Beiträge von Elvira

    Es war früher Abend als Andrea endlich die Augen aufschlug. Sie hörte ein Piepen. Es war nervend und irgendwie störend. Sie nahm einen strengen Geruch wahr. Es roch nach Sterilität. Als sie spürte dass jemand ihr über die Hand strich zuckte sie zusammen. Langsam wandte sie den Kopf in die Richtung und erblickte Semir. Sie versuchte zu sprechen, doch es kam kein Ton heraus. „Hallo Schatz... endlich bist du wieder da...“ hörte sie Semir sprechen. Und sie sah die Tränen. Warum weinte Semir? Sie wollte ihn fragen, doch es kam wieder kein Ton heraus. „Nur keine Angst... das ändert sich bald. Sie werden wieder sprechen können. Aber lassen Sie sich Zeit und solange der Tubus drin ist wird es nichts werden ...“kam eine zweite Stimme. Andrea sah ihn an. Hier erkannte sie die Arztkleidung. „Ich weiß, es ist sehr verwirrend, aber es ist alles in Ordnung. Sie liegen im Krankenhaus. Erinnern Sie sich was passiert ist?“ wollte der Arzt wissen. Andrea dachte nach. Was war denn passiert? Es fiel ihr nicht ein und sie schüttelte leicht den Kopf. „Auch das kommt wieder. Ihr Mann kann Ihnen alles erzählen.“ lächelte er. Jetzt nickte Andrea. Sie schloss die Augen. Sie war irgendwie müde doch das Piepen nervte und diese sonderbare Geräusch was sie nicht identifizieren konnte. Sie wollte ihre Hände bewegen...Semir umarmen, doch es ging nicht. Panik stieg auf. Ängstlich sah sie ihn fragend an. „Hey...es ist alles in Ordnung. Ich liebe dich...“ hauchte er. Andrea drückte seine Hand da sie nichts antworten konnte. „Wir werden jetzt einige Funktionen testen und dann bekommen Sie noch einmal ein Schlafmittel, damit Sie die Nacht durchschlafen. Morgen wird der Tubus gezogen und dann können Sie schon sehr bald auf eine normale Station kommen.“ erklärte der Arzt. „Sie sollten ihr erzählen, was alles passiert ist...“ munterte er Semir auf. Andrea sah ihn erwartungsvoll an. „Andrea...als...als du zu deiner Mutter fahren wolltest...da ist ein Unfall passiert, bei dem du verletzt wurdest. Unseren beiden Mäusen ist nichts passiert, aber du warst sehr schwer verletzt. Du hast 14 Tage geschlafen damit dein Körper sich erholen konnte. Ich habe große Angst gehabt, dass ich dich verliere. Was würde ich denn ohne dich machen? Was sollte ich machen? Margot ist bei Ayda und Emily. Sie warten schon darauf, dass ich sie anrufe und sage, das du wach bist, aber damit will ich noch etwas warten.“ erklärte Semir. Andrea sah ihn ungläubig an. Sie sollte 14 Tage geschlafen haben? Ganze 14 Tage? Wieder versuchte sie etwas zu sagen, doch noch immer kam kein Ton heraus. Der Arzt legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Nicht anstrengen. Morgen sieht es besser aus. Ruhen Sie sich erst einmal aus...morgen sieht die Welt ganz anders aus…“ lächelte er.

    Semir sah seine Frau an. Er sah die schon fast verzweifelten Versuche zu sprechen. „Ganz ruhig Schatz. Es wird alles gut. Jetzt wird alles wieder gut…“ beruhigte er sie. Andrea schloss kurz die Augen um ihn mitzuteilen dass sie verstanden hatte. „Ich liebe dich mein Schatz und du wirst sehen, morgen wirst du sicher schon wieder mit mir schimpfen..“ lächelte er. Auch Andrea verzog leicht die Mundwinkel. Semir strich ihr über die Wange. „Ich werde gleich heim fahren aber morgen früh bin ich hier und wenn du wach wirst sitze ich an deinem Bett. Du wirst nie wieder allein sein. Nie wieder...“ versprach er. Wieder schloss Andrea die Augen. „Bis morgen und schlaf gut…“ verabschiedete sich Semir. Dr. Notegau lächelte Andrea noch einmal aufmunternd zu und verließ dann mit Semir das Zimmer. „Doc? ist wirklich alles in Ordnung?“ wollte Semir wissen. „Ja..soweit ich es sagen kann ja. Dass sie nicht sprechen kann liegt am Tubus. Wir werden ihn morgen ziehen, wenn Ihre Frau ganz allein atmet. Heute Nacht werden wir sie noch durch die Maschine beatmen. Morgen bekommt sie schon kein Schlafmittel. Sie muss sich jetzt erst einmal an einen normalen Schlaf-Wachrhythmus gewöhnen. Das wird zwar nicht lange dauern, aber dennoch müssen wir noch jetzt mit einigen Problemen rechnen.“ gab der Arzt zu verstehen. „Sie wird sicher Schmerzen haben oder? Ich meine die Brandwunden, und…das Bein…ich habe Angst wenn sie in den Spiegel sieht und ihr Gesicht sieht. Am liebsten würde ich es ihr ersparen.“ sagte Semir leise.. „Nun Das wird nicht funktionieren. Irgendwann wird sie sich sehen. Herr Gerkan, ich habe keine Bedenken, das Ihre Frau zusammenbricht, wenn sie in den Spiegel sieht. Sicher wird sie sich erschrecken aber sie wird es akzeptieren müssen und es ist wichtig, dass Sie dann für sie da sind. Wenn sie morgen soweit ist, dann können wir sie aufrichten und nach und nach werden wir weiter gehen. Am Wochenende in einem Rollstuhl auf die Terrasse fahren oder durch den Klinikgarten. Aber nicht zu lange. Sie muss sich erst wieder an das Leben gewöhnen.“ mahnte Notegau. Semir reichte ihm die Hand und bedankte sich. Dann fuhr er nach Hause wo er von Margot und den Kindern erwartet wurde. Emily lag auf der Couch und schlief bereits. „Semir! Was gibt es Neues? Ist sie wach?“ wollte Margot sofort wissen. „Ja…sie ist wach. Sie kann aber noch nicht sprechen, aber der Arzt ist sehr zufrieden mit ihr. Sie ist wieder da…“ platzte Semir sofort heraus. Er nahm Ayda auf den Arm und drehte sich mit ihr. „Mama ist bald wieder da…“ gab er zu verstehen. „Wirklich? Schläft Mama nicht mehr? Kann ich sie bald besuchen?“ harkte das Mädchen nach. Semir sah sie an. „Ich werde morgen den Doktor fragen...“ versprach er. „Aber nun geht es ins Bett. Du bist sehr müde und Emi schläft auch schon.“ hängte er an. Ayda nickte. „Sagst du Mama dass ich sie ganz doll lieb habe…“ bat Ayda ihn. „Ja das mache ich, versprochen…“ nickte Semir. Als die Kinder im Bett waren sah Margot ihn an. „Siehst du…wir haben es gemeinsam überstanden.“ sagte sie leise. Dann stand sie auf und nahm ihren Schwiegersohn in die Arme. „Danke Mama, dass du für uns da warst. Ohne dich hätte ich es nicht überstanden.“ gab Semir zu und drückte seine Schwiegermutter fest an sich. Auch Ben kam ins Wohnzimmer. „Hey Partner….wie sieht es aus?“ wollte er wissen. Semir strahlte ihn an. „Sie ist wach!“ stieß er erneut aus. Ben lachte auf „Das freut mich für euch. Wirklich…das ist wirklich erste Sahne!“ beglückwünschte er Semir.

    „Er ist tot...“, erklärte Ben leise. Daniels Mutter sah ihn an. Sie lachte leise. „Das ist nicht wahr.... das ist wieder einer der Scherze, wie ihr sie früher gemacht haben....er kommt sicher gleich aus dem Schrank und lacht mich aus...“, sagte sie leise mit zittriger Stimme. Ben schüttelte den Kopf. „Nein...Frau Bremer...ich wünschte es wäre ein Scherz, aber....er ist tot....“, erklärte Ben. Seine Stimme erstickte und nun erkannte auch Daniels Mutter, dass es kein Witz war. „NEIN!!! NEIN!!“, schrie sie laut und weinte laut. Ben nahm die Mutter seines Freundes in den Arm und versuchte sie zu trösten. Doch es war schwer jemanden Trost zu spenden, wenn man um dieselbe Person trauerte. Es dauerte eine Weile bis Charlotte Bremer sich beruhigt hatte. „Wie...?“, fragte sie leise. „Er wurde umgebracht....“, erklärte Ben mit fester Stimme. „Aber warum? Was hat Daniel getan? Er war doch nur Reporter.....mehr nicht...“, wollte Charlotte wissen. „Ich weiß es nicht....aber ich werde es herausfinden. Ganz egal wie...ich werde es herausfinden....das verspreche ich Ihnen.“, kam leise drohend von Ben. „Ben....wie willst du das machen? Allein? Gegen wie viele willst du kämpfen? Was weißt du?“, versuchte Charlotte heraus zu finden. Doch hier konnte Ben keine Antwort geben. „Ich ...werde alles tun.....um seinen Mörder zu finden.“, versprach Ben erneut. Charlotte stand auf und fing an die Wohnung zu säubern. Ben sah ihr eine Weile dabei zu. Er wusste, dass sie es tat um die Gedanken zu fangen. Er erinnerte sich daran, wie oft Daniel und er Charlotte erschrocken hatten, als sie Kinder waren. Immer wieder fiel den Beiden etwas ein, aber das war vorbei...es wird nie wieder solche Scherze geben...nie wieder. Ben wurde nun zum weiteren Male damit konfrontiert, dass der Tod unwiderruflich war.

    „Dieser verdammte sture Mistkerl...“, stieß Semir aus als er zur Wohnung von Ben fuhr. Allerdings war hier niemand. Okay....dann zu der Wohnung von Daniel. Sicher will Ben dort etwas finden was es nicht gab...dachte er nach und trat das Pedal durch. Es dauerte einige Minuten bis er die Wohnung erreichte und den Wagen von Ben vor der Tür entdeckte. „Na dann zieh dich jetzt mal warm an...“, fauchte Semir, verließ seinen Wagen und ging in die Wohnung. Die Tür war angelehnt „Ben?“, fragte Semir vorsichtig an, bevor er in die Wohnung trat. Es kam keine Antwort. Dennoch wusste Semir, dass Ben hier war. Er betrat die Wohnung. Im Wohnzimmer saß Ben auf der Couch und hielt sein Handy in der Hand. „Sag mal spinnst du jetzt total? Meinst du, du kannst mit dem Kopf durch die Wand, wann es dir passt?“, schrie Semir ihn an. Ben erschrak. „Was willst du hier?“, fragte er wütend. „Was ich will? Ben....kapier endlich, dass es auch ein Unfall gewesen sein kann....kann....sagte ich...nicht, dass es einer ist....also raff deine letzten klaren Gedanken zusammen und komm zur Vernunft!“, fauchte Semir zurück. „Semir....was soll ich dir noch erklären...ich sage dir, dass Daniel niemals Selbstmord begehen würde und du glaubst mir nicht...ich kannte ihn, nicht du!! Ich hab mit ihm die Kindheit verbracht, nicht du!!“, fauchte Ben zurück. „Das ist deine Meinung....was willst du denn jetzt machen? Einen Durchsuchungsbefehl anfordern für die Firmen auf einen Verdacht hin? Ben...es gibt keine Anzeichen dafür...“, versuchte Semir zu erklären. „Ja, aber auch keine, die dagegen sprechen und wenn du mir nicht helfen willst, dann werde ich es allein durchziehen...darauf kannst du einen lassen.. und nun hau ab!!“, fauchte Ben ihn an. Er stand auf und ließ Semir einfach stehen. Dieser sah ihm etwas sprachlos nach. Doch dann regte er sich und rannte hinterher. Gerade als Ben einsteigen wollte, hielt Semir ihn fest. „Du verdammter sturer Hund! Ich sagte, du sollst deine Gedanken sortieren, bevor du handelst... Ich habe nicht gesagt, dass ich dir nicht glaube aber mit dem, was wir derzeit haben, können wir nichts anfangen.“, schrie Semir seinen störrischen Partner an. „Ich werde schon etwas finden...Semir...ich will dich nicht mit da reinreißen...wir sehen uns morgen.“, erklärte Ben nun schon ruhiger und stieg in seinen Wagen. Semir ließ ihn fahren und sah ihm einfach nach. Wenn er gewusst hätte, dass Ben damit in noch größere Schwierigkeiten geriet hätte er ihn nicht fahren lassen.

