Lieben Dank für eure Anteilnahme. Es wird alles wieder gut, das weiß ich. Sie ist in guten Händen und so schnell lassen die sie nicht nach Hause. Aber sie kommt morgen auf normale Sation, nachdem alles wieder läuft.
Beiträge von Elvira
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Auch Semir saß bereits am Frühstückstisch, doch er aß nichts. „Semir…du musst was essen.“ ermahnte Margot ihn. „Ich habe keinen Hunger…“ gab er leise zu. Ben schob ihn ein belegtes Brötchen hin. „Guten Appetit…“ lächelte er. Semir sah ihn an. „Nein…ich will nicht.“ wiederholte Semir. „Semir…Andrea hat die Nacht überstanden. Es kann doch nur etwas Gutes heißen. Und nun sei nicht so stur! Iss und dann fahren wir zu ihr!“ forderte Margot ihn auf. Semir sah sie an und griff dann doch zum Brötchen. Lustlos biss er ab und spülte es mit Kaffee hinunter. Als er fertig war sah er zu Margot. „Zufrieden?“ fragte er gereizt. Margot lächelte und nickte. „Braver Junge...“ lächelte sie. „So…ich muss zum Dienst. Ich werde dir heute Abend alles berichten.“ verabschiedete Ben sich und verschwand. Semir sah ihm nach. „Wir sollten zu Andrea fahren. Ich habe Angst das es ihr nicht gut geht.“ schlug er seiner Schwiegermutter vor. „Ja…nachdem ich den Tisch abgeräumt habe. Die Kinder warten sicher auch schon. „Margot..ich…ich würde gern bei Andrea bleiben, bis sie aufwacht. Könntest du die Kinder allein versorgen?“ wollte er wissen. Margot sah ihn an. „Natürlich…es ist alles in Ordnung. Ich kann mit ihnen auch zu mir nach Hause fahren. Das würde es für dich leichter machen.“ lächelte sie. Semir nickte. „Sicher…nimm sie mir ruhig weg…ist ja auch egal…“ sagte er und kraulte Felix, der ihm auf den Schoß gesprungen war. „Ich will sie dir doch nicht weg nehmen. Aber die Kinder brauchen auch Ruhe. Wenn sie sehen wie fertig du bist, ist es nicht gut für sie.“ erklärte Margot sich. Semir holte tief Luft. „Entschuldige…ich meinte es nicht so.“ gab er leise von sich. Margot hatte sicher Recht, dass die Kinder bei ihm derzeit nicht gut aufgehoben waren. Sie fuhren gegen zehn los und kamen nur wenige Minuten später an. Wieder musste Semir sich die Schutzkleidung anziehen. Und diesmal durfte auch Margot mit rein. Als sie vor Andreas Bett standen sah Semir sie an. „Sie sieht nicht so aus als habe sie Schmerzen oder?“ fragte er. Margot lächelte. „Sie hat sicher keine Schmerzen. Sie schläft tief und fest. Alle Empfindungen sind ausgeschaltet. Sie erholt sich immer mehr.“ beruhigte sie ihren Schwiegersohn. Er nickte. „Ich habe dennoch Angst sie zu verlieren. Was wenn doch noch Komplikationen auftreten? Was wenn sie Schäden behält oder sich nach dem Aufwachen sich nicht mehr an mich oder die Kinder erinnert?“ fragte er besorgt. „Da kann ich Sie beruhigen. Das „künstliche Koma“ ist nur ein mit Beruhigungsmittel herbeigeführter Schlaf und kein wirkliches Koma. Bei einem echten Koma ist es sehr schnell möglich, dass der Schlafende alles was mit ihm passierte vergisst. Beim künstlichen ist es nicht so. Sie wird aufwachen und alles wissen.“ unterbrach eine Stimme.
Semir drehte sich um. Dr. Notegau stand hinter ihm. „Die Nacht ist sehr ruhig verlaufen und die Blutwerte sind auch sehr gut. Die Brandwunden werden sehr gut versorgt. Einige davon sind zweiten Grades und es ist gut möglich, dass es noch nicht einmal Narben gibt. Und selbst wenn..die kosmetische Chirurgie ist mittlerweile soweit, dass man dort sicher einiges machen kann.“ lächelte der Arzt sie an. „Hat es irgendwelche Probleme in der Nacht gegeben? Geht es ihr wirklich gut?“ harkte Semir nach. Notegau nickte. „Ja es geht ihr gut. Sehen Sie…Ihre Frau schläft und hilft so dem Körper sich selbst zu heilen. Gerade bei den Brandwunden ist es sehr gut. Die Lungentätigkeit ist ebenfalls zu friedenstellend und bisher haben wir keine Anzeichen, dass wir dort etwas Schlimmes erwarten könnten.“ lächelte er. Semir nickte. „Das klingt alles sehr schön. Wissen Sie denn schon, wann sie wieder geweckt werden kann?“ fragte Semir weiter. „Das wird noch eine ganze Weile dauern. Ich denke mal noch zwei Wochen. Sie liegt doch erst seit gestern hier. Sie müssen Geduld haben.“ erklärte der Arzt. „Kann ich etwas für sie tun?“ wollte Semir nun wissen Notegau lächelte. „Natürlich…Sie können sogar sehr viel tun. Reden Sie mit ihr. Zeigen Sie ihr, dass Sie da sind. Erzählen Sie ihr von gemeinsamen Erinnerungen. Erlebnisse die Sie verbinden und von den Kindern. Es wird ihr helfen, wenn Sie ihre Stimme hört und das tut sie.“ schlug er vor. „Was soll ich ihr denn erzählen? Ich meine…wir haben so viel durchgemacht…und vielleicht schadet es ihr auch, wenn ich davon erzähle. Vieles haben wir verdrängt oder es sind Fragen unbeantwortet geblieben…“ stöhnte Semir. Notegau sah ihn an. „Genau das ist was ich meine. Erzählen Sie ihr alles, was Ihnen einfällt. Egal was es ist. Es fördert ihren Heilungsprozess.“ stimmte er zu.
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Elvira, deine eigene Schwester liegt auch gerade auf der Intensiv-Station? Das tut mir leid. Da wünsche ich Gute Besserung, und drücke ganz fest die Daumen.
Ja leider Sabrina...seit Samstag schon. Aber sie ist bereits wieder ansprechbar....
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Na,ja,das mit den Todesfällen auf Intensiv-vielleicht schafft die Schwester ja nur Teilzeit und nimmt dann immer die am Wenigsten kritischen Patienten,kann ja sein.Ich sehe ja schon manchmal vorsichtig an mir herunter,ob da nicht ein paar schwarze Flügel unter dem Kittel hervorlugen,aber bis jetzt ist noch alles normal.
