand dann auf. Rufus und Klaus waren jetzt so weit entfernt, dass er sich frei bewegen konnte. Doch in welcher Richtung musste er? Er sah sich auf dem kleinen Weg um auf dem er mit Ben gekommen war. Doch hier sah alles gleich aus. Geh nach links! Forderte eine innere Stimme. Aber war er von dort gekommen? Nicht das er jetzt diesen Killern in die Arme lief. Es stand 50:50. Er wandte sich um und ging nach rechts.

    Liane Hoffner sah aus dem Fenster. Sie erwartete Semir Gerkan, der sie vor wenigen Minuten angerufen hatte. Dann sah sie auch schon den BMW, der mit einem kreischenden Geräusch vor der Tür angehalten wurde. „Hallo.“ lächelte sie ihn an, als er den Weg zur Tür kam. “Frau Parker….ähm…Hoffner. Ich brauche Ihre Hilfe…bitte..“ erklärte er. „Ja sicher. Kommen Sie rein.“ bat sie ihm. Gemeinsam mit Liane ging Semir ins Wohnzimmer. „Wie kann ich Ihnen helfen?“ wollte sie wissen. „Frau Hoffner…es geht um das Waldgebiet in Langel. Dort wo Ihr Exmann und Richter mit dem Schießclub zum Jagen war. Kennen Sie das Gelände?“ fragte Semir direkt. „Ja sicher. Das Gebiet ist ein sehr großer Wald. Dort ist noch richtige Natur. Dort gibt es Rotwild und Wildschweine. Einmal hat Rufus mir das Gelände gezeigt. Wir waren gute zwei Tage dort unterwegs. Wir haben dort sogar gezeltet. Es war sehr schön. Die Natur die einen dort erwartet ist einfach nur atemberaubend.“ nickte sie. „Welcher der Gebiete ist es?“ fragte er nach. „Nun… der Wald ist ziemlich dicht an einer Autobahn. An der A59 wenn ich mich nicht irre. Es ist am Hirschgraben im Königsforst. Da gibt es ein ziemlich großes Gelände nur für die Jagd. Abgesperrt durch Zäune. Und nur für zugelassenes Personal zu betreten. Rufus ist irgendwie an die Schlüssel gekommen…“ erklärte Liane. „Okay…ich habe die Zulassung auch.“ meinte Semir nur. Liane sah ihn an. „Sie werden dort aber doch nicht allein hingehen oder? Klaus und Rufus sind gefährlich! Sie werden Tage brauchen um das Gelände zu durchsuchen!“ stieß sie besorgt aus. Semir lächelte mild. „Ich bin sicher nicht leichtsinnig, aber ich denke auch, dass ich allein besser voran komme, als mit mehreren. Außerdem sehe ich mich nur um. Haben Sie eine Karte von dem Gelände?“ wollte er wissen „Nein…leider nicht.“ gab Liane zu. „Passen Sie gut auf sich auf…“ bat sie. Semir nickte und verschwand wieder. Als er im Wagen saß griff er direkt zum Mikro. „Susanne richte Frau Krüger bitte aus, dass ich einem Hinweis folge. Ich denke ich habe das Grundstück gefunden, wo Rufus Parker und Klaus Richter Ben festhalten. Ich will mich vergewissern und melde mich sobald ich eine Spur habe.“ gab er durch. „Semir! Sie werden auf Verstärkung warten!“ kam anstelle von Susanne von Kim Krüger. „Chefin… noch wissen wir nicht, ob es das richtige Gelände ist. Wenn ja, dann werde ich Ihnen Bescheid geben und Sie können mir die Unterstützung geben.“ stellte Semir dagegen. „Also gut…aber wenn Sie sich in den nächsten sechs Stunden nicht melden, dann komme ich persönlich und reiße Ihnen den Kopf ab!“ versprach Kim.

