Beiträge von Elvira

    Anette Reuther begrüßte Niklas freundlich als er vor ihrer Tür stand. „Nur keine Sorge…deine Mitschüler wissen was du bisher durchgemacht hast und sie freuen sich auf dich. Du wirst im der 6 A unter Herrn Dr. Michels unterrichtet werden. Es ist ein sehr guter Pädagoge und unser Vertrauenslehrer. Wenn du ein Problem mit den Schülern oder mit den Lehrern bekommst, dann kannst du dich an ihn wenden.“ erklärte die Rektorin während sie auf dem Weg zum Klassenraum waren. Niklas nickte nur zwischendurch. Er spürte wie seine Hände feucht wurden je näher sie dem Ziel kamen. Sein Herz pochte schmerzhaft gegen die Rippen. Anette Reuther klopfte an eine der Türen und Niklas merkte sich sofort die Zahl. Dann traten sie ein. „Guten Morgen!“ begrüßte sie die Klasse. Ein grummelndes „Guten Morgen“ kam zurück. „Das ist Niklas Brauer. Ich habe euch ja von ihm erzählt und ab heute wird er hier mit euch lernen. Wenn er will, dann wird er sicher auch erzählen, was er bisher gemacht hat.“ erklärte sie. Niklas sah in die Runde und schluckte. Hier waren so viele Kinder um ihn herum und irgendwie kam er sich verloren vor. „Niklas! Du kannst neben mir sitzen!“ bot einer der Jungs an und nahm seine Tasche vom Stuhl. Niklas sah Anette an. „Na los! Das wird schon…“ munterte sie ihn auf. Niklas nickte und setzte sich auf den Stuhl. Er rückte etwas ab von dem Jungen, der neben ihn saß. „Ich bin Mathias…“ stellte er sich vor. „Ich bin Phillip und das dahinten ist Oskar, Marianne, Juliette, Tamara, Lucas, Pierre, Sandra, Dominique, Dominik, Peter, Pascal, Stefan, Claudia, Saskia, Alexandra, Michael, Jörg ….“ stellte sein Tischnachbar die Schüler vor. Niklas sah jeden an und nickte ihnen zu. „So, wenn wir uns alle vorgestellt haben, dann können wir mit dem Unterricht weitermachen Niklas…komm doch bitte mal nach vorn…“ forderte der Lehrer ihn auf. Niklas nickte und ging nach vorn. „Ich muss dir noch die Bücher geben. Hier das sind die Bücher die du benötigst. Behandel sie sorgfältig sie gehören der Schule.“ mahnte ihn Dr. Michels. „Danke...“ murmelte er und ging mit den Büchern beladen zurück zu seinem Stuhl. Er setzte sich. „so…die Aufmerksamkeit bitte jetzt wieder hier zu mir. Mit Niklas könnt ihr euch beschäftigen wenn die Pause ist.“ ermahnte er die Schüler die Niklas anstarrten, als wäre er von einem anderen Planeten. Niklas hätte gern einen Cent für die Gedanken der Schüler gegeben. Den Unterricht verfolgte er mit weniger Konzentration und immer wieder gingen seine Blicke zu den Schülern. Beobachteten sie ihn? Würden Sie ihn gleich mit Fragen löchern? Was passierte in der Pause? „NIKLAS!!“ riss ihn die Stimme des Lehrers aus den Gedanken. „Ja?“ fragte er. „Du sollst bitte vorlesen. Seite 34!“ lächelte Michels. „Ach so…ja….“ kam nervös von Niklas und er schlug das Buch auf.

    Semir und Ben genossen beide die freien Tage. Semir war mit seinen Kindern im Garten während Andrea das Essen vorbereitete. Ben war ebenfalls gekommen, da Ayda ihn zu Essen eingeladen hatte. „Ich muss aber um drei weg. Denn dann bin ich mit Niklas bei Martin. Die zweite Sitzung steht an und Dieter hat ja Dienst. Der Junge braucht mich noch..“ erklärte er. Semir nickte. „Ben..ich finde es sehr gut, was du für Niklas machst. Hast du schon mal an eigene Kinder gedacht? Ich meine als Vater wärest du sicher sehr prädestiniert.“ meinte Semir. Ben sah gen Himmel. „Ja…hab ich. Mit Saskia wollte ich Kinder haben. Leider war das Schicksal dagegen und im Augenblick….nein…ich denke ich habe mit dieser Angelegenheit abgeschlossen. Kinder sind eine sehr ernste Sache. Du kannst nicht mehr raus wann du willst, bist gebunden….“ suchte Ben nach Nachteilen des Vaterseins. „Ja aber es gibt ja auch schöne Dinge. Wie die ersten Worte….das drücken und die ersten Schritte. Wenn du siehst wie deine Kinder groß werden. Sieh dir Ayda an. Sie ist jetzt sechs und geht bald zur Schule. Mir kommt es vor, als sei es erst gestern gewesen, als sie noch im Kinderwagen lag. Oder Emilie…sie wirst schon drei und redet wie ein Wasserfall. Vieles kann man zwar nicht wirklich verstehen, aber es ist einfach schön. Wenn die Kinder miteinander spielen oder wenn sie von dir etwas wollen und dich mit ihren dunklen großen Augen erwartungsvoll ansehen…“ schwärmte Semir. Ben lachte auf. „Ich kenne noch zwei Nachteile….Schlafmangel….und Ehekriese..“ zählte er auf. „Dennoch….okay…zurück zu Niklas. Heute ist sein erster Schultag oder?“ wich Semir nun aus. Ben nickte. „Dieter hat mich heute Morgen schon angerufen und gesagt dass er mit einem ziemlich üblen Gefühl aus dem Haus ging und zur Schule trabte. Niklas wird es schon schaffen. Er musste so viel durchmachen, da werden die Stunden in der Schule wie Ferien vorkommen.“ nickte Ben. „Das Essen ist fertig!“ rief Andrea. „Na komm wir schlagen uns den Magen voll und fahren dann gemeinsam zur Schule, holen Niklas ab und dann zu Martin…“ lachte Semir und stand auf. In der Küche war der Tisch bereits gedeckt und schnell waren die Kinder unter dem Tisch auf die Bank gekrabbelt. Semir setzte sich neben Emilie während Ben von Ayda in Beschlag genommen wurde. „Du musst mir wieder mal eine Geschichte vorlesen!“ bat die Sechsjährige. „Das mache ich morgen…heute muss ich noch ganz viel arbeiten. Aber morgen bin ich hier und lese euch Beiden eine Geschichte vor.“ versprach er. Ayda sah ihn an. „Wirklich versprochen?“ harkte sie nach .Ben hob die Hand und spreizte zwei Finger. „Versprochen!“ nickte er.

    Anette Reuther begrüßte Niklas freundlich als er vor ihrer Tür stand. „Nur keine Sorge…deine Mitschüler wissen was du bisher durchgemacht hast und sie freuen sich auf dich. Du wirst im der 6 A unter Herrn Dr. Michels unterrichtet werden. Es ist ein sehr guter Pädagoge und unser Vertrauenslehrer. Wenn du ein Problem mit den Schülern oder mit den Lehrern bekommst, dann kannst du dich an ihn wenden.“ erklärte die Rektorin während sie auf dem Weg zum Klassenraum waren. Niklas nickte nur zwischendurch. Er spürte wie seine Hände feucht wurden je näher sie dem Ziel kamen. Sein Herz pochte schmerzhaft gegen die Rippen. Anette Reuther klopfte an eine der Türen und Niklas merkte sich sofort die Zahl. Dann traten sie ein. „Guten Morgen!“ begrüßte sie die Klasse. Ein grummelndes „Guten Morgen“ kam zurück. „Das ist Niklas Brauer. Ich habe euch ja von ihm erzählt und ab heute wird er hier mit euch lernen. Wenn er will, dann wird er sicher auch erzählen, was er bisher gemacht hat.“ erklärte sie. Niklas sah in die Runde und schluckte. Hier waren so viele Kinder um ihn herum und irgendwie kam er sich verloren vor. „Niklas! Du kannst neben mir sitzen!“ bot einer der Jungs an und nahm seine Tasche vom Stuhl. Niklas sah Anette an. „Na los! Das wird schon…“ munterte sie ihn auf. Niklas nickte und setzte sich auf den Stuhl. Er rückte etwas ab von dem Jungen, der neben ihn saß. „Ich bin Mathias…“ stellte er sich vor. „Ich bin Phillip und das dahinten ist Oskar, Marianne, Juliette, Tamara, Lucas, Pierre, Sandra, Dominique, Dominik, Peter, Pascal, Stefan, Claudia, Saskia, Alexandra, Michael, Jörg ….“ stellte sein Tischnachbar die Schüler vor. Niklas sah jeden an und nickte ihnen zu. „So, wenn wir uns alle vorgestellt haben, dann können wir mit dem Unterricht weitermachen Niklas…komm doch bitte mal nach vorn…“ forderte der Lehrer ihn auf. Niklas nickte und ging nach vorn. „Ich muss dir noch die Bücher geben. Hier das sind die Bücher die du benötigst. Behandel sie sorgfältig sie gehören der Schule.“ mahnte ihn Dr. Michels. „Danke...“ murmelte er und ging mit den Büchern beladen zurück zu seinem Stuhl. Er setzte sich. „so…die Aufmerksamkeit bitte jetzt wieder hier zu mir. Mit Niklas könnt ihr euch beschäftigen wenn die Pause ist.“ ermahnte er die Schüler die Niklas anstarrten, als wäre er von einem anderen Planeten. Niklas hätte gern einen Cent für die Gedanken der Schüler gegeben. Den Unterricht verfolgte er mit weniger Konzentration und immer wieder gingen seine Blicke zu den Schülern. Beobachteten sie ihn? Würden Sie ihn gleich mit Fragen löchern? Was passierte in der Pause? „NIKLAS!!“ riss ihn die Stimme des Lehrers aus den Gedanken. „Ja?“ fragte er. „Du sollst bitte vorlesen. Seite 34!“ lächelte Michels. „Ach so…ja….“ kam nervös von Niklas und er schlug das Buch auf.