Danke Susanne....:) Ich hoffe im Augenblick allerdings, das genau so eine Schwester gerade bei meiner eigenen Schwester auf der Intensiv ist und sie es noch einmal schafft
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Während Semir duschte saßen Margot und Ben im Wohnzimmer. „Er macht mir große Sorgen. Seine Gedanken springen hin und her. Denken Sie, dass er…?“ wollte sie von Ben wissen. Dieser schüttelte den Kopf. „Nein…nicht wirklich. Er spielt uns was vor. Er ist völlig am Ende und er braucht uns jetzt. Dennoch…man kann bei Semir nie sicher sein.“ widersprach er und stand auf. Er ging auf den Flur und kehrte nur wenig später mit dem Ersatzschlüssel des BMWs zurück. „Denken Sie …?“ kam erschrocken von Margot. „Nein…aber sicher ist sicher.“ lächelte Ben. Er setzte sich wieder. „Ich weiß noch wie es Andrea ging, als sein Leben zum ersten Mal in ihrer Verbindung an einem seidigen Faden hin. Hat er Ihnen diese Geschichte mal erzählt?“ wollte sie von ihm wissen. Ben schüttelte den Kopf. „Das hab ich mir schon denken können. Ich weiß leider nicht sehr viele Details nur dass er schwer verletzt wurde. Er lag mehrere Wochen im Krankenhaus und davon eine Woche im künstlichen Koma. Das war vor ungefähr acht Jahren. Damals war er noch mit seinem Partner Tom Kranich unterwegs und wollte auf einer Tankstelle nur etwas einkaufen. Aber selbst solche Sachen brachten ihn in große Schwierigkeiten.“ erklärte Margot. Ben sah sie an. „Semir spricht sehr selten über seine Partner. Von Chris Ritter hat er mir nie viel erzählt und von Jan Richter auch nicht. Aber Tom Kranich sagt mir was. Sie waren sehr eng befreundet oder?“ harkte Ben nach. Margot nickte. „Oh ja…sie waren sehr eng befreundet. Es war auf jeden Fall mehr als nur Partnerschaft. Leider weiß ich keine Einzelheiten außer das ausgerechnet als er einkaufte ein Überfall stattfand. Andrea saß eine ganze Woche an seinem Bett bis die Ärzte endlich Entwarnung gaben. Sie war damals völlig am Ende und wusste nicht mehr ein noch aus. Damals lebte mein Mann noch und Andrea hatte sich völlig mit Semir zerstritten. Es ging damals glaube ich um eine Frau, die Semir den Hof gemacht hatte. Nun ja…er ist auch nur ein Mann. Aber als ich sie darauf ansprach wurde sie wütend und sagte mir, dass sie ihn mehr liebte als ihr Leben. Tja…und da wusste ich, dass ihre Liebe so stark war und sie ihn niemals verlassen könnte. Wo bleibt er denn nur?“ kam erstaunt von Margot. Auch Ben gefiel es nicht, das Semir so lange fort blieb. „Ich sehe mal nach.“ schlug er vor und ging nach oben. Das Wasser lief nicht mehr und die Tür zum Bad war offen. „Semir?“ fragte Ben leise. Es kam keine Antwort. Ben sah in das Schlafzimmer von Semir und Andrea und musste leicht schmunzeln. Semir lag im Bett und hielt Andreas Bild in der Hand. Er schlief tief und fest. Ben ging zurück zu Margot. „Er schläft…“ gab er zufrieden zurück.
Der Rest von Christines Schicht verlief ruhig und gegen sechs machte sie die Übergabe und berichtete ihrer Kollegin Anne was sich ereignet hatte. „Wie geht es den Patienten?“ wollte sie wissen. „Sie war bis auf eine kleine Störung sehr ruhig. Es scheint ihr soweit gut zu gehen. Die Werte sind im normalen Bereich. Ich hoffe sehr, dass sie sich nun schnell erholt.“ erklärte Christine. „Hast du schon eine Blutprobe genommen?“ harkte Anne nach. „Ja…sie ist schon im Labor und die Ergebnisse dürften in einer halben Stunde kommen.“ nickte Christine. Anne lächelte. „Das ist doch schon mal gut. Und wie hat Doris sich in ihrer ersten Nachtschicht geschlagen?“ wollte sie wissen. „Ich muss sagen, sie war nicht übel. Sie hat mir einige Arbeiten abgenommen und das war gut so. So konnte ich mich sehr intensiv um die Patienten kümmern, die es brauchten. Sie ist nicht einmal eingeschlafen.“ lächelte Christine. „und nun wünsche ich dir eine ruhige Schicht.“ verabschiedete sie sich von Anne und verließ die Station. Anne sah ihr nach um kurz darauf ihre Runde zu machen. Zunächst ging sie zu Andrea Gerkan um die Werte zu überprüfen. Auch wenn sie im Tiefschlaf lag, war es wichtig die Patientin zu waschen und außerdem mussten die Wunden versorgt werden. Die Brandwunden wurden mit einer speziellen Salbe versorgt und wieder verbunden. Der Tropf musste getauscht werden, stellte sie schon fast automatisch fest. Sie fühlte den Puls und nickte zufrieden. „Sehr gut..“ lobte sie die schlafende Patientin. Sie tauschte den Tropf aus, über den Andrea Gerkan ihre Nahrung erhielt. „so..wünsche guten Appetit und ich will das du weiter kämpft. Wenn das so weiter geht, dann können wir dich nächste Woche wecken und dein Mann und deine Kinder machen hier Jubelsprünge. Als streng dich an…“ forderte auch sie die schlafende Patientin auf. Sie verließ den Raum und machte die entsprechenden Notizen in der Krankenakte. Dann ging sie zum nächsten Patienten und verfuhr entsprechend der Anordnungen. Tatsächlich kamen gegen acht die Ergebnisse aus dem Labor. Anne lächelte leicht, als sie die Ergebnisse sah. „So kann es eigentlich weitergehen Frau Gerkan.“ Sagte sie leise. Dr. Notegau erschien kurz darauf im Schwesternzimmer. „Sind die Ergebnisse schon da?“ fragte er. „Ja…eben gekommen. Die Werte sind zwar leicht erhöht aber nicht bedrohlich.“ erklärte sie und reichte ihm den Bericht aus dem Labor. Notegau sah ihn sich an und lächelte zufrieden. „Das wird dem Ehemann sicher aufbauen.“ meinte er nur.
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Lol bestell dir doch ein... wozu gibt es denn die Lieferdienste
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Ich hasse es, wenn Essbares in den Geschichten vorkommt.
hmmm also wenn das so ist.....aber dann müsste Ben ja verhungern und das wollen wir doch nicht.
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Schwester Christine ging zu den Betten in der Intensivstation und überwachte die Instrumente. Sie wusste natürlich über den Neuzugang Bescheid und sah sie bedauernd an. „Das werden wir schon hinbekommen, Mädchen. Und wage es ja nicht in meiner Schicht hops zu gehen. Das würde ich dir sehr übel nehmen, hörst du?“warnte sie die schlafende Patientin. Wieder warf sie ein Blick auf die Instrumente. Der Herzschlag war normal, die Atmung verlief ordnungsgemäß und auch sonst gab es keinen Grund zur Klage. „Ich will dass es so bleibt. Denk an deine Kinder…die brauchen dich.“ wiederholte sie ihre Mahnung. Sie verließ das Zimmer und legte ihre Schutzkleidung ab, die sie für diese Patientin extra anziehen musste. Nach ihrer Runde ging sie ins Schwesternzimmer. Dort sah Doris die sie ansah. „Und?“ fragte die Schwesterschülerin. „Alles ruhig. Ich hoffe sehr, dass es so bleibt. Die eine Patientin ist sehr kritisch. Wir müssen ein Auge auf sie haben. Das nächste Mal kommst du mit und schaust es dir an. Dann kannst du was von der Intensivmedizin lernen.“ gab Christine zurück. Ihr passte es gar nicht, das eine Schülerin in ihrer Schicht war. Sie war nicht der Typ um anderen etwas beizubringen. Dafür war ihre Zeit zu kostbar und das der Patienten auch. „Warum magst du mich nicht?“ harkte Doris nach. „Das hast nichts mit dir zu tun. Aber die Klinikleitung weiß ganz genau, dass es hier auf der Intensivstation sehr viel Arbeit gibt, die unsere ganze Aufmerksamkeit benötigt. Da kann ich mich nicht um eine Schülerin kümmern.“ erklärte Christine. Bevor Doris antworten konnte ging der Alarm los. Mit einem Blick sah Christine welche Patientin es war. Sie und Doris rannten los. „Rufen Sie Dr. Notegau an. Er soll sofort kommen!“ forderte Christine die Schülerin auf. Doris nickte und verschwand. Während dessen kontrollierte Christine alle Maschinen. Sie liefen einwandfrei, dennoch gab es Alarm und es musste eine Ursache haben. „Was ist los?“wollte Notegau wissen, der ebenfalls Nachtschicht hatte. „Der Alarm..aber alles ist okay. die Vitalwerte sind in Ordnung.“ kam etwas ratlos von Christine. Dr. Notegau untersuchte die Patientin. „Okay….wir erhöhen die Dosis von dem Schlafmittel. Kann sein, dass sie sich bewegt hat und dadurch sich einer der Kontakte gelöst hat…“ beruhigte der Arzt sie. Christine nickte und tat was der Arzt verlangte. Als Notegau verschwunden war, sah Christine auf die Patientin. „Ich warne dich…nicht in meiner Schicht…ich habe noch keinen Patienten verloren und so soll es auch bleiben.“ forderte sie.
