Beiträge von Elvira

    Die Nacht verging. Semir wachte am frühen Morgen auf und setzte sich langsam hin. Sein Kopf dröhnte und er spürte dass er nur noch an einer Hand gefesselt war. Vorsichtig zog er die Augenbinde ab und sah sich in seinem Gefängnis um. Es war zu seinem Erstaunen ein sehr großer Raum, der einer Halle glich. Die Handschelle an seinem Gelenk war mit einem Rammschutz verbunden welches fest verankert war. Deswegen hatte er keine Chance die Fesseln zu lösen. Da wäre er sogar an Seile gescheitert, mit Handschellen war es absolut unmöglich. Nur stellte sich nur noch die Frage wer seine Entführer waren und was sie wollten. Wenn es die Darkrider waren, dann war er dem Tod sicher näher als seiner Rettung. Wer sonst hätte einen Grund ihn zu entführen. Die Sunrider? Vielleicht wollte Tom Conahan so die Namen der Männer erfahren, die seine Schwester vergewaltigt hatten, doch das hätte Tamara ja selbst erzählen können. Semir lehnte seinen Kopf nach hinten und harrte der Dinge die nun kamen. Sicher war, dass egal wer ihn hier festhielt, Langschläfer waren. Es schien sich niemand für ihn zu interessieren. Semir dachte an den Abend zurück und versuchte sich z erinnern welches Emblem die Rocker trugen, doch es fiel ihm nicht ein. Er hörte Schritte auf sich zukommen und sah in die Richtung. Wenn er jetzt ein Gesicht sah, dann war es sicher sein Tod. Er hatte die Augenbinde runter und das wusste die Bande ja nicht. Semir suchte nach dem Tuch und band es sich schnell wieder um. Solange nicht sicher war, was man von ihm wollte, war es besser wenn er sich einfach passiv verhielt. Die Schritte kamen näher. „Guten Morgen, Herr Gerkan, es tut mir Leid, dass ich Sie hier festhalte aber ich habe einen sehr triftigen Grund dafür…“ hörte er Tom Conahan sagen. Semir zog sich die Augenbinde wieder runter und sah den Rockerboss an. „Auf den Grund bin ich gespannt. Was wollen Sie? Die Namen der Männer, die ihre Schwester fast umgebracht haben?“ knurrte Semir wütend. Tom Conahan setzte sich neben ihn und reichte ihm einen Teller mit belegten Broten. Dazu gab es aus einer Thermoskanne starken Kaffee. Semir griff zu. Er hatte Hunger und irgendwie musste er bei Kräften bleiben. „Ich kenne die Namen längst und ich weiß, dass ich Ihnen etwas schuldig bin. Sie haben meiner Schwester das Leben gerettet und ich müsste Ihnen unendlich dankbar sein…das bin ich auch…“ erklärte Tom leise. Semir spürte, das dem jungen Mann etwas bedrückte. „Warum tun Sie das dann? Warum halten Sie mich hier fest?“ harkte er nach.

    „Ich…es geht um Tamara…“ gab Tom leise zu. „Was ist mit Tamara?“ wollte Semir wissen. „Ulf Sanders hat sie entführt. Er will Sie, weil Sie seinen Bruder umgebracht haben. Und ich frage Sie, was würden Sie an meiner Stelle tun?“ stellte Tom die Gegenfrage. „Ich gestehe, dass ich es nicht weiß. Aber das ist hier nicht der richtige Weg. Wir können zusammen versuchen Tamara zu befreien. Es ist doch schon einer tot.“ stellte Semir richtig. „Das war etwas Gutes….ein toter Darkrider ist etwas Gutes und wenn Mark auch bei der Vergewaltigung dabei war, dann hat er den Tod verdient.“ stieß Tom verachtend aus. „Tom…hören Sie...Wenn Sie mich gegen Ihre Schwester austauschen wollen, dann verstehe ich das sehr gut. Aber denken Sie dass Tamara das auch wollen würde? Denken Sie wirklich, dass Ulf Sanders Ihre Schwester laufen lässt? Sie kann ihn als ihr Vergewaltiger identifizieren und das weiß er. Denken Sie wirklich, dass er sich an den Deal hält?“ versuchte Semir Tom zu überzeugen. „Er wird Tamara umbringen, wenn er Sie nicht bekommt. Er will nur Sie! Wie sollte ich sie sonst frei bekommen?“ stöhnte Tom. „Wir könnten zusammen arbeiten. Wir werden auf seine Forderung eingehen und so tun als ob Sie mich gegen Tamara austauschen wollen. Aber wir werden meine Kollegen informieren damit sie eingreifen können.“ schlug Semir vor. Tom sah ihn an. „Wie soll das genau gehen?“ fragte er neugierig nach. „Ganz einfach. Ich rufe meine Kollegen an und erkläre was vorgefallen ist. Sie werden das SEK rufen und vor uns am Treffpunkt sein, sich dort verteilen und dann darauf warten, dass wir kommen.“ erklärte Semir den Ablauf. Tom dachte nach. „Ich habe Sie entführen lassen. Was ist mit mir? Was wird mit mir passieren?“ fragte er unsicher. Semir grinste leicht. „Da werden wir schon eine Lösung finden.“ versprach er. Tom stand auf. „Ich muss es mir überlegen…“ gab er zu verstehen. „Wann soll der Austausch stattfinden?“ fragte Semir. „Morgen, denke ich. Er will dass ich Sie zwei Tage fertig mache. Er will dass Sie schwach sind, wenn Sie in seine Gewalt gehen. Ich kann das nicht. Sie haben meiner Schwester das Leben gerettet und jetzt bin ich dran, diese Schuld zu begleichen. Also gut…wir werden es tun, genau wie Sie es gesagt haben. Aber erst morgen. Ich brauche diese Zeit um Ulf in Sicherheit zu wiegen. Ich weiß nicht, ob er mich beobachten lässt.“ gab Tom von sich. Semir nickte. „Einverstanden… hat Ulf auch gesagt was er genau fordert? Ich meine wie Sie mich fertig machen sollen?“ harkte Semir nach. Tom schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, wie er sich das vorstellt. Ich weiß nicht ob Blut geflossen sein soll oder sonst was.“ stöhnte Tom Semir grinste. Das wäre doch eigentlich ein Einsatz für Hartmut. Er konnte ihn so schminken, das Semir aussieht, als wäre er durch die Hölle gegangen. „Dann werden wir ihm mal ein perfektes Theater vorspielen. Tom…ich muss mich melden, sonst wird es übel für euch. Ich werde dafür sorgen, dass niemanden von euch etwas passiert.“ versuchte Semir. Tom nickte. Er löste die Handschelle und reichte Semir das Handy.

    Ulf Sanders sah Tamara lachend an. Sie saß voller Angst zusammengekauert in der Ecke und umklammerte ihre Knie. „Was ist? Willst du nichts essen?“ fragte er. Tamara antwortete nicht. „Hey…redest du nicht mit mir? Hat dir Tom nicht beigebracht, dass man Erwachsenen antwortet?“ lachte er höhnisch. Er hockte sich vor ihr hin und hob am Kinn den Kopf des Mädchens. „Willst du nicht ein wenig nett zu mir sein?“ grinste er sie an. Tamara nickte und trat aus. Sie traf Ulf sehr empfindlich. Mit einem lauten Gebrüll ging der Rocker ganz zu Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Tamara sprang auf und rannte aus dem Raum. Jetzt musste sie nur noch weg. Weg hier…und dann Tom anrufen. Bis morgen würde sie sich irgendwo verstecken. Sie rannte einfach drauf los. Als sie im Freien war, sah sie sich kurz um. Um ihr herum war alles Wald. Sie lief weiter. Es wurde immer dunkler und sie bekam Angst. Sicher würde Ulf nicht lange fackeln und die Jagd auf sie eröffnen. Sie musste schneller sein. Viel schneller. Leider schien sich der Mann schneller zu erholen, als sie gehofft hatte. Sie war keine zehn Minuten unterwegs als sie den Motorenlärm von Motorrädern hörte. Die Jagd war eröffnet. Tamara sah sich gehetzt um. Wo sollte sie hin? Sie kannte sich hier nicht aus und sah hinter sich. Da…die ersten Scheinwerfer. Sie machte einen Schritt vorwärts und schrie laut auf, als sie in die Tiefe fiel. Sie rollte einen Abhang runter und blieb reglos liegen. Tamara bekam nicht mit, wie die Rockerbande zu ihr kam und sie auf eine der Maschinen setzten. Dann ging es zurück zum Versteck. Sie kam langsam zu sich. Der ganze Körper schmerzte und der rechte Arm war nicht zu gebrauchen. Sie öffnete die Augen und sah Ulf vor sich. „Du verdammte kleine Schlampe, hast du wirklich gedacht, dass du so einfach entkommen kannst? Das war ein verdammt großer Fehler den du gemacht hast und Fehler werden bei uns sehr hart bestraft.“ fauchte er sie an. Tamara ahnte was er damit meinte und fing an zu weinen. „Bitte lass mich in Ruhe…bitte…es tut mir leid…bitte…“ flehte sie. Ulf griff in ihre dichten Haare und zerrte ihren Kopf in den Nacken. Dann presste er seine Lippen auf ihre. „Du wirst es nie wieder tun ist das klar?“ fragte er anschließend. Tamara spürte die Übelkeit die in ihr aufstieg, doch sie nickte nur. Ulf ließ sie los. „Fein…du kannst froh sein, wenn ich heute dich nicht noch was anderes antue. Aber du musst fit sein, wenn Tom dich in zwei Tagen austauscht.“ nickte er zufrieden. Tamara hielt ihren Arm. Sie hatte das Gefühl als würde er immer dicker werden. Eine leichte bläuliche Färbung war auf jeden Fall zu sehen.

