Beiträge von Elvira

    „Ist es nicht normalerweise so, dass die Ordensbrüder besondere Namen tragen?“, wollte Semir wissen. „Nein, das war mal. Wir sind auch moderner geworden. Die Brüder tragen den Namen, den die Eltern vergeben haben. Vor einigen Jahren noch, war das anders. Da bekam jeder einen Namen aus der Bibel. Doch das ist jetzt lediglich den höheren Brüdern vorgesehen. Hier ist Gregor beheimatet, wenn Sie wollen.“, kam von Nikodemus. Semir nickte und öffnete die Tür. Sie war nicht verschlossen. „Ist es üblich, dass die Türen nicht abgeschlossen werden?“, wollte er sofort wissen. „Ja sicher… die Brüder haben keine Geheimnisse vor einander.“, nickte Nikodemus. „Aha…“, machte Semir und sah sich in der kleinen spärlich eingerichteten Kammer um. Auf dem Tisch lag ein Stück Papier. Semir zog sich Handschuhe über und nahm den Brief. „Meine lieben Brüder…. Ich habe gesündigt. Ich kann mit dieser Sünde nicht mehr leben und werde von daher selbst aus dem Leben scheiden. Alle meine Habseligkeiten werde ich mit mir nehmen. Zwei Menschen sind tot… ich will nicht an noch mehr Leid schuld sein…. Sucht nicht nach mir, denn ich werde mich vor dem jüngsten Gericht selbst stellen. Möge der Herr über mich richten.“, las er vor. Nikodemus sah ihn erschrocken an. „Freitod? Mein Gott… was hat er getan?“, fragte er völlig erstaunt. Semir antwortete zunächst nichts. Er sah sich um. Im Schrank hingen die Sachen von Gregor. „Womit war Gregor denn betraut? Hatte er besondere Aufgaben?“, wollte Semir wissen und sah sich im Schrank um. „Nun ja… er füllt die Weine ab, wenn wir unsere Weinprobe haben, wo viele Menschen aus Politik und der höheren Gesellschaft kommen. Aber bisher war er immer sehr korrekt und…“, kam völlig überrascht von Nikodemus. Semir nickte. „Ist das die Handschrift von Gregor?“, wollte er wissen und hielt den Brief dem Abt vor die Nase. Als dieser zugreifen wollte ermahnte er ihn den Brief nicht anzufassen. „Ja…. Das ist die Handschrift…“, nickte der Abt. „Gut…sagen Sie… wie viele Ordensbrüder haben Sie hier?“, harkte Semir nach. „Insgesamt 38 Brüder. Aber Sie denken doch nicht, dass noch mehr…ich meine, noch ist nicht sicher, dass Gregor wirklich tot ist. Ich meine, vielleicht ist es nur ein Irrtum…“, versuchte der Abt die Sache zu klären. „Ein Mensch ist tot und das ist kein Irrtum. Er ist vergiftet worden und es steht eindeutig fest, dass es wegen dem Wein war. Und genau das werde ich aufklären. Sagen Sie….Gregor spricht von zwei Menschen….aber es ist nur einer verstorben. Ich brauche eine Gästeliste der letzten Weinprobe!!“, forderte Semir den Abt auf.

    Martin und Stefan gingen in den Raum wo Gregor in seinen Fesseln hing. Martin war mit dem Stößel beschäftigt und zerkleinerte die Blätter des blauen Eisenhuts. Gregor sah ihn misstrauisch an. „So mein lieber Gregor….du wirst nun deine letzte Mahlzeit bekommen…“, erklärte er. Gregor erkannte die Pflanze. „Nein… das ist Mord!! Das dürft ihr nicht tun….ich flehe euch an. Ich werde schweigen…ich lege mein Schweigegelübte ab…“, flehte Gregor. Doch Martin und Stefan waren dafür nicht zugänglich. „Tu es freiwillig schlucken. Es erspart dir die Schande vor dem Herrn…“, lachte Stefan. Martin hielt das kleine Schälchen mit den zerstampfen, zu Brei verarbeiteten Pflanzen hin. Gregor drehte sein Gesicht weg. Doch Martin und Stefan ließen nicht mit sich spielen. Während Stefan Gregors Mund zwangsweise öffnete stopfte Martin ihm das tödliche Kraut hinein. Anschließend wurde Gregor gezwungen Wein zu trinken. Er versuchte sich zu wehren, doch Martin war eisern. Er hielt Gregor die Nase zu. So musste er trinken. Er schluckte die tödliche Mischung runter. Nun dauerte es nicht mehr lange bis er spürte, wie das Kraut ihm die Magenwände zerriss und er einen grausamen extrem schmerzhaften Tod erleiden würde. Stefan und Martin sahen ihm dabei zu. „Ihr werdet eure Strafe bekommen…niemand tötet ohne Konsequenz…“, stieß Gregor aus. Schon bildete sich Schaum vor dem Mund. Krämpfe schüttelten den Körper. Blut mischte sich mit dem Schaum. Gregor riss die Augen weit auf. Das Ende schien nicht mehr lange auf sich zu warten. Martin sah auf die Uhr. Es vergingen fast zwei Stunden bis Gregor tot war. „Dieses Problem ist erledigt…“, gab er kalt von sich, während Stefan nur da stand und auf den toten Körper sah. „Wo willst du ihn entsorgen?“ fragte er. „Heute Nacht… wenn alle anderen Brüder schlafen, werden wir ihn die privaten Sachen anziehen und dann irgendwo auf der Autobahn rauswerfen. Sollen sich die Bullen doch einen Ast suchen…“, lachte Martin nur. Regungslos lag Gregor vor den beiden und sie sahen ihn nur an. „Los, bind ihn los und dann zieh ihm schon einmal die Kutte aus. Ich hol einige seiner Sachen.“, meinte Stefan und schickte Martin fort. Der späte Abend kam schnell. Stefan hatte den toten Gregor in eine Jeans und eine Trainingsjacke gepackt. Jetzt sahen sich beide vor, denn es war Sperrstunde und eigentlich müssten alle Brüder in ihren Zellen sein und schlafen. Nach dem Abendgebet und dem Abendessen durfte niemand mehr im Kloster umherwandern. „Man, der ist vielleicht schwer.“, stöhnte Stefan. „Hey, jetzt mach hier nicht schlapp. Der Wagen steht ja gleich da hinten und dann ist er weg.“, keuchte Martin und beide zogen den toten Körper zu dem kleinen Transporter, der in einer Halle, etwas abseits des Klosters stand. Schnell war Gregor verladen und schon ging die Fahrt los Richtung Autobahn.

    Auf einem der vielen Autobahnraststätten hatte Günther Gruwe sein Nachtquartier aufgeschlagen. Schon seit vier Jahren tingelte er von einem Ort zum anderen und suchte sich ein ruhiges Plätzchen zum Schlafen. Dieses Mal zogen ihn die überdachten Bänke in der Nähe des Waldes an. Seitdem er vor fünf Jahren alles verloren hatte, ließ er sich einfach von der Zeit treiben und lebte von der Hand in den Mund. Sein ständiger Begleiter war ein zerzauster, ebenso grauer, wie liebevoller Schäferhund namens Bruno. Günther hatte ihn an einen der vielen Raststätten gefunden und mit ihm sein Wasser geteilt. Der arme Kerl wurde damals einfach ausgesetzt und seitdem wich er Günther nicht mehr von der Seite. „Na komm, alter Freund. Hier bleiben wir für die Nacht und dann hoffen wir, dass wir morgen mehr Glück haben.“, meinte Günther zu seinem Hund. Beide wollten nach Köln, doch bisher wollte sie keiner mitnehmen. Der Obdachlose ließ seinen Rucksack von den Schultern gleiten, packte eine Decke für sich und eine für Bruno aus und ließ sich dann auf die Bank nieder. Mit einem lauten Gähnen fielen beide sofort in einen tiefen Schlaf. Doch er währte nicht lange. Bruno wachte als erster auf und knurrte laut. Jetzt erhob sich auch Günthers Kopf und er sah, in die Richtung, wo auch der Hund seinen Kopf gewendet hatte. Der Mann konnte jedoch nur zwei vermummte Gestalten erkennen, die ein wenig komisch aussahen. Günther rieb sich die Augen... Trugen die beiden da gerade etwas? So schnell sie gekommen waren, so schnell waren sie auch wieder verschwunden. Langsam stand Günther von seiner Schlafstätte auf, Bruno tapste hinterher und gemeinsam näherten sie sich dem Ding, was die beiden dort am Waldrand abgelegt hatten. „Hallo? Alles mit ihnen in Ordnung?“, fragte er vorsichtig und stieß den leblosen Körper des Mannes, soviel konnte er erkennen an. Als dieser sich nicht regte, drehte er ihn auf den Rücken und sah dann den Schaum vor dessen Mund. Sofort wich er zurück, erschrak vor dem Anblick. Dieser Mann war tot. Schnell rannte Günther zur Notrufsäule und alarmierte die Polizei.

    Semir saß mit seiner Aida auf der Couch und las seinem kleinen Sonnenschein eine Geschichte vor, als das Telefon neben ihm klingelte. „Ja Gerkhan?“, meldete er sich, doch in diesem Moment begann Aida zu quengeln und deutete immer wieder auf das Buch. Sie wollte wissen, wie es weiterging, wollte, dass ihr Papa Zeit für sie hatte. „Okay, gut ich komme sofort.“, meinte Semir ergeben und legte das Telefon wieder weg. „Papa bleiben...“, kam es von Aida. „Schätzchen, der Papa muss leider arbeiten.“, entschuldigte sich Semir und gab seine Tochter in die Hände von Andrea, die gerade aus der Küche kam. „Musst du weg?“ „Ja leider... Leichenfund auf einem Rastplatz... also muss ich wohl.“, meinte er mit trauriger Miene und rief noch im Gehen zu seinem Wagen Ben an. Dieser klang gerade sehr beschäftigt. „Semir, was ist denn? Sag mir nicht, dass irgendwas passiert ist?“, zischte Ben, doch Semir musste ihn leider enttäuschen. „Entschuldige, aber wir haben eine Leiche. Ich brauche dich…“, gab er durch. „Ich wusste es… immer dann wenn ich was vorhabe. Gibt es keine Freizeit für Bullen bei der Autobahn…“, stöhnte Ben. „Ich bin in fünf Minuten bei dir.“, meinte Semir nur und beendete das Gespräch. „Semir….pass auf dich auf…“, kam von Andrea. Semir gab ihr schnell noch einen Kuss und verschwand. Nur wenig später war er mit Ben unterwegs.

    gerne doch Elina...

    Tom sah Ben an. „Die Maschine ist alt und er hat Recht, das sie kaum noch jemand kennt, aber er hat auch nicht damit gerechnet, dass ich sie bedienen kann.“ grinste er. „Wie haben Sie das gemacht?“ harkte Ben nach. „Ohne Strom läuft die beste Maschine nicht. Allerdings ist das auch ein Problem, denn wenn ich den Stecker einstecke läuft sie weiter und sie kann nicht gestoppt werden. Es gibt kein Notaus oder sonst was. Das ist eine Mordmaschine. Wir müssen sie anders öffnen.“ erklärte Tom. „Und wie sollen wir das Ding jetzt aufbekommen? Die Platte wiegt einige Tonnen!“ stieß Ben aus. Tom zog die Schultern hoch. „Vielleicht können wir ihn ja irgendwie anders raus holen.“ meinte er. Ben schüttelte den Kopf. „Ich hab es versucht. Ich komme nicht einmal an ihn ran. Der Wagen ist eingeklemmt und die Türen lassen sich bestimmt nicht öffnen. Wir müssen jemanden finden, der sich mit dem Ding auskennt!“ stieß Ben aus. Er griff zum Handy. „Frau Krüger! Wir haben Semir gefunden...“ erklärte er. „Oh mein Gott...sagen Sie nicht, dass Sie zu spät sind.“ bat sie ihn. „Das nicht, aber die Presse lässt sich nicht wieder starten. Semir ist eingeklemmt und wir brauchen jemanden der sich mit dem Ding auskennt!“ erklärte Ben. „Warum geht es nicht einfach mal einfach...“ stöhnte Kim Krüger. „Okay...Sie werden bei ihm bleiben. Wissen Sie ob er schwer verletzt ist?“ harkte sie nach. „Kann ich nicht sagen. Er ist zwar ansprechbar aber seine Antworten sind etwas komisch.“ gab Ben zurück. „Okay...Notarzt und Rettungswagen sind unterwegs. Die Feuerwehr wird eben informiert. Sobald Sie ihn raus haben, sagen Sie mir Bescheid, damit ich seine Frau informieren kann!“ befahl Kim Krüger. „Ja sicher Chefin...“ bestätigte Ben und beendete das Gespräch. Nun hieß es warten. Tom sah ihn an. „Was ist?“ fragte er. „Die Feuerwehr ist informiert. Wir müssen warten.“ stieß Ben aus. Er ging zur Presse. „Semir?“ rief er rein. „Ben…hol mich raus…“ flehte die Stimme seines Partners. „Gleich Semir…gleich…bist du schwer verletzt?“ harkte Ben nach. „Mein Bein…ist gebrochen….und mein Arm auch….er ist eingeklemmt…hol mich hier raus…bitte…“ flehte Semir leise. „Wir sind gleich bei dir…es dauert nicht mehr lange. „Ben…ich kann nichts sehen. Die Glasscherben..sie sind in mein Gesicht gefallen...und…ich spürte das sie einiges zerschnitten haben… Ich bin müde…“ gab Semir leise zu verstehen. „Semir! Du wirst nicht einschlafen...hörst du…nicht schlafen. Erzähl mir was…. SEMIR!! Hörst du mich?“ versuchte Ben ihn wach zu halten. „Ja…ich höre dich. Du bist laut genug.“ stöhnte sein Partner nur. Auch Ben musste lachen.