    Zur gleichen Zeit wurden Manuel und Ben von Rufus und Klaus aus dem Wagen gezerrt. Ben ging gebückt, weil er immer noch Schmerzen von den Tritten und Schlägen hatte. Manuel taumelte ebenfalls. Ben sah ihn besorgt an. Er wusste, dass Manuel keine Chance hatte mit der Verwundung gegen Rufus und Klaus kämpfen zu können. Also war es sein Part. Er musste ihn und sich selbst schützen. „Rein da!“ fauchte Klaus und stieß ihm heftig in den Rücken. Ben stolperte und stürzte. Vor sich sah er den Wald der den Weg regelrecht verschlang. Zumindest sah es so aus. Es war noch nicht hell Rufus ging mit Manuel genauso brutal um. Manuel schrie auf, als er mit der verletzten Schulter gegen die Karosserie des Transporters stieß. Da weder er noch Ben gefesselt waren ging Ben sofort hin und half ihm sich aufzurichten. Wütend sah er auf Rufus und Klaus. „Was habt ihr vor?“ wollte er wissen. „Die Jagdsaison ist eröffnet.“ grinste Rufus. Er machte einen Wink mit der Waffe in Richtung Wald. Manuel sah ihn an. „Hört doch auf mit dem Wahnsinn. Bitte…“ flehte er. „Du und Ben werdet genau eine halbe Stunde Vorsprung bekommen. Wenn wir euch finden, dann stirbt ihr einen qualvollen Tod. Wenn ihr es schafft, dann seid ihr frei.“ grinste Rufus. Manuel sah ihm an und an dem Blick war zu erkennen, dass er ihm nichts glaubte. „Ja sicher doch..“ meinte auch Ben. Rufus lachte laut auf. „Ich habe euch im Gegensatz zu dir nie angelogen. Ich war immer ehrlich und freundlich. Und nun lauft!“ forderte er sie auf. Er gab Manuel einen Stoß. „Lauft! Los! Lauft!“ fauchte er die Beiden an. Manuel und Ben rannten los, sofern man vom rennen sprechen konnte. Sie kamen trotz den Verletzungen erstaunlich gut voran und immer wieder warf Ben einen Blick auf seine Uhr. „Manuel…komm!“ forderte er seinen Freund auf. „Ben… ich schaffe es eh nicht. Sie werden uns bekommen. Sie werden uns umbringen. Ich weiß es.“ kam von diesem. Ben bemerkte dass er humpelte und sah ihn an. „Du wirst jetzt mit mir kommen! Und wenn ich dich tragen muss. Warum hast du mir nicht gesagt, dass du auch am Bein verletzt bist? Wir finden eine Lösung!“ beschwor er ihn. Dabei packte er ihn so fest an seinem Kragen das Manuel ihn ängstlich ansah.

    Ben kam langsam zu sich. In ihm wühlte sich alles auf. Es gab keine Stelle die ihm nicht weh tat. „Ben…bist du okay?“ hörte er die schwache Stimme von Manuel. „Geht so…“ stöhnte Ben zurück. „Wer ist dieser Gerkan?“ fragte Manuel. „Mein Freund. Mein Dienstpartner. Ich wusste dass er mich nicht hängen lässt. Er wird uns rausholen und Rufus und Klaus in den Knast bringen. Es wird jetzt schnell vorbei sein, mit deren Rache. Semir ist ein Bluthund der sich nicht so leicht täuschen lässt. Er wird den Kerlen zeigen was Rache ist…“ versprach Ben. Er schloss die Augen. Klaus und Rufus schienen nur mutig zu sein, wenn es darum ging Wehrlose zusammen zu schlagen und zu verletzen. „Klar…sie werden uns vorher nur umbringen.“ stieß Manuel aus. „Nein…sie wollen ihren Spaß haben und Semir wird es ihnen versauen. Das ist glasklar. Er wird uns finden.“ versprach Ben erneut. „Und was wenn nicht? Was wenn er zu spät kommt? Vielleicht weiß er gar nicht wo er suchen soll.“ setzte Manuel dagegen. Ben sah ihn an. „Ich …“ versuchte er. „Schon gut. Es ist irgendwie schön, dass du die Hoffnung nicht verlierst. Ich weiß dass ich hier nicht rauskomme. Rufus und Klaus wissen doch, das du aus reichem Haus bist. Vermutlich werden sie dich später erst umbringen. Dann, wenn sie von deinem Vater Millionen erpresst haben.“ kam leise von Manuel. Resignation war deutlich zu hören. „Manuel…ich muss dich enttäuschen. Mein Vater ist kein Millionär. Er ist zwar dabei, sein Werk wieder aufzubauen und aus der Krise zu führen, aber er hat keine Millionen mehr auf dem Konto. Den Zahn können sie sich ziehen. Mein Vater ist nicht gerade Harz IV abhängig aber er wird nicht zahlen. Er kann es nicht.“ gab Ben zu verstehen, das sein Leben nicht wertvoller war, als das von Manuel. “Was meinst du wie lange sie uns hier im Wagen festhalten werden?“ hängte er nach eine Weile an. „Keine Ahnung. Vielleicht bis zum Tagesanbruch. Ich denke nicht, dass sie uns in der Nacht rausjagen. Die Möglichkeit, dass wir ihnen entkommen könnten wäre zu hoch.“ gab Ben zurück. Manuel lachte leicht auf und stöhnte danach. „Das beruhigt mich irgendwie. Morgen bin ich sicher besser drauf als heute“ kam zurück. Der Rest der Nacht verlief tatsächlich für die Beiden ruhig. Doch an Schlaf war kaum zu denken. Daran waren zum einen die unbequeme Art der Unterlage und auch die Fesseln schuld. Dennoch versuchte Ben etwas Kraft zu tanken, denn er wusste, dass er sie schon sehr bald brauchte.

