Beiträge von Elvira


    Genau so siehts aus...

    Sie war mit dem anderen Mann, von dem sie schwanger war nicht verheiratet...und wer weiß, vielleicht hat sie es ja faustdick hinter den Ohren und treibt wie so mancher Ehemann es mit zweien. Vielleicht war ja die Ehe (kam ja in der folge auch etwas durch) die Hölle und sie hat sich Trost bei einem anderen gesucht. Vieleicht ist es nur ein Fehler im Drehbuch...es sind soviele Möglichkeiten da....warum darüber spekulieren?

    „SEMIR!! MACH WAS!!“ schrie Ben verzweifelt und klammerte sich am Sitz fest. Auch Niklas wurde auf der Rückbank ziemlich blass. „Ich tu ja schon…aber der Wagen reagiert nicht..“ stieß Semir aus. Verbissen versuchte er den Wagen auf der Straße zu halten. Auch er sah das Warnschild. „Verdammt…Ben…ruf die Kollegen! Schnell sie müssen mir freie Bahn schaffen! Schnell1!“ forderte Semir. Ben griff zum Mikro und wollte gerade ihren Notstand durchgeben, doch das Funkgerät gab keinen Ton von sich. „Es ist tot!!“ stieß er aus. „Handy! Nimm dein HANDY!!“ kam verzweifelt von Semir. Immer wieder drückte er auf die Bremse und zog auch die Handbremse aber es tat sich gar nichts. Er drehte den Schlüssel, doch dieser ließ sich nicht bewegen. „Susanne Ben hier!! Wir haben Probleme. Semirs Wagen lässt sich nicht lenken und wir rasen gerade mit gut 220 Sachen über die Autobahn! Wir brauchen Hilfe und vor allem Platz!!“ schrie Ben durch. „Wo genau seid ihr?“ harkte Susanne ruhig nach. „A 3 KM 238,5….kurz vor der Baustelle. Schnell!“ stieß Ben aus. „Verdammt…er fängt an zu schwimmen….Ben...ich kann den Wagen nicht halten…das geht nicht…hilf mir!“ kam verzweifelt von Semir. Der Wagen schleuderte hin und her. Semir brauchte alle Kraft um den Wagen auf der Fahrbahn zu halten. „Susanne!! Schnell!! Kilometer 316…!“ gab Ben noch durch. Doch dann schrien die Insassen nur auf .Der BMW raste durch die Leitplanke und rollte unkontrolliert auf den Grünstreifen die Böschung runter. Semir, Ben und Niklas hielten sich instinktiv die Arme über den Kopf zusammen und duckten sich, als der Wagen sich überschlug. Mehrmals wurden sie auf den Kopf gedreht. Dann endlich blieb der Wagen auf dem Dach liegen. Die Insassen lagen blutend und bewusstlos im Wageninneren. Leichter Qualm stieg aus dem Motorraum, doch keiner kümmerte sich darum. Semir kam als erster wieder zu sich. Er spürte die Schmerzen in seinem Arm und in seinem Bein. Irgendwas stimmte nicht. Es war, als gehörte der Arm gar nicht zu ihm. Als er die Augen öffnete, sah er nur einen roten Schleier. „Ben..?“ fragte er leise und heiser. Keine Antwort. Er richtete sich langsam auf und stieß einen Schrei aus, als er das verletzte Bein bewegen wollte. Es war mit Sicherheit gebrochen und der Arm vermutlich auch. „Hallo Gerkan….jetzt bist du für mich bereit.“ hörte er eine Stimme. Er versuchte den Besitzer zu fixieren. Es klappte nicht. Das nächste was er spürte war ein Tritt gegen seinen Kopf. Langsam versank er wieder in der Dunkelheit.

    „Hallo? Hören Sie mich? Hey….hallo?“ wurde Ben geweckt. Er versuchte die Augen aufzumachen, doch irgendwie klappte es nicht ganz. Dann versuchte er sich aufzurichten. „Hey…ganz ruhig..bleiben Sie liegen…ganz ruhig..“ mahnte die Stimme. Jetzt schaffte Ben es ihn anzusehen und sah eine junge Frau vor sich. Das Gesicht war sehr verschwommen, aber er erkannte rot und gelb in dem was sie anhatte. „Ich bin Dr. Geraldine Hoffer. Können Sie sich erinnern was passiert ist?“ wollte sie freundlich wissen. „Unfall..“ kam leise von Ben. „Okay…wie heißen Sie?“ harkte sie nach. Ben musste überlegen. „Jäger..Ben Jäger…“ gab er zur Antwort. „Okay…Herr Jäger…“ lächelte sie. Doch dann fiel Ben ein, dass er nicht allein im Wagen war. Niklas…Semir.. „Wo…wo sind meine beiden Freunde?“ fragte er leise und wieder versuchte er sich aufzurichten. „Bleiben Sie liegen. Der Junge hatte sehr viel Glück, er hat nur Schrammen bekommen. Es geht ihm gut. Nur ein Schock…“ beruhigte ihn die Ärztin. „Und mein Kollege?“ harkte Ben nach. „Außer Ihnen und dem Jungen war niemand im Auto.“ kam es erstaunt zurück. „Doch..Semir war doch da…er ist gefahren…er muss da sein..“ stöhnte Ben. Er wurde immer klarer. Doch damit kamen auch die Schmerzen. Er stöhnte auf. „Ganz ruhig…ist gleich vorbei.“ gab die Ärztin von sich. „Ich muss ihn suchen…vielleicht ist er raus geschleudert worden…“ versuchte Ben zu erklären. „Ich lasse das machen…bleiben Sie ruhig liegen. Sie haben auch sehr viel Glück gehabt. Ein paar Glassplitter sind in Ihrem Gesicht gelandet, aber das wird heilen. Die Nieren sind geprellt und wir werden Sie im Krankenhaus röntgen um innere Verletzungen auszuschließen. Wenn sich dort alles als negativ herausstellt dürfen sie übermorgen nach Hause..“ lächelte ihn die junge Frau an. „Ich…kann nicht bis übermorgen warten…ich muss ihn suchen…er ist sicher auch verletzt…“ stöhnte Ben.“Hey Ben…ganz ruhig…ich übernehme das. Wir suchen das Gelände ab. Ich komme nachher zu dir und dann sprechen wir, aber jetzt wirst du erst einmal in die Klinik gebracht.“ hörte er Dieters Stimme. „Dieter…der Wagen…daran wurde gebastelt…Semir….wo ist er? Vielleicht liegt er hier…such ihn…“ bat Ben seinen Kollegen. „Ganz ruhig…wir finden ihn. Frau Dr. können Sie ihm nichts geben?“ fragte Dieter. Ben wollte verneinen, doch dann spürte er einen Stich im Arm und wie er langsam wegsackte. „Sie werden vor übermorgen gar nichts tun, Herr Jäger. Außer ein lieber Patient sein.“ war das letzte was er hörte.

    Semir sah zu Kim. „Ben...er hat Satoshi gefunden...er ist auf dem Weg zum Flughafen.“, gab Semir bekannt. Sofort war Kim aufgesprungen und hatte sich ihre Waffe geholt. „Haben sie ihre bei?“, wollte sie dann wissen. Doch Semir musste sich eingestehen, dass er seine nicht bei hatte. „Nein tut mir Leid...“, entgegnete er und sah Kim an. „Okay, sie nehmen meine und ich werde ins Büro fahren...ich will nur eins, schnappen sie sich den Kerl.“, fauchte Kim und reichte die Waffe an Semir weiter. Er nickte entschlossen und fuhr los. „Ben!! Wo bist du genau?“, wollte er über Funk wissen. „Ich bin jetzt auf der A4 bei KM 238….Satoshi ist immer noch vor mir…er scheint ein paar Probleme mit seinem Wagen zu haben. Wie lange brauchst du noch?“, kam die Gegenfrage von Ben. „In zehn Minuten..bin auf der Auffahrt 46. Sobald ihr an mir vorbei seid, werde ich mich auch dranhängen. Dann nehmen wir ihn in die Zange und stellen ihn.“, gab Semir zurück. „Alles klar...bis gleich...“, antwortete Ben. Semir hängte das Mikro wieder ein und konzentrierte sich auf den Verkehr. „Komm schon…weg da!!“, schrie der den Vordermann an, der ihn natürlich nicht hörte. Schleicher gab es auch zu dieser Zeit. Semir setzte zum Überholen an und zog an dem Wagen vorbei.