    Margot ging mit Ayda zurück zu Susanne, die sich liebevoll um Emily gekümmert hatte, während Ayda den Mann identifizierte. „Ich fahre jetzt zurück. Bitte sorge dafür, das Semir bald wieder zu Andrea fährt. Ich möchte nicht, dass er zu lange hier ist.“ bat sie die beste Freundin von Andrea. Susanne nickte. „Nur keine Sorge. Wir passen auf ihn auf.“ Versprach diese und sah Margot nach wie sie mit den Kindern die PAST verließ. Semir und Ben saßen in ihrem Büro. „Und wie geht es Andrea?“ wollte Ben wissen. „Es geht ihr gut. Sie wollen am Wochenende anfangen sie aus dem Koma zu holen. Ich hoffe nur sie verkraftet das alles. Die Folgen der Brandwunden sind Narben und die werden sicher nicht verschwinden. Sie werden sie immer daran erinnern, was passiert ist.“ kam von Semir. Ben lächelte zuversichtlich. „Andrea ist doch eine sehr starke Frau. Sie wird auch das verkraften. Immerhin hat sie dich geheiratet.“ flachste er. Semir musste auch leicht lachen. „Ich weiß.... dennoch wird sich ihr Leben mit Sicherheit ändern. Sie wird Angst haben, zu tanken...ganz banale Dinge....“ gab Semir zu bedenken. „Wenn du ihr zeigst, dass sie nicht allein ist, wird es gut werden. Und ich denke du wirst sie lieben, auch mit Narben im Gesicht“ meinte Ben nur. Semir sah ihn an. „Natürlich liebe ich sie dann auch noch. Das Aussehen ist doch gar nicht so wichtig. Die Gefühle müssen stimmen! Das ist für mich das was zählt!“ fauchte er wütend. „Ich wollte dir nichts unterstellen. Semir...du liebst sie und sie liebt dich. Gemeinsam könnt ihr alles schaffen. Alles was ihr wollt. Du solltest dir aber auf jeden Fall Urlaub nehmen und für sie da sein. Sie wird dich sicher mehr brauchen als sonst. Und der Fall hier ist ja auch erledigt.“ schlug Ben vor. Semir nickte „Das hatte ich eh vor. Ich weiß nur nicht ob Andrea mich auch wieder sehen will. Immerhin wollte ich am Abend zuvor tanken. Wenn ich...“ Semir stockte. Ben stand auf und hockte sich vor seinen Kollegen hin. „Du denkst immer noch das du Schuld an diesem Unfall hast?“ fragte er. „Nein...nicht am Unfall. Aber an den Folgen. Ich weiß, es hätte auch auf der Rückfahrt passieren können, aber es ist nicht. Und ich denke manchmal, wenn ich getankt hätte, dann wäre Andrea jetzt gesund und... Ach ich weiß nicht. Ich bin mir im Klaren, das ich nichts dafür kann, aber dennoch...“ gab Semir stöhnend von sich. „Nun...sicher du kannst dich jetzt selbst fertig machen, dir die Schuld geben aber wem ist damit geholfen? Dir? Andrea?“ harkte Ben nach. Semir schüttelte den Kopf. Sein Freund und Partner hatte Recht. Weder er noch Andrea konnte er mit Selbstvorwürfen helfen. Er lächelte leicht. „Danke Partner...“ gab er leise zurück. „Weil ich für dich da bin? Nur keine Sorge Semir...irgendwann wirst du es zurück zahlen müssen...“ grinste Ben und knipste ein Auge zu. Semir stand auf. „Wo willst du hin?“ harkte Ben sofort nach. „Zu meiner Frau. Sie braucht mich und das hier schaffst du doch eh allein. Ich muss zu ihr…“ sagte Semir und verschwand. Ben lächelte leicht.

    Die Tage vergingen und endlich war der Tag gekommen auf den Semir so lange gewartet hatte. Er fuhr ins Krankenhaus wo Andrea aufgeweckt werden sollte. „Wird sie sofort wach werden?“ wollte Semir wissen. Dr. Notegau lächelte. „So schnell geht es nicht. Wir werden langsam das Schlafmittel absetzen und das Schmerzmittel reduzieren. Es könnte sonst gefährlich werden.“ erklärte der Arzt. „Wie lange wird es dauern? Und braucht sie danach immer wieder Schlafmittel?“ harkte Semir nach. „Nun, ich denke nicht, aber die Nebenwirkungen sind bei jedem Patienten verschieden.“ gab der Arzt zu verstehen. Semir nickte. „Kann ich was für sie tun?“ wollte er nach einer kurzen Schweigezeit wissen. „Ja...reden Sie mit ihr. Sie wird immer wacher werden und sie wird Ihren Druck auf ihre Hand erwidern. Schwach zwar nur, aber sie wird reagieren. „Wir werden heute mit der Herabsetzung anfangen und einen Beatmungsmodus einstellen, damit sie wieder lernt allein zu atmen. Ich denke sie wird spätestens übermorgen soweit wach sein, das sie ihre Umwelt wieder wahrnimmt.“ erklärte der Arzt jeden Schritt. Semir sah auf Andrea. „Bald wirst du also wieder mit mir reden müssen.“ lächelte er. Fast zwei Wochen lag Andrea im Tiefschlaf und er war jeden Tag bei ihr. „Wir haben den Täter übrigens gefasst und die Staatsanwaltschaft hat bereits einen Strafantrag gestellt. Ayda hat ihn eindeutig identifiziert. Sie ist eine wundervolle Tochter...genau wie ihre Mutter wird sie eine sehr kluge Frau sein.“ gab er von sich. Wieder sah er zum Arzt. „Wird sie sprechen können, wenn sie wach ist?“ wollte er wissen. Dr. Notegau nickte. „Das wird eine Weile dauern, aber dann wird sie wieder reden können.“ nickte er. Semir verbrachte erneut den ganzen Tag am Bett von Andrea und redete mit ihr. Nach einer kurzen Nacht fuhr er auch am zweiten Tag des Erwachens zu ihr. Zu seinem Erstaunen war Andrea angebunden. Er sah Dr. Notegau an. „Das ist zur Sicherheit, damit sie sich den Tubus nicht selbst zieht, dabei kann man sich nämlich sehr schwer verletzen.“ erklärte der Arzt. Semir nickte unsicher. „Atmet sie schon allein?“ harkte er weiter nach. Dr. Notegau schüttelte den Kopf. „Nein...es wird aber langsam. Wir haben sie so eingestellt, das sie ein zwei Atemstöße selbst macht und dann die Maschine wieder übernimmt. Jede Stunde wird es mehr und ihre Frau ist gewillt aufzuwachen. Sie arbeitet sehr gut mit.“ lobte er seine Patientin. Semir strich seiner Frau sanft über das Gesicht. Der Verband war bis auf einige keine Wundabdeckungen verschwunden. „Du bist wunderschön....“ sagte er leise und drückte ihre Hand. Er hoffte auf einen Gegendruck, doch noch passierte gar nichts. Der dritte Tag von Andreas erwachen brach an. Semir zuckte zusammen. Er hatte die Nacht bei Andrea verbracht. Allerdings war das nicht in Andreas Zimmer möglich, da sie auf der Intensivstation lag. Er wurde im Büro von Dr. Notegau untergebracht. „Guten Morgen, Herr Gerkan, schön das Sie auch mal aufstehen können.“ lächelte Notegau ihn an. „Entschuldigung...mein Handy sollte mich eigentlich wecken..“ kam verschlafen. „Das ist schon okay. Wollen Sie dabei sein, ich denke heute wird sie die Augen aufmachen.“ lächelte der Arzt. Sofort war Semir hellwach. „Ja sicher!“ stieß er aus. Schnell wusch er sich und frühstückte. Dann konnte er zu seiner Frau. „Wir geben ihr noch etwas Zeit. Sie ist aber schon fast wach. Da fehlt nicht mehr viel.“ erklärte der Arzt während Semir sich auf den Stuhl setzte. Er hielt Andreas Hand und küsste sie. „Bald bist du wieder bei mir..“ sagte er leise. „So....jetzt ist es kaum noch etwas, das sie davon abhält.“ gab Notegau von sich. Erwartungsvoll sah Semir auf seine Frau. Noch tat sich nichts. Er sah den Arzt an. „Nur Geduld...es wird schon. Ihrer Herztätigkeit steigt schon an und sicher wird sie am Abend ganz erwachen. Aber sie wird vielleicht etwas verwirrt sein. Es ist als würde sie aus der Narkose aufwachen. Es ist gut möglich, das sie nicht wahr haben will, das ihr gute 14 Tage fehlen. Also am Besten sagen Sie ihr nicht alles.“ munterte Notegau ihn auf. Semir nickte. Er sah Andrea an. Die Augen...flackerten sie nicht leicht? Er sah Notegau an. „Ja...sie wacht auf…“ lächelte er nur. Semir konnte seine Tränen nicht zurück halten. Doch diesmal waren es Tränen des Glücks.

    „Hartmut? Wo steckst du denn?“, rief Semir, als sie in der KTU ankamen. „Hier hinten....was gibt es denn so wichtiges...?“, war die Antwort. „Es geht um den Wagen wo der angebliche Selbstmord gewesen ist...“, erklärte Semir. „Was heißt denn angeblich? Seid ihr euch nicht sicher oder was?“, wollte Hartmut neugierig wissen. „Vermutlich war es kein Selbstmord, aber dazu müssen wir wissen, was du herausgefunden hast...“, lächelte Semir. „Kein Problem...“, entgegnete Hartmut, ging zu eine der Aktenablagen und fischte eine der Akten heraus. „Hier, eigentlich keinerlei Auffälligkeiten, wenn man davon absieht, dass der Wagen vollkommen ausradiert wurde.“ „Das heißt...“, wollte Semir wissen. „Wenn da mal Spuren waren, sind sie jetzt jedenfalls in Rauch aufgegangen.“, erwiderte Hartmut. Ben stöhnte auf. „Ist das wirklich alles? Man Hartmut, dann sieh dir den Wagen nochmals genauer an. Das kann kein Unfall gewesen sein.“, fauchte er wütend. „Denkt ihr, das hab ich nicht schon längst?“, knurrte der rothaarige Techniker und hielt den Kommissaren eine weitere Akte hin. „Der hintere Reifen ist vollkommen zerfetzt.“ „Kann das nicht durch den Brand oder die Hitze passiert sein?“, wollte Semir wissen. „Nein, das Feuer hatte nur den vorderen Teil erwischt und die Explosion hat zwar die Reifen zum Platzen gebracht, aber eben nur die drei noch gefüllten. Der hier war schon vor dem Aufprall kaputt.“, erklärte der Techniker. „Das heißt...es war kein Selbstmord.“, stieß Ben aus. „Das kann ich nicht ausschließen. Es lässt sich aber auch nicht mehr sagen, warum der Reifen platzte. Scheinbar ist er so dann von der Fahrbahn abgekommen. Was dann passierte, war eine Verkettung unglücklicher Umstände.“, stellte Hartmut richtig. „Mir egal. Semir, Daniel hätte sich doch nie umgebracht. Da muss was hinter stecken.“, kam es verschwörerisch von Ben. Doch Semir sah das Ganze mehr als skeptisch. „Ben, du hast Hartmut doch gehört. Es kann ebenso ein Unfall gewesen sein.“ „Glaubst du mir etwa nicht?“, fragte der junge Hauptkommissar angegriffen. „Du hast doch die Wohnung gesehen? Ich meine, da muss doch jemand was ganz bestimmtes gesucht haben.“, knurrte er. „Ben, beruhig dich.“ „Nein Semir...versteh doch, Daniel war mein Freund. Von allen in unserer Klasse war er immer der Ausgeglichenste. Wenn du mir nicht helfen willst, dann mach ich das alleine.“, kam es bockig von Ben und sofort verschwand er aus der KTU. „Ben...Ben!!“, rief Semir seinem Freund nach, doch dieser hatte sich schon in den Wagen gesetzt und brauste davon. „Klasse...wieso muss das immer so ein Sturkopf sein?“, fauchte Semir.