Die Fahrt zu Semirs Haus verlief schweigend. Semir saß auf dem Beifahrersitz und starrte auf die Straße. Ben parkte den Wagen auf der Einfahrt und stieg aus. Semir öffnete seine Tür und stieg aus. Müde und mit schweren Schritten ging er auf die Tür zu und schloss auf. Den Schlüssel warf er wie gewohnt auf das Sideboard. Er ging ins Wohnzimmer und setze sich auf die Couch. Margot und Ben folgten. „Ich werde uns jetzt was zu essen machen…“ schlug Margot vor. Ben nickte dankbar. Er ging zu Semir. „Hey…es wird alles wieder gut werden.“ erklärte er. „Ja sicher…“ nickte Semir. Er stöhnte auf und fuhr mit seinen Händen durch das Gesicht. Margot kam zurück. „so…das Essen ist in zehn Minuten fertig.“ verkündete sie. Semir sah sie an. „Danke, dass du gekommen bist. Ich glaube ohne dich hätte ich es nicht geschafft.“ sagte er leise. „Das ist doch wohl mehr als verständlich. Die nächsten Tage wirst du dich um Andrea kümmern und ich mich um die Kinder. Ich werde erst wieder abreisen wenn Andrea wieder bei dir ist, mein Junge. Wir schaffen es gemeinsam.“ schwor Margot. Semir nickte leicht. „Und jetzt wirst du dich hinlegen und dich ausruhen.“ hängte sie fordernd an. „Ich kann jetzt nicht schlafen!“ lehnte ihr Schwiegersohn ab. „Du sollst dich hinlegen. Semir…der Tag war für uns schwer genug und du musst jetzt Kraft tanken um Andrea die Stütze zu geben, die sie braucht. Ich weiß dass es viel Kraft bedeutet. Ich habe es hinter mir und ich habe diesen Kampf verloren. Damals, als Hans-Hubert im Koma lag. Nur war es bei ihm ein echtes Koma!“ erklärte Margot. In ihrer Stimme lag nun der Ton, den Semir schon bei Andrea Respekt einbrachte, aber von Margot kam er noch einen Ton schärfer. Er lächelte leicht. „Margot…jetzt weiß ich woher Andrea es hat.“ gab er zu. „Was denn?“ wollte sie wissen. „Nichts… schon gut. Ich habe Hunger.“ wich Semir aus. Doch Ben hatte es schon verstanden worauf sein Partner hinaus wollte. Margot ging in die Küche und nur wenig später standen einige Schnitzel auf dem Tisch. Dazu gab es Salat. Ben schlug sofort zu und auch Semir hielt sich nicht zurück. „Das ist wirklich gut.“ gab er zu als er fertig war. „Das will ich meinen.“ kam von Margot. Als sie fertig waren stöhnte Semir auf. „Ich geh duschen…und dann werden wir uns einen Plan überlegen, wie wir diesen Kerl bekommen.“ legte er fest und verschwand in die erste Etage. Margot und Ben sahen ihm hinterher.
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Kann mich gerade nicht erinnern, dass es in den TV Folgen mal Thema gewesen wäre.
es gab mal zu Anfang die Folge zu André Fux Zeiten. " Sonnenkinder." ..wo Katrin, Andreas Schwester in die Fänge der Sekte geriet....
Das Semir sich von der Krankenschwester rauswerfen lässt sollte seine Situation, in einem Gefühlschaos gefangen zu sein und nicht mehr klar denken zu können erläutern. Im Normalfall hätte er es sich bestimmt nicht gefallen lassen. Und ja...Ben fragt ob alles in Ordnung ist....:)
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Er öffnete die Tür leise und hörte wie Ayda immer noch erzählen. „Emi hat nur eine kleine Wunde aber mir tut mein Kopf weh. Oma…geht Mama jetzt zu Opa?“ wollte sie wissen. Semir schluckte schwer und sah Ben an. „Nein natürlich nicht. Mama schläft nur, damit ihr Körper wieder heilen kann. Das muss man, denn wenn Mama sich zu viel bewegen würde, dann kann das nicht heilen. Du wirst sehen. Morgen oder übermorgen ist Mama wieder wach und dann können wir sie besuchen gehen. Und so lange werde ich bei euch sein. Wir werden spielen gehen und in den Zoo und ins Hallenbad…“ zählte Margot auf um die Kinder zu beruhigen. „Mama wollte doch auch mitgehen.“ beklagte Ayda sich. „Mama…gen…“ kam auch von Emi. Margot lächelte. „Bald ihr Lieben. Und jetzt werdet ihr schlafen. Morgen komme ich wieder und dann spielen wir was Feines, Ja…?“ fragte die Oma. Ayda legte sich brav hin. „Darf ich nicht zuhause schlafen? Ich bin doch gar nicht krank…“ wollte sie wissen. „Nein….heute musst du hier schlafen. Sei brav. Ich bin morgen wieder da.“ beruhigte Margot sie. In diesem Moment war Semir seiner Schwiegermutter dankbar, dass sie da war. Er atmete tief durch und betrat das Zimmer. „Oma hat Recht. Ihr müsst schlafen und dann dürft ihr bald zu Mama...“ bestätigte er. Ben hatte auch Recht, er musste für Emily und für Ayda stark sein. Und er musste den Täter bekommen. Diese Tat musste geahndet werden. Er musste den Täter stellen. Schnell gab er den Kindern einen Kuss und verabschiedete sich. „Seid brav ja…“ mahnte er liebevoll. „Sind wir immer Papa…Sag der Mama das wir sie ganz doll lieb haben.“ gab Ayda zurück. Sie verließen alle das Zimmer. Vor dem Fahrstuhl dort wo die Kinder nichts mehr hören konnten sah Kim Krüger alle an. „Wir sollten jetzt auch fahren und zur Ruhe kommen. Sie Semir fahren mit Ihrer Schwiegermutter nach Hause und erholen sich von dem Schock. Sie Ben, passen auf, dass er nichts anderes macht. Susanne und ich fahren zurück ins Büro und treiben die Ermittlungen voran. Die Ermittlungen in diesem Fall werde ich übernehmen!“ legte sie in ihrem normalen Befehlston fest. Semir fixierte sie. „Denken Sie dass ich mich einfach so hinlegen kann und schlafen während ein Erpresser dabei ist Menschen zu töten?“ fauchte er wütend. Kim nickte. „Ja das denke ich. Sie werden derzeit von Ihrer Frau mehr gebraucht als zuvor. Seien Sie für sie da. Kümmern Sie sich um sie. Ich drücke Ihnen alle Daumen und hoffe sehr, dass bald wieder alles in Ordnung ist.“ lächelte Kim. Semir sah zu Boden. Bisher hatte er Kim Krüger immer für kalt und berechnend gehalten, doch nun zeigte sie Gefühl. „Danke Chefin. Aber ich werde mich ganz sicher nicht so abspeisen lassen. Ich werde mir den Typen schnappen!“ stieß er aus.