    Ben sah wie Satoshi abfuhr. Was soll das denn? Da geht es nicht zum Flughafen, dachte er bei sich und hängte sich an. Er wollte über Funk Semir Bescheid geben, als Satoshi in die Eisen stieg und mit quietschenden Reifen stehen blieb. Ben versuchte auszuweichen, doch er schaffte es nicht. Beim Aufprall schlug Ben mit dem Kopf gegen das Lenkrad und sah für einen Augenblick Sterne. Bevor er wieder klar sehen konnte wurde die Tür auf der Beifahrerseite aufgerissen. „Ganz friedlich!!“, warnte ihn Satoshi und setzte sich. Die Waffe war auf Ben gerichtet. „Okay…schon gut…“, versuchte er ihn zu beruhigen. „Los…zum Flughafen und keine Tricks…!“, warnte Satoshi. Ben nickte und fuhr auf die Autobahn zurück. „Ben? Wo bist du?“, hörte er Semir fragen. Er sah Satoshi an. „Hör mir genau zu...Bulle...ich hab deinen Freund hier…freier Abzug….keine Eskorte..wenn du dich ran hängst, dann knall ich ihn ab!“, fauchte Satoshi über Funk. Von Semir kam nichts. „Hast du mich gehört?!“, schrie Satoshi. „Ja…verstanden…“, kam gepresst zurück. „Sehr gut….“, lachte Satoshi. Ben lenkte den Wagen durch den Verkehr während er über einen Ausweg nachdachte. Wenn er nun zwischen die Fronten geriet, war nicht mehr viel mit Überlegen. Er musste etwas tun…aber was? „Wo ist deine Waffe?!“, wollte Satoshi wissen. Ben wies auf seinen Gürtel. Satoshi nahm sie und entleerte die Waffe. „Es tut mir wirklich leid…Sie und Ihr Kollege waren nicht eingeplant, aber…. Nun ja…wir werden eine Lösung finden.“, kam nachdenklich von Satoshi. „Wo wollen Sie hin? In die Schweiz? Glauben Sie wirklich, dass Sie dort den Samurai entkommen können? Sie sind bei uns sicher….wenn Sie leben wollen...“, versuchte Ben auf die psychologische Tour. Satoshi lachte. „Ich bin schlauer als die Samurai...ich werde die Leitung der Yakuza in Deutschland übernehmen..in ganz Deutschland...“, kam überheblich von Satoshi. „Und was wollen Sie mit mir machen, wenn wir den Flughafen erreicht haben?“, fragte Ben nach. „Wir werden sehen…erst einmal den Flughafen erreichen.“, gab Satoshi von sich.

    Semir fluchte verhalten. Satoshi schien Ben bemerkt zu haben und nun war sein Partner in den Fängen dieses Irren. Wie sollte er nun handeln? Wenn er sich anhängte, war Ben tot…nein…nein…Moment…solange sie den Flughafen nicht erreicht hatten, war Ben sicher…Satoshi sagte, er dürfte sich nicht anhängen…also fuhr er vor…damit war er früher da und konnte eine Falle für Satoshi vorbereiten. Semir fuhr auf die Autobahn und gab Gas. Er kam gut voran und war froh, dass Ben noch nicht soweit war. Semir griff zum Handy und wählte Kim an. „Chefin….Satoshi hat Ben in seiner Gewalt. Er verlangt freien Abzug. Ich brauche ein SEK-Team am Flughafen!“, gab er durch. „Semir? Wie zum Teufel konnte das passierten?“, wollte Kim wissen, doch auf diese Frage wusste Semir keine Antwort. „Chefin…ich weiß es nicht...“, gab er deshalb zu. „Also gut…ich werde alles in die Wege leiten...“, erklärte Kim. Das Gespräch war beendet. Semir steckte sein Handy ein und sah in den Rückspiegel. „Au verdammt...“, stieß er aus. Denn im Spiegel sah er im Wagen hinter ihm ein japanisches Gesicht. Es war das von Ryo. „Wieso ist der denn hier? Der Bahnhof liegt doch in der anderen Richtung...“, knurrte er. Es schien, als würden diese Japaner ihn beobachten. Ja sicher….wie sonst sollten sie wissen, wo er hin fuhr. Nun musste er zwei Sachen verhindern…1. Das Satoshi mit Ben verschwinden konnte und zum 2. Dass die Japaner Satoshi töteten. Würde er es schaffen? Sicher nicht, wenn das SEK dort auftauchte. Erneut griff er zum Handy. „Chefin..vergessen Sie das SEK….ich hab die Yakuza direkt hinter mir… und wenn das SEK auftaucht, gibt es ein Blutbad. Ich melde mich, sobald ich alles erledigt habe...“, erklärte er. „Semir…das ist Wahnsinn!!“, stieß Kim aus. „Ich weiß Chefin…wünschen Sie mir Glück…..oder besser noch…viel Glück...“, gab er zurück.

    Ben hielt sich an die vorgegebene Geschwindigkeit, dennoch merkte er, wie nervös Satoshi mit jedem abgefahrenen Kilometer wurde. Deutlich spürte er den Lauf der Waffe in seiner Seite. „Hören sie, es hat doch gar keinen Sinn...mein Kollege...“, fing Ben an, doch schon fiel ihn Satoshi dazwischen. „Ihr Kollege und sie hätten sich da raushalten sollen. Jetzt müssen sie mit den Konsequenzen leben.“, fauchte der Japaner und sah sich immer wieder um. Ben musste sich was einfallen lassen. Gleich kam die Ausfahrt zum Flughafen. Ans Funkgerät konnte er nicht und auch sonst keinem eine Nachricht geben. Was sollte er tun? Dieser Irre würde ihn sicherlich eiskalt erschießen, sobald sie den Parkplatz erreicht hatten. „Was werden sie mit mir machen?“, fragte Ben wieder. „Keine Sorge, sie dürfen lange schlafen.“, entgegnete Satoshi nur. Auf diese Worte hin musste Ben schlucken. Lange schlafen...das konnte ja nur eins bedeuten. Jetzt musste sich der junge Hauptkommissar schnell etwas einfallen lassen. Was, wenn er...Satoshi war nicht angeschnallt...wenn er den Wagen einfach gegen einen anderen setzen würde...und zwar genau auf der Beifahrerseite. Oder er würde vorher rausspringen. Das war es doch...Mit einem leichten Blick zur Seite ließ Ben die Hand zum Gurtverschluss gleiten und machte sich bereit. Gleich würden sie auf dem Parkplatz vom Flughafen sein. Hoffentlich standen dort genug parkende Autos herum, die einen schönen Prellbock abgaben. Mit leicht verstohlenem Blick sah Ben zu Satoshi rüber, doch dieser schien nicht zu merken, was der Kommissar vorhatte. Das war die Gelegenheit, die er brauchte.

    Da war Semir doch auf dem Holzweg mit dem Schrein. Hoffentlich braucht er jetzt nicht mehr als 15 Minuten, bis er bei der Bank ankommt. Ist ja schön, dass Ben von diesen Minen nicht ganz zerfetzt wird, aber ich hätte ihn doch noch gerne lebendig. .