    Ben fuhr mit rasantem Tempo über die Autobahn. Er musste einfach weg. Weg aus der KTU und weg von Semir. Wieder glaubte er ihm nicht. Warum...warum nur? Es war wie damals, als er die Leiche in der gegenüberliegenden Wohnung seines Freundes gesehen hatte. Da hatte Semir ihm auch nicht geglaubt und Ben beinahe den Job verloren, weil er einen kleinen Jungen verletzt hatte. Plötzlich riss ein lautstarkes Hupen Ben aus den Gedanken. Schnell stieg er in die Eisen und brachte seinen Wagen noch rechtzeitig vor der Kreuzung zum Stehen. „Kannst du nicht aufpassen, du Arsch?“, schrie ihn ein LKW-Fahrer an und machte wilde Gesten. Gekonnt ignorierte Ben diese und fuhr dann, als die Ampel endlich wieder für ihn auf Grün umschaltete, weiter. Er wollte sich noch einmal Daniels Wohnung ansehen. Er wollte nicht glauben, dass Daniel so einfach bei einem Unfall oder durch Selbstmord ums Leben kam. Nein, für ihn stand fest, dass mehr an der Sache dran war, als es auf dem ersten Moment schien. Was hatte diese Katja gesagt? Daniel war an dieser Story über die beiden Firmen dran? Darüber würden sich doch irgendwelche Unterlagen bei ihm finden lassen. Ben parkte den Wagen vor dem Haus und stieg dann die Treppen zur Wohnung seines Freundes hinauf. Mit einem kurzen Klick seines Dietrichs war die Tür offen und er durch den engen Spalt geschlüpft. Vorsichtig besah er sich das Chaos und ging dann zum Computer seines Freundes. Doch der war nicht mehr da. Entweder hat Hartmut ihn oder die Einbrecher, dachte Ben laut und noch ehe er diese Worte dachte, hörte er ein Geräusch an der Tür. Sofort stellte er sich neben den Türrahmen, nahm seine Waffe in Anschlag und wartete ab, bereit, den Eindringlich zu empfangen. „Daniel?“, hörte er plötzlich die ihm bekannte und zittrige Stimme einer Frau. Sofort nahm er die Waffe runter und gab sich zu erkennen. „Hallo Frau Bremer...“, begrüßte der junge Hauptkommissar Daniels Mutter. „Ben...was...wo...wo ist Daniel?“, fragte sie und ging einige Schritte auf den Polizisten zu. „Ich...es...es ist etwas schreckliches passiert.“, gab er bekannt. Die großen Augen der kleinen, zierlichen Frau blickten ihn traurig an. Sie ahnten schon, was er sagen wollte. Doch als Ben es sagen wollte, versagte seine Stimme. Sein Hals fühlte sich an, als ob er einen Kloß im Hals hätte. „Ben, bitte sag mir, was mit meinem Sohn ist?“

    Thommy, du regst meine Gedanken immer mehr an. Vielleicht heißt meine nächste Geschichte : In Erinnerung an Ben Jäger..." :)

    Klasse geschrieben und die paar Stufen hat Ben mit einer Leichtigkeit genommen...nun ja...er ist ja noch jung....Aber nun....eine Bombe....tja Ausweglose Situation, es sei denn Semir schafft es noch rechtzeitig hin, aber das dürfte knapp werden.

    „Ich habe den Mann festgenommen, der mehrere Tankstellen und Raststätten erpresst hat, mehrere Sprengsätze gelegt hat und von Ayda gesehen und perfekt beschrieben wurde.“ erklärte Ben. Auch Semir kam aus Kims Büro in Begleitung des Tankstellenbesitzers. „JULIA!!“ kam freudig von ihm und nur wenig später lag Julia weinend im Arm ihres Vaters. „Es tut mir so Leid...“ weinte sie. „Was denn? Es ist doch alles in Ordnung. Jetzt wird alles wieder in Ordnung kommen.“ versprach Paul Schmidt und hielt seine Tochter nur fest. Semir sah den Mann den Ben mitgebracht hatte an. Er schluckte und versuchte seine Wut über dieses Mann zu verbergen, doch es gelang ihm nicht. Er ballte die Hände zu Fäusten und hätte am liebsten zugeschlagen. Sein Atem ging heftig, doch seine Beherrschung ließ ihn nicht schwach werden. Semir bemerkte Ben erst als dieser ihm die Hand auf die Schulter legte. „Hey...ist alles okay?“ fragte er. „Bring das Schwein weg, bevor ich mich vergesse Ben...bitte...“ bat Semir leise. Kim hörte es auch und nickte den uniformierten Kollegen zu. Sie zogen Sascha Krause in einen der Verhörräume. Kim, Ben und Semir folgten ihnen. Als Semir mit zum Verhör wollte hielt Kim ihn zurück. „Wir sehen es uns aus dem Nebenraum an...“ legte sie fest. Semir nickte schweigend und folgte ihr. Ben ging in den Raum um Krause zu verhören. „Okay...Herr Krause. Was haben Sie uns zu sagen?“ wollte Ben wissen. Doch Krause sagte nichts. „Ich will meinen Anwalt anrufen!“ forderte er stattdessen. Ben grinste leicht. „Denken Sie, das er was für Sie tun kann? Herbeiführen von mehreren Explosionen, Freiheits-beraubung, Körperverletzung, schwere Körperverletzung in mehreren Fällen, Erpressung...das wird schon heftig für Sie. Wenn Sie ein Geständnis ablegen, dann könnten Sie ein paar Pluspunkte sammeln.“ schlug Ben vor. Krause lachte nur. „Sie können doch nichts beweisen. Niemand kann was beweisen.“ meinte er nur und verschränkte die Arme. „Sie vergessen Julia und mich. Außerdem haben wir noch einen Zeugen, der Sie eindeutig beschrieben hat.“ stellte Ben fest. Sascha Krause schluckte. „Das ist gelogen! Niemand hat mich gesehen!“ stieß er aus. „Und was Julia und Sie angeht...ich könnte sagen, dass Sie und Julia ein Komplott gegen mich geschmiedet haben sie hat sich in Sie verliebt und versucht mich nun auf diese Art und Weise loszuwerden. Wer wird schon einem Bullen vertrauen und glauben.“ grinste Sascha gelassen. Ben zog die Schultern hoch. „Der Staatsanwalt...der Richter...“ gab er gelassen von sich.

    Semir sah durch die Scheibe und hörte das was der Mann sagte. „Denken Sie, er wird verurteilt?“ wollte er wissen ohne Kim anzusehen. „Das denke ich ja...Ayda hat ihn gesehen und Frau Schmidt wird auch gegen ihn aussagen. Außerdem ist Ben noch da. „Sie sagten, dass der Anschlag auf der Raststätte ein Unfall war? Ein Unfall der viele Menschen ins Krankenhaus gebracht hat! Denken Sie wirklich das der Richter dies auch als Unfall bewertet?“ hörte er Ben fragen. „Sie können mir nichts beweisen.“ wiederholte Krause gelassen. „Sie haben es doch selbst erzählt!“ versuchte Ben. „Das können Sie nicht beweisen. Hey...die haben doch eh alle viel zu viel Geld! Da können die mir armen Kerl doch was abgeben!“ kam plötzlich von Krause. Semir verzog leicht die Mundwinkel. Damit war es schon fast ein Schuldeingeständnis. Es klopfte an der Tür. Semir öffnete und sah Ayda an. Er hatte Margot gebeten mit ihr zur Wache zu kommen um eine Gegenüberstellung zu machen. Semir nahm seine Tochter an die Hand. „Schatz...stell dich mal auf den Stuhl und dann guck mal zu Ben in den Raum.“ bat er Ayda. Das Mädchen tat was ihr Vater wollte und sah hindurch. „Kennst du den Mann der mit Ben da drin ist?“ wollte er wissen. Ayda nickte. „Der war auch an der Tankstelle als Mama getankt hat.“ bestätigte sie. Semir sah Kim an. „Damit sollte es doch wohl klar sein, das er der Täter ist.“ meinte er nur. „Sehe ich auch so. Ich werde ihn fragen was er dort wollte.“ erklärte sie und ging zu Ben. „Herr Krause....“ hörte Semir sie sagen. „Wir haben einen Zeugen, der uns gesagt hat, dass Sie kurz vor dem Bombenanschlag an der Raststätte waren und etwas angebracht haben...“ erklärte Kim und sah ihn an. „Ich....? Das kann gar nicht. Da muss der Zeuge sich irren!“ stieß Sascha aus. Kim lächelte nur. „Das denke ich weniger....Sie geben also nichts zu? Wie ist das mit der Entführung? Da haben Sie ja auch meinen Kollegen entführt, das nennt man Freiheitsberaubung und erpresserischen Menschenraub. Das können Sie nicht leugnen.“ gab Kim gelassen von sich. „Ihr Kollege und Julia sind ineinander verliebt und die wollen mich so loswerden!“ stieß Sascha Krause tatsächlich in die Schiene die er angedroht hatte. Kim lächelte. „Wollen Sie nicht doch eher ein Geständnis ablegen? Ich könnte für Sie dann ein gutes Wort einlegen.“ bot sie nun auch an. „Ich will meinen Anwalt! Vorher sage gar nichts mehr!“ knurrte Krause erneut. „Wie Sie wollen...“ meinte sie nur und ließ den Mann abführen.

    Dieter und Hotte saßen am Schreibtisch, als die beiden Kommissare mit einem Wind in die PASt schnellten, dass bald die ganzen Akten zu Boden geflogen wären, die sich auf deren Schreibtischen stapelten. „Dieter, ihr habt doch den Unfall aufgenommen, mit dem Gastank, oder? Habt ihr die Gegenstände des Opfers hier?“, wollte Semir wissen. Der lange Polizist nickte nur, griff in eine Schublade und holte eine kleine Plastiktüte hervor. „Viel ist es nicht... ich meine, das Feuer war schnell und beinahe hätte man ihn gar nicht mehr identifizieren können.“, erklärte er. Semir schüttete die Tüte auf dem Tisch aus und verteilte alles so, dass man es ohne Zweifel sehen konnte. Dann ließ er Ben die Dinge in Augenschein nehmen. „Oh nein...Semir, das...das ist Daniels Armband. Das...das haben wir alle zum Abschluss von unserem Direktor bekommen. Darauf ist Name und Abschlussjahr eingraviert.“, Bens Stimme klang zittrig und erschrocken. Semir nahm ihm das Armband aus der Hand. Vorsichtig wischte er mit einem Tuch den Ruß ab. „Daniel Bremer...Abschlussjahrgang 2000.“, las er und sah Ben an. „Oh verdammt...“, stieß Semir aus. „Deshalb konntest du ihn nicht erreichen.“, hängte er an. Ben sah Dieter und Hotte an. „Warum habt ihr nicht vorher was gesagt?“, fauchte er sie an. „Moment mal, das war ein Unfall. Ein ganz normaler Unfall, vielleicht sogar Selbstmord.... woher sollten wir denn wissen, dass es dein Freund ist?“, kam genauso wütend von Hotte zurück. Ben sah ihn nur an und fluchte leise. Wütend ließ er die Tür zum Büro zu knallen. „Das ist doch wohl...“ mischte Dieter nun auch mit. „Dieter...Hotte...bitte....ist alles okay...“, beruhigte Semir die Beiden, nahm die Akte und ging zu Ben.