Kim schüttelte den Kopf. „Nein…das werden Sie nicht! Sie sind bis auf weiteres beurlaubt. Sie müssen sich um Ihre Frau kümmern! Sie können ohnehin nicht ermitteln, da Sie befangen sind und Sie wissen genau, was die Vorschriften aussagen!“ gab Kim leise gepresst zurück, doch man hörte aus diesen wenigen Worten ihre Wut heraus. „Mir sind die Vorschriften egal. Da sind zwei Kinder, die ihre Mutter vermissen und ich werde den Kerl finden, der meiner Frau das angetan hat, darauf können Sie sich verlassen!“ gab Semir ebenso wütend zurück. Sie betraten den Fahrstuhl und fuhren runter. Kaum waren die Türen auf, rannte Semir raus. Ben versuchte ihn noch zu halten, doch es war zu spät. „Suchen Sie ihn und halten Sie ihn von Dummheiten ab!“ forderte Kim auf. Ben lächelte leicht. „Keine Sorge…ich habe die Autoschlüssel und bringe ihn zur Vernunft.“ gab er zurück und rannte hinter Semir her. Er wusste genau, das Semir nicht zu Fuß abhauen würde. Sicher stand er am Wagen und fluchte, dass er keinen Schlüssel hatte. Kaum war er angekommen sah er Semir auf der Motorhaube sitzen. Er saß einfach da. „Semir…?“ fragte er. „Was für ein Ehemann bin ich? Ich konnte meine Familie nicht einmal vor diesem Verbrecher schützen. Ich bin ein Versager in dieser Linie und….werde nun dafür entsprechend gestraft indem ich meine geliebte Frau verliere…“ gab Semir leise von sich. „Das ist nicht wahr. Du konntest doch nichts dafür, dass Andrea zur falschen Zeit am falschen Ort ist.“ versuchte Ben. „Nein…du verstehst mich nicht. Ich wollte den Wagen volltanken, bevor sie fuhren. Ich hätte im Wagen sitzen sollen, als dieser verdammte Sprengsatz hochging. Ich…verstehst du ich!“ stieß Semir aus. „Semir…was hätte es denn gebracht? Dann wäre es vielleicht auf dem Rückweg passiert? Was hättest du dann getan?“ harkte Ben nach. Semir zog die Schultern hoch. „Ich weiß es nicht. Ich will nicht zuhause sitzen und warten bis Krüger oder du den Typen haben?“ Semir sah ihn an. „Nein…du wirst bei Andrea am Bett sitzen und mit ihr sprechen. Du wirst für sie da sein, verstehst du… du musst für sie da sein. Andrea würde auch an deinem Bett sitzen, wenn du im Koma liegen würdest. Denk doch mal nach…das Koma ist künstlich erzeugt worden. Sie ist nicht reingefallen. Es ist kontrolliert um ihren Körper bei der Heilung zu unterstützen.“ erklärte Ben. Semir seufzte auf. „Und nun lass uns nach Hause fahren und etwas schlafen. Es wird uns allen gut tun.“ setzte Ben nach. Semir nickte. „Vielleicht hast du Recht. Aber ich will über jeden Schritt informiert werden! Du wirst für die Zeit bei mir wohnen damit du mir auch nichts verheimlichst!“ forderte Semir seinen Freund ernst auf. Ben klopfte ihm nur auf die Schulter und schloss den Wagen auf. Mittlerweile waren auch die Frauen am Wagen angekommen.
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„Verdammt! Der Schlüssel ist nicht hier!!“, stieß Dieter aus. „Wir müssen den Wagen aufbrechen! Wir müssen den Schlüssel finden oder aufbrechen!!“, kam von Hotte. „Ja sicher und wie? Wir müssen suchen! Hotte vielleicht liegt der Schlüssel irgendwo hier in der Nähe…im Gebüsch oder im Gras!“, schlug Dieter vor. Hotte nahm ein Brecheisen aus dem Porsche. „Das dauert zu lange. Semir bekommt keine Luft im Kofferraum und so wie er sich anhört, ist er geknebelt und vermutlich sogar gefesselt! Komm…mir egal, ob der Wagen dann in die Werkstatt muss!“, gab er von sich und setzte das Werkzeug an. Es dauerte nur wenige Augenblicke bis der Deckel hoch sprang. „Oh mein Gott…Semir!! Warte…ganz ruhig… Dieter und ich holen dich raus…Warte….“, stammelte Hotte und zerrte Semir den Sack vom Kopf. Er nahm ihm den Knebel ab. „Bist du soweit okay?“, fragte er sofort besorgt. „Danke…geht schon…“, kam von Semir. Nachdem ihm die Fesseln gelöst wurden, kletterte er mit Hilfe von Dieter aus den Kofferraum. „Diese verdammten Mistkerle…“, stieß Semir wütend aus. „Was ist passiert?“, wollte Hotte wissen. „Ich weiß es nicht genau…ich bin vom Kloster weg und….mir wurde schwindelig. Dann wurde ich von zwei Typen bedrängt, die mir drohten. Ich sollte die Ermittlungen einstellen. Der Abt…im Kloster wurde von der Glocke erschlagen. Er hat mich zur Seite gestoßen und er selbst…“, erzählte Semir, ohne Zusammenhang. „Komm… erst einmal fahren wir dich zum Arzt. Der soll dich durchchecken.“, befahl Hotte. „Nein…ich brauch keinen Arzt. Das einzige, was verletzt ist, ist mein Ego…“, knurrte Semir. „Andrea macht sich Sorgen. Wir sollen sie auf jeden Fall anrufen.“, erinnerte Dieter seinen Dienstpartner. „Oh stimmt.. willst du es selbst machen, Semir?“, wandte Hotte sich an ihm. „Ja ….sicher….mach ich… wo ist mein Handy?“, Semir durchsuchte seine Taschen. „Warte… ich klingele es mal an. Da wir mit deinem Signal dich gefunden haben, ist dass ne Kleinigkeit…“, lächelte Dieter und drückte Semirs Nummer. Tatsächlich klingelte es unweit vom Auto. Nur wenig später hatten sie Schlüssel und Handy gefunden.
Stefan sah Martin an. „So….erledigt. Der wird sich hüten, etwas zu tun. Was hast du? Du siehst du besorgt aus.“, meinte er zu ihm. Martin nickte. „Dieser Ben… er scheint mir nicht ganz koscher zu sein. Irgendwas stört mich an ihm. Ich hatte als die Glocke gefallen war, gemeint, er hat den Bullen mit Vornamen angesprochen. Ich bin mir nicht sicher, aber…ich glaube die kennen sich.“, murmelte Martin. Stefan sah ihn erschrocken an. „Wenn das so ist, dann ist er eine Gefahr für uns.“, ermahnte er ihn. Doch nun lachte Martin plötzlich. „Sehe ich nicht so. Wer hat die Glocke geläutet…Ben… wer hat den Abt getötet… Ben… er wird sicher nicht zur Polizei gehen. Ich habe sogar vor ihn in unseren Plan einweihen… Und er wird dann mitmachen. Wenn nicht…dann werde ich ihn anzeigen…so werde ich es ihm sagen.“, gab Martin bekannt. „Du willst einen Bullen, falls er einer ist, einweihen? Das kostet uns den Hals! Das kannst du nicht machen!!“, stieß Stefan aus. „Doch…nur keine Sorge…. Wenn er wirklich mit dem Bullen befreundet ist, dann wird er das tun, was wir sagen. Das Druckmittel werden wir schon noch finden. Was meinst du, tut er alles, um seinen Freund zu schützen?“, lachte Martin. Stefan zog die Schultern hoch. „Ich weiß nicht…vermutlich alles. Aber erst müssen wir sicher gehen, dass er kein Bulle ist. Wie willst du das herausfinden?“, wollte er wissen. Martin lachte leise. „Nur keine Sorge… das werde ich schon noch…“, versprach er.
„Andrea… es geht mir gut… wirklich…mir ist nichts passiert.“, gab Semir geduldig durch das Telefon. „Nein… nein… es ist nicht nötig. Bleib du mit Aida daheim. Ich bin okay…ja…versprochen….ich bin heute Abend pünktlich zuhause…ja…dann werde ich dir alles erzählen…ja sicher…ja mein Schatz…ich liebe dich auch…“, Semir beendete das Gespräch mit verdrehten Augen. „Also was genau ist passiert?“, wollte nun auch Kim Krüger wissen .Semir wollte gerade zur Antwort ansetzen, als sein Handy erneut klingelte. „Hartmut…was gibt es?“, fragte er sofort. „Ja… okay… ja ich komme…bis gleich…“, Semir beendete das Gespräch. „Chefin… Hartmut hat die Daten entschlüsselt…ich muss hin….danach erzählte ich was passiert ist…“, versprach Semir und verschwand ehe Kim Krüger etwas sagen konnte. Nur eine viertel Stunde später stand er bei Hartmut. „Okay...erkläre mir bitte, was wir da sehen…“, bat Semir. „Also…. Hier steht zum Beispiel Reuthergasse 82, Düsseldorf. Das Besondere daran ist, das in der zweiten Abteilung der Daten ein Hinweis steht… „Heiße Sanierung“ . Ich denke, du weißt was das heißt oder?“, fragte Hartmut. Semir nickte „Ja meistens Versicherungsbetrug. Was hat das mit Dormagen zu tun?“, wollte er wissen „Nun… ich habe mir die Arbeit gemacht und das für dich mal alles zusammen gefasst. Wie willst du es haben… die lange oder die kurze Version?“, grinste Hartmut. „So… das ich es verstehe…“, gab Semir zurück. „Also… gut… die mittlere… wir haben hier verschiedene Beträge…ich nehme an es ist Schwarzgeld. Damit ist so ziemlich jedes hohe Tier in Köln und Düsseldorf geschmiert worden. Alles steht hier drin, Namen, Höhe, Bankverbindung. Dann haben wir einen Haufen Daten mit Adressen….die bin ich auch durch gegangen. Es waren zum größten Teil Wohnhäuser die abgerissen oder eben heiß saniert wurden. Diese Grundstücke sind dann verkauft worden … natürlich mit Gewinn…“, erzählte Hartmut weiter. „Weißt du an wen?“, wollte Semir wissen. „An ein Konsortium von verschiedenen Persönlichkeiten.“, erwiderte Hartmut und reichte Semir die Liste.
