Beiträge von Elvira

    Kauend ging Furchtlos zum Tisch und hob das Tuch an, deckte so den Kopf des Opfers auf. „Tja, wie ich euch schon heute morgen sagte, er ist ziemlich übel misshandelt worden. Tödlich war letztendlich der Genickschuss. Der arme Kerl ist hingerichtet worden.“, erklärte der Pathologe und deckte dann das Tuch wieder über die Überreste. „Wie? Sonst hast du nichts?“, kam es knurrend von Semir zurück. „Jetzt warte doch mal...ich bin doch noch lange nicht fertig. Die Schnitte in seinem Gesicht stammen von einem Schlagring, aber von einem der billigen Sorte. Ich konnte kleine Messingablagerungen im Gewebe sicherstellen. Außerdem fand ich fremde DNA unter seinen Fingernägeln. Scheinbar hat er sich zu anfangs noch gewehrt, bis man ihn dann brutal gefesselt hat.“, erklärte der Mediziner und biss dann wieder in sein Brötchen hinein. „Konntest du schon die DNA zuordnen?“, wollte Semir wissen, doch ein Kopfschütteln des Pathologen kam nur als Antwort. „Sie ist nicht in unserer Datenbank.“, erklärte er. „Okay, sonst noch etwas?“, wollte Ben wissen und versuchte, sein Frühstück im Magen zu behalten. „Nein, sonst nichts.“, entgegnete Dr. Furchtlos. Die beiden Kommissare gingen dann wieder aus dem Saal und waren im Nu an der frischen Luft. „Man, wie kann ein Mensch nur da unten arbeiten und dabei auch noch essen?“, kam es nur von Ben. Semir musste grinsen. „Hey, du kannst doch auch überall essen, oder?“ „Ja, aber nicht zwischen toten Körper...Semir, das mache selbst ich nicht.“ „Okay, also, fahren wir jetzt erstmal zur Firma und sehen uns da ein bisschen um.“, erklärte der Deutschtürke und stieg in seinen BMW. Die Fahrt von der Pathologie zum Firmensitz von Mediotex Enterprizes dauerte eine halbe Stunde. Semir parkte vor einem dieser großen Glastowers und sah an dem großen Gebäude hoch. „Wieso müssen sich eigentlich solche Firmen immer so hässliche Potenzdinger hinsetzen?“, fauchte er und ließ die Blicke schweifen. An der Tür und den grimmig dreinblickenden Sicherheitsbeamten in den schwarzen Anzügen mit ebenso schwarzer Sonnenbrille blieb er hängen. „Nicht gerade einladend oder?“, kam es von Ben. Ein Nicken von Semir bestätigte dies und schon schritten beide auf den Eingang zu.

    Annette Lippener sah auf, als die beiden Männer an die Info traten. „Guten Tag...wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie freundlich. Der jüngere Mann sah sie an, doch er sagte nichts. Der Ältere grinste leicht und stieß den jüngeren an. „Gerkan, Kripo Autobahn.....der Träumer hier ist mein Kollege Ben Jäger...wir hätten gern mal den Inhaber gesprochen...“, bat der Ältere. Annette erschrak leicht. „Polizei? Ist was passiert?“, harkte sie nach. „Das würden wir gern mit dem Chef besprechen...“, wich Gerkan aus. Annette nickte und griff zum Telefonhörer. „Guten Tag...Lippener hier....ich habe hier zwei Herren von der Polizei, die zu Ihnen möchten..“ gab sie durch. „Warum?“, kam die Gegenfrage. „Das weiß ich nicht...die wollen es mir nicht sagen...“, erklärte sie. „Ich bin in drei Minuten unten....“, war die Antwort. Ein Knacken zeigte ihr, dass der Mann aufgelegt hatte. Sie lächelte die beiden Männer vor sich an. „Bitte gedulden Sie sich einen Augenblick...Herr Meypfaffe ist gleich bei Ihnen...“, gab sie bekannt. „Danke...“ lächelte der Jüngere. „Gern doch...“, meinte sie und sah ihn an. Er schob ihr eine Visitenkarte zu. „Nur falls Sie mal Polizeibegleitung brauchen...“, lächelte er. „Danke...ich werde es mir merken.“, versprach sie. Gerkan zog Jäger zu eine Besucherecke. Doch er ließ seinen Blick nicht von ihr. Annette lachte leise. Der Typ sah ja echt zum Anbeißen aus..... ob er wohl verheiratet war?

    „Mensch nun lass doch mal diese Flirterei....das ist ja peinlich...“, raunte Semir Ben zu. „Was? Wieso denn? Sie ist doch süß...“, grinste Ben nur zurück. Bevor Semir etwas sagen konnte trat ein ca. 50jähriger Mann vor ihnen. „Dr. Peter Meypfaffe...“, stellte sich der Mann vor. Semir reichte ihm die Hand. „Semir Gerkan....Kripo Autobahn...mein Kollege Ben Jäger...es geht um einen Mitarbeiter von Ihnen ein gewisser Gino Fetucci....kennen Sie ihn?“, wollte Semir wissen. „Fetucci? Das ist doch einer meiner Programmierer....er müsste eigentlich gerade an seinem Arbeitsplatz sein...wir können ihn gern besuchen. Hat er was ausgefressen?“, wollte Meypfaffe wissen. Semir hörte die Sorge in der Stimme. Doch war diese echt? „Her Meypfaffe wir sind ganz sicher, dass Herr Fetucci nicht am Arbeitsplatz ist...deswegen sind wir hier...“, gab Semir zu verstehen. „Hatte er einen Unfall?“, fragte Meypfaffe erstaunt. „Nun ja....ähm...könnten wir uns irgendwo ungestört unterhalten?“ wollte Semir wissen. „Ja sicher...wir können in mein Büro gehen...folgen Sie mir bitte...“ kam leise von dem Geschäftsmann. Nur wenig später saßen sie in einem recht gemütlich eingerichteten Büro. „Darf ich Ihnen einen Kaffee bringen lassen?“ wollte Meypfaffe wissen. Semir und Ben nahmen das Angebot an. „Okay... was ist jetzt mit Herrn Fetucci?“, kam die Frage von Meypfaffe. „Er ist tot....erschossen....genauer gesagt. Die Leiche wurde auf einer Autobahnraststätte entdeckt und es scheint ganz so als hätte man ihn schwer gefoltert, bevor er den Kopfschuss bekam.“ erklärte Semir. „Oh mein Gott...das ist ja schrecklich...das ist...“, stammelte der Direkter der Firma.

    Ah super.....Weggele, Schrippen, Brötchen, Semmel. Für Ben ist es wohl egal wie so ein Ding heißt. der isst es....;) Ich finde die Story echt klasse. Witz, Spannung, Action...bisher alles vertreten. Also weiter so....

    „Die fahren den Wagen gerade vor!“ stieß der Schütze aus. „Fein. Dann werden wir jetzt unsere Flucht planen. Aber leider klappt es nicht, irgendwie habe ich das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Wir nehmen den Bullen doch mit.“ legte der zweite fest und zerrte Semir brutal auf die Beine. Er legte ihm wieder die Handschellen an. Die Arme bog er nach hinten auf den Rücken. „Und jetzt werden wir dieses feine Örtchen verlassen. Ich hoffe wirklich, das deine Kollegen an dich denken.“ warnte er ihn. Semir nickte leicht. „Du nimmst dir die Frau! Wir werden zu viert die Reise antreten!“ befahl der Verbrecher dem Schützen. Er drückte Semir die Waffe in den Hals und drängte ihn zum Ausgang. Der Wagen stand nur wenige Schritte von ihnen entfernt, doch alle Türen waren zu. „Ey! Wir kommen jetzt mit Geiseln raus! Wehe euch, wenn einer was unternimmt. Euer Kollege wird es zuerst erfahren!“ schrie der Mann und schob Semir durch die Tür. Dieser sah seine Vorgesetzte und sicher sah sie auch, dass er verletzt war. Ein zweiter Mann folgte mit einer Frau als Geiseln. „ zwei Täter, zwei Geiseln. Semir ist verletzt“ stieß sie durch das Mikro. „Verdammt….ich sehe es. Wir können nicht eingreifen. Die bedrohen die Geiseln direkt.“ gab Alex zurück. „Dann lassen wir sie fahren. Haben Sie die Tränengasbombe im Wagen?“ wollte Anna wissen. „Ja…sie zündet nach fünfzehn Sekunden nach dem starten. Wir werden die Geiselnahme auf jeden Fall hier beenden!“ bestätigte Alex. „Okay..halten Sie sich bereit ich werde die Gangster ablenken.“ befahl Anna und ging langsam mit erhobenen Händen auf die Gruppe zu. „lassen Sie meinen Kollegen gehen, er braucht einen Arzt.“ bat sie. „Nein…er wird mit uns fahren! Niemand wird uns aufhalten, solange er bei uns ist!“ war die barsche Antwort. „Ich habe keine Probleme Sie fahren zu lassen, aber ohne Geiseln! Sie bekommen freien Abzug. Das habe ich versprochen und ich stehe zu meinem Wort. Lassen Sie die Frau und meinen Kollegen gehen!“ wiederholte Anna. Sie sah wie die Männer unsicher wurden. „Wir lassen sie frei, wenn wir wissen, dass Sie uns nicht folgen!“ legte der Anführer fest. Anna merkte, dass hier eine Verhandlung nichts brachte. Sie nickte und trat zurück. „Okay…ich verlasse mich auf Sie…“ gab sie freundlich zurück. Sie sah wie Semir ins Auto gezwungen wurde. Die junge Frau stieg ebenfalls hinten ein. Dann startete der Mann das Fahrzeug. Nur wenige Sekunden später füllte sie die Fahrerkabine mit dem Tränengas. Ein Husten und schniefen kam aus dem Wagen. Die SEK – Männer griffen ein und holten von allen Seiten die Personen aus dem Wagen. Semir wurde von den Männern umgehend in Sicherheit gebracht. Anna zog die Frau aus dem Wagen und ging mit ihr in den Laden. Die Männer vom SEK nahmen die Verbrecher fest. „Semir!“ schrie Tom, als er vom Dach kam. Semir lag am Boden. Tom löste die Handschellen und drehte ihn vorsichtig um. Das Shirt war zerrissen und die Wunde blutete. „Einen Arzt!!“ schrie Tom. „Warum lässt du dir immer so viel Zeit “stöhnte Semir leise. „Woher soll ich wissen, dass du nicht einmal Gummibärchen kaufen kannst?“ grinste Tom. Er legte Semir die Hand auf die Schulter. „Wie hast du dir die Kugel eingehandelt?“ wollte er wissen. „Ein Unfall...“ gab Semir zurück. „Mir ist so schlecht…“ hängte er an. „Nee. Nee..du wirst wach bleiben. Was soll das heißen Unfall?“ harkte Tom nach. Doch von Semir kam nichts mehr. Er schloss die Augen und fiel in die Bewusstlosigkeit.