    „Hey.....alles klar?“, wollte Semir wissen und legte Ben die Hand auf die Schulter. „Nein...Semir...“, kam leise zurück. Ben sah seinen Freund an. Tränen waren zu sehen. „Warum? Ich meine...er hätte garantiert keinen Grund Selbstmord zu begehen... Er hätte doch sonst nicht den Pokerabend zugestimmt....Semir....da steckt mehr dahinter...“, mutmaßte Ben. „Wir werden es schon herausfinden. Erstmal gehen wir die Akte durch. Du solltest aber Dieter und Hotte nichts krumm nehmen. Sie wussten es ja nicht...“, schlug Semir vor. Ben nickte nur. „Willst du einen Kaffee?“, wollte Semir wissen. „Nein...ich brauch keinen Kaffee...lass uns anfangen...ich will wissen, was Hartmut am Auto gefunden hat, ob es Spuren für ein Verbrechen gibt. Ich glaube nicht an einem Selbstmord....nicht Daniel....niemals er...“, redete Ben leise. Es schien jedoch, als würde er sich selbst Hoffnung machen wollen. Semir nickte nur. Er las die Akte und ging mit Ben die Einzelheiten durch. „Also die Todesursache scheint klar...durch den Aufprall wurde der Nackenwirbel zerschmettert oder einfacher ausgedrückt. Er hatte einen Genickbruch. Allerdings gibt es keine anderen Gewalteinwirkungen, die natürlich auch nicht ausgeschlossen werden können, weil der Körper zu 75 % verbrannt ist. Von der Haut ist nichts übrig...“ Semir sah Ben an. Dieser saß einfach nur auf seinem Stuhl und sah aus dem Fenster.

    Vanessa sah auf, als die Tür plötzlich gegen die Wand schlug. Sie sah den Mann in die Wohnung kommen und hielt unbewusst ihre Hände vor ihrem Bauch. Sie sah angsterfüllt in den Lauf der Waffe, die der Mann auf sie richtete. „Keinen Ton...!“, warnte er. Vanessa nickte. „Was wollen Sie....? Ich hab kein Geld....ich...“, fing sie an zu erklären. „Behalt deine Kröten für dich...ich suche den Stick, den Gino hatte! Und lüg mich nicht an!!“, fauchte der Mann. „Ich...ich weiß nicht....was Sie wollen...Gino ist tot...ich....“, weinte Vanessa. Sie spürte, wie sich das Baby regte. „Ich sagte, du sollst mich nicht anlügen....wo hat er ihn versteckt?“, fauchte der Mann und schlug zu. Vanessa schrie auf, als der Waffenlauf ihren Kopf traf. Kurz darauf wimmerte sie leise vor sich hin. Der Mann hockte sich neben ihr und griff in ihr Haar. „Hör zu Baby...ich will dir nichts tun, aber ich will die Sachen, die Gino gehabt hat....also wo ist es?“, wiederholte er die Frage. Vanessa sah ihn angsterfüllt an. „Ich....er....“, stammelte sie. „Ja, ich höre?“, lächelte der Mann süffisant. „Er...hat es....einem Freund gegeben...“, stieß sie aus. „Einem Freund... und du kennst doch sicher seinen Namen oder?“, grinste der Mann und streichelte ihre Brust. „Ja....er...er heißt Ben Jäger...“, kam leise von ihr. „Sehr schön...und wer ist das?“, harkte der Mann weiter nach. „Ein Freund....mehr weiß ich nicht...“, weinte Vanessa. Sie log um ihr und das Leben des Babys zu retten. Wie konnte sie auch ahnen, dass der Mann sie eh erschoss. „Danke.....dann werde ich den Freund deines Freundes mal besuchen....grüß mir Gino...“, lachte der Mann, legte die Waffe an Vanessas Kopf und drückte eiskalt ab.

    Ben wurde von Julia losgemacht während Sascha aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte. Nun trug er die Handschellen. „Julia...Schatz was soll das denn? Hast du dich von ihm bequatschen lassen?“ wollte er wissen und zerrte an den Fesseln. „Du bist ein verdammtes Schwein! Du hast mich nur benutzt um an das Geld meines Vaters zu kommen!“ stieß sie wütend aus. „Das ist doch gelogen! Was hat er dir erzählt?“ fragte Sascha scheinheilig nach. Julia sah Ben an. „Er hat mir gar nichts erzählt! Du hast es getan. Ich wollte gerade wieder reinkommen, als ich dich gehört habe. Du hast gesagt, dass ich nur Mittel zum Zweck bin. Ich bin hässlich und das du mich an ein Bordell verkaufen willst!“ weinte sie. Sascha lachte leise auf. „Das war doch nur eine Geschichte! Ich wollte den Bullen verarschen!“ redete er sich nun raus. Ben schüttelte den Kopf. So naiv konnte man doch nicht sein. „Ich glaube dir nicht mehr! Du hast nur gespielt. Aber damit ist es vorbei!“ kam von Julia. „Du hast doch mitgemacht! Meinst du die Bullen lassen dich so einfach laufen? Sie werden dir auch einen Teil der Erpressung anhängen!“ kam verzweifelt von Sascha der seine Felle davon schwimmen sah. Ben stand auf. „Sie haben den Anschlag auf den Rasthof durchgeführt. Wissen Sie eigentlich wie viele Menschen Sie dort verletzt haben?“ wollte er wissen. „Das war ein Unfall! Der Sprengsatz sollte erst detonieren, wenn niemand in Gefahr ist! Aber der Zünder hat sich wohl verselbständigt.“ grinste Sascha. Ben spürte die Wut. „Sie haben die Frau meines Partners ins Krankenhaus gebracht. Die Kinder sind schwer traumatisiert und Sie reden von Pech?!“ schrie er wütend. Am liebsten hätte er den Mann die Fäuste spüren lassen, doch er hielt sich zurück. „Sie sind verhaftet!“ hängte er gepresst an. Er zog Sascha auf die Beine und stieß ihn vorwärts. „Julia...ich liebe dich...hilf mir. Er darf uns nicht trennen!“ bettelte er förmlich. „Du bist für mich gestorben Sascha Krause!“ kam nur verächtlich von ihr. „Und ab geht’s!“ meinte Ben und stieß ihn weiter vorwärts. „Geben Sie mir die Schlüssel für den Wagen!“ forderte er Julia auf. Sie nickte und reichte sie ihm. „Ich will nicht neben ihn sitzen.“ bat sie leise. „Das müssen Sie auch nicht. Er wird auf dem Beifahrersitz gepackt und Sie hinten. Wir fahren zur Wache.“ lächelte Ben und strich ihr sanft durch das Gesicht. Sie nickte dankbar.

    „Sie sind sich ganz sicher?“ wollte Kim Krüger wissen, als Semir mit Paul Schmidt in ihrem Büro saßen. „Ja...da bin ich mir extrem sicher. Die Beschreibung des Phantombilds meiner Tochter und das Bild dieses Sascha Krämer passt 100%ig.“ nickte Semir. Er hielt Kim das mittlerweile ausgedruckte Bild vor die Nase. Auch sie musste zugeben, dass es sehr ähnlich war. Sie nickte. „Gut....aber warum hat er das getan? Sonst sind nirgends Erpresserbriefe oder Anrufe eingegangen. Nur an ganz wenigen...und bisher sind wir davon ausgegangen, dass es eine Bande war.“ dachte sie laut nach. „Es ging ihm nur um die Tankstelle von Herrn Schmidt. Alle anderen Anschläge waren vermutlich dazu da, um uns in die Irre zu führen. Der Anschlag auf die Raststätte wo es Andrea erwischt hatte war vermutlich nicht so geplant, aber er ist passiert und dafür wird er für lange Zeit hinter Gitter wandern, das verspreche ich...“ knurrte Semir leise. Kim sah ihn an. „Sie werden bei der Verhaftung nicht dabei sein können. Semir...ich will Sie schützen nicht kaltstellen. Wer garantiert mir, das Sie nicht ausrasten, wenn sie den Täter sehen?“ harkte sie nach. „Dieser Mann ist schuld daran, dass Andrea im Koma liegt! Das sie viele Brandwunden hat und dass meine Kinder Angst haben und nicht nur meine! Bei diesem Anschlag sind viele Leute verletzt worden!“ stieß Semir wütend aus. „Das ist mir bekannt. Dennoch! Sie werden bei der Verhaftung nicht dabei sein!“ lehnte Kim seine Unterstützung ab. „Herr Schmidt, Sie wissen doch sicher wo Herr Krause wohnt oder?“ wandte sie sich an ihn. „Ja....bei uns. Er hat sich bei uns eingenistet.“ nickte Schmidt. Kim stöhnte leise auf. „Das bringt uns dann nicht weiter. Denn dort wird er sicher nicht mehr hinkommen.“ hängte sie an. „Aber ich weiß das er noch einen alten Lagerraum im Niehler Hafen. Vielleicht hat er sich dort versteckt!“ stieß Schmidt aus. Semir stand auf. „Worauf warten wir noch! Fahren wir hin!“ drängte er zum Aufbruch. Doch in diesem Augenblick wurde es laut im Großraumbüro. „Was ist denn da los?“ fragte Kim und stand auf. Sie öffnete die Tür und zuckte zurück. Ben Jäger stand vor ihr. „Wo kommen Sie denn her?“ fragte sie erstaunt.

    Nur wenig später saßen sie wieder im Auto. „Das war ja nicht gerade ergiebig.“, meine Ben nur. „Nee nicht wirklich....na vielleicht ist es ja wirklich nur ein Problem von Mediotex...ich meine, vielleicht wollen die es der Konkurrenz anhängen. Was ist denn jetzt mit dem Pokerabend? Kommen jetzt alle oder nicht?“, wollte Semir wissen. „Keine Ahnung. Lass uns doch auf dem Rückweg einfach mal zu Daniel fahren. Dem werde ich was erzählen.....er meldet sich überhaupt nicht mehr....und das ist nicht fair.“, erklärte Ben. Semir war einverstanden. Sie fuhren in die Straße wo Daniel wohnen sollte. Als sie vor der Wohnung standen, sahen sie sofort, dass die Tür aufgebrochen war. Mit einem Blick verständigten sich die beiden Kommissare und hatten fast gleichzeitig die Waffen in der Hand. Aus der Nachbarwohnung kam eine junge Frau die erschrocken zu den Beiden sah. „Gehen Sie wieder in die Wohnung und verschließen Sie die Tür. Wir sind von der Polizei!“, befahl Semir und zeigte seinen Ausweis. Die Frau nickte und verschwand direkt. Semir hörte wie sie abschloss. „Braves Mädchen...“, grinste er zu Ben und nickte. Sie stürmten in die Wohnung. Ben warf sich mit einer Rolle in den Wohnraum. Hier sah es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, doch von Daniel war keine Spur zu sehen. „Sauber!!“, rief er Semir zu. „Hier auch....scheinbar ist der Einbrecher schon weg. Aber er hat verdammt gründliche Arbeit geleistet. In der Küche ist keine Tasse mehr heil...“, erklärte Semir der seine Waffe einsteckend ins Wohnzimmer kam. „Daniel ist nicht hier...soviel steht fest...aber wo ist er...verdammt irgendwas stimmt hier nicht.“, murmelte Ben nachdenklich. Semir nickte nur und sah sich dann um. „Hier ist nichts mehr da, wo es sein soll. Aber wo ist dein Freund?“, fragte er Ben. Doch auch dieser hatte keine Antwort. „Rufen wir erstmal Hartmut an. Der soll mit seinen Leuten herkommen und alles protokollieren. Wir fahren inzwischen zur Arbeit von Daniel. Ich meine, irgendwo muss er ja stecken.“ Ben nickte. „Ich rufe Hartmut an. Dann fahren wir.“, bestimmte Ben und war schon am telefonieren.