    Kim Krüger sah Dieter Bonrath und Jenny Dorn an. „Haben Sie die Umgebung überprüft? Nach ihm gerufen?“ wollte sie wissen. „Der Wagen war leer und seine Waffe lag im Auto, genau wie sein Handy. Wenn er nicht entführt wurde, dann hätte er sicher die Sachen bei sich. Zum Austreten geht er nicht einfach so in den Wald.“ meinte Dieter nur. „Das ist mir klar. Nur bevor ich die ganze Mannschaft unsicher mache, muss ich Beweise haben!“ stieß Kim aus. „Die Beweise sind doch eindeutig! Semir wurde entführt! Sein Auto ist abgeschlossen, seine Waffe und sein Handy liegen im Fahrzeug. Was für Beweise brauchen Sie noch? Blut?“ fauchte Jenny nun wütend. Kim sah sie warnend an. „Nein…ich brauche Beweise dass Semir nicht irgendwo liegt. Frau Dorn…wir müssen seiner Frau Bescheid geben und das möchte ich nicht unbegründet machen.“ stellte sie richtig. „Semir ist seit sechs Stunden überfällig! Das ist doch eindeutig. Draußen sieht man jetzt nichts und wie soll man denn dann in dem Gebiet suchen?“ harkte Dieter nach. „Okay….dann werden wir Ben jetzt zurück beordern und er muss sich in den Fall einarbeiten. Das werden Sie erledigen Frau Dorn, Sie Herr Bonrath werden mit dem Hubschrauber und einer Wärmebildkamera über das Gebiet fliegen und ich werden zu Andrea fahren und ihre wieder einmal erklären, das ihr Mann verschwunden ist.“ stöhnte Kim. Sie stand auf und ging auf den Parkplatz, als sie den Wagen von Andrea Gerkan sah. Die Frau des Hauptkommissars stieg aus und sah sie an. „Wo ist mein Mann?“ wollte sie wissen. „Frau Gerkan, ich war gerade auf den Weg zu Ihnen…“ gab Kim ruhig von sich. „Wo ist er? Er geht nicht ans Handy und Susanne kann ihn nicht per Funk erreichen.“ harkte Andrea nach. „Frau Gerkan…kommen Sie doch erst einmal ins Büro, wir trinken einen Kaffee und ich erkläre Ihnen was die Sachlage ist…“ schlug Kim vor. Andrea sah sie prüfend an. „die Kinder können solange bei Susanne bleiben.“ hängte Kim an. Andrea nickte. Sie nahm die Kinder aus ihren Sitzen und ging gemeinsam mit Kim ins Büro. Während Susanne sich um die Kinder kümmerte sah Andrea Kim an. „Was ist los?“ fragte sie. „Ihr Mann ist seit sechs Stunden überfällig. Es ist richtig, dass er sich nicht am Handy melden kann, denn das liegt in seinem Auto was herrenlos am Straßenrand gefunden wurde. Außerdem war seine Waffe im Wagen. Wir haben jetzt den Hubschrauber über das Gebiet geschickt, welches mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist. Wenn er sich dort befindet, werden wir ihn auch finden.“ versuchte Kim Andrea zu beruhigen. Andrea stand auf und ging zum Fenster. Sie sah in die Dunkelheit. „Und das soll mich beruhigen oder was?“ fragte sie leise.

    Na auch wenn ihr nicht feedet...die Story geht weiter.....für die heimlichen Leser unter euch. :)

    Semir und Kim fuhren auf den Parkplatz der PASt vor. „Susanne, hast du schon was?“, wollte Semir wissen, als er die PASt betrat. Kim folgte ihm auf dem Fuße. „Leider nein, aber der Obduktionsbefund von Takeo Omnasanchi ist schon da...Er liegt in deinem Büro.“, erwiderte Susanne. Semir nickte Kim zu und ging dann in sein Büro. Schnell nahm er den Ordner an sich und las ihn durch. „Im Mageninhalt befanden sich nachweisliche Spuren von Curare...“, hieß es in dem Obduktionsbericht. Curare...das hatte er doch schon mal gehört. Genau...bei Isamu. Da war es doch auch Curare...Das war der gemeinsame Nenner. Sofort stürzte Semir aus dem Büro und ging zu Susanne. „Susanne, finde doch mal raus, wo in Köln und Umgebung Laboratorien oder sonstige Einrichtungen mit Giften, insbesondere mit Curare, zu tun haben.“, bat Semir und die Sekretärin nickte. „Gut, mach ich...“, entgegnete sie und ging gleich an die Arbeit. „Semir, was ist denn?“, wollte Kim wissen, als der Deutschtürke nur so durch das Großraumbüro flitzte. „Das Gift bei Takeo Omnasanchi ist identisch mit dem Gift vom Mord an Isamu...Das ist kein Zufall. Susanne, hast du schon die Familiengeschichte überprüft?“, fragte er dann wieder die Sekretärin. „Aber das wisst ihr doch schon...“, entgegnete sie entgeistert. „Verzeih, ich meinte, ob du schon was über diesen Satoshi herausgefunden hast?“ „Kommt in zehn Minuten...jetzt mach ich erstmal den Abgleich mit den Giften.“, stöhnte sie vor der Arbeitswut des Deutschtürken. „Semir, ich will wissen, was sie vorhaben.“, knurrte Kim und hielt Semir fest. „Chefin, ich habe den Verdacht, dass dieser Yuri hinter alldem steckt. Deswegen will ich ihn jetzt verhaften.“, stieß er aus. „Nein Semir, wir werden ihn verhaften. Kommen sie...“, legte Kim fest und schon waren beide verschwunden. Susanne sollte ihnen noch die Daten, die sie herausfand, aufs Handy schicken.

    Yuri machte einige Schritte über den Kiesweg und las sich den Brief durch, als er durch einen starken Druck über den Weg und die Blumen geschleudert wurde. Glas splitterte und Holz barst durch die Explosion. „Atsushi...nein...“, schrie er, als er die Flammen aus dem Schrein schießen sah, die sich sofort auf das ganze Haus übertrugen. Er wollte noch in die Flammen rennen, doch dann warf sich jemand auf ihn. „Sie können da nicht mehr rein...seien sie vernünftig.“, hörte er die Stimme des kleinen Polizisten sagen. „Sie...sie sind doch tot?“, stieß Yuri verwundert aus. „Das hätten sie wohl gerne...“, fauchte Semir zurück und drehte ihm die Arme auf den Rücken. „Nicht...mein Bruder ist noch da drin...“, schrie er und wollte sich loseisen, doch Semir hatte ihn mit den Füßen vollkommen am Boden festgenagelt. Kim trat einige Schritte auf das Gebäude zu, doch die Flammen und eine zweite Explosion machten sämtliches Überleben zunichte. Keine Hoffnung, darin noch lebend jemanden zu finden. „Yuri Omnasanchi, ich verhafte sie wegen des Verdachts des mehrfachen Mordes und Mordversuchs in mehreren Fällen.“ Semir zog den Japaner auf die Beine. „Sie wissen ja gar nicht, Gerkhan, mit was für einem Gegner sie sich eingelassen haben. Sie sind schneller tot, als sie Amen sagen können.“, fauchte der Japaner und fing an, seine Mundwinkel zu einem bedrohlichen Grinsen hochzuziehen. „Ach ja...sie haben es versucht und auch nicht geschafft. Wollen wir doch mal sehen, ob andere da mehr Glück haben.“, entgegnete Semir nur und schaffte Yuri zum Wagen. Kim informierte die Feuerwehr, die wenig später eintraf und mit den Löscharbeiten begann. Es dauerte über drei Stunden, bis das Feuer soweit unter Kontrolle war und vollkommen gelöscht werden konnte. „Frau Krüger, wir haben in einem Nebengebäude eine Leiche gefunden.“, meldete der Einsatzleiter der Kameraden. Kim nickte und folgte dem Mann in die verbrannten Überreste.

    „So…Yuri Omnasanchi…Sie sind der Letzte Ihrer Familie….damit ist die verdammte Fehde zu Ende…Sie werden für immer in den Knast wandern und dort werden Sie verrotten!“. fauchte Semir Yuri wütend an, als sie im Vernehmungszimmer saßen. „Glauben Sie das? Ich bin nicht der Letzte…da gibt es noch einen…und der ist der Drahtzieher…das weiß ich…was hab ich davon, wenn ich als Kronzeuge vor Gericht gegen diesen Mann aussage?“, wollte Yuri wissen und führte sich auf wie ein Sieger. Semir lachte verächtlich. „Und wer soll dieser ominöse Unbekannte sein?“, wollte er wissen. „Satoshi…er ist der Sohn meines zweitältesten Bruders Sato…..vor vielen Jahren hat mein Vater ihn verstoßen…und er musste die Yakuza verlassen. Satoshi will die Ehre seines Vaters wieder herstellen….aber das wird ihm nicht gelingen…und er bringt seine ganze Familie um…jetzt hat er sogar Atsushi umgebracht. Wir hatten nichts mit dieser Fehde zu tun…und Satoshi hat sich mit den Tanakas zusammen getan. Wollen Sie die größte Yakuzavereinigung in Deutschland vernichten?“, forderte Yuri Semir heraus. „Hören Sie auf mit diesem Mist….Sie haben Tanaka umgebracht und ich wette, Sie wollten auch Ihren Vater und Ihre Brüder aus dem Weg haben, damit Sie an die Spitze kommen! Sie wollten nicht warten, bis ihr Vater eines natürlichen Todes starb und haben mit Curare nachgeholfen….“, fauchte Semir wütend. Kim klopfte an und kam herein. „Semir…einen kurzen Augenblick…“, bat sie. Semir sah auf Yuri und nickte dann. „Ich bin gleich zurück und ich rate Ihnen, dass Sie mir dann alles sagen…“, fauchte er ihn an. Vor der Tür sah er Kim an. „Was ist denn?“, wollte er wütend wissen. „Semir…wenn Yuri Omnasanchi Recht hat, dann wäre das ein großer Schlag gegen die organisierte Kriminalität…“, gab sie zu. „Ja…genau…wenn er Recht hat….er mag aus den Reihen der Yakuza stammen, aber ich denke nicht, dass er so viel weiß, dass er die Yakuza hier ans Messer liefern kann.“, widersprach Semir. Kim nickte. „Also gut...ich werde es mit der Staatsanwaltschaft abklären…wenn sie Interesse haben, dann werden wir ihn ins Zeugenschutzprogramm aufnehmen.“, schlug sie vor und verschwand in ihr Büro. Semir sah ihn kopfschüttelnd nach. „Das kann ja nur noch beschissener werden…“, maulte er.