Semir sah sich die Liste an. „Wow, ganz schöne Persönlichkeiten.“, staunte der Deutschtürke und drehte die Liste immer wieder in seinen Fingern um. „Man, da habe ich ja ganz schön zu tun.“, dachte er und verließ Hartmut wieder. „Wie wäre es mit einem Dankeschön? Nein, das scheint der Herr Hauptkommissar nicht hinzubekommen...“, stöhnte Hartmut nur und ging wieder an seine Arbeit. Semir ließ die Namen auf der Liste von Susanne überprüfen. „Semir... hier ich hab hier was Interessantes für dich.“, meinte sie nach einer Weile und brachte ihm die Liste ins Büro. „Was ist das?“, wollte Semir wissen. „Das sind die Namen des Konsortiums. Ne ganze Menge ... hier, Gernot Wild hat das Konsortium gegründet, trat dann aber ab und scheint nun die graue Eminenz im Hintergrund zu sein.“, erklärte die Sekretärin. „Seine Freunde scheinen die zerstörten Häuser gekauft zu haben und konnten dann ihre eigenen Projekte auf den Grundstücken bauen. Dormagen hatte ihn daraufhin als Baudezernent entlassen und ihn nicht in sein Ministerkabinett aufgenommen.“, erklärte sie. „Na dann werde ich doch mal hinfahren und dem guten Herren auf den Zahn fühlen.“, meinte Semir und schnappte sich seine Jacke.
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RTL: 12.07.2012 20:15 Formel Zukunft
RTL Crime: 10.07.2012 21:00 Um jeden Preis
21:50 Wer Wind sätRTL Nitro: 07.07.2012 20:15 Tina und Aysim
21:05 High Speed -
Wir haben uns jetzt auch mal schlau gemacht und von der Produktionsfirma erfahren, das es mit Sicherheit noch gar nicht feststeht, aber nach Auskunft der Start sicher nicht erst im Oktober stattfindet. Von daher...die Chancen dass es im September losgeht sind doch sehr groß.
Sobald wir den tatsächlichen Termin wissen, werden wir es natürlich früh genug bekannt geben.
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So...ich bin halber Techniker..es läuft!!! Das Wochenende ist gerettet!!!!
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Hallo liebe Leser/innen
leider habe ich zuhause derzeit kein Internet, da mir der Rooter kaputt gegangen ist. Hoffe zwar das der liebe Telekomtechniker heute noch kommt, aber die Chancen dazu stehen schlecht, weil ich ja auch arbeiten gehe und die auch um 16 Uhr Feierabend haben.
Dennoch...die Monteure haben mir ein paar Tricks verraten, wie ich es schaffen könnte und das versuche ich natürlich sobald ich zuhause bin. Sollte es Wider erwarten nicht klappen müsst ihr leider bis Montag mit der Fortsetzung warten.
Grüße
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Semir ging zu Ben, Susanne und Kim. „Wie sieht es aus?“ fragte Ben sofort. „Sie sind fast unverletzt. Ayda hat ihren Arm gebrochen und beide haben eine Gehirnerschütterung. Sie müssen für zwei Tage hier bleiben. Ich bin allein…ich bin ganz allein…“ stieß Semir aus Ben sah ihn an. „Du bist nicht allein. Wir sind hier und wir werden dir helfen. Wir stehen dir zur Seite!“ legte er fest. Semir lächelte leicht nervös. „Danke…das bedeutet mir sehr viel…wirklich…“ sagte er nur. „Semir!! Wo sind sie? Wo sind die Kinder?“ riss die Stimme von Margot ihn aus dem Gespräch. Langsam ging Semir auf seine Schwiegermutter zu. „Sie sollen Ruhe haben. Wir dürfen erst morgen zu ihnen.“ gab er zu verstehen. Margot sah ihn an. „Und Andrea?“ harkte sie nach. „Intensivstation..“ Semirs Stimme wurde leiser und er versuchte die Tränen zu verbergen, doch seine Schwiegermutter schien sie genau zu entdecken. Sie zog ihn an sich und er ließ es geschehen. Dann brach bei ihm durch, was er bisher verbergen konnte und die Anspannung löste sich. Er weinte hemmungslos und Margot hielt ihn fest. „Schon gut, mein Junge… Wir schaffen das. Wir schaffen es gemeinsam und Andrea wird es auch schaffen.“ beruhigte sie ihn. „ Und zu den Kindern werden wir sofort gehen! Sie brauchen uns jetzt!“ fauchte sie wütend und ging auf die Schwester zu, die eben aus einem der Zimmer kam. „Ich will sofort zu meinen Enkelinnen!“ forderte sie. „Das geht nicht, die Kinder sollen schlafen!“ wich die Schwester aus. „Passen Sie mal auf, die Kinder haben einen schweren Unfall gehabt und ihre Mutter liegt im Koma. Was denken Sie wird es für die Kinder für einen Schaden haben, wenn die Oma nicht zu ihnen darf? Wollen Sie wirklich dafür verantwortlich sein?“ harkte Margot nach. „Nein also gut..aber nicht zu lange.“ stimmte die Schwester zu. Margot nickte. „Natürlich Kindchen….wo sind sie?“ harkte sie nach. „Zimmer 108.“ kam zur Antwort. Gemeinsam mit Semir und dessen Kollegen ging sie in das entsprechende Zimmer. Die Kinder hatten gerade ihr Abendessen. Als die Tür aufging drehte Ayda ihren Kopf. „OMA!!“ rief sie und wollte aufstehen, doch Margot war bereit an ihrem Bett. „Nein..liegen blieben!“ befahl sie und nahm ihre Enkelin gleichzeitig in den Arm. „Wir hatten einen Unfall gehabt. Mama schläft jetzt und ich habe…ganz viel Blut gesehen.“ sprudelte es aus Ayda heraus. Semir schluckte schwer. „Semir…warum gehst du nicht ein bisschen frische Luft schnappen?“ fragte Margot. „Ja..du..du hast Recht..“ lächelte er. Margot hatte sehr wohl gesehen, dass er schwer mit den Tränen zu kämpfen hatte. Semir verließ das Zimmer. Leise schloss Semir die Tür und ging den langen Flur runter. Er kam an einem der Kreuze vorbei die hier überall hingen. Vor einem blieb er stehen. „Du weißt, ich bin eigentlich nicht so für dich…aber….bitte. Ich liebe sie. Nimm sie mir nicht weg. Bitte lass sie bei mir. Ich will sie nicht verlieren und wenn du willst, dass ich etwas dafür tue, dann werde ich es tun. Aber bitte Lieber Gott…nimm sie mir nicht weg. Ich kann ohne sie nicht leben…ich kann es nicht…“ betete er. Dann ließ er sich auf die Knie fallen und weinte nur.