    Katja sah auf, als die beiden Polizisten zur Tür reinkamen. „Hallo, ich suche Daniel Bremer. Ist er hier?“, wollte Ben wissen, als er in der Redaktion der Zeitung stand, bei der sein Freund angestellt war. Katja sah sich um, doch der Platz ihres Kollegen war verwaist. „Tut mir Leid, aber ich habe ihn seit gestern nicht mehr gesehen.“, kam es besorgt von Katja. Ben seufzte schwer und ließ den Kopf hängen. „An was hat er denn gearbeitet?“, fragte Ben, doch die Frau sah ihn nur fragend an. „Keine Angst, ich bin von der Polizei und ein Freund von Herrn Bremer.“, erklärte Ben und zückte seinen Ausweis. Die junge Frau mit dem Pferdeschwanz nickte. „Er hat vor einigen Wochen eine Reportage über den Auftrag der Regierung angefangen und dabei die beiden beteiligten Firmen unter die Lupe genommen.“, erklärte sie. Ben nickte nur und machte auf dem Absatz kehrt. Semir sah ihn fragend an, wollte aber nichts sagen und ging hinter seinem Partner und Freund her. „Semir, ich weiß, da muss etwas passiert sein. Ich meine, Daniel verschwindet doch nicht so einfach, wenn er an einer Reportage arbeitet. Das ist nicht seine Art.“, kam es mit zittriger Stimme von Ben. Semir blickte ihn an und sah, wie Ben wie ein unruhiges Tier im Käfig hin und her lief. „Da muss etwas passiert sein.“ „Ben, vielleicht finden wir ihn, wenn wir nach seinem Kennzeichen suchen.“, erklärte Semir und griff zum Funk. „Susanne, ich bin's. Hör mal, ich brauch von dir die Überprüfung eine Halterabfrage...Daniel Bremer.“, gab Semir durch und wartete ab. Ben sah ihn erwartungsvoll an. „Semir, bist du noch da?“, kam es von Susanne. „Ja, ich bin hier...“, entgegnete er. „Der Wagen wurde vorletzte Nacht in einen Unfall verwickelt. Der Wagen des Halters fuhr in einen Gastank und ging in Flammen auf. Der Fahrer ist ums Leben gekommen.“, kam es von Susanne. „Was? Ist der Wagen als gestohlen gemeldet?“, fragte Semir entsetzt. „Nein, alles ist normal...bis auf, dass der arme Kerl tot ist.“, entgegnete Susanne und legte auf. Ben sah seinen Partner und Freund an. „Was...was ist denn?“, wollte er wissen. „Ben, es...es sieht so aus, als sei dein Freund verunglückt.“, gab der Deutschtürke bekannt. „Was...nein...nein...nein, das...das kann nicht sein. Semir...du musst...das...das ist ein Irrtum.“, stieß Ben aus und ließ sich auf die Motorhaube fallen. „Ben, es tut mir Leid.“, meinte Semir betroffen und fasste seinem Freund auf die Schulter. „Semir, ich kann es nicht glauben und werde es nicht glauben. Ich muss ihn sehen.“, gab er bekannt und wollte sich in den Wagen schwingen, doch Semir war schneller und setzte sich auf die Fahrerseite. „Hotte und Dieter haben den Unfall bearbeitet. Die werden auch die persönlichen Gegenstände haben.“, erklärte der Deutschtürke und startete den Wagen.

    Whow.....ein zweiter Hartmut...lol dann auch noch identisch aussehend. Wie wäre es, wenn die Beiden sich begegnen? Wenn die sich dann unterhalten verstehen Semir und Ben gar nichts mehr. Ich stelle es mir bildlich vor....hmmm.....da könnte man was draus machen... :D:D

    Ah jetzt kommt Spannung auf. Thommy ich bin gespannt ob du Ben nun folterst und in was du da instande bist ihm zu tun. Du weißt...ich bin hart im Nehmen und ich liebe es.... also hau drauf!!! Lass Ben leiden....

    Julia stand an der Tür und hörte die Worte von Sascha. Sie konnte es nicht glauben, was sie dort hörte. Sie liebte ihn doch unendlich. Unendlich? Nein…für ihn schien es keine Liebe gewesen zu sein. Sie spürte die Wut aufkeimen. Wie konnte sie sich nur blenden lassen? Ben Jäger hatte Recht. Ihr Vater hat sie schon immer geliebt. Sascha hatte ihr eingeredet, dass er sie ausnutzt aber so war es doch gar nicht. Sie erinnerte sich an Dinge aus der Kindheit. Sie sah wieder ihren Vater an ihrem Bett sitzen, als sie krank war. Tränen füllten ihre Augen. Wie konnte sie nur so blind sein? Wie konnte sie Sascha vertrauen? Er schien nur eins zu lieben. Geld. „Weißt du…die Kleine ist echt gut im Bett. Vielleicht verkaufe ich sie an meinem Freund. Der hat ein Bordell und ist immer auf der Suche nach Frischfleisch.“ hörte sie Sascha sagen. „Warum sagen Sie ihr einfach nicht dass Sie nichts wollen außer dass Geld?“ harkte der Polizist nach. „Sie scheinen von Frauen nicht viel zu verstehen. Frauen wollen umgarnt werden. Sie wollen geliebt werden. Sie wollen Geld sehen nur ist es schlecht wenn man keins hat und mal ganz ehrlich…Julia ist pottenhässlich. Sie hat eine viel zu große Nase und zu kleinen Mund. Nein…da nehme ich doch lieber eine der Schickimicki-Damen die in der Altstadt herumlaufen und sich den Koks durch die Nase ziehen. Die haben es richtig drauf, wenn sie vollgepumpt sind.“ lachte Sascha. Julia schluchzte leise. Wie konnte sie auf diesen Kerl nur hereinfallen? Sie sah sich um, ob sie etwas fand womit sie Sascha ausschalten konnte. Dann würde sie den Polizisten befreien und er konnte Sascha festnehmen. Ja…das war besser. Viel besser. Sie suchte nach etwas womit sie zuschlagen konnte. Worin sie ihre ganze Wut lagern konnte und doch wollte sie Sascha nicht töten. Sie fand nach einer kurzen Weile eine alte Vase. Vorsichtig ohne Lärm zu machen nahm sie das Gefäß und schlich sich in den Raum zurück. Sascha war voll auf den Polizisten fixiert und das nutzte sie nun aus. Kaum stand sie hinter ihrem Freund, ließ sie die Vase niedersauen. Sascha stieß einen grunzenden Laut aus und fiel zu Boden. „Du verdammtes Schwein!“ stieß sie aus. Dann sah sie den Polizisten an. „Es tut mir Leid….ich…ich wusste nicht, das er nur hinter dem Geld her war. Er hat gesagt, das er mich liebt.“ weinte sie. Der Mann nickte. „Machen Sie mich los, dann werden wir ihn aus dem Verkehr ziehen und zur Dienststelle fahren.“ schlug er vor. „Was ist mit mir? Ich habe doch auch etwas getan...ich…ich …“ wollte sie wissen. Ben Jäger lächelte leicht. „Dafür finden wir schon eine Lösung.“ meinte er nachdenklich.

    „Hören Sie…ich werde Ihre Tochter zurück holen, das verspreche ich Ihnen. Haben Sie Videoaufnahmen in der Tankstelle gemacht? Vielleicht können wir darauf was erkennen.“ versuchte Semir heraus zu finden. Noch immer war kein Kontakt zu Ben zustande gekommen und er machte sich Sorgen um seinen Freund. „Ja sicher….Julia hat immer darauf geachtet, dass die Kameras laufen.“ gab Paul Schmidt von sich. „Gut, dann fahren wir jetzt hin und werden uns die Bänder ansehen.“ schlug Semir vor. Paul nickte. „Aber was wenn die Kerle uns beobachten?“ wollte er wissen. „Nun wir fahren nur spazieren und sehen dabei nach dem Rechten. Niemand wird dann etwas Schlechtes darin sehen.“ erklärte Semir beruhigend. Paul Schmidt nickte. „Gut...ich hoffe nur wir sehen darauf etwas.“ stimmte er zu. Nur einige Minuten später waren sie an der Tankstelle. Paul schloss die Tür auf und machte Licht. Dann ging er zu den Kameras. „Sie sind alle aus. Der Verbrecher muss gewusst haben, das ich hier überall Kameras habe.“ stieß er aus. Semir sah sich um. „Dann muss es jemand sein, der sich hier gut auskennt. Wer außer Ihnen und Ihrer Tochter käme da in Frage?“ harkte Semir nach. „Nur Sascha und Ihr Kollege natürlich. Ich habe keine Angestellten.“ gab Paul von sich. „Sascha? Und wer ist dieser Sascha?“ kam die nächste Frage. „Sascha Krause...das ist Julias Freund. Ein sehr sympathischer junger Mann. Er und Julia sind seit gut einem Jahr zusammen und er hat sie auch aus einer Krise geholt. Sie war damals sehr deprimiert, weil ihre Mutter ihrem Krebsleiden erlegen war, aber Sascha hat ihr Hilfe gegeben.“ erklärte Paul weiter. „Herr Schmidt...ich kann mit Sicherheit ausschließen, das mein Kollege Ihre Tochter entführt hat. Haben Sie ein Bild von diesem Sascha?“ wollte Semir wissen. Paul nickte. „Ich habe die Beiden fotografiert. Hier auf dem Handy ist noch ein Bild...Moment..“ Paul suchte das entsprechende aus dem Gerät und hielt es Semir vor die Nase. Als er es sah zuckte er zusammen. Das war der Mann, den Ayda beschrieben hatte. So genau, dass es schon unheimlich war. „Herr Schmidt....ich brauche die Anschrift von Herrn Krause!“ stieß er aus. Paul sah ihn an. „Warum?“ wollte er wissen. „Weil das der Mann ist, der Schuld daran ist, das meine Frau schwer verletzt wurde.“ kam von Semir leise.