    Tom wartete auf Frank Wagner, der sich um Semir Gerkan kümmerte, der im Nebenraum festgebunden wurde. „Und?“ fragte er, als Frank zu ihm kam. „Er schläft sicher bald ein. Was hast du vor?“ wollte er wissen. „Ich muss darauf warten, dass Ulf mich anruft und mir den Ort der Übergabe nennt. Ich hoffe nur, dass er Tamara nicht noch mehr Leid zufügt. Sie ist doch noch ein Kind..“ stieß er aus. „Du fühlst dich nicht wohl dabei, dass du ihn austauschen willst oder?“ fragte Frank. Tom schüttelte den Kopf. „Er hat Tamara das Leben gerettet. Ich bin ihm etwas schuldig.“ stieß er aus. „Tamara ist deine Schwester und sie sollte die mehr Wert sein als der Polizist!“ warf sein Freund ein. Tom sah ihn an. „Der Wert eines Menschen hängt nicht von der Verwandtschaft ab. Jeder Mensch hat den gleichen Wert. Zeig ihn mir!“ befahl Tom und stand auf. Frank und er gingen in den Teil der Halle wo Semir Gerkan scheinbar fest auf einer Matratze schlief. „Ich habe ihm was ins Essen getan, damit er ruhig ist.“ gab Frank von sich. „Das habe ich nicht befohlen! Warum hast du ihn so gefesselt?“ wollte Tom wissen. „Weil er sich sonst die Augenbinde runternimmt und uns sieht!“ setzte sein Freund dagegen. „Ich spiele mit offenen Karten. Ich weiß, dass ich für diese Entführung eh ins Gefängnis gehe, aber ich erspare hoffentlich das Tamara ….“ Tom stockte, denn sein Handy klingelte. „Ja?“ meldete er sich. „Hast du das was ich will?“ hörte er Ulf sagen. „Ja…wann und wo soll der Austausch stattfinden?“ kam hartklingend von Tom zurück. „Das werde ich dir noch sagen. Jetzt wirst du den Bullen zwei Tage festhalten und ihn richtig fertig machen. Denk an deine Schwester..“ drohte Ulf. „Ulf…hör zu….bitte….Ulf? Ulf?!“ schrie Tom ins Handy. Doch sein Gesprächspartner hatte aufgelegt. Frank sah ihn an. „Was ist?“ wollte er wissen. „Binde ihn nur mit einer Hand am Rohr fest…“ kam von Tom und er verschwand. Wieder in seinem kleinen Raum setzte er sich auf das Bett und weinte leise. Wie sollte er den Retter von seiner Schwester denn fertig machen? Und was geschah mit Tamara wenn er es nicht tat? Beobachteten Ulf und seine Männer die Sunrider? Vielleicht konnte er mit dem Mann reden und er würde freiwillig tun was….vergiss es! Er ist ein Polizist und er wird sein Leben genauso schützen wollen wie das der Anderen! Aber wenn er ihm erklärte, dass es nicht freiwillig passierte, vielleicht würde er es dann verstehen…Entführung ist Entführung und das wird bestraft, egal ob man nun unter Druck stand oder nicht… die Gedanken sprangen bei ihm hin und her. Immer wieder gab es ein Für und Wider.

    Ben und Niklas waren in ihrem Zimmer. Die letzte Woche des Urlaubs war angebrochen und je näher die Rückreise kam umso stiller wurde Niklas. Ben bemerkte dies natürlich. „Was ist los?“ wollte er wissen. „Nichts…“ kam leise von Niklas. „Hey…das kannst du mir nicht erzählen. Also was ist mit dir?“ harkte Ben beharrlich nach. „Ich habe Angst…wenn ich wieder zuhause bin, dann….Martin und…meine Eltern…“ kam zögerlich von Niklas. „Niki…sie können dir nie wieder etwas tun. Sie werden dich nicht mehr bekommen. Du wirst bei Dieter den Rest deiner Jugend verbringen. Deine Eltern haben jedes Recht an dir verloren, wenn sie es jemals gehabt haben. Fall nicht wieder in diese Zeit zurück. Denk daran was du bisher geschafft hast. Du machst deinen Schulabschluss, du hast ein beschütztes Zuhause, du hast Freunde und du hast verdammt gute Chancen bei Mädchen…das ist doch wunderbar.“ zählte Ben die positiven Aspekte auf. Niklas sah ihn an. „Ich weiß…ich habe das alles, aber ich habe immer noch Angst alles zu verlieren. Was wenn meine Mutter auf den Gedanken kommt mich aufzunehmen, wenn sie die Klinik verlassen hat. Oder mein Vater, wenn er aus dem Gefängnis kommt?“ warf der Junge ein. Ben nahm seine Hand. „Es wird nicht passieren! Dafür werde ich sorgen, wenn es sein muss. Das Jugendamt hat die Akte über dich und über deine Eltern. Sie haben keine Rechte mehr an dir. Du bist jetzt frei, wenn du willst. Genieße es.“ ging es bei Ben weiter. „Es klingt alles so einfach. Tu was du willst…du gehörst dir…Ben…ich habe immer diese Angst, dass alles zerbricht und das ich nichts daran ändern kann. Was wenn Dieter mich eines Tages nicht mehr will?“ wollte Niklas wissen. Ben zog den Jungen an sich ran. „Niemand wird dich verstoßen. Niemand. Wenn dich was bedrückt, dann kannst du zu all deinen Freunden kommen. Egal ob es Semir ist, oder Dieter oder ich. Wir sind für dich da.“ schwor Ben ihn ein. „Meinst du ich darf wenn wir wieder zuhause sind, mit den Kindern von Andrea und Semir spielen? Die kleine Emily erinnert mich so sehr an Sonja…und Ayda ist auch eine ganz liebe…“ wollte Niklas wissen. Ben lachte auf. „Klar…ich denke da spricht nichts dagegen.“ gab er zu. „Ich könnte ja mal Babysitter spielen und Andrea und Semir könnten ins Kino gehen, oder Essen…ich meine so als Eltern hat man ja eine Verantwortung und das private Leben kommt zu kurz. Oder sie machen einen Urlaub und ich passe auf die Mädchen auf.“ sinnierte Niklas weiter. „Ich denke wir belassen es zunächst bei Besuchen. Wenn die Mädchen dich mögen und akzeptieren, dann können wir weiterspinnen.“ warf Ben ein. Nur wenig später war Ruhe. Noch ahnte keiner der Beiden dass der Urlaub schon morgen vorbei war.

    Auf RTL:
    07.06.2012 20:15 Codename Tiger
    08.06.2012 02:10 Die Nervensäge
    RTLNitro;
    02.06.2012: 20:15 Schumanns große Chance
    02.06.2012 21:05 Fieberträume

    RTLCrime:

    01.05.2012: 21:05: Brennender Ehrgeiz
    21:55: Schattenkrieger
    08.05.2012: 21:05: Taxi 541
    21:55: Der Richter
    22.05.2012 21:05 Für immer und ewig
    29.05.2012: 21:05 Falsche Freundschaft
    21.55: Im Visier des Todes
    05.06.2012: 21:05: Ohne Ausweg
    21:55: Freunde in Not

    hihi und

    4. Fleischfresser Ben würde niemals auf Fleisch verzichten. Tja...so reiht sich ein Irrtum an den Anderen. ABer was bitte hat der Kerl vor? Will er sich irgendwie an wen rächen?

    Chris..beantworte die Fragen bitte....

    „Cobra 19 für Zentrale!“ hörte Jenny die Stimme von Susanne. „Susanne..hier Jenny was gibt es?“ wollte die junge Polizistin wissen. „Du und Dieter sollt bitte mal zum Clubhaus der Sunriders fahren, Neusser Landstraße 73.“ gab Susanne durch. „Verstanden!“ kam von Jenny. Dieter Bonrath sah sie an. „Ob er wieder einen Unfall gebaut hat und irgendwo im Graben liegt?“ mutmaßte er. „Das werden wir sehen, wenn wir dort sind Bonny…und nun gib mal Gas.“ grinste Jenny ihn an. „Ja Chefin..“ lachte Bonrath und fuhr los. Sie brauchten eine Weile bis sie die Straße erreicht hatten und fuhren sie entlang. „Sonderbar….wenn er hier sein soll, dann müssten wir ja sein Auto entdecken…“ murmelte Jenny und sah auf die Straße. Die Dunkelheit setzte langsam ein. Plötzlich stieg Dieter hart in die Bremse. „DA!“ stieß er aus. Jenny sah hin und bemerkte den BMW der am Straßenrand stand und mit einigen Sträuchern bedeckt war. „Was soll das denn?“ fragte sie. „Das ist auf jeden Fall Semirs Wagen.“ Meinte Dieter. „Ja das sehe ich auch Bonny, halt an!“ kam von Jenny. Kaum stand der Wagen sprang die junge Beamtin raus und rannte zum BMW. „Er ist leer! Semirs Waffe liegt auf dem Beifahrersitz und sein Handy auch!“ gab sie von sich, als sie wieder bei Dieter war. „Verdammt…warum ist er eigentlich allein unterwegs. Es gibt doch eindeutige Vorschriften, dass man solche Gruppen nicht allein besucht. Das ist so was von leichtsinnig…“ erklärte er. „Bonny…die Vorschriften sind egal. Semir ist hier nirgends zu sehen. Das Vereinsheim ist noch eine gute Stunde weg und ich denke nicht, dass er die gelaufen ist. Da muss was passiert sein.“ warf sie ein und griff zum Mikro. „ Cobra 19 an Zentrale. Wir haben Semirs Wagen gefunden. Von ihm fehlt jede Spur. Seine Waffe und sein Handy liegen im Fahrzeug und es ist abgeschlossen.“ gab sie Bericht ab. „Verstanden!“ kam von Susanne. Dieter sah Jenny an. „Ich wette der steckt wieder bis zum Hals in Schwierigkeiten. Das wird der Krüger aber gar nicht gefallen.“ prophezeite er. „Das ist ziemlich egal… wir müssen ihn suchen und das ist an erster Stelle!“ gab Jenny zurück. „Und wo willst du anfangen?“ harkte Dieter nach. „Bei dem den Semir vernehmen wollte. Susanne weiß das doch bestimmt.“ schlug sie vor. „Dann frag sie!“ nickte Dieter. Jenny tat es und bekam die Informationen die sie benötigten. „Dann fahren wir mal und besuchen Herrn Conahan...“ meinte Dieter. Er wendete und fuhr zu der Wohnung in dem der gesuchte Mann wohnen sollte.