    Gegenwart:

    „Tja…jetzt weißt du es. Was danach passierte muss ich dir ja nicht erzählen. Das weißt du sicher noch. Andrea…ich liebe dich und ich werde dich immer lieben. Egal wie das hier ausgeht. Du bist die Königin meines Herzens und du wirst es immer bleiben.“ sagte Semir leise. Er sah auf die Uhr. Es war schon weit nach 21 Uhr. „Es wird Zeit für mich zu gehen. Ich komme morgen wieder und dann muss ich mir überlegen was ich dir erzähle.“ lächelte er und gab seiner Frau einen Kuss. Als er nach Hause kam, sah er dass Ben bereits da war. „Und?“ fragte er sofort. „Nichts und. Du hast doch mitbekommen, dass die Chefin den Undercover zugestimmt hat. Jenny hat einen Onkel der wiederum eine Tankstelle hat, die er eröffnen will. An der A1 in Höhe Knappsack. Ein gefundenes Fressen für die Erpresser.“ gab Ben zurück. Semir nickte. „Aber allein sehr gefährlich. Wie wollt ihr wissen, ob es nur einen Täter gibt? Vielleicht ist es eine ganze Bande. Dann seid ihr ziemlich arm dran.“ gab Semir zu bedenken. Ben nickte. „Das ist schon möglich, aber ich bin mir sicher, dass wir es mit einem Mann zu tun haben. Die Besitzer die bisher erpresst werden tauen so langsam auf. Sie haben es scheinbar mitbekommen, das wir doch was unternehmen. Wie dem auch sein. Der Plan wird durchgezogen. Jenny wird mit Dieter zusammen die Tanke betreiben, das SEK wird auf sie aufpassen und ich werde auf der anderen Tankstelle darauf warten, dass der Kerl wieder kommt. Und diesmal werde ich es sein, der zuschlägt.“ drohte Ben. Semir lächelte leicht. „Weißt du was? Der Arzt sagte mir, dass Andrea in einer Woche wieder aufgeweckt werden soll.“ gab Semir bekannt. Margot die ins Wohnzimmer kam sah ihn strahlend an. „Wirklich? Das ist eine tolle Nachricht. Das ist super….eine sehr schöne Nachricht.“ Gab sie zurück. Ben nickte. „Ja das finde ich auch. Dann weißt du ja was du zu tun hast.“ hängte er an. Semir sah ihn an. „Passt auf euch auf. Ich habe irgendwie das Gefühl, das diese Sache noch lange nicht ausgestanden ist.“ bat er seinen Freund. „Natürlich. Ich bin müde, der Tag war heute verdammt lang.“ stöhnte Ben leise und stand auf. „Schlaft gut…wir gehen auch gleich schlafen.“ kam von Semir. Tatsächlich gingen sie gegen 23 Uhr ins Bett. Morgen wollte Semir möglichst schnell wieder zu Andrea ans Bett.

    Semir klingelte. Nur wenig später öffnete eine junge Frau die Tür. Sie war ganz offensichtlich schwanger und er sah Ben irgendwie hilfesuchend an. „Ja bitte?“, fragte die junge Frau. Semir räusperte sich. „Semir Gerkan.... Kripo Autobahn...mein Kollege Ben Jäger... Frau.... Delorca?“, fragte er. Die junge Frau nickte. „Vanessa Delorca...“, bestätigte sie. „Ähm....könnten wir für einen Augenblick reinkommen?“, bat er. „Ja sicher....was kann ich denn für die Polizei tun? Ist was mit Gino?“, wollte Vanessa wissen. Wieder warf Semir einen Blick zu Ben. „Ähm...ja...setzen Sie sich doch bitte...“, kam leise von Ben. Vanessa sah von einem zu Anderen. Es schien irgendwie ein Warnsignal zu sein, wenn Polizisten so etwas sagten. Sie ließ sich langsam in den Sessel sinken. „Er hatte einen Unfall nicht wahr?“, wollte sie wissen. „Nun ja....Frau Delorca....wir....also ….“, versuchte Ben sein Glück. „Er ist tot?“, kam heiser von der Frau. Ben nickte. Semir atmete tief ein und beobachtete die Frau sehr intensiv. Doch sie weinte nicht. Sie saß nur da und streichelte über den gewölbten Bauch. „Wie weit sind Sie?“, lächelte Semir. „Ich...bin Anfang des sechsten Monats...“, kam als Antwort. „Es ist ein Wunschkind....“, erklärte Vanessa. Sie stand auf und bewegte sich wie eine Marionette. Semir sah wie sie zu Zigaretten griff und sich eines der Glimmstängel ansteckte. Sofort sprang er auf und nahm ihr sanft aber bestimmt die Zigarette ab. „Tun Sie es nicht....“, bat er leise mit sanfter Stimme. Vanessa sah ihn an und brach zusammen. „OH!!!! Okay... setzen Sie sich......ganz ruhig ...“, redete Semir auf sie ein und konnte sie mit Ben auf die Couch verfrachten. „Wir informieren einen Arzt...Frau Delorca...wir müssten ein paar Fragen stellen....“, versuchte Semir. Vanessa nickte. „Ich versuche zu helfen...“, weinte sie leise. „Hat Gino Feinde gehabt?“, fing Ben an. Vanessa schüttelte den Kopf. „Feinde? Nicht das ich wüsste... ich meine...er war ein einfacher Angestellter....wieso sollte er denn Feinde haben?“, kam verbittert von Vanessa. „Als was hat er denn gearbeitet?“, harkte Semir nach.

    Dieter sah Hotte an. „Hast du Semir eigentlich was von dem Toten erzählt?“, wollte er wissen und biss in sein Brötchen. „Nee...du?“ kam von Hotte kauend. „Nein...aber das ist ja eh nur ein Unfall gewesen...ich meine....der Typ hat sich umgebracht...“, dachte Dieter nach. „Ja...ist so...warum sollten wir die Beiden damit belasten?“, bestätigte Hotte. Sie schrieben ihren Bericht und machten dann die Runde. Es war nur Routine bis gegen Nachmittag. Kim Krüger kommandierte die Beiden zur Radar-Kontrolle ab. Sie packten das Equipment ein und fuhren zur Autobahnausfahrt „Was meinst du, wie viele wir heute einsacken....hier fahren die Leute besonders schnell...“, gab Dieter von sich. „Na und....? Wir haben doch nichts davon, außer viele Anzeigen zu schreiben und Überstunden dafür zu machen. Willst du sie heute zurecht weisen?“, grinste Hotte. „Na...das überlasse ich dir...mit deiner imposanten Erscheinung machst du viel mehr Eindruck...“, lachte Dieter nur zurück. Hotte schlug sich auf seinen Bauch. „Das ist alles schwer erarbeitet worden.....“, gab er zurück. Die Flachserei zwischen den Beiden wurde jedoch schneller unterbrochen als es ihnen lieb war. Gleich zwei Fahrzeuge fuhren in die Radarfalle. Während Dieter die Kelle schwang belehrte Hotte die Autofahrer über die Folgen des Vergehens. Die Fahrer versprachen sich zu bessern und fuhren los. Innerhalb der nächsten zwei Stunden bekamen sie eine stattliche Summe für die Stadtkasse herein. „Ich versteh es nicht...wieso können die nicht vorher das Tempo drosseln und gut ist?“, fragte Hotte sich. „Sei froh...sonst müssten wir den ganzen Tag im Büro sitzen...“, lachte Dieter nur.