    „Guten Tag, was kann ich für sie tun?“, wollte die Empfangsdame in der nicht so geräumigen, aber gut ausgeleuchteten Halle. Ben grinste auch dieses junge Ding wieder an. Semir knuffte ihn in die Seite. „Hör auf...wir sind dienstlich hier.“, raunte er Ben nur an. „Ist ja gut...gönnst mir aber auch kein bisschen Spaß.“, grinste Ben nur. „Ja, wir möchten gerne mit dem Firmeninhaber Fabrizio de Sima sprechen.“, erklärte Semir dann und zeigte seinen Ausweis vor. „Autobahnpolizei? Ist Herr de Sima zu schnell gefahren?“, wollte sie lachend wissen. „Nein, es geht um Mediotex Enterprizes. Es sind wirklich nur einige Fragen.“, erklärte Semir schnell und sah sich dann wieder um. Hier hingegen genauso viele, wenn nicht sogar noch mehr Kameras, wie bei der Firma Mediotex. Diese Computer spezialisierten Firmen schienen alle eine angeborene Panik zu besitzen oder zumindest unter Verfolgungswahn litten. „Tut mir Leid, aber Herr de Sima ist außer Haus.“, erklärte die Empfangsdame und sah über ihre halbmondförmige Brille. „Und wann wird er wieder im Haus sein?“, kam es ungeduldig von Semir. „Tja, das kann ich nicht sagen. Er trifft sich heute mit dem Vorstand unserer Hausbank, danach ist er bei einem Geschäftsessen und heute Abend hat er einen weiteren, wichtigen Termin.“, erklärte die Dame hinter ihrem Schreibtisch. „Und wo trifft er sich mit dem Bankvorstand?“, kam es knurrend von Semir, der langsam immer größer wurde. Ben jedoch hatte eine Idee. „Semir, ich glaube, ich weiß, wo wir ihn finden.“, gab Ben bekannt und zog seinen Kollegen am Arm nach draußen. „Ach, dann sag mir mal, wo?“, knurrte Semir ihn an. „Diese Tante da drin...hat sie es dir per Telepathie gesagt?“ „Nein, aber denk doch mal nach, wo treffen sich solche Bonzen immer, wenn sie etwas wichtiges zu besprechen haben?“, kam es anstoßend von Ben. Dann fiel es Semir wie Schuppen von den Augen. „Natürlich...auf dem Golfplatz.“

    Der Golf Club Ford im Norden von Köln war ein beliebter Treffpunkt für genervte Ärzte, hochgradig nervöse Anwälte und eben schmierige Geschäftsleute, die sich mit anderen schmierigen Geschäftspartnern treffen, um zum Teil dubiose und für Angestellte oder Aktionäre gefährliche Geschäfte abschließen wollen. „Okay Douglas...du bist dran...wenn du den Ball mit einem Schlag puttest, gehst du in Führung.“, kam es von Matthis van Steuben, der sich lässig auf seinen Golfschläger stützte und durch seine entspiegelte Sonnenbrille auf den unsicher wirkenden Golfspieler sah, der sich zum Schlag bereitmachte. „Zehn Euro, dass dein Schoßhündchen daneben langt.“, kam es leise von Fabrizio de Sima, der mit genau derselben Lässigkeit neben dem holländischen Banker stand und durch seine noch dunklere Sonnenbrille auf den armen Bankassistenten sah, der mit seinem Putter ausholte und den Ball schlug. Das kleine, weiße Ding rollte in Richtung Loch, wich dann jedoch durch den aufkommenden Wind nach links ab und verfehlte das Ziel nur um wenige Millimeter. „Das Ding geht dann wohl an dich, Fabrizio...“, lachte Matthis und nahm dann seinen Golfschläger, visierte seinen Ball an und lochte ihn ohne Probleme ein. „Fein, jetzt du, Fabrizio...ein Schlag...und...wer kommt denn da?“, kam es von Matthis, als er sah, dass über den grünen Rasen zwei komisch gekleidete Gestalten latschten. Alle drei Männer sahen hoch und blickten durch ihre Brillen. „Sehen irgendwie wie Unruhestifter aus.“, kam es prophezeiend von Matthis. Die beiden „Eindringlinge“ sahen ihnen entgegen. „Macht ihr mal weiter...ich will mir die Beiden ansehen...“, meinte Fabrizio und reichte seinen Schläger dem Mann neben sich. „Guten Tag...kann ich ihnen helfen?“, wollte er wissen, als er den Männern entgegen ging. „Kann schon sein. Wir suchen Fabrizio de Sina...“, gab der kleinere Mann bekannt. „Sie haben ihn gefunden....“, lächelte Fabrizio und hielt den Männern die Hand hin.

    „Semir Gerkan, mein Kollege Ben Jäger. Wir sind von der Kripo Autobahn und ich hoffe sehr, dass Sie mir helfen können.“, erklärte Semir und nahm die Hand. Ein kurzer fester Druck „Nun...das können wir sicher herausfinden. Wie kann ich Ihnen helfen?“, wollte Fabrizio de Sina wissen. „Kennen sie einen gewissen Gino Fetucci?“, wollte Semir wissen. Fabrizio überlegte. „Nein...wer ist das?“, kam die Gegenfrage. „Ein Mitarbeiter Ihrer Konkurrenz. Wir haben ihn tot an der Autobahn gefunden und müssen nun herausfinden, warum er tot ist.“, warf Ben ein. „Oh....das tut mir sehr Leid....aber was habe ich mit der Konkurrenz zu tun?“, lächelte Fabrizio. „Nun das wollen wir ja herausfinden. Ist es richtig, dass Sie und Mediotex im Konkurrenzkampf liegen, was einem Regierungsauftrag angeht?“, harkte Semir nach. „Ja, das stimmt. Und ich bin mir sicher, dass wir den Auftrag viel besser erledigen würden als Mediotex... aber das steht gar nicht zur Debatte. Der Kunde, hier ist es die Regierung, sucht sich den Hersteller aus...und damit ist die Sache erledigt. Ich werde sicher immer wieder ein Gegenangebot zu Mediotex machen...davon lebt das Geschäft...“, erklärte Fabrizio de Sina. „Sie kennen den Mann also nicht?“, wollte Semir erneut wissen. „Nein...leider nicht... Es tut mir Leid, aber meine Geschäftsfreunde warten...und ich lasse die Herren ungern warten. Wenn Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich an mein Büro...wir machen dann einen Termin aus...“, erklärte Fabrizio und gab zu verstehen, dass er nichts mehr sagen wollte. „Vielen Dank....“, kam von Semir artig und sie verschwanden.

    Semir kam an der Tankstelle an. Alles war dunkel, dennoch stimmte hier etwas nicht. Semir war zwar nicht vollständig im Fall involviert aber er hatte eine Nase dafür. Doch hier versagte sie scheinbar. Nichts wies auf eine Unregelmäßigkeit hin. „Keine Bewegung!“ stieß plötzlich eine Stimme aus. Semir drehte sich um und sah zwei uniformierte Kollegen hinter sich stehen. „Okay..keine Panik Jungs…ich bin Semir Gerkan von der Kripo Autobahn…“ sagte er sofort und hob seinen Dienstausweis. Einer der Männer nahm ihn und entschuldigte sich. „Ich suche meine Kollegen, der eigentlich hier sein sollte.“ gab Semir den Grund an. „Können wir Ihnen behilflich sein?“ wollte einer der Kollegen wissen. „Leider nein. Hier ist niemand mehr. Der Wagen meines Kollegen ist ebenfalls nicht hier. Ich werde mich bei dem Besitzer umsehen aber danke für das Angebot. Vielleicht komme ich noch mal darauf zurück.“ lächelte Semir und stieg in seinen Wagen. Auch wenn er sich gewünscht hatte mit ermitteln zu dürfen, war es nicht so gedacht. Wenn Ben sich nicht meldete dann hieß es nichts Gutes. Er setzte sich in seinen Wagen und rief Kim Krüger an. „Die Tankstelle ist geschlossen. Von Ben fehlt jede Spur. Geben Sie mir bitte die Anschrift des Besitzers. Vielleicht weiß er etwas.“ bat Semir. Kim Krüger suchte sie raus und Semir fuhr hin. Er klingelte an der Tür und ein älterer Mann öffnete. „Guten Abend, Semir Gerkan. Ich bin ein Kollege von Ben Jäger. Wissen Sie wo er ist?“ wollte er von dem Mann wissen. Der Mann schüttelte den Kopf. „Bitte gehen Sie…schnell…ich...ich bitte Sie“ kam von diesem Mann. Semir spürte die Angst die der Mann ausstrahlte. Semir sah ihn sich genau an. „Warum?“ fragte er laut nach. Er wollte sehen, ob der Mann allein war. „Sie werden sie töten… sie werden meine Tochter töten..“ stieß der Mann aus. „Wer wird Ihre Tochter töten?“ harkte Semir nach. „Sie haben sie entführt. Das kann nur auf der Tankstelle passiert sein. Und das obwohl Ihr Kollege bei ihr war...“ stieß der Mann aus und hielt Semir einen Brief hin. Er las was in großen Buchstaben auf dem Zettel stand. „500.000 € und deine Tochter kehrt wohlbehalten zurück. Keine Polizei!“ Semir sah den Mann an. „Wann haben Sie den Zettel erhalten?“ wollte er wissen. „Vor zwei Stunden. Bitte gehen Sie! Wenn die mich beobachten, dann…dann werden sie Julia umbringen…bitte…“ flehte der Mann. „Keine Sorge…ich bin in einem Zivilwagen hier und nichts deutet daraufhin, dass ich Polizist bin.“ erklärte Semir.

    Ben sah sich um. Er wollte sich an den Hinterkopf fassen, wo es ihm schmerzte doch seine Hände waren gefesselt. „Es tut mir wirklich leid, Ben. Aber wir können dich nicht gehen lassen. Du wärst viel zu gefährlich.“ gab Julia von sich, die nicht weit von ihm auf einem Stuhl saß. „Das läuft nicht. Warum tust du das? Du hast einen Vater der dich liebt, der alles für dich macht. Warum bestrafst du ihn so?“ wollte Ben wissen. „Lieben? Du hast keine Ahnung. Er sieht in mir nur eine billige Arbeitskraft. Der Kerl hat so viel Geld und sitzt drauf! Ich durfte mir nie etwas kaufen und ich bekomme immer noch nur Taschengeld! Nein…er hat mich nie geliebt! Er wird vermutlich nicht einmal das Lösegeld zahlen. Ich bin ihm egal. Der Köter hat mehr Aufmerksamkeit bekommen als ich. Ich war nur gut genug, wenn ich nach dem Arbeiten ihm das Essen gekocht habe.“ stieß Julia voller Hass aus. Ben schüttelte nur den Kopf. Wie konnte er diesen Hass übersehen. Er hatte Julia immer nur als sanfte und folgsame Tochter gesehen. „Denkst du wirklich, dass du mit dieser Sache durch kommst? Was glaubst du wird passieren, wenn du das Geld hast?“ harkte er nach und versuchte die junge Frau zu verunsichern. „Du verstehst gar nichts! Wie denn auch…du bist ein armer Bulle und vermutlich hast du noch nie viel Geld gesehen.“ kam etwas verächtlich von ihr. Ben sah sie an und schwieg. Er wusste genau, dass sobald er sagte, dass sein Vater reich gewesen war, würde sie versuchen daraus Kapital zu schlagen. Das durfte nicht sein. Sascha kam in den Raum. „ So die Jungs sind ausgezahlt. Die anderen Opfer brauchen wir auch nicht mehr. Wir haben unser Ziel erreicht. Matze wird den Brief zu deinem Vater bringen und dann werden wir ihn nie wieder sehen. Jetzt werden wir mal das Video drehen. Wie wäre es, wenn wir den Bullen als Entführer darstellen?“ grinste er. Julia sah ihn an. „Lass den Quatsch. Was hat der Alte gesagt?“ wollte sie wissen. „Als ich weg bin, hat er Besuch bekommen. Irgend so einen Türken wenn ich das richtig gesehen habe. Aber wir werden ihn gleich anrufen, Baby…und dann kannst du dein Schauspieltalent unter Beweis stellen.“ grinste Sascha. Julia nickte. „Ich komm gleich wieder..“ sagte sie und küsste Sascha auf den Mund. Als sie den Raum verlassen hatte sah Sascha Ben höhnisch an. „Weiber….man sollte sie alle wieder als Sklaven halten. Für was Anderes sind sie einfach nicht gemacht.“ gab er verächtlich von sich. „Sie wollen sie linken?“ fragte er leise. Sascha kam zu ihm. „Nun ja…Ich brauch das Geld. Und sie ist eh sehr nervig.“ grinste er. „Sie wollen sie töten?“ harkte Ben nach. „Nur wenn die kleine Schlampe nicht macht was ich sage…“ versprach Sascha.