    Für Semir endete die Fahrt nach ihm endlos scheinender Zeit. Die Maschine wurde angehalten und er wurde vom Sitz gezerrt und der Helm verschwand.. „Was soll das verdammt noch mal!“ fauchte er wütend, denn bisher wusste er immer noch nicht, was hier gespielt wurde. „Das erfährst du noch.“ gab die Stimme links von ihm. „Und wann?“ harkte Semir weiter nach. „Morgen…“ knurrte die Stimme. Semir wurde auf den Boden gedrückt. Es war ein weicher Boden doch wenn er dachte, das er nun etwas mehr Freiheit bekam, dann wurde er enttäuscht. Im Gegenteil. Die Handschellen wurden geöffnet und kurz darauf um ein Rohr gelegt und wieder zugedrückt. Die Augenbinde wurde ihm nicht abgenommen. „Gute Nacht…“ meinte die Stimme und dann folgten Schritte die sich entfernten. „EY!! Was soll das? Was wollt ihr von mir?“ schrie Semir wütend. Er zerrte an den Fesseln, doch gegen die Handschellen kam auch er nicht an und das Rohr an dem er hing schien sehr stabil. Sollte er um Hilfe rufen? Vielleicht brachte das etwas. Doch es konnte auch nach hinten losgehen. Und einen Knebel wollte er nicht auch noch haben. So haderte er mit seinem Schicksal und versucht sich bequemer hinzusetzen. Spätestens morgen würde er erfahren wer seine Entführer waren und was sie wollten. Nach einigen Minuten hörte er Schritte auf sich zukommen. Nur kurz darauf roch es nach dem typischen Mac Donalds Gerichten. Pommes, Hamburger und Chickennuggets mutmaßte er. Und tatsächlich. „Essen!“ forderte die Stimme. Gleichzeitig spürte er etwas an seinen Lippen. Semir öffnete seinen Mund und biss ab. Es schmeckte frisch und war sogar noch warm. Nach einer guten halben Stunde war er fertig. „Wer sind Sie? Was wollen Sie? Sind Sie von den Darkriders?“ versuchte er heraus zu finden, doch sein Gegenüber gab nichts von sich. Dafür spürte Semir Hände an seinen Schultern, die ihn runter drückten. „Legen Sie sich hin!“ befahl die Stimme. Semir tat es. Jetzt merkte er auch, dass er auf einer Matratze lag und sogar ein Kissen bekam. Das waren ja nette Entführer, die sogar an die Bequemlichkeit dachten, dachte er bei sich. „Morgen werden Sie es sicher besser verstehen…“ gab sie Stimme zurück. „Was soll das Ganze? Warum sagen Sie mir nicht was Sie von mir wollen?“ gab er leise fragend von sich. „Sie werden es morgen besser verstehen, Herr Gerkan.. Nun eine gute Nacht. Ich hoffe es ist Ihnen nicht zu kalt oder zu stickig hier drinnen.“ entschuldigte sich der Mann. Semir hörte wie der Mann sich entfernte. Eine ganze Weile hing er seinen Gedanken nach. Die Stimme des Mannes kannte er nicht oder aber er konnte sie nicht einordnen. Aber eins war sicher es waren nicht die Darkriders denn die hätten ihn sicher nicht so zuvorkommend behandelt.

    Yuri fuhr zurück zum Haus und sah Cho am Boden des Wohnzimmers sitzen. „Trauere nicht, Schwester….ich werde den Mörder von Vater stellen und dann töten…“, gab er von sich und nahm Cho in den Arm. „Du wirst morgen nach Japan zurück fliegen und dich dort der Yakuzafamilie anschließen. Erzähle ihnen, was hier in Deutschland passiert ist und die Familie wird die dortigen Tanakas alle auslöschen. Einen nach dem Anderen…egal ob Frau, Mann oder Kind…jeder der diesen Namen trägt und mit Kazuya verwandt ist, wird sterben…“, versprach Yuri. Cho sah ihn nur an und nickte. Yuri war der Älteste und mit dem Tod seines Vaters übernahm er die Macht. „Pack deine Sachen und ich bringe dich zum Flughafen. Du musst nicht dabei sein, wenn ich mit der Rache anfange. Die erste die sterben wird, ist Chiyo….sie wird langsam sterben….“, erklärte Yuri voller Hass. Cho antwortete nicht, sie würde niemals Widerworte geben. Sie hatte als Frau nichts zu sagen sondern nur zu gehorchen. Langsam ging sie die Treppen hoch und packte ihren Koffer. Nur wenig später brachte Yuri seine Schwester zum Flughafen und telefonierte mit Angehörigen im fernen Japan. Er kündigte die Rückkehr von Cho an um sie in Japan in guten Händen zu wissen. Cho checkte ein und Yuri fuhr zurück nach Hause. Er wusste genau, welche Aufgaben ihn nun erwarteten. Alle seine Feinde sollten sich ab sofort in Acht nehmen….er war nicht so weich wie sein Vater. Mit schnellem Bleifuss fuhr er zum Restaurant von Kazuya Tanaka und wartete auf ihn in seinem Wagen. Um ein Entdecken zu vermeiden, ließ er sich weit in den Wagensitz gleiten und beobachtete das Restaurant. Keine Sekunde darauf, fuhr ein weiterer Wagen vor dem Restaurant vor und der kleine Bulle stieg aus. Das war die Gelegenheit, beide auf einen Schlag zu kriegen, dachte Yuri nur und zog seine Waffe aus dem Halfter. Langsam ließ er das Fenster runter und wartete auf den geeigneten Augenblick. Da...da kam der Bulle mit Kazuya wieder raus, hatte ihn in Handschellen gelegt. Jetzt, dachte er nur und schoss sein ganzes Magazin auf die beiden Menschen leer. Kazuya ging als erster zu Boden und ehe der Polizist merkte, was geschah, zerrissen auch ihn die Kugeln. Schnell ließ er den Motor aufheulen und schnellte mit quietschenden Reifen davon. Zurück blieben die leblosen Körper eines Restaurantbesitzers und eines Polizisten.

    Satoshi und Yoshi waren indes wieder auf dem Weg zum Hause von Omnasanchi. „Ich werde den Sprengsatz legen...sieh du zu, dass uns keiner dabei beobachtet.“, meinte der Japaner und sah den Koch eindringlich an. Yoshi nickte nur und schaltete die Kameras mittels Sprühfarbe aus. Er wusste nicht, ob ihn jemand sah. Es war das erste Mal, dass er so etwas tat. Die Worte von Chiyo hallten in seinem Kopf nach. War es richtig, den eigenen Vater für die Ziele der Rache zu opfern? War das der Weg seiner Bestimmung? Noch ehe Yoshi richtig darüber nachdenken konnte, war Satoshi wieder zurück. „Gut, lass uns verschwinden. Wir werden diese Brut ein für allemal auslöschen und dann werde ich Chef der Yakuza sein und ihr habt dann nichts mehr zu befürchten.“, meinte er mit angeschwollener Stimme. „Ja, das ist das Beste.“, meinte der junge, japanische Koch nur und ließ den Kopf hängen. Die Gedankenbisse, die Chiyos Worte hinterlassen hatten, wurden mit jedem weiteren Wort größer und größer. Sollte er noch den alten, vergangenen Riten seiner Kultur nachjagen? Rache war ein Relikt aus einer früheren Zeit, doch jetzt war es zu spät, um alles rückgängig zu machen. Jetzt hieß es nur noch...Auge um Auge. Omnansanchis Kinder und Verwandte würden alles tun, um sich an den Tanakas zu rächen. Ein furchtbarer Krieg würde über Jahre hinweg toben, wenn sie ihnen nicht zuvor kamen.

    Semir kam langsam wieder zu sich. Er spürte die Schmerzen in seiner Brust, doch nirgends an ihm war Blut zu sehen. „Wie gut, dass ich das Ding angezogen habe.“, knurrte Semir und zog unter seiner Jacke die kugelsichere Weste hervor. Er sah auf Tanaka, konnte aber nur noch den Tod feststellen. Eine Kugel hatte ihn direkt in die Stirn getroffen, vier andere Einschüsse verteilten sich über den gesamten Brustkorb. Wer...wer konnte das nur getan haben, dachte Semir und sofort fielen ihm die Worte von Yuri Omnasanchi ein. Es würde ein Krieg der beiden Familien geben...Leichen würden die nächsten Tage bestimmen, so in etwa hatte er sich doch ausgedrückt oder nicht? Semir setzte sich auf die Stufen des Restaurants und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Er merkte nicht, wie Kim angefahren kam. Wütend stieg die Chefin aus, wollte Semir sofort eine Standpauke halten, sah dann jedoch den toten Körper von Kazuya Tanaka am Boden liegen. „Semir? Alles in Ordnung mit ihnen?“, wollte sie dann besorgt wissen. Der Deutschtürke nickte nur, nahm aber nicht die Hände vom Gesicht. Erst nach wenigen Minuten sah er zu Kim auf. „Chefin, ich würde jetzt genauso dort liegen, hätte ich nicht das Ding hier angehabt.“, meinte er mit heiserer Stimme und hielt ihr die Weste hin. Kim konnte deutlich die fünf Kugeln, die sich in der schweren Schutzweste eingebohrt hatten, fühlen. Eine davon war dicht am Herzen eingeschlagen. Es war ein Wunder, dass Semir noch so lebendig auf der Treppe saß. „Wissen sie schon, wer das getan hat?“, wollte sie wissen. Der Mann nickte. „Ich vermute, dass Yuri Omnasanchi dafür verantwortlich ist. Er hat seinen toten Vater zu mir auf den Rastplatz gebracht und gesagt, dass er dafür Rache an den Tanakas nehmen würde. Und das hat er ja auch. Scheinbar war ich ihm dabei im Weg.“, lachte Semir verbittert und dankte innerlich seinem Schutzengel, dass er ihn davor bewahrte, ohne Weste das Restaurant zu stürmen. „Kommen sie, ich fahre sie zur PASt zurück und dann kümmern wir uns um diese Blutfehde...Es muss doch möglich sein, einen Anhaltspunkt für den Verursacher zu finden. Susanne soll mal die gesamten Datenbänke der japanischen Botschaft durchforsten. Irgendwas müssen wir doch machen oder wir stehen bald in einem See aus Blut und Leichen.“, zischte Kim und half Semir hoch. Die Fahrt zur PASt verlief schweigend und nachdenklich. Regen fiel unaufhörlich und benetzte die Straßen.