    Kim fuhr zu Andrea nach Hause und wurde dort von Niklas empfangen. „Wo ist Frau Gerkan?“ fragte sie. „In der Küche…sie ist nicht gut drauf...“ erklärte der Junge. Kim lächelte. „Das wird sich gleich ändern…“ versprach sie und ging in die Küche. Niklas folgte ihr. „Frau Gerkan…wir haben ihn gefunden.“ gab Kim bekannt. „YES!!!“ stieß Niklas aus und schoss die rechte geschlossene Faust nach vorn und zog sie an. „Ist er…?“ fragte Andrea leise. „Nein…er lebt…aber er ist verletzt. Sie bringen ihn schon bald in Krankenhaus.“ versprach Kim. Andrea sah sie an. „Warum nicht sofort?“ harkte sie nach. „Er steckt noch in der Schrottpresse…aber wir holen ihn raus..“ versprach Kim. „In der Schrottpresse?“ fragte Andrea erstaunt. „Ja…dieser Verbrecher wollte ihn wohl zerquetschen…aber es ist alles in Ordnung…“ wiederholte Kim. „Wie kann alles in Ordnung sein, wenn er in der Presse steckt? Ist er ansprechbar? Ich will zu ihm!“ forderte Andrea. Kim nickte. „Was ist mit den Kindern?“ wollte sie wissen. „Ich passe auf die Mäuse auf!“ bot Niklas sich sofort an. Andrea sah ihn prüfend an. „Kannst du das wirklich? Du bist auch noch nicht gesund…“ mahnte sie. „Das geht schon...Fahrt zu Semir, er braucht jetzt Hilfe..“ lächelte Niklas. „Danke..“ hauchte Andrea und schon verschwand sie mit Kim Krüger. Sie brauchten eine gute viertel Stunde bis sie auf dem Schrottplatz ankamen. Hier war die Feuerwehr bereits an der Arbeit und hatte die Presse geöffnet. Der Wagen wurde mit Hilfe des Kranes aus der Presse geholt und abgesetzt. Als der Wagen auf den Boden gesetzt wurde schrie Semir auf. „Vorsicht! Er ist verletzt!“ hörten sie Ben rufen. „SEMIR!! SEMIR!!“ schrie Andrea und rannte zum Wagen. Doch als sie dort angekommen war zuckte sie zurück. Sie sah nur dieses blutüberströmte Gesicht. „SEMIR!! SEMIR!!“ weinte sie. „Andrea….ich…es….tut mir Leid..“ kam leise von ihrem Mann. „Ist schon gut…es wird alles gut….“ weinte sie. Sie sah sich nach dem Notarzt um, der gerade ankam. „Machen Sie Platz! Lassen Sie mich zu ihm!“ forderte er sie auf und schob sie zur Seite. Kim kam ebenfalls hin und zog sie weg. „Lassen Sie den Arzt jetzt ran..“ bat sie Andrea. Diese nickte nur und sah besorgt zu.

    Ulf lachte leise. Er drückte den Knopf um die große Platte der Presse abzusenken. Er ließ sie sehr langsam runter und konnte sich denken wie der Mann sich in dem Wagen fühlte. „das ist nur für dich Bruderherz. Wenn er dann bei dir ist, kannst du dich mit ihm unterhalten.“ schlug er vor und sah zum wolkenlosen Himmel. Um die Angst bei dem Polizisten zu schüren ließ er die Platte dicht über dem Auto stehen. Jetzt ging er hin und sah in die Presse rein. „Na... geht es noch?“ wollte er von seinem Gefangenen wissen. Doch dieser sagte nichts. „Okay... du willst nicht reden. Dann lasse ich sie jetzt weiter runter..“ lachte er und ging wieder zum Pult. Er drückte den Knopf erneut. Diesmal setzte die Platte auf den Wagen und man hörte das Kreischen des Bleches. Jetzt ist es gleich so weit. Jetzt wird der Mann zerquetscht werden und seine Rache war vollkommen. „Hände hoch!“ stieß plötzlich eine Stimme in seinem Rücken aus. Ulf drehte sich langsam um. „Hey....du hast den Unfall überlebt? Aber das ist egal. Deinen Freund kannst du nicht mehr helfen. Er ist schon sehr bald platt wie eine Flunder.“ lachte Ulf und hob die Hände langsam an. „Sie sind verhaftet! Wo ist mein Kollege?“ fragte der junge Mann. Ulf sah ihn an. „Dreimal darfst du raten..“ grinste er ihn an. „Schalten Sie die Maschine aus!“ forderte der Mann ihn auf. Ulf grinste breit. „Es gibt keinen Ausschalter. Pech gehabt....die Maschine beendet ihre Aufgabe und dann ist es vorbei..“ verhöhnte Ulf den Polizisten. „Weg von dem Pult!“ forderte der Mann. Ulf machte einen Schritt zur Seite. Nun kamen auch zwei uniformierte Kollegen und nahmen ihn in die Zange. Ohne Gegenwehr ließ er sich die Handfesseln anlegen. Dann wurde er abgeführt. Er sah wie der Mann an das Pult trat und lachte laut auf. Die Schalter waren nur für wahre Kenner zu erkennen. Die Maschine war so alt, das kaum noch jemand sie kannte. Und dieser junge Mann dort eh nicht. „Verdammt! Wie schalte ich das Ding aus?“ wandte er sich an ihm. „Das habe ich leider vergessen...aber schreit er nicht schön?“ stellte Ulf die Gegenfrage. Die Schreie des Mannes in dem Wagen hallten nur dumpf durch die Maschine auf das Gelände, aber es war Musik für seine Ohren. Er lachte und lachte und genoss die Hilflosigkeit des Mannes. Doch plötzlich stand die Maschine still. Ulf stoppte sein Lachen und sah den Mann verwundert an. „NEIN!! NEIN!! Er muss sterben!!“ schrie er verzweifelt. Jetzt wehrte er sich gegen die Beamten die ihn weg brachten.

    „HILFE!! HILFE!!“ schrie Semir verzweifelt. Eigentlich hatte er sich geschworen diesem Ulf nicht den Gefallen zu tun und zu schreien, doch die Panik gewann. Die Platte hatte das Dach bereits eingedrückt und einige Splitter des Glases hatten sein Gesicht getroffen. Er fühlte das Blut herunter laufen. Die Platte senkte sich immer mehr. Doch noch etwas beunruhigte ihn. Dieser Ulf Sanders schien Spaß daran zu haben ihn zu quälen. Er ließ die Platte von oben auf ihn herab und auch die Seitenwände fuhren immer dichter an ihn heran und drückten so den Wagen zusammen. Der Sitz auf dem er mehr lag als saß schob sich immer weiter zu dem zweiten hin. Nicht lange und der Arm würde eingeklemmt werden. Er versuchte sich zu ducken doch er wusste auch, das ihm das nicht retten würde. Jetzt lag er schon fast ganz flach. „HILFE!! HELFT MIR DOCH!!“ schrie er weiter. Doch es kam niemand. Das Blech berührte schon fast seine Nase, als die Maschine endlich stoppte. Semir spürte das Zittern in seinem Körper. Sein Adrenalinspiegel musste verdammt hoch sein, denn der Schweiß der ihm ausbrach war eiskalt und mischte sich mit seinem Blut. Er schickte ein Stoßgebet zum Himmel. „SEMIR?“ hörte er jemanden rufen. „SEMIR!!“ Er stutzte. Es hörte sich an wie Ben, aber Ulf sagte doch er wäre tot...er wäre verbrannt. War es so wenn man tot ist? Man spürte keine Schmerzen und man sah die letzte sichere Szene im Leben? Und dann? Was passierte dann? Würde er jetzt einfach davon schweben und seinen Körper verlassen? „Semir! Antworte doch! Semir!“ hörte er wieder die Stimme von Ben. „Ben?“ fragte er verunsichert. „Semir....Gott sei Dank. Wir holen dich gleich raus....bleib ganz ruhig okay?“ kam tatsächlich von Ben. „Ben...Ben...du lebst....ich...hilf mir... bitte... ich will hier raus...“ flehte Semir. Er konnte die Tränen der Freude kaum zurück halten. Doch noch war er nicht gerettet. Er lag in diesem völlig zerbeulten Wagen. Die Sitze waren bereits so zusammengedrückt, dass sein Arm eingeklemmt war, was schon extrem schmerzte. Doch im Augenblick fühlte er nichts außer einem Glücksgefühl. Er war gerettet...er kam raus und er konnte Andrea wieder sehen und seine Kinder. Er durfte leben. Er durfte weiter leben. Langsam schloss er die Augen und holte tief Atem. Er hatte es wieder geschafft. Nun musste er nur hier rauskommen und konnte dann nach Hause zu seiner Familie. Er konnte Andrea sagen, dass es ihm Leid tut und sicher würde sie ihm verzeihen. Noch einmal bekam er eine Chance alles wieder hinzubiegen. Doch seine Rettung sollte sich in die Länge ziehen.

    nur für Elina...

    Auch Semir wurde aus seinem Dämmerzustand gerissen. „So…Ende im Gelände. Du wirst nun zu deiner letzten Reise aufbrechen. Diesmal wirst du nicht entkommen…das verspreche ich dir.“ sagte Ulf und zerrte den Mann hoch. Er zerrte ihn hinter sich her. Da Semir nicht laufen konnte wurde er über den Boden gezogen. Er wehrte sich nicht. Dann wurde er hochgehoben und in den Kofferraum eines Wagens gelegt. Die Klappe schlug zu und für Semir war es, als würde sich der Sargdeckel schließen. Dann spürte er ein Rucken. Der Wagen wurde gestartet und die Fahrt ging los. Die Fahrt in den Tod. Wer sollte ihn auch retten? Ben? Er war tot. Krüger würde sicher nicht wissen wo er war, oder man hielt ihn auch für tot. Niemand würde nach ihm suchen. Niemand würde ihn finden. Warum schoss Sanders ihn nicht einfach eine Kugel in den Kopf. Dann war es vorbei. Semir versank in Gedanken doch irgendwann stellte er auch das ein. Er lag einfach da und harrte der Dinge. Sein Tod war beschlossene Sache und niemand konnte etwas dagegen tun. Niemand…es war aus…Ich liebe dich Andrea…dachte er nur. Dann schloss er die Augen und wartete einfach ab. Vermutlich wird Ulf ihn hier im Kofferraum liegen lassen und den Wagen so in die Presse packen. Dann war es sehr schnell vorbei. Hier sah er nichts und das war gut so. Er wusste zwar das es aus war, aber er sah nicht wann es geschah. Ein Vorteil wie er sich dachte. Doch er irrte sich und das bemerkte er als der Wagen anhielt. Sie waren da. Sie waren angekommen und nun? Der Kofferraumdeckel öffnete sich und Ulf Sanders grinste ihn an. „So….ich habe mir gedacht, das du sicher sehen willst wann es vorbei ist oder?“ verhöhnte er Semir. „Ich liege hier sehr gut..“ kam leise. „Ja aber hier siehst du nichts. Und das finde ich unfair. Du sollst sehen wann es vorbei ist. Du sollst sehen wann die Platte dich zerquetscht wie einen Floh…“ lachte Ulf und zerrte ihn raus. Semir schrie erneut auf als er in den Wagen auf den Beifahrersitz verfrachtet wurde und gegen die Karosserie stieß. Dann saß er da. Ulf hatte einen besonderen Wagen ausgesucht. Der Wagen hatte ein Glasdach. Semir konnte jede Bewegung der Platte sehen. Er schluckte schwer. Sein Ende sah ziemlich trostlos aus. Lieber eine Kugel schlucken oder bei einem Unfall umkommen, als hier jede Sekunde darum zu betteln das jemand kam und ihn rettete. „Warum geben Sie mir nicht einfach eine Kugel?“ fragte er heiser. Ulf lachte leise. „Das geht doch viel zu schnell…nein…nein...du sollst jede Sekunde deines Endes miterleben. Wie es sich anhört weißt du ja noch.“ lachte er. Er band Semirs Arme auf dem Beifahrersitz fest. Semir stöhnte auf, denn Ulf nahm keine Rücksicht auf seinen eh verletzten Arm. „So und nun…lebe wohl….ach ja…wenn du schreien willst…tu es nur. Hier hört dich niemand. Der Schrottplatz ist schon lange verlassen. Aber diese Presse funktioniert noch sehr gut.“ sprach Ulf und verschwand.