    Semir und Ben genossen beide die freien Tage. Semir war mit seinen Kindern im Garten während Andrea das Essen vorbereitete. Ben war ebenfalls gekommen, da Ayda ihn zu Essen eingeladen hatte. „Ich muss aber um drei weg. Denn dann bin ich mit Niklas bei Martin. Die zweite Sitzung steht an und Dieter hat ja Dienst. Der Junge braucht mich noch..“ erklärte er. Semir nickte. „Ben..ich finde es sehr gut, was du für Niklas machst. Hast du schon mal an eigene Kinder gedacht? Ich meine als Vater wärest du sicher sehr prädestiniert.“ meinte Semir. Ben sah gen Himmel. „Ja…hab ich. Mit Saskia wollte ich Kinder haben. Leider war das Schicksal dagegen und im Augenblick….nein…ich denke ich habe mit dieser Angelegenheit abgeschlossen. Kinder sind eine sehr ernste Sache. Du kannst nicht mehr raus wann du willst, bist gebunden….“ suchte Ben nach Nachteilen des Vaterseins. „Ja aber es gibt ja auch schöne Dinge. Wie die ersten Worte….das drücken und die ersten Schritte. Wenn du siehst wie deine Kinder groß werden. Sieh dir Ayda an. Sie ist jetzt sechs und geht bald zur Schule. Mir kommt es vor, als sei es erst gestern gewesen, als sie noch im Kinderwagen lag. Oder Emilie…sie wirst schon drei und redet wie ein Wasserfall. Vieles kann man zwar nicht wirklich verstehen, aber es ist einfach schön. Wenn die Kinder miteinander spielen oder wenn sie von dir etwas wollen und dich mit ihren dunklen großen Augen erwartungsvoll ansehen…“ schwärmte Semir. Ben lachte auf. „Ich kenne noch zwei Nachteile….Schlafmangel….und Ehekriese..“ zählte er auf. „Dennoch….okay…zurück zu Niklas. Heute ist sein erster Schultag oder?“ wich Semir nun aus. Ben nickte. „Dieter hat mich heute Morgen schon angerufen und gesagt dass er mit einem ziemlich üblen Gefühl aus dem Haus ging und zur Schule trabte. Niklas wird es schon schaffen. Er musste so viel durchmachen, da werden die Stunden in der Schule wie Ferien vorkommen.“ nickte Ben. „Das Essen ist fertig!“ rief Andrea. „Na komm wir schlagen uns den Magen voll und fahren dann gemeinsam zur Schule, holen Niklas ab und dann zu Martin…“ lachte Semir und stand auf. In der Küche war der Tisch bereits gedeckt und schnell waren die Kinder unter dem Tisch auf die Bank gekrabbelt. Semir setzte sich neben Emilie während Ben von Ayda in Beschlag genommen wurde. „Du musst mir wieder mal eine Geschichte vorlesen!“ bat die Sechsjährige. „Das mache ich morgen…heute muss ich noch ganz viel arbeiten. Aber morgen bin ich hier und lese euch Beiden eine Geschichte vor.“ versprach er. Ayda sah ihn an. „Wirklich versprochen?“ harkte sie nach .Ben hob die Hand und spreizte zwei Finger. „Versprochen!“ nickte er.

    Gegen Abend wurde Niklas von Ben zu Dieter gebracht. Dieser wartete bereits auf ihn. „Das wird aber auch Zeit!“ maulte der alte Polizist. „Entschuldigung…aber Ben und ich haben die Zeit vergessen. Bist du jetzt sehr böse?“ fragte Niklas sofort und sah Dieter mit großen Augen an. Wieder machte sich die Angst des Versagens breit. „Siehst du..ich hab doch gesagt….das er sauer sein wird!“ beschwerte Niklas sich bei Ben. Dieser lächelte leicht. „Nein…deswegen nicht. Aber jetzt wird was gegessen und dann ab ins Bett. Morgen ist Schule angesagt!“ gab er zu verstehen. „Ich habe eben schon mit Ben gegessen. Ich gehe jetzt schlafen…“ versprach Niklas und verschwand. Ben ging mit Dieter noch ins Wohnzimmer. „Was hat Martin eigentlich gesagt?“ wollte er wissen. „Nun ja…Niklas hat einiges zu verarbeiten. Er wurde in Hypnose versetzt und erzählte von den Brutalitäten die er bereits mit fünf Jahren durchmachen musste. Sein Vater hat ihn mit einer Eisenstange auf den Arm geschlagen. So heftig, dass er gebrochen war. Wie grausam muss es für so einen Wurm gewesen sein. Er will Liebe und bekommt stattdessen nur Schläge. Wo bleibt denn da die Gerechtigkeit? Wenn ich daran denke, dass ich damals schon ein schlechtes Gewissen bekam, als ich Jochen auf die Finger gehauen habe. Ich kann es einfach nicht verstehen. Wie können Eltern nur so grausam sein.“ Er sah Ben an. „Ich weiß es nicht. Aber ich will dich auch vorwarnen. Niklas ist noch lange nicht über diese traumatischen Erlebnisse hinweg. Er schreit nachts und schlägt um sich. Er ist ziemlich am Ende.“ erklärte Ben. „Ich weiß, es wird eine harte Zeit werden. Morgen wird Martin ihn erneut unter Hypnose setzen. Wenn du hören könntest was der Junge so alles erzählt hat…es ist grausam…“ wiederholte Dieter. „Ich werde morgen dabei sein. Ich habe frei und ich glaube du hast Dienst..oder?“ wollte Ben wissen. Dieter nickte „Ja…ich habe Dienst. Ich glaube ich kann es auch nicht aushalten, wenn Niklas allein zu Martin müsste.“ gab er zu. „Das wird er nicht. Er wird nie wieder allein bleiben. Nie wieder.“ versprach Ben. Dann verließ er Dieters Haus und fuhr nach Hause. Auch wenn Niklas nur einen Tag und eine Nacht bei ihm verbracht hatte, so fehlte ihm der Junge schon jetzt. Dennoch beruhigte ihn der Gedanke, dass Niklas bei Dieter sehr gut aufgehoben war. Schließlich hatte er ja schon einen Sohn aufgezogen und war erfahren in solchen Dingen. Und wie es aussah verstanden Dieter und Niklas sich hervorragend. Ben ging unter die Dusche und legte sich anschließend in sein Bett. Er schlief schnell ein und fiel in einen wirren Traum.

    „Niklas! Komm du musst aufstehen!“ weckte Dieter seinen Ziehsohn sanft. „Hmmm…“ kam leise von Niklas. „Na komm schon…die Schule fängt heute an…“ machte Dieter ihn darauf aufmerksam, dass die Zeit des langen Schlafens vorbei war. „Ich komme schon…“ murmelte Niklas und warf die Decke zur Seite. Dieter ging runter und machte den Frühstückstisch bereit. Nur fünf Minuten später war Niklas unten. Er war frisch geduscht und trug eine Jeans die Dieter sofort als eine von denen erkannte, die Jochen gehört hatten. „War doch ne gute Idee von mir, dass ich die Sachen aufgehoben habe.“ grinste er. Niklas nickte. „Die passt richtig gut und sieht auch noch cool aus.“ lachte der 14jährige. Doch dann wurde er wieder ernst. Dieter bemerkte dass er in Gedanken abrutschte. „Was ist?“ wollte Dieter wissen. „Ich habe etwas Angst. Was wenn die Schüler mich dort nicht mögen? Was wenn sie wieder anfangen mich zu drangsalieren, so wie die Anderen? Was wenn….“ Fragte Niklas besorgt. Dieter sah ihn an. „Was wenn die Welt morgen untergeht. Niklas… du wirst es erst wissen, wenn du dort bist. Man kann einige Dinge nie voraussehen und das ist auch gut so. Ich weiß nicht was die Direktorin den Schülern erzählen wird, wenn du dort bist, aber das ist nicht so wichtig. Du bist wichtig. Du musst lernen um eine Ausbildung zu machen.“ redete Dieter auf den Jungen ein. Niklas nickte. „Okay….ich werde mich dann mal auf den Weg machen. In die Höhle des Löwen gehen.“ gab er nervös von sich. „Soll ich dich fahren?“ bot Dieter an. „Nein….nein…das mache ich allein.“ lehnte Niklas sofort ab. Dieter sah ihn prüfend mit zugekniffenen Augen an. „Keine Sorge! Ich gehe wirklich zur Schule…ich habe doch gesagt, dass ich mich an die Regeln halten werde!“ beruhigte Niklas ihn. Dieter nickte. „Okay…. ich vertraue dir. Aber wenn du mich enttäuscht dann…“ warnte Dieter sofort. Niklas nickte. „Ich weiß. Ich kenne die Konsequenzen. Bist du heute Nachmittag mit mir bei Martin?“ fragte er. Dieter schüttelte den Kopf. „Ben kommt heute mit. Es wird alles gut werden. Das verspreche ich dir. Das letzte Mal war es doch auch okay. Und nun los. Hier ist dein Lunchpaket“ machte Dieter dem Jungen Mut und drückte ihm die Dose in die Hand. Niklas nahm sie und steckte sie in den Rucksack. Dann ging er los. Dieter sah ihm nachdenklich nach. Sicher lagen jetzt ein paar schwere Stunden vor Niklas aber der Junge war klug genug sich auf keine Konfrontationen einzulassen. Er sah wie Niklas den Weg entlang ging und war zufrieden. Niklas musste nun beweisen, dass er sein Vertrauen verdient hatte. Immerhin war er bisher nie ein Befehlsempfänger gewesen, sondern immer der Macher. Diese Last musste auch von ihm genommen werden. Niklas musste erfahren was es heißt Kind zu sein.

    Kim und Susanne standen mit Hartmut am Bildschirm, wo auf einer Karte der rote Punkt des Peilsenders flimmerte. „Hmmm... also, was ist jetzt? Steht der oder steht der nicht?“, fluchte Kim und sah wie gebannt auf den Bildschirm. „Ich glaube, sie haben den Unterschlupf der Bande erreicht.“, erklärte Hartmut und trank seinen Kaffee. „Gut, dann will ich sofort die Adresse haben und dann schicken wir das SEK hin. Frau Gerkhan soll ihren Mann so schnell wie möglich wiederhaben.“, erklärte Kim und sah Susanne an. „Bin schon dabei, Chefin.“, meinte sie und fummelte mit ihren Fingern schnell und gekonnt auf der Tastatur herum. Kim sah ihr über die Schulter und staunte nicht schlecht, als sie die Zieladresse sah. „Oh man...“, stieß sie aus. „Sie kennen die Adresse, Frau Krüger?“, wollte Susanne wissen. „Allerdings... das ist ein alter Freund von meinem Vater, als dieser noch in seinem Geschäft aktiv war. Das ist Horazio Mendes, einer der meist gesuchtesten dubiosen Sammler, den das LKA schon lange im Auge hat.“, erklärte sie. „Glauben sie, dass er Semir hat?“, wollte Susanne König wissen. „Es wäre gut möglich.“, erklärte sie. „Wir sollten auf alle Fälle hinfahren. Rufen sie das SEK an und sagen sie ihnen, dass sie mich einem Kilometer vor dem Anwesen treffen sollen.“, zischte Kim und fuhr mit ihrem Wagen los. Susanne griff zum Telefon und folgte der Anweisung, die Kim ihr gegeben hatte. Würden sie dennoch rechtzeitig kommen, um die beiden Kommissare aus der Bredouille zu retten?

    Ben wachte langsam auf und rieb sich den Nacken. Wo war er hier nur gelandet? Alles um ihn herum war grün. „Hallo Herr Jäger... wie ich sehe sind sie aufgewacht.... dann können sie sich gleich auf die Suche nach ihren Kollegen machen.“, hörte er plötzlich eine Stimme im Hintergrund. Ben sah sich um, doch vor der Gittertür war keiner zu sehen. „Wer sind sie? Und vor allem, wo sind sie?“, fauchte Ben. Mit zitternden Beinen zog er sich an der Hecke hoch und versuchte, einigermaßen sicher zu stehen. „Sie können mich nicht sehen, aber ich kann sie sehen.“, lachte die höhnische Stimme. „Passen sie auf, Herr Jäger. Im Innern dieses Labyrinths werden sie ihren Kollegen finden. Er ist an einen massiven Stein gekettet. Sie brauchen also den Schlüssel, von denen es auf den fünf möglichen Wegen drei Stück gibt. Sie sollten also gut wählen. Haben sie ihren Kollegen gefunden, müssen sie den Ausgang wieder finden. Allerdings sollte ich sie warnen. Es gibt da ein kleines Hindernis, was sie überwinden müssen. Aber dazu später... jetzt sollten sie sich auf die Suche nach ihrem Partner machen.“, die Stimme schloss mit einem höhnischen Lachen. „Was ist das für ein perverses Spiel?“, fauchte er und ging langsam vorwärts. Er musste Semir finden, auch, wenn diese Irren mit ihm spielen wollten. Semir war im Moment wichtiger, als alles andere und schon bald würden die Kollegen hier sein. Hoffentlich würden sie rechtzeitig kommen.