    „Er...Gino ist...war...war Informatiker bei Mediotex Enterprizes, einer...einer großen Firma in Düsseldorf.“, erklärte Vanessa und versuchte ruhig zu atmen. Semir sah seinen Kollegen fragend an. „Das ist eine der größten Firmen in ganz NRW. Eine große Firma, die sich auf Computerchips aller Art spezialisiert hat.“, erklärte Ben schnell. Semir nickte. „Ja genau...er war einer, der den neuen Chip C.H.R.I.S. 23/3 entwickelt hat.“, weinte Vanessa und strich sich beruhigend über den Bauch. Endlich kam der Notarzt und Semir und Ben ließen die Frau in Ruhe. Auch hatten sie keinerlei Fragen mehr und der Notarzt würde ihnen sowieso sämtliche Fragen unterbinden. „Okay, was nun?“, wollte Ben wissen. „Fahren wir erstmal zu dieser Firma... zu diesem Mediotex Ding.“, schlug Semir vor. Ben nickte und setzte sich auf den Beifahrersitz. Sein Handy klingelte. „Ben Jäger an der Strippe...“, meldete er sich. „Hey Doc, was gibt’s?“ Semir sah zu seinem Partner, als er hörte, dass es der Pathologe war. „Okay, wir sind gleich bei dir.“, gab der junge Hauptkommissar bekannt und sah Semir auffordernd an. „Scheint als ob die Firma auf uns warten muss.“, murmelte Semir nur und startete dann den Motor. „Hmm, der Doc will uns mit seinen Gruselgeschichten erfreuen.“, entgegnete Ben und tippte auf seiner Handytastatur herum. „Wem schreibst du?“, wollte Semir gleich wissen. „Daniel...ich wollte ihm sagen, wann wir uns morgen Abend treffen.“, erwiderte der junge Hauptkommissar nur und ließ seine Finger wieder über die Tasten des kleinen Mobiltelefons schnellen. „Wieso rufst du nicht einfach an? Dann würden auch deine Stimmbänder nicht einrosten?“, grinste der Deutschtürke. Doch Ben streckte ihm nur die Zunge entgegen. Semir grinste nur und lenkte den BMW dann in Richtung Pathologie. Der Verkehr war fließend und so kamen sie schnell voran. Nach einer guten viertel Stunden standen beide schon in der großen Halle mit den drei Untersuchungstischen, auf denen jeweils eine mit einem weißen Tuch abgedeckte Leiche lag. „Ah, da seid ihr ja schon. Eigentlich dachte ich, ich könnte noch mein Brötchen aufessen, bevor ihr kommt.“, lachte Dr. René Furchtlos und biss in sein Boulettenbrötchen hinein. „Wie kannst du hier nur essen?“, kam es angewidert von Ben, dem der Geruch schon ein flaues Gefühl im Magen verursachte. „Ich habe Hunger.“ „Okay, dann iss und erzähl uns, was du hast.“, forderte Semir nur.

    Ähm...Thommy...ich will dich ja nicht angreifen, aber wenn die Story weiterhin so amüsant ist, wirst du dazu verdonnernt noch mehr zu schreiben.

    Allerdings dann mit dem Hinweis auf die gesundheitlichen Beeinträchtigungen die as Lesen mit sich bringt... das wäre dann z. B. der Bauchmuskelkrampf oder aber auch einen Lachanfall mit einhergehenden unbeabsichtigten Tränenfluss. Kannst du das verantworten? :D:D:D:D

    Semir fuhr tatsächlich wieder ins Krankenhaus. Vor dem Zimmer von Andrea wurde er von Dr. Notegau aufgehalten. „Herr Gerkan, einen Moment bitte.“ rief er ihn an. „ist was mit meiner Frau? Stimmt was nicht?“ fragte Semir sofort beängstigt. „Nein…mit ihr ist alles in Ordnung. Wenn es so weiter geht, können wir sie in einer Woche aus dem Schlaf holen.“ lächelte der Arzt. Semir atmete erleichtert auf. „Das ist eine sehr gute Nachricht.“ gab er zu. „Nun dann gehen Sie zu ihr und erzählen ihr was wir beschlossen haben. Sie ist eine sehr gute Kämpferin und eine wundervolle Frau.“ lächelte Notegau und verschwand. Semir betrat das Zimmer und sah auf Andrea. „Hey mein Schatz. Da bin ich wieder. Ich habe etwas geschlafen und ich habe eben erfahren, dass du bald aufwachen wirst. Das ist so klasse. Ich freu mich so für dich und auch für mich. Mama lässt dich grüßen. Sie passt auf die Kinder auf, damit ich für dich hier sein kann. Leider dürfen die Mädchen nicht zu dir, sie sind zu jung und ich möchte ihnen auch den Anblick ersparen. Ayda hat vermutlich sogar den Täter gesehen und Ben wird ihn bald verhaften. Er hat einen Plan um den Kerl eine Falle zu stellen. Und jetzt werde ich dir den Rest der Geschichte erzählen. Ich will dass du alles erfährst bevor du wach wirst. Ich weiß dass du mir nicht mehr böse sein wirst, denn die Geschichte ist schon ewig her, aber irgendwie hat sie sich bei mir eingebrannt. Damals dachte ich, ich würde dich nie wieder sehen. Nie wieder mit dir streiten. Nie wieder mit dir versöhnen. Aber das war auch das was mich am Leben hielt. Ich wollte dir damals schon sagen, wie sehr ich dich liebe. Okay…wo war ich denn stehen geblieben?“ gab Semir von sich. Mittlerweile war es ihm zur Gewohnheit geworden mit Andrea zu sprechen.

    Vergangenheit:

    Semir sah die Männer an. Es war eigentlich ein sehr guter Plan. Tom wusste nicht wie viele Geiselnehmer es gab und man würde sie in der Tat laufen lassen. Schon allein um das Leben der restlichen Geiseln zu schützen. Noch immer waren seine Hände auf dem Rücken gefesselt und er schrie leise auf, als er sich bewegte. Die Kugel war noch drin, das spürte er genau. „Bleiben Sie doch liegen…“ bat die Frau ihn. „Das geht nicht…meine Arme schlafen ein..“ stöhnte er leise. „Bitte machen Sie ihn doch los…bitte…er kann Ihnen doch nichts mehr tun..“ flehte sie die Verbrecher an. Tatsächlich kam einer der Männer dazu und drehte Semir wirsch um. „AUA!!“ schrie der Kommissar auf. „Halt dein Maul!“ knurrte der Mann. Er löste die Handschellen und sah Semir noch einmal an. „Wenn du auch nur einen Trick versuchst, dann werde ich dich eigenhändig umlegen.“ warnte er ihn. Er packte Semir am Nacken und stieß seinen Kopf gegen die Ladentheke vor der Semir kniete. Semir wehrte sich nicht und steckte diesen völlig sinnlosen Schlag ein. Langsam legte er sich hin. Die junge Frau legte ihm ihre Jacke unter den Kopf und deckte ihn mit der Rettungsdecke zu. „ich sehe mir die Wunde noch einmal an.“ lächelte sie sanft. Semir schloss die Augen und nickte. Er hatte durch den Schlag gegen die Theke Kopfschmerzen. „Wo ist der Wagen und das Geld?“ schrie der Verbrecher über den Hof. „Lassen Sie die Geiseln gehen und Sie dürfen verschwinden!“ hörte er Tom sagen „Nein!“ gab der Verbrecher zurück. „Die Wunde sieht soweit gut aus. Schmerzt es noch sehr?“ wollte die Frau wissen. „Wie heißen Sie eigentlich?“ wollte Semir wissen. „ Cindy…“ gab sie zurück. „Danke Cindy… ich bin Semir…ich habe Durst, könnten Sie mir etwas besorgen?“ bat er leise. „Natürlich. Ich hole Ihnen eine Flasche Wasser.“ lächelte sie. Die Verbrecher ließen die Geiseln an der Auslage der kleinen Tankstelle bedienen. Sie nahm eine Flasche und ging zu Semir zurück. Er trank vorsichtig und legte sich wieder hin. „Das Geld ist da!“ hörte er Tom rufen. So langsam ging die Sache also zu ende. Endlich. Es waren jetzt schon mehrere Stunden herum gegangen. Obwohl die Geiselnehmer nur eine Stunde Zeitfenster gegeben hatten, schienen sie es nicht so ernst zu nehmen.

    Anna Engelhardt sah Tom an. „Wir müssen auf jeden Fall dafür sorgen das sie keine Geiseln mitnehmen. Das SEK ist bereit den Rettungsschuss einzusetzen, wenn es sein muss.“ erklärte sie. „Ja…nur sehe ich genau das Problem. Ich weiß dass es zwei Männer sind aber ich weiß nicht wie viele Geisel sie wirklich haben. Außer Semir und die Kassiererin. Die sind ganz sicher da drinnen.“ gab Tom zu bedenken. „Ja und wenn sie doch mit Geiseln raus kamen, dann können wir nichts anders als den Abzug zuzulassen. Wir dürfen keine Geisel gefährden.“ stimmte sie zu. „Wir sind bereit zu stürmen.“ mischte Alexander Hoffmann sich ein. „Herr Hoffmann in allen Ehren aber wir haben keine Ahnung wie es da drinnen aussieht. Der Verkaufsraum hat nur diese eine Tür die raus führt und wie wollen Sie unsichtbar an den Laden kommen? Die Kameras sind mit der Kasse verbunden. Dort kann man alles sehen!“ erklärte Tom. „Das ist zwar ein Hindernis, aber keines was sich nicht umgehen lässt. Wir positionieren uns zunächst mal auf dem Dach. Und zwar von hinten. Dort kann man uns nicht sehen und wir können die Männer anspringen wenn sie rauskommen. Die Geiseln werden dann geringfügig verletzt aber immer noch besser als tot.“ schlug Alex vor. Anna sah Tom an. „Das klingt vernünftig.“ gab sie zu. Auch Tom konnte nicht widersprechen. Er sah sich die Konstruktion an. „Das könnte sogar klappen. Also gut, aber ich komme mit!“ forderte er. Alexander nickte. „Kein Ding…“ lächelte er. Tom mochte den jungen Mann jetzt schon. „Gut dann sollten wir den Fluchtwagen etwas abseits stellen. So das sie wirklich raus müssen. Nicht das sie wieder zurück rennen können.“ gab er zu bedenken. „Ja und ob sie das zulassen ist auch noch so eine Sache.“ murmelte Anna. Tom grinste. „Ich habe eine Idee. Alex…ich darf doch Alex sagen oder?“ wandte er sich an den SEK-Mann. Dieser nickte. „Wenn wir den Wagen an der ersten Zapfsäule stellen ist es dann machbar von oben einzugreifen?“ wollte er wissen. Alexander drehte sich um. „Wird zwar auch noch schwierig aber ist machbar. Frau Engelhardt…die Männer dort drinnen scheinen nicht ganz helle zu sein. Wie wäre es wenn Sie den Wagen abstellen?“ schlug er vor. Anna sah ihn an. „Warum ich?“ harkte sie nach. „Nun…die Männer dort sind schwer einzuschätzen, aber ich denke mal sie haben das gleiche Klischee wie alle Männer, nämlich das Frauen kein Auto fahren können.“ grinste Alex breit. Anna verstand worauf das hinaus laufen sollte. „Also gut…ich werde das Fahrzeug an der Zapfsäule abstellen, oder aber vor der Tür. Natürlich so, dass sie auf jeden Fall rauskommen müssen. Aber unter freiem Himmel, die Herren. Dann wäre der Zugriff vom Dach noch einfacher.“ gab sie kühl zurück. Alex sah durch das Fernglas und dann zu Tom. „Sie hat Recht…“ nickte er.