Ben verließ ebenfalls das Zimmer. Auch er hatte Semirs Zustand erkannt und wollte nun für seinen Freund da sein. Zunächst sah er ihn nicht, doch dann hörte er ein Schluchzen. Er ging diesem Geräusch nach und sah Semir vor einem Kreuz knien. Scheinbar bemerkte sein Partner ihn gar nicht. Und je näher er kam um so mehr sah er wieder Körper bebte. „Hey..Semir…komm hoch..“ sagte er sanft und zog Semir auf die Beine. Dann führte er ihn zu einen der Stühle und drückte ihn drauf. „Ist alles in Ordnung?“ fragte er Semir. Semir sah ihn an. Die Augen waren gerötet und Tränen liefen den türkischen Hauptkommissaren über die Wangen. „Nichts ist in Ordnung. Gar nichts. Dort im Zimmer liegen zwei kleine Kinder die nach ihrer Mutter rufen und...und…“ stieß Semir aus und rang immer wieder nach Atem. „Semir…ich weiß das es schwer ist, aber du musst für sie stark sein. Noch ist nichts verloren. Andrea wird kämpfen. Sie liebt dich und die Kinder und sie wird dich nicht allein lassen. Daran musst du glauben!“ versuchte Ben ihn zu trösten. Semir atmete tief ein. Nur langsam konnte er sich beruhigen. „Ich kann nicht...“ gab er zu. „Andreas Chancen stehen doch gut, wenn sie diese Nacht überlebt. Glaub an das Gute. Wie oft haben sich die Ärzte schon geirrt? Wie oft liegen sie wohl daneben? Die einen Patienten halten sie für stark und machen sich keine Sorgen und dann sterben sie doch. Andrea ist eine Kämpferin. Sie schafft es. Sie wird weder dich noch die Kinder verlassen. Und wenn du jemanden brauchst, den du in deiner Verzweiflung zusammenbrüllen willst, oder zusammen schlagen. Er steht hier. Ich bin für dich da. Ich bin da, hörst du? Und alle anderen werden auch für dich da sein.“ redete Ben auf ihn ein. Er streckte Semir seine Hand hin. Dieser sah ihn an und nickte. Dann griff er zu und stand auf. „Danke Ben…“ sagte er leise. Ben lächelte. „Wofür?“ fragte er nach. „Das du für mich da bist. Ich weiß nicht was ich ohne meine Freunde tun sollte.“ gab Semir leise zu. „Dafür sind Freunde doch da. in guten wie in schlechten Zeiten. Lass und etwas an die frische Luft gehen. Du siehst ziemlich übel aus..“ lächelte Ben etwas verlegten. Sie gingen auf einen der Balkone und nur langsam erholte Semir sich. Nach einer guten viertel Stunde gingen sie wieder in das Zimmer.
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Semir strich seiner Tochter über die Haare. Emily wachte kurz auf und lächelte ihn an. Dann schlief sie wieder ein. Semir sah sich seine Töchter genau an. Sie schienen den Unfall tatsächlich und zum Glück nur leicht verletzt überstanden zu haben. Etwas Erleichterung machte sich in ihm breit. „Es war so laut…da ist plötzlich ein ganz lauter Knall gekommen und Mama hat uns aus dem Wagen gerissen. Und dann war überall Feuer. Ich bin durch die Luft geflogen und dann hat mein Arm weh getan. Emi hat neben mir gelegen und geweint. Und Mama…hat geblutet und sie hat sich nicht bewegt. Sie hat sich ganz böse verletzt glaub ich.“ erzählte Ayda. Semir nickte. „Ist schon gut. Tut der Arm noch weh?“ fragte er mit gepresster Stimme. Ayda schüttelte den Kopf. „Wo ist Mama? Ist sie zu Opa gegangen?“ wollte Ayda wissen. „Nein..nein…Mama schläft. Sie kommt sicher bald zu dir.“ beruhigte Semir und er wünschte sich innig, dass er Ayda nicht angelogen hatte. „Versprochen?“ harkte Ayda nach. Semir nickte und versuchte unter starkem Zwang die Tränen zurück zu halten. „Versprochen…“ nickte er. „Papa…du musst dein Versprechen halten. Das weißt du doch. Ich habe Angst, dass Mama uns alleine lässt. Wer soll denn dann auf uns aufpassen wenn du die bösen Menschen jagst…“ beklagte Ayda sich. „Leg dich hin mein Schatz. Ich verspreche dir, dass Mama bald zu dir kommt. Sie wird wieder ganz gesund, aber dafür muss sie sehr lange schlafen.“ erklärte Semir. „Aber sie geht nicht zu Opa? Sie bleibt bei uns oder?“ fragte Ayda und rutschte unter die Decke. Bevor Semir antworten konnte klopfte es an der Tür. „Entschuldigen Sie, aber die Kinder brauchen jetzt Ruhe.“ mahnte die Schwester. Semir sah Ayda an. „Sie bleibt bei uns. Und nun schlaft ihr fein. Ich komme morgen wieder und dann fahren wir nach Hause…“ lächelte er und küsste seine Älteste. Ayda nickte und schloss die Augen. „Ich habe dich lieb Papa…“ kam leise von ihr. „Ich dich auch…bis morgen..“ gab Semir genauso leise zurück. Dann verließ er das Zimmer. „Der Arzt erwartet Sie in seinem Zimmer, kommen Sie bitte mit..“ lächelte ihn die Kinderkrankenschwester an. Semir nickte und folgte ihr in das Arztzimmer. „Herr Gerkan, setzen Sie sich bitte.“ bot der Mann in Weiß an. „Ich bin Dr. Martin Lichterfeld und der behandelnde Arzt Ihrer Töchter. Wissen Sie…man sagt immer Kinder haben 1000 Schutzengel. Ihre Töchter hatten sicher mehr. Ayda hat ihren Arm gebrochen und eine mittlere Gehirnerschütterung. Sie wird auf jeden Fall zwei Tage hier blieben müssen. Bei Emily ist es genauso. Eine mittlere Gehirnerschütterung, die zwar nicht gefährlich ist, aber in dem Alter dennoch Folgen haben kann. Ich kann Ihnen zwar nur eine Empfehlung aussprechen, aber Sie entscheiden. Es wäre sicher auch für Ayda gut, wenn Emily ebenfalls hier bleibt“ erläuterte der Arzt. Semir nickte. „Danke Doc…Sie werden beide also bis übermorgen hier blieben. Ich denke es ist besser.“ stimmte er zu. „Sehr gut.“ lobte der Arzt ihn.
Margot Schäfer war gerade dabei die Zimmer für ihre Tochter und ihren Enkelinnen herzurichten. Sie sah auf die Uhr. Sonderbar, Andrea wollte doch am Nachmittag hier sein und nun war es fast sechs am Abend. Sie nahm das Handy und wählte die Nummer ihrer Tochter. Es ging niemand ran. Vielleicht war sie noch schnell für Semir einkaufen oder steckte im Stau. Sie versuchte es erneut auf dem Handy, doch wieder ging niemand ran. Okay, dachte sie und wählte nun Semir an. Es dauerte eine ganze Weile bis sich ihr Schwiegersohn meldete. „Hallo?“ hörte sie die leise Stimme aus dem Gerät. „Semir? Was..was ist los? Du hörst dich so traurig an. Ich warte hier auf Andrea und sie kommt einfach nicht. Sie meldet sich nicht am Handy. Ich weiß nicht wo sie ist. Hattet ihr Streit?“ harkte sie nach denn sie hatte wie Andrea ein Gespür dafür, wenn etwas nicht stimmte. „Margot…ähm..nein..nein, kein Streit. Andrea hatte einen Unfall und liegt im Krankenhaus.“ hörte sie die gepresste Stimme von Semir. „Oh mein Gott! Ist es schlimm? Was ist mit ihr? Wo seid ihr? Wo sind die Kinder?“ schoss sie sofort alle Fragen ab. „Die Kinder sind soweit in Ordnung. Ayda hat einen Arm gebrochen und genau wie Emily eine Gehirnerschütterung. Wir sind in der Uniklinik. Margot… Andrea ist schwer verletzt. Man hat sie in ein künstliches Koma gelegt. Es geht ihr nicht gut und ich weiß nicht was ich tun soll..“ beklagte Semir sich. Margot hörte das leise schluchzen. Sie wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. „Ich komme zu dir! Ich mache mich sofort auf den Weg.“ gab sie durch. „Danke Margot…das wäre wirklich sehr gut…“ kam erleichtert von Semir. Margot beendete das Gespräch und sah nach oben. Tränen liefen ihr über die Wange. Seit Kathrin, ihre jüngste Tochter bei einem Unfall ums Leben kam und auch ihr Mann das zeitliche gesegnet hatte, war Andrea die einzige Angehörige die ihr noch bleib. Sie durfte nicht auch noch sterben. ES durfte nicht sein. Margot wischte sich die Tränen weg und packte ihren Koffer. Dabei musste sie sich anstrengen sich zu konzentrieren um nicht die Hälfte zu vergessen. Semir brauchte sie jetzt. Und die Kinder. Und natürlich auch Andrea. Sie fuhr los und auch hier verlangte die Konzentration alles von ihr ab. Mühsam verdrängte sie die düsteren Gedanken an Andrea und sagte sich immer wieder, dass alles nicht so schlimm war. Zum Glück war die Autobahn in Richtung Köln so gut wie frei und so kam sie sehr gut durch. Innerhalb einer Rekordzeit von zweieinhalb Stunden war sie in der Großstadt angekommen und fuhr direkt zur Uniklinik durch, wo sie sich zu ihren Angehörigen durchfragte. Zu Andrea durfte sie nicht, aber sie erfuhr wo die Kinder waren und betrat nur wenig später die Kinderstation.