    Also ich denke,dass Semir schon genau weiss,dass das nicht Ben ist,der da vor ihm steht-Äh übrigens,könnte man da noch mehrere Kopien davon anfertigen?Ich hätte da auch gerne eine-Links,oder Rechtshänder wäre egal :D .


    ich hätte gern mehr von Beiden... dann könnte ich ja so ein paar Foltermethoden (natürlich nur für Storywissenschaftliche Zwecke) überprüfen. Nicht das es nicht real wäre. Und wenn es nicht klappt...nun ja...einen Doppegänger vermisst man ja nicht...;)

    Semir klingelte vergeblich an der Tür von Tom Conahan. Es war niemand da. Er steckte seine Visitenkarte an die Tür und verließ das Haus wieder. Im Wagen griff er zum Handy und rief Susanne an. „Susanne…Tom Conahan ist nicht zuhause. Ich werde mal zu der Kneipe fahren, wo die sich immer treffen. Die Adresse hat mir Tom schon gegeben. Sobald ich was heraus gefunden habe, melde ich mich wieder.“ erklärte er und beendete das Gespräch. „Okay Semir…sei bitte vorsichtig...“ mahnte Susanne ihn. „bin ich doch immer.“ gab Semir zurück und setzte seinen Weg fort. Als er auf der Landstraße war die zum Clubhaus der Sunriders führte sah er mehrere Motorräder die auf ihn zukamen. Sie trugen keine Jacken und so konnte er nicht erkennen zu welcher Gruppe sie gehörten, doch das war auch Nebensache denn als er im Rückspiegel schaute sah er noch mehr Leute. Die vor ihm hielten an und stellten sich in eine Reihe auf und sperrten die Fahrbahn. Semir hielt an. Er überlegte sich, ob er ausstieg. So wie es aussah war er mitten in zwei Gruppen. Er zog seine Unterlippe zwischen die Zähne und überlegt. Doch dann griff er zum Mikro. „Cobra 11 an Alle…!“ fing er an und stockte mitten im Satz. Einer der Männer kam direkt auf ihn zu und zielte mit einer Waffe auf ihn. Er schüttelte bedächtig den Kopf. „Semir? Was ist los? Was gibt es?“ plärrte es aus dem Funk. Semir antwortete nicht und hängte das Mikro wieder ein. Dann hob er die Hände. Wenn dieser Mann vor ihm abdrücken würde, dann hätte er keine Chance zu entkommen. Vielleicht sollte er Gas geben und die Maschinen ummähen. Dann würde er auf jeden Fall einen Vorsprung bekommen. Doch bevor er sich entscheiden konnte wurde die Fahrertür aufgerissen. Semir fühlte sich gepackt und gegen den Wagen gedrückt. „Hey..Jungs…das kann man doch sicher anders regeln…“ stieß er aus. Er wehrte sich nicht, denn gegen diese Horde hatte er keine Chance. Seine Waffe wanderte zu den Männern und auch sein Handy wurde ihm weg genommen. „Was soll das? Was wollt ihr?“ versuchte Semir herauszufinden, doch niemand sprach mit ihm. Der Mann, der ihn mit der Waffe bedrohte hielt ihm eine Augenbinde hin. „Aufsetzen!“ befahl er fauchend. Semir nahm sie und führte den Befehl aus. Dann wurden seine Hände mit den Handschellen auf den Rücken gefesselt. Das nächste was kam, war ein Helm der ihn übergestülpt wurde. „und nun werden Sie auf die Maschine steigen. Nur keine Angst. Wir passen auf, dass Sie nicht runterfallen..“ versprach der Mann. Er half Semir auf eine der Motorräder und Semir hielt sich krampfhaft an dem Eisenbogen in seinem Rücken am Sitz fest. „Wer sind Sie? Was wollen Sie?“ versuchte Semir erneut, doch er bekam auch diesmal keine Antwort.

    Kim Krüger kam ins Büro. „Wo ist Gerkan?“ wollte sie von Susanne wissen. „Er ist auf der Suche nach Tom Conahan, dieser scheint eine Tankstelle überfallen zu haben.“ erklärte die Sekretärin. „Aber die Sunrider waren doch bisher immer friedlich…“ wunderte sich nun auch Kim. „Genau deshalb ist Semir ja hin. Er will ihn zur Rede stellen, denn Semir glaubt auch nicht, dass Tom Conahan der Täter ist. Die Zeugenaussage ist allerdings eindeutig. Sie passt auf ihn und seine Komplizen. Kim nickte. „Wenn er zurück ist, soll er bitte in mein Büro kommen.“ bat sie Susanne. „Alles klar.“ lächelte diese und machte sich wieder an die Arbeit. Die Stunden vergingen, doch von Semir fehlte jede Spur. Gegen späten Nachmittag meldete sich Andrea bei Susanne. „Hör mal…was ist denn wieder mit meinem Göttergatten? Ist er in einem Unfall verwickelt? Hat er den Dienstwagen geschrottet? Oder jagt er immer noch einem Bösen hinterher?“ wollte sie wissen. „Das weiß ich nicht…ich habe ihn heute Morgen noch gesehen, da wollte er etwas überprüfen. Hast du ihn versucht auf dem Handy zu erreichen?“ stellte Susanne die Gegenfrage. „Ja…nur die Mailbox. Ruf ihn doch mal bitte über Funk und sag ihm, dass ich den Termin zur Gymnastik absagen kann, weil er nicht nach Hause kommt und auf Emily aufpasst.“ fauchte Andrea wütend ins Telefon. „Ich werde es versuchen Andrea…tut mir echt leid. Du könntest die Kleine auch zu mir bringen wenn du willst.“ schlug Susanne vor. „Danke für das Angebot aber das ist für mich ein Umweg. Sag mir Bescheid wenn etwas ist..“ bat Andrea ihre Freundin. „Mach ich…jetzt werde ich erst einmal versuchen ihn über Funk zu bekommen.“ bestätigte Susanne und beendete das Gespräch. „Ist Gerkan schon wieder zurück?“ wollte nun auch Kim Krüger wissen, die aus ihrem Büro kam. „Nein..aber er meldet sich auch nicht über Handy. Andrea hat es bereits versucht. Ich werde ihn jetzt über Funk rufen.“ gab Susanne zurück. „Tun Sie das!“ nickte Kim. Susanne griff zum Funkgerät. „Cobra 11 für Zentrale!“ gab sie durch. Nichts passierte. „Semir! Melde dich bitte!“ forderte sie erneut auf. Nichts. „Semir! Hörst du mich?“ versuchte sie es. Doch es blieb ruhig. „Chefin..da stimmt was nicht. Er meldet sich nicht.“ gab sie besorgt von sich. „Wissen Sie wo er hin wollte?“ fragte Kim. Susanne nickte. „Zum Clubhaus der Sunrider. Er wollte dort versuchen Tom Conahan zu befragen.“ erklärte Susanne. Kim nickte. „Rufen Sie Bonrath und Dorn! Sie sollen die Strecke mal abfahren!“ befahl die Dienststellenleiterin. Susanne tat wie ihr gehießen.

    Ha...ich wusste es. So einfach lässt SEmir sich nicht aufs Glatteis führen, aber...und da sehe ich jetzt eine große GEfahr für ihn. Oder haben die Verbrecher vielleicht einen zweiten Semir im Gepäck? Denn sobald er sich etwas anmerken lässt, ist es für ihn sicher sehr gefährlich.

    Wie kann der Verbrecher auch nur solche dummen Fehler machen:

    1. Ben hat immer Hunger....

    2. Er ist Rechtshänder. Wenn er sich seinen Plan so genau überlegt hat, dann hat er aber mal voll daneben gegriffen und

    3. die Narbe....

    Okay...alles nur Flüchtigkeitsfehler, aber die haben schon manch bösen Buben in die Bredoullie gebracht.

    Nur eine Stunde später war Semir wieder im Büro. Die Aussagen der Angestellten der Tankstelle und des Mädchens stimmten überein. Allerdings konnte Angestellte keine Beschreibung der Männer abliefern. Aber konnte er sich so in diesem Tom Conahan getäuscht haben? Das konnte doch eigentlich Tom nur selbst sagen. Doch erst wollte er alles über diese Rockergruppe wissen. Vielleicht gab es bei den Darkriders, die Semir eher für verdächtig hielt, ebenfalls Personen die auf die Beschreibung passten. „Susanne! Ich brauche alle Mitglieder der Sunriders und der Darkriders. Hier die Beschreibung, die ich von einem der Opfer bekommen habe. Überprüfe sie mal bitte.“ bat Semir die Sekretärin. „Klar mach ich. Ist jemand verletzt worden?“ harkte sie nach. „Nein…aber irgendwas stimmt da nicht. Ich habe da ein ziemlich übles Gefühl in der Magengegend. Nur muss ich erst einmal sichergehen, ob es wirklich so ist.“ erklärte Semir weiter und ging in sein Büro. Es dauerte eine ganze Stunde bis Susanne soweit war, die Bilder auf seinen PC zu spielen. „Dann wollen wir mal..“ murmelte er und klickte die Bilder durch. Doch es war wie verhext. Die Männer die Sue Meyer ihm beschrieben hatte waren Mitglieder der Sunriders. Es war Tom Conahan und Frank Wagner. Semir stöhnte leise auf. „Susanne…die Akte von Tom Conahan…hast du sie?“ rief er ihr zu. „Die liegt doch auf dem Server. Aber er ist unbeschrieben. Hat sich bisher kaum was zu Schulden kommen lassen. Lediglich ein paar Schlägereien mit den Darkriders. Ansonsten sind alle Mitglieder recht angenehme Zeitgenossen, auch wenn sie nicht so aussehen.“ gab Susanne Bericht ab. „Scheinbar nicht mehr. Die Beschreibung die diese Zeugin von sich gegeben hat stimmt zu 100% mit Tom Conahan und Frank Wagner überein. Die Angestellte sagte auch, dass sie zwei Männer als Täter hatte und das Emblem auf der Jacke war das der Sunriders.“ setzte Semir dagegen. „Aber die sind doch bisher noch nie so aufgefallen?“ kam erstaunt von Susanne. „Genau das, ich kann mir sehr gut vorstellen, das sie so die Darkriders provozieren wollen. Diese Tankstelle wurde so hat mir der Besitzer bestätigt des Öfteren von den Darkriders besucht um Schutzgeld zu erpressen. Leider hat er zu viel Angst um eine Anzeige deswegen zu erstatten. Aber darum kümmern wir uns nach diesem Fall und wenn Ben wieder aus dem Urlaub ist. Ich verstehe nur nicht, warum gerade jetzt. Das Mädchen ist vor gut zwei Wochen vergewaltigt worden und ausgerechnet jetzt fangen die Sunrider an zu spinnen? Dieser Ulf Sanders ist verschwunden und wo sich die Darkriders aufhalten wissen wir auch nicht. Das ist wie verhext…“ stöhnte Semir. „Und was willst du jetzt tun?“ harkte Susanne weiter nach. „Jetzt werde ich Tom Conahan und seine Schwester aufsuchen und nach dem Verstand fragen.“ gab Semir zurück und stand auf. „Willst du allein hinfahren?“ fragte Susanne erstaunt. Semir nickte. „Ich glaube einfach nicht dass die Sunrider so austicken. Bisher habe ich Tom Conahan als ziemlich besonnen kennen gelernt. Im Krankenhaus war er besorgt und kümmerte sich liebevoll um seine Schwester und auch danach, war er für alle Gespräche offen. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen aber das werde ich jetzt klären.“ meinte er und verschwand. Susanne sah ihm nachdenklich nach.