    Simone und Anja, zwei Schülerinnen, die gerade mit ihrer Klasse auf Klassenfahrt waren, rannten in den Toilettenraum. „Boah...ich muss so dringend...das ist echt übel, dass die keine Busse mit Toilette buchen...ich meine, unsere Alten bezahlen doch dafür...“, fluchte Simone und öffnete die Tür. Anja nickte und sah in den Raum. Das nächste, was sie ausstieß war ein lauter Schrei. Keifend und in extremer Höhe riss der Schrei die Erwachsenen aus ihrem Trott. Der Lehrer Dr. Peter Sinnerdorf kam angerannt und sah, was das Mädchen so erschrocken hatte. Fürsorglich zog er das Mädchen aus der Toilette und rief die Polizei, während sich die anderen Erwachsenen um die beiden Mädchen kümmerten die laut weinten. Vergessen war der Druck der die Beiden auf die Toilette trieb. Es dauerte nicht lange bis die Polizei vor Ort war. Ein junger Mann, der ziemlich verwegen aussah, und ein älterer in Jeansjacke traten auf ihn zu. „Jäger Kripo Autobahn..... Mein Kollege Semir Gerkan. Sie haben die Leiche gefunden?“, wollte der Mann wissen und zeigte sein Ausweis vor. „Nein...zwei meiner Schülerinnen...sie wollten nur zur Toilette gehen und...“, erklärte Sinnerdorf. „Können wir mit den Mädchen sprechen?“, bat der Ältere. Sinnerdorf nickte. „Aber viel können die Beiden sicher nicht sagen... wir sind ja erst auf dem Platz gefahren.“, erklärte der Lehrer. „Vielleicht haben die Beiden dennoch etwas oder jemanden gesehen...“, gab der Ältere von sich, während der Jüngere sich in die Toilette begab. „Ich hole die Beiden...aber bitte....etwas Rücksicht. Die Mädchen haben sicher noch nie Tote gesehen...“, ermahnte der Pädagoge. Der Polizist nickte leicht. „Ist nicht das erste Mal, dass ich mit Schülern spreche...“, lächelte er.

    Semir wartete und nur wenige Minuten später kamen zwei junge Mädchen auf ihn zu. Die eine vollkommen verstört und die andere stützte sie, tröstete sie. „Hallo, ich bin Semir Gerkan von der Autobahnpolizei. Wer bist du?“, wollte er wissen. „Anja...Anja Weber.“, erklärte das kleine Mädchen und schluchzte immer und immer wieder. „Kannst du mir sagen, was passiert ist?“, fragte Semir und fasste das Mädchen vorsichtig an dessen Schulter an. Ihre grünen Augen waren durch die Tränen vollkommen verschwommen und aufgedunsen. „Ich...Wir wollten nur auf Toilette gehen und dann...dann...dann lag er da...“, schluchzte sie und versuchte, ihre Worte fest klingen zu lassen. „Konntest du sonst noch jemanden sehen?“, kam dann die nächste Frage von Semir. „Nein...da...da war kein anderer...“, schluchzte sie und brach dann zusammen. „Kann ich sie jetzt zum Arzt bringen?“, wollte Simone wissen. Der Hauptkommissar nickte nur und ging dann zu Ben in die Toilette. Dort war auch schon der Gerichtsmediziner bei seiner Arbeit. „Hallo Doc... wie sieht's aus?“, wollte Semir wissen und sah sich nach Ben um. Dieser lehnte an einer Toilettentür und war ganz grün im Gesicht. „Semir, so was hab ich schon lange nicht mehr gesehen. Der arme Kerl hier...ich kann es nicht beschreiben.“, kam es vom Arzt und dieser schien wirklich fertig zu sein, da er keinen seiner zynischen Witze machte. Semir kniete sich neben das Tuch und hob es hoch. Erschrocken fuhr er zusammen, ließ das Tuch wieder fallen und musste versuchen, sein Frühstück im Magen zu behalten. „Oh Gott...Kopfschuss?“, fragte der Deutschtürke angewidert. „Allerdings...aber die Folterungsmerkmale sind interessanter. Er wurde geschlagen und getreten, außerdem hab ich acht bis zwölf Brandwunden gezählt.“, erklärte der Doc. „Haben wir einen Namen?“, fragte Ben, der sich langsam wieder erholt hatte. „Persönliche Sachen hab ich schon der Spusi gegeben.“, erklärte der Arzt und verabschiedete sich dann. Auch Semir und Ben traten wieder ins Freie und atmeten erstmal zwei bis drei Mal tief durch, zogen die Luft tief in die Lunge und ließen sie dort zirkulieren, bevor sie wieder ausatmeten.

    „Wer ist zu so etwas im Stande?“, fragte sich Semir, der sich als erster wieder gefangen hatte. „Das sind Tiere, keine Menschen.“, schimpfte Ben nur und ließ sich von einem Kollegen der Spurensicherung die persönlichen Gegenstände geben. „Gino Fetucci, 32 Jahre...“, erklärte Ben und musste schon wieder übel aufstoßen. „Man...32 Jahre...viel zu jung.“, knurrte Semir und schlug auf die Motorhaube. „Wo wollen wir anfangen?“, fragte Ben dann nach einer Weile. „Ich denke, wir fahren zuerst zur Wohnung des Opfers. Also los...“, kam es anweisend von Semir und schon waren sie im BMW auf den Weg nach Köln-West. Ben war während der Fahrt beschäftigt, Daniel zu erreichen. „Verdammt, er meldet sich nicht.“, kam es besorgt vom jungen Hauptkommissar. Semir sah ihn nur an. „Wie habt ihr euch überhaupt kennen gelernt?“, fragte der Deutschtürke. „Warte mal, wir waren ungefähr in der achten Klasse. Daniel war gerade zugezogen und der Neue in der Klasse. Du weißt ja, wie es Neuen in der Schule ergeht, wenn sie nicht Fußball spielen oder ein Frauenschwarm sind, oder?“, wollte er wissen. Semir nickte nur. „Allerdings.“ „Okay, ich hab ihn jedenfalls damals vor der Schlägerbande der Klasse gerettet. Seitdem sind wir unzertrennlich gewesen, doch auch die Jahre in der Schule verändern einen. Daniel wurde vom ruhigen, introvertierten Knirps zu einem...ja, sieh ihn dir an... das war er am Ende des Abiturs.“, erklärte Ben. Semir nickte nur. „Habt ihr euch seit damals häufig gesehen?“, fragte er dann. „Nein, wir sind jeder unseren eigenen Weg gegangen. Daniel war damals auch viel im Ausland, hat dort zum Teil studiert und seine ersten Reportagen erarbeitet. Aber er ist dennoch auf dem Teppich geblieben.“ „Das ist die Hauptsache...Wir sind da.“, kam es von Semir und schon wurde der BMW in eine Parklücke gelenkt. „In solchen Momenten hasse ich unseren Job.“, stieß Semir aus, als er an dem Klingelschild mit dem Namen Fetucci klingelte. „Ich weiß, was du meinst.“, stöhnte auch Ben.

    Ben sah den Arzt an. „AUA!!“ stieß er aus, als der Arzt die Platzwunde versorgte. „Sieht nicht so schlecht aus. Aber Sie sollten auf jeden Fall für einen Tag liegen bleiben. Eine Gehirnerschütterung ist nicht ausgeschlossen.“ mahnte der Weißkittel. „Danke, aber ich habe noch eine Rechnung zu begleichen.“ knurrte Ben nur. Wieder zuckte er zusammen, als der Arzt die Wunde berührte. „wir müssen sie auf jeden Fall klammern und dann können Sie tun und lassen, was Sie wollen. Ich kann Sie zu nichts zwingen.“ stöhnte der Arzt. „danke Doc…“ murmelte Ben. Nachdem er verbunden war und den Raum verließ. Vor der Tür stieß er mit Semir zusammen. „Was machst du denn hier?“ fragte er erstaunt. „Was wohl. Die Chefin hat mich angerufen. Was ist passiert?“ wollte Semir wissen. „Julia und ich waren im Laden als auf einmal Maskierte eintraten, Zahltag riefen und dann alles zusammenschlugen. Mich eingeschlossen. Sie wussten das ich ein Bulle bin und damit bleibt eigentlich nur ein Verdacht wer dahinter steckt.“ stieß Ben aus. „Der Besitzer der Tankstelle?“ mutmaßte Semir. „Zumindest einer, der alles weiß und da gibt es leider nicht viel. Der Besitzer und Julia.“ nickte Ben. „Gut…dann müssen wir nur herausfinden, wer es ist.“ murmelte Semir nachdenklich. „Ich muss es herausfinden. Du musst bei Andrea bleiben!“ widersprach Ben. „Du kannst ja nicht allein arbeiten, sonst hätte man dich nicht zusammen schlagen können. Also machen wir beide es. Wir fahren jetzt zu Krüger und regeln das“ legte Semir fest. Ben nickte leicht. Es wäre sicher besser, wenn Semir auch dabei sein konnte. Immerhin hatte er dann Rückendeckung. Nur eine knappe Stunde danach saßen beide bei Kim Krüger im Büro. „Semir…Sie wissen doch, das ich Sie nicht mitarbeiten lassen kann. Sie sind befangen. Wer sagt mir denn, das Sie nicht ausrasten, wenn Sie dem Täter gegenüber stehen?“ wollte sie wissen. „Das verspreche ich Ihnen. Wirklich. Ich kann nichts machen bei Andrea. Sie…sie schläft und okay…sie hört mich aber ..“ versuchte er erneut. „Nein. Mein Entschluss steht fest. Sie werden sich nur um Ihre Frau kümmern. Ben und ich werden den Fall lösen. Das was heute passiert ist, war ein bedauerlicher Zwischenfall und wird sicher nicht wieder vorkommen.“ lehnte Kim erneut ab. „Ein bedauerlicher Zwischenfall? Was ist wenn die Täter das nächste Mal auf Ben schießen? Ist das dann auch ein bedauerlicher Zwischenfall?“ fauchte Semir wütend.