    Semir schreckte auf. Er sah sich erst verwirrt um und dann wurde ihm bewusst, dass er im Bereitschaftsraum des Reviers lag. Langsam setzte er sich auf und rieb sich die Augen. „BEN!“ stieß er aus und kam schnell in Bewegung. Er rannte ins Büro wo Kim und Susanne vor den PCs schliefen. „Chefin? Susanne?“ weckte er sie. Die Frauen schreckten hoch. „Oh..Semir…haben Sie gut geschlafen?“ kam müde von Kim. „Ich schon…aber Sie nicht. Was haben Sie hier getan?“ wollte er wissen. „Ich mach Kaffee…“ kam ebenso müde von Susanne. „Während Sie sich erholt haben, konnten wir einige Wälder ausschließen. Eine Frau Astrid Kempfert hat auf Ihrem Handy angerufen und ich war so frei den Anruf entgegen zu nehmen Frau Kempfert konnte vier von den Wäldern ausschließen.“ gab Kim zu. „Warum haben Sie mich nicht geweckt?“ harkte Semir wütend nach. „Weil Sie Ihre Kraft brauchen um Ben zu finden!“ stellte Kim richtig. „Okay….1 : 0 für Sie. Welcher Wald ist jetzt noch zu durchforsten?“ lächelte er nachgiebig. „Es sind insgesamt vier Wälder die übrig bleiben. Nach den Informationen von Frau Kempfert waren die Beiden in diesen Wäldern bei Jagden dabei. Sie kennen alle Wälder wie ihre Westentaschen.“ erklärte Kim. „gut…dann teilen wir uns auf. Ich nehme diesen Wald hier. Und die Hundertschaften teilen wir auf.“ gab Semir bekannt. „ähm…das mit den Hundertschaften klappt nicht. Sie wurden gestern Nacht zu einem anderen Fall abgerufen. Es wird nach einer Gruppe Kinder gesucht, die sich in eine der Höhlen am Rhein verlaufen haben. Staatsanwältin Schrankmann hat sämtliche Hundestaffeln dorthin abgestellt und so bleibt uns…“ gab Kim von sich. „…keine übrig. Schon klar. Haben Dieter und Jenny sich gemeldet?“ wollte er wissen. „Ja….sie sind dieser Jennifer Richter gefolgt. Sie hat das Haus verlassen, als Sie zwei Stunden weg waren. Allerdings hat sie sich mit niemanden getroffen.“ erklärte Kim. Semir nickte. „Sie ist ja nicht dumm. Vielleicht kann uns Frau Parker helfen. Wenn sie weiß in welchem Wald ihr Mann gejagt hat, dann wird sie es mir sagen.“ stieß Semir aus. Ohne Frühstück verschwand er.

    so nun bin ich auch wieder auf dem Laufenden. Also....ich weiß noch immer nicht was Finn vorhat. Aber schon ganz schön pfiffig muss ich zugeben. Sonderbar das Ben nur Verbrecher als Klassenkameraden hat, aber woher sollte er das früher auch wissen. Bin dennoch gespannt wann Semir und Ben ihn auf die Schliche kommt und vor allem wie Ben reagiert.