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Martin ging ebenfalls in den Keller als er Ben in seine Kammer gebracht hatte. Ben war schon am schlafen, als er auf das Bett fiel. Stefan kam ihm entgegen. „ist unser Freund schon wieder wach?“ fragte er. Stefan nickte. „Ja und er hat mich auch schon getroffen…in meinem Heiligtum…aber das habe ich ihm heimgezahlt. Er kann sich nicht bewegen. Was ist mit Ben?“, wollte Stefan wissen. „Er schläft, aber länger als unser Freund unten. Hast du eigentlich auch gehört, dass er den Bullen mit Namen angesprochen hatte?“, wollte Martin wissen. Stefan zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht genau. Er hat was zu ihm gesagt, aber ich habe es nicht verstanden. Denkst du das ist auch ein Bulle? Martin…wir sind nicht in Amerika, wo die Bullen in alle Rollen schlüpfen.“, lachte Stefan. Martin nickte. „Ich weiß. Trotzdem denke ich, sollten wir unseren Boss darüber informieren. Er kann sich ja mal erkundigen mit wem unser Freund im Keller zusammen arbeitet. Die arbeiten nämlich immer zu zweit.“, grinste Martin. „Gehen wir und fragen ihn…“, schlug Stefan vor. Martin war einverstanden. Gemeinsam stiegen sie die Treppen zum Keller hinunter und schlossen die Tür auf, hinter der sich der Gefangene befand. Dieser wand sich in den Fesseln so gut es ging und stieß das Tuch immer weiter aus dem Mund raus. „Verdammt, der schreit gleich. Schnell die Tür zu.“, stieß Martin aus und schloss die Tür hinter sich. Stefan rannte auf Semir zu und stopfte ihm das Tuch wieder weiter in den Rachen. Semir stieß nur gedämpfte Schreie aus, trat um sich, traf aber niemanden.
„Hör zu... wir werden dir nichts tun... vorerst nicht... wir werden dir jetzt das Tuch aus dem Mund nehmen und im Interesse deiner Gesundheit solltest du nicht schreien, verstanden?“, zischte Stefan und hielt Semir die Hand auf den Mund. Dieser nickte nur und verhielt sich ruhig. Dann wurde wirklich das Tuch aus seinem Mund gezogen und Semir spürte, wie der Mund trocken war. „Kann ich was zu trinken haben?“, fragte er deshalb. Noch immer war die Augenbinde auf seinen Augen. Es herrschte vollkommene Dunkelheit. Martin nickte und gab Semir eine Flasche Wasser. Dieser trank hastig, doch schon bald wurde ihm die Flasche ruckartig vom Mund genommen. „Was wollen sie von mir?“, fauchte Semir dann und sah immer abwechselnd nach rechts und links. „Sie stehen einem lieben Freund von uns sehr im Weg und er will Dinge wiederhaben, die sie gefunden haben. Es ist besser, sie lassen die Finger von ihren Ermittlungen.“, fauchte Martin. „Und was, wenn ich das nicht mache?“, fragte Semir mit nervöser Stimme. „Der Herrgott würde sie dann schneller zu Gesicht bekommen, als ihnen lieb ist.“, zischte Stefan und hielt Semir am Kragen hoch. „Okay... okay... ich verstehe.“, kam es von Semir. Die beiden Brüder nickten sich zu. „Gut... und ich hoffe, es bleibt dabei. Ansonsten wäre es sehr schade um dich.“, lachte Martin. Beide verschwanden dann. „Was machen wir jetzt mit ihm?“, fragte Stefan. „Wir werden ihn heute nacht hier unten lassen ... mit der Augenbinde und morgen, kurz vor Sonnenaufgang werden wir ihn in seinem Wagen weit wegbringen und sollte er wieder hier auftauchen, ist er dran.“, lachte Martin und ging mit Stefan wieder zu Semir. „Wir werden jetzt gehen... sie sollten sich ruhig verhalten. Ansonsten wird es für sie sehr schmerzhaft werden.“, drohte der Mönch, nahm das Tuch und stopfte es Semir wieder in den Mund. Dieser wehrte sich dagegen, doch es nützte nichts. Das Tuch wurde mit einer dicken Kordel fixiert, sodass er es nicht hinausdrücken konnte. So sollte er die Nacht verbringen. Gefesselt, geknebelt und mit Augenbinde in totaler Dunkelheit gehüllt.
Andrea sah immer wieder auf die Uhr. „Wo bleibt denn Papa?“, fragte Sie ihre Tochter, die friedlich in ihrem kleinen Stuhl saß und am Brot knabberte. Sie sah ihre Mutter nur an und knabberte weiter. Andrea nahm wieder das Handy in die Hand und wählte Semir an, doch dieser meldete sich nicht. Auch Ben war nicht zu erreichen. „Hm, merkwürdig.“, dachte Andrea und legte wieder auf. Dann wählte sie den Dienstapparat im Büro an. Hotte meldete sich. „Hotte... ist Semir bei euch und hat sein Handy mal wieder aus?“, wollte sie wissen. „Nee Andrea, der ist doch noch mal zum Kloster gefahren, weil er vom Abt angerufen wurde. Ist er denn noch nicht wieder da?“ Andrea verneinte. „Hotte, tust du mir einen großen Gefallen... können du und Dieter mal hinfahren und sehen, wo er steckt. Ich hab so ein komisches Gefühl, dass er schon wieder in Schwierigkeiten steckt.“, meinte Andrea besorgt. „Na klar Andrea... Dieter und ich müssen sowieso gerade auf Streife. Da tun wir das doch gerne.“, meinte der beleibte Polizist und legte wieder auf. Andrea sah besorgt auf Aida… „Ich habe ein ganz ungutes Gefühl meine Kleine… Hoffentlich finden Hotte und Dieter den Papa…“, sagte sie leise und sah aus dem Fenster. Sie drehte gedanklich an dem Ehering. Wie oft war es nun schon, das Semir in halsbrecherischen Aktionen schon oft sein Leben riskierte und dafür nicht einmal ein Dankeschön bekam. Sie hatte große Angst.
Ben erwachte und stand auf. Er duschte und zog sich die Kutte an, die seit ein paar Tagen seine Kleidung war. Wieder verfluchte er seine dämliche Idee. Doch dann kam ihn der letzte Tag in Erinnerung. Der Abt war tot… erschlagen von der Glocke die er geläutet hatte. Der Abt hatte Semir noch das Leben gerettet, in dem er ihn wegstieß. Doch für den Abt selbst blieb keine Zeit zu fliehen. Er wurde unter der Glocke begraben. Ben sah in den Spiegel. „Was zum Teufel ging hier vor?“, fragte er sein Spiegelbild. Dann verließ er seine Kammer und ging zum Speisesaal wo bereits die anderen Brüder bereits frühstückten. „Guten Morgen…“, murmelte Ben und nahm sich seinen Teller mit Brötchen und Wurst. Dazu gab es Kaffee. Und genau diesen brauchte Ben jetzt. Sein Kopf schmerzte und er wusste nicht einmal warum. „Hast du gut geruht, Ben?“, fragte Martin und biss in sein Brötchen. „Ja danke….ich hoffe du auch…“, murmelte Ben zurück. „Ja sicher….“ Ben fiel auf, das Stefan nicht am Tisch war. „Wo ist Bruder Stefan?“, wollte er wissen. „Der hat noch etwas zu tun. Wird sicher gleich auch zu uns stoßen…“, gab Martin zur Antwort. Ben nickte nur. Er wusste ja dass einige Brüder vor dem Frühstück noch Buße taten und so dachte er, dass Stefan dies sicher auch machte. Wenn er geahnt hätte, dass dieser sich gerade mit Semir beschäftigte wäre er seinem Partner zur Hilfe geeilt.