    Semir sah angestrengt zum Gebüsch. Wenn das jetzt dieser Löwe war, dann konnte er einpacken….Er versuchte sich nicht zu bewegen. Fall es das Tier war, dann musste er sich nur ruhig verhalten…hoffentlich. Dann kam es hervor. Semir sah es und musste unweigerlich grinsen. Es war ein Kaninchen, welches sich im Labyrinth verirrt hatte. „Du hast mich aber erschreckt…“, meinte Semir leise. „Hast du vielleicht so scharfe Zähne, dass du mir die Ketten aufmachen kannst?“, fragte er das völlig verängstigte Tier. Doch dieses sah ihn nur an und verschwand wieder im Gebüsch. „Das war wohl ein eindeutiges nein…“, stieß Semir aus. Wieder hob er seine gefesselte Hand. Was hatte dieser Mistkerl nur vor? Warum hatte er Semir nicht direkt in den Käfig getan? Wollte er eine Jagd veranstalten? Wollte er, dass der Löwe ihn jagte? Um ihn dann vor den Kameras zerfetzte? Es war bereits dunkel. „Hey… mir ist kalt!“, rief Semir in die Kamera. Doch es kam keine Antwort. „Der Mistkerl…liegt sicher im warmen Bett und träumt vor sich hin…“, knurrte Semir wütend. Doch wieder irrte er sich. Es knarrte in einem der Lautsprecher. „Du solltest aufhören zu fordern. Beweg dich doch ein wenig…dann wird dir schon warm… Dein Freund ist bereits unterwegs um dich zu retten. Aber ich befürchte, das er es nicht schaffen wird.“, verhöhnte ihn die Stimme. „Du mich auch…“, fauchte Semir kaum hörbar zurück. „Du wirst frech…. Ich mag das nicht…soll ich mit Salomon oder lieber mit Mascha zu dir kommen? Oder soll ich Tao frei lassen? Er hat dich bestimmt zum fressen gern! Ha-ha-ha-ha“, lachte der Mann. Semir antwortete nicht mehr. Es hatte eh keinen Sinn.

    Für die Alleingänge in den Folgen ist nicht Gedeon Burkhard verantwortlich das hat nichts mit ihm zu tun sondern mit den Machern. Da kann man ihm nichts ankreiden. Aber auch mir hat es nicht immer gefallen, in "In bester Absicht" beispielsweise ging es ja noch.


    ist doch schon sonderbar....bei Tom Beck alias Ben Jäger, der seine Rolle ja auch vorgeschrieben bekommt, heißt es...er darf Mitspracherecht bei den Szenen ausleben...und bei Gedeon war das nicht oder wie? Da sind die Macher dran schuld? Das ist doch ein Widerspruch ansich, zumindest finde ich es so. Warum sollte Gedeon das nicht auch gehabt haben? Warum bekommen da die Drehbuchautoren und die Macher die Schuld, das ersooooo ernst sein musste?

    Und bei Tom Beck sind sich alle einig, das er das Mitspracherecht in Form von Comedy auslebt? Ich sehe es wie viele hier...Tom Beck ist wesentlich besser als Gedeon Burkhard

    Als Ben und Semir auf dem Weg zur PAST waren sahen sie sich verwundert an. „Die Frau hat uns gerade gedankt und gelobt. Ist das jetzt eine verkehrte Welt oder wie?“ fragte Ben nachdenklich. „Ja…das habe ich auch vernommen. Schon verrückt aber sie ist uns ja auch ein wenig schuldig. Immerhin haben wir ihren Ruf wieder hergestellt und sie wird wieder arbeiten. Allerdings werden wir künftig dann wieder die Kratzbürste vor uns haben. Oder denkst du sie wird sich lange daran erinnern?“ grinste Semir zurück. Ben schüttelte den Kopf. „Ich bin mal gespannt wie die erste Sitzung von Niklas gelaufen ist und ob Martin ihm helfen kann. Der Junge hat so schwer zu kämpfen, dass es einem weh tut. Gibt es sowas wie Vatergefühle?“ wollte Ben von ihm wissen. Semir sah ihn an. „Das denke ich schon. Ich meine es gibt ja auch so etwas wie ein Mutterinstinkt und es ist gut möglich, dass es bei uns auch so etwas gibt. Ich habe jedenfalls nichts Gegenteiliges gehört. Denkst du dass du Niklas gegenüber solche Gefühle entwickelt hast?“ fragte Semir erstaunt. „Ich weiß es nicht. Gestern Abend…da ist Niklas noch einmal zu mir gekommen und hat mich umarmt. Er brauchte Zärtlichkeit und nun ja…ich war erst etwas unsicher, doch dann habe ich den Kleinen einfach in die Arme genommen und gehalten. Er war so gierig nach Zärtlichkeit und da habe ich mir geschworen, dass ich für ihn alles tun werde und es ganz sicher nicht zulasse dass er ins Heim kommt. Notfalls schalte ich sogar Anwälte ein.“ drohte Ben. Semir nickte. „Du weißt schon, dass ein Jugendlicher gerade in Niklas Alter sehr schwierig sein kann oder? Denk doch mal an die Pubertät. Er wird sicher auch damit anfangen und dann wird er ausgehen, rebellieren….einfach alles was einem Elternteil an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringt.“ warnte Semir ihn. Ben lachte auf. „Das ist mir egal. Er wohnt bei Dieter und hat dort Freiraum. Der Junge hat schon so viel durchgemacht…ich denke er ist viel zu erwachsen für sein Alter. Ich meine…wann durfte Niklas Kind sein? Als er elf war musste er für seine Schwester da sein, dann wird sie ihm so grausam genommen und er wird herum gestoßen. Von einem Ort zum Anderen aber niemand will ihn haben. Ich stelle es mir einfach sehr grausam vor.“ erklärte Ben. Semir nickte nachdenklich. „Meinst du Dieter wird mit ihm fertig werden?“ harkte er nach. „Was heißt denn fertig werden. Niklas ist sehr selbstständig und ich denke auch, dass er in der Schule sehr schnell alles aufgeholt hat, was er verpasst hat.“ nickte Ben. „Gut….dann wollen wir das mal überprüfen.“ schlug Semir vor. Er lenkte seinen Wagen auf den Parkplatz. Als sie das Büro betraten sahen sie Dieter und Niklas am Schreibtisch sitzen. „Hey…Dieter…hast du einen neuen Partner?“ grinste Semir und schlug Niklas auf die Schulter. Der Junge sah sie strahlend an. „Ben!!“freute er sich und stand auf. „Ich habe ein riesiges Zimmer bei Dieter und das gehört ganz allein mir. Sogar eine Gitarre habe ich und Fernsehen und…“ zählte der Junge auf. „Hey…beruhige dich. Sonst klappst du noch zusammen.“ lachte Ben „Es ist so toll….ich…ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Warum tut ihr das für mich…ihr kennt mich doch eigentlich gar nicht…“ wollte Niklas wissen. Semir sah Ben an. „Ich bin bei der Krüger…“ wich er aus und verschwand. Ben zog Niklas zur Seite. „Niki…es ist völlig egal, das wir dich nicht wirklich kennen. Wir helfen und du brauchst die Hilfe. Wie war es bei Martin?“ harkte er nun nach. Niklas zog die Schultern hoch. „Ich glaube ganz okay...das hat Martin jedenfalls gesagt. Ich habe geschlafen…“ grinste der Junge.

    Kim Krüger sah auf. „Sie gehen als davon aus, das Bachmeyer Schrankmann hat umbringen lassen. Aber warum?“ wollte sie wissen. „Weil er ihm gefährlich werden konnte. Schrankmann muss Sachen von Bachmeyer gewusst haben und als wir ihn verhaftet haben, wurde er im Auftrag von Bachmeyer umgebracht.“ erklärte Semir. „Was macht Sie so sicher, dass es Bachmeyer nicht selbst war?“ harkte Kim nach. „Weil er sich die Hände nicht schmutzig machen wird. Bachmeyer hätte viel zu große Angst ebenfalls erwischt zu werden. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er Schrankmann befohlen hat Niklas in Ruhe zu lassen und als er uns in die Falle geraten ist, da hat er die Konsequenzen zu tragen. Niemand stellt sich gegen Bachmeyers Befehl.“ erklärte Semir weiter. „Gut. Und Schrankmann hat Ihnen beiden wieder frei gegeben?“ harkte sie nach. Semir nickte. „und danach sollen wir Bachmeyer zur Strecke bringen. Das wird eine harte Arbeit.“ gab Semir zu. „Sie sollen Bachmeyer hinter Schloss und Riegel bringen? Wie wollen Sie das anstellen? Das ist nicht unser Bereich! Ich werde mit der Staatsanwältin reden!“ fauchte Kim wütend. „Nein…ich habe sie darum gebeten mir den Fall aufzutragen. Frau Krüger…Bachmeyer macht seit Jahren seine Geschäfte mit Drogen und niemand konnte ihm bisher etwas nachweisen. Ich will es ändern. Ich will ihn hinter Gitter bringen!“ kam entschlossen von Semir. Kim stöhnte auf. „Warum halsen Sie sich mehr Arbeit auf, als Gut ist?“ wollte sie wissen. „Sagen wir mal so…ich lasse mich ungern bedrohen. Und genau das hat Bachmeyer getan. Und jeder der das macht, hat dafür zu bezahlen. Außerdem hat Bachmeyer schon viel zu lang ungestraft agieren können.“ kam von Semir. Kim nickte aus. „Da haben Sie allerdings Recht. Also gut…aber jetzt werden Sie den Rest der Woche zuhause verbringen und bitte Semir…tun Sie es. Der Fall wird Ihnen sicher noch genügend schlaflose Nächte bereiten.“ bat sie. Semir nickte leicht. „Ich hatte es auch vor. Ich werde den Rest der Woche zuhause bleiben und mich mit meinen Kindern beschäftigen und natürlich mit meiner Frau.“ grinste Semir leicht. Kim nickte.“Dann raus mit Ihnen und nehmen Sie Ben mit.“ lachte sie nur. Semir stand auf und ging ins Büro. Ben war immer noch mit Niklas am reden. Er gesellte sich dazu. „Und? Alles geklärt?“ wollte er wissen. Ben sah ihn an. „Ja…stell dir vor. Er geht ab morgen zur Schule. Ich bin gespannt wie er sich macht. Dieter hat ihn auf der Schule angemeldet wo auch Jochen war.“ erklärte Ben. Semir nickte. „Fein….wir haben Urlaub schon vergessen. Warum machst du nicht etwas mit Niklas? Du wolltest ihm doch Gitarre beibringen.“ schlug Semir vor. Niklas Kopf ruckte zu Ben. „Das stimmt!“ stieß er freudig aus. „Ja das stimmt…gut…dann lass uns fahren“ grinste Ben. „Wo wollen wir denn üben?“ harkte Niklas nach. „In meinem Probenraum wo ich mit meiner Band immer spiele.“ erklärte sein Freund. „Band? Probenraum?“ fragte Niklas ziemlich verwundert. „Nun…ich habe eine Band ja….und für eine Band braucht man einen Probenraum. Also los…!“ Ben zog Niklas mit sich raus.

    hmmm irgendwie fühle ich mich hier allein.....wo sind denn die Anderen Feeder? Heimlich lesen ist nicht...;)

    Zur Story...

    war ja wohl klar, das dieser Typ sich nicht aus der Reserve locken lässt., aber mit der Vernehmung habe ich das dumpfe Gefühl, das der Typ sich die Helden vornehmen könnten oder besser werden. Und was ist nun mit Cem und Max? Bin gespannt

    Hier sind die aktuellen Quoten zu der gestrigen Folge:

    insgesammt sahen 3,81 Mio. die gestrige Folge "Der Ex" in der Werberelevanten Gruppe waren es 2,07 MIo und brachte RTL einen Anteil von 16,1%.