    „Okay, er hat das Wort gesagt... war zwar anders geplant, aber egal... Zugriff... Zugriff.“, stieß Ben in sein Mikro und sofort stürmten die schwarzvermummten SEK-Leute auf den Platz und umringten Arany. „Polizei... Waffe weg... Legen sie die Waffe auf den Boden.“, schrieen sie, als dieser seine Waffe zog und sie seiner Tochter an den Kopf hielt. „Ihr nehmt eure Waffen weg.“, schrie er. „Papa, was tust du da?“, schrie Pia entsetzt auf. „Keine Bange, mein Schatz, ich werde dir nichts tun. Ich bring dich nur hier raus.“, meinte er und küsste ihr lockiges Haar. Sie ekelte sich davor. „Arany geben sie auf... sie haben keine Chance, hier lebend weg zu kommen.“, kam es von Ben, der seine Waffe genau auf Aranys Stirn gerichtet hatte. „Verschwinden sie... oder ich schieße.“, schrie er wieder und schien die Kontrolle zu verlieren. „Wollen sie wirklich auf ihre einzige Tochter schießen? Wollen sie wirklich ihr einziges Kind töten? Geben sie auf.“, forderte Ben und sah immer wieder in die Runde. Die SEK-Leute standen sichtlich angespannt da. Jeder von ihnen hatte den Mann mit seinem Laservisier im genauen Blick und sie warteten nur darauf, dass er einen Fehler machte. „Geben sie auf und lassen sie ihre Tochter gehen.“, schrie Ben erneut. Immer wieder sah er zum Lieferwagen hinüber. War Semir da drin? Wie schwer war er verletzt worden? Fragen über Fragen schossen ihm durch den Kopf, doch er musste sich jetzt auf Arany konzentrieren. „Erschießen sie mich doch. Ich geh nicht wieder in den Knast. Das schwör ich ihnen.“, erwiderte Arany wütend und zog seine Tochter mit sich zum Lieferwagen. „Habe freies Schussfeld... Rettungsschuss?“, knarrte es aus Bens Funkgerät. Jetzt war Ben am Zug. Er musste eine Entscheidung fällen.

    „Schussfreigabe... ich wiederhole... Finaler Rettungsschuss los.“, erwiderte Ben dann und sofort sackte Arany getroffen zusammen. In seiner Stirn ein großes, blutendes Loch. Pia schrie auf, wurde von ihrem Vater zu Boden gerissen. Sofort waren zwei Polizisten bei ihr und zogen sie hoch. „Alles in Ordnung mit ihnen?“, wollte einer von ihnen wissen. Sie nickte nur und sah immer wieder auf den toten Körper ihres Vaters. „Kommen sie... der Notarzt wird sich gleich um sie kümmern. Ben rannte zum Kleintransporter und zog die Tür auf. Dort lag Semir... sein Partner, ohne Bewusstsein und mit blutender Kopfwunde. „Semir.“, schrie Ben und sprang in den Transporter. Er untersuchte seinen Freund, doch dieser rührte sich nicht. „Wo ist der Arzt?“ schrie er verzweifelt. „Semir komm schon…hey… wach auf…“ redete er immer wieder auf ihn ein. Nur langsam kam Leben in den geschundenen Körper von Semir. Ben löste ihm die Handschellen und Semirs Hand fuhr zum Kopf. „aua…“ stieß er leise aus. „Hey….. weißt du dass ich es nicht gut finde, wenn ich alle Arbeit allein machen muss? Das macht immer so hungrig..“ grinste Ben ihn an. „Schön…dich zu sehen…“ stieß Semir aus und richtete sich auf. Doch Ben drückte ihn wieder runter. „Bleib liegen…dein Kopf sieht aus wie eine große Wunde…“ ermahnte er seinen Freund. Semir tat es tatsächlich, was Ben doch ziemlich erstaunte. War sein Freund schwerer verletzt als es den Anschein hatte? Der Arzt untersuchte Semir und stellte keine weiteren Verletzungen fest. „Ab in die Klinik! Wir kriegen ihn schnell wieder hin…“ lächelte der Arzt, verband die Handgelenke sowie die Kopfwunde.