    Auch Ben und Tom fuhren los. Sie brauchte sicher gute zwanzig Minuten bis zum Schrottplatz. Mit Blaulicht und Sirene raste Ben durch die Stadt. Für ihn ging es viel zu langsam. Doch endlich erreichten sie den Platz. Eine Kette welches das große Tor verschloss versperrte ihnen den Weg. „Sind Sie sicher, das Sanders hier ist?“ fragte Ben zweifelnd. „Das ist der einzige Schrottplatz wo er seinen perfiden Plan verwirklichen kann. Dieser Platz gehörte seinem Schwager. Hier kann er sich frei bewegen.“ nickte Tom. Ben zog seine Waffe und überprüfte sie. „Okay...Sie bleiben hier im Wagen!“ befahl er. „Vergessen Sie es. Sie kennen sich hier nicht aus und wenn Ihr Kollege wirklich in der Presse ist, dann zählt jede Sekunde. Ich komme mit!“ setzte Tom dagegen. Ben sah ihn an. „Ein gutes Argument...“ lächelte er. Sie stiegen aus und versuchten das Tor zu öffnen. Es war nicht möglich. Das Schloss war völlig verrostet. Ben wusste wenn er es aufschießen würde war Sanders gewarnt und könnte Semir als Geisel nutzen. Er musste leise vorgehen. „Haben Sie zufällig einen Schlüssel?“ wandte er sich an Tom. Dieser grinste. „Nein....aber mit einem Dietrich geht es auch ohne Laute..“ schlug er vor. Ben nickte. „Ich habe keinen dabei..“ gab er von sich. Tom zog ein Etui heraus. „Nicht fragen wofür ich es brauche..“ lächelte er entschuldigend. Ben nickte nur. Tom schaffte das Schloss in wenigen Sekunden. Für Ben ein deutliches Zeichen, dass er dieses Werkzeug nicht zum ersten Mal nutzte. Sie schoben das Tor auf. „Wir müssen uns links halten. Die Presse ist zwar sehr alt und rottet vor sich hin, aber sie funktioniert.“ meinte Tom nur und ging vor Ben her. In diesem Augenblick hörten sie wie die Motoren einer Maschine ansprangen. „Das ist die Presse!“ stieß Tom aus. Er legte einen Schritt zu. Auch Ben beeilte sich. Dennoch war Vorsicht geboten. Sie wussten nicht ob Sanders noch irgendwo hier war. Doch diese Frage beantwortete sich keine fünf Minuten später. Sie schlichen an die Presse heran und sahen ihn am Bedienpult stehen. Ben sah Tom an. „Wir müssen ihn ausschalten und dann Semir befreien.“ stieß er aus. Tom nickte. „Wer lenkt ihn ab?“ wollte er wissen. „Ich...Sie schalten die Maschine aus und holen meinen Kollegen raus.“ bestimmte Ben. Tom war einverstanden. Ben schlich sich an den Pult heran. Er musste Ulf Sanders möglichst schnell ausschalten.

    Ben war verzweifelt. Der Tag war schon fast zu Ende und noch immer hatte er keine Spur. Wo sollte er Semir finden? Seine Kopfschmerzen machten sich wieder bemerkbar. „Warum legen Sie sich nicht etwas hin?“ riss Kim ihn aus seinen Gedanken. „Geht schon…“ wich Ben aus. „Nein…geht nicht. Sie werden sich jetzt eine Stunde hinlegen. Sobald sich etwas Neues ergibt werden wir Sie wecken.“ versprach Kim. Ben stöhnte auf. Vielleicht war es ja wirklich besser, wenn er sich hinlegte? Nur für ein paar Minuten. Sicher würde das reichen. „Okay…aber wenn….wer ist das denn?“ fragte Ben plötzlich. Kim drehte sich um. Ein Mann in Lederkleidung betrat in Begleitung eines leicht bekleideten Mädchens das Revier. „Das ist Tom Conahan. Der Bruder des Mädchens was vergewaltigt und von Semir gerettet wurde.“ stieß Kim aus. Sie gingen dem ungleichen Paar entgegen. „Wo ist Herr Gerkan?“ wollte Tom Conahan wissen. „Warum?“ fragte Ben. „Weil das hier die Schlampe ist, die meine Schwester in die Arme der Darks trieb. Die schuld daran ist, was passiert ist und die jetzt für Ulf Sanders als Nutte arbeitet. Sie weiß vermutlich wo er ist.“ stieß Tom aus. „Lassen Sie das Mädchen los.“ bat Kim. Er stieß das Mädchen leicht nach vorn. Kim nahm es und führte es zu einen der Verhörräume. „Kann ich mit Herrn Gerkan sprechen?“ wollte Tom von Ben wissen. Dieser schüttelte den Kopf. „Warum nicht? Er bearbeitet doch diesen Fall!“ knurrte Tom. „Das ist klar…nur ist er nicht da. Wir wissen nicht wo er ist. Aber wir vermuten das Ulf Sanders ihn in seiner Gewalt hat.“ erklärte Ben. „Verdammt…dann wird er ihn umbringen. Seine Rache vollenden. Kann ich irgendwie helfen?" bot Tom sich an. Ben nickte. „Vielleicht. Kommen Sie in mein Büro und dann erzählen Sie mir, was Sie über Sanders wissen.“ bat Ben und ging vor. Die Unterhaltung dauerte eine ganze Stunde. „Und Sie haben keine Ahnung, wo er Semir gefangen halten könnte? Wir wissen nicht wie schwer er nach dem Unfall verletzt wurde. Wir wissen nicht einmal ob er überhaupt noch lebt.“ erklärte Ben leise. Tom nickte. „Nun..es gibt einige Verstecke. Warum fragen Sie nicht Rolf? Er ist die rechte Hand von Ulf und er kennt jedes Versteck.“ schlug Tom vor. Ben lachte bitter auf. „Das haben wir bereits. Er schweigt eisern.“ gab er zurück. „So wie ich Ulf kenne, wird er seine Rache auskosten. Ich habe gesehen wie zufrieden er war, als er Ihren Kollegen in die Presse brachte. Das ist die Todesart die er ihm angedacht hat. Er hat Gefallen daran, wenn seine Opfer leiden.“ sinnierte Tom. „Wollen Sie damit sagen, dass Semir auf dem Schrottplatz ist?“ fragte Ben hoffnungsvoll. „Nicht auf dem, wo wir beim letzten Mal waren. Der in Ehrenfeld scheidet aus. Aber da gibt es noch einen stillgelegten Schrottplatz auf den wir früher immer mal ne Runde drehten und Mädchen vernascht haben. Vielleicht ist er ja dahin und dort gibt es auch die Presse.“ bestätigte Tom. „Wo ist dieser Schrottplatz?“ harkte Ben nach. „In Sülz…und zwar in der Robert-Bosch-Straße 184. Wie gesagt, der Platz ist vom Ordnungsamt stillgelegt worden, weil der Besitzer nicht ganz seiner Pflicht nachgekommen ist. Wenn Sie wollen fahre ich mit Ihnen dort hin und zeige Ihnen das Ding.“ bot Tom sich an. „Heute ist es zu spät…wir kriegen heute kein SEK-Team mehr. Morgen früh…“ schlug Ben vor auch wenn er am liebsten sofort gefahren wäre.

    Andrea sah auf Niklas, der ruhig auf der Couch schlief. Was für ein Glück der Junge doch hatte, das ihm beim Unfall nicht noch mehr passiert ist. Ob Semir noch lebte? Wie schwer war er verletzt? Wann würde Ben ihn finden? Sie stand auf und sah aus dem Fenster. Wie lächerlich ihr der Streit nun doch vorkam. Warum hatte sie ihm nicht noch gesagt, dass sie ihn liebte? Warum war sie nur so stur. „Er kommt wieder...das weiß ich...“ riss die Stimme von Niklas sie aus den Gedanken. Schnell wischte Andrea sich die Tränen weg. „Ich wollte dich nicht wecken, aber ich kann nicht schlafen.“ Sagte sie leise. Sie hörte wie Niklas aufstand. „Weißt du…als Sonja starb, da habe ich tagelang geweint. Ich wollte nicht, aber ich konnte es nicht unterdrücken. Ich glaube Weinen ist sehr wichtig. Es zeigt wie es in uns aussieht. Ich weiß dass Ben ihn finden wird und dann wird er auch wieder hier sein. Ihr werdet euch vertragen und alles wird wieder gut.“ erklärte der Junge. Andrea fiel auf, dass er sie duzte. „Denkst du das wirklich? Weißt du…Semir war schon so oft in Gefahr, aber bisher hatte ich immer gefühlt, wenn es ihn schlecht ging. Jetzt fühle ich nichts. Einfach gar nichts. Ich habe Angst das er bereits tot ist.“ obwohl sie es nicht wollte brach sie erneut in Tränen aus. Niklas zeigte sich sehr einfühlsam. Er kam zu ihr und nahm sie in den Arm. „Es wird alles gut. Ich weiß das. Er kommt zurück und dann werdet ihr glücklich sein. Menschen wie Semir und du sind zum Glücklich sein geboren. Es wird alles wieder gut..“ sagte der Junge. Andrea lachte verbittert. „Ich weiß…danke…Niklas…du bist ein guter Junge. Wir sollten versuchen zu schlafen.“ sagte sie. Niklas nickte. „Ich habe den ganzen Tag so viel geschlafen, dass ich kaum müde bin. Wenn du willst kann ich dich unterhalten und mich morgen um die Kinder kümmern.“ schlug er vor .Andrea lächelte. „Das ist lieb von dir, aber es geht schon. Gute Nacht.“ verabschiedete sie den Jungen und ging ins Schlafzimmer. Irgendwie tat es gut mit Niklas gesprochen zu haben. Andrea legte sich hin doch an Schlaf war nicht zu denken. Irgendwann in der Nacht schlief sie dann doch ein. Doch nicht lange und der Wecker riss sie aus einem sehr leichten Schlaf. Andrea stand auf und sah auf die Uhr. Es war gerade sechs…das war Semirs Zeit zum Aufstehen…Wieder spürte sie die Tränen aufsteigen.

    Tom Conahan sah aus dem Fenster seiner kleinen Wohnung. Tamara war immer noch in der Klinik und immer noch unter Schutz. Ulf Sanders war verschwunden. Schon seit drei Tagen suchte die Polizei schon. Vielleicht hatten sie ihn ja jetzt gefunden. Warum fragte er diesen Gerkan nicht einfach? Ja sicher… er hatte doch die Telefonnummer von ihm. Er griff sein Handy und wählte die Nummer. Niemand meldete sich. Tom dachte sich nichts dabei. Vielleicht war der Mann ja gerade viel beschäftigt. Wer weiß das schon. Er legte das Handy wieder weg. Vielleicht sollte er doch mal eine Runde auf seiner Maschine drehen. War immer noch besser als hier zu warten bis endlich was passierte. Er verließ die Wohnung und setzte sich auf seine Harley. Dann fuhr er los. Auch wenn er nicht wusste wo er eigentlich hinwollte, lenkte er seine Maschine in das Revier der Darks. Die waren ja nun zerschlagen und so konnte er sich ohne Probleme dort hin wagen. Vielleicht konnte er ja Ulf finden und ihn dingfest machen. Sein Handy hatte er eingesteckt und so konnte er die Polizei rufen, wenn er auf dieses Schwein traf. Er war noch nicht weit gefahren, als er in ziemlich leicht bekleidetes Mädchen auf der Straße sitzen sah. Hier war doch das Hauptquartier der Darks und wenn er sich nicht irrte war dieses Mädchen kein geringeres als Sue. Na warte…. Dacht er und hielt vor dem Mädchen an. „Hallo Sue…“ begrüßte er sie. Das Mädchen sah ihn an und zog sich zusammen. „Tom…Tom..ich..ich kann es dir erklären..ich..ich wollte das nicht..wirklich..ich…“ stammelte sie erschrocken. Tom stieg ab. „Ach nein? Weißt du was Tamara deinetwegen durchgemacht hat? Weißt du das? Weißt du was sie gelitten hat?“ schrie er sie an. Dabei hielt er sie an ihren Armen fest. „Ich …ich wurde gezwungen..ich..ich konnte doch nichts tun..ich..“ stammelte sie weiter. „Hör auf mich anzulügen. Wo ist Ulf?“ wollte Tom wissen. „Ich weiß es nicht..wirklich. Niemand ist hier. Ich weiß nicht wo sie sind, aber ich brauche doch meinen Schuss….ich brauche das doch…“ jammerte Sue. Tom sah sie prüfend an. Dann nahm er ihren linken Arm. „Ulf hat dich süchtig gemacht?“ fragte er erstaunt, als er die Einstiche sah. „Ich..er…nun ja…er meinte es tut mir gut…“ kam leicht lächelnd von ihr. „Dieses verdammte Schwein! Wo ist er? Wo steckt er?“schrie Tom ihn an. Sue zog die Schultern hoch. „Hast du einen Schuss für mich?“ stellte sie die Gegenfrage. Tom sah sie nur bemitleidenswert an. Ulf hatte sie süchtig gemacht und wenn er sie so betrachtete dann schickte er sie scheinbar auch auf den Strich.