    Tses...man kann doch nicht alles haben. Also von mir aus....lass die Minen sprengen...Semir wird diesen Joe jagen und auch ohne Ben kriegen..;)

    Semir sah sich in der Halle um. Er konnte Ben und Niklas nirgends entdecken. Wo steckte er nur. Die Maschine war doch gelandet und sicher war er auch ausgestiegen. Semir suchte nach seinem Handy, doch er fand es nicht. Verdammt…er hatte es im Auto liegen lassen. Er ging zur Information vor der sich eine lange Schlange gesammelt hatte und wartete geduldig bis er dran war. „Hallo…könnten Sie bitte zwei Personen für mich ausrufen?“ bat er die junge Frau. „Ja sicher..wie sind denn die Namen?“ wollte sie wissen. „Ben Jäger und Niklas Brauer..“ gab Semir bekannt. „Herr Ben Jäger und Herr Niklas Brauer! Kommen Sie bitte zum Information-Schalter 17! Herr Jäger und Herr Brauer! Kommen Sie bitte zum Informationsschalter 17! Sie werden erwartet!“ gab die junge Frau durch. Sie wiederholte die Durchsage und bat Semir sich auf die Seite zu stellen. Es dauerte ganze 15 Minuten bis Semir Ben und Niklas sah. „Na endlich!“ knurrte der türkische Hauptkommissar. „Wozu hast du ein Handy, wenn du es nicht dabei hast! Ich habe dich dreimal darauf angerufen und wollte schon Andrea informieren!“ gab Ben ebenso wütend zurück. „Das liegt im Auto…Und Andrea hättest du ruhig anrufen können vielleicht spricht sie ja mit dir...“ maulte Semir zurück. Ben sah ihn an. „Oh…hängt der Haussegen im Hause Gerkan schief? Nun ich denke Andrea hat ihre Gründe dafür oder?“ harkte Ben nach. Semir sah ihn an. „Ist egal…Hallo Niklas..“ begrüßte er nun auch den Jungen. „Hi..Semir…Ich hoffe ihr vertragt euch bald wieder…“ kam von dem Jungen. „Ja sicher…. Sie braucht nur Zeit.“ nickte Semir. Niklas sah zu Ben und auch dieser nickte. „Das ist immer bei den Beiden so….. wenn Semir etwas gemacht hat, dann spricht Andrea nicht mit ihm, bis er sich entschuldigt hat. Dann ist wieder alles gut.“ erklärte er. „Warum entschuldigst du dich denn nicht?“ harkte Niklas bei Semir weiter. „Das habe ich schon, aber sie spricht trotzdem nicht mit mir.“ knurrte Semir. Sie gingen zum BMW und stiegen ein. „Na dann drück mal auf die Tube. Wir bringen erst Niklas nach Hause und dann werden wir beide reden. Wir haben nämlich auch noch ein Hühnchen zu rupfen.“ meinte Ben. Semir sah ihn etwas wehleidig an fuhr jedoch wie gefordert los. Auf der Autobahn trat er das Gaspedal durch. „Und wie war euer Urlaub?“ wollte er wissen. „Sehr gut..Niklas hat die Mädchen reihenweise abgeschleppt. Der Junge hat richtig Talent...“ gab Ben zurück. Sein Blick fiel auf die Tachonadel. „Semir! Wir wollen zwar schnell nach Hause, aber du musst nicht so rasen!“ mahnte er seinen Freund. Semir bremste ab. Es tat sich nichts. „Verdammt..“ stieß Semir aus. Das Auto wurde immer schneller.

    Ulf sah Thomas an. „Ich hoffe du hast es richtig gemacht. Ich will sehen wie er in den Tod rast.“ sagte er leise. „Klar doch. Die Bremsschläuche sind durchgeschnitten und das Gaspedal klemmt sobald er zu fest drauftritt. Er wird mit gut 200 Sachen in den Tod rauschen. Entweder weil er die Panik bekommt oder aber weil er auf ein Stauende zurast.“ gab Thomas zurück „Schade eigentlich. Geht mir etwas zu schnell. Das wäre der Tod in der Presse irgendwie besser gewesen. Aber gut…Hauptsache er stirbt.“ meinte Ulf nur. „Das wird er sicherlich…ich habe übrigens auch das Gestänge der Lenkung etwas gelockert. Außerdem das Funkgerät lahm gelegt. Nicht das sie noch Hilfe rufen können.“ grinste Thomas böse. Ulf sah ihn an. „Dann sollten wir es uns ansehen…fahren wir doch einfach hinterher und wenn er sich überschlägt dank können wir ja Erste Hilfe leisten.“ schlug Ulf vor. Thomas sah ihn an. „Versteh ich jetzt nicht. Ich dachte du willst das er stirbt…“ kam verwundert von seinem Freund. „Ja sicher….aber er soll langsam sterben. Wenn er sich überschlägt könnte er noch leben. Wir werden ihn dann schnappen und mitnehmen. Und wenn er verletzt ist, wird er langsam dahin siechen. Und wir werden zusehen..“ grinste Ulf. Thomas nickte nachdenklich. „Dann sollten wir uns beeilen. Wenn die zum Revier fahren, bleibt uns nicht viel Zeit.“ mahnte er zum Aufbruch. Ulf und er setzten sich in einen ziemlich alten aber aufgemotzten Opel und hängten sich an den BMW, der soeben den Parkplatz verließ. Es brauchte keine fünf Minuten bis sie bemerkten, dass der BMW immer schneller wurde. „Gleich ist es soweit..“ grinste Ulf, der am Steuer saß. „Ja…und pass auf, dass du uns nicht auch in Gefahr bringst. Der Wagen ist nicht mehr der neuste...“ warnte Thomas. „Halt dich fest. Hey..sieh mal…noch 2 Kilometer und da kommt eine Baustelle…da wird er über Kopf gehen.“ lachte Ulf als er das Warnschild am Straßenrand bemerkte. Der BMW fing an zu schlingern. Er konnte sich denken, dass der Mann langsam Panik bekam, aber er ahnte auch, dass dieser ein Sicherheitstraining absolviert hatte. Nur wie lange konnte der Mann gegen die Macht der Maschine kämpfen? „Er hält sich gut..“ lobte Thomas den Polizisten. Ulf nickte. „Dennoch…er wird verlieren…er wird den Kampf verlieren. Ich will es so..“ schwor er leise. Es hörte sie an wie ein inniger Wunsch.

    Ben und Niklas sahen aus dem Fenster. Unter ihnen war der Rhein bereits zu sehen und auch der Dom ragte gen Himmel. Die Sonne schien hier scheinbar auch unerbittlich und man spürte die Wärme in der Maschine. „Wir sind gleich da…ob Semir wohl schon wartet?“ fragte Niklas und schnallte sich an. Ben sah ihn an. „Du freust dich ja richtig…Was machst du denn wenn du zuhause bist?“ wollte er wissen. „ Ausschlafen…so bis Mittag. Es war ziemlich stressig auf Mallorca, aber wunderschön. Wir waren drei Wochen weg. Jetzt muss ich mich erholen. Aber mich quält auch, dass ich hier nicht mehr im Mittelpunkt stehe…“ meinte der Junge nachdenklich. Ben lachte auf. „du hast in den drei Wochen nicht einen Tag gehabt, an dem du allein warst. Die Mädchen haben sich um dich geprügelt!“ gab er zurück. „Ja aber hier? Wo sind denn hier hübsche Mädchen?“ harkte Niklas nach. „Oh..die gibt es schon. Du musst nur die Augen aufmachen.“ kam von Ben. Das Schild „Bitte anschnallen“ leuchtete auf. „Jetzt geht es runter.“ kam von Niklas. „Ja…und dann das auschecken…und bis wir unser Gepäck haben wird Semir vermutlich eingeschlafen sein.“ bestätigte Ben. Die Maschine setzte auf und die Stewardessen öffneten nach der Landung die Türen. Nach und nach strömten die Passagiere aus dem Flugzeug. Ben und Niklas waren in der Mitte und warteten geduldig bis sie auch in den Gang konnten. Der Zoll war schnell erledigt, das die Beiden nichts zu verzollen hatten doch dann kam die Warterei bei der Gepäckausgabe. Ben und Niklas warteten am Band auf ihre Koffer. Nach einer guten halben Stunde hatten sie nun auch die Koffer gepackt und gingen zum Ausgang. Von Semir war nichts zu sehen. Vielleicht wartete er draußen oder auf dem Parkplatz. „Wo ist Semir denn?“ wollte auch Niklas wissen. „Keine Ahnung. Ich hatte ihm gesagt, dass wir um zwölf landen. Warte...ich rufe ihn über Handy.“ murmelte Ben nachdenklich und zog sein Mobiltelefon aus der Tasche. Er wählte Semir an, doch nichts passierte. Ben sah Niklas an. „Er geht nicht ran...“ murmelte er und versuchte es noch einmal. Wieder kam nichts. „Warum meldet er sich denn nicht?“ wollte Niklas wissen. „Das wüsste ich auch zu gern. Verdammt Semir…“ stieß Ben aus. Er versuchte es ein drittes Mal…der Erfolg war der gleiche wie vorher.