    Kim holte tief Luft. „Das wird nicht passieren. Was ist mit Ihrer Frau? Wie geht es ihr und wann wird sie wieder geweckt?“ versuchte sie vom Thema abzulenken. Doch genau dort packte sie Semir auch. „Wann sie geweckt wird weiß ich nicht. Es geht ihr nach Aussage der Ärzte sehr gut und sie erholt sich. Die Blutwerte sind wie Dr. Notegau sagte, sehr gut und bedeuten keine Gefahr mehr.“ erklärte er leise. „Sehen Sie…und dort werden Sie von ihr gebraucht. Wenn etwas sein sollte, dann erfahren Sie es als erstes. Das verspreche ich Ihnen.“ lächelte sie. Bevor Semir antworten konnte klingelte das Telefon. „Ja?“ fragte sie kurz. Dann hörte sie zu. „Danke...“ sie legte auf. „Es gab einen weiteren Anschlag. Die Tankstelle an der A3 bei KM 609. Sie existiert nicht mehr. Die Sprengung hat einen Krater von einem gewaltigen Ausmaß gerissen.“ gab sie bekannt. „Wieder Verletzte?“ wollte Semir wissen. Kim schüttelte den Kopf. „Nein. Die Tankstelle wird gerade saniert und ist deshalb geschlossen gewesen. Aber so langsam sollten wir endlich einen Täter finden!“ fauchte sie wütend. „Deshalb werde ich jetzt auch wieder mitmischen! Andrea ist in guten Händen und …“ forderte Semir erneut. „Nein! Sie werden nicht mitmachen!“ lehnte Kim wieder ab. „Aber Semir hat Recht. Wenn er dabei ist, dann könnten wir dem Täter eine Falle stellen. Lassen Sie es uns mit einer eigenen Tankstelle versuchen. Die Kollegen könnten sich rund herum gut verteilen und zuschlagen sobald die Schläger und der Erpresser auftauchen.“ bot Ben an. Kim sah ihn an. „Das ist eine Idee, die ich wirklich im Auge behalte, aber ohne Semir. Es wäre ziemlich auffällig wenn Sie zum Beispiel den Täter schon begegnet sind dann wäre eine Undercoveraktion sinnlos. Nein..wenn wir das machen, dann werden wir es mit Personen machen, die noch nicht aufgefallen sind.“ gab sie nachdenklich den Gegenvorschlag. Ben richtete sich etwas mehr auf. „Sie wären damit einverstanden?“ fragte er erstaunt. Kim nickte. „Ja…und zwar mit Bonrath und Dorn. Die Beiden werden eine Tankstelle eröffnen. Sie Ben werden weiterhin diese Julia und ihren Vater im Auge behalten. Sie Semir fahren zu Ihrer Frau ins Krankenhaus und werden für sie da sein und ich werde mit den restlichen Kollegen für den Schutz von Bonrath und Dorn sorgen!“ legte sie fest.

    Sichtlich entspannt und innerlich gereinigt, schloss Semir die Haustür auf, streifte sich die Schuhe ab und hörte dann schon das nach ihm rufende Mauzen vom großen Schrank. Semir sah hinauf und Felix sah ihn mit seinen großen Augen an. „Hey Kater, hab ich dich warten lassen? Tut mir Leid...“, redete Semir mit ihm, doch das Katzentier machte nur einen Satz auf den nächst tieferen Schrank und dann auf den Boden, flitzte dann in die Küche und mauzte sein Herrchen zu sich. „Okay, okay, du hast Hunger...“, kam es nur von Semir und schon füllte er seinem einzigen Mitbewohner, solange Andrea mit den Kindern bei Schwiegereltern war, eine Dose feinstes Katzenfutter in den Napf. „So, bon appétit.“, grinste der Deutschtürke nur und stiefelte ins Wohnzimmer, schmiss sich auf die Couch und war alsbald eingeschlafen. Doch lange hielt der Schlaf nicht vor. Es war gerade mal eine halbe Stunde vergangen, als er ein lautes Scheppern hörte. Sofort sprang er auf und rannte in die Küche. „FELIX!!! Was hast du denn nun angestellt? Man, was suchst du denn da oben?“, tadelte er den Kater, der auf der Spüle saß und zwei der Töpfe herunter geworfen hatte. „Na komm du Quälgeist... wir machen es uns auf der Couch gemütlich und schauen Fernsehen...“, murmelte Semir, hob die Töpfe auf und nahm den Kater auf den Arm. Im Wohnzimmer legte er sich auf die Couch, doch Felix schien keine Lust zu haben und sprang runter. Semir sah ihm kopfschüttelnd hinterher und schloss erneut die Augen. Es dauerte nicht lang bis der nächste Krach ihn hochriss. Diesmal war es die Gardinenstange. Ein klägliches Jaulen war aus dem Stoffhaufen. „Oh Mensch Felix....ich hab mich doch entschuldigt...okay....soll ich dir die Pfoten küssen, das du mir vergibst?“, knurrte Semir. Er wusste genau, warum Felix dieses Theater veranstaltete. So wollte er seinem Herrchen zeigen, was er davon hielt, dass er den ganzen Tag ohne Futter auskommen musste.

    Der nächste Morgen kündigte sich mit Sonnenschein und Vogelgesang an. Semir schlug die Augen auf. Es war fünf Uhr. Er schlug die Decke zur Seite und stand auf. Es sah den Kater auf dem Kopfteil von Andrea liegen und lachte leise. Bis Mitternacht hatte es gedauert und Felix endlich Ruhe einkehren ließ. Dieser Kater war wirklich sehr einfallsreich, wenn es darum ging, sich in den Mittelpunkt zu rücken. Nachdem er Töpfe herunter geworfen und die Gardine runter gerissen hatte, fing er an, Semir persönlich zu traktieren. Scheinbar war Felix der Meinung auch mal die Massage machen zu müssen. Als Semir sich ins Bett legte, schlich der Kater hinterher und wartete sogar bis Semir auf dem Bauch lag. Dann sprang er hoch und fuhr seine Krallen aus. Dann lief er über Semirs Rücken, was dieser natürlich gar nicht lustig fand. Felix war verdammt nachtragend. Erst als Semir ihm versprach, es nie wieder zu tun, mauzte der kleine Kerl und rollte sich auf dem Kissen ein. Semir ging unter die Dusche, frühstückte und vergaß auch nicht den Napf von Felix aufzufüllen. Nicht, dass der Kater am Abend erneut solche Attacken auffuhr. Gegen Acht fuhr er ins Büro und wartete auf Ben. Dieser kam gegen halb zehn und sah ihn an. „Wie ist es denn mit dem Pokerabend? Findet der noch statt oder wie?“, grinste Semir. „Ja klar...am Wochenende....Du bist auch noch dabei oder?“, harkte Ben seinerseits nach. „Klar doch.... Andrea und die Kinder kommen ja noch nicht zurück. Und den Abend mit deinem Freund Daniel und die Chance von dir die Kohle wieder zu gewinnen, die du mir letztens abgenommen hast, lass ich mir nicht entgehen...“, grinste Semir.

    ach ja...die Chefs....ich kann nachvollziehen wie es Semir und Ben geht. Ich habe drei und das ist eine Katastrophe! Der eine hüh, der andere hott und der dritte hebt wieder alles auf...ein tolles Feeling zu arbeiten