    Semir wachte auf. Immer noch war alles dunkel um ihn herum. Seinen verletzten Arm spürte er kaum noch, auch das gebrochene Bein tat nicht mehr weh. Vielleicht war er schon tot…er musste husten, denn die Luft hier wo er lag war ziemlich schlecht. Wenn er sich nicht so elendig fühlte, dann hätte er einen Befreiungsversuch unternommen, aber so…was sollte er in seinem Zustand ausrichten? Plötzlich wurde es hell um ihn. Der Kofferraumdeckel sprang hoch und das Gesicht von Ulf Sanders kam ihm ins Blickfeld. „Na…gut geschlafen?“ grinste er ihn an und packte zu. Semir schrie auf, als er hochgezogen wurde. „Halt deine Klappe…noch sind wir nicht fertig, aber ich will nicht, das du verhungerst. Du wirst noch sehr lange in meiner Gesellschaft sein.“ lachte Ulf. Er ließ Semir einfach zu Boden fallen. Diesem schwanden erneut die Sinne. „Hey…spiel hier nicht den sterbenden Schwan! Hoch mit dir!“ fauchte Ulf. Wieder riss er ihn hoch und schleppte ihn zu einem Tisch. Dort wurde Semir auf den Stuhl verfrachtet und die Fesseln gelöst. „So…essen!“ befahl Ulf. Semir sah die Köstlichkeiten auf dem Tisch. Currywurst, Pommes, Hamburger…und Coke. „Greif zu! Es ist nicht vergiftet..“ lachte Ulf und schnappte sich etwas vom Tisch. Langsam ging auch Semirs Hand in Richtung Essbares. Er hatte Hunger und wenn er aß kam er auch wieder zu Kräften. Er nahm sich einen Hamburger und biss hinein. Langsam und bedächtig kaute er das Fastfood. Übelkeit kam auf, als er hinunter schluckte. Vermutlich Gehirnerschütterung dachte er nur und kämpfte dagegen an. Er musste essen und er musste trinken. „hören Sie..“ versuchte er ein Gespräch anzufangen. „Schnauze!“ fauchte Ulf ihn an. „ich will…ich…“ ging es bei Semir weiter. Ulf holte aus und seine Hand landete in Semirs Gesicht. Dieser schrie leise auf. „Schnauze, hab ich gesagt!“ fauchte Ulf wütend. Semir aß weiter. „Was haben Sie mit mir vor?“ fragte er leise. Während er dies sagte, sah er Ulf nicht an sondern zu Boden. „Du weißt das doch. Du wirst für den Mord an meinem Bruder sterben. Ich habe mir erst überlegt, ob ich dich verhungern lasse, aber das dauert zu lange. Dann dachte ich..ich schlage dich windelweich bis du daran krepierst…aber damit erfüllt sich nicht die Rache. Und mein Freund Thomas hat mir dann einen tollen Plan offeriert. Die Sache in der Autopresse war doch klasse oder? Du hast doch deinen Spaß gehabt. Deine Freunde haben leider dazwischen gefunkt. Aber diesmal werden sie es nicht tun. Diesmal wirst du wie eine Laus zerquetscht.“ prophezeite Ulf. Semir spürte das er es ernst meinte.

    Martin und Stefan gingen den langen Klostergang entlang. „Und was nun?“, fragte Stefan. „Was, was nun? Wir haben unserer Arbeit gemacht, waren ein Verzeug des Herren. Jetzt widmen wir uns wieder unserem klösterlichen Leben, bis der Herrgott und wieder benötigt und uns zu seinen Werkzeugen macht.“, erklärte Martin und ging mit geneigtem Haupt den Gang hinunter. Stefan ging ihm nach, gesellte sich wieder zu ihm. „Was ist mit dem Gift? Werden wir weitermachen? Auf die Dauer wird es auffallen, wenn mehr und mehr Pflanzen aus dem verbotenen Garten verschwinden.“, gab er zu bedenken. „Beruhige dich Bruder. Sie verschwinden nicht.“, erwiderte Martin und hielt an. „Wie? Sie verschwinden nicht?“, fragte Stefan verblüfft. „Was meinst du wohl, warum wir seit einiger Zeit einen größeren Zaun darum bauen? Der Abt denkt, es sind Wildschweine, die im verbotenen Garten wühlen.“, lachte Martin und war sich seiner Sache ganz sicher. „Wir... wir sind nichts weiter, als Wildschweine?“, harkte Stefan nach und fing auch an zu lachen, doch das Lachen verging ihnen, als hinter einer Ecke Bruder Gregor vorgesprungen kam und sich den beiden in den Weg stellte.

    „Gregor... ist irgendwas?“, fragte Stefan plötzlich und ganz erschrocken. „Das will ich gerade euch fragen. Ihr seid also diejenigen, die in den verbotenen Garten des Nachts eindringen und die Pflanzen unseres Abtes stehlen. Wenn er das herausfindet, wird man euch aus dem Orden verstoßen.“, fauchte er nur. „Aber er wird es nicht herausfinden, denn du wirst es ihm kaum sagen.“, meinte Martin und schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein. „Das denkst du dir so. Diebe haben bei uns nichts zu suchen.“, zischte Gregor und stieß mit diesen Worten die beiden auseinander, ging auf das Ende des Ganges zu, wo sich das Büro des Klosterleiters befand. Ohne lange zu überlegen, schnappten sich Stefan und Martin Gregor, zogen ihm die Arme auf den Rücken und Martin presste ihm die Hand auf den Mund. Gregor wehrte sich, doch gegen die zwei Mitbrüder kam der junge und fast kraftlose Mönch nicht an. „Du scheinst mir zu neugierig zu sein, Bruder.“, zischte Martin und presste Gregor immer fester die Hand auf den Mund. „Das heißt, du musst leider für eine gewisse Zeit verschwinden.“ Und damit zogen sie ihn mit sich in den Weinkeller. Schnell war der junge Mann mit einem Lappen geknebelt und die Hände wurden ihm mit einem Strick auf den Rücken gebunden. So war er seinen beiden Mitbrüdern ausgeliefert. Sie brachten ihn ans Ende des Weinkellers, wo Stefan durch einen versteckten Hebel einen Teil der Wand zur Tür werden ließ und sich dahinter ein weiterer Gang erstreckte. Dort wurde Gregor hineingestoßen, von Martin geführt, während Stefan mit einer Laterne vorausging.

    Nach einigen Minuten des Gehens, standen sie in einer alten Kammer voller Geräte. „Wir haben diese schöne Kammer letztes Jahr entdeckt.“, lachte Martin und löste Gregor den Knebel. „Hier wird dich niemand hören. Der Gang und die Kammer liegen außerhalb des Klosters.“, lachte er und fesselte Gregor an einen der alten Pfeiler. „Damit werdet ihr nicht durchkommen. Mein Verschwinden wird auffallen.“ „Nicht, wenn deine Sachen auch mit dir verschwinden und man einen Abschiedbrief finden wird.“, gab Stefan plötzlich bekannt. „Das kannst du nicht tun! Du ….Stefan…..ich …..hör mal…können wir das nicht anders klären?“, fragte Gregor. Stefan sah zu Martin. „Nein…ich denke, es ist besser, wenn du die nächsten Tage hier bleibst. Mal sehen was so passiert.“, lachte er. „Ihr werdet damit nicht durchkommen. Niemals! Hört ihr Niemals!! Irgendwann wird man mich finden und dann seid ihr dran!!“, schrie Gregor. Martin sah Stefan an. „Er hat Recht… wir müssen ihn beseitigen. Wir müssen…“, gab er zu bedenken. Stefan nickte. „Schade, aber darauf wird es hinauslaufen. Nur sollten wir erst einmal den Abschiedbrief fertig schreiben und dann werden wir ihn mit seinen Sachen und dem Brief irgendwo ablegen.“, raunte er Martin zu. Dieser sah Gregor grinsend an. „Darf ich es tun? Ich meine, die Maschinen müssten doch auch getestet werden oder?“, fragte er und wies auf die Foltergeräte. „Nein… es muss wie Selbstmord aussehen. Ich werde seine Sachen holen und dann den Brief schreiben. Kneble ihn, damit er keinen Lärm macht. Anschließend wirst du deine Arbeit wieder aufnehmen. Nicht das noch mehr auf die Idee kommen und uns nachspionieren.“, gab er zu verstehen. Martin nickte nur.

    Nur wenig später waren Ben und Semir im Büro und dachten über das nach, was passiert war. „Ben… Wenn wir richtig vermuten, dass dieser Wein im Kloster vergiftet war sollten wir dort anfangen. Ich meine….wer außer diese Mönche könnten uns sagen, was im Wein war?“, überlegte Semir laut. „Ja sicher, nur wie willst du da rein? Ich meine, die werden dir sicher nichts sagen. Die halten doch noch mehr zusammen, als die Türken…ist keine Anspielung…mein bester Freund ist Türke…“, grinste er sofort. Semir nickte. „Ja stimmt… aber ich sehe eigentlich kein Problem darin, mal hinzufahren und nachzuharken.“, gab Semir zurück, ohne auf Bens Anspielung einzugehen. „Dann sollten wir die Chefin informieren…“, schlug Ben vor. Er und Semir gingen zu Kim Krüger. Sie sah auf, als die beiden Männer eintraten. „Semir…. Frau Schrankmann hat mich angerufen und gesagt, dass Sie wohl ein Hühnchen mit ihr rupfen wollte. Was ist bitte vorgefallen?“, wollte sie wissen und in der Stimme lag ein recht scharfer Ton. „Chefin…..die Frau ist mit mehr als 2 Promille Auto gefahren. Sie hält uns ständig vor, dass wir unsere Arbeit nicht richtig machen und…“, versuchte Semir sich zu entschuldigen. „Das mag ja sein, aber es hat sich dann doch wohl herausgestellt, dass noch eine andere Substanz im Wein war oder? Was ist mit dem Präsidenten von Dormagen?“, wollte Kim wissen. „Er hatte eine extrem große Menge der Gärungshefe in sich. Wir vermuten, dass es ein gezielter Angriff auf die Staatsanwältin ist. Immerhin hat sie sich einige Feinde geschaffen.“, meinte Semir und versuchte sachlich zu bleiben. „Ja stimmt. Und deshalb will ich eine schnelle Aufklärung. Wie wollen Sie vorgehen?“, harkte Kim nach. Semir sah zu Ben. „Ich würde mich gern mit den Mönchen im Kloster unterhalten. Ben kann in der Zeit mit der Gerichtsmedizin sprechen und mit Hartmut, um die Wirkungsweise der Gärungshefe zu klären. Dann wissen wir wenigsten wie stark der Präsident hat leiden müssen. Bei dem Schaum, der vor dem Mund auftrat, muss es sehr heftig sein.“, schlug Semir vor. Kim nickte. „Tun Sie das. Aber bitte keine Alleingänge meine Herren!“, ermahnte Kim ihn.

    ausnahmsweise weil wir Vatertag haben...ein Abendessen:

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    Thomas sah aus seiner Ecke zu, was Ulf mit dem Polizisten machte. Er war zwar noch nicht lange in der Gruppe, aber er hatte Respekt vor diesem Ulf. Er war gefährlich und unberechenbar. Immer wieder kamen die Schreie des Polizisten an seine Ohren. Es war kaum auszuhalten. Warum machte Ulf nicht einfach Schluss? Er konnte dem Mann genauso gut eine Kugel in den Kopf geben und fertig. „Hey Ulf! Genug jetzt! Er ist doch eh fertig!“ mischte er sich ein, als aus dem Stöhnen ein Wimmern wurde. „Halt dich raus, Thomas. Er hat Mark erschossen. Er hat ihn eiskalt erschossen!“ fauchte Ulf wütend. „Ja…das hat er..aber Mark hat auch einen Teil Schuld. Warum hat er ihn angegriffen, obwohl er eine Waffe auf ihn gerichtet hatte. Lass ihn uns zum Schrottplatz bringen und in die Presse legen. Dann ist er so gut wie tot...“ schlug Thomas vor. Ulf ließ tatsächlich von Gerkan ab. „Gut….aber ich werde die Maschine erst dann in Gang setzen, wenn ich es für Richtig halte. So lange kann er in einem der Wracks schmoren. In der Presse.“ stieß er schwer atmend aus. Thomas sah ihn an. „Wie willst du das machen? Der Schrottplatz ist ja nicht gesperrt und da kommen ständig Autos hin, außerdem wird dort gearbeitet.“ gab er zu bedenken. „Ich dachte nicht an den Schrottplatz. Es gibt noch einen. Der ist seit Monaten geschlossen. Aber die Maschinen sind noch in Betrieb. Hast du noch Kontakt zu diesem Typen, der sich mit der Technik so gut auskannte?“ wollte Ulf wissen. „Du meinst diesen Matthias? Ja…wenn er nicht im Knast sitzt dann hängt er sicher in seiner Kneipe rum.“ nickte Thomas. „Dann finde es raus. Und dann werden wir unseren Freund hier einen Abgang verschaffen, der ihm sicher gefallen wird.“ grinste Ulf den Gefangenen an. Dieser reagierte jedoch nicht mehr. Thomas kam zum Stuhl und hob den Kopf. „Tja…es scheint als hättest du es geschafft. Viel Leben ist nicht mehr in ihm.“ murmelte Thomas. „Ach was…der ist zäh. Aber es macht keinen Spaß. Du hast Recht…wir sollten ihn in der Presse krepieren lassen.“ stieß Ulf aus. Er warf den Elektroschocker in die Ecke. Thomas fühlte den Puls des Gefangenen. Er schlug stark. Scheinbar konnte der Mann mehr ab, als gedacht. „Kümmere dich um ihn. Versorge ihn und dann werden wir ihn wegbringen.“ befahl Ulf. Thomas nickte. „Klar mach ich. Sieht nicht gut aus...“ gab Thomas bekannt. Ulf sah ihn an. „Irgendwie machst du dir zu viele Sorge um den Bullen. Er hat deinen Freund erschossen…deinen Bruder…deinen Gleichgesinnten. Was soll das? Die Brüche werden keine Zeit mehr haben zu heilen.“ gab Ulf wütend von sich. „Pack ihn in den Kofferraum, wenn du fertig bist!“ hängte er an und verschwand. Thomas tat was ihm gesagt wurde.

    Ben sah Rolf Wagner an. „Er hat Sie sitzen lassen und Sie halten immer noch zu ihm? Sie waren doch auch bei der Vergewaltigung dabei. Ich habe das Mädchen herbestellt und wenn Sie sie identifiziert, dann werden Sie wegen Vergewaltigung und wegen versuchten Mords für eine sehr lange Zeit keine Motorräder mehr sehen. Geschweige denn auf eins steigen. Schluss mit der Freiheit!“ fauchte Ben ihn an. Rolf Berger schwieg. „Du kannst mir gar nichts Bulle. Und dein Freund auch nicht. Vermutlich ist er sogar schon tot. Schade dass ich nicht dabei bin. Ich würde so gern einen Beitrag leisten…“ grinste Rolf ihn an. Ben hatte Mühe sich zurück zu halten. Am liebsten hätte er diesem Kerl die Fresse poliert. „Dann haben Sie ja nichts mehr zu befürchten. Sie brauchen sich über Ihre Zukunft keine Sorgen mehr machen. Beihilfe zum Mord ist genauso schlimm wie ihn selbst zu verursachen. Sie werden nie wieder auf freiem Fuß kommen. Nie wieder…“ nickte Ben. Er stand auf. Manchmal half es, wenn man den Verdächtigen ein wenig Zeit gab um nachzudenken. Doch dieser Wagner schien ein harter Brocken zu sein. „Sie könnten Pluspunkte sammeln, wenn Sie mir helfen, meinen Kollegen zu finden. Niemand muss davon wissen.“ Schlug er nun die andere Richtung ein. Rolf Wagner lachte höhnisch auf. „Ein guter Witz….ich hoffe sehr, dass er nun schon tot ist. Und noch lieber hätte ich, wenn er ganz langsam dahin gesiecht wäre. Oder noch dabei ist. Es wird sicher ein tolles Vergnügen für Ulf sein. Dieser Bulle hat seinen Bruder einfach so erschossen! Und wenn ihr nicht eure Pflicht macht, dann müssen wir es ja wohl tun!“ lachte und verhöhnte Rolf Ben. Es klopfte bevor Ben darauf reagieren konnte. „Ben..einen Augenblick bitte..“ unterbrach Dieter das Verhör. Ben stand auf und ging raus. „Kommst du voran?“ wollte Dieter wissen. Ben schüttelte den Kopf. „Der Kerl ist stur. Was hast du für mich?“ harkte Ben nach. „Hartmut hat das Auto untersucht. Bremsen waren ausgeschaltet und sogar das Gasgestänge war manipuliert. Semir konnte gar nichts tun. Ihr könnt froh sein, mit dem Leben davon gekommen zu sein.“ erklärte Dieter in kurzen Sätzen. „Zumindest Niklas und mir…was mit Semir ist wissen wir nicht. Habt ihr auch Fingerabdrücke gefunden?“ harkte Ben weiter nach. Dieter schüttelte den Kopf. „Leider nein. Denkst du er wird etwas erzählen?“ fragte er weiter. Ben sah ihn an und grinste dann. „Vielleicht…wir werden es gleich sehen..“ sagte er und verschwand wieder im Verhörraum. „so…nun dann haben wir ja den ersten Beweis. Tja…das Mädchen hat dich eindeutig erkannt. Damit bist du wegen der Vergewaltigung schon mal dran. Und wegen dem Mordversuch. Damit gehst du jetzt für mindestens zehn Jahre ins Gefängnis. Schade eigentlich, dass wir Ulf Sanders nicht auch bekommen haben. Es wäre sicher gut zu sehen, wie die Männer euch im Knast auseinander nehmen.“ grinste Ben. Doch Rolf Wagner interessierte es nicht. Er nahm es gelassen hin. Diese Methode war nicht erfolgreich und Ben wusste, dass ihm die Zeit die ihm blieb um Semir zu finden, immer knapper wurde.

    Die handelt aber hoffentlich nicht von einem Serienkiller, der Halbwüchsige foltert und massakriert, oder von Mörderweibern, die mehr oder weniger zufällig Sabrina heißen. ;) :D


    Trauerkloß hmmmm ...das ist doch keine schlechte Idee..... Ein männermordendes Monster Names Sabrina....die von Semir und Ben gejagt wird. Mordserie an der Autobahn lol und noch schlimmer.....sie bekommt Ben in ihre Finger und ihn quält...bis aufs Blut...;) ich glaube ich habe gerade eine neue Idee bekommen

    Zur Story...wo ist Semir und was hat der Kerl mit ihm gemacht? Liegt er schon im glühenden Eisen? Oder holt er es gerade aus dem Feuer?

    Andrea sah Susanne mit verweinten Augen an. „Susanne..ich habe Angst. Was wenn er nicht wieder kommt? Wir haben uns im Streit getrennt…warum hab ich ihn nicht verziehen?“ weinte sie verzweifelt. „Hey….es wird alles gut. Daran musst du glauben. Er war schon so oft in Schwierigkeiten und bisher ist es uns immer wieder gelungen ihn zu finden. Das wird auch jetzt wieder so sein. Du hast doch keine Schuld daran.“ Versuchte Susanne sie zu trösten. „Er war heute Morgen so wütend, als er das Haus verließ. Was wenn dieser Unfall nur deswegen passierte? Was wenn er …wenn er…“ schluchzte Andrea. „Nein…nein…das ist er nicht. Der Unfall ist doch auf dem Rückweg passiert. Ganz ruhig…du hast keine Schuld. Er wird wiederkommen…ganz sicher. Ich weiß das. Krüger und Ben werden alles unternehmen um ihn zu finden.“ tröstete Susanne ihre Freundin. Nur langsam beruhigte sich Andrea. „Ich mache uns einen Tee...“ sagte sie und wischte die Tränen weg. Aus dem Wohnzimmer kam ein Jubeln und die Frauen sahen sich an. „Was ist denn da los?“ fragte Andrea und stand auf. Sie gingen ins Wohnzimmer und als sie im Rahmen standen, sahen sie Niklas mit den Mädchen spielen. Sie sahen sich an. „Er kann sehr gut mit Kindern umgehen..“ raunte Susanen ihr zu. „Ja…aber er hat eine Gehirnerschütterung und soll liegen.“ murmelte Andrea zurück. „Sei doch froh, dass er die Mädchen ablenkt. Niklas ist ein vernünftiger Junge, der weiß wie weit er kann und wann es ihm zu viel wird. Lassen wir sie doch einfach spielen.“ Schlug Susanne vor. Andrea schloss die Augen. „Du hast ja Recht…vielleicht ist es gut, wenn sie abgelenkt werden. Es war heute Morgen schon schlimm genug für die Beiden, als wir uns am Tisch gestritten haben.“ nickte Andrea. „Komm…wir trinken einen Tee. Der wird dir gut tun“ zog Susanne ihre Freundin wieder in die Küche. Noch einmal sah sie zu Niklas und lobte den Jungen in Gedanken. Er lenkte Ayda und Emily perfekt ab. Die Mädchen schienen ihren Spaß zu haben. Niklas war allerdings etwas blass. „Wie wäre es, wenn du dich nach dem Tee etwas hinlegst und versuchst zu schlafen. Ich werde mich um die Kinder kümmern.“ Bot sie an. Andrea nickte. „Ist sicher besser.“ gab sie zu. „Ganz sicher ist es besser.“ Nickte Susanne. Sie gingen in die Küche und Susanne machte den Tee fertig. Nur eine halbe Stunde später lag Andrea im Bett. Susanne ging ins Wohnzimmer. Sie sah dass Niklas immer blasser wurde. Es war Zeit, dass der Junge sich hinlegte. Aber es war irgendwie schön zu sehen, wie heldenhaft er sich durchbiss. „So..Mädchen… Niklas muss sich jetzt auch wieder hinlegen.“ unterbrach sie das Spiel.

    Semir stöhnte auf, als er sich bewegte. Seine Augen konnte er zwar öffnen, aber was sie sahen, hob nicht gerade seine Stimmung. Er saß in einer ziemlich großen Halle auf einem Stuhl. Außer ihm war hier nichts. Es gab keine Fenster die ihm zeigten, ob es Tag oder Nacht war. Es gab nicht einmal eine winzige Öffnung nach draußen. Vorsichtig versuchte er die Fesseln zu lösen. Doch sobald er seinen Arm bewegte schoss ein Schmerz durch. Wenn er ihn sehen könnte dann wüste er sicher was mit ihm war, aber die Hände waren auf dem Rücken. Sein Bein pochte ebenfalls stark. Laut hatte er aufgeschrieen als der Helfer von Ulf Sanders ihm die Schiene anlegte. Schiene? Es war lediglich zwei kleine Bretter die das Bein stabilisierten. Auch das Bein fühlte sich sonderbar an. Semir kannte dieses Gefühl. „Eigentlich könnten wir doch jetzt anfangen oder?“ riss die Stimme von Ulf ihn aus den Gedanken. Semir sah ihn an. „Sie werden mich nicht schaffen, Sanders. Sie werden genau wie Ihre Freunde hinter Gitter wandern. Wenn nicht durch meine Hand, dann durch die eines Kollegen.“ stieß er verächtlich aus. Ulf machte einen Schritt auf ihn zu und trat ihm gegen das verletzte Bein. Semir schrie auf. „Das würde ich nicht so sehen. Du wirst ganz langsam sterben. Aber ich habe irgendwie keine Lust mir die Hände schmutzig zu machen. Ich könnte dich auch einfach hier liegen lassen. So wie du aussiehst, wirst du kaum einen Schritt laufen können. Aber du darfst schreien. Niemand hört dich hier. Niemand wird dich jemals wieder hören.“ grinste Ulf. Er baute sich dicht vor Semir auf und hob ein Gerät hoch. Semir zuckte zusammen, als er dieses typische Zischen hörte. Ein Elektroschocker! „Diese Dinger haben verdammt viel Kraft. Was meinst du wie oft du es aushältst ohne zu schreien?“ wollte Ulf wissen. Semir schluckte nur. „Du kannst dich wohl nur gegen Wehrlose und Schwache wehren was? Ist dir ein fairer Kampf zu gefährlich? Hast du Angst gegen mich zu verlieren?“ setzte Semir dagegen. Ulf sah ihn an. „Du bist schwach. Du kannst ja nicht einmal stehen!“ lachte er. „Na und? Dennoch…wer sich nur mit fünf Mann auf ein Mädchen wagt, ist in meinen Augen ein Schwächling…“ stieß Semir aus. Ulf setzte den Schocker an und nur Sekunden später schrie Semir auf. Die Schmerzen waren unerträglich. „Ich will kein Wort von dir hören!“ knurrte Ulf ihn an.