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In der Folge "Die Braut" sagte Julia Jäger....zu Ben..."Seit Mamas Tod hat er ja nur noch uns Beide ". Also ist sie tot...;)
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„Wird sie…wieder gesund?“ fragte Semir leise. Dr. Notegau sah ihn an. „Wir haben sie versorgt, aber…“ er machte eine Pause. „Aber was?“ harkte Semir nach. „Wir müssen diese Nacht abwarten. Wenn ihre Frau kämpft, dann kann sie es schaffen.“ erklärte der Arzt. Semir schloss die Augen. Semir fühlte den Boden unter sich schwanken und hielt sich an Ben fest. Zuviel war auf ihn eingestürzt. „Künstliches Koma? Was heißt das genau?“ wollte nun Ben wissen. „Sie bekommt starke Beruhigungs- und Schmerzmittel. Alles Weitere liegt nicht in unseren Händen. Semir nickte leicht. „Was für…Komplikationen könnten auftreten?“ fragte er dennoch. Seine Stimme wurde immer leiser und er fürchtete sich davor die Antwort zu hören. Dr. Notegau atmete tief ein. „Nun im schlimmsten Fall könnte es zu einer Lungenentzündung kommen, die im jetzigen Zustand Ihrer Frau ohne Zweifel tödlich enden kann.“ gab er deutlich zu verstehen. Semir schluckte schwer. „Ich verstehe…kann…kann ich zu ihr? Nur kurz…bitte…“ flehte er leise. Der Arzt nickte. „Natürlich. Kommen Sie mit, aber ich muss darauf bestehen, dass es wirklich nur kurz ist.“ mahnte er. Semir nickte und sah Ben an. „Wartest du hier?“ fragte er seinen Partner. Ben nickte und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Andrea schafft es schon…sie ist stark...“ machte er Semir Mut. Dieser nickte nur. „Kommen Sie!“ bat der Arzt. Mit schweren Schritten folgte Semir ihm auf die Intensivstation. Dort wurden ihm Schutzkleidung ausgehändigt. Semir sah den Arzt an. „Das ist notwendig, denn jede Infektion kann für sie das Aus bedeuten.“ erklärte er. Semir nickte und zog sich um. Dann trat er nur wenige Minuten später an das Bett seiner Frau. Tränen bildeten sich als er seine Frau so im Bett liegen sah. Sanft strich er über Andreas Hand. Dr. Notegau sah diese Reaktion. Er legte Semir die Hand auf die Schulter. „Herr Gerkan, wir werden alles Menschenmögliche machen, was in unserer Macht steht. Fahren Sie nach Hause…“ schlug er vor. Semir nickte. „Nur einen Augenblick..bitte…“ flehte er leise. „Natürlich…“ lächelte Notegau und verließ den Raum. Er wusste dass sich die Angehörigen immer einige Augenblicke mit dem Patienten unterhielten und auch hier war es so. Er hörte wie Semir zu Andrea sprach. „Du wolltest dir doch eine sichere Tankstelle aussuchen… Bitte verlass mich nicht…ich brauche dich doch…“. Semir beugte sich zu Andrea und küsste sie sanft. „ich liebe dich…bleib bei mir…“ wiederholte er. Notegau kam erneut rein. „Herr Gerkan, kommen Sie. Die Patienten brauchen jetzt ihre Ruhe.“ gebot er ihm. Semir nickte und verließ den Raum. An der Tür sah er noch einmal auf seine schlafende Frau.
Ben wartete auf dem Flur auf Semir. „BEN!!“ hörte er Susanne rufen. Sein Kopf ruckte herum. „Was macht ihr denn hier?“ fragte er erstaunt. „Ist es Andrea? Wie geht es ihr?“ wollte Susanne wissen ohne auf seine Frage einzugehen. „Sie ist es. Und es sieht nicht gut aus. Sie hat schwere Verbrennungen im Gesicht und sie hat wohl heiße Benzindämpfe eingeatmet. Außerdem ist ein Bein gebrochen.“ erklärte Ben laienhaft. „Wo ist Semir? Was ist mit den Kindern?“ harkte Kim Krüger nach. „Die Kinder sind nur leicht verletzt. Ayda hat einen gebrochenen Arm und beide haben eine Gehirnerschütterung. Sie liegen hier auf der Kinderstation.“ erklärte Ben. In diesem Augenblick kam Semir zu ihnen. Er ging mit schleppenden Schritten über den Flur und sah seine Kollegen nicht einmal an. Er ließ sich auf einen der Bänke im Flur regelrecht fallen und ah zu Boden. Die Hände gingen fahrig durch das Gesicht. Ben rannte sofort zu ihm. „Was ist?“ fragte er besorgt. Semir sah ihn mit rot geränderten Augen an. „Sie schläft…aber…sie … sie sieht so grausam aus. Das ganze Gesicht ist verbunden. Ich habe Angst. Angst dass sie es nicht schafft.“ sagte sein Partner leise. Susanne kam ebenfalls zu ihnen und hörte die letzten Worte. Semir stand auf und sah sie an. Ohne etwas zu sagen nahm sie Semir in den Arm. Dieser ließ es geschehen. Nach einer Weile schien er sich etwas gefasst zu haben. „Sie wird es schaffen. Sie ist eine Kämpfernatur. Immerhin hat sie dich ja auch ausgehalten.“ versuchte Susanne zu scherzen, doch bei Semir kam es nicht an. Er war völlig in Gedanken bei seiner Frau. „Ich habe Angst, dass sie die Nacht nicht schafft. Und ich bin dann nicht da um mich von ihr zu verabschieden.“ sagte er leise. Ben sah zu Boden. Er kannte Semir sehr gut und er würde wirklich daran zerbrechen, wenn Andrea starb. Das durfte nicht sein. „Sie wird nicht sterben. Morgen sieht die Welt schon anders aus. Wir werden jetzt erst einmal zu Ayda und Emily schauen und dann nach Hause fahren.“ schlug er vor. Semir sah ihn an und nickte. „Meine Kinder? Wisst ihr wo meine Kinder sind?“ fragte er. „Sie sind sicher auf der Kinderstation“ meinte Kim. „Meine Kinder…ich muss zu meinen Kindern..“ stieß Semir aus. Er war in einem grausamen Gefühlskarussell gefangen. Sie fuhren zur Kinderstation und fragten sich durch. „Sie dürfen als Vater selbstverständlich zu den Kindern, aber die anderen müssen hier warten. Kommen Sie!“ gab die Schwester von sich. Semir sah seine Freunde und Kollegen an. Diese nickten. Semir ging mit der Schwester durch den Gang. Vor Zimmer 108 blieben sie stehen. Semir öffnete die Tür. „PAPA!!“ weinte Ayda sofort, als sie sah wer rein kam. Semir stürmte auf sie zu und nahm sie in den Arm. „Ist schon gut Kleines… es wird alles gut...“ versprach er mit tränenerstickter Stimme. Sein Blick ging zum Nachbarbettchen in dem Emily lag und schlief. Vorsichtig nahm er auch seine Jüngste aus dem Bett und legte sie neben Ayda. „Papa ist da…es wird alles gut…“ lächelte er nervös. „Papa…mein Arm…mein Arm ist gebrochen. Wo ist Mama? Sie ist schwer verletzt nicht wahr? Wir sind im Hubschrauber geflogen. Ich habe Angst…“ erklärte Ayda.