    Wenig später stand er vor Pia und bedankte sich bei ihr. „Vielen Dank für Ihre Hilfe. Es tut mir Leid, dass das Wiedersehen mit Ihrem Vater in so einem Fiasko endete…“ sagte er leise. Pia sah ihn kühl an. „Ich muss mir gestehen, dass ich ihn nie wieder sehen wollte. Und so wie es aussieht hat er Ihnen sehr übel mitgespielt. Doch nun habe ich für immer Ruhe. Er schmort hoffentlich in der Hölle. Für all das was er getan hat gehört er dort hin.“ Sagte sie und in diesen Worten lag der ganze Hass den sie für ihren Vater empfand. Semir nickte nur. Er verstand die junge Frau. Mit Ben fuhr er zur PAST wo er sofort von Kim in Beschlag genommen wurde. „Semir? Wie geht es Ihnen?“ wollte sie wissen. Immer noch trug sie den Arm in der Schlinge. „Danke der Nachfrage…mein Dickschädel hält einiges aus. Was ist mit Ihnen?“ stellte Semir die Gegenfrage. „Ein Streifschuss… heilt wieder. Nun dann meine Herren. Sie kennen den Termin…18 Uhr liegt der Bericht auf dem Tisch.“ Sagte sie und drehte sich um. Semir und Ben sahen sich erschrocken an. „Aber Chefin…! Der Arzt hat gesagt, ich soll mich hinlegen und es ist jetzt schon 16 Uhr und…“ fing Semir an. Kim drehte sich mit einem Lächeln im Gesicht um. „Semir… es war ein kleiner Scherz. Sie haben Beide bis morgen frei. Um zwölf morgen ist Dienstbeginn…“ sagte sie grinsend und ließ die Beiden einfach stehen.

    Ende

    Semir saß in der PAST am Schreibtisch. Seine Augen waren rot unterlaufen und tränten. „Semir….mach doch eine Pause. Es bringt Ben nichts, wenn du völlig übermüdet am Computer sitzt.“ riss Susanne ihn aus den Gedanken. „Susanne? Warum bist du noch nicht nach Hause?“ fragte er müde. „Weil ich Andrea versprochen habe auf dich aufzupassen, solange du im Revier bist.“ lächelte sie. Semir nickte. „Ich weiß nicht wo ich suchen soll. Es gibt so viele Waldgebiete in Langel. Sie könnten in jedem die Jagd eröffnen. Wer weiß was mit Ben gemacht wird. Sie…“ kam verzweifelt von Semir. Er drehte sich zu Susanne um und sie sah die Tränen, die sich in den Augen bildeten. „Semir… du wirst ihn finden. Wir können morgen doch eine Hundertschaft anfordern und die Wälder durchsuchen lassen. Mit Hunden, wenn es sein muss oder mit Wärmebildkameras.“ schlug sie vor. „Nein…das würde noch nichts bringen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich noch nicht im Wald aufhalten. Es wäre doch ziemlich unsicher, wenn sie dort auf Wanderer oder so treffen. Nein…sie sind noch nicht da. Ich vermute, dass sie Ben erst einmal fertig machen, damit er eine leichte Beute ist. Und dieser Manuel…er könnte auch ein Täter sein. Ich frage mich die ganze Zeit, ob er nicht zu ihnen gehört.“ gab er leise von sich. Susanne setzte sich neben ihn auf den Stuhl wo sonst die Besucher saßen. „Semir… wenn du hier grübelst dann bringt es dich nicht weiter. Leg dich wenigstens für ein oder zwei Stunden hin. Du musst wach sein, wenn du ihn finden willst.“ versuchte sie erneut. „Ich kann doch nicht schlafen, wenn ich nicht weiß was mit Ben ist!“ stieß Semir nun aus. „Sie können!“ kam nun hinter ihm. Semir drehte sich erschrocken um. Kim Krüger stand im Türrahmen. „Chefin? Was machen Sie hier?“ stieß er aus. „Ich wollte Sie nicht erschrecken. Denken Sie wirklich ich fahre nach Hause und überlasse Ihnen die ganze Arbeit? Semir, Sie sollten mich eigentlich besser kennen. Aber ich muss Susanne auch zustimmen. Sie können nicht völlig übermüdet auf die Jagd nach den Tätern gehen. Das würde Ben nicht helfen. Legen Sie sich hin! Das ist ein Befehl!“ kam kühl von ihr. Semir schüttelte den Kopf. „Ich werde mir jeden Wald vornehmen. Bis ich Ben gefunden habe!“ stieß er entschlossen aus. „Sie werden sich hinlegen!“ befahl Kim nun schärfer. Semir rieb sich die Augen. Vielleicht war es wirklich besser wenn er sich eine Pause gönnte, doch was würde in dieser Nacht mit Ben passieren?