    Regierungspräsident Dormagen saß auf der Rückbank seines Autos und wischte sich mit der linken Hand den Schweiß von der Stirn. „Ist ihnen nicht gut, Herr Dormagen?“, fragte der Chauffeur und sah durch den Rückspiegel nach hinten. „Nein... nein, mir geht es... Gott, Joachim, ich hätte nicht die ganze Flasche Wein austrinken dürfen.“, klagte Dormagen und fühlte, wie sich sein Magen, seine ganzen inneren Organe zusammenzogen. Er stieß einen schmerzhaften Schrei aus. „Was haben sie?“, fragte sein Fahrer und lenkte den Wagen auf den nächsten Rastplatz. Schnell stieg er aus, kam nach hinten und öffnete die Tür, doch nur noch der schlaffe, leblose Körper fiel ihm entgegen. Joachim fühlte sofort den Puls, doch es war vorbei. Sein Chef war tot. „Großer Gott.“, stieß er aus und schnappte sich das Autotelefon. Schnell war die Nummer 110 gewählt und der Notruf abgesetzt. Jetzt hieß es warten. Doch bei der Leiche bleiben wollte er nicht. Schnell ging er hinter das Klohäuschen um eine zu rauchen.

    „Sind sie okay?“, fragte Ben die junge Frau des Astras, der von dem Beatle gerammt wurde und in die Leitplanke geschoben wurde. „Mein Bein... ich... ich kann es nicht bewegen.“, stieß sie unter Schmerzen aus. Ben sah an ihr hinunter und sah, dass es zwischen dem verbogenen Lenkrad und dem Sitz eingeklemmt war. Zum Glück kam gleich die Feuerwehr und Ben blieb bei ihr, bis die Kameraden sie herausgeschnitten hatten. „Ben... komm mal.“, hörte er dann Semirs Stimme und sofort war er unten an der Böschung. „Ach du Scheiße...“, waren auch seine Worte, als er sah, wen Semir da aus dem Auto gezogen hatte. „Ist sie das wirklich?“, fragte er und half Semir Frau Schrankmann vom brennenden Beatle wegzutragen. Schnell waren einige Ärzte bei den Beiden und nahmen ihr die Frau ab. „Ich will, dass dieser Frau eine Blutprobe genommen und von unseren Chemikern analysiert wird.“, forderte Semir vom Notarzt. „Glaubst du, sie hat was getrunken?“, fragte Ben und sah den demolierten, mit Löschschaum überzogenen Wagen an, der vor wenigen Minuten noch auf der Autobahn gefahren ist. „Sieht doch alles danach aus. Aber wenn sie glaubt, sie könnte sich da rausreden, nur weil sie Staatsanwältin ist...“, drohte Semir und wollte sich in Rage reden, als Bens Handy klingelte. „Ben Jäger... Susanne, was gibt’s?“, fragte er und hörte interessiert zu. „Hm... gut, wir fahren hin... Wo ist das?“, wollte er noch wissen. „Aha... gut, sind schon weg.“, damit beendete er das Gespräch. „Komm... eine Leiche wartet auf unsere Ankunft.“, meinte er zu Semir, der aufmerksam das Telefonat verfolgt hatte. „Heut haben wir aber auch gar keinen Feierabend.“, murrte Semir und stiefelte hinter Ben her. Gemeinsam fuhren sie zu der von Susanne angegebenen Fundstelle.

    Dort wartete schon Joachim mit den uniformierten Kollegen, die seine Aussage aufnahmen. „Hallo Dieter... was ist denn los?“, fragte Semir, als Ben den Wagen hinter Dieters und Hottes Porsche zum Stehen brachte. „Grüß dich Semir... also, das ist Joachim Palmer. Er ist der Fahrer von unserem Regierungspräsidenten Dormagen und das Opfer ist...“, erklärte Dieter, doch dann sah Semir schon, dass es sich um den Regierungspräsidenten persönlich handelte. „Wie lange ist er schon tot?“, fragte er Dr. Wegener, der schon neben der Leiche kniete und seiner Arbeit nachging. „Hallo Semir... nun nicht lange... der Körper ist noch warm.“, erwiderte Wegener und erhob sich aus der Hocke. „Kannst du schon was über die Todesart sagen?“, wollte Semir wissen, doch Wegener schien da eher unschlüssig zu sein. „Auf den ersten Blick ... Herzversagen, aber ich habe eine Ansammlung von komischen Schaumresten in seinen Mundwinkeln gefunden. Ich werde sehen, was die Obduktion ergibt.“, lächelte der Pathologe und verabschiedete sich dann. „Wo waren die beiden denn heute?“, wollte Semir dann von Dieter wissen.

    „Also, Palmer sagt, dass der Präsident heute wohl bei einer Weinprobe im alten Kloster war. Da soll er jedes Jahr dran teilgenommen haben. Nach Palmer klagte der Mann bereits dass er sich unwohl fühle und scheinbar auch Schmerzen hatte. Wenig später sei der dann einfach umgekippt.“, erklärte Dieter. „Hmm….Weinprobe? Vielleicht war Schrankmann auch da. Die haben wir gerade aus dem Graben gezogen. Völlig zugedröhnt… und die will uns was von ordentlich fahren erzählen…“, murmelte Semir mehr zu sich. „Wie war das?“, harkte Dieter sofort nach. „Was…? Ach so… ich hab nur laut gedacht. Wegener soll mir den Bericht umgehend zusenden, sobald er fertig ist. Ich muss jetzt mal eben ins Krankenhaus fahren…“, verabschiedete Semir sich und sah Ben an. Dieser verstand. Sie stiegen ein und fuhren zum Marienhospital. „Bin mal gespannt, warum er gestorben ist…“, meinte Semir als sie unterwegs waren. „Na vielleicht zuviel Wein getrunken, oder Tabletten genommen und dann Alkohol getrunken. Soll nicht so gut kommen. Aber das wird dann ja die Obduktion ergeben. Weißt du was ich mich frage….ob „Madame Völligkorrekt“ und der Präsident von Dormagen vielleicht ein kleines ….“, grinste Ben. Semir schüttelte den Kopf. „Nee…. Ich hab gehört, das bei solchen Weinproben die Elite immer eingeladen wird. Mal sehen, was uns die Frau Staatsanwältin erzählen kann. Vor allem würde ich gern wissen wie viel Alkohol in sich hat. Aber das kann uns sicher der Arzt gleich sagen.“ entgegnete Semir und lenkte auf den Parkplatz. Wenig später standen sie auf der Station wo Schrankmann stationär behandelt wurde. Der Arzt kam ihnen entgegen.

    „Das ist sowas von leichtsinnig! Warum müssen Sie immer mit dem Kopf durch die Wand?“ fauchte Kim Ben an, als er in der PAST war. „Ich will Semir suchen. Ich weiß wer ihn hat. Dieser Ulf Sanders…da bin ich mir 100%ig sicher!“ kam von Ben. „Das ist mir auch klar. Aber Sie können in Ihrem Zustand nichts machen. Sie können kein Autofahren, Sie können so nicht schießen. Wie wollen Sie dann helfen?“ harkte Kim nach. Ben sah zu Boden. Kim hatte Recht. So konnte er kaum etwas machen. „Ich könnte diesen Tom anrufen und ihn herbestellen. Er wird wissen wie Ulf Sanders reagiert. Er kennt sicher auch Verstecke wo Semir sein könne. Ich muss etwas tun!“ versuchte Ben. Kim sah ihn an. „Wir können genauso gut diesen Rolf befragen. Er war die rechte Hand von Ulf Sanders. Und ich kann mir ehrlich nicht denken, dass er für ihn in den Knast geht. Nehmen Sie ihn sich zuerst vor!“ befahl Kim. Ben nickte. Kim hob den Hörer und orderte den Transport von Rolf Wagner zur PAST an. Dann wandte sie sich wieder an Ben. „Sie werden das Revier nicht ohne mich verlassen!“ befahl sie Wieder nickte Ben. „Was ist mit Niklas? Wo ist er, während Dieter seinen Dienst macht?“ fragte er nach. „Er ist bei Andrea. Ihm geht es bis auf die Gehirnerschütterung gut. Die Prellungen werden wieder heilen.“ lächelte Kim beruhigend. Ben nickte. „Okay….“ gab er zufrieden zurück. Bei Andrea war Niklas gut aufgehoben. „Ich muss Andrea noch sagen, was passiert ist..“ erklärte er bevor er den Raum verließ. „Das ist bereits geschehen. Sie kam gerade rein, als Dieter und Niklas mir erzählten, was passiert ist. Sie ist völlig fertig und Susanne ist bei ihr um sie zu unterstützen.“ gab Kim zurück. Ben sah zu Boden. Scheinbar gab es nicht viel zu tun. „Wo sind die Akten zu dem Fall? Ich würde mich gern einlesen.“ Bat er. Kim nickte „Zum Teil sind sie bereits auf dem Server und den Rest hat Semir auf dem Schreibtisch liegen. Ben..wenn Ihnen schlecht ist, dann legen Sie sich in den Bereitschaftsraum, ist das klar?“ fragte sie. Ben nickte nur und ging dann in das Büro, was er mit Semir teilte. Er ließ sich auf seinen Stuhl fallen und stützte die Arme auf den Schreibtisch ab. Seinen Kopf ließ er auf seine Hände sinken. Dann stöhnte er leise. Der Kopf dröhnte ihm. Nur kurz schloss er die Augen und holte tief Luft, als ihn die Übelkeit überfiel. Er brauchte eine kurze Weile um sie zu bekämpfen.

    Ayda sah Niklas an, der auf der Couch lag und an die Decke starrte. „Weißt du wo mein Papa ist?“ fragte sie neugierig. „Nein, Kleines…das weiß ich nicht, aber Ben wird ihn finden.“ sagte er sanft. „Aber wo ist Ben denn?“ kam die nächste Frage. „Er ist im Krankenhaus. Aber er kommt sicher ganz bald her. Und er bringt den Papa mit..“ lächelte Niklas. „Bist du sehr krank?“ harkte Ayda nach. Niklas lächelte. „Nein…ich habe nur Kopfschmerzen und der Doktor hat gesagt, ich soll liegen. Ich will aber nicht. Ich will lieber helfen, den Papa zu finden.“ erklärte der Junge. „Das kannst du gar nicht. Du bist ja noch gar nicht so groß wie Papa oder Ben. Und wenn der Doktor sagt du sollst liegen bleiben, dann musst du das auch tun. Papa macht auch nie das, was der Doktor sagt und dann liegt er im Krankenhaus. Das ist immer so. Weißt du Mama und Papa haben heute Morgen am Tisch gestritten. Die haben sich richtig angebrüllt. Emi und ich haben Angst bekommen. Und dann ist Papa wütend raus. Der hat die Tür geknallt und uns hat er das verboten.“ erzählte Ayda. „Warum haben die sich denn gestritten, weißt du das?“ harkte Niklas nach. „Nein…aber ich glaub Papa war wieder böse. Sicher hat er wieder etwas gemacht, was Mama nicht will und deshalb hat Mama nicht mit ihm geredet. Ich kenne das schon…Mama kann sehr stur sein.“ meinte Ayda altklug. Niklas musste lächeln. Doch diese Erzählung erinnerte ihn auch wieder an seine Vergangenheit. Streit zwischen den Eltern. Er hätte alles gegeben, wenn es mal keinen Tag gab, an dem sich seine Eltern stritten. „Weißt du…manchmal ist es eben so, dass die Erwachsenen sich streiten. Da kannst du nichts dran ändern, aber bei deiner Mama und deinem Papa ist es sicher bald wieder gut.“ versprach er und strich dem Mädchen über die langen Haare. „Aber Mama weint jetzt. Susanne hat mich rausgeschickt aber ich weiß dass Mama weint. Weil es ihr leid tut, das sie sich mit Papa nicht versöhnt hat. Ich will doch helfen. Sie ist so traurig und das tut mir weh…“ beklagte Ayda sich. „Ja…Auaua…“ mischte nun auch Emily mit. Niklas warf die Decke zur Seite und setzte sich hin. Kurz wurde ihm schwindelig. „Wisst ihr was…wir drei spielen jetzt was miteinander. Worauf habt ihr Lust?“ fragte er. „Geht es dir denn gut? Wir könnten das Angelspiel spielen. Da kann Emi mitmachen…“ schlug Ayda vor. Niklas nickte. „Gut…dann spielen wie das.“ stimmte er zu. „Angn…“ nickte auch Emily.

    @ Elli: Elli, ich meine da nicht verarbeiteten Zorn in deinem leicht agressiven Beitrag gespürt zu haben. Hattest du vielleicht kürzlich mit jemandem Ärger? Aber wach auf, Elli. Es ist nur Ben, den du da so übel verletzen willst.....nur Ben...