    Tom kam gerade nach Hause, als sein Handy klingelte. „Schwesterchen…was gibt es?“ wollte er wissen, als er sah wer dort anrief. „Tom…hilf mir…bitte..“ weinte Tamara. „Tami? Was ist los? Wo bist du?“ fragte er sofort. „Ich bin…“ mehr kam von Tamara nicht. „Hallo Tom. Sie ist bei mir…“ hörte er Ulf Sanders. „Ulf! Lass sie! Warum tust du das? Du kennst sie doch seit sie ein kleines Kind ist!“ versuchte er seinen Exfreund zu überzeugen. „Du kannst sie gern wieder haben. Du musst mir nur ein Gefallen tun.“ lachte Ulf. „Welchen? Ich tue alles. Was willst du?“ harkte Tom nun nach. „Du wirst gleich sicher Besuch bekommen. Semir Gerkan, der Bulle von der Autobahn. Du weißt schon, der Tamara gerettet hat. Du wirst ihn ausschalten und gegen Tamara eintauschen.“ ´befahl Ulf. „Warum? Weil er deinen Bruder erschossen hat? Willst du Rache an ihn nehmen oder was?“ brüllte Tom ins Handy. „Du hast es erfasst. Er wird dafür bluten und du wirst ihn mir bringen denn sonst…“ drohte Ulf. „Bitte Tom..tu was er sagt, ich will nicht noch einmal durchmachen was er mir schon angetan hat. Bitte hilf mir…“ weinte Tamara wieder ins Telefon. Dann war das Gespräch zu Ende. Tom steckte sein Handy ein. Verdammt…was sollte er tun? Er hatte sich bisher noch kein Verbrechen zu Schulden kommen lassen und nun stand er kurz davor. Er sollte einen Polizisten als Pfand gegen seine Schwester geben? Wie sollte er das tun? Er konnte doch nicht einfach sagen, sorry aber meine Schwester ist in Gefahr und der Entführer will Sie haben? Wie sollte das gehen? „Hey Tom! Alles okay?“ riss Frank Wagner ihn aus seinen Gedanken. Tom zuckte zusammen. „Was? Ja..ja…Frank...ich…ich brauche Hilfe…ich…“ stammelte er. Frank zog ihn zur Seite. „Was ist los?“ harkte sein Freund nach. Tom hatte Tränen in den Augen. „Ist was mit Tamara? Haben die Schweine ihr doch mehr angetan als gedacht?“ fragte er weiter. „Ulf hat sie noch einmal entführt und er will diesen Bullen haben. Der, der ihr das Leben gerettet hat. Er hat den Mark erschossen. Seinen Bruder und Ulf will Rache nehmen..“ erklärte Tom. Frank sah ihn an. „Das ist übel. Was willst du tun?“ wollte er wissen. „Das weiß ich eben nicht! Ich kann doch keinen Polizisten gegen meine Schwester austauschen. Sie bedeutet alles für mich..aber…der Mann…er hat ihr das Leben gerettet…“ kam ratlos von Tom. „Dann sollten wir mir dem Mann reden.“ schlug Frank vor. Tom sah ihn an. „Mit Reden erreichen wir nichts. Wir müssen es tun. Wir müssen Semir Gerkan gegen Tamara austauschen.“ kam leise von ihm.

    Takeo Omnasanchi war in seinem Garten beschäftigt, als plötzlich ein Mann hinter ihm auftauchte. „Omnasanchi! Ich will mit ihnen sprechen.“, hörte er Kazuya Tanaka rufen. Abrupt drehte er sich um. „So, du also...was führt dich zu mir?“, wollte Omnasanchi wissen. „Duz mich nicht...Ich bin der alten Zeiten wegen hier...meine Kinder...sie wollen...“, kam es leise von Kazuya. „Das hab ich mir schon gedacht….aber du solltest doch wohl besser wissen, dass wir nur die Gesetze unserer Heimat vertreten…“, gab Omnasanchi kühl zurück. „Du vertrittst die Gesetze nicht..du bist es und du weißt genau, dass Umeko das sicher nicht wollte. Sie ist seit über zwanzig Jahren tot…es ist genug Blut geflossen oder nicht?“, fauchte Kazuya. „Natürlich…aber du hast damit angefangen. Zwei meiner Söhne sind tot…zwei…!! Ist das gerecht? Willst du mir auch Yuri nehmen und Cho? Sie haben nichts damit zu tun…genauso wenig wie Saburo oder Isamu!! Sie waren unschuldig!!“, schrie Takeo seine Wut und Trauer heraus. „Ich habe nichts mit dem Tod deiner Söhne zu tun….du solltest in deinen eigenen Reihen nach dem Täter suchen. Yuri ist machtbezogen und er wird dich sicher eines Tages töten um an deine Stelle zu treten. Überlege doch mal…du hast Sato verstoßen….Isamu und Saburo sind tot…nur noch zwei bleiben….Yuri und Cho…denkst du, sie trauern genau wie du? Denkst du das wirklich? Lass meine Familie in Ruhe!! Mehr will ich nicht. Ich will das du meine Kinder in Frieden lässt!!“, fauchte Kazuya zurück. „Kazuya….du hast nichts begriffen. Als damals Umeko starb…habe ich geschworen ihre Ehre im Namen der Yakuza wieder herzustellen, damit sie in Japan begraben werden kann und mit ihre Ahnen an einem Tisch im Reich der Toten sitzen darf. Du hast es vernichtet… du hast sie in fremde Erde gelegt…sie wird nie die Ehre haben, die sie brauchte…“, warf Takeo ihm vor. „..und was ist mit deinem Sohn…mit Sato….? Er hätte auch allen Grund deine Familie zu vernichten…!“, kam von Kazuya.
    „Semir…wir müssen hier raus…irgendwie…“, fluchte Ben und zerrte an der kleine Kette die ihm am Boden hielt. „Ja das weiß ich auch….verdammt, die haben uns angekettet wie Hunde…“, antwortete Semir. Der Boden war kalt und langsam kroch die Kälte in den Beiden hoch. „Wie sollen wir ermitteln, wenn die Kerle sich gegenseitig bekämpfen. Und weißt du was meine Befürchtung ist…die Alten wollen, dass wir etwas herausfinden, aber die Jungen nicht. Die werden einen fürchterlichen Krieg anzetteln bis eine Seite vollständig ausgelöscht ist….“, hängte Semir nachdenklich an. Er und auch Ben ließen das Zerren an den Fesseln. Die ließen sich nicht ohne Hilfe lösen. „Wir müssen das Beste daraus machen. Wenn ich nur wüsste, was dieser Kerl vorhat. Er hat uns sein Gesicht gezeigt und was das heißt ist doch wohl klar…wir werden nicht überleben, weil wir ihn sonst einbuchten…“, stieß Ben aus. „Witzbold….ich lass mich nicht so einfach umbringen….das wird ein harter Kampf, das schwöre ich dir…“, antwortete Semir. „Ich hab Hunger...“, knurrte Ben. „Ist ja mal was ganz neues…. Du und Hunger….“, lachte Semir leise. „Hey…ich hab vor vier Stunden das letzte Mal was gegessen…das ist eine verdammt lange Zeit...“, verteidigte Ben sich. Wie auf Befehl ging die Tür auf und eine junge Frau kam herein. Sie trug ein Tablett mit Reis und Fleisch. Semir und Ben sahen die Frau an. Sie kannten sie nicht. „Helfen Sie uns…bitte…“, ging es bei Ben los. Doch die Frau nahm die Schüssel und fing an Ben zu füttern. „Hören Sie…Sie können doch nicht bei dieser Sache mitmachen. Ihre Komplizen werden uns töten….wollen Sie für immer ins Gefängnis?“, mischte Semir sich nun ein. Die Frau sah ihn an. Verstand sie überhaupt, was er sagte? Nur kurz darauf entstand ein Lärm und die Frau zuckte ängstlich zusammen. Mehrere Männer stürmten den Raum in dem Semir und Ben festgehalten wurden.

    Takeo drehte Kazuya den Rücken zu. Und auch Kazuya drehte sich weg. „Wir waren mal Freunde…wir sind verwandt…eine Familie...“, stieß Kazuya aus. „Wir waren nie eine Familie…Freunde ja…bis du unsere Familie verschandelt hast. Du hättest Umeko niemals ehelichen sollen und nun geh! Ich kann dich nicht in meine Nähe haben!!“, stieß Takeo aus. Tatsächlich ging Kazuya. Takeo blieb allein. Er nahm eine Tasse seines Tees, welcher eben von Cho serviert wurde. Nur wenig später wandte er sich in Krämpfen. „Vater!! Nein…!“, schrie Cho und versuchte ihren Vater zu retten. Doch er erstickte nach einem langen heftigen Todeskampf. Cho brach zusammen. Der Schaum der aus dem Mund ihres Vaters trat, zeigte deutlich, dass er vergiftet wurde. Wie sollte sie das ihren Brüdern erklären? Sie hatte den Tee serviert…den Tee, den Kazuya als Friedensangebot überreicht hatte…Frieden? Nein…es war sein Plan, Takeo zu töten…und er hatte es vollendet… Cho hatte dem alten Freund vertraut, doch nun war klar…dass er mit dem Tod ihres Vaters und auch mit dem Tod ihrer Brüder zu tun hatte. Yuri kam aus dem Haus gestürmt und sah seinen Vater im Garten liegen. „Was ist passiert?“, fauchte er seine Schwester an und zog sie dicht an sich. Sie konnte vor Schock kaum sprechen, doch die feurige Wange, die ihr Yuri eben verpasst hatte, spürte sie deutlich. „Tanaka...er...er hat mir...der Tee...“, stammelte Cho nur und damit war für Yuri alles klar. „Das bedeutet Krieg...Blutrache...“, fauchte der junge Japaner und ging zu seinem aufgetunten Mitsubishi. Unterwegs rief er seine Leute zusammen.