    Ein guter Schnitt wenn auch weniger als gewohnt.

    Nachdem Dieter und Niklas Martins Praxis verlassen hatten fuhren sie zur Schule, die in der Nähe von Dieters Haus lag. „Du wirst dich sicher hier sehr wohl fühlen, Niklas. Auf dieser Schule ist mein Sohn schon gewesen und er hat immer gute Noten mitgebracht.“ erzählte Dieter stolz. „Ich weiß nicht…diese Schule sieht aus wie jede andere.“ gab Niklas von sich. Dieter zog seinen Ziehsohn regelrecht in das Gebäude bis zum Büro der Rektorin. „Hallo Frau Reuther. Das hier ist Niklas Brauer…“ stellte Dieter den Jungen vor. „Ah…Herr Bonrath, ich finde es bemerkenswert, was Sie für diesen Ihnen doch fremden Jungen tun. Ich habe mich natürlich über die Lebensgeschichte von Niklas informiert und ich muss schon sagen. Solche üblen Dinge sind wirklich hart zu bestrafen. Es ist natürlich nicht üblich, das wir Schüler mitten im Schuljahr aufnehmen, aber bei Niklas machen wir eine Ausnahme. Hallo Niklas…willkommen in unserer Schule.“ Anja Reuther reichte ihm die Hand. Niklas ergriff sie nur zögerlich. „Sie wissen alles von mir?“ fragte er erstaunt. „Nun ja…fast. Ich weiß was mit dir passiert ist und das ist ausreichend. Du wirst dich sicher sehr anstrengen müssen, um das Klassenziel zu erreichen aber mit Hilfe und viel Geduld wirst du es schaffen. Wir werden dich in die sechste Klasse unterbringen. Dann bist du zwar ziemlich weit zurück gestuft, aber für dich ist es einfacher und ich denke du wirst dich mit den Kindern dort sehr gut verstehen.“ erklärte die Rektorin. Niklas sah Dieter an. „Ich weiß nicht…vielleicht ist das doch nicht die richtige Lösung. Ich kann doch zuhause lernen..“ schlug er wieder vor. „Nein! Du weißt was Ben gefordert hat von dir!“ lehnte Dieter ab. Niklas nickte. „Okay….ich werde es schaffen.“ stöhnte er. „Genau…so ist es richtig. Also wir müssen los. Wann beginnt der Unterricht?“ wandte Dieter sich an die Rektorin. „Um zehn nach Acht. Er muss Morgen um acht hier sein, dann bringe ich ihn zu dem Raum wo er der Klasse vorgestellt wird.“ gab sie bekannt. „Fein…er wird da sein..“ versprach Dieter. Anschließend ging es gemeinsam mit Niklas in den nächsten Bücherladen um die Bücher und Hefte zu kaufen, die Niklas benötigte. „Du brauchst etwas Vernünftiges zum Anziehen und Schuhe…und….“ zählte Dieter auf. Niklas sah ihn an. „Aber ich habe doch kein Geld und….wer soll das denn bezahlen?“ fragte er traurig. „Da mach dir mal keinen Kopf.“ machte Dieter ihn Mut. Niklas sah ihn an. „Aber wer bezahlt das?“ harkte er nach. Dieter sah ihn an. „Ben übernimmt alle Kosten für dich. Niklas…du brauchst einen vernünftigen Start ins neue Leben. Es ist dein Neues Leben. Und wenn wir fertig sind, fahren wir zu Sonja…was hältst du davon?“ wollte Dieter wissen Niklas Augen blitzten auf. „Wir waren doch schon da…“ kam erstaunt von ihm. „Na und? Meinst du nicht, deine Schwester sollte sehen wie du aussiehst? Außerdem würde es mich interessieren, was sie über deine neue Einstellung denkt.“ grinste Dieter. „Okay…das machen wir…“ lachte Niklas.

    Hartmut kam mit seinem Trupp bei der Hütte an. „Und was hat es hier gegeben?“ wollte er wissen. „Eine bleihaltige Unterhaltung, Einstein. Dort hinten muss irgendwo an einem Baum oder Strauch Blut sein.“ knurrte Semir. „Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“ kam etwas enttäuscht von Hartmut. Semir sah ihn an. „Ein Kerl der meinen Zeugen abschießt.“ gab er mit gepresster Stimme weiter. Ein Zeichen für alle, ihm besser keine Fragen mehr zu stellen. Ben zog ihn zur Leiche. „Wer könnte das getan haben und warum? Hast du eine Idee?“ fragte er ihn. Semir zog die Schultern hoch. „Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es Bachmeyer nicht passte, das Schrankmann den Jungen gejagt hat, weil er Angst hatte, dass die Polizei dann aufmerksam wird. Jetzt ist es zwar auch nicht besser für Schrankmann aber für Bachmeyer. Wir haben nichts gegen ihn in der Hand. Bachmeyer kann ungehindert weiter seine Drogen verkaufen und wir haben nur die Leiche von Schrankmann.“ kam resignierend von Semir. „Es hat aber auch etwas Gutes. Niklas ist in Sicherheit. Bachmeyer hat sicher nichts gegen ihn, denn er hat ja nur Schrankmann gesehen. Somit kann der Junge wenigstens etwas zu Ruhe kommen.“ murmelte Ben nachdenklich. Semir nickte. „Das ist vermutlich der einzige Vorteil. Gut…fahren wir zur Staatsanwältin und erklären, dass ihr Halbbruder tot ist.“ stöhnte er. Ben nickte. „Dann lass uns los und tu mir ein Gefallen….lass deine schlechte Laune gleich hier.“ bat Ben. Gemeinsam mit Semir ging er zum Wagen. Nur eine Stunde später saßen sie der Staatsanwältin gegenüber. „Er ist tot? Wie ist das passiert?“ fragte sie kühl. „Er wurde erschossen als wir ihn abführten.“ gab Semir sachlich zurück. Isolde Maria Schrankmann stand auf und ging zu Fenster. Dabei stieß sie einen verächtlichen Laut aus. „Er ist tot…wie schön. Das ist doch mal etwas Positives. Somit ist dieser Fall für Sie erledigt. Mein Ruf ist wieder hergestellt und ich werde meinen Dienst antreten. Ich danke Ihnen meine Herren. Und ich möchte Ihnen sagen, dass ich es sehr gut finde, dass Sie mich damit konfrontiert haben. So sieht man doch wieder wie schädlich eine Familie sein kann. Ich denke wenn ich Ihnen jetzt für den Rest der Woche in den Urlaub schicke, dass Sie mir nicht böse sind oder?“ Schrankmann drehte sich zu den beiden Kommissaren um. Ben sah Semir an und zog die Schultern hoch. „Nein…wir haben nichts dagegen aber wir haben eine Bitte…“ kam leise von Semir. Isolde Maria Schrankmann zog die Augenbrauen hoch. „Die wäre?“ harkte sie neugierig nach. „Lassen Sie uns nach dem Urlaub den Fall Bachmeyer aufnehmen. Ich will diesen Kerl hinter Gitter sehen.“ bat Semir. Schrankmann dachte nach und nickte dann. „also gut….wenn jemand dieses Schwein hinter Gitter bringt dann Sie beide. Ich möchte mich noch einmal herzlich bedanken bei Ihnen beiden. Sie sind wirklich sehr gute Polizisten…“ lobte Schrankmann die Beiden. „Und nun genießen Sie die restlichen Tage der Woche.“ hängte sie an und reichte beiden die Hand.

    Langsam kam Andrea zu sich. „Ben…“, stieß sie etwas verwundert aus als dieser sie besorgt ansah. „Was….ist … passiert?“, wollte sie wissen. „Dein Kreislauf ist vermutlich zusammen gebrochen…. Aber das wird wieder… und damit es nicht noch einmal passiert wirst du ins Krankenhaus gebracht…. Du bist jetzt im siebten Monat und da ist es einfach zu gefährlich… wenn du ganz allein bist…“, erklärte Ben. „Ja aber Aida…sie kann doch nicht allein bleiben…“, stieß Andrea aus. „Das wird sie auch nicht….. mein Schatz…“, kam aus dem Hintergrund. Andrea sah sich um. Ihre Mutter stand im Raum und hatte Aida auf dem Arm. „Mama…..was tust du denn hier?“, kam die verwunderte Frage. „Mein Schatz…solange du so kränkelst werde ich dich sicher nicht allein lassen. Du bleibst hier fein liegen…die Ärzte fahren nach Hause und ich bleibe bei dir….so einfach ist das.“, erklärte Margot und sah Ben an. „Ähm…..Frau Schäfer….woher wissen Sie ….?“, wollte er wissen. „Susanne hat mich angerufen….und das war auch gut so…..und nun alle raus, die hier nicht wohnen. Sie, Herr Jäger, bleiben hier…ich glaube Sie müssen noch etwas erklären…“, befahl die resolute Margot Schäfer. Nur wenig später waren die Drei allein im Wohnzimmer. Ben wusste genau, was nun kam. Margot war sehr gut informiert. In allen Sachen. „Herr Jäger... Ben... ich denke, meine Tochter hat ein Recht, zu erfahren, was mit ihrem Mann ist. Sie wissen es doch, oder?“, kam es eindringlich von ihr. Der Ton erinnerte Ben an seine gefürchtete Deutschlehrerin, die ihn immer vor der ganzen Klasse mit eben dieser ruhigen, aber starken Stimme zur Schnecke machte. Wie in Trance nickte der Jungkommissar und erzählte, was mit Semir war. Dass sein Wagen allein in der Tiefgarage stand. Vom Erpresseranruf und von den Forderungen, die diese Männer an Ben stellten. „Ich verspreche dir, Andrea, wir werden ihn wiederfinden.“, endete Bens Bericht. „Das wäre auch besser für dich.“, fauchte sie mit verweinter Stimme. Nur kurz nickend verließ Ben das Haus und machte sich dann wieder an die Arbeit. Hoffentlich hatte Hartmut den Peilsender schon fertig.