    Lol nur keine Sorge...den Zorn verarbeite ich gerade in der nächsten Story...;) Und wo bitte war der Beitrag denn agressiv? Ich bin nicht agressiv!!! Niemals!!! also wirklich.... :D:D:D:D;)

    ich weiß...leider ist es nur Ben...aber wie gesagt, es könnte auch noch dick kommen für Semir. Eheprobleme haben nämlich auch ein Nachteil..sie lenken von der aktuellen SItuation ab und die Gedanken sind nicht bei der Sache.

    „Hören Sie Frau Doktor! Mir geht es gut...ich muss meinen Kollegen finden“ erklärte Ben. „Herr Jäger meine Pflicht ist es, Sie zu untersuchen. Wir haben zwar keine inneren Verletzungen gefunden aber es können immer noch Komplikationen auftauchen. Sie können Ihren Arm eh nicht nutzen. Wie wollen Sie sich dann gegen Verbrecher wehren. Sie würden untergehen. Und Ihre Gehirnerschütterung? Sie müssen lieben bleiben!“ widersprach Dr. Hoffer. Ben sah sie an. „bitte…mein Kollege ist sicher schwerer verletzt als ich. Ich könnte mir nicht verzeihen, wenn er…er hat doch Familie…“ versuchte er. „Nein! Sie bleiben hier liegen.“ Schüttelte sie energisch den Kopf. „Das ist Freiheitsberaubung! Ich unterschreibe Ihnen auch, dass es auf eigene Verantwortung passiert. Sie brauchen nichts befürchten.“ sagte er nun mit einem scharfen Ton. Geraldine Hoffer zog scharf Luft ein. „Also gut…wenn Sie es unbedingt wollen. Aber wenn Sie zusammenbrechen, dann machen Sie mir bitte keine Vorwürfe!“ knurrte sie undverschwand. Nur wenig später kam sie mit einem Papier wieder. Ben kannte den Inhalt und unterschrieb. Dann packte er seine Sachen und rief in der PAST an. Zu seiner Verwunderung hatte er Kim am Apparat und nicht Susanne. „Ähm..Chefin..Ben hier. Ich wollte eigentlich Dieter bitten mich abzuholen..“ erklärte er. „Sind Sie soweit in Ordnung? Sind Sie dienstfähig?“ harkte Kim Krüger nach. „Ja…“ gab Ben kurz und knapp wieder. „Sieht das der Arzt genauso?“ fragte Kim weiter. „Nun ja….doch….eigentlich schon..“ erklärte Ben. „Eigentlich? Ben! Sie können uns nicht helfen, wenn Sie nur eigentlich dienstfähig sind!“ fauchte Kim. Ben schloss genervt die Augen. „Semir ist verschwunden und ich will ihn suchen! Davon hält mich niemand ab. Also…holt Dieter mich jetzt ab oder muss ich mir ein Taxi rufen?“ fauchte er ins Telefon. „Also gut…ich schicke Ihnen einen Wagen. Aber Sie werden nur Innendienst machen und unter meiner Aufsicht stehen!“ befahl Kim. „Ja Chefin…“ knurrte Ben. Er musste klein beigeben, damit er hier überhaupt rauskam. Kim Krüger hätte ihn vermutlich lieber als Bett gefesselt. Aber er konnte nicht hier liegen und warten, während Semir wer weiß was durchmachte. Er legte auf und schleppte sich mühsam zum Fahrstuhl. Immer wieder wurde ihm schlecht und die Welt um ihn drehte sich, doch Ben biss die Zähne zusammen. Er musste hier raus und Semir suchen. Das war er seinem Freund schuldig.

    Semir kam langsam zu sich. Er sah sich um und stöhnte auf, als er sich bewegte. Seine Augen ließen sich nicht öffnen und er spürte den Grund. Blut...es klebte an seinen Lidern und dann kam die Erinnerung. Der Unfall! Er wollte seine Beine anziehen und stieß einen Schmerzschrei aus. In seinem linken Bein loderten die Schmerzen wie ein Inferno. Ihm wurde regelrecht übel davon. Ben? Was war mit Ben und Niklas? Was zum Teufel war passiert? Nur Bruchstücke der Erinnerung kamen ihn in den Kopf. Männer...da waren doch Männer, die ihn aus dem Wagen zerrten. Er dachte noch, dass sie helfen wollten, aber dann stürzte er in die Dunkelheit. Sanders...Ulf Sanders... Nur er konnte so grausam sein und diese hilflose Situation ausnutzen. „Hallo Gerkan...na auch wieder unter den Lebenden?“ kam wie zur Bestätigung die Stimme des Mannes. „Wo ist mein Kollege und der Junge?“ fragte Semir leise. „Oh…da muss ich dir leider sagen, dass sie wohl tot sind. Nachdem wir dich aus dem Wagen geholt haben, ist der Rest deines Fahrzeuges explodiert. Keine Helfer in der Nähe. Hat einfach Bumm gemacht..“ lachte Ulf Sanders. „Was wollen Sie von mir?“ harkte Semir nach. Er ließ sich seine Verzweiflung nicht anmerken. Ben war nicht tot…das konnte nicht sein. Er fühlte dass sein Freund und Kollege noch lebte. Ulf Sanders wollte ihn sicher fertig machen. Wieder spürte der das Pochen. Er versuchte das verletzte Bein möglichst nicht zu bewegen und so zu legen, dass es erträglich war. „Du weißt genau, was ich will. Wenn deine Kollegen nicht auf dem Schrottplatz aufgetaucht wären, dann wäre meine Rache erledigt gewesen und du wärst tot! Jetzt aber ist noch mehr Wut in mir. Wut über dich und auch über Tom. Den werde ich mir auch kaufen und dann werdet ihr gemeinsam sterben. Aber jetzt werde ich mich erst einmal um dich kümmern.“ verspracht Ulf. Semir senkte den Kopf. Er war diesem Mann ausgeliefert. „Hey Ulf! Ich hab alles…ich kann ihn jetzt versorgen. Morgen kannst du ihn dann immer noch zusammenschlagen. Macht doch mehr Spaß wenn er auch sieht was du mit ihm vorhast oder?“ drängte sich nun eine Stimme dazwischen die Semir noch nie gehört hatte. „Hast Recht…okay…versorg ihn.“ maulte Ulf und zog sich scheinbar zurück. Dafür spürte Semir andere Hände an ihm. „Okay…und du hältst besser still. Ich kann nämlich auch wütend werden, wenn du eine falsche Bewegung machst…“ warnte ihn der zweite Mann. „Mein Bein....was ist mit meinem Bein?“ wollte Semir wissen. „Das ist gebrochen. Aber daran kann ich nichts machen. Ich werde es wenn du brav bist schienen, aber mehr geht nicht.“ erklärte der zweite Mann.

    Was denn, susan? Ich bin unschuldig, die Elli hat angefangen.

    GAR NICHT!!!! :) Ich habe nur gesagt, das mir der gefällt-mir - button fehlt. (und nun ja... das Ben ruhig sterben könnte, aber das ist eher Nebensache...;).)

    Schade...jetzt ist Ben gerettet und sonst nichts passiert. Ich dachte wirklich hier ist ende....Chris du scheinst weichgespült worden zu sein. ;) Aber vielleicht wird Semir ja noch etwas von diesem Joe gegängelt oder der geht ins KH und beendet seine angefangene Arbeit. Mal sehen was kommt wenn es kommt. Ich will Blut sehen...viel Blut....das mit dem Brenneisen, war doch noch nichts. Ich hätte noch draufgeschlagen und gefragt ob es weh tut. :D:D

    Ulf und Thomas legten den reglosen Körper des Hauptkommissars in die Ecke der großen Halle und fesselten die Arme auf dem Rücken. Ein Seil was Ulf dem Mann um den Hals legte erschrak Thomas etwas. „Was hast du vor? Soll er sich selbst erwürgen?“ fragte er nach. „Nur wenn er sich zu viel bewegt.“ Grinste Ulf. Thomas untersuchte den bewusstlosen. „Das wird er mit Sicherheit nicht. Sein Arm ist gebrochen, wenn ich es richtig deute. Und sein Bein sieht auch übel aus. Siehst du die Beulen unter der Haut? Das sind die Knochen. Das ist eine offene Fraktur...“ erklärte Thomas „Hey…nur weil du ein Semester Medizin studiert hast, bist du kein Doc. Also lass den Quatsch…oder warte…ja…das ist viel besser… Du wirst ihn so herstellen, dass es ihm gut geht…also gut genug, dass er verfolgen kann, was ich mit ihm mache. Aber nicht so gut, dass er sich wehren kann. Ich werde ihn langsam fertig machen…“ grinste Ulf böse. Thomas zog die Schultern hoch. „Klar…kein Ding. Ich muss nur ein paar Sachen in der Apotheke besorgen.“ meinte der junge Mann und verschwand. Ulf sah ihm nach. Doch dann wandte er sich wieder Semir Gerkan zu, der scheinbar langsam zu sich kam. Er packte den noch immer halb bewusstlosen Mann am Kinn und drückte den Kopf hoch. „Willkommen in der Hölle mein Freund. Nun fängt der Ernst des Lebens für dich an. Du wirst jede Sekunde die Mark gelitten hat vielfach bereuen. Ich werde dich schön langsam umbringen und dann werde ich dich wieder in die Presse legen. Und ich schwöre dir, diesmal wirst du nicht gerettet werden.“ verhöhnte er und ließ den Kopf los. Semir Gerkan stöhnte leise auf. Ob er es nun mitbekommen hatte, was er da sagte oder nicht, war Ulf egal. Er würde es auf jeden Fall zu spüren bekommen. Ulf drehte sich um und verließ diesen Raum. Er musste sich einen Plan ausdenken, Einen Plan wie man diesen Bullen so richtig fertig macht und dann musste er sich Tom kaufen. Dieser Sun dachte doch allen Ernstes er könnte ihn verarschen. Dieser Schwachkopf. Er war ein Nichts. Und er wird auch ein Nichts bleiben. Sue war bereits dort wo sie ihre Arbeit verrichtete. Ulf lachte hämisch als er an das Mädchen dachte. Sie hatte wirklich geglaubt, dass er alles für sie tun würde. Ja sicher….das würde er tun…aber vor allem hatte er sie dazu gebracht nun für ihn zu arbeiten. Als Nutte. Eingeritten war sie ja und sie würde sich nicht gegen die Freier stellen, denn da war die Angst, dass er sie noch einmal schlägt zu groß.

    „Haben wir eine Vermutung wer die Entführer sind?“ wollte Kim wissen. „Nein..aber der Wagen sah grausam aus. Semir muss verletzt sein und…“ während Dieter erzählte, drehte er sich zur Tür. Im Rahmen stand Andrea und sah ihn an. „Was…Was ist mit Semir?“ fragte sie leise. Kim stand auf. „Er hatte einen Unfall…“ erklärte sie. Andrea nickte „Ist er schwer verletzt?“ harkte sie nach. Kim sah zu Boden. „Ist er schwer verletzt?“ wiederholte Andrea die Frage nun etwas schärfer. „Das wissen wir nicht. Er ist verschwunden. Niklas sagte aus, dass zwei Männer ihn aus dem Unfallwagen gezogen haben und wegbrachten.“ erklärte Dieter nun. Andrea fühlte wie sich der Boden bewegte. Sie schwankte. „Oh mein Gott..“ stieß sie aus. „Kommen Sie Frau Gerkan…setzen Sie sich...“ hörte sie Kim sagen. Andrea weinte leise. „Ich…ich hätte ihm verzeihen sollen, dann wäre es sicher nicht zu einem Unfall gekommen. Er war doch so wütend...“ kam von ihr. Kim hockte sich vor ihr hin. „Es war doch nicht Ihre Schuld. Der Wagen wurde laut Ben manipuliert. Es war eine Falle. Wir finden ihn. Das verspreche ich Ihnen. Wir werden ihn finden.“ redete Kim auf sie ein. Andrea nickte. „Ja sicher…die Frage ist nur wie…“ kam schluchzend von ihr. „Was ist mit Ben und Niklas?“ hängte sie an. „Ben liegt im Krankenhaus. Er hat eine schwere Gehirnerschütterung, Schnittwunden im Gesicht und einiges an Hämatome. Außerdem eine ausgekugelte Schulter. Niklas ist wohl am besten davon gekommen. Er hat lediglich Prellungen und eine leichte Gehirnerschütterung.“ gab Dieter zurück. „und Semir? Wissen wir wenigstens wie schwer er verletzt ist?“ harkte Andrea erneut nach. Kim schüttete den Kopf. „Dieter…ich will nach Hause…mir ist schlecht und ich will mich hinlegen..“ mischte nun auch Niklas sich ein. „Ich kann jetzt hier nicht weg. Du wirst warten müssen.“ gab Dieter zurück. Andrea stand auf und nahm ihren Autoschlüssel. „Ich werde jetzt die Kinder abholen und Niklas mitnehmen. Er kann sich bei mir ausruhen. Dieter muss Semir finden…ich zähle auf dich!“ gab sie kühl zurück. Doch jeder hier im Raum wusste, dass dies nur gespielt war. „Du fährst sicher keinen Wagen. Ich werde euch zu dir fahren. Wir werden die Kinder abholen und dann zu dir fahren Andrea. Chefin… ist es in Ordnung, wenn ich mich um Andrea kümmere?“ fragte Susanne. Kim nickte. Nur wenig später waren Niklas, Andrea und Susanne verschwunden. Kim sah zu Dieter. „Dann wollen wir mal anfangen. Sie fahren in die KTU um zu sehen was Hartmut herausgefunden hat. Ich will das der Wagen in alle Einzelteile gelegt wird!“ forderte sie. Dieter nickte und verschwand nun ebenfalls.