    Tom ging zu seiner Schwester ins Krankenzimmer nachdem die Beamten ihn vor der Tür überprüft hatten. „Hey..kleines wie geht es dir?“ wollte er von ihr wissen. Tamaras Arm war eingegipst. „Danke soweit gut. Was ist mit dem Polizisten? Habt ihr ihn gefunden?“ harkte sie nach. „Und warum sind Polizisten vor meinem Zimmer?“ hängte sie an. „Du musst dir keine Sorgen machen…“ beruhigte er sie. „Aber warum sind die an meiner Tür? Was ist passiert? Du verschweigst mir etwa!“ stieß sie aus. Tom zog seine Unterlippe zwischen die Zähne. „Ja…also gut..Ulf konnte sich der Verhaftung entziehen und hat sich versteckt. Herr Gerkan wird ihn finden und verhaften. So lange stehst du unter Polizeischutz, denn es ist nicht undenkbar, das er dich wieder holen will um eine unliebsame Zeugin auszuschalten. Was ist mit deinem Arm?“ wollte Tom wissen. „Er ist gebrochen, aber daran bin ich selbst schuld. Ich habe versucht zu fliehen und bin dann ein Abhang runter. Die Ärzte sagen, dass es gut heilt.“ lächelte Tamara. „Tom…. Ich will nicht mehr auf diese Schule. Meinst du ich kann wechseln?“ fragte sie leise. Tom nickte. „Ja sicher….wir müssen nur sehen welche Schule für dich in Frage kommt.“ stimmte er zu. Tamara ließ sich ins Kissen fallen. „Wann darf ich denn nach Hause?“ wollte sie wissen. Tom lächelte nervös. „Ich möchte dass du hier so lange liegst bis Ulf hinter Gitter ist. Hier bist du sicher, denn hier steht die Polizei vor der Tür. Sei bitte brav…“ erklärte er ihr. „Ja aber ..es ist langweilig. Und ich darf das Zimmer nicht verlassen. Mir geht es doch gut…und wer soll das hier bezahlen?“ wollte sie wissen. Tom lachte. „Du bist noch keine 18 Jahre und deshalb bezahlt die Krankenkasse den Aufenthalt hier. Die Ärzte werden es bescheinigen, das du noch nicht nach Hause darfst. Wie willst du so zu Recht kommen? Der Arm in Gips…die Wunden an deinem Bein…und im Gesicht. Das wird schon. Und wenn Ulf im Gefängnis ist, dann sind wir ein für alle male sicher. Sei tapfer meine Kleine…“ bat Tom sie. „Bin ich doch…aber wenn Ulf frei ist und er mich will, dann könnten wir ihn doch in eine Falle locken. Ich stelle den Lockvogel. Er will mich und er wird sicher keine Risiken scheuen mich zu bekommen…“ schlug sie vor. „NEIN! Das wird nicht passieren! Das lasse ich nicht zu!“ stieß Tom wütend aus. Dabei wurde er so laut, dass Tamara zusammen zuckte. „Das war doch nur ein Vorschlag..“ versuchte sie zu erklären. „Ein sehr dummer Vorschlag! Das ist die Arbeit der Polizei und ich vertraue Semir Gerkan!“ knurrte Tom.

    „Keine Angst, Frau Krüger, wir wollen nur mit ihnen reden...“, versprach Ryo und hob langsam die Hand von ihrem Mund. „Verzeihen sie, die frühe Störung, aber für uns Samurai ist Überraschung nun mal alles.“ Kim saß in ihrem großen Korbsessel und schüttelte die Hände ab, die sie festhielten. „Was wollen sie und wer sind sie?“, fauchte die Hauptkommissarin und versuchte, aufzustehen. Doch sofort wurde sie von einem anderen Japaner zurück in den Sessel gedrückt. „Hören sie, Kim, ich nenne sie jetzt mal Kim, wir sind nur hier, um Satoshi Omnasanchi daran zu hindern, dass er Yuri umbringt. Deswegen ist es von großer Wichtigkeit, dass wir beide schnell finden.“, erklärte er. „Sie und ihr Freund werden uns dabei helfen.“ „Freund? Ich verstehe nicht ganz? Was für ein Freund?“, kam es irritiert von Kim, die ihre Angst nach außen nicht zeigte. Ryo lachte auf. „Ihr Freund, mit dem sie in der Scheune so eng aneinandergebunden waren...“, präzisierte er. Jetzt verstand Kim, was diese Kerle von ihr wollten. „Das ist nicht mein Freund...Herr Gerkhan ist mein Mitarbeiter...ich bin seine Chefin...mehr nicht.“, erklärte sie. „Oh, ich dachte, weil sie...nun gut, dann werden sie beide uns helfen. Wir haben doch ein gleichsames Interesse daran, dass Yuri Omnasanchi am Leben bleibt. Beide wollen wir ihn finden.“, erklärte Ryo. „Und deswegen kommen sie morgens um fünf Uhr in meine Wohnung?“, zischte die Kriminalhauptkommissarin die Männer an. „Ich weiß nicht, wo ihr Freund steckt, aber glauben sie mir, sie sollten uns die Sache überlassen. Und jetzt, verschwinden sie...“, fauchte Kim. Ryo nickte und wies seine Männer zum Rückzug an. „Hier ist meine Karte...rufen sie mich an, wenn sie neue Ergebnisse haben. Und denken sie daran, wir beobachten sie.“

    Yoshi sah auf den Waffenlauf und das teuflische Grinsen des Mannes, den Geist, den er heraufbeschwor, um seine Mutter zu rächen. Und jetzt...jetzt würde ihn dieser Geist zum Verhängnis werden. „Du bist der Einzige, der gegen mich aussagen kann. Auf meine Leute ist Verlass, sie halten still. Ich werde, bis Gras über die Sache gewachsen ist, in der Schweiz Zuflucht suchen und mir da ein angenehmes Leben machen. So, und jetzt gas bye bye...mein Flieger geht in drei Stunden.“, zischte der Japaner. „Satoshi das...das kannst du nicht tun...“, kam es mit zitternder Stimme von Yoshi. „Ach nein? Na, dann pass mal auf...“, grinste er und krümmte langsam den Finger. Doch Yoshi bekam etwas neben sich zu fassen, scheinbar eine alte Ölkanne, und schleuderte sie gegen Satoshis Waffenhand. Der Schuss schlug in der Mauer ein und die Waffe fiel dem Japaner aus der Hand. Das nutzte der junge Koch und floh. Schnell raus hier, dachte er und rannte ins Freie. Doch schon war Satoshi wieder hinter ihm und gab einige gezielte Schüsse auf ihn ab. Yoshi konnte die Luft der Kugeln regelrecht neben sich spüren, als sie an im vorbeizischten. Er erreichte die Straße und rannte nach links weiter. Plötzlich bremste er ab und blieb stehen. Satoshi war vor ihm aufgetaucht, die Waffe direkt auf ihn gerichtet. „Du entkommst mir nicht...“, fauchte er und schoss zwei Mal. Yoshi merkte, wie die Kugeln in seinen Körper drangen. Er spürte den Schmerz, doch noch kippte er nicht um. Mit letzter Kraft schmiss er sich gegen eine Tür und fiel in die Küche eines Bistros. „Hey, was soll das...Oh mein Gott...“, stieß einer der Köche aus und beugte sich zu dem jungen Japaner hinunter. Ein Anderer sah in die Gasse hinaus, doch da war niemand mehr. „Schnell einen Arzt...“