    Ben saß Kim Krüger gegenüber. „Also…die Untersuchung der Sachen, die Sie bei der Tankstelle gefunden haben ist ohne Befund. Keine Fingerabdrücke, keine Hinweise. Nichts. Das Bild von Ayda sagt ganz klar, dass es unser Mann im Verhörraum nicht sein kann. Auch wenn ich auf die Beschreibung der Kleinen nicht wirklich viel Bedeutung beimesse. Sie ist doch gerade erst sieben Jahre alt. Dennoch ist es verdammt präzise.“ Murmelte sie. „Ich denke schon das Ayda den Mann gesehen hat, aber das kann auch einfach nur ein Besucher der Tankstelle gewesen sein. Ein Kunde oder aber tatsächlich der Täter. Wenn wir wenigstens einen Hinweis hätte.“ stöhnte Ben leise. „Ihr Dienst an der Tankstelle fängt an! Sie sollten pünktlich sein.“ lächelte Kim. Ben nickte und erhob sich. „Geben Sie mir einen Abzug von dem Bild mit. Ich werde Julia mal fragen ob die den Typen kennt. Wenn sie ihn als denjenigen erkennt, der sie erpresst, dann hat Ayda ein perfektes Gedächtnis. Immerhin ist es ein Hoffnungsschimmer wo wir ansetzen können. Sollte dieser Mann auftauchen, dann weiß ich wenigstens dass es ihn gibt. Ich werde nach Schluss direkt zu Semir fahren. Auch wenn er sicher enttäuscht sein wird, das wir immer noch nicht weiter sind.“ stöhnte Ben und verschwand. Nur eine gute Stunde später war er an der Tankstelle angekommen. Julia war bereits dabei alles für den Verkauf vorzubereiten. „Guten Morgen..“ begrüßte Ben sie. „Ah…Herr Jäger. Schön das Sie da sind.“ lächelte die junge Frau. „Alles in Ordnung? Gab es irgendwelche Probleme?“ wollte Ben wissen. „Nein…gar nichts. Es ist alles ruhig. Die Tanksäulen sind bereit und mein Vater ist bereits nach Hause gefahren.“ lächelte sie. „Gut…darf ich Sie etwas fragen?“ fragte Ben und zog das Phantombild hervor. „Ja sicher was denn?“ kam die Gegenfrage. „Kennen Sie diesen Mann?“ Ben zeigte ihr das Phantombild. Julia sah kurz hin. „Nein…den kenne ich nicht. Wer ist das?“ wollte sie nun wissen. „Das wissen wir leider nicht. Eine Zeugin hat ihn uns beschrieben. Leider haben wir den Mann nicht in unserer Datenbank.“ gab Ben zu. „Eine Zeugin? Dann haben Sie den Kerl sicher bald. Ich meine…wir müssen nur noch darauf achten, wenn dieser Mann auf die Tankstelle kommt.“ freute Julia sich. Vier Männer betraten den Raum. „Zahltag!“ grinste der eine. Julia sah zu Ben und zuckte zusammen.

    Margot sah auf, als der Schlüssel sich im Schloss drehte. „Semir? Was tust denn du so früh hier? Ist was mit Andrea?“ wollte sie sofort wissen. „Nein…ich bin nur sehr müde. Dort am Bett zu sitzen und drauf zu warten, das etwas geschieht, das der Arzt zu mir kommt, das es endlich soweit ist, dass sie geweckt wird und dann passiert wieder gar nichts.“ stöhnte Semir. Er ließ sich auf die Couch fallen. „Und jetzt gibst du auf?“ harkte Margot nach. „Nein…ich weiß ja dass sie bald geweckt wird. Der Arzt weiß zwar nicht genau wann, aber ich werde ganz sicher nicht aufgeben. Ich brauche nur etwas Schlaf. Das Piepen der Geräte ist sehr ein nervtötendes Geräusch und …“ Semir sah seine Schwiegermutter an. „Du hältst es für Falsch oder?“ fragte er unsicher. Margot lächelte und schüttelte den Kopf. „Ich kann auch für ein paar Stunden bei ihr sein. Ab morgen werde ich in der Zeit wo die Kinder im Kindergarten und Schule sind auch zu ihr fahren. Ich denke es ist gut, wenn sie weiß das nicht nur du für sie da sind.“ gab sie zurück. Semir nickte. Er sah auf die Uhr. Es war schon wieder fünf am Nachmittag. „Na komm..leg dich etwas hin. Ich mache das Essen fertig.“ schlug sie vor. „wo sind denn die Kinder?“ wollte Semir nun wissen. „Sie sind auf dem Geburtstag von Laura. Emily sollte mit und ich hole sie um sechs ab. Also hast du eine Stunde um zu schlafen.“ erklärte Margot. Von Semir kam keine Antwort mehr. Er lag und hatte die Augen geschlossen. Margot lächelte leicht. Sie nahm die Decke und legte sie über ihren Schwiegersohn der scheinbar schon im Reich der Träume versunken. „Schlaf gut mein Junge. Und denk daran…es wird alles wieder gut werden.“ sagte sie dabei. Sie ging in den Keller um die restliche Wäsche zu machen. Danach würde sie die Kinder wieder abholen und dann Abendessen vorbereiten. Semir hatte mit Sicherheit Hunger und dann würde Ben ja auch zurück kommen. Hoffentlich hatte er heute neue Erkenntnisse in dem Fall. Sie hängte die Wäsche aus der Maschine auf und legte die getrocknete in die entsprechenden Schränke. Dann fuhr sie los und holte ihre Enkelinnen ab. Als sie mit Ayda und Emily zurück kam saß Semir auf der Couch und telefonierte. „Ja…was soll das heißen?“ hörte sie ihn fragen. „Ja..das verstehe ich. Ich komme sofort zu dir und…natürlich!“ behauptete er. Margot klopfte an den Türrahmen. Semir beendete das Gespräch und gab seinen Töchtern einen Kuss. Dann sah er Margot an. „Ich muss los. Ben ist zusammen geschlagen worden..“ stieß er aus und schon war er verschwunden.

    Semir lag nur mit Handtuch bekleidet auf einer weichen angewärmten Bank. Die Hände der beiden Mädchen glitten über seinen Körper und massierten ihm seinen Nacken und den Rücken. Er hatte die Augen geschlossen und genoss die leicht schmerzhaften Knetbewegungen. Das war eine verdammt gute Idee von Ben, sich mal verwöhnen zu lassen. Sicher...Andrea massierte ihn auch aber gegen diese Hände, die den Beruf sicher erlernt hatten, konnte auch Andrea nicht punkten. Schnurrend und mit geschlossenen Augen genoss Semir jegliche Berührungen der Damen. „Ohhhhhhhh...das tut so gut.“, hörte man nur von ihm. Die Damen kicherten und sahen sich nur an. „Sind sie zum ersten Mal hier?“, wollte Liara wissen. „Bin ich...ich kannte das vorher nicht.“, meinte Semir und nahm dann einen Schluck seines Cocktails. „Sie sind vollkommen verspannt. Sie müssen locker lassen...selbst ihre Füße sind verspannt.“, kam es von Dina. „Bitte nicht aufhören...“, schnurrte Semir nur und spürte jegliche Bewegung der Hände beider Mädchen an seinem Körper. Beide sahen sich an und grinsten nur vielsagend. Nach der Massage ging es für Semir in den hinteren Bereich mit den großen Wellnessbecken. Der angenehm klimatisierte Raum war mit asiatischer Malerei und Kunstgegenständen verziert, dass man denken konnte, man sei Gast in einer japanischen oder chinesischen Palastanlage. „Hey, und wie haben dir die Mädchen gefallen?“, begrüßte Ben ihn, der schon in einem der Whirlpools lag und sich seinen Cocktail und einige köstliche Kleinigkeiten, die ihm die Angestellten reichten. „Ein Traum sag ich dir...“, schwärmte der Deutschtürke. Ben lachte. „Aber nicht, dass du Andrea untreu wirst. Vergiss nicht, du bist ein glücklicher, glücklicher Familienvater.“, grinste Ben nur. „Ja, ja... ich weiß.“, kam es nur augenrollend von Semir zurück, der sich genüsslich in das warme Wasser gleiten ließ und nun auch die kleinen asiatischen Köstlichkeiten von einem Mädchen mit glänzenden Mandelaugen gereicht bekam. „Semir...“, weckte ihn Bens Worte aus seiner Starre, als er ihr in die Augen sah. „Was denn? Gucken wird ja mal erlaubt sein, oder?“, knurrte er nur und lachte dann selbst über seine Worte.

    Gino saß ängstlich auf einen Stuhl und wimmerte vor sich hin. Die letzten vier Stunden wurde er geschlagen, getreten und mit glimmenden Zigaretten bearbeitet. „Also, noch mal von vorne...warum hast du uns verraten, Gino?“, fragte Norbert Fleischer und packte den Mann unterm Kinn. Das rechte Auge des Mannes war vollkommen aufgequollen von den Schlägen und die Lippe an mehreren Stellen aufgeplatzt. Blut lief seinen Hals hinunter und den nackten Oberkörper entlang. Gino gab keine Antwort. Das schien den Mann vor ihm aber zu freuen, denn wieder fuhr die mit einem Schlagring versehene Faust in Ginos Magengrube und ließ den Mann vor Schmerzen aufschreien und sich krümmen, soweit es die Seile, die ihn am Stuhl hielten, zuließen. „Los, mach schon. Sag mir, warum?“, fauchte Norbert erneut und riss den geschwächten Gino an dessen Haare hoch. Ein Aufschrei hallte von den Trägern und Wänden der Lagerhalle wieder, in der sie sich befanden. Nur eine Lampe brannte über dem Kopf des Opfers und gab nur einen kleinen Lichtkegel von sich. „Lass ihn.“, ertönte plötzlich eine Stimme aus dem Dunkeln. Sie war tief und ruhig, dadurch furchteinflößend. Mit dem gesunden Auge versuchte der gefesselte Gino, den Ursprung der Stimme auszumachen, doch vergebens. „Er wird uns nichts sagen. Knips ihn aus und entsorg die Leiche irgendwo an einem ruhigen Platz, wo man ihn nicht so schnell findet.“, hörte er. Seine Augen weiteten sich schreckerfüllt. Er wusste, dass er sterben würde und das die Leute keine Skrupel kannten. Aber so? Unweigerlich musste er an seine schwangere Freundin denken. „Tja, mach’s gut, Freundchen.“, lachte Norbert nur und entsicherte seine Waffe. Mit ihr ging er um den auf dem Stuhl sitzenden Gino herum, stieß ihm dann die Pistole in den Nacken und spannte den Hahn. „Leb wohl.“, hörte er die vor Hohn triefende Stimme Norberts und dann hallte auch schon der Schuss. Blut spritzte auf den Boden und der Kopf sackte nach hinten weg. „Okay, bring ihn weg von hier und dann mach hier gründlich sauber.“, wies die Stimme ihn an.