    „Semir! Wir haben einen Überfall an der A4. Diesmal eine Beschreibung der Täter!“ kam von Susanne. Semir griff seine Jacke und rannte raus. Nur wenig später hörte man ihn mit kreischenden Reifen abfahren. Er kam knappe zehn Minuten später am Tatort an. Eine junge Frau saß weinend auf dem Bordstein. „Hey… alles klar?“ fragte Semir besorgt. Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Nichts ist klar! Die Schweine…diese verdammten Schweine…“ weinte sie. „Haben Sie die Polizei gerufen?“ harkte Semir nach. Die junge Frau nickte. „Ich….ich bin überfallen worden. Diese verdammte Rockerbande!“ fauchte sie wütend. „Ich bin Semir Gerkan, von der Kripo Autobahn. Was können Sie mir erzählen? Haben Sie die Männer gesehen? Können Sie sie beschreiben?“ wollte er wissen. Die junge Frau nickte. Semir schätzte sie auf 17 höchstens 18. Eigentlich noch zu jung um hier zu arbeiten, es sei denn, es wäre ein Familienbetrieb und das waren die meisten Rast- und Tankstellen. „Ich…ich habe sie so genau gesehen, wie Sie jetzt.“ nickte sie. „Wie ist Ihr Name?“ harkte Semir nach. „Sue…Sue Meyer…“ gab sie zurück. „Sie arbeiten hier?“ fragte Semir weiter. „Nein..ich..ich bin nur hier…ich… Ach was soll‘s. Ich bin getrampt. Ich wollte von zuhause weg und…als der Fahrer hier hielt hat er mich rausgeworfen, weil ich nicht auf seine Anmache reingefallen bin. Die Männer sind alle gleich!“ stieß sie verachtend aus. „Wie sahen die Rocker aus?“ harkte Semir nach. „Der eine war groß…ich schätze 180 cm, schlank und hatte dunkle Haare. Der zweite war ungefähr 30 vielleicht auch älter. Er hatte einen Vollbart und war etwas rundlich, aber nicht dick..“ beschrieb sie die Männer. Semir dachte nach. Die Beschreibung passte nicht auf Ulf Sanders, sondern auf Tom Conahan. Sollten sich die Sunriders jetzt auch mit Verbrechen zupacken? „Okay…was ist genau passiert?“ wollte Semir nun herausfinden. „Ich stand hier und der Typ der mich mitgenommen hatte, ist weiter gefahren. Dann kamen die zwei Rocker und machten hier großes Trara. Sie johlten und gingen lachend zur Zapfsäule. Dann haben sie getankt und bis dahin dachte ist alles okay…die Jungs hatten halt Spaß. Doch als ich dann ebenfalls in den Shop ging und mir was zu trinken holen wollte, da sah ich wie der Große eine Waffe zog und die Kassiererin bedrohte. Die arme Frau war völlig fertig und hat ihr ganzes Geld gegeben. Mich haben die beiden zur Seite gestoßen. So heftig, das ich gegen das Regal da gefallen bin. Dann sind sie auf und davon. Ich habe mir nicht einmal die Kennzeichen gemerkt.“ stieß Sue aus. Semir lächelte. „Das ist schon okay…“ beruhigte er sie. „Brauchen Sie einen Arzt?“ harkte er nach. „Nein…ich will nur weg. Wissen Sie wo ich hin kann? Ich will nicht nach Hause..“ bat sie. „Wenn Sie Geld haben, dann könnten Sie im Motel hier in der Nähe unterkommen. Da ich eh noch eine Unterschrift brauche, könnte ich Sie gleich hinfahren.“ bot er sich an. „Das ist sehr nett. Vielleicht kann ich ja noch mehr für Sie tun…“ hauchte sie ihm zu. „Danke, aber ich bin verheiratet.“ lehnte Semir dieses eindeutige Angebot ab.

    Tamara erholte sich immer mehr und ging nach einer guten Woche wieder in die Schule. Sue schien dies nicht mehr nötig zu haben. Sie kam nicht, aber das störte Tamara auch nicht. So musste sie dieser Person wenigstens nicht mehr unter die Augen treten. Von den anderen Klassenkameraden wurde sie freudig begrüßt. Niemand schien zu wissen, was sie durchgemacht hatte und auch darüber war sie sehr froh, denn dann musste sie auch nicht darüber reden. Der Unterricht war langweilig und sie malte einige Pferdchen in ihr Heft. „Was soll das denn, Tamara? Warum machst du nicht mit?“ riss der Lehrer sie aus ihren Gedanken. Entschuldigend sah sie ihn an. „Mir ist nicht so gut…“ gab sie zu verstehen. „Willst du lieber nach Hause gehen?“ harkte der Pädagoge sofort nach. Tamara nickte. „Gut…dann geh.“ nickte er und Tamara packte ihre Sachen ein. Sie verließ die Schule und ging auf direktem Wege zur Bushaltestelle. Die Straße war um diese Zeit ziemlich leer und so schlenderte sie gemütlich weiter. Nach ungefähr fünf Minuten hielt ein Wagen an. Tamara sah neugierig hin und erschrak, als bei diesem die hinteren Türen aufgerissen und sie gepackt wurde. „HILFE!! HILFE!!“ schrie sie und versuchte sich zu wehren, doch gegen den festen Griff kam sie nicht an. Nur wenige Sekunden dauerte die Aktion und dann lag sie im Wagen. Voller Angst sah sie den Mann an, der sie festhielt. „ULF! Lass mich!! Lass mich!!“ weinte sie, als sie erkannte wer er war. „Hallo Tamara….ich habe eine Lust auf die Fortsetzung. Dir hat es doch auch gefallen oder? Mal so richtig rangenommen zu werden.“ verhöhnte der Mann sie. Dann drückte er ihr einen Lappen auf Mund und Nase. Tamara war erschrocken und wehrte sich sofort. Sie schrie durch den Lappen um Hilfe und atmete dabei das Chloroform ein. Nur wenig später war Ruhe. Tamara saß neben Ulf und lehnte den Kopf an seine Schulter. Sie schlief tief und fest. Rolf der am Steuer saß drehte sich um. „Und?“ fragte er. „Alles bestens. Fahr zum Versteck. Wenn man uns jetzt anhält, dann spielen wir das tolle Liebespaar.“ grinste Ulf zurück. Rolf lachte auf. „Ich hoffe nur, das Sue auch soweit ist und dem Bullen eine glaubhafte Lügenstory auftischt.“ murmelte er. „Nur keine Sorge…ich habe ihr genau gesagt, was sie zu tun und zu sagen hat. Wenn sie nicht spurt, das habe ich ihr gedroht, wird sie für mich auf den Strich gehen und dort Geld sammeln. Und mit Tamara werden wir das gleiche machen. Die Beiden werden sicher auf dem Babystrich die Stars werden.“ lachte Ulf und strich Tamara über die Wange. „Sie ist doch hübsch und alles andere gibt sich.“ hängte er an.

    Tom Conahan fuhr nach Hause. Als er die Tür öffnete roch er das frisch gekochte Essen und grinste leicht. Tamara hatte gekocht und er freute sich darauf. „Whow…das riecht sehr gut.“ lobte er seine kleine Schwester. „Das ist doch nur Schnitzel und Pommes..“ lachte sie. „Dennoch…du hast es gemacht und das ist das Schöne daran.“ schmunzelte er. „Danke…Tom...ich…ich…“ fing Tamara an. Tom nahm sie ihn den Arm. „Schon gut. Es ist alles in Ordnung und ich bin dir nicht böse. Sue wird auch noch ihre Strafe bekommen.“ sagte er. „Ich würde dem Polizisten, der mich gerettet hat gern danke sagen, aber ich weiß nicht wo ich ihn finden kann.“ gab sie zurück. „Da kann ich dir helfen. Er heißt Semir Gerkan und arbeitet bei der Kripo Autobahn. Er war im Krankenhaus und hat noch mit mir gesprochen, als man dich untersuchte. Aber sie werden die Täter nicht festnehmen. Es gibt keine Zeugen.“ stöhnte er. „Aber ich war doch hautnah dabei. Es war so schrecklich. Sie haben mir weh getan und eingesperrt und…es war so ekelhaft. Ich will dass sie bestraft werden.“ forderte Tamara. Tom nickte. „Das werden sie. Dafür werden die Suns sorgen“ gab Tom entschlossen von sich. „Ich weiß, dass ihr das machen werdet, aber genau davor habe ich Angst. Was wenn sie dich erschießen? Was soll dann mit mir passieren?“ wollte Tamara wissen. Tom strich seiner Schwester über die Wange. „Nur keine Sorge…mir wird nichts passieren. Ich lasse dich nicht allein. Nie wieder.“ schwor er leise. Tamara nickte. „Lass uns essen. Ich habe großen Hunger.“ bat sie. Gemeinsam machten sie sich über das Essen her. Während des Essens beobachtete Tom seine Schwester unauffällig. Sie schien die Tatsache, dass ihr das Schlimmste angetan wurde, was man einem Mädchen nur antun kann, gut zu verkraften. Es war als würde sie nicht einmal darüber nachdenken. Sollte er sie noch einmal darauf ansprechen? „Warum schaust du mich so an?“ fragte sie leise, denn sie hatte es natürlich gemerkt. „Nichts…ich…ähm…Tami…“ fing er nun an. „Schon gut. Tom… mir geht es gut. Du musst dir keine Sorgen machen. Diese Schweine haben mich nicht gebrochen. Das schafft kein Darkrider…“ versprach sie. Tom lächelte leicht. „Ich weiß dass du die Starke spielst, aber du musst ja nicht nur das verkraften. Deine beste Freundin hat dich in die Falle gelockt und das ist schmerzhaft.“ erklärte er. Tamara nickte. „Du denkst wieder an deine Freundschaft mit Ulf. Bevor ihr euch gestritten habt oder?“ harkte sie nach. Tom nickte. Vor sechs Jahren war er noch ein Darkrider. Doch dann fing Ulf Sanders an kriminell zu werden und Tom wollte nicht mitziehen. Sie trennten sich und Tom machte mit einigen der Jungs die Gruppe der Sunriders auf. Ulf war diese Gruppe ein Dorn im Auge und zwischendurch gab es dann auch schon mal Kämpfe, die nicht selten blutig endeten.