    Semir schreckte hoch, als sein Telefon klingelte. Er nahm es und meldete sich verschlafen „Egal wer da ist…ich bring dich um.“, knurrte er ins Telefon. „Semir…Kim hier…ich hatte eben unangenehmen Besuch.“, hörte er Kim. Sofort war er hellwach. „Wie bitte? Sind Sie in Ordnung?“, wollte er besorgt wissen. „Ja...mir geht es gut. Können Sie zu mir kommen?“, bat Kim. „Ja sicher…ich bin gleich bei Ihnen.“, versprach Semir und beendete das Gespräch. Andrea sah ihn verschlafen an. „Wo gehst du hin?“, wollte sie wissen. „Das war Kim Krüger…sie…hatte nächtlichen Besuch…von der unangenehmen Sorte….ich muss zu ihr...“, erklärte er. „Ist sie in Ordnung?“, wollte auch Andrea wissen. „Ja…es geht ihr gut…aber sie will, dass ich zu ihr komme. Schlaf du weiter…ich melde mich bei dir.“, lächelte Semir und küsste seine Frau. Andrea nickte und schlief wieder ein. Semir fuhr zu Kim. Dabei kam er an dem Restaurant vorbei, wo Yoshi im Sterben lag. Er hatte Blaulicht an und so wurde er direkt angehalten. Er kurbelte das Fenster runter. „Sie müssen uns helfen….bitte…der Mann stirbt...schnell!!!“, schrie ihn ein Mann im Kochanzug verzweifelt. Semir ahnte, dass es ernst war und stieg aus. Er wurde von den Männern in die Küche gebracht und sah den schwer verletzten Mann am Boden liegen. „Verdammt! Rufen Sie einen Notarzt,…schnell!!“, forderte er den Koch auf. „Ist schon informiert…“, gab er bekannt. „Hallo…hören Sie mich?“, wandte Semir sich an den Verletzten. „Sa…to.. shi….er… hat….Yuri… .ge…tötet.. und…mich… auch….“, stieß Yoshi aus. „Nicht so viel reden… der Arzt kommt gleich…ganz ruhig…nicht reden…“, gebot Semir ihm. „Ich…..ster…be…Sa…to…shi…. er…wird…Schweiz….. gehen…“, kam leise von dem Mann. Semir sah ihn an, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. „Wohin genau? Wissen Sie wohin genau?“, fragte er nach. „Nee…in….“, hauchte Yoshi. Sein Kopf fiel zur Seite. Die Augen starrte Semir an. Langsam fuhr der Deutschtürke dem Toten über die Augen und schloss sie. Dann stand er auf. „Die Kollegen kommen gleich….sagen Sie ihnen, dass der Mann Yoshi Tanaka hieß…“, gab er bekannt und verschwand.

    WEr weiß, was das für ein Vieh ist? Gerade diese veränderten sind die gefährlichen. Aber ich bin mir sicher, das Ben alles überlebt. Und Ich glaube nicht, das Andrea Freude daran hat, wenn der türkische Häuptling zuhause auf der Couch liegt und stirbt. ;)

    hi Lotti,

    hmm was soll ich zu deiner Story noch sagen... sie ist sehr emotional. Für mich sogar etwas zu viel. Klar würde Ben sicher fertig sein, wenn ein Kind in seinen Armen stirbt, aber ich denke auch, das die Wut über den Täter zu einem Achterbahnfahren seiner Gefühle kommt. Bisher kann ich nicht meckern. Mal sehen was du dir da ausgedacht hast.

    ich habe mit Ja gestimmt, weil es sicher interessant ist Erdogan auch einmal in einer anderen Rolle als Semir zu sehen (war zwar schon mehrmals, aber dennoch ). Ich denke es sollte mal ein ernsterer Film sein, der so ein bisschen ins Herz geht. Schicksalsschläge, oder solche Dinge. Etwas woran man sich auch erinnert. Tom muss dort nicht unbedingt mitmachen.

    Semir läuft mir da ein bisschen unbedacht durch die Gegend. Der sollte doch damit rechnen, dass die Geschichte noch nicht ausgestanden ist, solnage Ulf nicht gefasst ist. Hoffentlich schnappt er sich Semir nicht, bevor er Ben getroffen hat.
    Ich bin ein bisschen verwirrt, was die Zeit angeht. Hast du dich vertippt oder hat Semir sich einefalsche Zeit gemerkt? Es ist grade 11:30 und Semir rechnet um 12 mit Ben und Niklas. Die beiden kommen aber erst um 14 Uhr an...

    Ups...danke...sorry ist wirklich Tippfehler :S

    Ben schreckte aus dem Schlaf als sein Handy klingelte. „Semir!! Sag mal spinnst du? Bist du von allen guten Geistern verlassen? Und was sollte das Bild von Hartmut!“ fauchte er seinen Freund an. „Hallo erst einmal. Okay…ja…es war vielleicht etwas leichtsinnig, aber ich lebe okay.“ entschuldigte Semir sich. Ben beruhigte sich. „Gut…aber damit ist es für dich nicht ausgestanden. Ich habe hier eine Angst ausgestanden, die nicht gesund war.“ knurrte er weiter. „Ich kann es verstehen. Nur keine Sorge. Mich kriegt nicht einmal die Autopresse klein.“ lachte Semir. Ben stutzte. „Was soll das heißen?“ fragte er sofort nach. „Das erkläre ich dir, wenn du zurück bist. Schlaf gut…ich bin müde…“ beendete Semir das Gespräch. „Semir! Hey…warte…Semir, so einfach ist das nicht…Semir? Hallo?“ fragte Ben nach, doch es kam nichts mehr. Ben legte das Handy zur Seite. Na warte, Kollege…das wirst du mir noch bezahlen...du verdammter ….warte bis ich zuhause bin.. fluchte er in Gedanken. Nur wenig später war er wieder eingeschlafen. „Ben!! Ben!!“ weckte ihn Niklas. Er öffnete die Augen. „Was ist denn?“ fragte er verschlafen. „Es klopft an der Tür…“ gab Niklas zurück. Ben hörte hin. Tatsächlich klopfte es. „Ja…Moment!“ rief er und zog sich einen Morgenmantel um. Dann öffnete er. „Guten Morgen..entschuldigen Sie bitte die Störung, aber Sie wollten wissen wann die Flugzeuge wieder gehen. Ab zehn Uhr fliegen wieder alle.“ gab das Mädchen vor der Tür bekannt. Sie trug die typische Uniform des Hotels. Ben bedankte sich müde und schloss die Tür. Dann drehte er sich zu Niklas um. „Wir fliegen heute nach Hause..“ gab er bekannt. „YES!!“ stieß Niklas aus. „Okay…dann packe ich jetzt und nach dem Frühstück fahren wir dann zum Flughafen?“ wollte er wissen. Ben nickte. „Aber erst duschen, dann packen, dann Frühstück. Wir haben noch eine ganze Weile Zeit bis unser Flug geht.“ erklärte er. Nun war er es der zum Handy griff und Semir anrief. „Ja?“ hörte er die wache Stimme seines Partners. „Semir! Wir kommen heute zurück. Unser Flug geht laut Flugplan um 12 und wir wären um 14 Uhr in Köln. Hol uns bitte ab, denn Dieter hatte uns ja zum Flughafen gebracht.“ forderte er ihn auf. „Ja Chef…“ kam von Semir zurück. Ben drehte sich zu Niklas um. „Du oder ich zuerst unter die Dusche?“ fragte er. „Du….ich packe schon mal..“ gab der Junge von sich. Er schaltete den Fernseher ein und zappte sich durch das Programm. Ben nahm sie ihm weg. „So früh fernsehen, schadet dir nur.“ tadelte er ihn. Niklas lachte. „Wo hast du denn den Mist her? Aus der Eltern-Zeitschrift?“ wollte der 14jährige wissen. Auch Ben musste lachen. Er hörte sich wirklich an wie ein Vater.