    Danke euch beiden für die Geschichte und vor allem dir Elli,dass du sie alleine fertiggeschrieben hast.

    Nur etwas richtig stellen...fertig sind die Geschichten zusammen mit Chris geworden. Ich stelle sie lediglich nur noch ein. Jeden Tag ein bisschen, was mir dann mehr Zeit bringt, meine eigene Story weiter zu entwickeln ohne unter Druck zu geraten. Lieben Dank allen die gelesen und gefeedet haben.

    Semir sah den Mann an als er das Handy von seinem Ohr nahm. „Sehr gut gemacht..“ lobte er ihn. „Was soll jetzt passieren?“ fragte Semir leise. Er fühlte sich schwach und die Schmerzen ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Er spürte die Kugel regelrecht zwischen seinen Rippen sitzen. Die junge Frau hatte ihm die Wunde versorgt und auch geschafft die Blutung zu stillen, dennoch war es höchste Zeit, dass er ins Krankenhaus kam. Die Kugel musste raus und das so schnell wie möglich. Wer wusste schon was sie verletzt hatte. „Ich kann nichts weiter für Sie tun. Das Beste wäre, wenn Sie sich hinlegen.“ schlug sie vor. Semir nickte leicht. „Sicher ist es besser aber mit den Händen auf dem Rücken nicht gerade sehr angenehm.“ stöhnte er leise. Wieder sah er zu den Verbrechern doch sie ließen sich scheinbar nicht erweichen ihm die Fesseln abzunehmen. „Nehmen Sie ihm doch die Fesseln ab. Was sollte er denn schon machen?“ bat die Frau. „Nein!“ kam barsch zurück. „Warum denn nicht? Haben Sie so eine große Angst vor ihm?“ forderte sie heraus. Der Mann, der Semir gefesselt hatte sah sie wütend an. „Ich will dass er gefesselt bleibt und wenn du nicht die Klappe hältst dann kannst du auch eine Kugel bekommen!“ fauchte er. Diesmal in einem perfekten Deutsch. Semir schloss daraus, dass dieser Dialekt den er eben hatte auf jeden Fall falsch war. Auch wenn dies Nebensache war, so konnte er sich wenigstens ein Bild der Täter machen. Sie waren ziemlich unsicher und schienen auch etwas rastlos, was sie allerdings umso gefährlicher machte. „Lassen Sie die Leute hier gehen…meine Kollegen werden tun was Sie sagen, wenn Sie mich hier behalten. Dann brauchen Sie sich auch keine Gedanken zu machen, das jemand hier die Nerven verliert.“ schlug er leise vor. Die Verbrecher sahen ihn an. Der Schütze stieß seinen Komplizen an. „Das ist doch gar nicht so dumm. Wir lassen die anderen gehen wenn wir das Geld haben und ihn nehmen wir mit.“ meinte er nur. „lasst mich alle in Ruhe. Ich muss nachdenken. Der Plan ist komplett gekippt…ich…ich muss nachdenken.“ stieß der Zweite aus. Für Semir war der Vorschlag des Schützen überhaupt nicht annehmbar, aber er wusste auch, dass er nichts dagegen tun konnte, wenn es soweit war. Sein Komplize dachte wohl nach, denn er schwieg und sah immer wieder auf Semir. „Der krepiert uns bevor wir den Laden verlassen…“ meinte er nachdenklich. „Aber wenn wir ihn nicht mitnehmen, dann haben wir die ganze Bagage hinter uns her. Die sind doch wie ein Rattenschwanz.“ warf der Schütze ein. „Da könntest du Recht haben, aber wenn er krepiert dann sind wir wegen Bullenmord dran und dann kannst du froh sein, wenn es nur eine Handvoll ist, die uns folgt. Nein…wir lassen ihn hier. Wir werden niemanden mitnehmen. Die wissen nicht, dass wir zu zweit sind, also wirst du mir quasi als Geisel dienen und dann hauen wir zusammen ab.“ gab der Zweite seinen Plan bekannt.

    Gegenwart:

    Semir unterbrach seine Erzählung als der Physiotherapeut in den Raum trat. „Guten Tag Herr Gerkan..“ begrüßte er Semir. „Hallo Doc..“ gab Semir zurück. „Doc ist etwas falsch. In unserer Branche ist Doktor nicht die richtige Ansprache, denn wir müssen nicht promovieren wie Ärzte. Wir sind Therapeuten..“ stellte Frank Scharf richtig. „Oh…das wusste ich nicht. Was machen wir heute für Übungen?“ wollte Semir wissen. „Wir werden die gleichen Übungen wie gestern machen. Sie helfen mir sicher heute auch oder?“ harkte Scharf nach. Semir nickte und machte sich fertig. „Desinfizieren Sie sich bitte die Hände!“ forderte Scharf ihn auf. Der türkische Hauptkommissar tat was gewünscht und nur wenig später finden sie mit den Übungen an. „Wie lange sind Sie schon verheiratet?“ wollte Scharf wissen. „Seit fast acht Jahren. Wir haben zwei Töchter und …die Kinder waren dabei, als es passiert ist.“ gab Semir zurück. „Das ist grausam. Sind die Kinder auch hier in der Klinik?“ harkte Scharf nach. „Nein…sie sind zuhause. Sie haben die Sache fast unverletzt überstanden. Meine Schwiegermutter passt auf die Kinder auf, damit ich bei ihr sein kann.“ erklärte Semir weiter. „Das hilft wirklich. Sie wird sicher bald schon ganz gesund werden und dann können Sie wieder mit den Mädchen was unternehmen. Wie alt sind die Kinder?“ ging es bei Scharf weiter. „Ayda ist jetzt sechseinhalb und Emily wird zwei. Es sind Engel und wenn…wenn den Beiden was passiert wäre, würde ich sicher nicht hier ruhig sitzen. Dann würde ich die Kerle jagen, die es meiner Frau angetan haben.“ knurrte Semir. „Sie sind Polizist, ich weiß es. Aber ich denke mal Sie sind vom Dienst befreit um bei ihr zu sein.“ mutmaßte Scharf. „Ja..ich darf nicht ermitteln, weil ich befangen bin. Das ist ganz normal obwohl ich liebend gern die Kerle oder den Kerl stellen würde. So muss ich mich auf meine Kollegen verlassen.“ bestätigte Semir. Während sie sprachen machten sie ihre Übungen mit Andrea. „So…das war es wieder für heute. Sie sollten auch etwas ausruhen. Fahren Sie nachhause und schlafen Sie mal richtig aus. Ihre Frau ist hier in den besten Händen und so wie ich das sehe, ist es nicht mehr bedrohlich.“ schlug Schaf vor. Semir musste ihm Recht geben. Andrea schlief tief und fest und ihm fehlte der Schlaf. „Sie haben sicher Recht…“gab er von sich und erhob sich. „Ich werde für heute Schluss machen und ihr morgen den Rest der Geschichte erzählen. Vielleicht erinnert sie sich daran, wenn sie wieder aufwacht.“ hängte er an. Er gab Andrea einen Kuss und deckte sie wieder zu. „Ich liebe dich mein Schatz.“ hauchte er ihr ins Ohr.

    „Hier? Ben...wenn ich hier erkannt werde, dann....dann kannst du dich schon mal darauf vorbereiten, dass ich für eine sehr, sehr lange Zeit bei dir einziehe.“, stöhnte Semir als er erkannte, das der Club in einer nicht gerade unbekannten Gegend war. „Semir, wer sollte dich denn hier erkennen?“, lachte Ben und klingelte. „Ist das ein Privatclub?“, fragte Semir irritiert. Ben nickte. „Natürlich....das ist eine Bar, wo die Mädchen schweigen können und die Gäste nie jemanden gesehen haben...“, bestätigte er. Semir atmete erleichtert aus. Ben schüttelte nur den Kopf und sah ihn an. Die Tür ging auf. „Guten Abend.....die Herren...“, säuselte eine junge asiatisch aussehende Frau. Ben und Semir traten ein. Der Gang war in einem roten Samt gehalten und das sanfte Licht führte zu dem richtigen Flair. Semir sah sich um. „Wie wollen Sie sich verwöhnen lassen? Zunächst eine Ganzkörpermassage auf asiatischer Art, anschließend ein Wellness-Vollbad und dann vielleicht ein Saunabesuch?“, schlug die Frau vor. Semir sah Ben an und nickte. „Ja...das volle Programm...“, bestätigte Ben. Die Frau nickte leicht. „Wenn die Herren dann die Masseure aussuchen wollen...wir haben dort Dina, Laira, Yuniko und Funaki, sowie Dalielle...“, stellte sie die Mädchen vor. „Ähm....gibt es auch männliche Masseure?“, fragte Semir heiser. „Nicht in diesem Bereich...die Herren sind für die weiblichen Gäste bestimmt...“, lächelte die Asiatin. „Oh....nun dann nehme ich...Liara...“ wählte Semir aus. „Sehr gern...und Sie?“, wandte sich die Frau an Ben. „Ich nehme Yuniko, Funaki und Dalielle...“, wählte Ben. Semir sah ihn an. „Boah....drei? Wieso denn drei?“, harkte er nach. „Weil du dir auch mehr als nur eine aussuchen darfst...“, grinste Ben ihn an. „Dann will ich auch noch eine...“, beschwerte Semir sich. Die Asiatin nickte. „Sie bekommen dann noch Dina dazu...“, lächelte sie freundlich. Den Beiden wurden die Räume zugewiesen wo die Massage stattfinden sollte.