    „Hartmut!!!“, schrie Ben durch die KTU. Wieder schepperte was und Hartmut schrie auf. „BEEEEN!!“, stieß er aus und hielt sich den Kopf. „Hast du das Halsband fertig?“, wollte er wissen, ohne auf die große Beule einzugehen, die Hartmut an der Stirn hatte. „Ja, gerade so fertig geworden. Hier, du Nimmersatt und jetzt... hol Semir zurück.“, fauchte er und grinste dann. Ben nickte dankend und fuhr mit qualmenden Reifen zur Station zurück. „Chefin, hiermit werden wir Semir finden.“, grinste er erklärend. Kim sah auf. „Was ist das für eine Idee?“, wollte sie wissen. „Das ist die Rettung für Semir. Passen sie auf... wir werden das hier am Luchs befestigen und dann, nach der Übergabe, werden wir den Gangstern folgen und Semir da raus holen. Und das muss schnell geschehen. Andrea, Semirs Frau, hatte einen Schwächeanfall.“ „Oh mein Gott... dann machen sie schnell. Sie haben meine vollste Unterstützung.“, erklärte sie. „Fahren sie zum Zoo und kümmern sie sich um alles vor Ort.“, meinte Kim. Ben nickte und fuhr los. „Viel Glück.“, murmelte sie und widmete sich wieder ihrer Schreibarbeit. Ben fuhr erneut los und traf wenige Augenblicke später vorm Zoo in Köln ein. „Herr Jäger... mein Name ist Doktor Valentin. Ich bin die Tierärztin hier im Zoo. Und sie wollen also einen Luchs haben?“, kam es als nächstes von ihr. „Ja, um meinen Kollegen zu retten. Haben sie das Tier schon eingefangen?“, wollte er wissen. „Es ist reisefertig. Was haben sie denn da?“, wollte sie wissen. Ben merkte erst jetzt, dass er immer noch das Halsband in der Hand hielt. „Das soll an den Luchs. Und zwar so, dass man es nicht sieht.“, erklärte Ben. Die Frau nickte und nahm dann das Halsband an sich. Mit schnellen Griffen war es am Luchs befestigt. Das Fell wurde so gekämmt, dass man es wirklich nicht sah. „Okay, Herr Jäger, was nun?“, wollte sie wissen. „Tja, nun muss ich warten, bis ich einen Anruf erhalte. Wie lange wird das Tierchen denn schlafen?“, wollte er wissen. „Tja, so etwa um die vier bis fünf Stunden.“, erklärte sie und schon im nächsten Moment klingelte Bens Handy. „Jetzt geht es los.“

    „Haben sie den Luchs?“, wollte Miro wissen, als er Jägers Stimme am anderen Ende der Leitung vernahm. „Ja, ich habe ihn hier.“, erklärte er. „Gut, sie bringen ihn zum Autobahnrastplatz nordöstlich Düsseldorf... bei Kilometer 45. Und das in zwanzig Minuten. Das werden sie ja wohl schaffen.“, grinste Miro und nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette. Er wusste selbst, dass man vom Zoo in Köln bis zu diesem Rastplatz mehr als vierzig Minuten brauchte. Mal sehen, wie der Bulle es schaffte. „Moment mal... das... das schaffe ich nie... Geben sie mir noch mehr Zeit.“, bat Ben und versuchte, seine Stimme so fest wie möglich klingen zu lassen. „Fahr jetzt gleich los und hör auf zu flennen.“, fauchte Miro und legte auf. Jetzt sah er auf die Uhr. Horazio hatte einen verdammt teuflischen Plan ausgeheckt. Miro sollte den Luchs entgegen nehmen und Jäger mitbringen. Das, so dachte er sich, dürfte kein Problem sein. Doch diese Bullen waren hinterlistig. Er musste höllisch aufpassen. Am Besten war es, wenn er Jäger bewusstlos schlagen und direkt neben den Luchs legen würde, an dessen Käfig mit seinen eigenen Handschellen gefesselt. Ja, das war gut. Grinsend stieg er in seinen Wagen und fuhr ebenfalls zum Rastplatz. Er fuhr gemütlich, denn er wusste ja genau, dass der Bulle nicht vor dreißig Minuten dort sein konnte. Selbst wenn er Blaulicht und Sirene nutzen würde, konnte er es nicht schaffen. Er lachte auf als er sich vorstellte, wie die beiden vor Tao weg rannten. Horazio musste ihm erlauben das Schauspiel mit anzusehen. Aber damit das Spiel nicht so schnell endete musste er sich auf jeden Fall davon überzeugen, dass der Bulle keine Waffe mehr trug.

    Ah ja…Frau Krüger war also verheiratet. Man erfährt immer mehr über die Chefin und das finde ich gut. Die Action am Anfang war nicht von schlechten Eltern. Wie man es bei Cobar 11 kennt. Explosionen und viel Rauch. Schießerei und natürlich entkommen die Täter. Wäre ja auch zu langweilig wenn es so wäre, doch die Szenen in diesem Sportstudio…sorry aber das war absolute sch….. gar nicht lustig. Zumindest konnte ich darüber gar nicht lachen. Die Beidne machen solche Muskelpakete fertig und Semir wirft denen eine Handel hinterher. Klar….nee das geht nicht.

    Die Story drehte sich diesmal um Kim Krüger und genau das fand ich sehr gut. Von ihr weiß man ja immer noch nicht viel. Die Flucht mit ihrem Ex war sicher eine Erfahrung wert und ziemlich gut gemacht. Humor war außer in den übertriebenen Minunten am Anfang nicht wirklich vorhanden, dafür aber auch keine wirklich Spannung. Der Fall zog sich hin, Semir und Ben kamen mit ihren Ermittlungen nicht wirklich voran. Das einzige was ich klasse fand, waren die Augen des Mafiabosses…so richig böse sahen sie aus… Er erinnerte mich so an einen Bösewicht, den ich in meiner Kindheit ziemlich oft im Fernseh sah. „Fantomas“. Der hatte auch immer solche Augen und diese Stimme. Monton und einschläfernd.

    Ich hatte allerdings nicht von der Krüger erwartet, dass sie sich so einfach übers Ohr hauen lässt. Das ihr Ex etwas Besonderds vorhatte war ja wohl klar. Und mit dem Tritt hätte sie die Tür sicher nicht aufgetreten. Aber gut…Fehler passieren überall. Was allerdings klasse war und Robert wird mir beipflichten. Das mit dem englischen Wagen…das war doch mal Gesprächsthema auf dem Fantreffen 2009 oder 2010 gewesen, gell Robert? Zumindest teilweise…

    Dann warten wir mal die nächste Folge ab. :rolleyes:

    29.03.2012 "Die Nervensäge"

    Ben und Semir müssen das Luxusgirl Sarah Kaufmann vor einer geplanten Entführung schützen. Keine leichte Aufgabe für die beiden Cops, denn die junge Frau entpuppt sich als echte "Nervensäge".

    Die beiden Autobahnpolizisten sind mit den Kollegen bei einer Verkehrskontrolle beschäftigt. Dort stoppen Bonrath und Jenny den pinkfarbenen Ferrari von Sarah Kaufmann. Sarah ist ein reiches und durch und durch verwöhntes Society-Girl, deren Hündchen 'Babe' ebenfalls ganz auf rosa getrimmt ist. Schnell ist klar, dass die Chemie zwischen Sarah und Jenny nicht stimmt. Währenddessen überprüfen Semir und Ben einen Leichenwagen, in dem zwei Männer sitzen. Als es Schwierigkeiten bei der Überprüfung gibt, zieht der Fahrer eine Waffe und eröffnet das Feuer auf Semir. Dann gibt er Gas und rast davon. Ben und Semir nehmen mit den Kollegen zwar die Verfolgung auf, doch den Tätern gelingt die Flucht.

    Wenig später hat man die Identität eines der Männer geklärt: Es handelt sich um den Gangster Mario Januschek, der sich auf Entführungen spezialisiert hat. Sein mutmaßliches Opfer - Sarah Kaufmann!

    Zunächst können Ben und Semir Sarahs Entführung verhindern. Doch dann gibt es Hinweise, dass jemand aus ihrem persönlichen Umfeld mit den Kidnappern zusammen arbeitet. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Fiona Erdmann, bekannt als "Zicke" von Germanys Next Topmodel, übernimmt die Rolle des Luxusgirls Sarah Kaufmann..

    Weitere Info: In dieser Folge waren einige Mitglieder aus dem Fanclub als Komparsen am roten Teppich. Wer sieht sich?

    Zur gleichen Zeit nicht weit von der Hütte entfernt: Lucas Bachmeyer legte auf und rief Wolf zu sich rein. „Nimm dir einen Wagen und fahr sofort zu der Hütte, wo ihr die Drogen versteckt hattet. Beeile dich! David sollte dort sein. Er hat die Info bekommen, dass der Junge dort ist und will ihn sich holen. Ich mag es nicht, wenn man sich gegen meine Befehle stellt. Leg ihn um!“ befahl er kalt. Wolf schluckte. „Warum?“ fragte er nach. „Er wird leichtsinnig und ich hasse Leute die leichtsinnig sind. David ist bereits zweimal aufgefallen und ich mag nicht, wenn die Bullen so nah an mir dran sind. David bringt mich langsam um den Verstand und bevor er mich ganz zerstört müssen wir ihn entsorgen. Also los! Bevor die Bullen ihn ausquetschen können.“ fauchte er Wolf an. Dieser nickte und machte sich an das Zimmer zu verlassen. „Was ist mit dem Jungen?“ wollte er wissen. Lucas lachte leise. „Hat der Junge dich gesehen?“ fragte er. Wolf schüttelte den Kopf. „Hat der Junge mich gesehen?“ kam die nächste Frage von Lucas. „Nein..“ gab Wolf zu. „Dann ist er nur ein Problem von David. Warum sollte ich mir die Finger dreckig machen, an einem Kind? Es ist immerhin ein potentieller Kunde und es wäre doch wohl geschäftsschädigend wenn ich die Kunden von morgen erschießen lasse.“ lachte Lucas. „Was ist mit den Drogen und dem Geld?“ fragte Wolf nun nach. „Das ist ein Verlust den ich verschmerzen muss. Ich will in aller Ruhe meine Geschäfte weiterführen und bisher konnten mir die Bullen nichts nachweisen. Warum sollte ich das ändern? Und nun fahr!“ forderte Lucas seinen Mann auf. Wolf nickte und verschwand. Nur knappe 10 Minuten später war er am Ziel. Auf dem Parkplatz sah er den Wagen von David Schrankmann stehen. „Schade alter Freund.“ murmelte er. Noch einmal überprüfte er sein Gewehr mit dem David auch Fassbender erledigt hatte. Dann ging er zur Hütte. Der Weg kam ihm diesmal irgendwie länger vor und das Gewehr war nicht einfach zu verstecken. Wolf hatte Angst auf seinem Weg auf Passanten zu stoßen die gerade jetzt ihren Drang nach frischer Luft stillen wollten. Doch es war unbedenklich. Niemand befand sich im Wald. Er erreichte die Hütte als sich gerade die Tür öffnete. Wolf sah den langen Polizisten der erst vor kurzem mit dem Jungen im Restaurant war an der Tür stehen und er sah wie David heraus kam. Erstaunt schien sein Freund von dem Dasein des Polizisten. Doch Wolf schüttelte nur den Kopf. „Das war dein letzter Fehler mein Freund. Sorry aber ich handele auf Befehl.“ murmelte er und legte an. Er zielte kurz und drückte ab. Die Kugel würde ihr Ziel nicht verfehlen, das war sicher, denn Wolf war ein sehr guter Schütze. Er sah wie David zu Boden sank und packte seine Sachen zusammen. Der Polizist war nicht allein, das konnte er nun erkennen, denn als David zu Boden sank gab er den Kleineren keinen Schutz mehr. Wolf grinste leicht, als er sah wie die Beiden in Deckung sprangen, doch nur kurz darauf hallten mehrere Schüsse. Keiner von ihnen wurde Wolf gefährlich und so konnte er sein Versteck ohne Probleme verlassen. Das dachte er jedenfalls. Doch dann zuckte er doch zusammen. Ein Querschläger hatte ihn am Arm gestreift. Wolf lehnte sich kurz an den Baum und sah sich die Wunde an. „Fuck..“ stieß er aus. Er wickelte schnell sein Halstuch um die Wunde und verschwand endgültig.