    Semir sah Andrea an. „Ben kommt heute zurück…Ich hole ihn heute vom Flughafen ab.“ sagte er. Doch von Andrea kam nichts. Semir nahm ihre Hand, doch sie zog sie zurück. „Andrea…bitte…ich habe mich doch schon entschuldigt…warum kannst du mir nicht verzeihen. Ich wollte es doch auch nicht so…aber…pass auf… ich verspreche dir, das ich heute Abend überpünktlich hier bin und dann kannst du mit Emily zur Gymnastik...ich schwöre es…“ versuchte er ein Gespräch mit ihr anzufangen. Andrea sagte nichts. „Wollen wir am Wochenende etwas gemeinsam unternehmen? Ich habe frei und…wir könnten mit den Kindern in den Zoo oder ins Schwimmbad...“ schlug er vor. Wieder kam von Andrea nichts zurück. Sie stellte ihm den Kaffee vor die Nase und setzte sich neben ihrer kleinen Tochter. „Ich wasche auch ab, oder bügel die Wäsche…bitte rede mit mir.“ flehte er leise. Doch Andrea blieb stur. „Okay…wenn du nicht reden willst..bitte schön…kannst du haben. Ich kann auch stur sein!“ fauchte er laut. Zu laut. Die Kinder fingen an zu weinen und ein ziemlich wütender Blick von Andrea traf ihn. Er stand auf und verließ das Haus mit einer laut zuknallenden Tür. Nur wenig später fuhr er mit einem heißen Reifen die Auffahrt runter. Er wusste genau dass es nicht so einfach war Andrea davon zu überzeugen, dass er es ernst meinte. In seiner Wut bemerkte er nicht, dass er verfolgt wurde. Seine Gedanken waren bei Andrea und bei seinen Kindern. Wenn er Ben davon erzählte, dann würde er wieder gesagt bekommen, dass Ben seine Frau verstand. Er hätte auch Angst gehabt wenn man so eine Nachricht bekäme und das es bei Andrea etwas anderes war. immerhin waren Kinder da. „du bist Vater von zwei entzückenden Kindern von dir und die brauchen dich..“ hörte er die Worte seines Partners in den Ohren. Vielleicht war seine Wut über ihn selbst viel größer, als die Wut die er für Andrea empfand. Sicher…sie hatte Recht was es anging. Er war immer noch sehr leichtsinnig. Und ja…alle hatten Recht wenn sie davon ausgingen, dass sein Abenteuer in der Presse sicher anders hätte ausgehen können. Aber die Tatsache war doch, dass sie es nicht ist. Er lebte noch und alle waren froh darüber. Und diesen Ulf Sanders würde er auch noch bekommen. Jetzt würde der sich eh erst einmal ruhig verhalten, ging es in seinen Gedanken weiter. Er sah kurz auf die Uhr. 11:30 Uhr. Noch eine halbe Stunde und er würde Ben abholen können. Die Zeit konnte er auch auf dem Flughafen verbringen. Er fuhr zügig auf die Ausfahrt und kam nur wenige Minuten später auf dem Parkplatz an. Schnell noch ein Parkticket gezogen und dann nichts wie rein in die Halle, die sicher kühler war, als es hier draußen war.

    Thomas Weber sah wie seine Freunde abgeführt wurden. Ulf wurde von einem einzelnen Mann weggebracht. Vorsichtig schlich er sich an den Mann ran und schlug ihn mit einer Eisenstange nieder. Mit einem Ächzen ging dieser zu Boden. Ulf Sanders drehte sich um und sah Thomas an. Dann grinste er breit. „Weg hier!“ stieß er aus und rannte mit Thomas los. „Du bist noch gefesselt.“ Gab Thomas von sich. „Das machen wir später…erst einmal weg!“ stieß Ulf aus. Sie setzten sich auf Thomas Maschine, die etwas abseits stand und rasten auf die Absperrung zu. „Versuch dich festzuhalten. Das wird nicht einfach“ warnte Thomas. Ulf klammerte sich mit seinen gefesselten Händen fest, als er sah, was Thomas anvisierte. Es war ein Brett, welches schräg über Kisten lag und eine Rampe bildete. „Dann los!“ stimmte er zu. Thomas gab Gas. Die Schüsse der Polizisten gingen dicht an ihnen vorbei. Die Männer sprangen auseinander als Thomas direkt auf sie zuhielt. Dann ging es über die Rampe in die Luft und über die Polizeiwagen weg. „YEAH!!“ schrien die Beiden als sie auf der Straße landeten. Thomas hatte seine Maschine voll im Griff. Nach einem kurzen Schlingern fuhr er davon. Doch sie wussten auch, dass die Polizei mit Sicherheit die Verfolgung aufnahm. „Fahr auf die andere Seite…nimm die Schleichwege, damit sie uns nicht folgen können!“ gab Ulf durch. Thomas nickte. „Das war absolute Klasse Thomas…wirklich sehr gut. Wie viele sind entkommen?“ wollte Ulf wissen, als sie ihr Versteck erreicht hatten. Thomas nahm eine Zange und öffnete damit den Kabelbinder, mit denen Ulfs Hände zusammen gebunden waren. „Nur wir beide. Alle anderen sind verhaftet worden.“ erklärte Thomas. Ulf nickte. „Das ist übel…das ist wirklich übel. Die Darks sind zerschlagen. Aber gut…dann werden wir Beide jetzt weitermachen. Und zwar dort wo ich eben aufhören musste.“ knurrte Ulf. „Lass den Bullen doch in Ruhe..Wenn du dich an ihn hängst, dann wirst du nur wieder verhaftet. Und ich bin nicht immer in deiner Nähe...“ gab Thomas zu bedenken. „Nur keine Sorge… Ich weiß wo er wohnt. Er wird für den Tod meines Bruders zahlen. Und wenn es sein muss, werde ich ihm das Liebste nehmen was er hat. Das schwöre ich dir!“ kam drohend von Ulf. Thomas sah ihn an. „Was ist mit Rolf? Er kennt alle Verstecke und die Anderen auch!“ gab er zu bedenken. „Niemand von denen wird auch nur ein Wort sagen. Rolf schon gar nicht.“ grinste Ulf. „Und was hast du nun vor?“ harkte Thomas nach. „Ganz einfach…Gerkan wird durch die Hölle gehen. Er wird sich wünschen in der Presse den Tod gefunden zu haben, denn was nun kommt wird 1000-mal schlimmer für ihn.“ lachte Ulf gehässig.