    Hotte und Dieter hatten Nachtdienst. „Wir benötigen die Kripo hier vor Ort...am Besten rufen wir Ben und Semir an...“, knurrte der dickliche Hotte. Dieter stimmte dem zu. „Tja...der arme Kerl ….wie gut, dass man wenigstens das Gesicht noch erkennen kann. Viel ist von dem Auto ja nicht da. Ich versteh das nicht...keine Bremsspur....keine Kurve oder Nässe...die Straße ist völlig trocken...wie soll der bitte gerutscht sein...“, tadelte er die Fahrweise des Toten. Hotte zog die Schultern hoch. „Vielleicht war das ja auch ein Selbstmord...wenn du bedenkst, er ist allein gewesen... und dieser Methantanker steht ja auch schon einige Wochen hier. Immerhin konnte man ihn nicht übersehen...“, vermutete er. Dieter sah ihn an. „Du meinst, er wollte sich umbringen? Na ich kenne da aber viel angenehmere Möglichkeiten in den Tod zu gehen. Außerdem...er hätte hier ja auch andere gefährden können. Wie leichtsinnig ist das denn?“, fauchte Dieter wütend. Hotte lachte leise. „Solchen Leuten ist es doch egal, ob sie andere mitnehmen. Niemand kann sie nach dem Gelingen zur Rechenschaft ziehen. Außerdem ist es doch gar nicht so abwegig...wie oft hast du denn schon Idioten aus dem Graben gezogen. Oder wie vor vier Wochen die junge Frau die sich vor die Brücke setzte....die hatte auch zwei andere Fahrzeuge in Mitleidenschaft gezogen...so sonderbar wäre das nicht. Bei denen schaltet irgendwas ab...sag ich dir...“, erklärte Hotte seinem Freund. „Ja was ist denn nun? Holen wir die Beiden oder machen wir es selbst und sagen den Beiden morgen früh Bescheid?“, wollte Dieter nun wissen. Hotte grinste. „Wir lassen die Beiden ihren Feierabend genießen...ist auch mal verdient...“, legte er fest. „Gut.... dann machen wir uns ran...“, meinte Dieter und rieb sich die Hände. „Sieh mal...der Typ war scheinbar nicht einmal angeschnallt.“, rief er als er sich über den verbrannten Fahrersitz beugte. „Wie kommst du denn darauf?“, wollte Hotte wissen. „Na...weil die Schnalle nicht in dem Gegenstück steckt. Das ist doch auch ein Hinweis dass es ein Selbstmörder war...“stöhnte Dieter leise.

    Weißt du was ich so liebe an dieser STory? Man kann immer lachen. Nichts ernstes obwohl es ja eigentlich ernst ist. Wirklich gut geschrieben.

    Ja...die Schwaben und Sparen. Und jedes zweite Wort..."Billig" tzes...aber gut...Ben weißt doch wohl sehr genau, dass weder er noch Semir ohne Waffe zu irgendeiner Veranstaltung gehen sollte. Man kann sie immer gebrauchen und Semir nimmt seine ja sogar mit zur Kur. ;) Wie war das? "STehenbleiben" funktioniert nur im Fernsehen? Nee..nicht einmal da!!! Wie oft rennen die Helden hinter den Verbrechern her, obwohl sie stehenbleiben sollen...;)

    Ich liebe diese Story. und sie ist alles andere als "billig".

    Vergangenheit:

    Semir saß am Boden und sah die Männer an. „Hören sie...“ versuchte er. „Schnauze!“ blaffte ihn der bewaffnete Mann vor ihm an. „Lassen Sie die Anderen doch gehen..“ ging es dennoch bei Semir weiter. „Du sollst die verdammte Schnauze halten!“ schrie der Mann und machte einen weiteren Schritt auf ihn zu. Semir schwieg und sah ihn lediglich an. Aus den Augenwinkeln sah er dann den jungen Mann, der vor ihm in den Laden kam sich langsam aufrichtete und den Mann mit der Waffe anspringen wollte. Doch dieser schien einen siebten Sinn zu haben. Er drehte sich schnell um und schlug mit der Waffe zu. Der junge Mann ging getroffen zu Boden. „NEIN!!“ schrie Semir als der Mann ein zweites Mal zuschlagen wollte und sprang nun ebenfalls auf die Beine. Der Bewaffnete drehte sich um und zielte mit der Waffe auf Semir. Dieser konnte seinen Sprung nicht mehr aufhalten und prallte gegen den Verbrecher. Plötzlich hallte ein Schuss. Semir fühlte den stechenden Schmerz in der Rippengegend und ging zu Boden. Der Maskierte sah ihn geschockt an „Verdammt…Verdammt… das wollte ich nicht…ich…“ stammelte er. Der zweite Mann kam sofort dazu. Semir lag am Boden und hielt sich die Seite. Blut floss durch seine Finger. Der zweite Verbrecher drehte Semir auf den Rücken. „Zeig mir!“ forderte er ihn in einem gebrochenen Deutsch auf. Semir stöhnte auf, als er seine Hand wegzog. „Fuck!“ fauchte der Verbrecher. „Wie ist das passiert?“ fragte er seinen Komplizen. „Er hat sich aufgerichtet und…wir haben gekämpft und..ein Schuss hat sich gelöst…“ stammelte der Schütze. Der Mann hockte sich erneut zu Semir und durchsuchte ihn. Die Waffe hatten sie ihm schon vorher abgenommen und nun folgten die Handschellen. Er drehte Semir abrupt um und riss ihm die Hände auf den Rücken. Semir schrie auf. „Halt die Fresse!“ stieß der Mann aus. Semir stöhnte nur noch leise. Ihm wurde schwarz vor Augen und er hatte Mühe sich wach zu halten. „Halt die Fresse“ stieß der Mann erneut aus. „Er braucht einen Arzt…der krepiert uns hier!“ kam von dem Schützen. „Hey du!“ rief er die Frau an. „Wo ist der Erste-Hilfe-Kasten?“ wollte er wissen. „Im Nebenraum. Ich hole ihn und…“ schlug sie und erhob sich. „Ah….du wirst nicht allein gehen! Verstehst du was von Hilfe?“ fragte der Zweite. Semir sah wie die Frau nickte. „Gut..dann wirst du ihn versorgen…“ legte der Verbrecher fest. Er richtete Semir wieder auf und dieser versuchte sich möglichst bequem hinzusetzen, doch jede Bewegung schmerzte ihm. Er spürte den Schmerz in seinen Rippen. Sein Shirt war an der linken Seite vom Blut dunkelrot gefärbt. Die Frau kam zurück und kniete sich neben Semir. „Ich…muss das Shirt aufschneiden.“ erklärte sie. Semir nickte.

    Tom sah Anna Engelhardt mit dem SEK kommen. Nur wenig später stand sie vor ihm. „Okay… wie sieht es aus?“ fragte sie sofort. „Eben wurde geschossen. Ob jemand verletzt ist kann ich nicht sagen, aber die scheinen nicht gerade helle zu sein. Sie haben erst eine halbe Stunde Zeit gegeben und sind dann auf Bitten sofort auf eine Stunde gesprungen“ erklärte er. „Wie nett...“ staunte auch Anna. „War das nach oder vor dem Schuss?“ harkte sie nach. „Vorher. Ich hoffe nur nicht, das Semir etwas angestellt und der Schuss ihm gegolten hat. Würde irgendwie zu ihm passen. Zum Capitan Chaos“ gab Tom zurück. Anna nickte. „Allerdings. Haben wir Funkkontakt?“ wollte sie wissen. „Sie rufen über Semirs Handy an.“ kam von Tom. „Gut..dann rufen Sie ihn an!“ forderte Anna ihn auf. Tom nickte und nahm das sein Handy. Er wählte Semirs Nummer an. Das Freizeichen ertönte. „Ja?“ hörte er eine wütende Stimme. „Kranich hier…Ich habe einen Schuss gehört. Ist jemand verletzt?“ fragte er freundlich nach. „Nein!“ kam die barsche Antwort. Für Tom kam sie viel zu schnell und eine Ahnung packte ihn. „Ich will meinen Kollegen sprechen!“ forderte er. „Das geht nicht...“ erklärte der Mann am anderen Ende. „Warum nicht?“ harkte Tom entschieden nach. Doch es kam nichts mehr. Der Angerufene hatte aufgelegt. Tom sah Anna an. „Da stimmt doch was nicht!“ stieß er aus. Anna nickte. „Das sehe ich genauso. Können wir uns irgendwie anschleichen und sehen, was da drinnen vor sich geht?“ fragte sie. Bevor Tom antworten konnte klingelte das Handy. „Ja?“ fragte er und stellte sofort auf Lautsprecher, damit Anna mithören konnte. „Tom?“ hörte er die schmerzverzerrte Stimme von Semir. „Semir! Bist du in Ordnung? Ich habe einen Schuss gehört. Ist jemand verletzt?“ harkte er nach. „Es ist alles in Ordnung…“ gab Semir zurück. Doch die Stimme ließ vermuten, dass er zu dieser Aussage gezwungen wurde. Wieder sah Tom Anna an. „Das hörte sich ganz und gar nicht in Ordnung an.“ stieß sie aus. „Das sehe ich auch so. Das war erzwungen und Semir hörte sich absolut nicht in Ordnung an.“ stimmte Tom ihr zu. „Wir sollten sehen, dass das Geld herkommt und wir dann zugreifen, wenn sie den Fluchtwagen nehmen.“ Schlug der SEK-Mann vor. Tom sah ihn an. Der Mann war noch recht jung. „Wer sind denn Sie?“ fragte er. „Alexander Hoffmann, SEK-Einsatzleiter.“ stellte er sich vor. „Tom Kranich. Sie wissen hoffentlich was Sie tun müssen.“ knurrte Tom, er hatte kein Vertrauen zu dem jungen Mann, der höchstens 35 Jahre alt war. „Nur keine Sorge… ich habe schon einige Einsätze gehabt.“ beruhigte ihn Hoffmann.