    „Fuck! Semir!! DECKUNG!!“ schrie Ben und warf sich nach rechts als der Schuss hallte. Semir tat es ihm gleich und warf sich nach links. Sie erwiderten das Feuer obwohl sie nicht genau sahen wo der Schütze sich versteckte. Dann blieb es still. Semir und Ben harrten in ihren Verstecken aus. David Schrankmann lag nach wie vor an der Treppe. Das er tot war, war für die Kommissare sicher. Niemand würde so einfach liegen bleiben, wenn einem die Kugeln um die Ohren flogen. Auch ein Verbrecher von Schrankmanns Kaliber würde es nicht tun. „Kannst du sehen wo der Schütze sitzt?“ wollte Semir wissen. „Irgendwo dort hinten im Wald.“ stieß Ben aus. Semir rollte die Augen. „Schon klar….wo sonst. Okay…ich versuche dort hin zu kommen. Du gibst mir Feuerschutz!“ befahl er seinem jungen Kollegen. Ben hob den Daumen und gab eine Salve aus seiner Waffe in die Richtung des Schützen ab. Semir rannte los. Ben versuchte ihn nicht aus den Augen zu verlieren, doch in dieser Umgebung war die Chance gleich null. Wenn er nun schoss, konnte es ja auch sein, das er Semir traf also unterließ Ben das schießen und lugte vorsichtig aus seiner Deckung hervor. Nur wenige Sekunden später sah er Semir aus dem Wald kommen. „Der Mistkerl ist weg.“ verkündete er. Ben richtete sich auf und drehte David Schrankmann um. „Whow…der Kerl ist echt gut.“ stöhnte er. Auch Semir hatte nun die Leiche erreicht. Ein rotes Loch zierte die Stirn. „Bachmeyer schaltet jeden aus der ihm gefährlich sein kann. Aber der Tod von diesem Kerl hat auch einen Vorteil. Niklas ist nicht mehr in Gefahr. Bachmeyer hat ganz sicher keine Angst vor dem Jungen.“ meinte Semir nachdenklich. „Stimmt. Okay…dann rufen wir mal die Spusi. Hast du irgendwelche Spuren gesehen?“ fragte Ben. Semir nickte. „Jede Menge. Die Frage ist nur, ob sie von dem Schützen sind. Der kann überall gestanden sein.“ Semir sah sich suchend um. Er setzte sich auf die Treppe. „Bist du verletzt?“ harkte Ben nach als er Blut an Semirs Hand sah. „Nein…“ kam verwundert zurück. „Okay…wenn das nicht dein Blut ist, dann...“ sinnierte Ben. „Dann haben wir den Täter vermutlich getroffen. Somit haben wir doch eine Spur.“ grinste Semir und sprang sofort wieder auf. Nun musste er nur noch die Stelle finden wo er eben das Blut abbekommen hatte.

    Isolde Maria Schrankmann sah ihre Sekretärin an. „Warum Barbara? Warum tun Sie das?“ wollte sie wissen und ließ sich auf den Besucherstuhl fallen. Barbara Lechner weinte leise. „Er ist kein schlechter Mensch. Er liebt mich und ich liebe ihn. Schon seit vielen Jahren. Als er mir erzählte wer er war, dann wollte ich erst nicht, aber dann spürte ich die Liebe die ich für ihn empfand. Er würde dem Jungen sicher nichts antun.“ erklärte sie leise. Isolde lachte leise auf. „Sie kennen Ihn nicht wirklich. Er ist ein Egoist. Ich weiß es. Er ist mein Bruder. Wir haben den gleichen Vater und vermutlich mehr gemeinsam als Sie denken. Er würde Sie den Löwen vorwerfen wenn er damit eine Chance hatte zu verschwinden.“ erklärte Schrankmann. Barbara schüttelte heftig den Kopf. „Das würde er nicht tun! Sie kennen Ihn nicht so wie ich!“ nahm sie ihren Freund in Schutz. „Er würde es tun. Er ist ein Verbrecher und es lohnt sich nicht, ihn zu schützen. Sie sind doch eine schöne Frau. Warum verschenken Sie sich an so einen Mann wie David?“ fragte sie. Barbara sah sie an. „Sie kennen Ihren Bruder doch gar nicht! Sie haben ihn nie sehen wollen! Er hat mir doch erzählt wie er Sie besucht hat und…“ fauchte sie ihre Chefin an. „Ich habe David kennen gelernt als ich siebzehn war. Es war kurz nach dem Tod meiner Mutter als mein Vater mir sagte, dass ich einen Bruder habe. Und dieser Bruder hat als erstes meinen Hamster getötet. Er hat ihn grausam erstickt. Ich habe ihn dafür gehasst und wollte ihn nie wieder sehen. Nie wieder mit ihm in Verbindung gebracht werden. Und jetzt taucht er wieder auf und ist wie ich von Anfang an geahnt habe auf die schiefe Bahn geraten. Und wen er mitnehmen kann, nimmt er mit. Er wird bei Ihnen keine Ausnahme machen. Warum helfen Sie ihm noch? Helfen Sie uns. Helfen Sie dabei ihn in den Knast zu bringen.“ bat Schrankmann inständig. Barbara sah ihn an. „Er hat die ganze Zeit bei mir gewohnt. Er hat doch sonst niemanden.“ weinte sie leise. Isolde Maria Schrankmann rückte näher an die junge Frau heran. „Barbara…er wird Sie enttäuschen wie er bisher jede Frau enttäuscht hat. Helfen Sie uns, dass er seine gerechte Strafe bekommt. Diese Polizisten die eben hier waren, vermuten sogar dass er einen Mann getötet hat. Wollen Sie wirklich mit einem Mörder zusammen leben?“ fragte sie sanft. Barbara schüttelte den Kopf. „Okay…dann fahren wir jetzt zu Ihrer Wohnung und Sie händigen mir alles aus, was David gehört. Und ich verspreche Ihnen, dass Sie für diese Weitergabe der Tipps keine Strafe erhalten. Sie werden Ihren Job weitermachen wie bisher, denn Sie sind eine sehr gute Kraft.“ redete Isolde Maria sanft auf die junge Frau ein. Barbara war einverstanden. Gemeinsam mit der Staatsanwältin und einigen Polizisten ging es nach Oberhausen wo Barbara mit David wohnte. „Was passiert mit David?“ fragte sie auf der Fahrt. „Er wird für das, was er getan hat büßen. So ist das Gesetz.“ kam kühl von Schrankmann.

    David Schrankmann legte grinsend auf. Wie gut, dass es eine Frau gab, die ihn liebte und noch besser, dass sie bei seiner Halbschwester im Büro arbeitete. So bekam er Informationen die er für sich nutzen konnte. Der Junge war also in der Hütte. Zumindest vermuteten das die Bullen. Gut…wenn sie richtig liegen und davon ging er aus. Schnell verließ er die Wohnung und fuhr zur Hütte. Er musste schnell sein. Schneller als die Polizei und den Jungen endgültig ausschalten. Auch wenn der Bursche ihn sicher schon bei der Polizei angeschwärzt hatte. Er zog sein Handy um Bachmeyer anzurufen. „Ich habe den Hinweis, dass der Junge in der Hütte ist. Bin auf den Weg dahin, aber es könnte zu Probleme mit den Bullen von der Autobahnpolizei kommen. Die sind nämlich dort hin um den Jungen wieder zurück zu holen.“ Erklärte er. „Das trifft sich gut. Hol dir den kleinen und dann bringe ihn zu mir. Ich will meinen Stoff zurück!“ fauchte Bachmeyer ihn an. „Alles klar. Schick du mir zwei oder besser noch drei Leute hin. Dann räuchern wir den Jungen notfalls aus und können die Bullen schlafen legen.“ bat David. „Sind so gut wie auf dem Weg.“ bestätigte Bachmeyer. Direkt darauf war das Besetztzeichen zu hören. Bachmeyer hatte aufgelegt. Grinsend steckt David das Gerät wieder ein und fuhr in die kleine Gabelung die zum Parkplatz führten. Alles war ruhig. Dennoch musste er davon ausgehen, dass die Bullen jeden Augenblick auftauchten oder aber schon da waren und den Jungen abholten. Vorsichtig schlich er an die Hütte ran. Es war noch recht früh und er sah im Bett jemanden liegen. Ein kleiner Körper der sehr wohl dem Jungen gehören konnten. David zog seine Waffe und überprüfte sie. Sie war geladen und betriebsbereit. David grinste und schlich zur Tür. Leise fast geräuschlos ging sie auf und er betrat die kleine Hütte. Langsam ging er auf das Bett zu und richtete seine Waffe auf die darin liegende Person. Er drückte ab, jagte alle Kugeln aus dem Lauf und grinste dabei böse. Egal wer dort nun im Bett lag, der war höchstens noch als Sieb zu gebrauchen. Blut war deutlich an jeder Einschussstelle zu sehen. „Du wirst mir nicht mehr gefährlich werden kleiner Bastard. Ruhe sanft.“ lachte er höhnisch und machte sich auf den Weg um die Hütte zu verlassen. Er öffnete die Tür und erstarrte. Denn direkt vor ihm stand der Mann den er bereits mit dem Jungen zusammen gesehen hatte und was noch eindrucksvoller war, war die Mündung die ihn irgendwie böse ansah. „Waffe weg!“ forderte der Mann mit ruhiger Stimme. David nickte und legte die Waffe langsam ab. Dann hob er die Hände. „Das war eine Falle.“ stieß er wütend aus. „Wie wahr, wie wahr.“ grinste Ben Jäger.

    Dieter sah Martin besorgt an. „Niki…gehst du noch mal kurz raus. Ich möchte mit Martin allein sprechen.“ bat er seinen Ziehsohn. Niklas nickte und verschwand. Dieter drehte sich zu Martin um. „Was meinst du?“ wollte er wissen. Martin stöhnte leise auf. „Er hat verdammt viel aufzuarbeiten. In dieser Sitzung war er fünf. Du hast es selbst gehört. Er hat viel durchmachen müssen und die Eltern haben hier verdammt gute Arbeit geleistet, wenn man eine Kinderseele zerstören will. Sie haben ihn gebrochen. Kein Wunder, das der Junge nicht mehr an das Gute in einem Menschen glaubt. Aber ich werde ihn nicht fallen lassen. Wir müssen sehr behutsam mit ihm umgehen. Es wird sicher ein vielleicht sogar zwei Jahre dauern bis er soweit ist, dass er wirklich leben kann. Dieter…ich will dir ja keine Sorgen machen, aber Niklas ist sehr suizidgefährdet und bei jedem anderen würde ich einen Klinikaufenthalt verordnen. Aber bei Niklas könnte genau das der letzte Schlag sein. Er braucht jetzt jemanden an den er sich lehnen kann, mit dem er etwas erleben kann, was einem Spaß macht. Wenn er jetzt wieder enttäuscht wird, dann wird der Junge in ein tiefes Loch fallen, wo ihn niemand mehr herausholten wird. Er braucht dringend Freunde.“ erklärte Martin. Dieter nickte. „Die hat er. Ich werde mit ihm die Freizeit gestalten. Zum Fußball gehen, oder Formel 1 oder sonst etwas, was Kinder halt so tun.“ schlug er vor. Martin lächelte. „Das ist zwar ein sehr guter Vorsatz, aber es ist sehr gefährlich. Du kannst ihn damit auch überfordern. Es muss langsam passieren. Denn auch zu viel Gutes ist nicht gut. Belohne ihn für gute Noten, für Fortschritte und höre ihm zu. Wenn er nachts schreit dann sei für ihn da. Nimm ihn in den Arm, wenn ihm danach ist. Wenn er Trost braucht…“ erklärte Martin weiter. Dieter nickte. „Das werde ich. Er wird den Rest seiner Kindheit bei mir bleiben und aufwachsen wie es sich für einen jungen Mann gehört.“ versprach Dieter. Martin lachte auf. „Ich hoffe du bist den auch gewachsen. Denn dein Sohn ist ja schon ein paar Jahre älter und erinnere dich mal was du für Sorgen hattest als Jochen in Niklas Alter war.“ erinnerte Martin ihn. „Ich bin reifer geworden und außerdem sind Semir und Ben ja auch noch da. Wir kriegen das schon hin. Wie sieht es hier bei dir aus? Wie geht es jetzt weiter?“ fragte Dieter. „Nun… ich werde ihn sicher noch ein paar Mal unter Hypnose befragen. Es hilft ihm schon, wenn er darüber redet, aber es gibt halt Dinge die er nicht erzählen kann wenn er wach ist. Zu schmerzhaft ist die Erinnerung und das menschliche Gehirn hat eine wunderbare Funktion. Man nennt sie Vergessen und verdrängen…“ erklärte Martin nachdenklich. Dieter nickte entschlossen. „Wenn wir an einem Strang ziehen, dann schaffen wir es ihm ein schönes Leben zu bereiten. Niklas ist ein toller Junge und er kann es sehr weit bringen.“ bekräftigte er. Martin sah auf die Uhr. „Ich muss in die Psychiatrie nach Düren. Pass gut auf ihn auf und morgen ist der nächste Termin.“ erinnerte der Psychologe und stand auf.