    Semir fuhr gemeinsam mit Kim ins Büro. „Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht? Warum haben Sie mich nicht vorher wissen lassen, was passieren soll? Sind Sie eigentlich von allen guten Geistern verlassen?“ schrie Kim ihn wenig später an. „Chefin…ich konnte doch nichts tun. Die Rockerbande hat mich vor drei Tagen gekidnappt. Es war genau wie ich es sagte. Ich wurde gefangen gehalten und bis Tom Conahan sich zeigte dauerte das. Ich konnte ihn dann überreden, dass er mir vertraut. Und danach habe ich Sie sofort angerufen..“ verteidigte Semir sich. Kim sah ihn an. „Ich meinte das auf dem Schrottplatz! Wie konnte das denn passieren? Sie fahren umgehend nach Hause und kümmern sich um Ihre Familie. Den Bericht können Sie morgen schreiben. Und rufen Sie Ben an, damit er beruhigt ist.“ befahl Kim. Semir nickte und stand auf. Dann verließ er das Büro. Als er gerade die PAST verlassen wollte kam Susanne zu ihm. „Wir haben eben einen Funkspruch bekommen, dass Ulf Sanders von einem seiner Komplizen befreit wurde. Der junge Kollege wurde mit einem Schädelbasisbruch ins Krankenhaus gebracht. Vernehmungsunfähig.“ Erklärte sie. „Verdammt… okay..Susanne schick sofort eine Streife zum Marien Hospital. Sie sollen dort Wache beziehen vor dem Zimmer von Tamara Conahan! Ich fahre zu Tom und warne ihn!“ gab Semir von sich. Susanne nickte und tat was der Hauptkommissar wollte. Semir verließ die PAST und fuhr los. Er fuhr besonnen und achtete auf mögliche Verfolger. Sicher würde Ulf sich nicht mit dem Motorrad an ihn hängen sondern diesmal auf ein Auto umsatteln. Doch er entdeckte niemand, der ihm folgte. Nach guten fünfzehn Minuten erreichte er die Wohnung von Tom und Tamara. Er klingelte Sturm und ein völlig verwunderter Tom Conahan öffnete ihn. „Herr Gerkan? Was machen Sie denn hier?“ wollte er wissen. „Ulf Sanders ist auf freiem Fuß. Wir hatten ihn schon verhaftet, aber er wurde befreit. Was das bedeutet, können sie sich sicher vorstellen…“ erklärte Semir. Tom sah ihn an. „Tamara! Sie…sie ist noch im Krankenhaus! Ich muss sofort hin.“ stieß der junge Mann aus. Semir hielt ihn fest. „Sie wird bewacht. Dort wird er sich nicht hinwagen, das verspreche ich Ihnen. Tamara ist sicher. Sie werden jetzt auch in Sicherheit gebracht, denn an Sie wird er sicher auch rankommen wollen.“ erklärte Semir. Tom schüttelte den Kopf. „Ich werde mich ganz sicher nicht verkriechen. Wenn er kommt, dann wird er sich mir gegenüberstellen und wir tragen es wie echte Männer aus.“ setzte er dagegen. „Das ist doch Wahnsinn! Sie kennen Sanders. Er wird sich an keine Regeln halten…“ versuchte Semir. Tom lachte leise auf. „Ich bin ihn um Längen überlegen. Machen Sie sich um mich keine Sorge, aber Sie stehen mit Sicherheit ganz oben bei ihm. Sie brauchen Schutz.“ meinte Tom.

    „Susanne…Semir hier… wir sind überfallen worden….informiere das BKA. Krüger und ich werden uns auf die Suche machen…“, erklärte Semir über Funk. „Verstanden Semir...seid ihr in Ordnung? Soll ich Ben informieren?“, wollte Susanne wissen. „Nein…Ben soll sich erholen…. Wir schaffen das schon…“, antwortete Semir und beendete das Gespräch. Er sah Kim Krüger an. „Chefin…ich würde sagen, dass Sie wieder zur PAST fahren...ich werde mich auf die Suche nach den Japanern machen...“, kam fest entschlossen von Semir. „Sie können doch nicht allein hinter den Männern hergehen…das ist viel zu gefährlich…“, begehrte Kim auf. „Ich weiß….aber wenn ich mich in Gefahr begebe….“, erklärte Semir. „Sie wären ohne Schutz…das ist viel zu gefährlich. Sie wissen sehr genau, dass das, was in der Scheune war, dazu diente Sie und mich zu erniedrigen. Eine Warnung mehr nicht…aber was wenn Sie….in die Fänge dieser Bande geraten? Meinen Sie, dass man dann Rücksicht übt?“, wollte Kim wissen. „Nein, nehme ich nicht an, aber ich will nicht, dass Sie in diese Gefahr geraten. Frau Krüger...Sie helfen mir mehr, wenn ich weiß, dass jemand im Büro sitzt und die Fäden zieht…bitte…“, kam von Semir. Kim dachte kurz nach. Semir hatte Recht…. Wenn sie im Büro saß, konnte sie mehr agieren als hier vor Ort. „Ich werde Ben zu Ihnen schicken. Er war nicht so schwer verletzt und kann sicher wieder eingesetzt werden...“, gab sie zu verstehen. „Danke Chefin…“, lächelte Semir. „Aber erst werden wir zurück fahren…vom Büro aus, können Sie dann nach Hause…schlafen, sich duschen und dann morgen mit Ben los. Und das ist ein Befehl…kein Wunsch. Heute können wir eh nichts tun...“, gab Kim von sich. Semir nickte nur.

    Ryo sah seine Leute an. „Satoshi wird sich an einem Ort verstecken, wo er Yuri umbringen kann. Ungestört…wo kann das sein?“, dachte er nach. Yoko, seine rechte Hand, sah ihn an. „Ich denke, dass der Polizist es sicher weiß….oder aber Chiyo…“, gab er zu bedenken. „Nein…der Polizist sicher nicht….Chiyo….? nein...würdest du eine Frau, die ihren Mund nicht halten kann, dein Geheimnis erzählen…aber vielleicht können wir den Polizisten zur Mithilfe bewegen….finde seinen Namen heraus…!“, befahl Ryo. „Hai...“, entgegnete Yoko nur und verschwand dann, während Ryo sich mit Chiyo beschäftigte. „So, und ich hoffe, wir finden die beiden noch rechtzeitig, ehe sie unserem Freund etwas antun können. Ansonsten sehe ich schwarz für dich und deine Zukunft.“, fauchte er und tätschelte der jungen Japanerin das Gesicht. „Fass mich nicht an, du dreckiges...“, fauchte sie, verstummte aber sofort, als sie die Hand des Mannes auf ihrer Wange fühlte. Sie brannte höllisch von der Ohrfeige und Tränen schossen ihr ins Gesicht. „Ich werde dich nicht anfassen, aber eins sollte dir klar sein...so spricht niemand mit einem ehrenwerten Samurai. In unserer Heimat hätte ich dich jetzt dafür töten können.“, fauchte Ryo, schulterte Chiyo und sperrte sie wieder in den Kofferraum.

    Semir fuhr nach Hause, wo schon sehnsüchtig Andrea und die Kinder auf ihn warteten. „Semir endlich...ich hab mir schon Sorgen um dich gemacht...du bist nicht ans Handy gegangen. Ist was passiert?“, wollte Andrea sofort wissen und strich Semir über die Bartstoppeln auf seiner Wange. „Nein, nein, ist alles in Ordnung...wir waren nur...“, Semir erzählte Andrea, was vorgefallen war, verschwieg ihr aber die äußerst peinliche Situation, in der Kim und er, besonders er, sich befanden. Eine Frau, und besonders Andrea, brauchte ja nicht alles wissen, was gleich wieder zur rasenden Eifersucht geführt hätte. „Warum habt ihr euch dann nicht gemeldet?“, wollte sie wissen und ging mit Semir ins Wohnzimmer. Semir tastete nach seinem Handy und fischte nur noch einige Überreste davon aus seiner Tasche. Das Display war vollkommen zerstört und auch das Tastenfeld hatte schon bessere Zeiten gesehen. „Tja, scheinbar muss ich ein neues Diensthandy beantragen...“, gab er von sich. „Ob das Kim gefallen wird, wenn du neben den Dienstwagen auch noch die Diensthandys schrottest.“, grinste Andrea nur. „Sehr witzig...ich brauch jetzt erstmal ein heißes Bad und dann etwas zu essen.“, meinte Semir nur und Andrea nickte. „Ich mach dir gleich was zu essen. Ruh du dich inzwischen in der heißen Wanne aus.“ Vorsichtig küsste sie ihn auf die Wange und zog dann ihren Kopf zurück. „Vergiss das Rasieren nicht.“, grinste sie ihm nach. „Ich werde es versuchen.“, scherzte Semir nur und stieg die Treppen zum Badezimmer hinauf. Binnen weniger Minuten waren die dreckigen und durchgeschwitzten Klamotten vom Körper gezogen und das Badewasser mit dem darin befindlichen Badeöl umhüllte langsam seinen geschundenen und lädierten Körper. Semir genoss dieses Bad, ohne dabei auf Felix zu achten, der auf der Waschmaschine aus einem Schläfchen aufwachte.