    Klaus Richter saß nachdenklich auf dem Beifahrersitz. Rufus bemerkte es natürlich sofort. „Was ist?“wollte er wissen. „Jenni…sie hat mich angerufen das ein Bulle sich heute nach uns erkundigt hat. Er wollte von Jenni wissen wo ich bin.“ erklärte Klaus. „Hat sie es gesagt?“ harkte Rufus sofort nach. Klaus lachte leise. „und wenn schon…wir sind nicht mehr da. Nein…ich weiß dass sie nichts gesagt hat. Aber sie hat mir einen Namen genannt und ich würde zu gern wissen ob er zu Ben oder zu Manuel gehört.“ ging es bei ihm weiter. „Und wie ist der Name?“ harkte Rufus nach. „Gerkan…Semir Gerkan.“ gab Klaus zurück. „Dann sollten wir unsere Freunde hinten mal fragen.“ grinste Rufus und stieg aus. Klaus folgte ihm. Als Rufus die Tür zur Ladefläche öffnete sah er noch wie Ben zusammenzuckte. „Na Ben…hast du Angst?“ lachte er. Ben sagte nichts. „Weißt du eigentlich was mich die Jahre im Knast gebracht haben?“ wollte Klaus wissen. Wieder antwortete Ben nicht. „Aids! Ich habe AIDS!! Weißt du wie das ist? Soll ich dir mal zeigen was die Kerle mit mir im Knast gemacht haben? Willst du es auch spüren?“ fauchte Klaus wütend. Ben reagierte immer noch nicht. Er tat als würde ihm nicht interessieren. Doch das Gegenteil war der Fall. Ben hoffte dass er eine Gelegenheit bekam sich zu befreien. „Wer ist Semir Gerkan?“ wollte Klaus plötzlich wissen. Ben zuckte zusammen als er den Namen hörte. „HEY! Ich rede mit dir! Wer ist es?“ fauchte Klaus und trat zu. Er traf Ben in den Rippen und dieser stöhnte auf. „Du kennst ihn doch! Wer ist es?“ wiederholte Klaus wütend. Ben sah ihn an und grinste. „Dein ärgster Feind. An deiner Stelle würde ich aufgeben. Denn er wird dich bekommen.“ versprach er leise. Klaus lachte auf. “Ah…ein Superbulle! Jetzt hab ich aber Angst…Schon klar. Ich will dir mal was sagen. Meine Frau sagte mir, dass er gerade mal über ein Schlüsselloch gucken kann. Vor solchen Zwergen habe ich ganz sicher keine Angst. Wie sollte mir ein Zwerg auch gefährlich werden.“ lachte Klaus. „Lach du nur. Aber Semir wird dein schlimmster Feind sein.“ wiederholte Ben erneut. „Ist er dein Kollege?“ harkte Rufus nach. „Nicht nur das. Er wird dir und Klaus derart in den Arsch treten, dass du dir wünscht den Knast nie verlassen zu haben.“ provozierte Ben ihn. Klaus atmete heftig ein und sprang auf die Ladefläche. Er baute sich vor Ben auf. „Ja sicher…ich habe auch eine extreme Angst vor ihm.“ lachte er wieder und schlug zu. Ben schrie auf, als die Faust seinen Magen traf. „Bis er mich gefunden hat, wirst du tot sein.“ stieß Klaus wütend aus. „TOT!!! TOT!!! TOT!!“ Dann ließ er seiner Wut freien Lauf. Ben verlor nach einigen Minuten das Bewusstsein. Klaus beruhigte sich und verließ die Ladefläche wieder. „niemand wird mir das Wasser reichen können. Niemand“ stieß er zufrieden aus.