    Derweil gingen Semir und Ben nebeneinander zum Wagen zurück. „Industriespionage...Meinst du, das wäre ein ausreichendes Motiv?“, wollte Semir wissen. „Genug um jemanden so zuzurichten? Sicherlich...überleg doch mal, was für Werte dahinter stecken? Da geht es um Millionen, wenn nicht sogar um Milliarden, Semir.“, erklärte Ben. Der kleine Zwist von eben schien vergessen zu sein. „Hmm, mal sehen, was Hartmut über diesen C.H.R.I.S. weiß.“ „Schon ein lustiger Name für so einen kleines Ding.“, grinste Ben nur. Er stieg ein und Semir, der bereits am Steuer platz genommen hatte gab Gas. Sie fuhren zur KTU und fragten Hartmut nach seiner Meinung. „C.H.R.I.S.? Ihr kennt das nicht...das ist die Revolution auf dem Computermarkt. Ich erkläre es mal so, als seid ihr gerade in der ersten Klasse der Grundschule...Also stellt euch mal vor, ihr hättet einen Computer und sitzt in der Antarktis auf einer Eisscholle...Das Wasser um euch herum steigt und ihr steht schon mit dem Füßen im Wasser...der Computer natürlich auch, aber C.H.R.I.S. ist gegen Wasser geschützt...da könnt ihr sogar in der Wüste mit dem Computer surfen, ohne das der Chip Schaden nimmt.“, erklärte Hartmut voller Euphorie. Semir grinste. „Hartmut...wenn ich in der Antarktis auf einer Eisscholle schwimme, dann sicher ohne Computer...der hat dort doch gar keinen Strom....und in der Wüste auch nicht...das hinkt doch irgendwie...“, gab er zu bedenken. Hartmut sah ihn an. „Was???“, fragte der Techniker etwas verwirrt. Doch er ließ sich nicht davon abhalten weiter über das Wunderding der Technik zu schwärmen. „Ja und dieser Chip hat noch eine Besonderheit....er kann nämlich...“, machte er weiter und wurde vom Telefon unterbrochen. „Moment.“, lächelte er und hob an. „Freund...KTU!“, meldete er sich. Das Lächeln verschwand und er hörte zu. „Ja...wo?“, wollte er wissen. „Alles klar...ich fahre sofort hin...ja....hab ich...danke...“, gab Hartmut von sich und legte auf. „Tja...Jungs...ich würde es euch ja gern erklären, aber die Pflicht ruft...“, meinte er nur. „Sag mal, Hartmut...noch eine Frage...würde es sich lohnen für solchen Chip Spionage zu betreiben?“, wollte Semir wissen. „Für diesen Chip...würde sich sogar der Tod lohnen...“, grinste Hartmut und verschwand.

    Krieger sah sich vorsichtig um. Niemand war zu sehen, also war es kein Problem die Tür zu öffnen. Er nahm seinen Dietrich und ließ das Schloss aushaken. Er drückte die Klinke und verschwand in die Räume. Es war recht dunkel. Er nahm sich Raum für Raum vor. Ordnung musste er nicht halten, schließlich würde hier niemand nach Hause kommen. Nach und nach riss er die Schubladen aus den Schränken und Kommoden und leerte den Inhalt einfach auf dem Boden. Er drehte die Laden um, um versteckte Unterlagen zu finden, doch es war nichts. Plötzlich klingelte ein Handy. Krieger zuckte zusammen. Doch dann bemerkte er, dass es nicht sein Handy war, sondern eines von diesem Reporter. Er schüttelte nur den Kopf. Nach einer guten Stunde war er durch und hatte gar nichts gefunden. Unverrichteter Dinge verließ er die Wohnung. Er vergaß nicht, die Tür wieder abzuschließen. Im Wagen rief er Grawe an. „In der Wohnung von dem Reporter ist nichts. Ich fahre jetzt zu der Frau von Fetucci....melde mich dann wieder.“, gab er durch und legte direkt auf ohne auf Antwort zu warten. Er startete den Motor und ordnete sich in den fließenden Verkehr mit ein. Die Fahrt zum Haus von Fetucci würde eine gute halbe Stunde dauern. Er nahm sich vor, die Frau von Fetucci richtig in Angst zu versetzen um an Informationen zu kommen und danach würde er die Zeugin einfach erledigen. Davor hatte er keine Skrupel... wenn es sein musste würde er sogar ein unschuldiges Baby töten.

    „Tja....wenn Fetucci wirklich so wichtig war und so ein brisantes Geheimnis mit sich herum trug, dann könnten die Kerle ,die es im angetan hatten, ja von der Konkurrenz sein. Und wer ist die Konkurrenz?“, stöhnte Semir. Ben nickte. „Ja ….das ist eine sehr gute Frage. Vielleicht weiß Susanne ja, wer das ist oder kann es herausfinden.“, grinste er und griff direkt zum Funk. „Ja Susanne...Ben hier...sag mal kannst du mal herausfinden, wer die Konkurrenz von der Firma... Mediotex Enterprizes...ich buchstabiere...Martha, Emil... Dora.... Ida... Otto... Theodor... Emil … Xanthippe... Neues Wort...Enterprizes...wie das Raumschiff nur mit Z...“, gab Ben durch. „Ich werde es versuchen...“, kam von Susanne zurück. Während Semir sich auf den Verkehr konzentrierte wartete Ben auf die Antwort. „Sag mal...hast du Daniel jetzt eigentlich erreicht?“, wollte Semir wissen. „Nein...er meldet sich überhaupt nicht...als ob er verschwunden ist. Ich werde heute Abend mal zu seiner Wohnung fahren und ihn aus dem Bett holen...ich wette nämlich, dass er mal wieder Tage durchgemacht hat und nun halb tot im Bett liegt...“, drohte Ben lachend. „Ben...Semir...die wahre Konkurrenz von der Firma ist die Sima de Technologie Ltd...in Aachen. Der Inhaber ist ein gewisser Fabrizio de Sima.... Die Firma ist aber sauber genau wie der Chef...“, erklärte Susanne. „Okay, wir fahren trotzdem mal rüber.“, entgegnete Ben und hing das Mikro wieder an seinen Platz zurück. Semir nickte nur und fuhr zur angegebenen Adresse. Wieder standen sie vor einem dieser Glaskolosse, der sich senkrecht in den Himmel erhob. „Und wieder so eine Potenzverlängerung dieser Industriefuzzis.“, knurrte Ben, als er an dem Ding hoch sah. Semir nickte nur zustimmend. „Sag mal, haben wir diese Gorillas nicht schon bei Mediotex gesehen?“, kam es plötzlich von ihm und zeigte auf den Eingang. Ben ließ seine Blicke in die angegebene Richtung schweifen. „Man, die verkaufen die immer doppelt, aber an verschiedenen Firmen, damit es nicht auffällt.“, grinste Ben und beide schritten auf den Eingang zu.

    Julia sah auf den reglosen Polizisten. „Das ist ja wieder ganz toll. Verdammt das ist vollkommen schief gegangen!“ fauchte sie ihn wütend an. Sascha zuckte zusammen. „ Du hättest mich auch warnen können. Eine SMS wäre ja wohl drin gewesen, verdammt!“ fauchte er zurück. „Okay…okay…nur nicht die Nerven verlieren. Wenn wir ihn laufen lassen, dann sind wir bald hinter Gitter. Wenn wir ihn umbringen sowieso…was sollen wir tun? Mein Vater wird das Geld zahlen, das ist klar…das ist es!!“ stieß sie aus. Sascha sah sie an. „Was?“ harkte er sofort nach. „Du wirst mich entführen. Für meine Freilassung wirst du 500.000 Euro verlangen. Mein Vater hat das Geld. Das ist überhaupt kein Ding und er wird für mich alles zahlen.“ grinste Julia. Sascha nickte nachdenklich. „Klar…und er?“ wollte er wissen und wies auf Ben. „Den nehmen wir mit. Wir sperren ihn ein und binden ihn fest. So, dass er sich nicht befreien kann. Seine Kollegen werden glauben, dass er leider auch entführt wurde und damit ist sein Leben eh verwirkt. Wir bringen ihn aber nicht um. Vielleicht kann er uns ja noch nützlich sein. Immerhin ist er Polizist.“ dachte sie laut nach. „Okay…nur die Kameras die hier überall sind. Wie willst du das machen?“ kam von Sascha. „Die laufen schon seit einer Stunde nicht mehr. Nur weiß der Bulle das nicht.“ lachte Julia. Sascha nahm sie in den Arm. „Du bist eine wunderbare Frau. Ich liebe dich...“ sagte er und küsste sie. Ein Stöhnen unterbrach sie. „Wir sollten sehen, dass wir weg kommen.“ schlug er vor. Julia nickte. Sie fand an Bens Gürtel die Handschellen und legte sie ihm auf dem Rücken an. Dieser kam gerade zu sich. „Damit kommen Sie nicht durch…“ stöhnte er leise. Julia lachte leicht. „Warum denn nicht? Ich wurde entführt und Sie leider mit. Das ist berufliches Pech.“ gab sie von sich. „Meine Kollegen werden schnell herausfinden das es nicht so ist.“ versuchte Ben sie unsicher zu machen, doch es klappte nicht. Julia schien es nicht zu interessieren, deshalb sah er Sascha an. „Warum haben Sie den Hund Ihrer Freundin erschossen?“ wollte er von ihr wissen. Julia lachte auf. „Dieser verdammte Köter hat es doch gar nicht anders verdient. Er mochte Sascha nie und hat ihn immer nur angebellt und sogar einmal gebissen.“ fauchte sie wütend. Ben sah ein, das es keinen Sinn machte auf das Pärchen einzureden.

    Kim stöhnte auf. Sie sah auf die Uhr. Fast 23 Uhr. Warum war Ben denn noch nicht hier? Die Tankstelle war heute um 22 Uhr geschlossen und er müsste doch noch den Bericht abgeben. Vielleicht hat er direkt den Heimweg angetreten. Da er derzeit bei Semir nächtigte rief sie den türkischen Hauptkommissaren an. „Semir…Ben ist noch nicht da. Er hat sich nicht abgemeldet. Ist er bei Ihnen?“ wollte sie wissen. „Nein..ich bin auf den Weg nach Hause. Kann sein, dass er direkt heim gefahren ist. Ich melde mich bei Ihnen wenn ich da bin.“ schlug er vor. Kim bedankte sich und legte auf. Was soll’s sie musste noch diese eine Akte durcharbeiten und dann würde sie auch nach Hause fahren. Ben Jäger schien noch einmal eine Belehrung zu brauchen was Disziplin bedeutete. Nur zehn Minuten nach ihrem Anruf bei Semir rief dieser zurück. „Chefin…Ben ist noch nicht hier gewesen. Ich werde zu seiner Wohnung fahren und überprüfe ob er dort ist.“ gab Semir von sich. „Okay..ich versuche ihn weiterhin über Handy zu bekommen, aber nur die Mailbox ist dran.“ Gab sie zu verstehen. „Okay…wann hat er sich zum letzten Mal gemeldet?“ kam von Semir. „Das war gegen 16 Uhr. Er hatte mir gesagt, dass die Tochter des Besitzers das Phantombild nicht erkannt hat. Danach hat er sich nicht mehr gemeldet und ist jetzt genau zwei Stunden überfällig. Ich weiß, es ist nichts Besonderes und vielleicht hat er es einfach nur vergessen, aber…“ erklärte Kim. „Schon verstanden. Ich fahre zur Tankstelle und sehe sie mir an!“ entschied Semir. „Sie melden sich, sobald Sie etwas haben!“ forderte Kim. „Selbstverständlich Chefin.“ kam von Semir zurück. Kim legte auf. Sie war es zwar gewohnt, das Semir und Ben die Regeln nicht gerade mit einem Silberlöffel zu sich genommen hatte, aber wenn es darum ging, dann konnte man sich auf sie verlassen. Und egal wie oft sie die Regeln gebrochen haben, die Pflicht sich zu melden, haben sie stets eingehalten. Ben war vielleicht auf eine Spur gestoßen und folgte ihr, doch wo war er und warum meldete er sich nicht? Unbehagen machte sich bei ihr breit.