    Auch wenn ich von dir keine Feeds mehr bekomme....;(

    Ich denke nicht das es so einfach ist mit Semir aus der Wache zu kommen. Allerdings ist es auch so möglich, das außer Krüger, die ihm ja nicht glaubt, alle denken es ist Ben und ich kann mir sehr gut vorstellen, das Semri mitgeht um in Bens Nähe zu kommen. Dann könnten sie einen gemeinsamen Fluchtplan entwickeln.

    Semir kam langsam zu sich und hörte dieses sonderbare Geräusch. Erst konnte er es nicht einordnen, doch dann wurde irgendetwas auf das Dach des Wagens gedrückt in dem er mehr hing als lag, denn die Handfesseln waren von Ulf nicht gelöst worden. “NEIN!!“ schrie Semir verzweifelt und zerrte an den Handschellen. Doch er kam nicht los. „HILFE!!“ schrie er verzweifelt, denn er wusste genau, dass er hier ohne Hilfe nicht rauskam. Die Schreie schienen ungehört zu verhallen. „HILFE!!“ versuchte er es erneut. Ein Geräusch und ein Rucken folgten. Semir sah nach oben. Die dicke schwere Eisenplatte drückte das Dach des Wagens ein. Semir zerrte verzweifelt weiter und duckte sich. Panik kam auf. Die Platte kam langsam runter. „NEIN!! HILFE!!“ kamen die verzweifelten Schreie von Semir. Er hatte keinen Schlüssel für die Handschellen. Und selbst wenn er sich klein machte würde er dieses Abenteuer nicht überleben. Dann hörte die Presse plötzlich auf. Semir atmete auf und dachte das Ulf ihn so vielleicht nur panisch machen wollte. Sein Herz klopfte so stark das er es im Hals spürte. Die Angst war emens und nicht so einfach zu unterdrücken. Er schloss erleichtert die Augen, doch seine Hoffnung, dass sich die Presse nun öffnete wurde im nächsten Momente wieder zu Nichte gemacht. Die Maschine lief erneut an. Wieder senkte sich die Platte. „Nein..Nein….“ stieß er aus. Sein Leben lief wie immer in solchen gefährlichen Momenten vor seinen Augen ab. Emily.. Ayda..Andrea…er sah seine ganze Familie vor sich. Alles was sie bisher durchgemacht hatten. Wieder hielt die Presse an. Semir sah sich verzweifelt um. Was sollte das werden? Was hatte Sanders vor? Wollte er ihn vorher wahnsinnig machen? Wollte er ihn nicht töten? Was sollte dieses Spielchen? „HILFE!! HELFT MIR DOCH!!“ schrie er. Dennoch ahnte er, dass seine Hilfeschreie hier in der Presse verhallten. Das Eisen der Platten war viel zu dick als das der eine Ton hier rausgetragen wurde. Ein Rucken ging durch die Presse und die Platte senkte sich weiter. Für Semir wurde es eng. Das Dach des Wagens hatte sich vollständig verformt und nun schienen auch die Seiten auf ihn zuzukommen. Semir kannte die Arbeitsweite dieser Presse. Erst drückte die Platte von oben den Wagen zusammen, dann wurde die Seitenplatte angetrieben die den Wagen in der Breite verkleinerte und dann…dann kam das hintere Teil was den Rest zusammendrückte. Hier war kein Entkommen mehr möglich. Das war es also…das war sein Leben…

    Kim und Alex rannten weiter über den großen Schrottplatz und kamen an der Presse wieder an. Hier rangelten sich zwei Männer. Kim hörte die Maschine. „Oh mein Gott…die Presse!!“ schrie sie. Alex sah sie an und rannte im gleichen Augenblick wie sie zu Bedienpult. Sie schlug auf den Notausknopf. Sofort stoppte das schwere Gerät. Dann griffen die Beiden in den Kampf ein und trennten die Kampfhähne. Ulf Sanders wurde von Alex mit Handfesseln ruhig gestellt. Dieser lag auf dem Bauch am Boden und Alex drückte ihm das Knie in die Wirbelsäule. „Wo ist er?“ fragte er leise fauchend. „Er ist in der Presse!“ kam von Tom atemlos. Alex sah Kim entsetzt an. „Mach sie auf!“ forderte er sie auf. „Wie denn?“ fragte Kim und sah etwas ratlos auf das Bedienpult. Tom ging zu ihr. Er blutete aus der Nase und aus dem Mund. Dann drückte er einen Knopf und langsam hob sich die Eisenplatte. Es dauerte Kim viel zu lange. „Ich hoffe nur er ist noch in einem Stück..“ stieß sie aus. Als die Presse sich vollständig geöffnet hatte rannte sie mit Tom rein und suchte die Presse ab. Der Wagen der sich darin befand war kaum als ein solcher zu bezeichnen und Kim sah die Hände. „oh mein Gott!“ stieß sie aus. „Semir!! Semir?“ rief sie. „Hier…holt mich hier raus…holt mich raus..“ kam es zurück. „Ganz ruhig….ich hole Hilfe…wir holen Sie raus...“ versprach Kim und verließ die Presse. Es dauerte einige Zeit bis Semir aus dem Wagen geholt werden konnte, denn hier musste die Feuerwehr mit schwerem Werkzeug ran und ihn regelrecht rausschneiden. Doch dann war es endlich soweit. Die Handfesseln konnten gelöst werden und Semir wurde rausgezogen. Er war sehr blass. „Danke…Danke…“ stieß er aus und kam vorsichtig auf die Beine. „Das war verdammt knapp…“ kam leise von ihm. „Sehr knapp. Okay…sind Sie in Ordnung?“ harkte Kim nach. „Ich ..ich glaub schon…“ gab er zurück. „Danke…ich…es…“ stammelte er. „Danken Sie Herrn Conahan…er hat wohl Sanders davon abgehalten…“ lächelte Kim. Sie rief einen Notarzt, der sich Semir ansehen sollte. Semir sah den Mann an. „Danke…“ gab er von sich. „Ehrensache. Das war dafür, dass Sie meine Schwester gerettet haben.“ lächelte Tom verlegen. „Rippenbruch….mehr kann ich derzeit nicht feststellen. Dazu müssten wir ihn in der Klinik untersuchen.“ gab der Arzt von sich. Semir sah ihn an. „Nicht nötig…mir geht es gut.“ gab er zurück. Mit Toms und der Hilfe des Arztes kam er auf die Beine. Er stellte sich vor Ulf Sanders hin, der von Alex auf die Beine gezogen wurde. „Sie sind verhaftet!“ stieß Semir aus. „Wir sehen uns wieder Bulle und dann Gnade dir Gott.“ drohte Ulf Sanders und wurde abgeführt. Semir sah ihm nachdenklich nach. Sicher solche Drohungen hatte er schon sehr oft bekommen, aber irgendwie hatte er hier wirklich Angst davor.