    Semir und Ben besprachen mit Kim Krüger ihren Plan und diese war nicht besonders begeistert. Erst als Ben ihr deutlich machte, das Niklas gar nicht in der Hütte sein würde stimmte sie zu. Sie fuhren anschließend zur Staatsanwältin. Im Vorzimmer wurden sie von Barbara Lechner, die Sekretärin von Schrankmann empfangen. „Wir müssen zur Staatsanwältin. Sie erwartet uns.“ erklärte Semir denn er hatte von unterwegs angerufen. „Ja ich weiß…Sie erwartet Sie bereits.“ lächelte die junge Frau und wies auf die Tür zum Büro. Semir sah zu Ben und nickte. „Danke...“ lächelte er zurück und betrat gemeinsam mit Ben das Büro der Anwältin. Er ließ die Tür absichtlich nicht ins Schloss schnappen. „Herr Gerkan….Herr Jäger. Ich hoffe doch, Sie haben gute Neuigkeiten für mich.“ wollte Schrankmann wissen. „Wie man es nimmt. Der Junge, der Ihren Halbbruder beobachtet hat ist leider weg gelaufen. Wir vermuten das er bei der Hütte ist und werden auch gleich hinfahren.“ erzählte Semir und knipste sein Auge zu. „Das kann doch wohl nicht wahr sein! Soll das heißen, das der einzige Zeuge der meinen Halbbruder überführen kann ist weg?“ fauchte sie ihn gespielt wütend an. „Leider ja, der Kollege der auf ihn aufpassen sollte wurde von Niklas gelinkt und das hat der Junge ausgenutzt.“ Bestätigte Semir und ging zur Tür zurück. Er wollte sehen wo die Sekretärin war. „Okay…Sie werden zur Hütte fahren und dann bekomme ich umgehend Bericht! Ist das klar, meine Herren? Ich verlange die Ergreifung meines Halbbruders und ich verlange den Zeugen vor Gericht zu sehen! Sie sind mir dafür verantwortlich! Wehe dem Jungen passiert etwas und wenn Sie ihn haben, dann wird er in das Kinderheim gesteckt!“ fluchte sie. Semir lächelte. Er hatte bisher nicht gewusst, dass die Staatsanwältin auch schauspielern konnte, aber das hatte sie wirklich drauf. Er sah Barbara Lechner zum Telefon greifen und nickte der Staatsanwältin zu. „Hallo..ich bin es…die Polizei ist da…sie sagen, dass der Junge weg gelaufen ist. Vermutlich zur Hütte. Schnapp ihn dir!“ hörte er die Frau sagen. „Ich liebe dich auch…David…ich bin froh wenn wir dieses Versteckspiel aufgeben und ein normales Leben führen können.“ hauchte sie noch in den Hörer. Dann riss Semir die Tür schwungvoll auf und drückte auf die Gabel. Dann nahm er ihr den Hörer ab. „Okay Frau Lechner. Wo ist er?“wollte er wissen. Doch Barbara Lechner schwieg. „Wollen Sie wirklich den Rest ihrer Tage im Gefängnis verbringen?“ setzte Ben der Sekretärin zu. „Ich habe doch gar nichts getan. Der Junge hat meinem Freund etwas gestohlen und das will er wieder haben. Er wird den Jungen nur fragen….das hat er mir versprochen.“ stammelte die junge Frau. Semir sah sie an. „Er will den Jungen umbringen. Und Sie haben genau so reagiert wie ich es mir vorgestellt habe. Jetzt werden wir David holen und dann wandern Sie beide ein!“ versprach Semir und verschwand mit Ben.

    „Hartmut.... ich brauche dich und dein technisches Genie.“, rief Ben durch die KTU. Doch von Hartmut kam keine Antwort. „Hartmut? Schläfst du?“, schrie er und im nächsten Moment hörte er was scheppern. „Verdammt Ben, musst du mich so aus dem Schlaf brüllen?“, stieß Hartmut aus und kam mit verschlafenen und durchwühlten Haaren nach vorne. Ben musste lachen und ordnete kurz Hartmuts Haare. „Warte mal, siehst ja aus, wie ein Räuber.“, lachte er. Doch der Techniker packte seine Hand. „Lass das oder ich kneif dir die Finger ab.“, knurrte er. „Was willst du eigentlich hier?“, wollte Hartmut wissen. „Ich brauche dich und deine exzellenten Technikfähigkeiten. Kannst du mir in dieses Ding hier einen Peilsender einbauen?“, bat er und reichte dem Rotschopf ein Halsband. „Warum das... ist es wegen Semir?“, wollte er wissen und bekam nur ein Nicken als Antwort. „Okay... ich bin in zwei Stunden damit fertig. Willst du hier warten oder...“ Doch Ben kam dieser Antwort zuvor. „Ich muss noch eine Sache erledigen. Ruf mich an, wenn du fertig bist.“, erwiderte Ben und machte auf der Stelle kehrt. Hartmut zuckte nur mit den Schultern und machte sich dann an die Arbeit. Mit kleinen Schraubenziehern und anderen Geräten fummelte er einen fingernagelgroßen Peilsender unter die Lederschicht. Hoffentlich funktionierte das, dachte er nur.

    Ben fuhr zu Josh Schmitz. Jetzt hieß es diesem Kerl auf den Zahn fühlen. Denn Ben war sich sicher, dass er was wusste und das wollte er jetzt herausfinden. Als er in der Zolldienststelle nicht zu finden war, fuhr Ben zu der Privatadresse und klingelte. Ein kleines Mädchen öffnete dem Hauptkommissar die Tür. „Hallo, wer bist du denn?“, wollte sie wissen und sah an Ben hinauf. „Ich bin der Ben…“, meinte Ben nur. „Ist der Papa da?“, hängte er an. „Ja...PAPA!!!“, schrie das Mädchen nach hinten. Nur wenig später stand Josh vor Ben. Er zuckte zusammen, als er sah, wer dort stand. „Herr Jäger…“, sagte er leise. „Kommen Sie bitte raus… ich denke was jetzt hier passiert, sollte die Kleine nicht sehen. Wir gehen besser ein paar Schritte. Und tun Sie bitte nichts, was mich irgendwie reizen könnte…das tun Ihre Freunde schon mehr als genug.“, warnte Ben ihn leise. „Mia…gehst du bitte zu Mama und sagst, dass ich gleich wieder da bin…“, bat Josh seine Tochter. Das Mädchen nickte und verschwand. „Was wollen Sie?“, fragte Josh unsicher. „Können Sie sich das nicht vorstellen? Sie wissen sehr genau, dass mein Kollege verschwunden ist… Sie wissen auch, dass er in den Fängen von diesen Tierschmugglern ist…die Tierschmuggler, denen Sie zu Willen sind. Sie lassen die Tiere durch den Zoll, die diese Mistkerle haben wollen!“, fauchte Ben verhalten. Josh senkte seinen Blick zu Boden. „Ja… es stimmt…. aber ich tue das nur für meine Familie…die Kerle bedrohen auch sie…ich komme da nicht mehr raus…verstehen Sie… die haben gedroht meinen Kindern und meiner Frau was anzutun!! Was soll ich denn machen?“ Josh fing an zu weinen. Ben beruhigte sich leicht. „Arbeiten Sie mit uns zusammen…Bitte…“, schlug Ben ihm vor. „Wie denn? Die Kerle haben Lena umgebracht! Haben Sie die Kollegen nicht gefragt? Sie sind doch bei der Polizei!!“, gab Josh zurück. „Ich weiß….aber solange die Mistkerle Druckmittel haben, werden sie immer gewinnen. Wollen Sie das?“, harkte Ben nach.

    Semir sah den Mann an, der ihn aus dem Raum holte. Er stieß ihn den Flur entlang und wies dann die Treppe runter. Semir dachte einen Augenblick an Flucht, aber wohin sollte er? Er wusste ja nicht einmal wo er genau war…. „Gehen Sie… ich möchte nicht Gewalt anwenden!“, warnte ihn der Mann im Rücken. Semir nickte. Wenn er nicht so angeschlagen wäre, würde er es tatsächlich wagen, aber die Wunde am Bein ließ ihn leicht humpeln und damit war kein Blumentopf zu gewinnen. Also stieg er die Treppe runter und wurde in einen großen Raum gestoßen. „Guten Abend Herr Gerkhan…nehmen Sie doch bitte Platz…aber vorher lassen Sie sich von meinem Freund hier verarzten…Es scheint, als hätten Sie mit einem wilden Tier gekämpft…“, lachte der Mann, der dort am Tisch saß. „Sehr witzig….“, gab Semir wütend von sich. Die Stimme hatte er direkt erkannt. „Machen Sie schon….! Das Essen wird kalt!“, fauchte der Mann. Semir zog sein zerrissenes T-Shirt aus. Der Mann, der ihn aus dem Zimmer geholt hatte, sprühte Jod auf die Wunde und Semir zuckte bei jeder Berührung zusammen. Es dauerte fast zwanzig Minuten bis alle Wunden versorgt waren. „So…nun können wir uns sicher gepflegt unterhalten….“, lächelte der Mann und wies auf den Stuhl zu seiner linken. „Ich warne Sie jedoch……Sie sollten nichts unternehmen, was Mascha…die dort hinten sitzt und die Sie sicher schon gesehen haben, reizt…sie gehorcht mir aufs Wort…“, warnte ihn der Mann. Semir hatte den Tiger tatsächlich schon bemerkt und nickte. Er setzte sich an den Tisch. „Ich bin Horazio…nur keine Sorge… ich habe keine Angst, dass Sie mir irgendwie gefährlich werden können….ich werde Sie nie wieder gehen lassen….“, lächelte der Mann. Semir war klar, dass es sein Todesurteil war, als der Mann ihm ohne Maske gegenübertrat.