    „An was hat Herr Fetucci gearbeitet?“, wollte Ben wissen, der bisher ruhig gewesen war. Bevor Meypfaffe antworten konnte, kam der Kaffee. Die Männer warteten bis die Sekretärin wieder raus war. „Er hat C.H.R.I.S 23/3 entwickelt...also den größten Teil davon...und....oh mein Gott...gefoltert sagen Sie....ich hoffe nur, dass er nichts verraten hat....“, stöhnte der Direktor. „Was bitte ist dieses Chris?“, wollte Ben wissen. „Ein neuer Chip....Carbonnanotube High Resistical Isolate Servicechip. Er ist einzigartig und wir haben die Abnehmer bei den höchsten Staatsstellen...“, erläuterte der Mann. „Ähm....wir sind keine Fachleute...was bitte kann dieser Chip, was andere nicht können?“, wollte Ben wissen. „C.H.R.I.S.... ist eine Sensation....aber um Ihnen das zu erklären würden Jahre vergehen...ich selbst kenne mich nicht damit aus...ich meine, das sind meine Leute, die dafür bezahlt werden. Dieser Chip wird für die Staatssicherheit hergestellt. Er soll erst in die Computer der Regierung eingebaut werden. Sie sind so sicher,....nein...die sind sicherer als alles was es auf der Welt gibt...“, erklärte der Mann weiter. „Können sie uns wenigstens sagen, was dieser Chip im Groben kann?“, fragte Semir nach und zog damit die Aufmerksamkeit des Mannes ganz auf sich. „Nun C.H.R.I.S. ist ein hochempfindliches Sicherheits- und Speichergerät, das selbst gegen Erdbeben, Hochwasser und Feuer gefeilt ist.“, erklärte der Mann. Bens Blicke schweiften umher und fixierten eine Kamera, die ihn und Semir alleine zu beobachten schien. War ihm nur so oder konnte er sehen, wie die Kamera schärfer gestellt wurde? „Und was nützt das in unseren Breitengeraden? Gut Feuer versteh ich noch, aber Hochwasser und Erdbeben?“, kam es lax von Semir. „Der Chip ist ja nicht nur für Deutschland bestimmt. Wir exportieren auch. Zum Beispiel nach China, in die USA oder Japan. Alles Länder, wo Hochwasser oder zumindest Erdbeben an der Tagesordnung sind.“, erwiderte Meypfaffe. „Ach so...“, kam es nur erstaunt von Semir. „Ist sonst noch was? Ich müsste denn arbeiten...immerhin muss ich jetzt einen Programmierer ersetzen...Verdammte Sache so was.“, kam es kühl von Meypfaffe. Ben verzog den Mund zu einem verächtlichen Lachen. „Ein Menschenleben scheint sie nicht besonders zu interessieren.“ „Herr Jäger...in unserer Branche ist ein Menschenleben sehr wichtig. Immerhin ist mir mit Herrn Fetucci einer meiner wichtigsten Mitarbeiter verloren gegangen. Nun muss ich einen neuen Informatiker einstellen, der muss sich erst mit dem Projekt vertraut machen und die Unterlagen studieren. Das kostet Zeit und Geld. Und beides kann nun die Konkurrenz nutzen. Dahingehend sollten sie ermitteln.“, knurrte er und ließ die beiden Autobahnpolizisten stehen. Semir sah seinen Partner an. „Was sollte das denn eben?“, knurrte er. „Entschuldige mal, aber ich finde, das war eine berechtigte Frage.“, konterte Ben mit beleidigtem Tonfall. „Ja, komm...wir gehen.“, entgegnete Semir nur. „Wie schön, dass wir mal wieder einer Meinung sind.“, kam es laut vom jungen Hauptkommissar zurück. Wieder warf er seinen Blick zur Kamera hinauf, wieder war sie auf ihn gerichtet.

    Grawe sah von seinem Büro aus auf den Bildschirm und steuerte die Kamera. Dieser junge Mann hatte ein rebellisches Gesicht. Deutlich konnte er Mut, Entschlossenheit und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn in den Augen und der Körpersprache lesen. Mit seinen Fingern und dem Joystick steuerte der Firmenvorsitzende die Kamera hin und her, folgte den beiden Männern bei jeder Bewegung, die sie machten. Der kleinere, ältere war nicht so schnell zu lesen. Doch Grawes Eigenschaft, die Charakterstärken anderer Menschen schon bei deren Anblick einzuschätzen, ließ sich auch hier nicht überlisten. In der Körpersprache las er die gleiche Gerechtigkeitsfanatik, wie bei dem jungen Mann, aber dafür auch Vorsicht und Erfahrung. Getrennt voneinander schienen diese Komponenten nicht viel wert zu sein, doch wenn sich beide gut ergänzten, und das schien hier der Fall zu sein, dann könnten diese beiden Herren der Polizei deutlich gefährlicher sein, als es auf dem ersten Blick schien. „Herr Grawe? Chef?“, riss ihn plötzlich die Stimme von Krieger aus den Gedanken. „Wer sind diese beiden?“, wollte er wissen. „Irgendwelche Autobahnpolizisten...sie untersuchen den Tod von Fetucci.“, gab der Handlanger wieder. „Und warum sind die dann schon hier? Ich hoffe, sie haben es nicht bei diesem Journalisten so dilettantisch angestellt?“, knurrte der Chef der Firma. „Nein, da können sie ganz beruhigt sein.“, erwiderte Krieger und sah geknickt zu Boden. „Dennoch...gehen wir kein unnötiges Risiko ein. Durchsuchen sie die Wohnung von diesem Journalisten. Sollte sich da was finden, bringen sie es mir.“, knurrte Grawe und widmete sich dann wieder den beiden Polizisten. „Ja Chef...was ist mit der Polizei...Sollen wir da was unternehmen?“, wollte Krieger wissen. „Nein, im Moment noch nicht...sie haben keine Ahnung, um was es geht. Das soll auch so bleiben. Allerdings könnte uns die Witwe einige Kopfschmerzen bereiten. Kümmern sie sich darum.“, befahl der Mann und winkte Krieger dann aus dem Büro.

    Der nächste Tag brach an. Semir stand schon um sechs auf um mit seinen Töchtern zu frühstücken. Ayda ging wieder normal zur Schule und erzählte ihm, das sie wegen dem Arm sehr im Mittelpunkt stand. Ihr Vater lächelte. „Aber du musst dennoch lernen, auch wenn du nicht schreiben kannst.“ erklärte Semir. „Ach Papa… das weiß ich doch. Ich muss nur keine Hausaufgaben machen. Aber dann kann ich auch kein Schreiben lernen. Oder ich mache das mit links…“ lachte das Mädchen.. Semir sah sie an. „Schon merkwürdig wie schnell Kinder ein traumatisches Erlebnis verarbeiten konnte. Gegen zehn fuhr er ins Krankenhaus. Am Bett von Andrea zog er schon fast ein Ritual durch. Er küsste seine Frau auf den Mund und machte dann mit ihr die Übungen die ihm der Therapeut beigebracht hatte. Dabei sprach er mit ihr. „Weißt du damals…als ich nach der OP erwachte und dich an meinem Bett sah, da war es als würde mir das Leben neu geschenkt worden. Ich weiß…ich hatte eh sehr viel Glück, das die Kugel in der Fettschicht stecken geblieben ist. Nur wenige Zentimeter weiter und es wäre vorbei gewesen. Scheinbar wollte man mich noch nicht im Paradies. Und nun…ich habe mein Paradies gefunden. Es ist bei dir und den Kindern….das ist mein Paradies. Ich will es nicht verlassen und wenn du wieder bei mir bist, werde ich mir so lange Urlaub nehmen bis du wieder ganz gesund bist. Ich darf ja eh nicht ermitteln.“ lächelte Semir sanft. Er strich Andrea immer wieder über den Arm. „Ich liebe dich mein Schatz.“ gab er zum x-tenmal von sich. Semir stand auf und ging zur Tür. „Ich bin gleich wieder da…“ versprach er und verschwand für einen Augenblick. Auf dem Flur griff er zu Handy. „Ben…ich bins. Wie sieht es aus?“ harkte er nach. „Bis jetzt nichts. Kein Angriff, kein Anruf…gar nichts. Ich glaube er hat Lunte gerochen.“ stöhnte Ben leise. „Verdammt…wie wollen wir den Typen denn sonst stellen?“ fragte Semir verzweifelt. „Keine Ahnung. Aber irgendwie scheinen die zu wissen, was wir vorhaben. Die Tankstelle von Jenny und Dieter ist sehr gut besucht, aber niemand der sich auch nur andeutungsweise wie ein Bombenleger verhält.“ stöhnte Ben. „Ich hoffe inständig, dass ihr ihn bald bekommt. Der Kerl gehört hinter Gitter!“ stieß Semir erneut aus. Dann beendete er das Gespräch und ging wieder zu Andrea.

    Ben sah Julia an. „Mein Freund kommt gleich. Schaffst du es allein?“ wollte sie wissen. „Ja klar...“ nickte er. Die Tür ging auf und ein junger Mann trat ein. Ben sah sich den Mann genau an und bemerkte sofort die Ähnlichkeit mit dem Phantombild. Julia zuckte zusammen. „Hey…hallo Sascha… sagte sie leise und ging ein paar Schritte Rückwärts. Ben sah sie etwas verwirrt an. „Das ist dein Freund? Du hast mich also angelogen, als du dir das Bild angesehen hast. Du kennt ihn.“ stieß er etwas enttäuscht aus. Julia nickte. „Aber es ist nicht so, wie du denkst.“ gab sie zurück. Ben zog seine Waffe und richtete sie sofort auf den Mann. „Sie sind verhaftet!“ verkündete er. Er winkte dem Mann an die Wand damit er ihn abtasten konnte und verlor so Julia aus den Augen. Diese war einige Schritte hinter ihm. „Julia! Du wirst die Kollegen rufen!“ forderte er sie auf, doch im nächsten Moment bekam er einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf. Mit einem Stöhnen ging er zu Boden und kämpfte gegen die Wogen der Bewusstlosigkeit. „Verdammt! Ich sagte warte im Wagen!“ hörte er Julia sagen. „Ich dachte du wärst allein.“ beschwerte sich der Mann. „Was machen wir denn jetzt? Wenn wir ihn laufen lassen, wird er uns verraten und wenn wir ihn festhalten, wird er sicher vermisst.“ stieß sie verzweifelt aus. Ben richtete sich langsam auf und sah die Beiden an. „Meine Kollegen wissen alles, was ich weiß. Sie werden alles herausfinden.“ stöhnte er. „Schnauze!“ blaffte ihn der Mann an. Er hatte Bens Waffe aufgehoben und richtete sie jetzt auf den Hauptkommissaren. Ben sah ihn an. Der Mann war nervös und das machte ihn gefährlich. „Okay….okay…“ stieß er aus und hob die Hände. „Was machen wir denn jetzt Sascha?“ wollte Julia erneut wissen. „Wir werden ihn verstecken. Er wird eingesperrt und wir holen die Kohle von deinem Alten und dann weg!“ kam von Sascha. Ben schüttelte den Kopf. Ihm gefiel es überhaupt nicht was die Beiden vor hatten. „Hört zu…bevor ihr jetzt irgendwelche Dummheiten macht…“ versuchte er deshalb. Doch der junge Mann der mit Sascha angesprochen wurde, wollte wohl nichts hören und machte einen schnellen Schritt auf Ben zu. Mit der Waffe schlug er den Hauptkommissaren gegen die Schläfe und Ben sackte erneut zusammen.