    Ryo hörte die Schüsse. „Dieser verdammte Mistkerl…warum hält er sich nicht raus, wie wir es wollen?“, stieß er wütend aus. „Wir sollten uns darum kümmern. Da hinten ist Satoshi!“, kam von seinem Nebenmann. Ryo sah hin. „Sehr gut...ihr wartet hier!“, befahl er seinen Gefolgsleuten und rannte auf Satoshi zu. Er kam sehr nahe heran. „Hallo Satoshi!“, sagte er als er hinter ihm stand. Satoshi sah ihn erschrocken an. „Ryo!!“, kam aus seinem Mund. „Lass uns etwas gehen, alter Freund, und tu bitte nichts unbedachtes…“, ermahnte Ryo ihn. Er nahm Satoshi die Waffe einfach aus der Hand und dieser wehrte sich nicht einmal. „Ryo…ich…hör zu...“, versuchte er ein Gespräch anzufangen. „Die Yakuza ist sehr böse auf dich…du hast die Oberhäupter enttäuscht und deshalb bin ich da….du weißt, was nun ist. Aber ich gebe dir die Chance deine Ehre wieder herzustellen….“, lächelte Ryo ihn an. Satoshi sah ihn an. Er wusste genau was Ryo meinte… Harakiri…es war der einzige Weg. „Du wirst es tun...nicht hier…aber du wirst…denk an den Rest deiner Familie… Du willst doch, dass sie nicht leiden müssen in der fernen Heimat oder?“, lächelte Ryo ihn an. Satoshi nickte. „Ich….Ryo...bitte...lass sie in Ruhe…bitte…“, flehte er. „Wenn du es getan hast, dann brauchen sie die Yakuza nicht fürchten….wir werden uns darum kümmern…“, erklärte Ryo ihn. Satoshi atmete tief durch. „Also gut…wie?“, wollte er wissen. „Hier auf dem Flughafen kommt es nicht gut, wenn man mit dem Schwert zusticht...es sind ja auch Kinder hier...nimm diese Kapsel…jetzt…!“, forderte Ryo auf und reichte ihm eine. Satoshi nahm sie und legte sie in den Mund. „Beiß zu!“, forderte Ryo ihn auf.

    Semir sah die Gruppe der Japaner in der Menge stehen. „Verdammt…sie haben ihn…wir sind zu spät!“, stieß er aus. „Und was jetzt? Wenn wir hingehen, dann richten die ein Blutbad an.“, kam von Ben. Semir nickte. „Ist vielleicht doch besser, wenn wir uns raushalten…“, murmelte Semir leise. „Du willst nichts unternehmen? Semir…die bringen ihn um!“, kam überrascht von Ben. „Ben...das sind Samurai…die Kerle sind gefährlicher als ein Skorpion….die lassen nicht mit sich reden...ich weiß es…lass sie es regeln.“, bat Semir erneut. „Nein...das geht nicht…du kannst diesen Kerl dort nicht in den Tod gehen lassen!“, empörte er sich. Da fast alle Passagiere aus dem Gebäude gebracht waren wurde nun auch Ryo auf die Beiden aufmerksam. Er winkte seine Leute zu sich und sprach mit ihnen, dann winkte er Semir und Ben heran. „Und nun?“, wollte Ben wissen. Semir zuckte nur mit den Schultern. „Gehen wir zu ihnen.“, meinte der Deutschtürke und ging auf die Japaner zu, die einen Kreis um etwas gebildet hatten. Ben folgte nur widerwillig und hielt seine Hand dicht an der Waffe. „Herr Gerkhan...sie sollten sich da raus halten und nun haben sie den Samurais schon wieder dazwischen gefunkt.“, fauchte Ryo und sah den Deutschtürken an. „Das ist nun mal mein Job. Geben sie mir Satoshi und dann verschwinden wir wieder...“, knurrte Semir und wollte hinter Ryo sehen. „Nun, ich fürchte, sie kommen zu spät.“, meinte der Samurai und ging einen Schritt zur Seite. Auch die anderen Samurais taten einen Schritt zurück und dann sahen Semir und Ben, was dort am Boden lag. Satoshi lag zusammengekrümmt da, hielt die Hände über Kreuz vor die Brust und sah starr auf die Füße seiner Mörder. Das letzte Zucken war getan und der Japaner lag vollkommen regungslos am Boden. „Wie sie sehen, hat er sich selbst gerichtet...“, meinte Ryo und lächelte zufrieden.

    „Und das soll ich ihnen glauben?“, fauchte Ben und trat einen Schritt auf Ryo zu. „Das müssen sie wohl...sie haben keinerlei Beweise für einen Mord und das wir bei ihrer Chefin in der Wohnung waren, kann man als ein Irrtum auslegen.“, grinste der Samurai. Ben ging den Mann an, packte ihn am Kragen und holte aus. „Ben...nicht...“, stieß Semir aus und hielt Bens Faust fest. Ryo lachte nur und wich einige Schritte zurück. „Sie haben recht, wir können ihnen nichts beweisen.“, zischte der Deutschtürke und sah seinen jungen Kollegen an. „Semir, wir können sie aber nicht so einfach gehen lassen.“, knurrte der Hauptkommissar und sah den Deutschtürken an. „Ben, das müssen wir aber...dieses Mal haben wir verloren.“, kam es nur resigniert von Semir. „Das...das kann ich nicht glauben...Semir, wir sind die Guten, wir gewinnen immer.“, zischte er. „Nun, dieses Mal nicht...leben sie wohl...“, meinte Ryo und stieg über die Leiche von Satoshi rüber, seine Männer folgten und sie gingen zu ihrem Flieger. Für Semir und Ben blieb jetzt nur noch eins zu tun....die Leiche zu beseitigen und den Fall in all seinen grausamen Einzelheiten zu einem Bericht formen. Dabei wollte Ben am Anfang nur japanisch essen gehen und nun waren zwei Familien vollkommen ausgelöscht. Das war die traurige Bilanz des Falles.


    Ende.

    Danke liebe Leser für eure Feeds und schon bald geht es weiter mit einer Gemeinschaftsstory mit Chris.

    Dieter sah der Trage mit Ben nach und drehte sich dann zu Niklas um. „Hey…bist du wirklich in Ordnung?“ fragte er besorgt. Niklas nickte nur. „Dieter….Semir war ganz schön verzweifelt. Er hat geschrien, dass er nicht lenken kann und auch nicht bremsen. Der Wagen wurde immer schneller und…dann hat er sich überschlagen. Ich bin völlig durchgeschüttelt worden. Und dann blieb der Wagen liegen. Ben und Semir waren bewusstlos. Ich wohl auch…aber ich war als erster wach und…da kamen zwei Männer…sie haben Semir aus dem Wagen gezogen und…sind dann weg. Ich habe mich tot gestellt, weil ich Angst hatte…vielleicht …wenn ich…wenn ich …“ kam leise von dem Jungen. Dieter nahm ihn in den Arm. „Du hättest nicht viel tun können. Sie hätten dich auch umlegen können. Nein..es war ganz richtig. Kannst du die Männer beschreiben?“ harkte Dieter sanft nach. Er wollte den Jungen nicht überfordern. Niklas schüttelte den Kopf. „Meine Augen…ich habe sie nicht aufbekommen. Nicht ganz. Ich habe nur Schatten gesehen.“ gab Niklas zu. „Okay…ich geben nur noch Anweisungen und dann fahren wir gemeinsam zur Wache. Du wartest hier auf mich!“ befahl Dieter. Niklas nickte. Dieter ging zur Ärztin. „Ist der Junge wirklich in Ordnung?“ wollte er wissen. „Ja…er hat allerdings eine leichte Gehirnerschütterung und sollte liegen bleiben. Wenigstens zwei Tage.“ gab sie zurück. Dieter nickte. „Dann nehme ich ihn gleich mit.“ meinte er nur und ging nun zu den anderen Kollegen die im Gelände suchten. „Wir können die Suche abbrechen. Der Kollege Gerkan wurde vermutlich entführt. Das hat einer der Insassen ausgesagt. Lasst den Wagen zur KTU bringen! Er muss untersucht werden!“ gab er die Befehle. Anschließend ging er zu Niklas und stieg mit ihm in seinen Streifenwagen. Niklas lehnte den Kopf nach hinten und schloss die Augen. „Ist alles in Ordnung?“ harkte Dieter besorgt nach. „Ja…nur mein Kopf tut weh. Und mir ist schlecht.“ stöhnte der Junge. „Du wirst dich gleich hinlegen und liegen bleiben, bis ich Dienstschluss habe.“ forderte Dieter von ihm. „In der Wache? Wie soll das denn gehen?“ kam erstaunt von Niklas. „Da finde ich schon was..“ wich Dieter aus. Als sie in der Wache ankamen wurde Niklas sofort in das Büro von Kim Krüger gebracht. „Chefin…Niklas hat gesehen, wie Semir entführt wurde. Er ist scheinbar auch verletzt gewesen.“ stieß Dieter aus. „Hast du ein Fahrzeug gesehen?“ wollte die Revierleiterin kühl wissen. „Nein…nur zwei Schatten…“ gab Niklas erneut von sich.

    Nachdem Andrea Ayda in die Schule und Emily in den Kindergarten gebracht hatte, fuhr sie zur PAST. Sie wollte mit Semir reden. Dass er heute so wütend das Haus verlassen hatte war nicht gut, sagte sie sich. So sollte er nicht den Dienst beginnen. Die Straßen waren voll, dennoch schaffte sie es, bis elf dort zu sein. Susanne sah sie an. „Hey…alles okay bei dir?“ wollte sie wissen. „Nein…Semir und ich haben uns gestritten. Wegen seiner Extratour. Ich habe die Nase so gestrichen voll.“ stieß Andrea aus. Susanne nickte. „Kann ich verstehen. Warte… ich versuche mich mal für eine Stunde loszueisen, dann gehen wir einen Kaffee trinken und reden..“ schlug ihre Freundin vor. Andrea lächelte leicht. „Das wäre sicher sehr gut.“ gab sie zu. Susanne stand auf und meldete sich bei Kim für eine Stunde ab. Dann fuhren sie nach Köln zu einem Café welches für seine vielen Sorten berühmt war. „Ich will das nicht mehr. Er denkt nur an sich. Er ist doch nicht allein. Er hat Familie und ich dachte bisher dass wir ihm sehr wichtig sind. Scheinbar ist es ein Irrtum.“ erzählte Andrea mit einem bitteren Ton. Susanne sah sie an und nahm ihre Hände. „Andrea…du weißt doch im Inneren das das gar nicht stimmt. Ihr seid Semir sehr wichtig. Wirklich. Er liebt dich und die Kinder mehr als du denkst. Wenn er davon erzählt wenn Emily Fortschritte macht, dann siehst du einen herrlichen Glanz in den Augen. Er ist richtig stolz auf seine Töchter. Und wenn er von dir erzählt, dann ist so viel Sehnsucht in seiner Stimme. Aber wenn ihr euch streitet, dann seid ihr zwei richtige Kampfhähne. Keiner von euch kann nachgeben oder einlenken. Ihr seid dann Starrköpfe die nur ihr eigenes Ziel verfolgen. Dem anderen weh tun. Wenn du wie du eben erzählt hast, auf seine Entschuldigung eingegangen wärst, dann wäre nicht er der Gewinner gewesen sondern du. Aber so…immer mit dem Kopf durch die Wand. Das gilt für euch beide.“ erklärte Susanne. Andrea lächelte nervös. „Er wollte Niklas und Ben vom Flughafen abholen. Sicher sind sie gleich auch in der PAST.“ hängte Susanne an. Andrea nickte. „Du meinst also ich sollte seine Entschuldigung annehmen und wieder einmal klein beigeben?“ harkte sie nach. Susanne schüttelte den Kopf. „Das habe ich nicht gesagt. Ihr müsst es selbst entscheiden.“ legte sie fest. Andrea seufzte. „Du hast ja Recht. Na komm…lass uns fahren. Ayda hat gleich Schule aus und Emily muss um drei auch abgeholt werden.“ stöhnte Andrea. Susanne nickte. Sie bezahlten und fuhren zur PAST.