    „Ich….hören sie….ich…“, fing Josh an. Er knetete die Hände. „Ich wollte nicht, dass es soweit kommt. Ich….dachte wirklich das ich es ein…oder zweimal mache aber dann….die wollten immer mehr und….irgendwann haben sie mich richtig unter Druck gesetzt. Ich muss meine Familie schützen…!“, fauchte Josh. Ben sah ihn an. „Und ich muss meinem Freund und Partner retten, der eine hochschwangere Frau und ein Kind zuhause hat. Ist das der Preis wert? Wo hält man ihn fest und vor allem wer steckt dahinter?“, wollte Ben wissen. „Ich…habe keine Namen…keine vollen…ich weiß nur, dass der eine Miro heißt… ich schwöre…ich weiß nicht wo Gerkhan ist…ich….“, stammelte Josh. Er hatte tatsächlich Angst. Ben beruhigte sich. „Also gut…. Sie werden uns helfen?“, wollte er wissen. Josh nickte ergeben. „Ich will aus diesem Sumpf raus…ich kann den Druck nicht mehr ertragen, aber solange die Kerle frei sind, werden sie mich immer wieder….erpressen….Ich wollte nie das Lena da rein gezogen wurde…und nun ist sie tot….weil ich…“ Josh schlug mit der Faust gegen die Wand. Ben wusste nicht, ob er dem Mann glauben sollte oder nicht. Andererseits hatte er jetzt einen Namen und irgendwie kam ihm dieser Name auch ziemlich bekannt vor. Doch im Moment konnte der Kommissar dem Namen kein Gesicht zuordnen. „Kommen sie mit und wir zeichnen ein Phantombild von diesem Miro. Dann können wir ihn auch identifizieren.“, erklärte Ben und Josh sah ihn an. Nach einigen verstreichenden Minuten nickte er, gab seiner Frau bescheid und verschwand mit Ben zu dessen Wagen. Bianca sah ihrem Mann fragend nach, als der Wagen fortfuhr. Was verbarg ihr Mann?

    Semir ging ins Büro zurück wo Ben ihn ansah. „Und?“ fragte er. „Er hat mir noch einmal gedroht. Er warnte mich sein Gelände nie wieder zu betreten, sonst würde etwas passieren.“ erklärte Semir. „Eindeutig eine Drohung und was machen wir jetzt? Halten wir uns zurück?“ harkte Ben nach. Semir grinste leicht. „Ich lasse mich von einer Drohung nicht von meiner Arbeit abhalten. Auch Herr Bachmeyer hat eine schwache Stelle. Ich muss nur herausfinden welche.“ dachte er laut nach. Das Telefon klingelte. „Ja Gerkan?“ meldete Semir sich. „Schrankmann hier! Was ist? Haben Sie diesen David schon gefunden? Ich will dass mein Halbbruder in den Knast geht! Finden Sie ihn!“ fauchte die Staatsanwältin ihn an. „Wir suchen ihn, nur wenn wir keine Hinweise bekommen dann können wir lange suchen. Köln ist kein Dorf und wer weiß ob er überhaupt hier ist!“ gab Semir ebenso wütend zurück und knallte den Hörer auf die Gabel. „So eine dämliche Kuh…!“ stieß Semir aus. Ben lachte auf. „Lass mich raten, das war Schrankmann.“ mutmaßte er. Semir nickte. „Die geht mir auf den Senkel mit ihrer Motzerei wegen ihrem Bruder.“ erklärte er. Ben nickte. „Dir wäre es vermutlich lieber, wenn sie darin verwickelt wäre oder?“ wollte er wissen. „Nein…die Schrankmann als Feind, das wünscht sich keiner. Aber wir müssen wirklich sehen, dass wir den Kerl fassen. Immerhin ist er noch hinter Niklas her und der ist jetzt bei Dieter. Was wenn der Typ das schon herausgefunden hat?“ dachte Semir laut nach. Ben griff zu seiner Jacke und sah ihn an. „Dann fahren wir hin. Unterwegs werde ich dir dann einen Plan offerieren, womit wir Schrankmann fassen können.“ schlug er vor. Semir sah ihn fragend an. „Warum nicht hier?“ harkte er nach. „Weil ich nicht weiß, ob wir belauscht werden. Bei Susanne und der Chefin und bei Hotte und Dieter bin ich mir sicher. Aber was ist mit den anderen?“ stellte er die Frage. Semir zog die Schultern hoch. „Gut…dann los.“ stimmte er zu. Als sie auf der Autobahn waren sah Semir Ben kurz an, während er sich auf den Verkehr konzentrierte. „Und was ist dein Plan?“ wollte er wissen. „Nun…dieser Schrankmann ist ja hinter Niklas her. Und der steht unter Polizeischutz. Also dürfte dieser Schrankmann schon ziemlich Muffe haben, weil wir ihn packen wollen. Entsprechend angespannt sollte er schon sein und sicher alles daran setzen, dass er Niklas bekommt. Wir sollten Frau Schrankmann auch einbinden, denn ich vermute, dass ihre Sekretärin mit diesem David Kontakt hat und so immer weiß was wir vorhaben, weil die Schranke sicher in Gegenwart von der Sekretärin telefoniert und auch andere Sachen bespricht.“ erklärte Ben langatmig. Semir nickte. „Okay..und weiter?“ harkte er nach. „Wir werden der Schranke in Gesellschaft mit ihrer Sekretärin erklären, dass Niklas quasi wieder abgehauen ist und wir ihn in der Hütte vermuten. Wenn meine Theorie stimmt, dann dürfte sie es David erzählen und der wird zur Hütte kommen. Wir werden natürlich vorher da sein und ihn festnehmen.“ Endete Bens Plan. Semir schüttelte den Kopf. „Du willst Niklas als Köder nutzen? Der Junge hat doch schon genug mitgemacht. Ben..das wird von der Chefin nie genehmigt und wenn Schrankmann wirklich eine Frau ist, dann wird sie auch ablehnen!“ widersprach er sofort. „Wir sollten ihr diesen Plan trotzdem offerieren und zu ihr fahren.“ bat Ben. „Also gut…aber wenn sie nein sagt, dann ist es auch nein!“ beharrte Semir.

    „Er kommt! Er kommt! Ich höre ihn. Er wird mich gleich wieder schlagen….“ weinte Niklas und fing an zu zittern. Martin legte ihm den Arm auf die Schulter. „Ganz ruhig. Dir wird nichts passieren. Du siehst zu…du wirst keine Schmerzen spüren. Was passiert jetzt?“ fragte er. „Er hat meine Mama geschlagen. Sie blutet aus der Nase. Ich stehe in der Tür und sehe sie an. Ich weine mit ihr und will sie trösten, doch sie sieht mich an und schreit. Sie sagt ich sei schuld, dass Papa sie schlägt. Sie holt aus und schlägt mir ins Gesicht.“ weinte Niklas. „Schon gut…es ist alles gut. Wie alt bist du?“ wollte er wissen. „Ich bin vier…oder fünf. Ich bin ganz alleine. Mama sagt ich darf heute nichts mehr essen und soll in mein Zimmer.“ beklagte sich der Junge. „Tust du es?“ fragte Martin weiter. „Ja…ich weiß dass wenn ich es nicht tue, dann werde ich noch mehr geschlagen.“ nickte Niklas. „Okay…du bist in deinem Zimmer. Was tust du?“ wollte Martin weiter wissen. Er sah Dieter kurz an und hob fünf Finger. Dieter nickte. Martin wollte Niklas in fünf Minuten wieder in die Gegenwart holen. „Mein Papa kommt ins Zimmer. Ich schaue mir ein Bilderbuch an. Es ist Pinocchio. Mein Papa nimmt mir das Buch weg und zerreißt es. Ich fange an zu weinen und sammel die Blätter alle auf.“ erklärte Niklas und schrie im gleichen Moment schmerzerfüllt auf. „Aufhören!! Aufhören!! Nein…du tust mir weh!“ weinte er. Martin packte sofort zu und hielt die Hand des 14jährigen. „Niklas…hör mir zu….hör auf meine Stimme! Hör mir zu!!“ versuchte er. „Er tut mir weh!! Er schlägt immer wieder!! Nein…ich habe nichts getan!! Hör auf….!“ weinte Niklas erneut. Er krümmte sich in der Trance zusammen und Martin hatte alle Hände voll zu tun, ihn zu halten. „Niklas! Ist gut…! Wir reisen weiter! Du wirst jetzt weitergehen! Es ist nichts passiert! Geh weiter! Geh!!“ wiederholte er und der Junge wurde ruhiger. Martin stieß erleichtert einen Seufzer aus. „Okay…wo bist du jetzt?“ fragte er. „Ich weiß nicht…es ist alles weiß….doch…ich bin im Krankenhaus.“ gab Niklas nun von sich. „Warum bist du dort?“ fragte Martin. „Ich habe Schmerzen. Mein Arm sieht ganz blau aus und ich muss ihn ruhig halten, weil er sonst weh tut.“ ging es bei Niklas weiter. „Okay….warum ist er blau?“ wollte Martin wissen. „Mein Papa hat mit einer Stange darauf geschlagen, als ich das Buch aufgesammelt habe. Er tut ganz tüchtig weh.“ beklagte sich Niklas und hielt sich tatsächlich den rechten Arm. Martin nickte. Es wurde Zeit den Jungen wieder aufzuwecken. „Okay Niklas…ich zähle jetzt bis fünf und dann wirst du wach werden. Du wirst dich nicht an das erinnern was du mir erzählt hast. Du bist aufwachen wie aus einem langen tiefen Schlaf. Fünf….vier…..drei….zwei ….. eins….wach auf!“ forderte Martin ihn auf. Niklas sah ihn an. „Fein. Das hast du wirklich sehr gut gemacht.“ lobte Martin den Jungen. „Aber ich hab doch gar nichts getan. Ich muss eingeschlafen sein.“ erklärte Niklas unverständlich. „Ja…das bist du… die erste Sitzung haben wir schon geschafft.“ lachte Martin.

    22.03.2012: "Hundstage"

    Ben wird unfreiwillig zum Hundebesitzer und jagt gemeinsam mit Semir die Männer, die für den Tod von "Bellos" Herrchen verantwortlich sind. Die wohlverdiente Frühstückspause von Semir und Ben endet in einer gefährlichen Verfolgungsjagd, denn auf einer Autobahn-Raststätte wurde ein Mann ermordet. Doch die Täter können flüchten, zurück bleibt jedoch der Hund des Toten, der kurzerhand bei Ben einquartiert wird und den coolen Cop bald in den Wahnsinn treibt.

    Schnell stellt sich heraus, dass der vermeintlich harmlose Hundebesitzer Hacker und offenbar in einen höchst brisanten Coup verwickelt war. Er sollte im Auftrag einer skrupellosen Gangsterbande ein Alarmsystem lahm legen.

    Unterdessen sucht die Bande bereits nach einem Ersatz für den Ermordeten und findet ihn in Matthes Weber. Matthes hatte bereits einmal für die Verbrecher gearbeitet und landete damals im Knast. Jetzt will er nur eines: Ehrlich bleiben, um seine Frau und seine Tochter zurück zu gewinnen, die ihn nach seiner Entgleisung verlassen haben. Als sich das allerdings als aussichtslos erweist, begeht Matthes den zweiten großen Fehler seines Lebens - ein Fehler, der seiner Familie fast das Leben kostet...


    Prominenter Gast in der heutigen Episode: Daniela Katzenberger.