    Ben und Manuel bekamen derweil erneut Besuch. Klaus und Rufus betraten den Raum und brachten Essen für die Beiden. „So…damit ihr für heute Abend fit seid. Denn ab heute Abend werdet ihr um euer Leben kämpfen müssen. Hart kämpfen. Ich werde euch jetzt losbinden, aber wehe einer von euch wehrt sich. Es wird übel enden.“ warnte Rufus die Beiden. Doch weder Ben noch Manuel war es nach Gegenwehr. Sie hatten Hunger und wollten eigentlich nur in Ruhe gelassen werden. Als die Fesseln fielen rieben sich die Beiden die Handgelenke. Ben stand vorsichtig auf und nahm das Essen für sich und Manuel entgegen. Dann setzte er sich neben ihm und sie begangen zu essen. Es war kalt und schmeckte nicht wirklich, aber es verlieh ihnen die Kraft die sie brauchten. Rufus und Klaus sahen ihnen zu. Was Ben allerdings auffiel, war das Rufus die ganze Zeit seine Hände auf dem Rücken hielt. Verbarg dieser Verbrecher etwas dahinter? Wenn ja, was war es? Doch er sollte es schneller erfahren als ihm lieb war. Kaum waren sie fertig mit dem Essen zog Rufus seine Arme vor. Ben schluckte als er die Armbrust sah und zuckte zusammen als sie auf ihn gerichtet wurde. Dann wanderte sie zu Manuel rüber. „Solltest du etwas versuchen Ben, dann wird er sterben. Also wir werden euch jetzt die Spielregeln vermitteln. Du wirst zuerst von Klaus rausgebracht. Du wirst dich auf die Ladefläche setzen und nichts unternehmen. Sollte Klaus nicht in fünf Minuten wieder hier sein, werde ich Manuel einen Pfeil nach dem Anderen in den Leib jagen.“ Drohte Rufus. Ben nickte. Klaus winkte ihm zu und Ben verließ den Raum. Er würde all das tun, was Klaus von ihm wollte. Nur um das Leben von Manuel zu retten. Er war ihm verpflichtet. Sie erreichten einen Wagen und Ben setzte sich rein. „Sehr schön Ben. Und jetzt hole ich Manuel. Das heißt…ich vertraue dir nicht wie Rufus. Du siehst über deinem Kopf die Handschellen. Leg sie dir an!“ befahl Klaus. Ben tat was er wollte. Nur wenig später wurden die Türen zugeschlagen. Nur fünf Minuten später wurde mit Manuel ebenso verfahren wie mit ihm. Die Fahrt ging los.

    „Sie werden uns umbringen, Ben. Ihre Rache nehmen.“ stöhnte Manuel leise. Die Angst war deutlich zu hören. Auch Ben schluckte merklich. Die Ankündigung wie sein Ende sein sollte war nicht gerade rosig, dennoch gab er nicht auf. „Manuel…wir schaffen das. Wir haben den Vorteil uns dann frei bewegen zu können. Die wollen uns jagen und das können sie haben. Wir werden es überleben.“ versuchte er seinem Freund Mut zu machen. „Der Pfeil…er…er hat Widerharken. Rufus hat mir damit mehr geschadet, als wenn er ihn hätte stecken lassen. Mein Arm ist taub. Ich .. ich kann ihn nicht bewegen. Es tut weh..“ stöhnte Manuel. „Ich weiß…ich hab es gesehen. Sie werden dafür wieder ins Gefängnis gehen. Wir werden sie festnageln und mit ihren eigenen Waffen schlagen.“ versprach Ben. Er sah seinen Freund an. „Wir werden es schaffen.“ „Sie werden uns hinterhältig erschießen. Sie haben den Vorteil, den Wald zu kennen wo sie uns jagen werden. Selbst wenn wir uns verteidigen. Wir haben keine Waffen. Wir sind ihnen unterlegen. Sie werden uns töten.“ klagte er. „Das werden sie nicht! Sie wollen ihren Spaß haben. Sie werden uns sicher einen kleinen Vorsprung lassen und dann mit Freunden jagen. Rufus sagte er hätte noch ein oder zwei die mitmachen. Aber wir können uns verteidigen. Wir werden wie das Wild Wege finden ihnen aus dem Weg zu gehen. Wir müssen nur an ein Telefon kommen um die Kollegen zu rufen. Ich weiß dass meine Kollegen uns suchen. Ich weiß es. Und mein Partner ist wie ein Bluthund. Er wird uns finden. Er wird sie jagen bis er sie hat..“ versprach Ben. Doch er sagte all dies um sich selbst Mut zu machen denn er wusste das Semir ihn verzweifelt suchen würde, aber wo würde er ihn suchen? „Das hat alles keinen Sinn. Ben…selbst wenn wir uns verstecken und entkommen können. Wohin sollten wir? Die Kerle werden uns einen Pfeil nach dem Anderen ins Fell jagen. Bis…bis wir tot sind. Es ist vorbei…“ stieß Manuel wieder aus. „NEIN!!! Es ist nicht vorbei! Gib nicht auf!!! Hörst du! Gib nicht auf!“ fauchte Ben wütend. Doch im Unterbewusstsein wusste er, das sein Freund Recht hatte. Manuel war schwer verletzt und hatte sicher jede Menge Blut verloren. Er würde es nicht lange mitmachen.