    Die Tage vergingen ohne dass etwas passierte. Während Semir ein paar Überfälle auf Tankstellen und Restaurants entlang der Autobahn bearbeitete, fühlten Ben und Niklas sich sichtlich wohl im Urlaub. Jetzt waren schon zwei Wochen um und die letze war angebrochen. Ben sah seinen Ziehsohn an. Dieser lag im Sand und wurde erneut von den Mädchen umgarnt. „Wie machst du das nur?“ wollte er wissen. Niklas sah ihn mit einem Auge an. „Das ist ganz einfach. Mach einen auf harmlos.“ grinste der 14jährige. Ben lachte auf. „Wie geht das? Du und harmlos? Sollte ich den Mädchen mal erzählen, was du so anstellst?“ bot er an. „Untersteh dich! Das ist gemein. Ich kann nichts dafür, dass ich so begehrt bin.“ gab Niklas zurück. Bens Handy klingelte. Niklas sah ihn erstaunt an. „Du hast dein Handy mitgenommen? Hier an den Strand?“ harkte er etwas verwundert nach. „Ich muss erreichbar sein…das steht in meinem Vertrag.“ nickte Ben. Auf dem Display erschien Semirs Bild. „Das ist Semir!“ stieß Ben aus. „Und das ist nicht gut...“ hängte er stöhnend an. „Ja Semir?“ meldete er sich. „Ben..wie geht es euch Beiden am Strand? Ich hoffe es regnet...“ gab sein Freund von sich. „Da muss ich dich leider enttäuschen. Die Sonne steht hoch am Zenit und gibt uns all ihre Wärme die sie hat. Niklas ist von Mädchen umrahmt und ich liege ganz allein im Liegestuhl.“ gab Ben Bericht ab. „Oh…das muss schrecklich sein für dich.“ lachte Semir zurück. „Ha ha…sehr witzig. Was gibt es? Du rufst doch nicht nur an um zu erfahren ob die Sonne scheint.“ wollte Ben wissen. „Nun ja…stimmt schon. Die Chefin ordert dich zurück…“ fing Semir an. „Warum das denn? Ich habe die letzten Monate geackert damit ich diesen Urlaub machen kann. Was sollst das?“ fauchte Ben wütend ins Telefon, obwohl er genau damit gerechnet hatte. „Nun ja….es geht um den aktuellen Fall den ich gerade bearbeite. Ich bin den Darkriders auf die Füße getreten.“ kam leise von Semir. „Bitte wen? Bist du wahnsinnig? Das ist die gefährlichste Rockerbande die es in NRW gibt!“ fauchte Ben wütend. „Das weiß ich…aber ich kam dazwischen, als sie ein Mädchen von den Sunriders umbringen wollten, sollte ich vielleicht zusehen?“ gab Semir maulend zurück. „Natürlich nicht… aber das hätte man sicher auch anders regeln können und irgendwie glaube ich nicht das das schon alles war.“ mutmaßte Ben nun. „Ja stimmt schon. Ich habe einen von ihnen erschossen, aber das war Notwehr! Er hat mich angegriffen und wir haben gerangelt. Dabei hat sich der Schuss gelöst...“ erklärte Semir. „Na super….wenn dann machst du es auch richtig…Semir, Semir… und warum muss ich nun zurück kommen? Wirst du bedroht? Brauchst du ein Kindermädchen?“ harkte Ben nach. „Nein…noch nicht. Obwohl die schon auf mich geschossen haben….“ gab Semir zu. „Bitte was??“ schrie Ben so laut ins Handy, das sich einige der Strandbesucher zu sich umdrehten. „Hey…es ist okay…ich bin ja nicht getroffen worden.“ hörte er Semir sagen. „Okay…wann soll ich zurück kommen?“ wollte Ben nun wissen. „In einer Woche…“ lachte Semir leise. „Scherzkeks…“ lachte nun auch Ben und atmete erleichtert auf, das es wohl doch nicht so brannte wie gedacht . „Holst du mich am Flughafen ab?“ wollte Ben wissen. „Wenn ich die Zeit finde immer. Bis dann und grüß mir Niklas..“ meinte Semir und beendete das Gespräch.

    Ben war indessen vorm Restaurant von Tanaka vorgefahren und wollte gerade hinein gehen, als er aus der Hofeinfahrt Stimmen hörte. Langsam schlich er durch die Portalöffnung und duckte sich hinter einige Mülltonnen. „Hör zu, es wird nicht mehr lange dauern, dann ist alles vorbei.“, hörte er einen jungen Japaner sagen, der offensichtlich telefonierte. Er trug die Sachen eines Kochs. Er musste also aus dem Restaurant sein. Vielleicht sogar der Sohn von Tanaka. „Ich weiß, sie sind uns auf der Spur...Nein, deine Leute haben sie doch perfekt eingeschüchtert. Glaub mir, sollten sie noch einmal hier auftauchen, wäre es sehr schlecht für ihre Gesundheit.“, ging es weiter. Ben versuchte, alles von dem Gespräch mitzukriegen und ging noch etwas dichter an die Person heran. Zum Glück boten die Mülltonnen einen guten, wenn auch nicht sehr wohlriechenden Schutz. „Was? Nein, verhalte dich ganz ruhig und überlass das mir und meiner Schwester. Die Polizei wird uns nicht mehr dazwischenfunken. Dafür sorgen wir schon.“, meinte er und legte auf. Er schmiss seine Zigarette auf den Boden und drückte sie aus. Schnell war das Handy wieder in der Tasche der Schürze verschwunden und der Koch im Restaurant. Ben kam hinter seinem Versteck hervor und ging durch den Torbogen wieder zu seinem Wagen zurück. Er wollte gerade Semir auf seinem Handy anrufen, als er ein Geräusch hinter sich wahrnahm. Abrupt blieb er stehen und drehte sich langsam um. Schon im nächsten Moment merkte er nur noch, wie etwas Hartes seine Stirn traf und er benommen zu Boden ging. Alles um ihn herum verschwamm in einem Meer aus Schmerz und Dunkelheit. Dass er danach über den Hof gezogen wurde, bekam der junge Hauptkommissar schon gar nicht mehr mit.

    Semir fuhr zu Tanaka, dort wollte er sich mit Ben treffen. Als er Bens Wagen sah, hielt er direkt dahinter und stieg aus. Gerade, als er in das Restaurant gehen wollte, sah er Bens Handy in der Hofeinfahrt liegen. Daneben...Blut, dass sich in einer langen Spur über den Hof zog. Der Deutschtürke ging mit gemischten Gefühlen der Spur nach und folgte ihr bis zu einem Kellerfenster. War Ben dort drin? Hielt man ihn gefangen? Was war passiert? Noch ehe sich Semir dieser Fragen bewusst werden konnte, schlug ihn jemand mit einer Eisenstange nieder. Bewusstlos ging auch der Deutschtürke zu Boden und wurde an den Beinen hinweggezogen. Zurück blieb nur das Handy von Ben, dass er bei dem Angriff hatte wieder fallen gelassen. Er war allerdings nicht lange bewusstlos. Während man ihn in einen Raum zog, kam er wieder zu sich. Dennoch stellte er sich ohnmächtig. Mit leicht geöffneten Augen sah er die Männer an während sie ihm die Hände an einem Rohr vor ihm fesselten. Dann gingen sie weg und Semir hörte wie Stühle gerückt wurden. Er sah sich unauffällig um, ob Ben auch hier war. Und tatsächlich entdeckte er ihn nicht weit von sich. Ben schien bewusstlos zu sein. „So….bis Satoshi kommt werden sie sich sicher nicht rühren.“, hörte er einen Mann sagen. Semir versuchte Ben mit dem Fuß anzutippen. Er musste dabei sehr vorsichtig sein, dass die Männer nicht darauf aufmerksam wurden. Es klappte, aber Ben regte sich nicht. Wer zum Teufel war Satoshi? Was hatte er mit den Familien zu tun? Er war sich sicher, dass er es in Kürze erfahren würde. Was würden die Kerle machen, wenn sie merkten, dass er bereits wieder voll da war? Sollte er es mal versuchen, oder war es besser den Reglosen zu spielen? Er entschied sich für die zweite Variante und blieb einfach liegen.

    Kim sah Susanne an. „Was soll das heißen, die Beiden haben sich getrennt? Wir waren uns doch einig, dass sie nur zusammen ermitteln. Das ist doch kein Kinderspiel!!“, fauchte sie. „Machen Sie sofort eine Verbindung zu Beiden...ich will sie umgehend bei mir im Büro sehen!“, befahl sie und drehte sich auf ihrem Absätzen um. Susanne nickte und tat es. Vergeblich. Weder Semir noch Ben meldeten sich über Funk oder über Handy. Susanne ging zu Kim und berichtete ihr, dass es nicht möglich war mit den Beiden Kontakt aufzunehmen. „Dann orten Sie das Handy der Beiden…denen werde ich die Ohren lang ziehen!“, drohte Kim. „Ich habe noch etwas über diese Familien heraus gefunden...“, erklärte Susanne weiter. „Ich höre?“ kam von Kim. „Takeo hat einen seiner Söhne aus der Familie verstoßen. Sein zweitältester mit dem Namen Sato…er soll eine Frau gegen den Willen seines Vaters geheiratet und sogar ein Kind mit ihr haben. Bisher ist er allerdings nicht in Deutschland aufgetaucht.“, erklärte Susanne. „Danke….recherchieren Sie weiter…ich muss alles wissen, was mit den Familien zu tun hat.“, befahl Kim. Susanne nickte und machte sich an die Arbeit. Gerade, als sie weiter im Internet suchen wollte, kam die Information, das sie eine Mail hat. Sie öffnete sie und las. Sie war vom Japanischen Ministerium und ließ verlauten, dass Satoshi Omnasanchi sich nicht mehr in Japan aufhielt. Er sei seit einigen Monaten bereits nach Deutschland geflogen um sein Land bei einer Messe zu vertreten. Susanne gab diese Information direkt an Kim Krüger weiter.

    Ich habe euch doch schon um Freundlichkeit gebeten. Bitte keine persönlichen Anfeindungen. Das könnt ihr per PN machen. Da es zu diesem Thema scheinbar nichts mehr zu schreiben gibt außer das die User sich wieder einmal gegenseitig angreifen und persönlcih werden. schließe ich das Thema. Schade eigentlich oder nicht?


    ***************geschlossen******************